Unsicherheit

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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Pamela
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Re: Unsicherheit

Beitrag von Pamela » 05.03.2011, 08:29

brokenheart27 hat geschrieben:Ich glaube, wenn ich die finanziellen Aspekte mal weglasse, liegt genau hier das Problem. Er will nicht nach Deutschland, Du würdest also nach Kenia gehen, wenn es was Ernstes wird.
Liebe brokenheart,
ganz ehrlich - diese Aussage sollte sie ihm niemals glauben! Die Jungs wissen schon ganz genau, dass so eine Aussage wie: "Ich will unbedingt nach Europa" abschreckt - aber sie wollen es zu 95%!
Die einzigen, die nicht den großen Traum von Europa träumen sind gebildete junge Menschen, die in ihrer Heimat gute Jobs haben. ALLE anderen würden sofort gehen - wenn sie die Chance bekämen!

Man sollte diesen Jungs nicht immer alles glauben, sondern unbedingt hinterfragen!!!
Das Lügen zu seinem Vorteil, Wahrheit verdrehen haben diese Männer so wunderbar drauf - ein Deutscher, der diese Mentalität nicht kennt, käme nie auf den Gedanken, dass hier die Unwahrheit gesagt wird. Untereinander jedoch kennen sie sich sehr gut - und können sich einschätzen, und wissen wann jemand etwas zu verbergen hat oder ganz einfach lügt. Für uns Europäer ist das sehr undurchsichtig - deshalb lieber zu viel hinterfragen als zu wenig!
Wir haben mit solch einer Einstellung immer gleich ein schlechtes Gewissen ("warum sollte ich ihm nicht unvoreingenommen entgegentreten") - dort jedoch vertrauen die Menschen grundsätzlich nur ihren engsten Familienmitgliedern und Freunden. Sie wissen warum.
Gruß
Pamela
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Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes.
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brokenheart27
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Re: Unsicherheit

Beitrag von brokenheart27 » 05.03.2011, 09:33

Liebe Pamela,

ich stimme Deinem Beitrag zu 100 Prozent zu.Deshalb habe ich geschrieben:" wenn man mal die finanziellen Aspekte wegläßt"

Kam wohl falsch rüber, tut mir leid.
Ich habe auch geschrieben, dass Männer den Frauen erzählen, was sie hören wollen. Viele Lügen, dass sich die Balken biegen.

Ich glaube auch nicht, dass er ein unschuldiges Lamm ist, ich wollte nur auf die Schwierigkeiten, von afrikanisch-deutschen Beziehungen hinweisen, da Lilly mit dem Gedanken spielt dort ein Volontariat zu machen.

Liebe Grüße :)
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*lilly*_*
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Re: Unsicherheit

Beitrag von *lilly*_* » 05.03.2011, 10:15

Guten Morgen,

uuuii, soo viele Antworten. Schön, dass Ihr Euch für mich so viel Mühe gebt!

Also mal ganz abgesehen davon, ob er nun nach Deutschland will oder nicht: ich bin mir darüber im Klaren, dass (nur für den unwahrscheinlichen Fall er würde es tatsächlich ehrlich meinen) eine Beziehung auf Dauer weder in Kenia, noch in Deutschland funktionieren würde(ja, ich habe Die Weiße Massai gelesen). Deshalb seit versichert: ich werde mich nicht zu sehr rein hängen! Klar tut es weh, wenn man sich die einzelnen Situationen ins Gedächtnis zurückruft und sich vorstellt, dass das alles, jede Geste, jedes Wort eine Lüge ist. Man fühlt sich gedemütigt und das Selbstvertrauen leidet auch, weil man nicht mehr weiß, ob man seinem eigenen Urteilsvermögen trauen kann, da man ja nichts gemerkt hat. Und das, obwohl ich wusste, dass man vorsichtig sein muss. Aber was erzähle ich Euch.. Das kennt Ihr bestimmt alle schon zur Genüge.

@mara: ist das jetzt immer noch so? Was antwortest Du ihm?

@Pamela: hinterfragen klingt gut! Nur wie? Wenn ich nicht am hinterfragen wäre, hätte ich ja schon gar nicht in dieses Forum geschrieben. Das Problem ist nur: ihn werde ich wahrschenlich kaum danach fragen brauchen. Ich denke mal, selbst wenn ich ihn mit diesen ganzen Fragen und Problemen konfrontieren würde, würde er, wenn ich in Schwarze getroffen habe, wahrscheinlich genau das tun, was so ziemlich alle Menschen tun, wenn sie bei einer Lüge ertappt werden: die Flucht nach vorne antreten. Er würde wahrscheinlich den tödlichst Gekränkten spielen und mir vorwerfen, wie ich sowas nur von ihm denken könne. Und am Ende hätte ich ein schlechtes Gewissen und würde mich,wie diejenige fühlen, die etwas schlimmes gemacht hat.

Das Problem, das ich nun auch habe ist, dass ich nicht weiß, ob man dort überhaupt irgendjemandem ein bisschen trauen kann?!

@brokenheart27 und alle: ich hatte nämlich tatsächlich vor, da ein paar Monate Volunteering zu machen. Und das nicht wegen ihm(kann auch in einer anderen Region sein) und auch nicht erst, seit ich das erste Mal dort war, sondern ich habe da schon vorher drüber nachgedacht. Ich habe da zum Beispiel noch einen anderen kennengelernt(auf den ich niemals Ambitionen hatte aber wir haben uns eben einfach ein paar Mal unterhalten und er schreibt manchmal emails). Der hat mir erzählt, dass er Moslem ist und verheiratet und zwei Kinder hat aber dass ein Moslem natürlich mehrere Frauen haben kann. Und er hat mich gefragt, ob das rechtlich ginge, dass man beisielsweise in Kenia verheiratet ist und in Deutschland nochmal eine andere Frau heiratet. Damit sind wir ja wieder genau beim Thema. Ich habe ihm gesagt, dass das kaum eine deutsche Frau mit machen würde, es sei denn, er verschweigt die kenianische Frau. Worauf er nichts mehr gesagt hat. Also hat mich dieser wohl nicht angelogen, da er mir ja mehr oder weniger seine Absichten mitgeteilt hat. Aber möglicherweise wird er es bei einer anderen versuchen. Also kann man da überhaupt Jemandem trauen? Denn, wenn ich als Europäerin allem und jedem gegenüber mehr als misstrauisch sein muss, werde ich mir das mit dem Volunteering nochmal überlegen.

Ursi
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Re: Unsicherheit

Beitrag von Ursi » 05.03.2011, 10:35

Liebe lilly,

ich empfehle Dir die 2 Büchlein zu lesen, dann wirst Du wissen ob und wem man (Frau) trauen kann.

von Bernhard Greshake ; Wir lieben Kenia , Kenia aber liebt nur unser Geld. 63 Seiten ; Ein Einblick in die Seele der Menschen und über den Umgang mit seinen Gästen. Der Autor hat 7 Jahre , meist in Mombasa gelebt.

Doris Krüger ; Warten auf Kim ; eine verhängnissvolle Liebe in Afrika . 89 Seiten.

Ich habe beide über Amazon bestellt. Ich wünschte ich hätte sie vorher und nicht erst nachher gelesen !!!

LG Ursi

Agadir2008
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Re: Unsicherheit

Beitrag von Agadir2008 » 05.03.2011, 10:39

80 % der Arbeit wird in Kenia von Frauen gemacht. Daher werden bei der Entwicklungshilfe fast nur die Frauen unterstützt.
Die Frau holen Wasser (viele Kilometer Fussmarsch) mit Kind auf dem Rücken usw. Sie machen den Haushalt und kümmern sich um den Abau von Getreide und Gemüse.
Die Männer waren früher Jäger. Da es nichts mehr zu jagen gibt, lungern sie nur rum.

Ursi
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Re: Unsicherheit

Beitrag von Ursi » 05.03.2011, 10:46

nicht ganz richrig Agadir2008,heute jagen sie weisse Touristinen :evil: :evil:

*lilly*_*
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Re: Unsicherheit

Beitrag von *lilly*_* » 05.03.2011, 11:46

Danke für den Tipp Ursi!!

brokenheart27
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Re: Unsicherheit

Beitrag von brokenheart27 » 05.03.2011, 15:11

Liebe Lilly,

wenn Du Dein Volunteering schon länger in Kenia planst und es unabhängig von einem Mann machen möchtest, ist es bestimmt eine interessante Lebenserfahrung, in eine fremde Kultur einzutauchen.
Leider sind jedoch viele Männer sehr charmant und es ist nicht leicht zu wiederstehen.
Es gibt sicher auch ehrliche Menschen dort, jedoch sind die vermutlich schwer von den Lügnern zu unterscheiden.

Mich würde interessieren, was Dich an Kenia so fasziniert?

Liebe Grüße :)
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Nilopa
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Re: Unsicherheit

Beitrag von Nilopa » 05.03.2011, 15:38

Hallo Pamela,

schön, daß Du hier weiter mitschreibst :wink:
brokenheart27 hat geschrieben: Hierzu kann ich aus eigenen Erfahrungen (allerdings in Nordafrika) sagen, dass Du als emanzipierte Europäerin, in Afrika nicht gerne gesehen wirst. Er hat Dir ja bereits gesagt, dass Du in Deutschland so leben kannst, aber dort läuft es halt anders ab.
Ich vermute, Du würdest schnell feststellen, dass Du Dich anpassen musst, um akzeptiert zu werden.
Wie geht es Dir denn inzwischen? Bist Du als emanzipierte Europäerin gerne gesehen in Ghana?
Inwieweit mußtest Du Dich anpassen, um akzeptiert zu werden?

8) LG Nilopa
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*lilly*_*
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Re: Unsicherheit

Beitrag von *lilly*_* » 05.03.2011, 15:53

@ Brunnenkresse: danke für den Tipp!!!

@ brokenheart27: Ja, ich plane das tatsächlich schon länger. Ich weiß nicht genau, was es ist. Es ist glaube ich einfach erstmal die Andersartigkeit von Afrika als gesamtem Kontinent. Weil es einfach eine Welt ist, die sich mit allen ihren guten und natürlich auch schlechten und problematischen Seiten von der europäischen komplett unterscheidet. Es ist das Neue, das Unbekannte, denke ich. Ich möchte Dinge und Kulturen kennen lernen, die mir bisher so gut, wie fremd sind. Dabei stelle ich mir nicht vor, dass alles ganz toll und super sein wird. Aber ich bin der Meinung, man sollte auch vor möglicherweise Schlechtem nicht die Augen verschließen. Unsere Erde ist so, wie sie ist und ich denke, ich weiß noch viel zu wenig von ihr. Dabei muss es eigentlich nicht unbedingt Kenia sein. Allerdings ziehe ich Ostafrika beispielsweise Westafrika einfach aus dem praktischen Grund vor, dass mein Englisch wesentlich besser ist, als mein Französisch. Ich war nun eben schon zwei Mal in Kenia und Tansani und ich denke, man neigt allgemein dazu, dort anzufangen, wo man vielleicht schon mal war. Muss aber nicht zwangsläufig sein.
Dass man die Lügner von den nicht Lügnern nicht unterscheiden kann, hatte ich befürchtet ;-). Leider ist gegen die Lüge, wie gegen so viele andere Dinge auch, noch kein Kraut gewachsen. In unseren Breitengraden ebenfalls nicht.

Ja, Pamela, das würde mich auch interessieren :)

Liebe Grüße

Pamela
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Re: Unsicherheit

Beitrag von Pamela » 05.03.2011, 20:39

*lilly*_* hat geschrieben:hinterfragen klingt gut! Nur wie? Wenn ich nicht am hinterfragen wäre, hätte ich ja schon gar nicht in dieses Forum geschrieben. Das Problem ist nur: ihn werde ich wahrschenlich kaum danach fragen brauchen. Ich denke mal, selbst wenn ich ihn mit diesen ganzen Fragen und Problemen konfrontieren würde, würde er, wenn ich in Schwarze getroffen habe, wahrscheinlich genau das tun, was so ziemlich alle Menschen tun, wenn sie bei einer Lüge ertappt werden: die Flucht nach vorne antreten. Er würde wahrscheinlich den tödlichst Gekränkten spielen und mir vorwerfen, wie ich sowas nur von ihm denken könne. Und am Ende hätte ich ein schlechtes Gewissen und würde mich,wie diejenige fühlen, die etwas schlimmes gemacht hat.

Das Problem, das ich nun auch habe ist, dass ich nicht weiß, ob man dort überhaupt irgendjemandem ein bisschen trauen kann?!
Hallo lilly,
ich glaube Du tust schon das Richtige indem Du Dich so gut wie möglich über die Gepflogenheiten in Kenia informierst. Die Buchtipps von Ursi und co. sind dabei sicherlich eine große Hilfe, und auch hier im Forum wirst Du wahrscheinlich einiges an Hintergrundwissen mitbekommen.
Wie Du selbst schon schreibst, IHN mit irgendwelchen Rückfragen zu konfrontieren ist wenig hilfreich.
Ob Du dort jemandem trauen kannst... Ich würde mal eher sagen nein, denn Du kennst niemanden wirklich, oder? Du bist Touristin, d.h. eine von vielen, die jeden Tag kommen und gehen... Selbst wenn jemand das Treiben seines Landsmannes nicht für gut heißt - er würde Dir gegenüber höchstwahrscheinlich nichts sagen.

Ein Volontariat ist oft eine gute Erfahrung - allerdings mach es wirklich nur wenn DU es willst - und mach es nicht wegen IHM!
Und: Es gibt da auch viel zwielichtige Organisationen... Mir sind vor ein paar Wochen ein paar Österreicherinnen begegnet - die machen gerade ein Volontariat in einem Dorf im Norden Ghanas: Sie unterrichten in einer Schule, Kein Strom, keine Moskionetze, geschlafen wird auf dem Boden, keine europäischen Ansprechpartner u.v.m. Ich fand das echt gruselig - und für diese Erfahrung haben sie pro Kopf 400 Euro bezahlt (für sechs Wochen!).
Wende Dich unbedingt an seriöse Organisationen mit europäischen Ansprechpartnern!

Übrigens: Ghana ist auch englischsprachig! :wink:

Wenn Du mir persönliche Fragen stellen möchtest, dann lieber per Mail. :wink:
Gruß
Pamela
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mara
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Re: Unsicherheit

Beitrag von mara » 06.03.2011, 07:47

Hallo Lilly,
etwas verspätete Antwort:

Ja es ist immer noch so! gerade vor 2 wochen kam eine e-mail: Meine Schöne ich vermisse dich.
Ich liebe dich, wann kommst du mal wieder?
Ich schrieb zurück: Schön dass du Mal wieder schreibst, wie geht es Dir? wie geht es deiner Mutter und deinen
Geschwistern. Wie läuft die Arbeit?
Ich bekam keine Antwort darauf bis jetzt. Ich denke, dass ein Freund diese Mails, zumindest diese ziemlich unpersönliche
an mehrere Adressen schickt. Da ich an nichts weiter interessiert bin. Stört es mich wenig. Wie gesagt, er ist nicht gut
im Schriftlichen. Ich wundere mich nur, weil es zwischen uns nie mehr gab als Gespräche, wo dann auf einmal die Liebe herkommen soll?
Auf der anderen Seite ist er ziemlich schüchtern und hat sonst mit Touristenzentren etc. nichts zu tun.
Er möchte nach Europa, um auch seine Mutter unterstützen zu können.

brokenheart27
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Re: Unsicherheit

Beitrag von brokenheart27 » 06.03.2011, 09:05

Liebe Lilly,

ich finde es gut, das Du mal über den Tellerrand schauen möchtest.
Wenn kein Mann dahintersteckt, ist es bestimmt eine bereichernde Erfahrung.
Ich finde es schön, dass Du so weltoffen bist und wünsche Dir viel Erfolg auf dem Weg.
Was die Männerwelt dort angeht, bist Du ja aufgeklärt, mit Vorsicht zu genießen.
Du machst diese Erfahrung für Dich und nicht für irgendeinen Typen. 8)

Halt uns bitte auf dem Laufenden, ob Du es machst.

Ich wünsche Dir viele schöne, interessante Erfahrungen.

Liebe Grüße
Keep me searching for a Heart of Gold-Neil Young

distel
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Re: Unsicherheit

Beitrag von distel » 08.03.2011, 12:37

Ich denke, diese Menschen können gar nicht anders. Sie lügen bei jeder Gelegenheit, um sich zu schützen, um gut dazu stehen, um Geld, Anerkennung zu bekommen, um vor den Freunden Eindruck zu schinden.
Ich habe mal zu meinem Ex gesagt, er würde nicht mal dann die Wahrheit sagen, wenn er pro Wort bezahlt werden würde. Er meinte dann nur, was ich immer nur mit der Wahrheit hätte.

Ich bin auch angelogen und betrogen worden und dann war ich auch noch die böse Rassistin, die ihm den Aufenthalt hier in D nicht gegönnt hat.
Ich habe schon lange aufgegeben, dieses Lügen verstehen zu wollen. Diese Menschen sind so und wir werden sie nicht ändern.
Am Besten, Frau macht einen Bogen um sie.
LG
Distel
Lächeln ist der beste Weg, dem Gegener die Zähne zu zeigen.

glockenblume
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Re: Unsicherheit

Beitrag von glockenblume » 08.03.2011, 17:33

@distel
distel hat geschrieben:I
Ich habe schon lange aufgegeben, dieses Lügen verstehen zu wollen. Diese Menschen sind so und wir werden sie nicht ändern.
Am Besten, Frau macht einen Bogen um sie.
LG"
Distel
Wie wahr!!!!! Ich bin auch schon mehrmals maßlos belogen und betrogen worden und von meinem letzten Freund habe ich
nachdem die Beziehung zu Ende ist, es sogar schriftlich bekommen, daß ich u. a. eine "dreckige Rassistin" bin
Eine ganze Seite mit Beleidigungen und sogar Bedrohungen". Das ist jetzt ein paar Wochen her und tut noch so
verdammt weh.
Ich kann den Satz von Distel nur unterstreichen: Am Besten man macht einen großen Bogen um sie.

@ Lilly
Es fällt mir momentan schwer keine Vorurteile gegenüber diesen Menschen zu haben. Sicher gibt es Ausnahmen,
aber weiß man´s ? Sei vorsichtig, man ist schneller mittendrin als man denkt.

Alles Liebe
Glockenblume
Tue Niemanden etwas an, was Du selber nicht erleben möchtest.

*lilly*_*
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Re: Unsicherheit

Beitrag von *lilly*_* » 09.03.2011, 11:33

Hallo,

vielen vielen Dank für Eure Antworten!

In letzter Zeit stelle ich mir oft die grundsätzliche Frage: Woher weiß ich eigentlich, dass ich jemandem vertrauen kann? Bzw. wann kann ich es riskieren jemandem zu vertrauen? Ich bin von Deutschen auch schon oft angelogen worden (und zwar durchaus so, dass es weh tut). Auch wenn die Menschen in Afrika ein Motiv haben zu lügen, das die meisten Deutschen wohl eher nicht haben(Existenz). Allerdings muss man über aller Vorsicht diesen Menschen gegenüber natürlich tatsächlich aufpassen, dass man nicht zum Rassist wird. Ich meine damit nicht Euch, die ihr geschrieben habt, Eure Ex- Freunde werfen Euch das grundlos vor. Das ist in meinen Augen auch eine Unverschämtheit und vielleicht ein letzter Versuch "irgendwas zu retten". Aber wenn man natürlich aufgrund einer Erfahrung, die man gemacht hat(oder in meinem Fall, die andere gemacht haben, denn ich habe noch nicht direkt eine gemacht), sagt, man hält sich besser von diesen Menschen fern, weil die Gefahr groß ist, dass sie lügen, finde ich das vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen zwar verständlich aber trotzdem geht es ein bisschen in die Richtung, allen Menschen dieser Länder eine gewisse Eigenschaft zuzusprechen, die es rechtfertigt diese Menschen zu meiden. Und ich weiß, dass ich für meinen Teil da aufpassen muss, dass ich nicht anfange zu pauschalisieren. Das heißt nicht, dass ich hier irgendetwas verharmlosen will und ich möchte auch in Bezug auf meinen Ausgangstext nichts beschönigen.

Liebe Grüße

Nilopa
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Re: Unsicherheit

Beitrag von Nilopa » 09.03.2011, 12:19

hallo lilly,

Du fragst:
Woher weiß ich eigentlich, dass ich jemandem vertrauen kann?
wirklich wissen kann man/frau es wohl in den seltensten Fällen.
wenn sich aber z. B. bei genauerer Betrachtung jemand ständig in Widersprüche verstrickt, ist das mMn schon sehr verdächtig.
...oder wenn jemand auf konkrete Fragen nur ausweichend antwortet...

wichtig finde ich persönlich auch, daß das Gesagte/Versprochene auch in die Tat umgesetzt wird....

oder:... wie hoch ist der Realitätsgehalt einer Aussage?
...inwieweit ist die Überprüfung einer Aussage überhaupt möglich?

durch kritisches Hinterfragen läßt sich ein Risiko besser einschätzen!
welches Risiko möchtest Du eingehen, welches auf jeden Fall vermeiden?
was machst Du, wenn es doch schiefgeht? (worst case)

...mir fremden Kulturen gegenüber mißtrauisch zu sein, hat für mich auch etwas damit zu tun,
der Fremdartigkeit der jeweiligen Kultur den nötigen Respekt zu zollen,
anstatt sie einfach zu ignorieren bzw. durch die rosarote Brille schönzufärben...

:wink: LG Nilopa 8)
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Pamela
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Re: Unsicherheit

Beitrag von Pamela » 09.03.2011, 16:20

*lilly*_* hat geschrieben:Aber wenn man natürlich aufgrund einer Erfahrung, die man gemacht hat(oder in meinem Fall, die andere gemacht haben, denn ich habe noch nicht direkt eine gemacht), sagt, man hält sich besser von diesen Menschen fern, weil die Gefahr groß ist, dass sie lügen, finde ich das vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen zwar verständlich aber trotzdem geht es ein bisschen in die Richtung, allen Menschen dieser Länder eine gewisse Eigenschaft zuzusprechen, die es rechtfertigt diese Menschen zu meiden.
Hi lilly,

meine Erfahrungen sind da durchaus sehr gespalten.
Was mich immer wieder erstaunt, ist, dass ich von den ganz einfachen Menschen auf dem Markt, oder anderswo, fast immer die korrekten Preise genannt bekomme und darum kaufe ich dort gerne ein. Andersrum habe ich letztens von einer reichen ghanaischen Familie (die Frau war bis vor den letzten Wahlen Botschafterin in einem europäischen Land) ein Huhn gekauft, und bin mit dem Preis so richtig über den Tisch gezogen worden. Ich hätte mich ohrfeigen können! Und es ist mir schon oft aufgefallen, dass die reicheren Ghanaer auch die korrupteren sind!

Junge Männer dagegen, die einen auf der Straße ansprechen sind fast immer "Aufschneider", d.h. sie übertreiben maßlos und flunkern in nur 5Minuten was weg, da wäre Pinoccios Nase schon lange einmal bis nach Deutschland gewachsen... :lol: :lol:

Das Lügen wird hier allgemein auch anders definiert, jemandem die Wahrheit verschweigen weil derjenige vielleicht traurig oder enttäuscht wäre, gilt hier durchaus als legitim. Kleinere Unwahrheiten erleichtern das Leben - so das Motto.
Ein Ghanaer sagte zu mir mal sinngemäß: "Bei euch Europäern ist seit Jahrhunderten das Christentum präsent. D.h. Werte wie Ehrlichkeit und das ganze Systems des Sozialstaats basieren darauf, und sie gelten in der Gesellschaft als erstrebenswerte Lebensform. Bei uns ist das anders: Es geht ums Überleben, um die Sicherung des eigenen Familienclans (nicht des Staats) - für den moralischen Zeigefinger ist da kein Platz - und schon von der Geschichte her ist das einfach noch nie Teil unserer Kultur gewesen."
Das Christentum entwickelt sich zwar in vielen schwarzafrikanischen Ländern schnell - aber auch die Interpretationen der Bibel sind dabei sehr kreativ - da habe ich schon viel gehört. :shock:

Ich nehme an, dass Dein Bekannter Moslem ist, da hat er übrigens mit Sicherheit nochmal ein anderes Frauenbild - auch wenn er Dir das natürlich zeigen kann (sonst wäre er seinen Job los). Am besten liest Du mal über die moslemischen Völker in Ostafrika... Die Beschneidung der Frauen ist z.B. Gang und Gäbe...
Gruß
Pamela
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Galadria
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Re: Unsicherheit

Beitrag von Galadria » 13.03.2011, 14:05

Liebe Lilly,

ich denke, dass dein Fall wieder so ein "Zwischen"-Bezness-Fall ist.
Ich denke grundsätzlich auch, dass die Motivation von deiner Bekanntschaft sicherlich ein besseres Leben ist (may be in Europa)- aber er wird DIR als Person womöglich auch nicht abgeneigt sein und dich durchaus als junge, attraktive und aufgeschlossene Frau anziehend finden.
Letztlich wirst du seine ganz ehrlichen Gefühle nie herausfinden, es bleibt immer eine Gratwanderung zwischen "Mag er wirklich mich oder sieht er in meinen Augen wirklich die Europa-Landkarte und Geldeinnahmequelle?"
Ich denke ja immer, dass es DIE Sorte Männer gibt, die mit 25 Jahren eine 65-jährige ohne Augenzwinkern heiraten und ihre Empfindungen ganz abschalten und es gibt DIE Sorte, die ihre persönliche (bessere) Zukunft mit einem Mädel ebnen wollen, für das sie Gefühle hegen.
So einer könnte deiner sein.
Wieviel Verliebtheit und wieviel Betrug da seinen Anteil hat...keine Ahnung!
Aber da du dir ja ganz klar darüber bewusst zu sein scheinst, dass eure Beziehung keine vernünftige Zukunft haben kann, würde ich einen Kontaktabbruch mit guten Lebenswünschen auch als sinnvoll ansehen!

LG Galadria

gringa
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Re: Unsicherheit

Beitrag von gringa » 13.03.2011, 16:43

Bigi hat geschrieben:
In kaum einer Branche wird so viel gelogen, wie in der Gastronomie.. :mrgreen:
Ohne dem wäre es manchmal gar nicht zu ertragen..

:wink: Bigi
Wo du Recht hast, hast du Recht liebe Bigi,

hast nur vergessen die Hotelerie zu erwaehnen :lol:


Lg Gringa

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