Rückblick
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Rückblick
Hallo Ihr Lieben,
seit längerer Zeit bin ich mal wieder hier im Forum, nachdem ich mich in den letzten Monaten vom Thema Bezness ziemlich zurückgezogen hatte, weil es mir irgendwie "zu viel " wurde. Ich hatte den Eindruck, ich muss mich wieder mal mit anderen Dingen befassen und dass es mir gut tun würde, wenn ich mal einige Zeit lang weder von mir selbst erzähle, noch andere Geschichten lese, die meiner mehr oder minder ähneln.
Das Thema Bezness ist für mich persönlich emotional auch weiterhin präsent, wenn auch nicht mehr so vehement wie noch vor einiger Zeit. Ich bin mittlerweile seit über zwei Jahren von meinem Ex getrennt, und mein Leben verläuft wieder in ziemlich geregelten Bahnen. Ich habe seit 7 Monaten eine neue Beziehung, ich ziehe im April mit meinem neuen Partner zusammen, mir geht es beruflich gut, und ich fühle mich auch persönlich wieder wohl. Eigentlich ist alles gut, aber dann gibt es immer wieder Tage, an denen ich zweifle. An meiner jetzigen Beziehung, an meiner eigenen Einschätzung von Situationen und an der Vergangenheit. Ich verspüre auch heute noch manchmal den Drang, meine Ehe und vor allem ihr Ende verstehen zu wollen. Das Problem hatte ich von Beginn der Trennung an, dass ich mit dieser Unklarheit nicht gut zurecht gekommen bin. Heute ist das Gefühl viel weniger drängend, aber es ist noch da. Mein Ex ruft mich auch heute noch an, meistens im Abstand von einigen Monaten. Ich gehe nicht mehr ans Telefon, weil mich diese Gespräche entweder wütend machen oder ermüden. Aber dann schreibt er Mails oder SMS. Ich kann einfach nicht verstehen, wie er so wenig Würde haben kann. Und ich kann auch nicht verstehen, warum es mich immer noch nicht kalt lässt, wenn er anruft. Im Gegenteil, ich empfinde immer noch Wut und manchmal sogar noch Traurigkeit.
Ich glaube, das Thema Bezness hat viele Phasen, zumindest ist das bei mir so. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich mich nicht ganz davon werde befreien können. Ich ertappe mich dabei, wie ich meinem neuen Freund ungerechtfertigt Misstrauen entgegenbringe, das hätte ich früher nie getan. Ich habe sogar kürzlich in seinem Handy spioniert, als er in der Dusche war, wenn ich das hier erzähle, schäme ich mich, weil ich früher über Frauen den Kopf geschüttelt habe, die sich so verhalten. Ich glaube, das sind Nachwirkungen. Ich habe das Gefühl, mich absichern zu müssen, obwohl mein neuer Partner nichts tut, was darauf schließen lässt, dass das notwendig wäre.
Es ist ein komisches Gefühl, dem eigenen Urteilsvermögen nicht mehr richtig trauen zu können. Geht es jemandem von euch ähnlich? Wie geht ihr damit um?
Viele Grüße
coralia
seit längerer Zeit bin ich mal wieder hier im Forum, nachdem ich mich in den letzten Monaten vom Thema Bezness ziemlich zurückgezogen hatte, weil es mir irgendwie "zu viel " wurde. Ich hatte den Eindruck, ich muss mich wieder mal mit anderen Dingen befassen und dass es mir gut tun würde, wenn ich mal einige Zeit lang weder von mir selbst erzähle, noch andere Geschichten lese, die meiner mehr oder minder ähneln.
Das Thema Bezness ist für mich persönlich emotional auch weiterhin präsent, wenn auch nicht mehr so vehement wie noch vor einiger Zeit. Ich bin mittlerweile seit über zwei Jahren von meinem Ex getrennt, und mein Leben verläuft wieder in ziemlich geregelten Bahnen. Ich habe seit 7 Monaten eine neue Beziehung, ich ziehe im April mit meinem neuen Partner zusammen, mir geht es beruflich gut, und ich fühle mich auch persönlich wieder wohl. Eigentlich ist alles gut, aber dann gibt es immer wieder Tage, an denen ich zweifle. An meiner jetzigen Beziehung, an meiner eigenen Einschätzung von Situationen und an der Vergangenheit. Ich verspüre auch heute noch manchmal den Drang, meine Ehe und vor allem ihr Ende verstehen zu wollen. Das Problem hatte ich von Beginn der Trennung an, dass ich mit dieser Unklarheit nicht gut zurecht gekommen bin. Heute ist das Gefühl viel weniger drängend, aber es ist noch da. Mein Ex ruft mich auch heute noch an, meistens im Abstand von einigen Monaten. Ich gehe nicht mehr ans Telefon, weil mich diese Gespräche entweder wütend machen oder ermüden. Aber dann schreibt er Mails oder SMS. Ich kann einfach nicht verstehen, wie er so wenig Würde haben kann. Und ich kann auch nicht verstehen, warum es mich immer noch nicht kalt lässt, wenn er anruft. Im Gegenteil, ich empfinde immer noch Wut und manchmal sogar noch Traurigkeit.
Ich glaube, das Thema Bezness hat viele Phasen, zumindest ist das bei mir so. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich mich nicht ganz davon werde befreien können. Ich ertappe mich dabei, wie ich meinem neuen Freund ungerechtfertigt Misstrauen entgegenbringe, das hätte ich früher nie getan. Ich habe sogar kürzlich in seinem Handy spioniert, als er in der Dusche war, wenn ich das hier erzähle, schäme ich mich, weil ich früher über Frauen den Kopf geschüttelt habe, die sich so verhalten. Ich glaube, das sind Nachwirkungen. Ich habe das Gefühl, mich absichern zu müssen, obwohl mein neuer Partner nichts tut, was darauf schließen lässt, dass das notwendig wäre.
Es ist ein komisches Gefühl, dem eigenen Urteilsvermögen nicht mehr richtig trauen zu können. Geht es jemandem von euch ähnlich? Wie geht ihr damit um?
Viele Grüße
coralia
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Re: Rückblick
Liebe Coralia,
es freut mich von dir zu lesen. Noch mehr das es dir wieder gut geht.
Du weißt, wir haben dir alle hier das Beste gewünscht. Obwohl viele sich Gedanken um dich gemacht haben.
Du bist so ein Fall der nicht in das Klischee passt, in das die Frauen gern gepresst werden.
Torschlußpanik, naiv, älter, noch nie etwas von Bezness gehört.
Du wusstest alles, hattest dich informiert, bist eine intelligente, junge Frau und trotzdem hat es dich besonders perfide erwischt.
Ein ganz klassischer Beznessfall.
Wie sollst du diese Enttäuschung so schnell vergessen ?
Viele Frauen fassen nie wieder richtiges Vertrauen.
Oder sind mit ihm durch ein gemeinsames Kind weiter verbunden.
Lass dir Zeit.
Ich glaube ganz fest das mit der Zeit die Enttäuschung verblassen wird.
Sicher werden dir betroffene Frauen mehr dazu sagen können.
Ich wünsche dir alles Gute.
Eine Frage noch. Hat er es nun nach Europa geschafft ?
es freut mich von dir zu lesen. Noch mehr das es dir wieder gut geht.
Du weißt, wir haben dir alle hier das Beste gewünscht. Obwohl viele sich Gedanken um dich gemacht haben.
Du bist so ein Fall der nicht in das Klischee passt, in das die Frauen gern gepresst werden.
Torschlußpanik, naiv, älter, noch nie etwas von Bezness gehört.
Du wusstest alles, hattest dich informiert, bist eine intelligente, junge Frau und trotzdem hat es dich besonders perfide erwischt.
Ein ganz klassischer Beznessfall.
Wie sollst du diese Enttäuschung so schnell vergessen ?
Viele Frauen fassen nie wieder richtiges Vertrauen.
Oder sind mit ihm durch ein gemeinsames Kind weiter verbunden.
Lass dir Zeit.
Ich glaube ganz fest das mit der Zeit die Enttäuschung verblassen wird.
Sicher werden dir betroffene Frauen mehr dazu sagen können.
Ich wünsche dir alles Gute.
Eine Frage noch. Hat er es nun nach Europa geschafft ?
Liebe Grüße
Anaba
Administratorin
anaba@1001Geschichte.de
“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“
Hans Kupka, hingerichtet 1942
Anaba
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anaba@1001Geschichte.de
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Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“
Hans Kupka, hingerichtet 1942
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Re: Rückblick
Liebe Coralia,
ich freue mich für dich, dass du mittlerweile wieder in das Leben zurück gefunden hast. Das Mißtrauen bleibt, das wirst du nie ganz ablegen können. Aber du kannst lernen, damit umzugehen, indem du dir z. B. immer wieder sagst, dass dein jetziger Partner nicht dein Exmann ist, dass er anders ist, dass er dir vielleicht tagtäglich beweist, dass du ihm trauen kannst.
Erzähle ihm nichts über das Nachspionieren in seinem Handy, aber sprich mit ihm darüber, dass du oft zweifelst, dass du mißtrauisch bist ,wenn er der richtige Partner ist ,wird er deine Gefühle aushalten, wird versuchen, sie zu entkräften und ja, manchmal wird er vielleicht auch böse sein, aber er wird darüber hinwegkommen, dass du ihn mit dem Ex bzw. mit allen anderen Männern in einen Topf wirfst.
Mir ging und geht es selbst nach über 12 Jahren immer noch so, dass ich Tage habe, wo alles hochkommt, dass ich, wenn mein Partner mir vielleicht einen "Grund" liefert, höchst befremdlich eifersüchtig reagiere oder eben auch hin und wieder spioniere. Ich lege mir das selber nicht mehr zur Last. Für mich muss ich das manchmal einfach machen und wenn es ganz arg kommt ,dann rede ich auch darüber, dass ich mich z. B. nicht genug beachtet fühle, dass ich das Gefühl habe, er lebt neben mir her oder sonst was. Das hilft auch in der neuen Beziehung, wenn es auch nicht immer einfach ist.
Ganz wichtig ist nach wie vor das ändern der Handy-Nr. und der email-acounts und üblichen Adressen, unter denen du zu erreichen bist. Wenn du immer wieder durch ihn auch "aufgeschreckt" wirst, ist es noch schwieriger. Mein Ex hat mich jahrelang noch angerufen, weil immer mal wieder jemand netterweise meine neue Tel.-Nr. verriet. Seit mein jetziger Lebensgefährte ihm mal ordentlich per Tel. den Marsch gegeigt hat, ist Ruhe, und das ist auch gut so. Das vereinfacht vieles.
Ich wünsche dir für deinen weiteren Weg viel Glück, Zufriedenheit und eine tolle neue Beziehung.
LG
Canim
ich freue mich für dich, dass du mittlerweile wieder in das Leben zurück gefunden hast. Das Mißtrauen bleibt, das wirst du nie ganz ablegen können. Aber du kannst lernen, damit umzugehen, indem du dir z. B. immer wieder sagst, dass dein jetziger Partner nicht dein Exmann ist, dass er anders ist, dass er dir vielleicht tagtäglich beweist, dass du ihm trauen kannst.
Erzähle ihm nichts über das Nachspionieren in seinem Handy, aber sprich mit ihm darüber, dass du oft zweifelst, dass du mißtrauisch bist ,wenn er der richtige Partner ist ,wird er deine Gefühle aushalten, wird versuchen, sie zu entkräften und ja, manchmal wird er vielleicht auch böse sein, aber er wird darüber hinwegkommen, dass du ihn mit dem Ex bzw. mit allen anderen Männern in einen Topf wirfst.
Mir ging und geht es selbst nach über 12 Jahren immer noch so, dass ich Tage habe, wo alles hochkommt, dass ich, wenn mein Partner mir vielleicht einen "Grund" liefert, höchst befremdlich eifersüchtig reagiere oder eben auch hin und wieder spioniere. Ich lege mir das selber nicht mehr zur Last. Für mich muss ich das manchmal einfach machen und wenn es ganz arg kommt ,dann rede ich auch darüber, dass ich mich z. B. nicht genug beachtet fühle, dass ich das Gefühl habe, er lebt neben mir her oder sonst was. Das hilft auch in der neuen Beziehung, wenn es auch nicht immer einfach ist.
Ganz wichtig ist nach wie vor das ändern der Handy-Nr. und der email-acounts und üblichen Adressen, unter denen du zu erreichen bist. Wenn du immer wieder durch ihn auch "aufgeschreckt" wirst, ist es noch schwieriger. Mein Ex hat mich jahrelang noch angerufen, weil immer mal wieder jemand netterweise meine neue Tel.-Nr. verriet. Seit mein jetziger Lebensgefährte ihm mal ordentlich per Tel. den Marsch gegeigt hat, ist Ruhe, und das ist auch gut so. Das vereinfacht vieles.
Ich wünsche dir für deinen weiteren Weg viel Glück, Zufriedenheit und eine tolle neue Beziehung.
LG
Canim
Gemeinsam sind wir stark!
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Re: Rückblick
Ocean, was du sagst, kann ich total nachvollziehen. Ich bin immer irgendwie auf der Hut. Und ich hatte auch immer wieder Probleme mit Nähe, obwohl das ein Thema ist, dass ich auch schon vor meinem Exmann kannte, ich fühle mich sehr schnell eingeengt und ziehe eigentlich lieber mein eigenes Ding durch als in totaler Zweisamkeit zu leben.
Ich habe festgestellt, dass auch hier (wie eigentlich immer im Leben) reden hilft. Ich habe die Sache mit seinem Handy erstmal ein paar Tage lang für mich behalten, aber dann habe ich es ihm doch erzählt. Und ihm auch erklärt, warum ich das machen "musste". Er hat eigentlich ganz gut darauf reagiert, ist also nicht ausgeflippt oder ähnliches, hat aber gesagt "komisch, das hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet, ich dachte, so ein typ bist du nicht". Natürlich bin ich nicht "so ein Typ"! zumindest bisher nicht. Ich finde es manchmal schwierig, meine eigene Position zu bestimmen, wieder richtig fest auf dem Boden zu stehen und zu sagen "so bin ich, nimm es hin oder lass es". Früher hatte ich damit keine Probleme. Heute zweifle ich immer wieder daran, ob ich Dinge richtig mache, ob ich nicht doch eher hätte merken müssen, was mit meinem Ex los war, wonach ich eigentlich bei ihm gesucht habe und sowas. Manchmal ist das total anstrengend, ich bin dann richtig müde vom Grübeln.
Canim, ich habe auch überlegt, meine Nummer zu ändern, allerdings bin ich ja selbständig und habe daher eine Internetseite, die jeder einsehen kann und auf der natürlich auch meine Geschäftsnummern und meine Email-Adressen für die Arbeit stehen, die Kunden müssen mich ja erreichen. Allerdings denke ich zurzeit darüber nach, auch mit der Selbständigkeit (also zumindest mit dem Auftritt nach außen) nochmal von vorne anzufangen mit neuem Namen und neuem Internetauftritt usw. Dann könnte ich auch die Nummern ändern, denn die Seite wird er sicher nicht so schnell finden, wenn er nicht mehr weiß, wie ich mich nenne.
Anaba, nach Europa hat er es meines Wissens nicht geschafft. Wenn er mich anruft, dann über seine nigerianische Handynummer. Mit ihm gesprochen habe ich ja schon länger nicht mehr und ich höre auch sonst kaum noch etwas "aus der Ecke".
grüße
coralia
Ich habe festgestellt, dass auch hier (wie eigentlich immer im Leben) reden hilft. Ich habe die Sache mit seinem Handy erstmal ein paar Tage lang für mich behalten, aber dann habe ich es ihm doch erzählt. Und ihm auch erklärt, warum ich das machen "musste". Er hat eigentlich ganz gut darauf reagiert, ist also nicht ausgeflippt oder ähnliches, hat aber gesagt "komisch, das hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet, ich dachte, so ein typ bist du nicht". Natürlich bin ich nicht "so ein Typ"! zumindest bisher nicht. Ich finde es manchmal schwierig, meine eigene Position zu bestimmen, wieder richtig fest auf dem Boden zu stehen und zu sagen "so bin ich, nimm es hin oder lass es". Früher hatte ich damit keine Probleme. Heute zweifle ich immer wieder daran, ob ich Dinge richtig mache, ob ich nicht doch eher hätte merken müssen, was mit meinem Ex los war, wonach ich eigentlich bei ihm gesucht habe und sowas. Manchmal ist das total anstrengend, ich bin dann richtig müde vom Grübeln.
Canim, ich habe auch überlegt, meine Nummer zu ändern, allerdings bin ich ja selbständig und habe daher eine Internetseite, die jeder einsehen kann und auf der natürlich auch meine Geschäftsnummern und meine Email-Adressen für die Arbeit stehen, die Kunden müssen mich ja erreichen. Allerdings denke ich zurzeit darüber nach, auch mit der Selbständigkeit (also zumindest mit dem Auftritt nach außen) nochmal von vorne anzufangen mit neuem Namen und neuem Internetauftritt usw. Dann könnte ich auch die Nummern ändern, denn die Seite wird er sicher nicht so schnell finden, wenn er nicht mehr weiß, wie ich mich nenne.
Anaba, nach Europa hat er es meines Wissens nicht geschafft. Wenn er mich anruft, dann über seine nigerianische Handynummer. Mit ihm gesprochen habe ich ja schon länger nicht mehr und ich höre auch sonst kaum noch etwas "aus der Ecke".
grüße
coralia
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Re: Rückblick
Coralia, ich freue mich sehr, von Dir zu hören, denn ab und zu denke ich an, wie es Dir wohl so geht.
Was Du schreibst, empfinde ich nach all dem als ganz normal, ich finde sogar, dass Du weiter bist, wie viele andere, die das erlebt haben.
Habe Geduld mit Dir, und im übrigen, ein klein wenig Mißtrauen ist nicht mal so falsch, weil man niemandem hinter die Stirn schaut. Wenn Dein Mann Dich liebt, wird er das verstehen und akzeptieren. Und wenn ihr den Weg gemeinsam geht, wird Euch das vielleicht viel mehr zusammenschweissen.
Coralia, melde Dich von Zeit zu Zeit, wäre nett.
LG Elisa
Was Du schreibst, empfinde ich nach all dem als ganz normal, ich finde sogar, dass Du weiter bist, wie viele andere, die das erlebt haben.
Habe Geduld mit Dir, und im übrigen, ein klein wenig Mißtrauen ist nicht mal so falsch, weil man niemandem hinter die Stirn schaut. Wenn Dein Mann Dich liebt, wird er das verstehen und akzeptieren. Und wenn ihr den Weg gemeinsam geht, wird Euch das vielleicht viel mehr zusammenschweissen.
Coralia, melde Dich von Zeit zu Zeit, wäre nett.
LG Elisa
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Re: Rückblick
Liebe Grüße an dich, liebe Coralia!
LG, Jakobs_Weg
Nein, nicht alle Orientalen sind Beznesser!
Nein, nicht alle Orientalen sind Beznesser!
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Re: Rückblick
Liebe Coralia,
nichts ist schwerer wieder aufzubauen als zerstörtes Vertrauen. Du hast Gefühl investiert und weißt heute, dass es nicht erwidert wurde, sondern "ihm" nur als Mittel zum Zweck diente. Du kanntest das Thema Bezness schon vor Deiner Heirat, hast Eure Beziehung auf Herz und Nieren geprüft und wurdest trotzdem getäuscht. Vielleicht wäre es heute einfacher für Dich, wenn Du Dir sagen könntest "Ich habe Offensichtliches übersehen" oder "Ich wollte auf keine Warnungen von außen hören" oder "Ich habe überstürzt geheiratet" oder was auch immer, kurz: Wenn Du eine Mitverantwortung bei Dir finden könntest. Aber gerade Dir kannst Du und auch sonst niemand (soweit ich das beurteilen kann; ich habe Deine Geschichte hier im Forum von Anfang bis Ende gelesen) einen Vorwurf machen. Dass gerade Du so verletzt bist, finde ich darum nur logisch. Und dass Du im Moment - so lange ist Deine Geschichte ja noch nicht her! - niemandem 100 % Vertrauen schenken kannst, ist doch wohl klar. Natürlich ist Dein neuer Partner nicht erfreut darüber, aber wenn er Deine Geschichte kennt, wird er Dich verstehen können.
Vielleicht solltest Du auch mal darauf schauen, wie sehr Du Dir selbst vertrauen kannst und wie viel Stärke in Dir ist: Du hast letztlich doch sein Spiel erkannt, Du hast richtig reagiert, und Du hast direkt die Konsequenzen gezogen. Ich finde, Du hast allen Grund, vor Dir selbst den Hut zu ziehen, denn Du hast ganz alleine dafür gesorgt, dass er sein Ziel nicht erreicht hat. Du wurdest so geschickt getäuscht und belogen, dass nicht Dein Urteilsvermögen schlecht ist, sondern das Problem ist in Deinem Fall wohl eher Deine fehlende Gabe der Gedankenleserei. Versuche, mit Dir selbst ein wenig nachsichtiger zu sein. Du hast es verdient!
LG, Katrina
nichts ist schwerer wieder aufzubauen als zerstörtes Vertrauen. Du hast Gefühl investiert und weißt heute, dass es nicht erwidert wurde, sondern "ihm" nur als Mittel zum Zweck diente. Du kanntest das Thema Bezness schon vor Deiner Heirat, hast Eure Beziehung auf Herz und Nieren geprüft und wurdest trotzdem getäuscht. Vielleicht wäre es heute einfacher für Dich, wenn Du Dir sagen könntest "Ich habe Offensichtliches übersehen" oder "Ich wollte auf keine Warnungen von außen hören" oder "Ich habe überstürzt geheiratet" oder was auch immer, kurz: Wenn Du eine Mitverantwortung bei Dir finden könntest. Aber gerade Dir kannst Du und auch sonst niemand (soweit ich das beurteilen kann; ich habe Deine Geschichte hier im Forum von Anfang bis Ende gelesen) einen Vorwurf machen. Dass gerade Du so verletzt bist, finde ich darum nur logisch. Und dass Du im Moment - so lange ist Deine Geschichte ja noch nicht her! - niemandem 100 % Vertrauen schenken kannst, ist doch wohl klar. Natürlich ist Dein neuer Partner nicht erfreut darüber, aber wenn er Deine Geschichte kennt, wird er Dich verstehen können.
Vielleicht solltest Du auch mal darauf schauen, wie sehr Du Dir selbst vertrauen kannst und wie viel Stärke in Dir ist: Du hast letztlich doch sein Spiel erkannt, Du hast richtig reagiert, und Du hast direkt die Konsequenzen gezogen. Ich finde, Du hast allen Grund, vor Dir selbst den Hut zu ziehen, denn Du hast ganz alleine dafür gesorgt, dass er sein Ziel nicht erreicht hat. Du wurdest so geschickt getäuscht und belogen, dass nicht Dein Urteilsvermögen schlecht ist, sondern das Problem ist in Deinem Fall wohl eher Deine fehlende Gabe der Gedankenleserei. Versuche, mit Dir selbst ein wenig nachsichtiger zu sein. Du hast es verdient!
LG, Katrina
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Re: Rückblick
Hallo Katrina,
vielen Dank für die netten Worte
Ich glaube, das Thema Mitschuld ist ein sehr wichtiges, und das beschäftigt mich auch schon ziemlich lange. Je mehr Abstand ich zu der Sache gewonnen hatte, desto mehr Situationen sind mir aufgefallen, die nicht koscher waren und wo ich hätte aufmerksamer sein müssen. Komischerweise dachte ich eigentlich immer, ich wäre bereits sehr aufmerksam, weil ich ja auch vor der Heirat und während unsere "Beziehung" noch intakt war, über Bezness nachgedacht habe und nicht unwissend in die Ehe gegangen bin. Aber dennoch muss ich sagen, dass es Situationen gab, in denen mir Dinge hätten auffallen können oder müssen. Sich das einzugestehen ist ziemlich schwierig, aber dennoch wichtig glaube ich. Man kann dadurch verhindern, dass man nochmal in solche Situationen kommt. Ich merke auf jeden Fall, dass es mich nüchterner gemacht hat und auch selbstbezogener in der neuen Beziehung. Ich schaue eigentlich in der letzten Zeit meistens eher auf mich. Dadurch wiederum entsteht dann manchmal sowas wie ein schlechtes Gewissen gegenüber dem neuen Partner. Wenn ich heute sehe, was für ein Rattenschwanz an Reaktionen und Gefühlen aus meiner Ehe entstanden ist oder wie stark sich das alles auf mein heutiges Denken auswirkt, dann wünschte ich wirklich, ich hätte diesen Mann nie getroffen. Eine Beziehung hinter sich zu lassen, ist immer schwer, das ist klar, aber wenn man am Ende mit Selbstzweifeln, Demütigung, Scham und Misstrauen gegenüber anderen Menschen fertig werden muss, dann fragt man sich schon, ob es richtig war, seinem Gefühl nachzugeben. Ich bin immer wieder überrascht, wie sehr mich die Sache aus der Bahn geworfen hat, was für Grundsatzfragen daraus entstanden sind. Das war eine ziemlich heftige Selbsterkenntnis.
Ich merke auch jetzt noch, dass es gut tut, über das Thema zu sprechen und weiter zu verarbeiten. Danke für eure Ohren!!
coralia
vielen Dank für die netten Worte

Ich glaube, das Thema Mitschuld ist ein sehr wichtiges, und das beschäftigt mich auch schon ziemlich lange. Je mehr Abstand ich zu der Sache gewonnen hatte, desto mehr Situationen sind mir aufgefallen, die nicht koscher waren und wo ich hätte aufmerksamer sein müssen. Komischerweise dachte ich eigentlich immer, ich wäre bereits sehr aufmerksam, weil ich ja auch vor der Heirat und während unsere "Beziehung" noch intakt war, über Bezness nachgedacht habe und nicht unwissend in die Ehe gegangen bin. Aber dennoch muss ich sagen, dass es Situationen gab, in denen mir Dinge hätten auffallen können oder müssen. Sich das einzugestehen ist ziemlich schwierig, aber dennoch wichtig glaube ich. Man kann dadurch verhindern, dass man nochmal in solche Situationen kommt. Ich merke auf jeden Fall, dass es mich nüchterner gemacht hat und auch selbstbezogener in der neuen Beziehung. Ich schaue eigentlich in der letzten Zeit meistens eher auf mich. Dadurch wiederum entsteht dann manchmal sowas wie ein schlechtes Gewissen gegenüber dem neuen Partner. Wenn ich heute sehe, was für ein Rattenschwanz an Reaktionen und Gefühlen aus meiner Ehe entstanden ist oder wie stark sich das alles auf mein heutiges Denken auswirkt, dann wünschte ich wirklich, ich hätte diesen Mann nie getroffen. Eine Beziehung hinter sich zu lassen, ist immer schwer, das ist klar, aber wenn man am Ende mit Selbstzweifeln, Demütigung, Scham und Misstrauen gegenüber anderen Menschen fertig werden muss, dann fragt man sich schon, ob es richtig war, seinem Gefühl nachzugeben. Ich bin immer wieder überrascht, wie sehr mich die Sache aus der Bahn geworfen hat, was für Grundsatzfragen daraus entstanden sind. Das war eine ziemlich heftige Selbsterkenntnis.
Ich merke auch jetzt noch, dass es gut tut, über das Thema zu sprechen und weiter zu verarbeiten. Danke für eure Ohren!!
coralia
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Re: Rückblick
Hallo claraq,
es gab mehrere Situationen, in denen mir Dinge komisch vorkamen, ich mich aber sehr schnell durch Erklärungen habe beruhigen lassen. Mehrfach ist er zum Telefonieren aus dem Raum gegangen, was er in anderen Situationen aber nicht gemacht hat, und hat auf mein Nachfragen gesagt, er hätte mich nicht stören wollen. Ein ganz konkreter Fall war, dass ich ihn spät nachts angerufen habe, als ich nach Hause kam und er sich zum "Arbeiten" in einer anderen Stadt befand. Es ging eine Frau ans Telefon, die sich mit "Diga" meldete, das sagt man in Spanien, wenn man ans Telefon geht. direkt danach wurde ihr das Telefon weggenommen und mein Ex war dran. Er hat behauptet, das sei die Freundin seines Kumpels gewesen. Ich habe mich zwar gefragt, warum diese Freundin nachts ans TElefon meines Mannes geht und warum sie zufällig Spanierin ist, er hat das aber aufgeklärt, indem er gesagt hat, sie hätten sich nach der Arbeit noch mit ein paar Kollegen auf ein Bier zusammengesetzt und der eine hätte eben seine Freundin dabei gehabt. Das hat mir als Erklärung gereicht. Heute weiß ich ja, wer die Frau war.
es gab noch andere solche Situationen, zum Beispiel kam er einmal von einem Kurztrip aus Holland zurück und hatte sich eine neue Jacke gekauft. Ich fand sie sehr schön, habe sie mir angeschaut und gesehen, dass ein Preisschild daran hing, auf dem die Abkürzung p.v.p. stand, die für precio de venta al público steht und die ich von spanischen Preisschildern kenne. Daraufhin habe ich ihn gefragt, wieso ein spanisches Preisschild an der Jacke ist, und er sagte, er habe sie auf einer Art Flohmarkt oder Basar in Amsterdam gekauft und sie sei wahrscheinlich aus Spanien. Auch das hat mir als Erklärung gereicht. Heute frage ich mich warum eigentlich?
coralia
es gab mehrere Situationen, in denen mir Dinge komisch vorkamen, ich mich aber sehr schnell durch Erklärungen habe beruhigen lassen. Mehrfach ist er zum Telefonieren aus dem Raum gegangen, was er in anderen Situationen aber nicht gemacht hat, und hat auf mein Nachfragen gesagt, er hätte mich nicht stören wollen. Ein ganz konkreter Fall war, dass ich ihn spät nachts angerufen habe, als ich nach Hause kam und er sich zum "Arbeiten" in einer anderen Stadt befand. Es ging eine Frau ans Telefon, die sich mit "Diga" meldete, das sagt man in Spanien, wenn man ans Telefon geht. direkt danach wurde ihr das Telefon weggenommen und mein Ex war dran. Er hat behauptet, das sei die Freundin seines Kumpels gewesen. Ich habe mich zwar gefragt, warum diese Freundin nachts ans TElefon meines Mannes geht und warum sie zufällig Spanierin ist, er hat das aber aufgeklärt, indem er gesagt hat, sie hätten sich nach der Arbeit noch mit ein paar Kollegen auf ein Bier zusammengesetzt und der eine hätte eben seine Freundin dabei gehabt. Das hat mir als Erklärung gereicht. Heute weiß ich ja, wer die Frau war.
es gab noch andere solche Situationen, zum Beispiel kam er einmal von einem Kurztrip aus Holland zurück und hatte sich eine neue Jacke gekauft. Ich fand sie sehr schön, habe sie mir angeschaut und gesehen, dass ein Preisschild daran hing, auf dem die Abkürzung p.v.p. stand, die für precio de venta al público steht und die ich von spanischen Preisschildern kenne. Daraufhin habe ich ihn gefragt, wieso ein spanisches Preisschild an der Jacke ist, und er sagte, er habe sie auf einer Art Flohmarkt oder Basar in Amsterdam gekauft und sie sei wahrscheinlich aus Spanien. Auch das hat mir als Erklärung gereicht. Heute frage ich mich warum eigentlich?
coralia
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Re: Rückblick
Liebe Coralia,
ich hatte dein Geschichte gelesen und freue mich, dass es dir besser geht und du wieder einen netten Paartner hast.
Ich habe mich auch manchmal gefragt, wenn ich so ein komisches Gefühl hatte, warum ich ihm geglaubt habe.
Mein Bauchgefühl hatte ich vernachlässigt und ich konnte einfach nicht glauben, dass diese Männer so lügen können.
Weil wir eben nicht gelogen hatten und ich dachte, wenn man liebt kann so was nicht vorkommen. Dachte ich doch, wie du sicher auch an das Gute an diesem Mann.
Ich frage mich auch oft und habe daraus gelernt.
Alles Gute für dich weiterhin.
ich hatte dein Geschichte gelesen und freue mich, dass es dir besser geht und du wieder einen netten Paartner hast.
Ich habe mich auch manchmal gefragt, wenn ich so ein komisches Gefühl hatte, warum ich ihm geglaubt habe.
Mein Bauchgefühl hatte ich vernachlässigt und ich konnte einfach nicht glauben, dass diese Männer so lügen können.
Weil wir eben nicht gelogen hatten und ich dachte, wenn man liebt kann so was nicht vorkommen. Dachte ich doch, wie du sicher auch an das Gute an diesem Mann.
Ich frage mich auch oft und habe daraus gelernt.
Alles Gute für dich weiterhin.
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Re: Rückblick
Hallo Coralia,
es ist immer wieder das gleiche Problem: Wer mittendrin steckt, sieht nicht klar. Und hinterher ist man immer schlauer. Momentaufnahmen und einzelne Situationen ergeben natürlich erst im Nachhinein ein Ganzes. Daraus, dass Du Einzelsituationen falsch bewertet hast, eine Mitschuld abzuleiten, finde ich ganz schön hart Dir selbst gegenüber.
Mir geht es nicht um Mitschuld, eher um die ungeliebte Opferrolle. Für mich sind die persönlichen Katastrophen die schlimmsten und am schwersten zu verarbeiten, die ich überhaupt nicht beeinflussen kann. Wenn es mir aber gelingt, auch nur eine Kleinigkeit zu finden, die ich dabei in der Hand hatte, dann kann ich mir sagen, dass ich die Situation in eine andere Richtung hätte lenken können. Dann bin ich weniger ausgeliefert. Schwer zu erklären, ich geb Dir mal ein Beispiel: Eine meiner Kolleginnen hatte einen Fahrradunfall, unverschuldet. Sie wurde nur leicht verletzt, auf den ersten Blick hätte alles gut sein können. Sie aber ist noch Wochen später aus heiterem Himmel in Tränen ausgebrochen und erklärt das damit, dass sie eben nichts falsch gemacht hatte und in diese gefährliche Situation geraten war, ohne Einfluss nehmen zu können. Einige Jahre später hatte sie einen Sportunfall, bei dem sie wesentlich schwerer verletzt wurde. Das hat sie psychisch längst nicht so sehr mitgenommen wie der Fahrradunfall, weil sie wusste, dass sie einen Fehler beim Absprung gemacht hatte. Sie wusste, dass sie den Unfall hätte verhindern können und dass ihr so etwas nicht wieder passiert, wenn sie in Zukunft den Fehler vermeidet.
Darum kann Dich vielleicht auf Dauer genau das trösten und heilen, was Du als Mitschuld bezeichnest. Was Dein Exmann gemacht hat, wird dadurch nicht besser. Besser, weil stärker, wird dadurch Deine Rolle in der ganzen Geschichte.
LG, Katrina
es ist immer wieder das gleiche Problem: Wer mittendrin steckt, sieht nicht klar. Und hinterher ist man immer schlauer. Momentaufnahmen und einzelne Situationen ergeben natürlich erst im Nachhinein ein Ganzes. Daraus, dass Du Einzelsituationen falsch bewertet hast, eine Mitschuld abzuleiten, finde ich ganz schön hart Dir selbst gegenüber.
Mir geht es nicht um Mitschuld, eher um die ungeliebte Opferrolle. Für mich sind die persönlichen Katastrophen die schlimmsten und am schwersten zu verarbeiten, die ich überhaupt nicht beeinflussen kann. Wenn es mir aber gelingt, auch nur eine Kleinigkeit zu finden, die ich dabei in der Hand hatte, dann kann ich mir sagen, dass ich die Situation in eine andere Richtung hätte lenken können. Dann bin ich weniger ausgeliefert. Schwer zu erklären, ich geb Dir mal ein Beispiel: Eine meiner Kolleginnen hatte einen Fahrradunfall, unverschuldet. Sie wurde nur leicht verletzt, auf den ersten Blick hätte alles gut sein können. Sie aber ist noch Wochen später aus heiterem Himmel in Tränen ausgebrochen und erklärt das damit, dass sie eben nichts falsch gemacht hatte und in diese gefährliche Situation geraten war, ohne Einfluss nehmen zu können. Einige Jahre später hatte sie einen Sportunfall, bei dem sie wesentlich schwerer verletzt wurde. Das hat sie psychisch längst nicht so sehr mitgenommen wie der Fahrradunfall, weil sie wusste, dass sie einen Fehler beim Absprung gemacht hatte. Sie wusste, dass sie den Unfall hätte verhindern können und dass ihr so etwas nicht wieder passiert, wenn sie in Zukunft den Fehler vermeidet.
Darum kann Dich vielleicht auf Dauer genau das trösten und heilen, was Du als Mitschuld bezeichnest. Was Dein Exmann gemacht hat, wird dadurch nicht besser. Besser, weil stärker, wird dadurch Deine Rolle in der ganzen Geschichte.
LG, Katrina
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Re: Rückblick
Liebe Coralia,
schön dass du dich wieder hier gemeldet hast!
Es ist normal dass du dir jetzt noch immer wieder Gedanken machst und auch dass du dir überlegst warum du manche Situationen nicht überblickt hast, bzw. kapieren wolltest, dass er eben oft gelogen hat, dir etwas vorgespielt hat.
Selbst mit dem Wissen dass doch andere betrogen wurden, ist hier ganz klar während der Beziehung das AMIGA aktiv, das alle Bauchgefühle verdrängt, bis über Bord wirft.
Ein nachträgliches unfreiwilliges Aufarbeiten findet leider noch über Jahre statt....je länger die Beziehung war umso länger wird dieser Prozess dauern.
Es ist einfach noch das Verstehen wollen aktiv......ein großer Traum ist geplatzt und das hinterlässt eben einfach Spuren, die man phasenweise komplett ablegen kann und dann dringsts halt doch wieder durch. Aber ob wir es wollen oder nicht , der Bezzie ist eben einfach ein Teil unseres Lebens und es ist auch nicht schlecht einfach etwas misstrauisch geworden zu sein um Signale in Zukunft leichter zu verstehen.
es ist schön dass du eine neue Beziehung führst und der Mann der dich liebt wird dir auch immer Verständnis entgegenbringen können. Ab einem gewissem Alter hat man eben einfach eine Vergangenheit, die ab und zu mal auch aufgearbeitet sein will.
Ich wünsche dir für deine Zukunft alles Liebe!
Arabella
schön dass du dich wieder hier gemeldet hast!
Es ist normal dass du dir jetzt noch immer wieder Gedanken machst und auch dass du dir überlegst warum du manche Situationen nicht überblickt hast, bzw. kapieren wolltest, dass er eben oft gelogen hat, dir etwas vorgespielt hat.
Selbst mit dem Wissen dass doch andere betrogen wurden, ist hier ganz klar während der Beziehung das AMIGA aktiv, das alle Bauchgefühle verdrängt, bis über Bord wirft.
Ein nachträgliches unfreiwilliges Aufarbeiten findet leider noch über Jahre statt....je länger die Beziehung war umso länger wird dieser Prozess dauern.
Es ist einfach noch das Verstehen wollen aktiv......ein großer Traum ist geplatzt und das hinterlässt eben einfach Spuren, die man phasenweise komplett ablegen kann und dann dringsts halt doch wieder durch. Aber ob wir es wollen oder nicht , der Bezzie ist eben einfach ein Teil unseres Lebens und es ist auch nicht schlecht einfach etwas misstrauisch geworden zu sein um Signale in Zukunft leichter zu verstehen.
es ist schön dass du eine neue Beziehung führst und der Mann der dich liebt wird dir auch immer Verständnis entgegenbringen können. Ab einem gewissem Alter hat man eben einfach eine Vergangenheit, die ab und zu mal auch aufgearbeitet sein will.
Ich wünsche dir für deine Zukunft alles Liebe!
Arabella
Ganz gleich wie beschwerlich das Gestern war-
du kannst im Heute stets neu beginnen !
du kannst im Heute stets neu beginnen !
Re: Rückblick
Hallo Coralia,
ich versuche mich mal als Hobbypsychologin und vermute, du kennst das Thema "Misstrauen"/ "Unsicherheit in engen Beziehungen"
bereits aus der Kindheit. Dein Beznesser war nur die Erfüllung/ Wiederholung von unbewussten alten Mustern - zumindest ist es oft
so.
Da du jetzt etwas mehr Klarheit/ Bewusstheit über diese Strukturen gewonnen hast, lebe zwar mit den Lasten/Schmerzen deiner
Vergangenheit im Sinne von Lebenserfahrung/ Reifung/ Tiefe und überprüfe, ob die dunklen Geister der vorherigen Jahre ungerechtfertigt
deine jetztige Lebenssituation stören/vernebeln.
Ich würde nicht so schnell mit dem neuen Mann zusammenziehen.
Liebe Grüße
Brighterstar
ich versuche mich mal als Hobbypsychologin und vermute, du kennst das Thema "Misstrauen"/ "Unsicherheit in engen Beziehungen"
bereits aus der Kindheit. Dein Beznesser war nur die Erfüllung/ Wiederholung von unbewussten alten Mustern - zumindest ist es oft
so.
Da du jetzt etwas mehr Klarheit/ Bewusstheit über diese Strukturen gewonnen hast, lebe zwar mit den Lasten/Schmerzen deiner
Vergangenheit im Sinne von Lebenserfahrung/ Reifung/ Tiefe und überprüfe, ob die dunklen Geister der vorherigen Jahre ungerechtfertigt
deine jetztige Lebenssituation stören/vernebeln.
Ich würde nicht so schnell mit dem neuen Mann zusammenziehen.
Liebe Grüße
Brighterstar
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- Beiträge: 1453
- Registriert: 30.03.2008, 12:17
Re: Rückblick
Hallo brighterstar,
also ich wüsste nicht, wo in meiner Vergangenheit Misstrauen erzeugt worden wäre. Kann natürlich sein, dass da irgend etwas schlummert, von dem ich gar nichts ahne, aber eigentlich ist das, was ich jetzt erlebe, für mich ein neues Gefühl, das mir überhaupt nicht bekannt vorkommt, jedenfalls nicht in dem Ausmaß. WEnn ich meine Bezness-Beziehung mit meiner Vergangenheit erklären sollte, dann würde ich eher in die Richtung gehen, dass ich unbedingt aus den "langweiligen" Strukturen von zu Hause ausbrechen wollte, wo alles zwar nett und schön, aber doch ziemlich gleichförmig und spießig war. Zumindest habe ich das als Jugendliche und mit anfang 20 noch so empfunden.
Was meinen neuen Partner angeht, mit ihm zusammen zu ziehen war eine logische Konsequenz aus der Tatsache, dass wir gerne mehr Zeit miteinander verbringen möchten, was im Moment mit ziemlich viel Fahrerei und Planerei verbunden ist, weil wir im Moment noch mehr asl 200 km voneinander entfernt wohnen. Es ist quasi ein Experiment. Wenn es gut geht, würde ich mich sehr freuen, er ist wirklich ein toller Mann
Im Großen und Ganzen habt ihr alle recht mit dem, was ihr schreibt. Es geht darum, das Erlebte als Teil des Lebens zu akzeptieren. Was Katrina über die Opferrolle geschrieben hat, kann ich nur unterstreichen. Es ist wesentlich einfacher, sich einfach in diese Rolle zu begeben als sich möglichem eigenen Zutun zu stellen. Eine schwierige Aufgabe, aber ich glaube, man kommt nicht drum herum.
Viele Grüße
coralia
also ich wüsste nicht, wo in meiner Vergangenheit Misstrauen erzeugt worden wäre. Kann natürlich sein, dass da irgend etwas schlummert, von dem ich gar nichts ahne, aber eigentlich ist das, was ich jetzt erlebe, für mich ein neues Gefühl, das mir überhaupt nicht bekannt vorkommt, jedenfalls nicht in dem Ausmaß. WEnn ich meine Bezness-Beziehung mit meiner Vergangenheit erklären sollte, dann würde ich eher in die Richtung gehen, dass ich unbedingt aus den "langweiligen" Strukturen von zu Hause ausbrechen wollte, wo alles zwar nett und schön, aber doch ziemlich gleichförmig und spießig war. Zumindest habe ich das als Jugendliche und mit anfang 20 noch so empfunden.
Was meinen neuen Partner angeht, mit ihm zusammen zu ziehen war eine logische Konsequenz aus der Tatsache, dass wir gerne mehr Zeit miteinander verbringen möchten, was im Moment mit ziemlich viel Fahrerei und Planerei verbunden ist, weil wir im Moment noch mehr asl 200 km voneinander entfernt wohnen. Es ist quasi ein Experiment. Wenn es gut geht, würde ich mich sehr freuen, er ist wirklich ein toller Mann

Im Großen und Ganzen habt ihr alle recht mit dem, was ihr schreibt. Es geht darum, das Erlebte als Teil des Lebens zu akzeptieren. Was Katrina über die Opferrolle geschrieben hat, kann ich nur unterstreichen. Es ist wesentlich einfacher, sich einfach in diese Rolle zu begeben als sich möglichem eigenen Zutun zu stellen. Eine schwierige Aufgabe, aber ich glaube, man kommt nicht drum herum.
Viele Grüße
coralia
Re: Rückblick
Liebe Coralia,
du weißt natürlich besser als ich, wie deine Vergangenheit war. Ich gehe wohl immer von traumatisierten Leuten aus, die unbewusst
ihre unverarbeitete Vergangenheit mit neuen Partnern - teilweise einem (emotionalen) Abbild der Eltern oder einem Elternteil -in der
Gegenwart ausleben.
Mit deinem neuen Schatz wünsche ich dir Glück.
Liebe Grüße
Brighterstar
du weißt natürlich besser als ich, wie deine Vergangenheit war. Ich gehe wohl immer von traumatisierten Leuten aus, die unbewusst
ihre unverarbeitete Vergangenheit mit neuen Partnern - teilweise einem (emotionalen) Abbild der Eltern oder einem Elternteil -in der
Gegenwart ausleben.
Mit deinem neuen Schatz wünsche ich dir Glück.
Liebe Grüße
Brighterstar
Zuletzt geändert von brighterstar007 am 03.02.2011, 14:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rückblick
Hallo brighterstar,
in vielen Fällen ist das bestimmt auch so, man sucht sich seine Partner ja aus einem bestimmten Grund aus. Sicherlich gibt es da bei mir auch irgendwelche Muster, die ein Psychologe aufdecken könnte. Wer weiß, warum ich mich so zu meinem Ex hingezogen gefühlt habe, wenn ich ehrlich bin, haben wir in vielen Punkten gar ncith so gut zusammen gepasst. gut, in einigen schon, aber vieles habe ich auch wegdiskutiert, wie meine Schwester mir kürzlich noch gesagt hat.
Viele Grüße
coralia
in vielen Fällen ist das bestimmt auch so, man sucht sich seine Partner ja aus einem bestimmten Grund aus. Sicherlich gibt es da bei mir auch irgendwelche Muster, die ein Psychologe aufdecken könnte. Wer weiß, warum ich mich so zu meinem Ex hingezogen gefühlt habe, wenn ich ehrlich bin, haben wir in vielen Punkten gar ncith so gut zusammen gepasst. gut, in einigen schon, aber vieles habe ich auch wegdiskutiert, wie meine Schwester mir kürzlich noch gesagt hat.
Viele Grüße
coralia