Licht und Schatten

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Pusteblume
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Licht und Schatten

Beitrag von Pusteblume » 26.04.2011, 14:38

Hallo,
nun möchte ich mich hier kurz vorstellen...ich lese seit etwa einem Halben Jahr still die traurigen und schockierenden Geschichten in diesem Forum.
Ich selbst bin seit 8 Jahren mit einem Marokkaner zusammen, einige Jahre davon verheiratet, wir haben ein Kind. Ich wünsche mir den Austausch mit anderen Frauen, denen die Problematiken einer binationalen Ehe nicht fremd sind....hier fühle ich mich im Freundeskreis oft unverstanden...es wäre unfair meinen Mann hier mit vielen anderen Männern in einen Topf zu stecken, aber es gibt Licht und Schatten, gerade wenn zwei Kulturen aufeinander prallen.
Ich hoffe auf regen Austausch mit euch!!
Viele Grüße
Pusteblume

morena
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von morena » 26.04.2011, 14:42

Hallo, Pusteblume

wie sieht denn die Problematik bei Dir aus ? Ist sie bezogen auf kulturelle,traditionelle oder religiöse Unterschiede ?

Wenn Du ein wenig mehr schreibst,kann man sich ein besseres Bild machen.
Viele Grüsse, Morena

Pusteblume
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Pusteblume » 26.04.2011, 15:03

Das ist schwer zu sagen....mein Mann ist sehr unreligiös. Geht nicht in die Moschee, betet nie, trinkt ab und zu, raucht... Abgesehen vom Ramadan hält er sich nicht an den Koran. Ich würde also sagen, die Probleme sind vorwiegend kultureller Natur. Aber auch das ist fast schon zu einfach....Wir haben uns zwischendurch getrennt, sind aber wieder zusammen. Am liebsten würde ich mich über PN austauschen, da ich nicht möchte, dass alle Welt lesen kann was ich hier schreibe (was andererseits aber auch wieder gut ist, da man auf diesem Wege viel Informationen bekommt und ich ja sonst auch nicht auf diese Seite gestoßen wäre...)

morena
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von morena » 26.04.2011, 15:05

Hallo Pusteblume,

man kann sich über E-Mail austauschen. Der PN Austausch ist nicht mehr möglich.
Ich war 20 Jahre mit einem Marokkaner zusammen,davon 17 Jahre verheiratet.

Viele Grüsse, Morena

Anaba
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Anaba » 26.04.2011, 15:27

Pusteblume hat geschrieben:Das ist schwer zu sagen....mein Mann ist sehr unreligiös. Geht nicht in die Moschee, betet nie, trinkt ab und zu, raucht... Abgesehen vom Ramadan hält er sich nicht an den Koran. Ich würde also sagen, die Probleme sind vorwiegend kultureller Natur. Aber auch das ist fast schon zu einfach....Wir haben uns zwischendurch getrennt, sind aber wieder zusammen. Am liebsten würde ich mich über PN austauschen, da ich nicht möchte, dass alle Welt lesen kann was ich hier schreibe (was andererseits aber auch wieder gut ist, da man auf diesem Wege viel Informationen bekommt und ich ja sonst auch nicht auf diese Seite gestoßen wäre...)
Liebe Pusteblume,

du schreibst hier anonym.
Manchmal ist es gut Denkanstöße von anderen zu erhalten. Hier schreiben viele Frauen die selbst ein binationale Beziehung haben oder hatten.
Andere überlegen eine einzugehen. Auch für die ist es wichtig über die Probleme solcher Beziehungen etwas zu erfahren.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

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Pusteblume
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Pusteblume » 26.04.2011, 23:16

@Morena: Woran ist eure Ehe gescheitert? Habt ihr Kinder?

morena
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von morena » 27.04.2011, 09:08

Hallo, Pusteblume

sie ist nicht gescheitert. Ich habe beschlossen,dass mir viele Dinge auf Dauer zu anstrengend sind und nicht mehr zu meinem Leben passen.
Ich habe eine Entwicklung durchgemacht,wo einiges für mich nicht mehr passte.

Viele Grüsse, Morena

Pusteblume
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Pusteblume » 27.04.2011, 10:51

Hmmmm....wie genau meintst du das?? Würde mich interessieren!

Okay ich will versuchen die Problematik ein wenig zu verdeutlichen: Ich habe nicht mehr so viel Vertrauen zu meinem Mann. Es gab für mich einfach den Punkt, an dem ich dachte, ich liebe ihn über alles aber wir sind einfach zu verschieden. Und er sieht selten ein dass er Fehler macht sondern versucht immer einen Sündenbock zu finden. Ich bin eine starke Frau mit einem starken Charakter, da hat er sich schon häufiger die Zähne ausgebissen. Deswegen habe ich mich für eine Zeit von ihm getrennt.

Aber ich will auch sagen, dass es in unserer Beziehung eben Licht und Schatten gibt, und ich manchmal nicht weiß, kämpfen wir mit "normalen" Eheproblemen oder sind sie eben kultureller Natur? Und in wie weit können Menschen sich ändern?

Gruß

Pusteblume

morena
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von morena » 27.04.2011, 12:25

Pusteblume hat geschrieben:Hmmmm....wie genau meintst du das?? Würde mich interessieren!

Okay ich will versuchen die Problematik ein wenig zu verdeutlichen: Ich habe nicht mehr so viel Vertrauen zu meinem Mann. Es gab für mich einfach den Punkt, an dem ich dachte, ich liebe ihn über alles aber wir sind einfach zu verschieden. Und er sieht selten ein dass er Fehler macht sondern versucht immer einen Sündenbock zu finden. Ich bin eine starke Frau mit einem starken Charakter, da hat er sich schon häufiger die Zähne ausgebissen. Deswegen habe ich mich für eine Zeit von ihm getrennt.

Aber ich will auch sagen, dass es in unserer Beziehung eben Licht und Schatten gibt, und ich manchmal nicht weiß, kämpfen wir mit "normalen" Eheproblemen oder sind sie eben kultureller Natur? Und in wie weit können Menschen sich ändern?

Gruß

Pusteblume
Hallo, Pusteblume

das ist ein häufiges Problem bei vielen Männern arabischer Herkunft, welches ich allerdings bei meinem Mann nicht kenne,im Gegenteil,er hat ein sehr gutes
Verhältnis zu seiner Einsichtsfähigkeit. Für mich sieht das,was Du scheibst,nach Machtkämpfen aus und das ist natürlich nicht gut.
Gerade,dass sich eine sehr starke,selbstbewusste Frau bin,mit der er über alles diskutieren kann,hat ihm sehr gefallen.
Auf jeden Fall können Menschen sich ändern oder sie haben lange Zeit eine Rolle gespielt und dann kommt eines Tages der wahre Kern hervor,
aus vielerlei Gründen.
Ändern im positiven Sinn,heißt für mich Weiterentwicklung und die Einsichtsfähigkeit über sich selbst nachgedacht zu haben und dann Einiges zu ändern.
Vertrauensverlust ist allerdings für mich ein schwerwiegendes Problem,was weder kulturell noch ein normales Eheproblem ist.
Vertrauen sollte die Basis sein,sonst klappt gar nichts mehr.
Viele Grüsse, Morena

Pusteblume
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Pusteblume » 27.04.2011, 13:19

Erst Mal danke für eure Antworten.

Zunächst einmal ist es so, dass es meinem Mann unglaublich schwer fällt, Schwächen zuzugeben. Außerdem gab es im Laufe der Beziehung immer wieder Streitigkeiten wegen Geld (er war der Meinung, ich würde nicht genug sparen und wenn ich mich an Ausgaben beteiligt habe, hat er dies im Nachhinein verdreht). Wenn er wütend ist, verliert er den Kopf. Die Geschichte in allen Einzelheiten zu erzählen, würde jetzt den Rahmen sprengen. Ich muss aber dazu sagen, dass sich dies mittlerweile gebessert hat. Wir nehmen inzwischen Paarberatung in Anspruch. Nicht zuletzt hängt dies auch mit der Geburt unserer Tochter zusammen. Mein Mann hat hinter meinem Rücken mal einen Monat lang Geld gespart ohne es mir zu sagen. Da waren wir schon tief in der Krise, dies hat letztendlich auch zur Trennung geführt. Ich selbst komme aus einer Familie, in der Geld schon immer ein schwieriges Thema war, so dass mir selbst auch die Leichtigkeit fehlt, das Thema unvoreingnommen zu bereden. Deshalb schweige ich lieber. Ansonsten lebt mein Mann gut integriert, ist ebenfalls gut mit meinen schwulen Freunden befreundet, ich kann gehen wohin ich will ,machen was ich will. Eifersucht ist etwas, was ich selten bei ihm erlebt habe. Mein Mann schmeisst den Haushalt mit mir und kann sich hier (bis auf gelegentliche Faulheitsattacken) echt sehen lassen, z.B. kocht immer er. Er hat sein Studium vor kurzem beendet und hat einen guten Job. In seine Familie bin ich voll integriert, seine Eltern lieben mich.

morena
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von morena » 27.04.2011, 14:01

Hallo, Pusteblume

wie ich Dir schon sagte,gibt es das sehr häufig bei orientalischen Männern,dass sie immer bei Anderen bzw.der Ehefrau die Schuld suchen
und da kann er ja an sich arbeiten oder besser noch Ihr könnt zusammen daran arbeiten,denn er ist sicher lernfähig.
Paarberatung hört sich auch gut an, wenn Ihr gemeinsame Ziele habt gibt es immer Lösungen.
Dass es in einer bi-nationalen Ehe allerdings auch kulturelle,religiöse Unterschiede und Traditionsunterschiede gibt ist auch klar. Die Frage ist,
wie gehst Du damit um,inwieweit ist bei Dir Anpassung gefordert und wie weit musst Du Dich verbiegen oder auch nicht.
Kindererziehung kann auch ein Problem sein,auch die religiöse Erziehung in der Zukunft.
Viele Grüsse, Morena

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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Pusteblume » 27.04.2011, 14:20

*lach* Ich kann mir nicht vorstellen, dass er irgendwann mal sagen wird: Sorry, war ganz klar mein Fehler.....lieber würde er glaube ich aus dem Fenster springen.Und wenn er es sagt, nimmt er es drei Wochen später wieder zurück. Die Sache kann noch so klar sein, im Fakten-Verdrehen ist er echt weltklasse. Manchmal kann er sogar selbst drüber lachen, nur manchmal ist der Grund eben nicht so witzig.

Die Paarberatung tut sich derzeit ganz gut an...mal sehen wie es so wird. Wie ich schon sagte, mein Mann praktiziert Ramadan ansonsten würde ich ihn als weniger gläubig als mich selbst bezeichnen. Nur sein Temperament und dieser Unwille zu Schwächen zu stehen und die Konfliktunfähigkeit stehen uns im Weg. Mit der Kleinen ist er absolut liebevoll und ein hingebungsvoller Vater. Allerdings wohnen wir im Moment nicht zusammen.

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Re: Licht und Schatten

Beitrag von morena » 27.04.2011, 16:51

Hallo, Pusteblume

dass er Ramadan begeht sagt nichts über seine Gläubigkeit aus, das begehen alle,die sich ansonsten überhaupt sich nicht mit Religion und Glaube
beschäftigen. Es machen auch die,die ansonsten, trinken,huren und kriminell sind,sie machen es aus lauter Tradition und weil es alle machen.
Ausserdem sind sie damit ja auch wieder alle Sünden los und dem Paradies ein Stück näher. Und sie machen es,um zuhause erzählen zu können,
wie brav sie leben hier,auch wenn es gelogen ist.
Das ist ähnlich wie hier,dass viele,die nie eine Kirche von Innen sehen,Weihnachten in die Kirche gehen.

Ich denke,wenn er Dich und Eure Partnerschaft sehr ernst und wichtig nimmt,schon daran arbeiten würde,dass er die Schuldzuweisungen nicht auf Dich
abwälzen würde. Ändern kann man sich bis ins hohe Alter,wenn man einsichtig ist.

Viele Grüsse, Morena

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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Pusteblume » 27.04.2011, 17:17

...wie ich bereits oben schrieb, mein Mann ist nicht besonders gläubig. Das er zu feierlichen Anlässen trinkt, habe ich glaube ich oben auch geschrieben. Warum er nun den Ramadan praktiziert, weiß ich nicht, er könnte mich umgekehrt eben auch fragen, warum ich Weihnachten feiere. Das spielt nicht so eine große Rolle, wie ich finde. Ich mag die Stimmung, wenn Ramadan ist und man abends immer etwas leckeres zu essen auf dem Tisch stehen hat. Im übrigen kenne ich jede Menge Marokkaner, die ihre Frauen schlagen oder beleidigen und danach in die Moschee gehen, als sei nichts. Mein Mann regt sich darüber ebenso auf wie ich.

Tja das ist ja der Knackpunkt...an diesem Punkt in der Beziehung kommen wir eben nicht weiter, ob das nun an seiner Persönlichkeit oder seiner Kultur liegt, weiß ich eben nicht. Deshalb bin ich ja hier. Wir sind an einem Punkt, wo entweder die endgültige Trennung oder eben eine Veränderung seinerseits ansteht. Ob er das leisten kann, weiß ich nicht, deswegen möchte ich mich ja austauschen.

morena
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von morena » 27.04.2011, 17:32

. Wie ich schon sagte, mein Mann praktiziert Ramadan ansonsten würde ich ihn als weniger gläubig als mich selbst bezeichnen. Nur sein Temperament und dieser Unwille zu Schwächen zu stehen und die Konfliktunfähigkeit stehen uns im Weg. Mit der Kleinen ist er absolut liebevoll und ein hingebungsvoller Vater. Allerdings wohnen wir im Moment nicht zusammen.[/quote]





Hallo, Pusteblume

das hattest Du zum Thema Ramadan geschrieben über Deinen Mann,daher mein Beitrag dazu.
Das Verhalten Deines Mannes kann Kulturell begründet sein,ebenso wie in seiner Persönlichkeit.(Charakter)
Auch wenn er sehr tolerant und integriert ist besteht doch eine tiefe Verwurzelung in seiner Einstellung über Frauen,auch wenn es ihm und Dir nicht
bewusst ist,dazu hatte ich Dir ja schon geschrieben,dass viele Männer dort einfach der Frau die Schuldzuweisung geben.(dem schwächeren Glied)
Und weil es einfacher ist,als über sich nachzudenken. Wenn man nicht mehr weiß,ist es schwierig viel dazu zu sagen. Das kenne ich von meinem Mann nicht
so,wie Du es beschreibst,allerdings von anderen Frauen.
Schau Dich doch einmal in seiner Familie um,und frage Schwestern und Mitglieder.

Viele Grüsse, Morena

Wenn Dir die Familie bekannt ist,wirst Du vielleicht schon Einiges erfahren haben.

morena
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von morena » 27.04.2011, 19:00

Hallo, Pusteblume

es ist tatsächlich so,dass die meisten Frauen bei einem Mann dieser Herkunft viel mehr tolerieren und dies mit Kultur und Religion entschuldigen,
als sie es je bei einem Mann europäischer Herkunft machen würden und irgendwann merkt Frau,dass sie sich wirklich verbiegt bzw. gar nicht mehr sie
selber ist und dass einige Dinge nicht mehr zu ihrem Leben passen und dann entstehen Konflikte,die der Mann nicht sieht und nicht sehen will,denn bisher
war doch auch alles in Ordnung und warum sollte er etwas ändern ,das ist anstrengend und er nicht daran gewöhnt "Konfliktlösung"zu betreiben,
da dies in seiner Heimat innerhalb der Ehe auch nicht unbedingt nötig ist.

Gut finde ich,dass Ihr die Paartherapie macht,das kann in ihm schon das Bewusstsein fördern,etwas an sich und seinem Verhalten zu ändern,
denn ihm wird doch klar sein,warum Ihr das macht un d was das Ziel ist.
Vielleicht ist auch die räumliche Trennung,die Ihr gerade habt auch ein Anstoss für ihn über sich nachzudenken.

Viele Grüsse, Morena

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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Pusteblume » 27.04.2011, 21:25

....ja darüber habe ich auch schon nachgedacht. In jeder Beziehung, die über das übliche "Verliebt sein auf Wolke 7" andauern soll, ist sicher Toleranz und Kompromissbereitschaft gefragt, in einer binationalen Partnerschaft noch mehr. Mein Mann hat mal gesagt: "Die Marokkaner sind ein Volk, welches nur extrem kann. Sie übertreiben in allem." Da ist was Wahres dran.

Mein Mann gibt selbst zu, unglaublich dickköpfig zu sein. Das hält ihn aber nicht davon ab, immer wieder in das alte Verhaltensmuster zu fallen. Bei der Paarberatung sehe ich schon Fortschritte, allerdings greift mein Mann hier auch gerne in die "Tatsachenverdrehungskiste" und lügt mitunter auch, um sich selbst besser darzustellen. Selbst harte Fakten können ihn von manchen seiner kruden Gedanken nicht runterbringen. Allerdings sind es teilweise solche Hirngespinste, die er tatsächlich selber glaubt. Das muss einfach damit zusammenhängen, dass er eben nicht zugeben kann, im Grunde auch verletzt zu sein.

Ich weiß von seinen Geschwistern, dass deren Ehen auch nicht gerade einfach sind. Seine Schwester zum Beispiel wurde kürzlich geschieden, sein jüngerer Bruder war auch etliche Zeit von seiner Frau getrennt. Sie haben sich aber zusammengerauft. Seine Eltern mischen sich in die Beziehungen ihrer Kinder nicht ein, was ich eigentlich sehr gut finde.

Was ich super finde, ist, das mein Mann durch seinen Job jetzt auch einige Deutsche im Freundeskreis hat, und im Job selber auch viel Verantwortung tragen muss. Das tut ihm ausgesprochen gut, wie ich finde.

Ja, ich denke schon, dass eine binationale Beziehung wirklich noch mehr standhalten muss, als dies eine normale Beziehung muss. Ich wünsche mir wirklich sehr, dass durch die Paarberatung und unser Getrenntleben eine Veränderung eintritt.

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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Pusteblume » 27.04.2011, 21:39

Ich habe aus Liebe geheiratet. Und ich glaube fest daran, dass er mich auch aus Liebe geheiratet hat. Ich glaube an die Ehe im Allgemeinen. Darum habe ich mich noch einmal zusammengenommen und nicht alles über Bord geworfen. Kann sein, dass dieser Weg mich voranbringt, es kann aber auch sein, dass er scheitert. Ich traue mir zu, beurteilen zu können, wann das der Fall ist. Schön ist, das ich hier auf nette Menschen gestoßen bin, die mich auf diesem Weg ein Stückchen begleiten. Und vielleicht kann ich ja auch durch meine Erfahrungen der Einen oder Anderen mit Rat zur Seite stehen.

Wie sind in euren Ehen die Finanzen geregelt bzw. wie waren sie geregelt? Gab es deswegen bei euch auch Probleme?

Lisa1
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Lisa1 » 27.04.2011, 22:37

Liebe Pusteblume,

es ist in der Tat schwierig, Dir einen Rat zu geben, da man Euch nicht kennt.

Zur Zeit kannst Du für meine Begriffe erst mal nur "gewinnen": Ihr lebt getrennt, nähert Euch jetzt wieder an und macht sogar zusammen eine Paartherapie.

Ich kenne nicht viele Männer, die das machen würden.

Die Zukunft kann sich für Eure Familie positiv entwickeln, aber das hängt von Euch beiden ab. Oft will der Mann recht haben, seinen Dickkopf durchsetzen etc.

Die Grenze ist für mich allerdings da, wo "no-go's" anfangen. Lügen gehört für mich dazu.

Du hast geschrieben: "Wenn er wütend ist, verliert er den Kopf." Wie äußert sich das?

Wie hast Du Deinen Mann kennengelernt? War er bereits in Deutschland oder ist er hier geboren?
Liebe Grüße
Lisa

morena
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von morena » 28.04.2011, 08:15

Pusteblume hat geschrieben:Ich habe aus Liebe geheiratet. Und ich glaube fest daran, dass er mich auch aus Liebe geheiratet hat. Ich glaube an die Ehe im Allgemeinen. Darum habe ich mich noch einmal zusammengenommen und nicht alles über Bord geworfen. Kann sein, dass dieser Weg mich voranbringt, es kann aber auch sein, dass er scheitert. Ich traue mir zu, beurteilen zu können, wann das der Fall ist. Schön ist, das ich hier auf nette Menschen gestoßen bin, die mich auf diesem Weg ein Stückchen begleiten. Und vielleicht kann ich ja auch durch meine Erfahrungen der Einen oder Anderen mit Rat zur Seite stehen.

Wie sind in euren Ehen di
e Finanzen geregelt bzw. wie waren sie geregelt? Gab es deswegen bei euch auch Probleme?
Guten Morgen Pusteblume


Auch wenn man aus Liebe geheiratet hat und die Liebe über Jahre immer größer wurde,ist das leider keine Garantie für das Gelingen einer Ehe bis zum Tode,
sie macht es nur leichter, wenn sie von beiden Seiten da ist, immer wieder eine Lösung zu finden, wenn man gemeinsame Ziele hat.

Dazu sollte aber nicht gehören,dass Einer zu seinem Vorteil lügt oder so stur und dickköpfig ist,dass der Andere darunter leidet.Denn zur Liebe gehört
auch Achtung und Respekt und das beinhaltet auch, nicht immer auf sein Recht zu pochen und dem Partner gegenüber einsichtig zu sein und an sich zu arbeiten.
Zur Liebe gehört auch Freundschaft und Freundschaft heißt für mich auf gleicher Ebene zu sein und nicht ,Einer ist der Unterlegene.
Was meinst Du mit Problemen bei den Finanzen. Dass er Geld zur Familie schickt,nach Marokko ?

Viele Grüsse, Morena

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