Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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lovelace
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Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Beitrag von lovelace » 26.02.2011, 11:01

Ich habe meinen Schmerz öffentlich gemacht. Als Schutz vor mir selbst. Ich weiß, dass ich immer wieder rückfallgefährdet bin, dass ich mich von schlappen Worten immer wieder einlullen lasse, dass ich ihm immer wieder auf den Leim gehe, dass er nur hilflos gucken muss, damit mein Helfersyndrom wieder ausbricht.
Nun ist es öffentlich und die entsetzten Reaktionen der anderen, sind ein guter Kontrast zu meiner eigenen kruden Wahrnehmung. Sie sind der Spiegel den Gesunde mir vorhalten, an dem ich mein Verhalten messen kann. Sie sind fürsorglicher mit mir, als ich selbst. Und dies gibt zu denken. Sehr sogar.

Deshalb ist es für mich gut, meinen „Leiden“ öffentlich zu machen und nicht darüber hinweg zugehen, als ob es völlig normal sei, dass der eigene Ehemann sich durch die Welt hurt und sich schon wieder verlobt, bevor wir überhaupt geschieden sind! Dass der eigene Ehemann sich in selbst gestrickten Lügengespinsten verfängt und große Liebe schwört, sich wieder versöhnen will, weil er genau weiß, ohne das Aysl bei der Doofen, kann er niemals genügend Geld sparen, um seine Auserwählte nach Europa zu holen. Also tun wir doch mal wieder so, als könne man nicht ohne sie leben, füttere ihr Helfersyndrom und genieße beides, das betüdeln hier und das hofieren dort, denn als deutscher Passinhaber ist der Marktwert dort beträchtlich gestiegen und die Väter stehen Schlange, um ihrer Töchter zu verschachern. Jetzt hat er die freie Wahl und vor seiner Familie kann er sich noch damit brüsten, wie blöd und leichtgläubig die Frauen hier in Europa doch sind!!!

Aber trotzdem ist die Scham nicht ganz vorbei. Solange es noch Menschen gibt, denen ich es verheimliche, z. B. meinen Kindern, weil ich von ihnen das unvermeidliche „Ich hab’ es dir ja gleich gesagt!“ nicht hören möchte, ist sie noch da, die Scham. Und kann noch Verdrängungs- und Vertuschungsorgien heraufbeschwören. Noch bin ich nicht sicher. Ich weiß, meine Freunde reißen mir den Kopf ab, wenn ich wieder rückfällig werde, aber ich selbst bin immer noch nicht auf der sicheren Seite. Das bin ich erst dann, wenn die Scham wirklich vorbei ist, ich zu meinen Anteilen an diesem Drama stehe, sie offen lege, für mich und für andere. Erst dann kann ich loslassen und Lehren ziehen, aus der eigenen Blind- und Taubheit!

Frei
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Re: Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Beitrag von Frei » 26.02.2011, 11:23

Hallo liebe, ich glaube, dass wir ... solche Männer/Partner ... brauchen, um ... von unserem Sinn der Scham ... und von (vergangenen) erlebten schwierigen Beziehungen (worin wir uns belügt und betrügt fühlten) ... bewusst zu werden.

JETZT fängt den Job (des Selbstbewusstseins und der Bearbeitungs) an: es sind unsere vergangenen Erfahrungen, die uns unbewusst manipuliert haben, uns solche Männer/Partner/Liebe zu wählen,

die haben uns erinnert, wie (innerlich und ... unbewusst) uns abgezockt fühlen.

*

Die Scham wird nicht vorbei sein, bisdem wir unsere vergangene Wunde nicht geheilt haben,

oder bisem wir nicht darauf bewusst werden, dass sie unser Leben (unsere Beziehungen, unsere Entscheidungen) manipuliert haben.

*

Herzlichste Grüsse und wünsche dir und deiner Geliebten ein schönes Leben.

Anaba
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Re: Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Beitrag von Anaba » 26.02.2011, 11:36

Liebe lovelace,

herzlich willkommen im Namen des Teams 1001 Geschichte.
Wir wünschen dir einen guten Austausch.

Die Scham ?
Du brauchst dich nicht schämen.
Schämen sollte er sich, denn er hat dich benutzt für deine Zwecke.
Tausch dich hier mit anderen Frauen aus.
Viele kennen diesen Schmerz und werden dich verstehen.
Liebe Grüße
Anaba

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Elisa
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Re: Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Beitrag von Elisa » 26.02.2011, 13:22

Lovelace, was hindert Dich daran, mit Deinen Kindern zu reden ? Wie oft hast Du zu Deinen Kindern gesagt: Das habe ich Dir doch gleich gesagt ?

Was ist eigentlich so schlimm an dem Satz ? Wenn er die Wahrheit ist ? Wollen wir ihn nicht hören, weil wir uns nicht eingestehen wollen, dass es ein Fehler war ?

Nur ist das der einzige Grund, warum Du immer noch nicht sicher bist, dass Du nicht rückfällig wirst, obwohl Du so behandelt wirst ?

Die Gründe für dieses absurde Handeln musst Du herausfinden, um dann wie ein aufrechter Mensch handeln zu können.

Du tust das nicht für Deine Freunde, Deine Kinder oder sonst jemand, sondern für Dich. Woher kommt diese Sucht nach schlechter Behandlung ? Wo ist das positive Erleben dabei, und das muss es für Dich geben. Die Opferrolle ? Das bemitleidenswerte Häufchen ? Wo ist Dein SElbstwertgefühl ? Was hat Dich so sehr glücklich gemacht, dass Du Dein SElbstwertgefühl weggeworfen hast ?

An was liegt Dir über etwas, wenn Dir schon nichts an Dir liegt ?


LG Elisa

Micky1244
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Re: Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Beitrag von Micky1244 » 26.02.2011, 13:26

Liebe lovelace,
warum Scham, mir fällt spontan ein, dass ich dir wünsche, dass du wütend wirst, wütend auf den Betrüger und seinen Clan, auf die Betrugsnummer, die man mit dir abgezogen hat.
Sieh zu , dass du ihm die Suppe versalzen kannst, die Scham ist vorbei, das hat Anja Meulenbelt schon 1976 geschrieben.
Lies hier im Forum, schreib hier, hier findest du viele Frauen, denen es genauso gegangen ist. Du bist nicht allein!
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
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Rubinrot
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Re: Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Beitrag von Rubinrot » 26.02.2011, 16:53

Liebe lovelace,

doch ich verstehe dich sehr gut. Ich habe mich auch geschämt, denn lass es mich ganz kurz erklären ob Helfersyndrom oder AMIGA, der Wunsch geliebt zu werden steckt in jedem Menschen "vorzugsweise bei Frauen? vielleicht.

Geschämt habe ich mich im Nachhinein, dass ich letztendlich sehr viel gegeben habe um geliebt zu werden, nochmal geliebt zu werden (in meinem Alter?) Emotionen, Zeit, Geld, alles was mich als Frau ausmachte hingegeben an eine Illusion vom späten Lebens - u.Liebesglück. Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um das "Gefühl" die Illusion am Leben zu halten.

Damals, als ich noch "jung und schön" war :oops: hatte ich das nicht nötig, ich wurde um meiner selbst geliebt ich erfuhr Liebe und Zuneigung ohne dafür zahlen zu müssen.

Die Lage war, ich habe meinen Sohn (36J) durch Drogentod verloren und ich war plötzlich auch irgendwie verloren. Er war immer ein Sorgenkind und nun - wohin mit meiner Liebe, die in mir war? Da kam er, dieses Objekt und ich projezierte meine Wünsche in Ihn und er tat so als ob er mich verstand und mich auffängt. Ich war im schwarzen Loch, das sah er und ergriff meine Hand und nicht nur die.
Ich wollte - ich habe geglaubt.
Heute sehe ich das eher pragmatisch - er sah in mir die Chance, den Strohhalm, aus seinem erbärmlichen Leben heraus zukommen und ergriff sie. Und ja, er ist mir und meiner Familie dankbar, das wir es ihm ermöglichte nach D zu kommen. Ja und er betet jeden Tag zu Allah für mich - sagt er meiner Kusine wenn sie sich auf der Strasse mal zufällig treffen. Ob er heimlich doch über mich lustig macht geht mir am.........
Ich schäme mich nicht mehr - nein ich bin stolz auf mich, ich werde nicht mehr belogen, nicht mehr betrogen und mein Geld geb ich ganz für mich alleine aus!

Kommt noch mal Liebe ok, wenn nicht dann nicht.

Rubinrot
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lovelace
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Re: Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Beitrag von lovelace » 27.02.2011, 18:42

Danke für eure Beiträge!

Ja es ist schon ein ganzes Stück Arbeit, sich von seinen lieb gewonnenen Illusionen zu verabschieden. Ich denke, ich profitiere ja auch von ihnen, sie geben mir etwas, was die Erkenntnis der "Wahrheit" nicht gäbe. Manchmal sind sie gnädiger.
Aber auf Dauer kann mensch eben doch nicht vor der Wahrheit davon laufen, sie holt einen ein!

Dabei hätte ich schwören können, zwischen uns sei es etwas anderes. Wir hatten uns über ein Sprachlernforum kennengelernt, ich wollte meine Französischkenntnisse verbessern, da ich in Paris bei einer Autopanne einen Peruaner kennengelernt hatte, der als promovierter Anwalt bei der dortigen Botschaft tätig war, und mit dem ich mich gut verstand. Ich war häufiger mit meiner Familie in Frankreich und so kam es mir ganz entgegen einen Freund in Paris zu haben. Nicht zu dicht auf der Pelle, aber nah genug, um etwas zusammenunternehmen zu können. Leider stellte dieser sich wieder als Alkoholiker heraus, bevor ich näher mit ihm liiert war. Und das war es dann.

Meinen Sprachunterricht habe ich dann aber trotzdem fortgesetzt. Mein Mann war Lehrer für Französisch und da klappte es gut. Wir sind uns erst näher gekommen, als sein Vater schwer erkrankte und darauf hin starb. Da meine Mutter auch wenige Jahre vorher gestorben war, hatten wir viel Gesprächsstoff und ich konnte ihn über seinen Verlust hinweg trösten. So vertieften sich die Gespräche. Ich war beeindruckt, wie viel er von der abendländischen Kultur, Philosophie und Religion wusste! Nebenbei erwähnte er, er sei Christ und hätte als solcher in Marokko zu leiden. Er würde auch deshalb kaum eine marokkanische Frau finden, da sein Glaube nicht akzeptiert würde. Ich habe ein bisschen gegoogelt und seine Aussagen als glaubwürdig befunden, zumal er wirklich gut Bescheid wusste über das Christentum!

In nachhinein kann ich zu meiner Verteidigung sagen, dass er wirklich gut lügen konnte, er konnte sogar die bischöfliche Kommission meines Bistums von seinem Christsein überzeugen, was allerdings blank gelogen war. Aber zu dem Zeitpunkt war er überzeugend!
Wir blieben ein Jahr lang in regelmäßigem Kontakt und diskutierten uns rund um die Welt, trösteten einander, so kam was kommen musste (oder auch nicht): Ich entschloss mich ihn zu besuchen, buchte Flug und Hotel und fuhr zu ihm.

Er war zuvorkommend, nicht bedrängend, lud mich in seine Familie ein (wie gehabt) und wir redeten viel und intensiv. Da wir uns gut verstanden und uns viel zu sagen hatten, mir sein Umgang mit seinen Freunden und seiner Familie imponierte, er war so rücksichtsvoll und hilfsbereit, entschlossen wir uns, es miteinander zu versuchen.
Die Krux bei solchen Beziehungen ist jedoch, dass es nur über eine Eheschließung geht. Das nahm ich in Kauf. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich Stein und Bein geschworen, dass er aufrichtig ist. Ich hätte so gar meine Hand für ihn in Feuer gelegt. Nun ja, jetzt ist sie verbrannt, die Haut wirft Blasen und das rohe Fleisch schaut heraus.

Er hatte ein Studium, eine Anstellung (als Lehrer an einem College = Realschule hier), ein schönes Haus, einen Wagen und - so dachte ich - keinen Grund aus diesem Paradies zu fliehen. Es hätte also durchaus sein können, dass seine Worte und Taten, der Wahrheit entsprächen. Ich wollte ihm glauben und ich wollte einen Partner, mit dem ich vernünftig reden konnte, der kulturell gebildet war und der an der Welt und was sie im Innersten zusammenhält interessiert war. In ihm dachte ich all das gefunden zu haben. Und bis vor zwei Jahren stimmte das ja alles auch.

Dann kam das Erwachen und es wurde böse!

lovelace
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Re: Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Beitrag von lovelace » 27.02.2011, 19:03

Rubinrot,

danke für deine einfühlsamen Worte!

Du wolltest wissen, wie alt meine Töchter sind, sie sind 23, 21 und 17 Jahre alt. Die älteste studiert noch, ist aber schon verheiratet, mit einem Libyer. Sie ist (Ironie des Schicksals!) konvertiert und jetzt schleiertragende Muslima. Meine Jüngsten gehen noch zur Schule, um ihr Abitur zu machen. Sie werfen ihr vor, an ihrem Mann ihren "Vaterkomplex" abzuarbeiten, da ihr Mann ja in das gleiche Schema passt.

Aber auch ich habe ja ein Schema, dass es zu durchbrechen gilt. Mein erster Mann kam aus Tunesien, der zweite aus Marokko. Für mich war dieser immer der "bessere Mohamed"! Ironischerweise haben beide sogar am gleichen Tag Geburtstag. Also wollte ich mit meinem zweiten Mann ein wenig Therapiearbeit leisten und meine alte Beziehung aufarbeiten.
Auf eine Weise ist es ja gelungen, ich habe mich in letzter Zeit immer wieder der Vergangenheit gestellt und wenn ich meinen jetzigen Mann loslasse, so lasse ich den vorherigen gleich mit los. Manchmal muss man Lektionen wiederholen, falls sie zu schlurig gemacht wurden.

Nach dem Ersten habe ich 1000 Kreuze gemacht, dass ich ihn los wurde, da begann einfach nur die Freiheit und das Leben. Meine Töchter und ich hatten eine schöne und freie Zeit zusammen. Dann wurden sie groß gingen ihrer Wege und ich kam auf den Gedanken, dass ich es ja noch mal probieren könnte mit einem Mann. Aber dieses Mal wollte ich alles ganz anders machen!!!
Na ja rein äußerlich war es ja auch so, nur dass der Zweite nur gelogen und betrogen hatte. Da war der Erste noch ehrlicher, der hatte "nur" ein Alkoholproblem und hat mich krankheitsbedingt verletzt, während der Zweite es bewusst darauf anlegte und wirklich perfekt im Lügen war. Also ich hätte das nicht gekonnt, nie und nimmer.

So bin ich jetzt um einige Erfahrungen reicher und zum Glück nicht um viel Geld ärmer, das muss ich ihm lassen, er hat fast immer für sich selbst gesorgt und auch immer Geld für seinen Lebensunterhalt abgegeben. Also nutzte er mich "nur" emotional aus, nicht auch noch obendrein finanziell. Das ist doch schon einmal etwas für das ich dankbar sei kann ;-))

Liebe Grüße

morena
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Re: Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Beitrag von morena » 27.02.2011, 19:08

Hallo, lovelace

Dein Beitrag ist sehr interessant und ausdrucksvoll geschrieben und zeigt, wie viele Variationen es gibt,um betrogen und belogen und getäuscht zu werden,
selbst wenn auf den ersten und zweiten Blick so vieles zu stimmen scheint und überhaupt nicht anzuzweifeln ist.
Daher ist es sehr gut oder wäre es gut,wenn Du offensiv mit Deiner Geschichte umgehst und zwar jedem gegenüber auch Familie und Kindern und Freunden.
Lass die Scham vorbei sein. Es gibt für Dich keinen Grund, auch nur annähernd einer Scham.
Bleib bei Dir und lass Dich nicht durch schöne,warme Worte einlullen. Dies ist eine Inszenierung seinerseits,um die Dinge zu erlangen,die die Grundlage
seiner Motivation sind.
Dir wünsche ich alles Gute und einen Abschluss dieser Beziehung,die Dir nichts Gutes gebracht hat.
Viele Grüsse, Morena

Anaba
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Re: Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Beitrag von Anaba » 27.02.2011, 19:39

Hallo Prinzenrolle,

seit Tagen stellst du diesen Link ein und zitierst diese Seite.
Inzwischen kennt sie sicher jeder hier im Forum.
Der Link wurde von mir gelöscht.
Wer nachlesen möchte kann deine Beiträge aufrufen.
Liebe Grüße
Anaba

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morena
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Re: Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Beitrag von morena » 27.02.2011, 20:00

Hallo, Prinzenrolle

ich finde diese stereotypen, immer wieder zitierten vorgeschriebenen Beiträge auch nicht sehr hilfreich. Die Seiten kennen wir alle und wir alle
können auch lesen. Das ist sehr unpersönlich und nicht auf den gerade erlebten Vorgang zutreffend. Es geht in Deinem Link um die Beznesser der
lateinamerikanischen Szene,die Sankies.
Es ist wichtig, die Betroffenen mit persönlichen Ideen und Beiträgen zu unterstützen,sonst könnten sie gleich die Links aufrufen und nachlesen.
Das hilft jedoch nicht,um Schicksale aufzuarbeiten.
Mach es Dir ein wenig komplizierter und gib eigene Gedanken zur Hilfestellung, das ist die persönliche Variante Verarbeitung.
Viele Grüsse, Morena

Anaba
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Re: Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Beitrag von Anaba » 27.02.2011, 21:57

Hallo Prinzenrolle,
du schreibst "die Seiten kennen wir alle". Wenn dem so wäre,hätte ein Bezzi keine Chance.

In dem link geht es um Bezzis aus allen Ländern

Bezzis kommen üeberall dort vor, wo Touristen hinkommen.
Inzwischen kennen alle User hier deinen Link.
Diese unpersönlichen Kopien von der Seite, die du jedem postest, sind nicht sehr hilfreich.
Für "Neuzugänge" hier im Forum finde ich den Beitrag in seiner Konzentration schon für sehr aufschlußreich,
zumal es ja nichts entsprechendes "foreneigenes" gibt.
Neuzugängen wird auf jede Frage geantwortet.
Da du das Forum bestens kennst wird es deiner Aufmerksamkeit nicht entgangen sein, dass es durchaus "Foreneigenes" zum Thema gibt.

Den Link also bitte nicht mehr einstellen.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
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Re: Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Beitrag von morena » 02.03.2011, 17:31

Hallo,lovelace

wie geht es Dir inzwischen? Haben Dir unsere Beiträge ein wenig geholfen,offensiv mit Deiner Geschichte umzugehen?

Alles Gute,Morena

lovelace
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Re: Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Beitrag von lovelace » 06.03.2011, 22:24

Danke Euch allen!

Ich denke es geht mir einigermaßen gut. Meine Gedanken werden klarer, auch wenn der Trauerprozess noch dauert. Ist ja auch ganz normal, in einer Trennungsphase, dass es immer wieder Rückschläge, Wiederannäherungsversuche, Wut, Verzweiflung, Feilscherei etc. gibt. Da muss frau durch. Für mich habe ich geklärt nicht mehr auf seinen lügenbrauen Augen herein zu fallen. Was zuviel ist, ist zuviel! Seine Nebenfreudinnen waren vielleicht ja noch normal, es scheint ja viele polygame Männer zu geben, jedenfalls strotzen das Netz und die Internetkontaktbörsen davon. Aber eine Verlobung ist ja nun schon ein anderes Paar Schuhe.
Wir hatten zwar schon vorher über Trennung nachgedacht, er wollte berufsmäßig in eine andere Stadt ziehen und ich hatte von seinen Techtelmechteln die Nase voll. Nun hat er aber alles noch einmal getoppt. Ich habe ihn wirklich gemocht und so manches akzeptiert, was ich normalerweise nicht akzeptieren würde (völlig falsch!!!), habe Rücksicht auf seine alte und kranke Mutter genommen, die auf seine monatlichen Zahlungen angewiesen war. Dadurch, dass er bei mir wohnte reduzierten sich seine Ausgaben und er konnte sie unterstützen. Aber auch das ist jetzt vorbei, schließlich hat auch sie seiner Verlobung zugestimmt, begrüßt sie sogar: Endlich eine ordentliche Frau. Nun gut! Jetzt muss er überlegen, wie er zurecht kommt finanziell. Es wird schwierig, zumal seine Verlobte schon jetzt Geld von ihm will.
Aber insgeheim freut sich mein rabenschwarzes Herz auch, das ist dann meine Rache, die Vorstellung wie er sich abstrampelt, um allen Ansprüchen zu genügen und trotzdem daran scheitert;-)))
Ich will aber auch die guten Stunden mit ihm nicht vergessen bzw. verdrängen. Was mir zu Beginn die Überlegung zur Trennung so schwer gemacht hat, war die - bis jetzt noch ungeklärte - Frage, wie etwas, das sich so gut anfühlte, so abgrundtief falsch sein konnte?
Es war schön unser Zusammenleben in den ersten Jahren. Und selbst später als ich seine Chats und Verabredungen entdeckte, hatte wir immer wieder gute Phasen dazwischen. Er hat sich redlich bemüht, keine anderen Frauen zu treffen, aber die Versuchung der Freiheit hat gesiegt.
Wir waren sehr vertraut miteinander, schwammen auf derselben Welle und kannten einander gut, eben wie so ein altes Paar, wo der eine ausspricht, was der andere denkt. Wir hatten Pläne .... Aber all dies wird ja durch die Trennung ebenso beendet. Auch das gilt es zu betrauern! Die ganzen unausgeschöpften Möglichkeiten, die Pläne und Träume, das Beieinandersein, die gemeinsamen Unternehmungen oder auch nur die gemütlichen Abende Schulter an Schulter gemeinsam lesend, diskutierend oder auch einmal fernsehend ... Auch dieses gibt es dann nicht mehr. Schade!
Aber der Preis, den ich zahle ist zu hoch. Viel zu hoch!

morena
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Re: Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Beitrag von morena » 07.03.2011, 11:04

lovelace hat geschrieben:Danke Euch allen! waren vielleicht ja noch normal, es scheint ja viele polygame Männer zu geben, jedenfalls strotzen das Netz und die Internetkontaktbörsen davon. Aber eine Verlobung ist ja nun schon ein anderes Paar Schuhe.
Wir hatten zwar schon vorher über Trennung nachgedacht, er wollte berufsmäßig in eine andere Stadt ziehen und ich hatte von seinen Techtelmechteln die Nase voll. Nun hat er aber alles noch einmal getoppt. Ich habe ihn wirklich gemocht und so manches akzeptiert, was ich normalerweise nicht akzeptieren würde (völlig falsch!!!), habe Rücksicht auf seine alte und kranke Mutter genommen, die auf seine monatlichen Zahlungen angewiesen war. Dadurch, dass er bei mir wohnte reduzierten sich seine Ausgaben und er konnte sie unterstützen. Aber auch das ist jetzt vorbei, schließlich hat auch sie seiner Verlobung zugestimmt, begrüßt sie sogar: Endlich eine ordentliche Frau. Nun gut! Jetzt muss er überlegen, wie er zurecht kommt finanziell. Es wird schwierig, zumal seine Verlobte schon jetzt Geld von ihm will.
Aber insgeheim freut sich mein rabenschwarzes Herz auch, das ist dann meine Rache, die Vorstellung wie er sich abstrampelt, um allen Ansprüchen zu genügen und trotzdem daran scheitert;-)))
Ich will aber auch die guten Stunden mit ihm nicht vergessen bzw. verdrängen. Was mir zu Beginn die Überlegung zur Trennung so schwer gemacht hat, war die - bis jetzt noch ungeklärte - Frage, wie etwas, das sich so gut anfühlte, so abgrundtief falsch sein konnte?
Es war schön unser Zusammenleben in den ersten Jahren. Und selbst später als ich seine Chats und Verabredungen entdeckte, hatte wir immer wieder gute Phasen dazwischen. Er hat sich redlich bemüht, keine anderen Frauen zu treffen, aber die Versuchung der Freiheit hat gesiegt.
Wir waren sehr vertraut miteinander, schwammen auf derselben Welle und kannten einander gut, eben wie so ein altes Paar, wo der eine ausspricht, was der andere denkt. Wir hatten Pläne .... Aber all dies wird ja durch die Trennung ebenso beendet. Auch das gilt es zu betrauern! Die ganzen unausgeschöpften Möglichkeiten, die Pläne und Träume, das Beieinandersein, die gemeinsamen Unternehmungen oder auch nur die gemütlichen Abende Schulter an Schulter gemeinsam lesend, diskutierend oder auch einmal fernsehend ... Auch dieses gibt es dann nicht mehr. Schade!
Aber der Preis, den ich zahle ist zu hoch. Viel zu hoch!
Hallo, lovelace
ich denke,Du weisst auch,dass er finanziell sehr von Dir profitiert hat,denn Du schreibst,dadurch,dass er bei Dir wohnte,reduzierten sich seine Ausgaben
und er konnte sein Mutter unterstützen. Das ist für viele dieser Männer so selbstverständlich mit einer europäischen Frau.
Mit einer Landsfrau geht das nicht mehr.Und ständig belogen und betrogen werden ist auch nicht der Sinn einer guten Beziehung, für ihn wahrscheinlich
normal,auch das wird mit einer Landsfrau mit Sicherheit anders.
Entschuldige sein Verhalten nicht,auch wenn gute Stunden dazwischen waren.
Mach Dich frei von ihm,damit Du zur Ruhe kommst.
Alles Gute,Morena

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Re: Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Beitrag von lovelace » 07.03.2011, 21:39

Prinzenrolle und Morena!

Ja ich weiß! Das ist ja auch gerade mein Ding, dass ich so eine "beziehungssüchtige" Ader habe. Die verflixte Co-Abhängigkeit, so dass frau sich immer Partner aussucht, die diesen Namen gar nicht verdienen, sondern eher "Kinder" sind, die betüddelt und betaddelt werden wollen und können. Es ist ja auch eine Art der Machtausübung, wenn frau auf diese Weise andere bevormundet. Auf der anderen Seite wird die Rechnung präsentiert, da der "Partner"/das "Kind" ja von dieser Überfürsorglichkeit profitiert, die ihn aber gleichzeitig entmündigt, sucht er sich ein Gebiet, auf dem er dafür Rache üben kann. Diese Bezzi-Beziehungen beruhen ja auch zu einem Großteil auf dieser spezifischen Disposition der "Opfer". Bei normal tickenden Frauen mit gesundem Menschenverstand hätten sie ja wahrscheinlich überhaupt keine Schnitte ;-)!
Mich interessiert dabei auch mein Anteil, an dieser Beziehung. Wo habe ich sie forciert und wie habe ich profitiert. Denn ich denke, ohne dass ich einen Profit hatte, hätte ich es nicht so lange ausgehalten. Welche Nahrung habe ich aus dieser Beziehung gezogen? Und welche meiner Verhaltensweisen sind eine "unheilige Allianz" mit denen meines Partners eingegangen?

Was mich im Moment so irritiert ist, dass ich mich ja schon längst zur Trennung entschieden habe(, er hat bislang nur noch keine Wohnung gefunden) und nun doch so getroffen wurde, von der Erkenntnis, dass er sich eine Marokkanerin aus seiner Familie ausgesucht hat? Wahrscheinlich kenne ich sie sogar. Er hat sie zwar noch gar nicht gesehen, sondern es war so eine "Salonverlobung", wo die Männer darüber verhandeln, ob die Tochter denn nun verheiratet werden soll, während diese sich nur mit den Frauen der Familie unterhält. Ich war doch schon soweit, dass ich mich auf die Trennung gefreut habe. Man kann ihm jetzt eigentlich gar keinen Betrug vorwerfen, da er ja das Recht hätte, sich neu zu orientieren, wenn ich ihn vor die Tür setze. Aber trotzdem bin jetzt gekränkter als zuvor. Wahrscheinlich rührt es daher, dass es vorher nur ein "Spiel" war (Du kriegst mich nicht - Ich weiß, dass du ein Schuft bist), jetzt aber ist es ernst!
Dem will ich auf jeden Fall noch einmal nachspüren.

Aber dass er diese Spielchen mit seiner neuen Frau nicht mehr spielt, glaub ich nicht mehr. Denn obwohl verlobt und trotz des Liebesgesäusels via MSN, ist er noch fleißig am chatten mit anderen Frauen und hin und wieder trifft er sich auch mit einer von ihnen. Also betrügt er sie ja schon vor der Ehe, aber wahrscheinlich findet er auch dafür eine passable Ausrede!

Seine Verlobte ist auf jeden Fall auch eine etwas zwiespältige Person, einerseits ist sie betüdelnd und umsorgend, andererseits ist sie auch selbstständig (sie tickt so wie ich ) und im Gegensatz zu ihm, wird ihr Studium hier anerkannt. Er hat dann also mit ihr dieselbe Situation wie mit mir, er wird wieder weniger verdienen als seine Frau! Und das für einen marokkanischen Mann, der nach seinen Selbstverständnis seine Familie ernähren können muss, um sich als "echter" Mann zu fühlen. D.h. auch er sucht sich seine Frauen nach einem passenden Schema und gerät auf die eine oder andere Weise immer wieder an "kastrierende" Frauen, die er deshalb legitimer Weise betrügen kann, als Revanche! Mist bin schon wieder bei ihm, dabei wollte ich doch bei mir bleiben!!! Grrrr ...

Also meine Punkte:
Ich habe es ihm leicht gemacht, mich zu betrügen und daran muss ich arbeiten, dass ich es anderen schwerer mache, meinen Verstand einsetze, den ich ja habe, aber auf dem Gebiet von Beziehungen hin und wieder ausschalte.
Meine "Überfürsorglichkeit" ablegen oder besser diese auch mal für mich selbst einzusetzen, anstatt immer nur für andere.
Anderen ihr Los zulassen und meine Kontrollettisucht loszulassen!
Mich auch in emotionaler Hinsicht besser zu ernähren!!!!

Danke, dass ich es hier lassen durfte.

lovelace
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Re: Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Beitrag von lovelace » 08.03.2011, 06:55

Katastrophensucht

Was mit heute Nacht auffiel ist der gemeinsamer Nenner meiner zwei Beziehungen (außer deren Bi-Nationalität):
Meine Katastrophensucht und der anschließende Adrenalinkick.

Andere besteigen den Mount-Everest, stapfen durch die Artkis bzw. auch die Antarktis, erfoschen den Urwald, machen Extremcamping oder auch Bungee-Jumping oder werden Fallschirmspringer, ich heirate (emaotional unreife) Männer, die auf die eine oder andere Weise immer wieder mal ein Kataströphchen produzieren. Dann scheint die Welt für einen Augenblick lang Kopf zu stehen, bis ich wieder alles geregelt habe und das Spiel geht von vorne los ...

lovelace
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Re: Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Beitrag von lovelace » 08.03.2011, 14:42

"Er ist ein Mann"

Liebe Prinzenrolle!

Danke für deine (manchmal bissigen) Kommentare, im Grunde stecken darin ja viele Körner Wahrheit! Nur mein eigener Gewinn an dieser "Beziehung" war weniger, dass ich manchmal einen Mann hatte, denn in sexueller Hinsicht hatte er nicht so viel zu bieten, sondern viel mehr, dass ich häufiger ein "Kind" hatte, das ich bemuttern konnte.

Ja ich werde mich mit dem Thema "Egomanie" befassen, eine Prise davon tät mir auch ganz gut. Altruismus hin oder her, manchmal ist eine gute Protion Egoismus, auch nicht zu verachten;-)

Solodonna,

in meiner Vorbezzi-Zeit habe ich relativ zufrieden mit meinen Tächtern dahin gelebt. Dann kam eine Phase der Wiederannäherung an meine Sexualität und damit auch an Männer und von allen möglichen Optionen habe ich mir ausgerechnet diese ausgesucht!!! Ich hätte auch mit meinem jetztigen guten Freund zusammen kommen können, einen emanzipierten, selbstständigen Mann. Aber nein, der interessiert mich nur als Freund nicht als Partner!!! Dafür habe ich meinen Mann erwählt mit zielsicherem Griff;-)

Aber ich habe mir fest vorgenommen, in dieser Übergangszeit, wo die Trennung schon im Raum steht, aber noch nicht räumlich vollzogen ist, meine Aktivitäten auf mich zu beschränken und ihm seinen Teil zu überlassen. Er muss ja schließlich auch selstständig werden und so etwas wie mit meinem ersten Mann will ich nicht noch einmal wieder durchziehen. Der kam nämlich noch jahrelang hinterher bei mir an, wenn er Hilfe brauchte, und ich habe es gerichtet. Jetzt sind ja auch glücklichrweise keine gemeinsamen Kinder da, die ja die Verbindung immer wieder aufrecht erhalten. Jetzt kann der Schnitt radikal und endgültig sein. Und das ist auf jeden Fall besser so.

Danke für eure Gedankenanstöße!

lovelace
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Re: Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Beitrag von lovelace » 12.05.2012, 10:48

Hallo, hier ist nochmals Lovelace!

Ich wollte nur die weitere Entwicklung dokumentieren. Kurz nachdem ich das letzte Mal gepostet habe, ist er ausgezogen, in den Süden Deutschlands, ins Dreiländer-Eck, so lagen etwa 700 km zwischen uns. Als es dann endgültig wurde, war es doch traurig für uns beide. Aber da mussten wir durch, die Motive der Traurigkeit waren ja völlig unterschiedlich begründet. Ich aus Trauer über die verpassten Möglichkeiten, er aus Angst vor der Selbstständigkeit.
Ich habe ihn im Urlaub noch einige Male besucht, das war praktisch, da meine älteste Tochter dort unten studierte und ich somit eine schöne und günstige Übernachtungsmöglichkeit hatte. Die Stadt gefiel mir richtig gut, ein schöner Ort zu leben. Er wohnte in einer WG und es fühlte sich gut an ihn dort zu besuchen. Dann ist er in eine eigene Wohnung gezogen und meine Tochter zurück gekehrt. Dann war es für mich mit dem "schönen Besuchsgefühl" vorbei. Es gab keine Ablenkung mehr durch meine Tochter, sondern nur noch ihn und mich.
Ich bemerkte dann, dass der tote Gaul, den ich immer noch reiten wollte, schon längst zum Himmel stank. Ich habe durch die Distanz etwas am Leben gehalten, dass schon längst gestorben war. Aber diese Gnadenfrist der räumlichen Trennung, hat die emotionale Trennung vorbereitet. Jetzt fahre ich noch einmal Christi Himmelfahrt runter, wir haben einen Notartermin, um einen Ehevertrag aufzusetzen, der mich von Rentenausgleichs- und Unterhaltszahlungen schützt (vom ihm initiert) und dann vielleicht noch einmal zum eigentlichen Scheidungstermin (imm Sommer), falls notwendig.
Für mich ist eigentlich nur wegen des steuerlichen Vorteils schade, so habe ich jetzt mit dem Wechsel der Steuerklasse etliche € weniger im Portemonaie, das war das Gute am Verheiratetsein. Da meine Jüngste jetzt auch 18 ist, fällt auch der Ausgleich des Alleinerziehendenbonuses weg. Aber damit werde ich klar kommen.
Dann ist auch dieses Kapitel vorbei. Ein neues Leben beginnt. Von Beziehungen habe ich erst einmal die Nase voll. Ich konzentriere mich auf mich und meine "Macken", die es erst ermöglichten, dass ich auf ihn hereinfiel.
Er hat eine feste und mehrere Nebenfreundinnen, die er aber vor mir und vor den anderen verheimlicht. Seine Verlobung, wegen der ich nach allem so sehr verletzt war, hat er gelöst bzw. hat sie sich seine "herrische" Art, die er bei ihr auffuhr (in der Beziehung zu mir nicht), nicht bieten lassen. Für ihn war es nicht akzeptabel eine marokkanische Frau genauso zu behandeln, wie eine europäische, er dachte bei ihr könne er sein Paschatum endlich einmal ausleben, aber auch die marokkanischen Frauen sind aufgewacht und lassen sich nicht mehr alles bieten.
Alles in allem ist es ein komisches, aber auch befreiendes Gefühl. Ich kann jetzt die Baustellen angehen, die wirklich wichtig sind und hatte im vergangen Jahr viel Zeit für mich und meine Interessen. Das war gut. Alles andere wird sich auch noch einrenken. :D

kleeblatt
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Re: Die Scham ist vorbei! Ist sie vorbei?

Beitrag von kleeblatt » 12.05.2012, 12:33

hallo lovelace,

pass mit der steuer auf. die steuerklasse ändert sich schon wenn man getrennt lebt. nicht dass du zinsen zahlen musst.

lg, kleeblatt
liebe grüße, kleeblatt

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