Nollywood - Spiegel der afrikanischen Seele

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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steckchen
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Nollywood - Spiegel der afrikanischen Seele

Beitrag von steckchen » 13.04.2010, 10:40

Habe gestern diesen interessanten Artikel gelesen. Das ist wieder einmal ein schöner Beweis dafür, wie unterschiedlich Westler und Afrikaner ihre Bedürfnisse und die Welt im Film sehen. Während der Westler im Film über und in Afrika ein riesiges soziales Minenfeld sieht, welches es zu entminen bzw. sozial und historisch aufzuarbeiten gilt, will der gemeine Afrikaner vor allem eins, reich werden und erfolgreich.
http://www.welt.de/die-welt/kultur/arti ... ywood.html

LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

brighterstar007

Re: Nollywood - Spiegel der afrikanischen Seele

Beitrag von brighterstar007 » 13.04.2010, 17:26

Liebe Steckchen,

das können wir als Leute mit sozialer Absicherung leicht kritisieren... (Gier, Skrupellosigkeit bei den Afrikanern).
Sicherlich kommt es dennoch unbedingt auf das "wie" an . W I E bin ich reich/erfolgreich geworden, mit welchen legalen oder
illegalen Mitteln ?

Wäre ich als Zwangsprostituierte mit falschen Versprechungen nach Europa gelockt wurden (siehe : meine neueste
Buchempfehlung "Ware Frau"), würde ich, glaube ich- ALLES daran setzten, diesem Elend zu entfliehen, sprich : mir einen netten,
weißen, einigermaßen ansehnlichen europäischen Ehemann suchen, um fortan ein wenig in Frieden leben zu können.

Leider ist sogar auch diese Option auf Dauer nicht von Erfolg gekrönt und der "Retter" wird oft nach einiger Zeit zum Verfolger.

Leider sind diese Menschen (Afrikaner) anscheinend völlig skrupellos und ihre Gewalt ist grenzenlos, sodass sie aus Profitgier ihre
eigenen Landsleute ausbeuten. DAS finde ich - bei allen Verständnis nach Reichtum/ Annehmlichkeiten - widerwärtig.

Die Afrikaner mögen argumentieren, sie hätten dies von uns gelernt (Kollonisation).Jede/r trifft aber auch seine eigene Entscheidung.

Das Ziel sollte sein, in Würde seinen Lebensunterhalt verdienen zu können.
Es gibt Initiativen in armen Ländern, wo Frauen sich zu einem Kollektiv zusammengetan haben, sich gegenseitig unterstützen
und in kleinen Schritten Erfolg / Selbstachtung erlangen.
Weshalb sollte dies nicht auch in Nigeria möglich sein ?

Beim Thema Menschenhandel scheint die Kreativität grenzenlos zu sein - weshalb sollten diese Gaben nicht im eigenen Land
auf anständige würdevolle Weise genutzt werden - natürlich muss man/frau sich dann mit weniger Einkünften zufriedengeben.

So ein Leben wie Opfer von Menschenhandel verdient NIEMAND auf der Welt.

Liebe Grüße

Brighterstar

steckchen
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Re: Nollywood - Spiegel der afrikanischen Seele

Beitrag von steckchen » 14.04.2010, 09:29

brighterstar007 hat geschrieben:Liebe Steckchen,

das können wir als Leute mit sozialer Absicherung leicht kritisieren... (Gier, Skrupellosigkeit bei den Afrikanern).
Sicherlich kommt es dennoch unbedingt auf das "wie" an . W I E bin ich reich/erfolgreich geworden, mit welchen legalen oder
illegalen Mitteln ?

Wäre ich als Zwangsprostituierte mit falschen Versprechungen nach Europa gelockt wurden (siehe : meine neueste
Buchempfehlung "Ware Frau"), würde ich, glaube ich- ALLES daran setzten, diesem Elend zu entfliehen, sprich : mir einen netten,
weißen, einigermaßen ansehnlichen europäischen Ehemann suchen, um fortan ein wenig in Frieden leben zu können.

Leider ist sogar auch diese Option auf Dauer nicht von Erfolg gekrönt und der "Retter" wird oft nach einiger Zeit zum Verfolger.
Häufig entstehen doch ganz nette Beziehungen auf diese Art und Weise. Gesetzt den Fall, die Frau sucht sich einen Mann, der ihr wirklich gefällt und den sie dann auch nicht ausnutzt und benutzt. Sonst wäre das ja Bezness. :?

LG
Steckchen
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brighterstar007

Re: Nollywood - Spiegel der afrikanischen Seele

Beitrag von brighterstar007 » 14.04.2010, 12:48

Liebe Steckchen,

auf die ein oder andere Weise wird sie ihn benutzen, selbst, wenn beiderseitig große Sympathie herrscht.
Es ist ja die einzige Möglichkeit, LEGAL im Lande bleiben zu können - bis auf ein Asylverfahren, dessen Ausgang
unsicher und oft zeitlich begrenzt ist.

Mit anderen Worten, könnte sie in der Heimat in gewisser Sicherheit und Würde leben, würde sie wahrscheinlich NIE
nach Europa geschickt/ verkauft werden und auch nie einen weißen Mann heiraten ("müssen").

Liebe Grüße

Brighterstar

steckchen
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Re: Nollywood - Spiegel der afrikanischen Seele

Beitrag von steckchen » 14.04.2010, 19:44

brighterstar007 hat geschrieben:Liebe Steckchen,

auf die ein oder andere Weise wird sie ihn benutzen, selbst, wenn beiderseitig große Sympathie herrscht.
Es ist ja die einzige Möglichkeit, LEGAL im Lande bleiben zu können - bis auf ein Asylverfahren, dessen Ausgang
unsicher und oft zeitlich begrenzt ist.

Mit anderen Worten, könnte sie in der Heimat in gewisser Sicherheit und Würde leben, würde sie wahrscheinlich NIE
nach Europa geschickt/ verkauft werden und auch nie einen weißen Mann heiraten ("müssen").
Ich denke mal, du beziehst dich jetzt explizit auf das System für schwarze Zwangsprostituierte. Daran, daß sie verkauft worden ist, kann sie vielleicht erst eimmal nichts ändern. Wenn sie jedoch einen weißen Mann gefunden hat, der es gut mit ihr meint, und sie hat in ihrem Job ja sehr viele Auswahlmöglichkeiten, dann ist das sicherlich nicht die schlechteste Option im Leben. Immerhin zahlt der Mann wahrscheinlich eine nicht unerkleckliche Summe, um sie freizukaufen. Da sollte sie ihn schon nicht nur benutzen und später fallenlassen.

LG
Steckchen
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brighterstar007

Re: Nollywood - Spiegel der afrikanischen Seele

Beitrag von brighterstar007 » 15.04.2010, 19:10

Liebe Steckchen,

ich beziehe mich auf alle Nicht-Europäer/innen , die es - wie auch immer - bis in die EU geschafft haben.

Legal dürfen sie nicht hierbleiben - höchstens mit einem 3 Monats-Touristenvisum. Dann dürfen sie aber auf keinen Fall
arbeiten.

Liebe Grüße

Brighterstar

sonnenblume2008
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Re: Nollywood - Spiegel der afrikanischen Seele

Beitrag von sonnenblume2008 » 15.04.2010, 21:31

brighterstar007 hat geschrieben: ich beziehe mich auf alle Nicht-Europäer/innen , die es - wie auch immer - bis in die EU geschafft haben.

Legal dürfen sie nicht hierbleiben - höchstens mit einem 3 Monats-Touristenvisum. Dann dürfen sie aber auf keinen Fall
arbeiten.


Brighterstar
Hallo Brighterstar

Woher hast du diese Info? Bitte nicht alle Nicht-Europäer/innen in einen Topf werfen! Es gibt da also schon ein paar Länder, bei denen ist die Chance hoch, dass ein Landsmann/eine Landsfrau auch ohne illegale Tricks ein Visum zum länger Bleiben kriegt und arbeiten darf (okay, vielleicht nicht unbefristet, ausser die Leute sind super gut ausgebildet und werden geheadhuntet oder haben sehr viel Geld, aber schon längere Zeit). Dies ist recht einfach z. B. durch befristeten Arbeitsvertrag (z. B. Saisonstelle im Gastgewerbe, Stagiaire), Studium, Working holiday und anderes.

Ich nehme an, für Nigeria und andere DrittWELTstaaten sieht es etwas anders aus als z. B. für Australien. Doch auch das ist ein Drittstaat (zumindest gegenüber Schweiz) und liegt ausserhalb Europa. Es gibt also sicher eine Abstufung, was die Möglichkeiten für die einzelnen Länder ausserhalb der EU (und Schweiz) betrifft. Nicht alle haben die selben Chancen auf ein befristetes Visum, das auch das Arbeiten erlaubt. Doch einige haben es schon.

Viele Grüsse
Sonnenblume
"You can't regain your innocence, but you can retain your sweetness."
Von einer Freundin

Pamela
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Re: Nollywood - Spiegel der afrikanischen Seele

Beitrag von Pamela » 24.04.2010, 21:34

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,689589,00.html
Hier noch ein Spiegel Artikel zu Nollywood.
Gruß
Pamela
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Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes.
(P. Scholl-Latour)

Chika

Re: Nollywood - Spiegel der afrikanischen Seele

Beitrag von Chika » 26.04.2010, 07:38

sonnenblume2008 hat geschrieben:
brighterstar007 hat geschrieben: ich beziehe mich auf alle Nicht-Europäer/innen , die es - wie auch immer - bis in die EU geschafft haben.

Legal dürfen sie nicht hierbleiben - höchstens mit einem 3 Monats-Touristenvisum. Dann dürfen sie aber auf keinen Fall
arbeiten.


Brighterstar
Hallo Brighterstar

Woher hast du diese Info? Bitte nicht alle Nicht-Europäer/innen in einen Topf werfen! Es gibt da also schon ein paar Länder, bei denen ist die Chance hoch, dass ein Landsmann/eine Landsfrau auch ohne illegale Tricks ein Visum zum länger Bleiben kriegt und arbeiten darf (okay, vielleicht nicht unbefristet, ausser die Leute sind super gut ausgebildet und werden geheadhuntet oder haben sehr viel Geld, aber schon längere Zeit). Dies ist recht einfach z. B. durch befristeten Arbeitsvertrag (z. B. Saisonstelle im Gastgewerbe, Stagiaire), Studium, Working holiday und anderes.

Ich nehme an, für Nigeria und andere DrittWELTstaaten sieht es etwas anders aus als z. B. für Australien. Doch auch das ist ein Drittstaat (zumindest gegenüber Schweiz) und liegt ausserhalb Europa. Es gibt also sicher eine Abstufung, was die Möglichkeiten für die einzelnen Länder ausserhalb der EU (und Schweiz) betrifft. Nicht alle haben die selben Chancen auf ein befristetes Visum, das auch das Arbeiten erlaubt. Doch einige haben es schon.

Viele Grüsse
Sonnenblume

Liebe Sonnenblume
Ich denke, wenn wir hier von Drittstaaten und Visaproblemen sprechen, dann gehts vornehmlich nicht um Exponenten aus Ländern wie AUS, Kanada oder den USA. Es ist klar, dass Visa für Topqualifizierte, gebunden an befristete oder unbefristete Arbeitsverträge, relativ einfach zu erhalten sind, denn schliesslich steht da auch meistens ein grosser Arbeitgeber dahinter, der die nötigen Papiere stellt und im Zweifelsfalle Garantien abgibt. Bei meiner Arbeit als Visaofficer in einem Schweizer Konsulat in einem der drei genannten Drittländer haben die Anträge für Einreisevisa in diesem Rahmen (top qualified staff) vielleicht 5% ausgemacht, ...

LG
C

sonnenblume2008
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Re: Nollywood - Spiegel der afrikanischen Seele

Beitrag von sonnenblume2008 » 26.04.2010, 21:55

Chika hat geschrieben:
Liebe Sonnenblume
Ich denke, wenn wir hier von Drittstaaten und Visaproblemen sprechen, dann gehts vornehmlich nicht um Exponenten aus Ländern wie AUS, Kanada oder den USA. Es ist klar, dass Visa für Topqualifizierte, gebunden an befristete oder unbefristete Arbeitsverträge, relativ einfach zu erhalten sind, denn schliesslich steht da auch meistens ein grosser Arbeitgeber dahinter, der die nötigen Papiere stellt und im Zweifelsfalle Garantien abgibt. Bei meiner Arbeit als Visaofficer in einem Schweizer Konsulat in einem der drei genannten Drittländer haben die Anträge für Einreisevisa in diesem Rahmen (top qualified staff) vielleicht 5% ausgemacht, ...

LG
C
Liebe Chika

Will dir gar nicht widersprechen und bin auch nicht vom Fach. Vermutlich gibt es fast keine Abkommen mit Ländern der dritten Welt (okay, die Schweiz hat auch ein Stagiaireabkommen für Aufenthalte zu Vollzeitarbeitszwecken im gelernten Beruf bis 18 Monaten mit Südafrika, Argentinien, Phillipinen, Ukraine u. a., doch die sind vermutlich schon nicht mehr so ganz arm und typische Bezness-Ursprungsländer? Kenne mehrere Leute, die so was gemacht haben (Schweizer im Ausland und umgekehrt) und es gibt auch Listen von Firmen, die Stagiaires immer wieder anstellen. Es ist also machbar - wohl nicht für Nigeria, aber aussereuropäisch sind o. g. Länder schon. Deshalb mein Einwand gegen diese Pauschalisierung von Brighterstar von allen Nicht-EU-Staaten.

Unbefristet sieht es anders aus, da geb ich dir absolut Recht: Ich selbst weiss genau, wie schwierig es ist, so eine unbefristete Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis für eines dieser Länder zu kriegen, wenn du keine Familienangehörige da hast und nicht gerade Top-top-qualifiziert bist und somit keinen Arbeitsvertrag erhältst ohne Visum und ohne Arbeitsvertrag kein Visum... Ich hab meine "unabhängige" Permanent Residency doch gekriegt aufgrund meiner Arbeitserfahrung und Ausbildung, Sprachkenntnisse und Alter. Es hat mich so um die 10 - 12'000 Franken gekostet, angefangen von den Beglaubigungen aller Dokumente, über Akkreditierung meiner Diplome vor Ort, Visa fee und Gesundsheits-Checkup beim Vertrauensarzt der Botschaft (ja, alles wurde getestet, von Tuberkulose bis Aids, Augen und Ohren, die wollen nur gesunde Leute, die den Staat nicht belasten), Strafregisterauszug (2x während der Bearbeitungszeit, damit aktuell) und ich musste einen Wisch unterschreiben, dass ich für 2 Jahre keine Hilfe vom Staat beantragen kann, falls ich keine Arbet finde oder sonst irgendwie in finanzielle Schwierigkeiten gerate. Musste auch offen legen, wie meine Vermögenssituation war, wie viele Geschwister ich hab, ob verheiratet, Kinder, welchen Beruf die ausüben, ob die jemals in terroristische Aktionen involviert waren, ob jemand von denen oder meine Eltern gedenken, Familiennachzug zu machen, wenn ich das Visum habe, alle Adressen angeben, an denen ich Zeit meines Lebens längere Zeit gewohnt habe, usw. Die wollen eben sicher gehen - gibt da auch fast keine Schwarzafrikaner, jetzt denke ich, weiss ich wieso... :( Das alles ging fast 3 Jahre, bis das Visum durch war und auch nur, weil ich immer alles geschickt hab, was sie gefordert haben und keine Verzögerungen gab. Es braucht also auch hier Geduld und ist nicht so einfach. Gerade zwei Wochen nachdem ich mein Visum kriegte, traf ich meinen Bezzi, der bald auch Lust hatte, mitzukommen (würde bis ans Ende der Welt mit mir gehen und noch weiter) und dann zu den Top-top-qualifizierten gehören würde (als angehender Arzt) und später aufgrund eines Arbeitsvertrags bei einer grossen internationalen Firma ein befristetes Visum erhielt (das würde aber sicher verlängert, und sowieso, wenn wir heiraten, dann könnte er sonst auch ein Ehegattenvisum kriegen, was immer besser ist für uns - was jedoch alles nur von ihm erfunden war, wie, dass er Südafrikaner war und so einen tollen Abschluss machte, dass ihn die Uni gesponsert hat, hier in die Schweiz zu kommen und seine Housemanship an einem Spital hier zu machen, wo er gerade noch seine letzte Doktorarbeit schrieb, sie sich nachher für ihn einsetzten, so dass er nicht wie geplant zurück musste nach Ablauf seines befristeten Visums...). Das allein wäre ein Nollywood-Film wert, nicht? :wink:

Ja, einige meiner Studienkollegen oder ihre Partner sind in sogenannte Expatriate-Programme von grossen internationalen Firmen eingestiegen. Meistens bleiben sie ein paar Jahre in einem Land (auch Drittweltländer gehören dazu, oft ist das erste Land, in das sie stationiert werden, ein Drittweltland) und werden dann mit der ganzen Familie wieder versetzt in ein neues Land. In so ein Programm wollte Bezzi auch gekommen sein. Er war ja überall brillant und die Firmen rissen sich richtig um ihn. Musste hier und da zu Vorstellungsterminen fliegen. Einmal würden wir so sicher auch befristet und "sicher" in Nigeria und Südafrika leben können, so dass unsere Kinder auch ihre Verwandten da und die Kultur vor Ort kennen lernen können... Auch wieder ein Nollywood-Film wert.

So, genug dazu. Zurück zum Thema: "Nollywood - Spiegel der afrikanischen Seele".

LG
Sonnenblume
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brighterstar007

Re: Nollywood - Spiegel der afrikanischen Seele

Beitrag von brighterstar007 » 28.04.2010, 11:45

Liebe Sonnenblume,

bist Du ursprünglich aus einem Nicht-EU -Land und später als Schweizerin eingebürgert worden oder
habe ich etwas falsch verstanden ?

Ansonsten ist meine unbegründete Vermutung, dass Du aus genau diesem Grund von Bezzie ausgesucht wurdest -
legaler Status, erfolgreiche Frau, Top-Job und Qualifikationen-was will Mann mehr ?

Liebe Grüße

Brighterstar

sonnenblume2008
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Re: Nollywood - Spiegel der afrikanischen Seele

Beitrag von sonnenblume2008 » 28.04.2010, 12:19

Nein, nein. Ich bin Schweizerin, wollte aber seit vielen Jahren in ein sehr begehrtes Nicht-EU Land auswandern und hab hart darauf hingearbeitet.

Ja, GENAU. Deshalb hat er mich ausgesucht. Nachdem ich ihm beiläufig von meinen Plänen erzählte und er sich natürlich über die Bedingungen für die Visa-Erteilung erkundigte, hat er sich in mich "verliebt". Das war mir allerdings damals nicht klar und er war ja auch eine gute Partie, jung, gut aussehend, erfolgreich, und auf einer Wellenlänge, wow!, und ich sagte mir, okay, jetzt hast du schon so lange auf das Visum gewartet, jetzt spielt's auch keine Rolle mehr, ob noch etwas länger warten, um dann gemeinsam mit ihm dahin zu gehen. Das Leben schien perfekt! Betonung liegt auf SCHIEN. :oops:
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brighterstar007

Re: Nollywood - Spiegel der afrikanischen Seele

Beitrag von brighterstar007 » 30.04.2010, 12:57

Liebe Sonnenblume,

ist Dein letzter Beitrag ironisch gemeint oder hatte ich den richtigen "Riecher" - manche nennen es auch
Intuition ?

Beim Lesen kam es mir in den Sinn, dass meine Bemerkung vielleicht anmaßend ist, da ich
Deine/eure Situation ja gar nicht gründlich genug kenne.

Liebe Grüße

Brighterstar

sonnenblume2008
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Re: Nollywood - Spiegel der afrikanischen Seele

Beitrag von sonnenblume2008 » 30.04.2010, 13:24

Liebe Brighterstar

Ne, da war keine Ironie dabei. Genau so war's. Hattest den richtigen Riecher.

Immerhin weiss ich jetzt, dass ich was zu bieten habe... Vorher war mir das nicht so bewusst. Wirklich "reich" war ich schliesslich nie (in seinen Augen wohl schon) und fühlte mich auch nie privilegiert. Musste für alles hart arbeiten.

Nun gut, es wird mir kein zweites Mal passieren und Geld hab ich jetzt auch nicht mehr zu vergeben (bräuchte selber welches).

Zu den Videos, die ihr zu Nollywood gepostet habt (auch in einem anderen Thread zur Megacity Lagos): Ja, es zeigt ganz klar, ein Grossteil der Nigerianer denken anders als wir hier, träumen von dem grossen Geld des Einzelnen, der sich dann ein Luxusauto und Bodyguards anschafft und sich wie ein König benehmen kann (sprich, arme Leute mit Füssen treten, schliesslich sind die nichts oder den Wohltäter spielen und sich dafür Bedienen lassen), nicht davon, dass es allen besser geht. Was mich am meisten erstaunte: Viele Leute schauen sich mehrere dieser Filme pro Tag an und die Frauen lassen sich z. B. dadurch inspirieren, wie sie sich ihrem Ehemann gegenüber zu verhalten haben, um eine gute Ehefrau zu sein... Kein Mann sagte, er lasse sich inspirieren, wie er seiner Frau ein guter Ehemann sein kann... :cry:

Wünsche euch allen ein schönes Wochenende
Sonnenblume
"You can't regain your innocence, but you can retain your sweetness."
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brighterstar007

Re: Nollywood - Spiegel der afrikanischen Seele

Beitrag von brighterstar007 » 01.05.2010, 17:53

Ihr Lieben,

da haben die Afrikaner wohl die Herr/ Sklave Mentalität ihrer ehemaligen "Unterdrücker"/ Kolonialherren verinnerlicht.
Es liest sich fast wie eine unheilige "Rassenkunde", unter der wir als deutsches Volk lange zu leiden hatten : männlich -reich
gleich : gut /Götzenstatus.
Niemand fragt danach, WIE und auf wessen Kosten dieser materielle "Reichtum" überhaupt
zustandekam...vielleicht ja durch Schleusertum/ Menschenhandel und was noch damit zusammenhängt...
Die afrikanische Mentalität ist nicht darauf bezogen, was der Mann für die Frau tun sollte, wenn er sie denn liebt,
sondern meist umgekehrt , vermischt mit der unausgesprochenen Forderung nach Gehorsam/ Unterwerfung/ Kooperation -
wobei es sicher auch Verbindungen gibt, die auf Augenhöhe und auf Gegenseitigkeit beruhen.

Dies sind wohl absolute Ausnahmen.

Liebe Grüße

Brighterstar

P.S. Sonnenblume, Deine englische Fußnote ist der absolute Hammer - Hut ab vor deiner Freundin . Ist sie eine Dichterin oder
Schriftstellerin ?

sonnenblume2008
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Re: Nollywood - Spiegel der afrikanischen Seele

Beitrag von sonnenblume2008 » 02.05.2010, 13:19

brighterstar007 hat geschrieben:
P.S. Sonnenblume, Deine englische Fußnote ist der absolute Hammer - Hut ab vor deiner Freundin . Ist sie eine Dichterin oder
Schriftstellerin ?
Das fand ich auch, deshalb hab ich's hier reinkopiert. :D Sie ist Künstlerin, heute pensioniert. Auch viel gereist. Hat mir mit 18 bei einer meiner ersten langen Reisen allein mal auf dem Weg nach Toronto im Bus einfach so angeboten, bei ihnen zu übernachten, statt ins Hostel zu gehen. Bin dann ein paar Tage geblieben und wir sind heute noch regelmässsig im Kontakt. Als ich mit ihr nach Hause kam, meinte ihr Mann, Italiener: "Hi und willkommen. Schön, dass du da bist. Möchtest du auch ein Steak?" (Er war gerade am kochen). Ich konnte bleiben, so lange ich wollte und sie waren beleidigt, als ich ihnen Geld geben wollte am Schluss. Werde das nie mehr vergessen und hab seither viele solche Erfahrungen gemacht (auch ich war manchmal Gastgeber). Es gibt auch gute Menschen auf dieser Welt. Doch nicht alle und nicht überall. Doch sind solche Erfahrungen wunderbar und ein Lichtblick, wenn man daran denkt, was es an Bösem ebenso gibt.
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Chika

Re: Nollywood - Spiegel der afrikanischen Seele

Beitrag von Chika » 03.05.2010, 11:18

sonnenblume2008 hat geschrieben:
brighterstar007 hat geschrieben:
P.S. Sonnenblume, Deine englische Fußnote ist der absolute Hammer - Hut ab vor deiner Freundin . Ist sie eine Dichterin oder
Schriftstellerin ?
Das fand ich auch, deshalb hab ich's hier reinkopiert. :D Sie ist Künstlerin, heute pensioniert. Auch viel gereist. Hat mir mit 18 bei einer meiner ersten langen Reisen allein mal auf dem Weg nach Toronto im Bus einfach so angeboten, bei ihnen zu übernachten, statt ins Hostel zu gehen. Bin dann ein paar Tage geblieben und wir sind heute noch regelmässsig im Kontakt. Als ich mit ihr nach Hause kam, meinte ihr Mann, Italiener: "Hi und willkommen. Schön, dass du da bist. Möchtest du auch ein Steak?" (Er war gerade am kochen). Ich konnte bleiben, so lange ich wollte und sie waren beleidigt, als ich ihnen Geld geben wollte am Schluss. Werde das nie mehr vergessen und hab seither viele solche Erfahrungen gemacht (auch ich war manchmal Gastgeber). Es gibt auch gute Menschen auf dieser Welt. Doch nicht alle und nicht überall. Doch sind solche Erfahrungen wunderbar und ein Lichtblick, wenn man daran denkt, was es an Bösem ebenso gibt.

*seufz* und gerade in solchen Momenten fehlt mir Good ol' Canada.... *"oh canada" anstimm*

:wink:

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