Bezness in Gambia

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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Pamela
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Re: Bezness in Gambia

Beitrag von Pamela » 23.03.2011, 16:17

Liebe Headoverheels,

schreibe Dein Buch! Und wenn nur einer einzigen Frau damit geholfen wird - so hast Du schon viel erreicht!

Ich habe im Dezember 08 meinen Sohn bekommen und eine der nettesten Krankenschwestern auf Station erzählte mir jeden Tag mit leuchtenden Augen von ihrem "Freund" in Gambia. Sie war wahrscheinlich etwa in Deinem Alter. Sämtliche vorsichtige Einwände meinerseits mochte sie (verständlicherweise) nicht hören. Bis heute frage ich mich wie es ihr geht...
Headoverheels007 hat geschrieben:Ich habe ihm immer wieder verziehen, weil er oft zu mir gesagt hat, "Du weißt doch garnicht, wie das ist wenn man den ganzen Tag noch nichts gegessen hat."

Dann habe ich mich oft geschämt und musste ihm ja innerlich recht geben.

Aber mehr und mehr wurde mir auch klar, dass ja dann alle armen Leute (und ich kenne fast nur wirklich arme Leute dort) lügen, betrügen, sich prostituieren, etc. müssten. Und das ist sicher nicht der Fall.
Richtig! Die meisten Beznesser gibt es ja auch in den Touristenhochburgen Nordafrikas, sowie in Kenia, Gambia und Nigeria... Aber nicht, weil dort die ärmsten Menschen des Kontinents leben, sondern weil die Menschen dort am ehesten Kontakt mit Europäern haben und ein großes Stück vom Kuchen abhaben wollen.
Ich erlebe die wirklich armen Menschen hier wesentlich ehrlicher als Afrikaner, die bereits ihre Erfahrungen mit Weißen gesammelt haben.
Headoverheels007 hat geschrieben:Ja, irgendwie werde ich es schon schaffen.
Natürlich wirst Du es schaffen!
Du hast jetzt wieder Deine Zeit, Energie und Dein Geld für Dich alleine - mach das Beste draus!
Ich glaube Austausch mit Betroffenen ist auch sehr hilfreich, um das Gefühl der "Dummheit" loszuwerden.
Genauso wenig wie Du wahrscheinlich die Beiträge der meisten User hier als "dumm" empfindest, so empfinde ich Deine Beiträge als "dumm"!!
Gruß
Pamela
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Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes.
(P. Scholl-Latour)

Bocanda
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Re: Bezness in Gambia

Beitrag von Bocanda » 23.03.2011, 22:30

Hallo Headoverheels007,

ja, schreibe Dein Buch. Tu es in erster Linie für Dich. Es ist vielleicht Dein Weg, Deine Geschichte zu verarbeiten. Gib mir einfach eine Info, wenn es fertig ist :P Und glaub mir, es interessiert sehr viele Menschen. Wenn dem nicht so wäre, hätte dieses Forum nicht soviel Erfolg. Beseitige Deinen Scherbenhaufen Scherbe für Scherbe. Es ist sicherlich ein mühsamer Weg, aber einer, der Dich stolz und stark machen wird.

Dass Du auf die Liebe und Romantik gehofft hast, ist nicht dumm. Es zeigt lediglich, dass Du ein Mensch bist, der sich auf andere einlassen kann und das Du es schaffst zu Vertrauen. Es ist kein Fehler lange an einer aussichtslosen Geschichte festzuhalten. Es ist lediglich fatal, wenn man erkannt hat, dass die große Liebe ein Fehler ist und dann nicht loslassen kann.

Dass Du nicht weißt wie es ist zu hungern, ist nicht Deine Schuld und macht Dich nicht zu einem schlechteren Menschen. Dein Ex wußte lediglich sehr gut wo und wie er ansetzen musste, um Dich immer wieder kleinzumachen.

Liebe Grüße

Bocanda
Liebe Grüße
Bocanda



Der klügste Trick des Teufels ist, uns davon zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt (Baudelaire)

steckchen
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Re: Bezness in Gambia

Beitrag von steckchen » 24.03.2011, 08:56

Headoverheels007 hat geschrieben:
Im März noch hatte er zu mir gesagt, dass er mich nun nicht mehr mit zu sich nachhause nehmen könnte. weil wir ja noch nicht verheirattet seien und er Moslem ist. Er machte mir sogar Vorwürfe, weil ich diese Papiere nicht dabei hatte. aber es war alles gelogen, denn der grund warum er mich nicht mit nachhause nehmen konnte war der, dass er schon lange mit einer anderen weißen Frau verheiratet war.
Hallo Headoverheels,

und die andere weiße Frau? Hat er die etwa aus Liebe geheiratet? Oder macht sie für ihn auch nur ein Business? Solange bis er eine Gambianerin finanzieren kann?
Headoverheels007 hat geschrieben:Ich mache mir natürlich auch selbst große Vorwürfe, warum ich nicht schon längstens Schluss mit ihm gemacht habe.
Aber ich komme immer wieder zu dem gleichen Schluss. ich liebte so sehr und das was ich an seinem Verhalten für gehemnissvoll, stolz und zurückhaltend hielt, war in Wirklichkeit war in wirklichkeit nichts weiter als Aroganz und Skrupellosigkeit gepaart mit Feigheit.
Das hast Du toll beschrieben. :) Da gab es mal in der Krimi-Serie "The Mentalist" so einen Spruch von einem professionellen Frauen-Ausnehmer oder auch Gigolo, der sagte: "Um eine Frau rumzukriegen, mußt Du ihr folgende drei Dinge vermitteln: Ignoranz (was ja auch eine Spielart der Arroganz ist), Geheimnistuerei, Kontrolle. So kriegst Du jede Frau."

Bei einer Frau im Film blitzte er aber dann doch ab, gottseidank. :lol:

Ich hoffe, Du kommst jetzt besser mit diesen Erlebnissen klar. Du brauchst Dir keine Vorwürfe zu machen. Diese Leute wissen ja um die Schwachpunkte von bestimmten Frauen. Und setzen genau da an. Und ändern die Frauen Stück für Stück. Sie haben es von der Pieke auf gelernt, den Willen von Frauen zu brechen und sie zu manipulieren mit einfachsten Mitteln. Diese Kontrolle über die Frau und auch über ihre Gebärfunktion ist ja die Grundlage für den Bestand dieser patriarchalischen Gesellschaften. Das sind nicht nur einzelne durchgeknallte Psychopathen und Tyrannen, die so agieren. Das hat System. Wir Westlerinnen sind solche Methoden der Unterdrückung ja gar nicht mehr gewöhnt, gottseidank. Allerdings haben wir durch die relative Sicherheit in unserem Kulturkreis auch die instinktiven Abwehrkräfte verloren, uns gegen solche Vereinnahmung zu wehren. Wir können uns so etwas gar nicht mehr vorstellen, daß es so etwas gibt. Eben weil diese Unterdrückungszeit schon so lange zurückliegt. Freiheit macht auch faul, wenn sie nicht verteidigt werden muß. Und wer sagt denn, daß er neben der weißen Frau nicht auch noch eine afrikanische hat. Er kann als Moslem schließlich vier Frauen heiraten. Und die meisten Gambianer sind Muslime. Ich glaube, das ist leider vielen Frauen, die mit solchen chatten, gar nicht bewußt.

Leider müssen meist erst schlimme Sachen geschehen, bis Frau die rosarote Brille verliert, der Lack des Exotismus von hierzulande unakzeptablen Verhaltensweisen abblättert bzw. sie ihn bewußt ankratzt, um hinter die Fassade zu schauen. Und Klarheit zu bekommen. Und diese Klarheit haben Du und SeRa ja jetzt bekommen. Sei es, durch sein Verhalten, sei es durch einen Chat-Bummel.

LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

Headoverheels007
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Re: Bezness in Gambia

Beitrag von Headoverheels007 » 25.03.2011, 13:30

Hallo ihr Lieben,

also die Anteilnahme hier, von Pamela, Bocanda und Steckchen, die ehrlich gemeinten Ratschläge, Euer Verständnis, das berührt mich immer wieder sehr.

Danke auch, dass ihr mir so viel Mut macht, mein Buch zu schreiben.

Es ist wirklich wie in einer Selbsthilfegruppe. Aber das sind wir ja auch.

Die Beziehung zu meinem gambianischen Freund hat mich sehr einsam gemacht.
Nachdem ich meine Arbeit gekündigt hatte, habe ich nur noch für mein "zukünftiges Leben in Gambia" gelebt.
Natürlich habe ich oft gemerkt, wie verständnislos mein Umfeld darauf reagiert hat.
Darum habe ich mich mehr und mehr zurückgezogen.
Irgendwann hat sich das dann dann regelrecht verselbstständigt. Mein Leben drehte sich nur noch darum, eine Email von ihm zu bekommen, eine sms oder einen Anruf. Wobei der Anruf nur ein Klingeln war und ich ihn dann meistens sofort zurückrief. Darum bin ich auch nicht mehr ausgegangen, weil ich nicht wollte, dass er womöglich denkt, ich amüsiere mich ohne ihn. Ich weiß, wie dumm das alles von mir war.

Selbst jetzt wo ich das schreibe, schäme ich mich dafür.

Bin auch schon seit längerer Zeit in Therapie und die Psychologin hat mir sehr geholfen.
Trotzdem muss ich sagen, dass mir dieses Forum erst richtig geholfen hat.

Bei der Psychlologin, die zaw jedes Mal verständnisvoll nickt, merke ich aber auch, dass sie mich garnicht richtig versteht. Aber ich möchte ihr nicht unrecht tun. Wie soll sie das alles auch nachvollziehen können? Es tut mir zwar immer wieder gut, über all das zu reden, sie ist ja neutral, aber manchmal vermisse ich doch so etwas wie......die Gewissheit, dass sie das auch tatsächlich nachvollziehen kann.

Das kann wirklich nur jemand, der auch etwas Ähnliches erlebt hat und darum ist dieses Forum so wichtig und so wertvoll.
Ich hoffe dass, falls sie das vielleicht selbst liest, sie mir nicht böse ist.

Ja und jetzt wo ich das alles aufschreibe, komme ich mir vor wie eine Profilerin, plötzlich wird aus den vielen einzelnen Mosaikstücken ein ganzes Bild.

Und die eigentliche Tragik meiner Geschichte besteht darin, dass ich, obwohl ich so oft gespürt habe, dass etwas nicht stimmt, nicht in der Lage war, diese Bezieung zu beenden. Damit habe ich mich selbst immer mehr in diese Sackgasse getrieben, aus der ich nun langsam versuche, rückwärts wieder raus zu kommen.

Und erst wenn ich am Ende bin, kann ich mich umdrehen und erst dann bin ich wieder etwas freier.
Habe aber schon fast die Hälfte geschafft.

Am liebsten würde ich in Gambia ein Dedektivbüro eröffnen, um solchen Männern ein für alle Mal das Handwerk zu legen.
Wer macht mit von Euch?

Danke noch einmal an Euch alle!

Eure Headoverheels007



Auf einmal war ich in einer Sackgasse, aus der ich nicht mehr herauskam.

steckchen
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Re: Bezness in Gambia

Beitrag von steckchen » 25.03.2011, 19:49

Headoverheels007 hat geschrieben:Hallo ihr Lieben,

also die Anteilnahme hier, von Pamela, Bocanda und Steckchen, die ehrlich gemeinten Ratschläge, Euer Verständnis, das berührt mich immer wieder sehr.

Danke auch, dass ihr mir so viel Mut macht, mein Buch zu schreiben.

Es ist wirklich wie in einer Selbsthilfegruppe. Aber das sind wir ja auch.

Die Beziehung zu meinem gambianischen Freund hat mich sehr einsam gemacht.
Nachdem ich meine Arbeit gekündigt hatte, habe ich nur noch für mein "zukünftiges Leben in Gambia" gelebt.
Natürlich habe ich oft gemerkt, wie verständnislos mein Umfeld darauf reagiert hat.
Darum habe ich mich mehr und mehr zurückgezogen.
Irgendwann hat sich das dann dann regelrecht verselbstständigt. Mein Leben drehte sich nur noch darum, eine Email von ihm zu bekommen, eine sms oder einen Anruf. Wobei der Anruf nur ein Klingeln war und ich ihn dann meistens sofort zurückrief. Darum bin ich auch nicht mehr ausgegangen, weil ich nicht wollte, dass er womöglich denkt, ich amüsiere mich ohne ihn. Ich weiß, wie dumm das alles von mir war.
Ja, Headoverheels,

das ist so eine Spirale wie diese trichterförmigen Spendengeldeinwurfspiralen in manchen Zoos. Da wirft man ein Geldstück ein und es dreht sich im großen Kreis erst sehr langsam und irgendwann, wenn es zur Mitte des Kegels kommt, dann wird der Kreis immer enger und schneller, bis es dann endgültig im Schlund der Sammelbüchse verschwindet. Und so ist die Spirale der Abhängigkeit von einem Mann ähnlich. Aber Du hast es ja geschafft und bist nicht im Schlund verschwunden. :D
Headoverheels007 hat geschrieben:Bin auch schon seit längerer Zeit in Therapie und die Psychologin hat mir sehr geholfen.
Trotzdem muss ich sagen, dass mir dieses Forum erst richtig geholfen hat.

Bei der Psychlologin, die zaw jedes Mal verständnisvoll nickt, merke ich aber auch, dass sie mich garnicht richtig versteht. Aber ich möchte ihr nicht unrecht tun. Wie soll sie das alles auch nachvollziehen können? Es tut mir zwar immer wieder gut, über all das zu reden, sie ist ja neutral, aber manchmal vermisse ich doch so etwas wie......die Gewissheit, dass sie das auch tatsächlich nachvollziehen kann.
Da liegst Du mit Deiner Beobachtung gar nicht so falsch. Erinnerst Du Dich oder kennst Du diesen Louis de Funes-Film, wo der Gendarm mal kurz den Dienstraum verläßt, weil er Pause machen will und anstelle seiner selbst einen Pappkameraden-Gendarm hinter den Schreibtisch setzt, der so eine nickende Schaukelbewegung macht? Und der Ratsuchende, der sein Problem schildert, merkt den Austausch nicht und redet und redet und die Pappfigur nickt und nickt? Ich hab damals sehr gelacht, war noch Jugendliche. Später, als ich mitbekam, wie bestimmte Psychologinnen, waren leider mehr als eine, sich genau wie diese Pappfigur verhielten, kam mir allerdings das kalte Grausen. Und ich überlegte mir, ob diese Frauen einfach nur abgestumpft waren angesichts des ständigen Patientenbetriebes, unter Medikamenteneinfluß standen, oder schlichtweg unfähig waren. Auf jeden Fall ging es bei den von mir beobachteten Fällen nicht nur um solche speziellen Probleme, wie Du sie hattest und hast, sondern ganz verschiedene Sachen, die eigentlich gar nicht so selten sind und wo man doch gewisse Erfahrung bei einer Psychologin voraussetzen hätte können.

Aber schön, wenn Dir Deine Psychologin trotzdem etwas helfen konnte. Vielleicht hast Du ihr sogar etwas beibringen können. Auch so etwas kann aufbauen. 8) Auf jeden Fall wird es Dir sicherlich ungemein weiterhelfen, wenn Du wirklich Dein Buch schreibst. Dann werden sich die Puzzleteile noch weiter zusammensetzen und Du wirst noch klarer sehen.

LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

Ines

Re: Bezness in Gambia

Beitrag von Ines » 25.03.2011, 20:56

Liebe Headoverheels!
Du mußt Dich nicht schämen. Und ich würde auch sagen, schreib Dein Buch! Es wird Dir guttun. Ich gebe auch ganz ehrlich zu, dass ich es nicht ganz nachvollziehen kann, dass Du Deinen guten langjährigen Job aufgegeben hast und hier Dein Leben aufgeben wolltest. Selbst, wenn Du ein Business betrieben hättest, wer weiß, was daraus geworden wäre. Denn man muss bedenken, Du wärst so ziemlich abhängig von einem Mann gewesen. Meine persönliche Einstellung ist, dass man sich nie von einem Mann abhängig machen sollte, denn man kann von heute auf morgen auch mal alleine dastehen ohne finanzielle Mittel und was dann. Und es ist immer schlecht, sich von seinen Freunden etc. zurückzuziehen, denn man braucht sie doch letzten Endes. Ich schreib das jetzt nicht nur für Dich, ich schreib das für alle Frauen, die sich überlegen, das zu tun, was Du in Angriff nehmen wolltest. Man kann die Kultur, wie Pamela richtig beschrieb, nicht als Entschuldigung nehmen. Ich bin selbst mit einem türkischen Mann seit 21 Jahren zusammen und er kann mir gerne etwas über seine Kultur erzählen und das, was mir gefällt und mir gut tut, kann ich in unsere Beziehung auch mit einbeziehen. Allerdings, wenn er im Streit manchmal anfing, bei uns ist das so und so...., dann hab ich das immer unterbunden und gesagt, Du lebst hier in D mit einer deutschen Frau zusammen, nicht ich muss mich anpassen, sondern Du. Das war so am Anfang unserer Beziehung, er hat es akzeptiert, weil er wußte, dass es stimmt. Und von einer Beziehung auch aus einem anderen Kulturkreis erwarte ich, dass mir mein Partner auch entgegenkommt.

Denn wir Frauen haben die Möglichkeit hier in D unabhängig zu leben, wir können unser eigenes Geld verdienen und haben hier unsere Freiheiten und das sollte man nicht vergessen. Und ich schäme mich nicht, wenn mir jemand sagen würde, Du weißt ja nicht, wie das ist, wenn man den ganzen Tag nichts ißt und weißt Du warum, weil mein Geld, was ich verdient habe, ehrlich verdientes Geld ist, nämlich durch Arbeit. Und die meisten von uns haben einen stressigen Job und es ist kein leicht verdientes Geld, warum sollte man sich schämen? Diese Typen sollten sich schämen, wenn sie eine Frau manipulieren, um sie abzuzocken.

Ich bin überzeugt davon, dass Du es wieder schaffst, glücklich im Leben zu sein. Vor allem wünsche ich Dir, dass Du wieder eine Arbeit findest, das ist nämlich der 1. Schritt wieder glücklich zu werden und dass Du wieder eine Basis mit den Menschen findest, von denen Du Dich zurückgezogen hast. Denn das ist der 2. Schritt und so wirst Du mit immer neuen Schritten in ein schönes Leben finden und Dich mit Hilfe auch der Therapeutin/Psychologin. Man kann nicht erwarten und ich finde gut, dass Du das ebenfalls so siehst, dann einen alle verstehen, das geht nicht.

LG Ines

Headoverheels007
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Re: Bezness in Gambia

Beitrag von Headoverheels007 » 26.03.2011, 13:46

Hallo Ihr Lieben,

wieder ein Dankeschön für Eure Beiträge.

Ja Ines, jetzt im nachhinein, kann ich es auch nicht mehr verstehen, dass ich meinen langjährigen Job aufgegeben habe.

Es ist nur so.
Schon immer war da in mir so ein Traum, eines Tages in einem Land zu leben, wo immer die Sonne scheint und das Meer in der Nähe ist. als mein Sohn dann erwachsen war und sein eigenes Leben lebte dachte ich wieder öfter daran.
Als ich das erste Mal in Gambia war und wieder zurückflog nach Deutschland, da war er wieder da dieser Traum.

Nur, allein hätte ich mich das nicht getraut.

Als ich dann aber meinen Freund kennenlernte, hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, jetzt meinen Traum verwirklichen zu können.
Da die Firmna, in der ich arbeitete, von einem anderen eurpäischen Großkonzern übernommen wurde und dieser die sogenannten "alten" Mitarbeiter loswerden wollte, stellte ich mich sofort in die erste Reihe. Ich dachte, es sei so etwas wie eine schicksalshafte Fügung und unterschrieb, ohne groß nachzudenken, einen Aufhebungsvertrag. Ich weiß noch, dass ich an diesem Tag zwar ein bißchen traurig war, aber......vielmehr glücklich.

Weil ich nun endlich frei war für meinen Schatz und Nägel mit Köpfen machen konnte.

Und ich bildete mir ein, jetzt sei die Zeit für meinen großen Traum gekommen.

Aber dann kam alles ganz anders.

Ist eine lange Geschichte mit viel Tränen und Herzblut.

Mit ihm wäre ich bis ans Ende er Welt gegangen.

Ich war trotz meines fortgeschrittenen Alters einfach zu naiv und glaubte immer noch an so etwas wie Liebe.
Aber andererseits war da auch immmer so ein Gefühl, dass etwas nicht stimmte.
Diese Gefühl tief in minem Innern hat mich letztendlich doch davor bewahrt ,mich ins Unglück zu stürzen, weil es mich dorthin führte, wo ich die Wahrheit mit eigenen Augen sah.

Natürlich auch diese Seite hier.

Ich danke euch allen.

Eure Headoverheels

Ines

Re: Bezness in Gambia

Beitrag von Ines » 26.03.2011, 13:55

Liebe Headoverheels!
Ich kann das ein Stück weit nachvollziehen. Ich hab auch dieses Fernweh in mir und in meiner Jugend hätte ich gerne das getan, was viele Jugendliche heute machen nach der Schule, ich wäre sehr gerne ins Ausland gegangen und hätte dort gelebt. Allerdings hatte ich meinen Sohn, der auch noch klein war und so ging das ja nicht. Ich wollte auch zu meinem Habibi nach Marokko auswandern und hätte, da ich eine kaufmännische Ausbildung habe, über einem Reiseveranstalter dort arbeiten wollen, ich denke, das wäre auch gegangen. Aber dann fand ich meinen jetzigen Job und das Risiko war mir zu hoch. Hinzu wäre gekommen, wie das managen mit meinem Sohn und dann hat man letzten Endes doch sein Leben hier, die Familie, die Freunde etc.
Heute bin ich nachdenklicher und würde solche Risiken nicht mehr eingehen wollen, denn ich würde mein jetziges Leben, mein Umfeld etc. nicht mehr aufgeben wollen. Denn Sonne und Meer reichen dort nicht, wenn man nicht wirklich viel Geld hat und man nicht arbeiten muss. Allerdings, wenn man arbeiten muss und auf einen Lohn angewiesen ist, dann verliert ganz sicher der Reiz von Sonne/Meer, denn man hat nicht viel davon und ein Alltag kehrt überall ein und ob der dann so bequem ist wie hier, wage ich zu bezweifeln. Man hat doch in D viele Annehmlichkeiten. Dessen bin ich mir bewußt. Natürlich bin ich auch romantisch und in so manch einem Thread kannst Du von mir lesen, dass ich so manches Mal am Zweifeln bin, ob es sich um Bezness handelt oder nicht. Wobei die Realität natürlich auch mir mittlerweile sagt, meist handelt es sich um Bezness, obwohl ich jedem hier ein happy end wünschen würde.

Ich hoffe, dass Du und viele andere Frauen sich nicht mehr von einem Afrikaner täuschen lassen und immer weiter nach der "wahren" Liebe durch solch einen Mann suchen. Denn ich denke, das wird man größtenteils nicht finden. Wenn nicht jemand vielleicht schon jahrelang hier lebt und integriert ist, dann denke ich, besteht keine Chance. Allerdings auch nur eine geringe, meiner Erfahrung nach. Denn diese Menschen wachsen mit ganz anderen Werten auf als wir. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten.

LG Ines

Micky1244
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Re: Bezness in Gambia

Beitrag von Micky1244 » 26.03.2011, 15:25

Ich habe vor einigen Jahren von einer Italienerin, die in Deutschland arbeitete, folgenden Satz gehört:
Die Sonne und das Meer kannst du nicht mit Messer und Gabel essen.
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
Isaiah Berlin: Die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer.

Ines

Re: Bezness in Gambia

Beitrag von Ines » 27.03.2011, 12:58

Liebe Micky!
Die Italienerin hat vollkommen recht. Sonne und Meer, die Träume kann man sich doch eigentlich nur erfüllen, wenn man das entsprechende Geld hat. Wenn man existieren muss, dann hat man nicht viel davon.
Und so manch ein Traum muss eben auch ein Traum bleiben, nicht alles erfüllt sich im Leben.

LG Ines

timeplanet
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Re: Bezness in Gambia

Beitrag von timeplanet » 27.03.2011, 15:55

liebe headoverhealth,

ich weiß wie du leidest, wir schreiben uns ja auch privat. Trotzdem poste ich heute nochmal im Forum, um auch anderen Frauen bewusst zu machen, dass es endlich Zeit ist zu agieren und nicht in einer Starre zu verharren.
Wie sollen wir denn über einen Schmerz hinwegkommen, wenn wir uns ständig darin wälzen?

Es gib da eine tolle ZEN geschichte:
Zwei Mönche liefen an einer straße entlang. Sie sahen eine Frau die diese überqueren wollte. Auf grund des starken Regens und weil die Straße ziemlich überflutet war traute sich die Frau nicht.
Einer der Mönche nahm die Frau huckepack und trug sie auf die andere Straßenseite. Danach liefen die zwei Mönche stillschweigend nebeneinander her. Am abend dann hielt es der eine nicht mehr aus und fragte den anderen, warum hast du diese Frau über die Straße getragen? Du weißt doch es ist uns nicht erlaubt Frauen anzufassen?
Da antwortete der andere: Ich habe sie nur einen kurzen Moment getragen, aber du trägst sie schon den ganzen Tag!!!!!

Ich denke ihr versteht den Sinn und meine große bitte an Euch alle....... Kommt aus dieser Opferrolle raus. Wir alle wurden betrogen und auf das übelste ausgenutzt........gut...... das ist die nackte Tatsache.
Viele werden sicher sagen auf diesem Nivau werde ich mich nicht bewegen. Warum eigentlich nicht ? Haben wir nicht das recht uns zu wehren? Steht es uns nicht zu, genauso fies zu handeln? Auge um Auge...Zahn um Zahn?
Wer schreibt uns denn vor all diesen schmerz einfach so hinzunehmen und irgendwie damit zurecht zukommen?

Wir sollten aufhören uns um unsere Vergangenheit zu kümmern...wichtiger ist doch wie frau sich künfig vor sowas schütz! so ein forum ist doch die ideale plattform um das öffentlich zu machen. Jede einzelne könnte vermutlich wenig ausrichten aber gemeinsam hätten wir doch sicher genug Energie um diesen kriminellen Machenschaften das Handwerk zu legen.
Ich denke dabei immer noch an das Stern TV Interview letzten Jahres mit frau Kern.Solche Aktionen machen es möglich um auf uns aufmerksam zu machen.

Aber darauf sollten wir es nicht beruhen lassen. Ich bin mir sicher jede einzelne hat genug Ideen wie sie ihrem Beznesser schaden könnte. Leider trauen sich die wenigsten es auch wirklich zu tun.
Kurzes Beispiel: Mein Bezi arbeitete im Hotel Palm Beach. Nachdem alles rauskam schrieb ich eine gefakte mail getarnt als embassy an das Hotel und hab mich beschwert, dass die Gäste drohen zu stornieren, wenn Kellner wie mein Bezi den ich namentlich erwähnte nicht aufhören die Touristen zu belästigen.
am selben tag bekam er die Kündigung und er kam an keine touristin mehr ran.
vor einer woche erfuhr ich dass er die möglichkeit hat im Diani Sea Resort eine Stelle zu bekommen.
Natürlich habe ich auch da gleich hingemailt.........

Es gibt viele Mittel und Wege uns zu wehren.
Zum beispiel den Reisebüros die enstprechende Hotels anbieten,in denen immer wieder Bezness betrieben wird,aufzufordern ihre Gäste bei buchungen zu informieren. Ein kurzer Hinweis würde genügen und die Gäste wären im Vorfeld schon sensibilisiert und hätten ihre Zweifel beim anbaggern des Animateurs, dem Kellner, dem Driver oder was auch immer.

Ich vermisse einfach etwas Aufklärungsarbeit. Natürlich werden wir das nicht von heute auf morgen schaffen, aber ich fände es toll wenn hier mal die eine oder andere Reaktion kommen würde, was helfen könnte denen das Handwerk zu legen. Darüber zu reden ist gut und hilft auch....aber nochmehr hilft wenn man sich ein stückweit seinen Respekt zurückholt, und wenns sein muss halt auch mit solchen Racheaktionen und agiert.

Liebe Headoverhealt.......bei deinem vorschlag bin ich dabei ein Dedektivbüro aufzumachen. Was wir alles über das Internet filtern können und wie es auch dir zum aufdecken dieses scheußlichen Verhaltens geholfen hat, das weißt du. Warum sollten wir das nicht noch besser nutzen? Wir sind ihnen doch um einiges voraus in allen Richtungen.
Wehrt euch und holt euch euer Selbstwertgefühl zurück....traut euch aufzustehen und zu handeln, habt keine Angst! Es gibt tausende möglichkeiten dinge auch anonym zu tun............

Ich bin sicher die eine oder andere hätte gute möglichkeiten uns allen zu helfen. Vielleicht sitzt die eine oder andere am Western Union schalter und könnte wortlos eine Broschüre rüber schieben, einige arbeiten vieleicht in reisebüros.
Wieder andere kennen sich super am pc aus oder andere kennen leute auf dem embassy.... und und und.....steht auf und holt euch euere Würde zurück!

Noch ein paar Absätze von Micky
Stark zu sein, bedeutet nicht, nie zu fallen, sondern immer wieder auf zustehen...

Ines

Re: Bezness in Gambia

Beitrag von Ines » 27.03.2011, 17:22

Liebe Timeplanet!
Deine Idee ist gut und Du schreibst sie kraftvoll, so dass mancher, ob betroffen oder nicht, am liebsten losstürmen könnte, um den Typen das Handwerk zu stürmen. Aber ist da nicht die Gefahr dabei, dass man sich nur noch mit der Vergangenheit beschäftigt, selbst, wenn der eine Racheakt vorbei ist und man Erfolg hatte, dann wird man weiter diese Erfolge haben wollen. Man läßt nicht mehr los. In Headoverheels Fall denke ich, dass, wenn sie sich befreien möchte von ihrer Enttäuschung, dass sie sich hier wieder ein Leben aufbaut, wieder anfängt hier zu leben. Denn ich denke, nur so kann sie sich aus ihrer Vergangenheit, die doch immer ein Teil von ihr bleiben wird, befreien können. So ist sie vielleicht beschäftigt mit der Jobsuche und knüpft vielleicht wieder Kontakte zu Leuten, von denen sie sich zurückgezogen hatte etc. Und irgendwann verblasst die Vergangenheit.
Ich denke so manch einer Deiner Ideen ist vielleicht umsetzbar, z.B., dass Reisebüros bei Buchungen wirklich auf dieses Thema aufmerksam machen und schon alleine dieses wird nicht von heute gehen.

Allerdings hat man auch eine Eigenverantwortung,z.B. Geld über Western Union zu schicken, das sollten sich Frauen wirklich überlegen. Denn so einige Frauen überweisen Geld an Männer, die sie noch nie gesehen haben z.B., die sie im
I-Net "kennenlernten". Aufklärung ist sehr, sehr gut, aber man kann seine Eigenverantwortung nicht abgeben. Vieles sollte doch wirklich durchdacht werden und so exotisch z.B. Afrika oder Asien auch ist, ich kann das durchaus nachvollziehen, so sollte man doch als erwachsener Mensch sich wirklich sehr gut überlegen, ob man so leben möchte bzw. sich gründlichst informieren.

LG Ines

timeplanet
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Re: Bezness in Gambia

Beitrag von timeplanet » 27.03.2011, 18:35

Da gebe ich dir vollkommen recht Ines...nur.......
den meisten wird eine welt vorgeaukelt die zu real ist, um sie an die Phantasie abzugeben und sie als solches auch zu erkennen....

Es sind über jahre gewachsene kriminelle strukturen, phsychologisch ausgeklügelt........und an generationen weitergegeben......da hat unsrer westlicher auf gefahr untrainierter Urinstinkt absolut keine Chance.
Wer liebt tut das bedingungslos und ohne vorbehalt. Da gibt es keine Zweifel und schon garnicht wenn es darum geht seiner liebe zu helfen....Eigenverantwortung kann nur angewandt werden, wenn der verdacht oder die Vermutung besteht dass etwas nicht stimmt.

Würde ich wissen dass ich einen fehler mache, würde ich ihn nicht begehen......
Die Gefahr immer in der Vergangenheit zu leben das ist denke ich, eine persönliche Einschätzung. Andernseits ist sie aber auch ein teil von unserem leben und sie läßt sich sowieso nicht einfach auslöschen....Wie jeder einzelne damit umgeht ist individuell.....

Ich würde mir niemals anmaßen jemandem vorzuwerfen er würde seine eigenveratwortlichkeit an andere abgeben.
Ich habe es selber erlebt und bin mutter vorsicht in personifizierter ausgabe......aber es gibt keine chance gegen Lügen.....darum meinte ich ja auch die beste waffe ist die aufklärung. Nur so haben wir eine Chance vorsichtig zu sein.
Hätten viele Frauen hier vor ihrem Leidensweg etwas von diesem Forum oder Bezness gewußt wären sie genau wie ich und alle anderen nicht ahnungslos in ihre Falle getappt. Da hätten vermutlich die Alarmglocken laut gebimmelt.

Aber so komplett ahnungslos hat Frau 0 Chance......0000000000.................auf so eine Idee mit der Armut ein solch abgefahrenes Geschäft zu betreiben, soviel skrupellosigkeit wäre mir niemals in den sinn gekokmmen. wobei ich auch sagen muss......das ist etwas das selbst an mir immer noch nagt.........denn eigentlich haben wir mit unserem Verhalten dieses geschäft auch noch unterstützt, wenn auch unwissend.......aber genauso können wir dieses business zum einstürzen bringen und ich bin dabei meinem bezi heimzuzahlen was geht......der kann garnicht realisieren, dass ich seine 2 mail geknackt habe und nochmals seine europa damen anonym gewarnt habe.

Dem vermies ich so die lust am betrügen, dass er angst haben muss bei jedem betrug den er begeht, seine Existenz zu verlieren. Da müsste er schon ein komplett neues leben aufbauen. Aber meist kennt man ja auch Famlienmitglieder oder Freunde, bekannte oder Nachbarn der Bezis um an infos zu kommen.....Mittel lassen sich immer finden, wenn Frau nur will...............

Die Absätze sind von Micky
Stark zu sein, bedeutet nicht, nie zu fallen, sondern immer wieder auf zustehen...

Headoverheels007
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Re: Bezness in Gambia

Beitrag von Headoverheels007 » 27.03.2011, 23:53

Hallo ihr Lieben,

Liebe Ines.

ja, Du hast schon recht. Ich muss hier wieder erst mal alles auf die Reihe bringen.
Nur muss ich auch sagen, dass es immer verschiedene Betrachtungsweisen gibt und jeder Mensch hat auch einen anderen Lebenslauf. Und was für den Einen das Glück bedeutet, macht einem Anderen vielleicht sogar Angst.
In meinem Fall ist es eben so, dass ich schon lange den Wunsch hatte, nach Gambia auszuwandern. Und so viel Geld braucht man dafür auch nicht. Alles ist dort doch viel billiger als hier. Ich kenne einige ältere Frauen, die mit ihren Männern dort leben und eine von Ihnen ist schon 75 Jahre alt. Sie sagte zu mir, dass sie in Deutschland immer krank war. Natürlich hatte das mehrere Gründe. Sie hat mir Bilder gezeigt, auf denen sie 20 Jahre jünger ist, aber älter drauf aussieht als heute.
Und dann hat mich das Lachen der Menschen, trotz ihrer Armut, immer so angesteckt.
Auch mein Sohn hat so ein Fernweh in sich und er kann mich da voll und ganz verstehen und will auch gerne für ein paar Jahre im fernen Auslland arbeiten.
Eltern habe ich schon lange nicht mehr, sie sind beide früh an Krebs gestorben.
Mein Sohn ist erwachsen und lebt schon seit 6 Jahren nicht mehr zuhause.
Ich habe noch zwei Halbschwestern. natürlich würden wir uns helfen, wenn es notwendig wäre. aber wir sind sehr verschie-
den und unternehmen nicht viel zusammen.
Und dann war ich, glaube ich auch, schon immer mehr eine Einzelgängerin, als ein Gruppenmensch.
Ich war mehrere Jahre Mitglied eines Stammtisches, wir haben uns jeden ersten Samstag im Monat getroffen. Aber jedes Mal, wenn ich nach hause fuhr, war es mir schade um meine kostbare Zeit. Klingt jetzt vielleicht etwas eingebildet, aber wir haben uns alle eben einfach weiter und in verschiedene Richtungen entwickelt. Vor allem nach dem Tod meines Freundes fiel mir auf, dass die meisten immer zu viel tranken, es gab nicht mehr genügend Interessen, usw. Und als ich, aufgrund einer Erkrankung an meinem rechten Bein,auch nicht mehr tanzen konnte, schlief der Kontakt mit den Leuten aus der Salsaszene auch mehr und mehr ein.
Ja und natürlich, wenn ich einen tollen Job gehabt hätte. wäre es vielleicht auch anderst gekommen. Aber meine Arbeit hatte mir nach der Übernahme auch keinen Spaß mehr gemacht.
Und genau in dieser Zeit lernte ich meinen Freuund kennen und auf einmal machte das Leben wieder Spaß und da war noch einmal so eine Hoffnung.
Ich habe immer noch diesen Wunschin Afrika zu leben, aber jetzt geht es natürlich nicht mehr, weil ich schon zu viel Geld verloren habe. Aber ganz aufgeben möchte ich diesen Traum nicht.
Natürlich weißß ich, dass einem nicht immer alle Träume erfüllt werden können, das Leben hat mich schon früh eines anderen belehrt. Aber gerade dann haben mir meine Träume oft geholfen mit allem fertig zu werden und ich bin dankbar, dass ich sie trotz allem immer noch habe...........

Liebe Micky,

ja, es stimmt. Sonne und Meer kann man nicht mit Messer und Gabel essen.
Aber...........
Das will ich doch auch garnicht.
Ich will dort das essen, was aus dem Meer kommt, nämlich am liebsten Fisch.
Und die Sonne, die will ich auch nicht essen. ich will sie auf meiner Haut spüren, nicht zu stark und nicht zu lange, weil ich am meisten den Schatten dort in Afrika liebe, den es ohne die Sonne nicht geben würde.
Ich habe Probleme mit meinen Gelenken und immer wenn ich dort bin, dann hören sie auf.
Außerdem habe ich einige gute Ideen, um dort ein Buisness zu gründen.
Nur. Ich bin nicht so eine starke Frau, um es allein zu schaffen.
Wenn zwei , drei Frauen mitmachen würden und sich vorstellen könnten in einer Frauen-WG zu leben, würde ich es sofort machen. Aber alleine ist es zu gefährlich und natürlich auch einsam.


Liebe Timeplanet,

also ich bin wieder einmal total begeistert von deinen beiden Beiträgen.
Du bist und bleibst für mich eine der mutigsten und stärksten Frauen, die ich jemals kennengelernt habe.
Ich bin ganz Deiner Meinung, dass man diesen Männern endlich einmal das Handwerk legen muss.
Und immer wenn ich von Dir etwas lese, wacht das junge Mädchen in mir wieder auf, das, als es jung war, bereit war zu kämpfen für die Gerechtigkeit und es den Schurken und Betrügern auf diesem Planeten so richtig zeigen wollte.
Ja, gemeinsam können wir es wirklich schaffen. Sie denken zwar sie sind besonders intelligent, aber sie haben nicht damit gerechnet, dass wir, seit es 1001 Geschichte in unserem Leben gibt, Ihnen doch nicht mehr alles glauben.
Auch ich habe in meinem letzten Urlaub kräftig Werbung für diese Seite gemacht. Und ich glaube, der eine oder andere Bumster ist ganz schön ins Schwitzen dadurch gekommen. Aber eben noch nicht genug.
Du bist für mich eine Vorreiterin und eine Heldin für Deinen Mut und Deine berechtigte ,offene Haltung dazu, geworden.

Bitte bleib' immer so!

Liebe Evelyn,

zum Schluß auch nocheinmal ein dickes Dankeschön an Dich für diese Internetseite, ohne die ich und bestimmt viele andere Frauen auch, nicht den Mut gefunden hätten, über all das so offen zu reden.

Eure Headoverheels007

L

Ines

Re: Bezness in Gambia

Beitrag von Ines » 28.03.2011, 08:51

Guten morgen Timeplanat und Headoverheels!
Ich beantworte Eure beiden Beiträge gemeinsam.
Du hast recht, Timeplanet und ich kann nachvollziehen, was Headoverheels über Dich schreibt, kraftvoll, mutig bist Du ganz sicher. Und wenn man die Möglichkeit hat, dem Bezzie das Handwerk zu legen, find ich das klasse. Allerdings ist es ein Fass ohne Boden. Ich nenne mal jetzt ein profanes Beispiel: Die Stasi-Typen, von denen man nach der Wende das gar nicht gedacht hätte, haben ALLE, die ich bzw. meine Eltern kannten, IMMER Arbeit gehabt, sie waren NIE arbeitslos. Solche Typen wie auch die Bezzies kommen immer mit dem A... an die Wand. Sie sind skrupellos und oft können sie sich gut verkaufen. Ich sehe zwischen beiden Gruppen keinen Unterschied.
Selbst, wenn Dein Ex-Bezzie keine Arbeit mehr findet, irgendeine Touristin wird er schon finden. Und indem Du immer wieder Dich mit ihm beschäftigst, umso mehr bist Du meiner Meinung nach in der Vergangenheit und kannst nicht loslassen.
Für mich persönlich besteht die beste Hilfe, so wie Du es auch schon geäußert hast, darin, soviel Aufklärung wie möglich zu betreiben und dass die Frauen sich erst gar nicht darauf einlassen. Ich denke, wenn Angebot und Nachfrage nicht mehr im Gleichgewicht sind, dann kann Bezness bekämpft werden, denn was sollen die Typen denn noch ausrichten? Aber es wird noch viele Jahre dauern.

Es gibt leider auch Frauen, die dieses Forum hier kennen, sich genügend belesen haben und trotzdem in den Urlaub fahren und einen Habibi kennenlernen und genau das Gegenteil davon tun, wovor hier ständig gewarnt wird. Das meine ich mit Eigenverantwortung. Es gibt viele Menschen, die einfach ihre Verantwortung für ihr Leben "abschieben", manchmal klammern sie sich an einen Therapeuten fest, mal ganz krass gesagt oder irgendwie anders. Das gibt es zur Genüge.
Mit Eigenverantwortung meine ich auch, bevor man meint, einen Mann nach D zu holen, dass man sich ganz genau überlegen sollte, ob das funktioniert und sich realistisch die Frage stellt, ob man den Anderen wirklich genügend kennt. Und genau da sehe ich das Problem. Sehr viele Frauen holen sich einen Partner nach D, der doch eigentlich ein Fremder ist, da genügen ein paar Urlaube und MSN etc. nicht. Auch, wenn jemand in ein anderes Land geht, muss man doch die Sprache beherrschen und sich wirklich über das Land und das Leben dort informieren. Ein Reiseführer reicht da bei Weitem nicht.

Ja, Headoverheels, ich kann Deinen Traum sehr gut nachvollziehen und ich verstehe Dich auch. Aber um das zu Essen, was aus dem Meer kommt, müßtest Du Dir das selbst fangen oder brauchst Geld, um das Essen zu bezahlen. Egal, wie billig es ist, bezahlen muss man. Und natürlich, wer möchte nicht die Sonne genießen, aber wenn Du arbeiten mußt, was hast Du davon noch? Natürlich hilft das Träumen und man sollte sich seine Träume bewahren, weil sie einem in schlechten Zeiten helfen. Aber selbst, wenn Du nach Gambia gehst und Du ein paar positive Beispiele hast, Du mußt Dir auch bewußt sein, selbst, wenn Du tolle Ideen fürs Business hast, mußt Du hart arbeiten. Ich denke die Afrikaner sind viel, viel "sparsamer" als wir. Ich kenne auch einige und ich würde sogar sagen, dass sie schon recht geizig sind auch untereinander. Sie fordern alles zurück, was sie geben, egal wie. Du könntest Business sicher eher mit Touristen machen, das könnte vielleicht klappen, allerdings weiß ich nicht, wie touristisch Gambia ist. Meine Freundin war vor x Jahren mal dort, begeistert war sie nicht, soweit ich mich erinnere. Du bist einesteils kein "Gruppenmensch", aber meinst Du mit einer Frauen-WG könnte es klappen? Du kennst diese Frauen auch nicht wirklich und in verschiedene Richtungen kann sich jeder auch entwickeln, es ist oft auch ein ganz normaler Lebensprozess. Die Frage ist nur, inwieweit man damit klar kommt miteinander. Da Du Deinen Traum nicht alleine verwirklichen kannst, bist Du immer abhängig von Anderen.
Und deshalb denke ich, ist nicht jeder gelebte Traum die Erfüllung, sondern sollte doch lieber ein Traum bleiben. Du kannst doch in den Urlaub fahren, so oft es Dir möglich ist, das fände ich, wäre die bessere Option. Oder wenn Du in Rente gehst, dann dort z.B. überwintern. Vielleicht solltest Du Dir das mal überlegen.
Dein Sohn möchte und er ist sicher ja noch jung, für eine Weile im Ausland leben, das ist etwas, was sicher realisierbar ist.
Und natürlich geb ich Dir recht, jeder hat einen anderen Lebenslauf, glücklicherweise, und damit eine andere Betrachtungsweise, sonst würde dieses Forum gar nicht existieren, wenn jeder gleich wäre.

LG Ines

steckchen
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Re: Bezness in Gambia

Beitrag von steckchen » 28.03.2011, 17:55

Headoverheels007 hat geschrieben: Liebe Micky,

ja, es stimmt. Sonne und Meer kann man nicht mit Messer und Gabel essen.
Aber...........
Das will ich doch auch garnicht.
Ich will dort das essen, was aus dem Meer kommt, nämlich am liebsten Fisch.
Und die Sonne, die will ich auch nicht essen. ich will sie auf meiner Haut spüren, nicht zu stark und nicht zu lange, weil ich am meisten den Schatten dort in Afrika liebe, den es ohne die Sonne nicht geben würde.
Ich habe Probleme mit meinen Gelenken und immer wenn ich dort bin, dann hören sie auf.
Hallo Headoverheels,

ich glaube, Du hast Mickys Spruch nicht ganz richtig verstanden. Daß man Sonne und Meer nicht essen kann, ist doch nur eine Parabel dafür, daß man bestimmte Dinge zwar schön finden kann, diese aber nicht tragfähig sind, um eine Existenz zu garantieren. Wie Ines schon sagte: Auch den Fisch mußt Du irgendwie bezahlen. Es sei denn, Du hast eine dicke Rente und lebst dann von dieser in Afrika für wenig Geld. Oder willst Du etwa Fischerin werden und Deinen Fisch selbst fangen? Selbst dann müßtest Du in ein Fischerboot investieren, in Netze, müßtest einen Stand auf dem Markt bezahlen oder einen Vertrag mit einer Handelskette organisieren. Und es ist ein verdammt harter Job.
Headoverheels007 hat geschrieben:Außerdem habe ich einige gute Ideen, um dort ein Business zu gründen.
Nur. Ich bin nicht so eine starke Frau, um es allein zu schaffen.
Wenn zwei , drei Frauen mitmachen würden und sich vorstellen könnten in einer Frauen-WG zu leben, würde ich es sofort machen. Aber alleine ist es zu gefährlich und natürlich auch einsam.
Natürlich brauchst Du uns hier nicht Deine Pläne fürs Business zu verraten. :lol: Allerdings, mit Frauen in einer WG zu leben, ist schon etwas anderes, als mit ihnen nur mal kurz in Urlaub zu fahren oder sie nur von gelegentlichen Treffen zu kennen. Zumal ihr ja auch für längere Zeit aufeinander angewiesen sein solltet. Also da könntest Du im täglichen Zusammenleben schon ein blaues Wunder erleben. Und viele europäische Frauen, die in Afrika Wurzeln schlagen wollen, sehnen sich doch wohl heimlich nach einem einheimischen Liebhaber und irgendwann bricht vielleicht deshalb eine von ihnen aus der WG aus, hat dann mit ihrem Lover Probleme und dann müßt ihr sie auffangen. So eine WG mag ja für junge, knapp bei Kasse seienden Studenten was tolles sein, aber im Alter? Also das ist ja auch ein Haufen Verantwortung, den Du Dir dann mit aufhalsen würdest. Du müßtest die Frauen ja erst einmal kennenlernen und kann man das in so kurzer Zeit? Wo jede ihre Vorlieben und Pläne dann ändern kann und Du stündest dann doch alleine da?

Also das mit der WG würde ich mir an Deiner Stelle reiflich überlegen. Vielleicht denkst Du jetzt, ich denke in zu vielen Schritten voraus; es muß nicht so kommen. Aber mir wäre meine hart verdiente Rente wirklich zu schade, um mich dann in einem erbarmungslosen Gefängnis wiederzufinden, in dem mir keiner hilft, auch nicht, wenn es Sonne und Meer im Überfluß gibt.

Im übrigen finde ich Deine Bemühungen, über Dritte, nämlich die Hotelleitungen, den Bumstern das Handwerk zu legen, ganz großartig. Selbst, wenn Du nicht allen helfen kannst. Du setzt damit aber Zeichen und die Herren können sich einfach nicht mehr allzusicher fühlen. Sie wissen nie, was die Touristin weiß und was sie tun wird, wenn sie den Betrug riechen sollte. Und solcher selektiver Terror kann schon auf solche Betrüger etwas zügelnd, wenn nicht disziplinierend wirken.

LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

Micky1244
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Re: Bezness in Gambia

Beitrag von Micky1244 » 28.03.2011, 19:23

OT
Liebe Steckchen,
genauso habe ich es gemeint...
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
Isaiah Berlin: Die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer.

Headoverheels007
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Re: Bezness in Gambia

Beitrag von Headoverheels007 » 28.03.2011, 22:21

Hallo Ihr Lieben und vor allem
liebe Ines, und liebes Steckchen.,

Ich antworte jetzt auch Euch beiden gleichzeitig.
Bitte seht mir nach, wenn ich etwas vergessen habe, aber ihr könnt mich immer fragen, wenn noch etwas offen ist.

Danke für die Aufklärung der Parabel.

Ich habe ich den Sinn schon verstanden.
Meine Antwort sollte nur mit einem Schmunzeln versehen sein, okay? (An Micky und Steckchen)

Natürlich ist mir klar, dass Sonne und Meer kein Garant für eine tragfähige Existenz allein sind.
Und natürlich kann und soll es immer auch noch Träume geben, die unerfüllbar bleiben müssen.
Wie heißt es so schön? Die Sehnsucht stirbt im Moment der Erfüllung.
Und was wären wir, wenn wir keine Sehnsüchte, und keine Träume mehr hätten?

Den Wunsch eines Tages in Afrika zu leben habe ich schon viele Jahre.
Aber damals ging es eben nicht, vor allem weil mein Sohn noch zur Schule ging.
Auch wollte ich miterleben, wie er sein Studium meistert, ob er allein zurechtkommen würde, usw.
Niemals wäre ich ausgewandert, ohne das alles mit ihm zu besprechen. Und hätte er nur einmal gesagt:”Mama, ich finde das nicht so gut und ich möchte dass Du da bleibst.” hätte ich gar nicht mehr so viel darüber nachgedacht.
Aber er lebt sein eigenens Leben und fand die Idee gut. Der Onkel seiner Freundin lebt auch schon viele Jahre in Afrika und auch sie liebt dieses Land. Irgendwann wollten mich dann beide besuchen und evtl. sogar auch dort arbeiten....................

Ja, das waren meine, unsere Träume.
Vielleicht habe ich als Kind zu oft Daktari gesehen .(Schmunzel).
Nein, im Ernst, es war nicht nur mal so eine Idee.
Und es war auch mehr als ein Traum.
Es war und ist immer noch ein L e b e n s -traum von mir.
Man sagt ja auch, dass Afrika die Wiege der Menschheit ist und als ich in Gambia war, da hatte ich auf einmal dass Gefühl: “Jetzt bin ich endlich angekommen.”
Und ich war schon an vielen verschiedenen Flecken auf der Erde, aber das Gefühl hatte ich nur dort. Ganz ehrlich.

Mit einer guten Freundin hätte ich diesen Schritt auch gewagt.
Aber gerade meine guten Freundinnen haben leider nicht diesen Traum. Sie sind glücklich hier, haben mehrere Kinder und Enkelkinder und wollen schon allein deswegen nicht weg.
Die Frauen, die ich inzwischen alle in Afrika kennen gelernt habe, sind bis jetzt auch noch nicht bereit ganz dorthin auszuwandern. Vielleicht später einmal, wenn sie in Rente gehen.

Da war es einfach wie ein Geschenk für mich, als ich meinen Freund kennengelernt habe. Und er war auch noch ein ehemaliger Taxifahrer, der seinen Job verloren hatte.
Ich liebte Afrika und ich liebte ihn und endlich war mein Traum so nah.

Ich hatte einiges an Geld gespart und Steckchen, meine Buisnessidee kann ich durchaus verraten.
Es ist nichts Spektakuläres.
Ich wollte mit ihm ein Taxibuisness eröffnen.
Ein kleines Taxi für Touristen und ein größeres, einen Mitshubishibus, für die Einheimischen. Ich wusste in etwa was man im Durchschnitt an Tageseinnahmen machen konnte. Es hätte gereicht. Und wer weiß, vielleicht hätte ich dann noch ein Taxi gekauft. Ich kenne ja einige Lehrer und alle haben Brüder und Schwestern und die kennen auch wiederum andere vertrauenswürdige Leute, die ich eingestellt hätte.
Außerdem hätte ich zwei ,drei Räume in meinem Haus als Fremdenzimmer eingerichtet, die ich dann auch an Touristen vermietet hätte.
Ich hätte mein Gemüse selbst angebaut und alles andere im Laden gekauft. Und ganz bestimmt hätte ich mir auch mal ein paar Fische selbst geangelt (Späßchen, ,ich habe eine und kann auch damit umgehen).
Handwerklich geschickt bin ich auch und kleinere Reparaturen habe ich schon immer, wenn’s nötig war, selbst ausgeführt.

Ich war bereit für dieses Abenteuer. Ich spreche sehr gut englisch, kann auch schon ein paar Brocken Mandinka und Wolof und habe mich mit der Kultur, insbesondere der in Gambia auch schon oft auseinandergesetzt.
Ich denke ich war schon immer eine multikulturelle Frau.
Ja, es stimmt,ich bin eine Einzelgängerin geworden, aber wenn ich interessante und vor allen Dingen Menschen mit Herzenbildung begegne, dann bin ich auch gerne mit ihnen zusammen. Dieses Privileg gönne ich mir inzwischen, dass ich nicht mehr mit Menschen meine Zeit vergeude, die mir weder intellektuell etwas bringen, noch mich in anderer Weise faszinieren. Ich meine damit Leute, für die es in erster Linie wichtig ist zu zeigen wer sie sind, was sie haben und wen sie alles kennen. Sie langweilen mich.

Allein wäre ich niemals nach Gambia ausgewandert.. Ich weiß, wie gefährlich es ist für eine Frau allein dort. Wenn man einen Mann an seiner Seite hat, wird man nicht nur mehr respektiert, sondern auch selten überfallen.

Nur, als ich meinen Freund immer wieder beim Lügen ertappte und nach und nach merkte, wie eiskalt und berechnend er war, er mir jedoch ständig das Gefühl gab, dass ich diejenige bin, die alles falsch macht, war ich mir nicht mehr ganz sicher, auch wirklich dort mit ihm zu leben. Na ja, bald kann man das alles in meinem Buch nachlesen.
Hoffentlich werde ich bald damit fertig, denn ich denke, dann kann ich wirklich damit abschließen.

Ein großer Fehler war, dass ich immer wieder alles Negative verdrängt und ihm immer wieder verziehen habe. Mein allergrößter Fehler aber war, dass ich so lange gebraucht habe, trotz aller Zweifel, diese Beziehung zu beenden.

Nein Steckchen, ich finde nicht, dass Du zuviel vorausdenkst. Was Du schreibst ist jedesmal sehr gut und hilfreich und ich danke Dir dafür.
Ja, Du hast schon recht, es it ein Unterschied ob man nur Urlaub miteinander macht oder zusammenlebt, ich meine wegen einer Frauen-WG. Ich könnte es mir nur wirklich gut vorstellen. Aber es müssten auf jeden Fall so interessante Frauen sein, wie die meisten hier im Forum.

Sorry, ist jetzt ganz schön lang geworden, aber dachte, dass lass’ ich Euch jetzt mal alles wissen.

Euch allen einen schönen Abend.

Eure Headoverheels007

timeplanet
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Re: Bezness in Gambia

Beitrag von timeplanet » 29.03.2011, 18:40

Hallo Headoverhealths,
es ist mir ein Bedürfnis nochmal zu antworten, denn so schlimm all die Erfahrungen die wir gemacht haben auch waren, aber die Träume dürfen wir uns deswegen nicht kaputt machen lassen.
Ganz im Gegenteil, erst durch diese Geschichte ist man für die Zukunft in so einem Land gewappnet. Natürlich reicht so wie schon beschrieben kein Reiseführer aus.Da bedarf es auch etwas mehr. Aber du bist in meinen Augen nicht nur eine Touristen für 2 mal im Jahr. Ich glaube schon dass du genau weißt was du tun müsstest.Dass du inzwischen die Kultur und die Menschen einschätzen kannst .Sensibilisiert dazu bist du ja nun.
Ob du dein Vorhaben zum schluss nun tatsächlich in die Tat umsetzt, das bleibt dir überlassen. Nur fände ich es schade, auf grund der schlechten Erfahrung und allen Zweifeln vor der Zukunft dein Vorhaben, oder deine Träume abzubrechen.
Auch hier in Deutschlad kann viel schief gehen.
Auch ich kenne Menschen die gut situiert und integriert durch unverschuldete Arbeitslosigkeit abgerutscht sind. Dazu musst du nicht erst ins Außland gehen, dass kann hier genauso passieren.
Auch die Vorurteile einer ausländischer Beziehung oder Ehe möchte ich hier nicht verurteilen, trotz allem was ich gesehen oder erlebt habe, oder genau aus diesem grunde vielleicht.
Wie viele deutsche Ehen werden jedes Jahr geschieden? Ich kenne keine Zahlen, aber ich weiß es sind Dutzende.
Ich kann dich mehr als gut verstehen.
Was auch mir so imponiert hat und warum ich so in Afrika verliebt bin ist die Spontanität der Menschen.
Sie leben im hier und im jetzt, denn schließlich wissen sie nicht was morgen kommt.
auch habe ich festgestellt, die legen keinen Wert auf die Vergangenheit und erst recht nicht auf die Zukunft. sie leben JETZT.Intensiv und mit allen Sinnen.
Das ist etwas, das in unserer westlichen Kultur kaum mehr zu finden ist.
Lebensversicherung, Rente,Arbeitlsosenversicherung und und und.....so toll diese Dinge auch sind und uns eine Sicherheit geben.......es kann so viel dazwischen passieren, wie krankheit oder Tod.
Nur diese Dinge wollen wir nicht sehen, uns schon garnicht lassen sie sich planen.Kommt dann eine unplanmäßige änderung sind wir zu tiefst entäuscht.
Wir planen und planen und sichern und vergessen dabei das hier und jetzt.
Immer wieder stell ich fest und ich höre es auch oft.....den Mut zum leben zu haben.
Darüber sollten wir uns wirklich mal Gedanken machen. Die Afrikaner kennen dieses Prinzip ganz genau, sie werden schließlich täglich damit Konfrontiert.
Den Mut zum Leben.....................sich auf das leben einlassen und vor dem morgen keine Angst haben, bedeutet doch auch sich der Verantwortung zu stellen. Nicht immer nur das Negative darin sehen, was alles passieren könnte, das kann überall passieren wenns denn so sein soll. Aber es gibt uns doch auch ein Stück weit die Freiheit sich nicht zu verplanen, sich von der Sicherheit abhängig machen, oder vor lauter planen und sichern das heute vergessen.
Ich würde mir wünschen, dass wenn ich mal tot bin nicht jemand an meinem Sterbebett steht und sagt, sie lebte so vorsichtig, dass sie wie neu starb.
Das leben ist kurz. Wir sollten den Mut haben auch zu den Rückschlägen. Sie gehören dazu und wir können nur daraus lernen. Es kann doch kein Mensch im vorraus sagen, ob dein vorhaben zum scheitern verurteilt ist oder nicht, wenn du es nicht einmal versucht hast. Sollte es denn so sein, dann hast du eben eine Lektion mehr in deinem leben gelernt.
Nach allem was du nun weißt denke ich wirst du auch nicht blind und naiv in ein vorhaben rennen das wirklich nicht funktionieren kann. Mit den nötigen vorraussetzungen..............warum nicht?
Lass dir dein Mut aus lauter Vorsicht nicht zerreden. Du und nur du musst dir sicher sein für das was du für dich verantworten willst.
Mut, Stolz, Würde,Toleranz, Rückgrat, Hoffnung, Trauer......
Es sind doch genau diese Eigenschaften, die in unserer Kultur aus lauter überbehütet sein und aus lauter Vorsicht uns zu unseren eigenen sklaven machen.Wir trauen uns nicht sie zu leben und haben zum teil angst davor.
Gut, es ist nicht fair was uns widerfahren ist. Es ist eine üble abzocke ohne gleichen, aber versetzten wir uns mal in ihr leben, vielleicht, nur vielleicht würden wir das gleiche tun.
Aber nur nochmal zum besseren Verständis....ich heiße es trotz allem für schlecht und schäbig was sie gemacht haben.
Aber mit dem Blick aus ihrem Leben vielleicht nachvolliehbar.
Was uns bleibt, sind schlechte Erfahrungen und wir können daraus lernen......oder müssen sogar......
auch hier werden wir nicht immer schön behandelt auch dass müssen wir hin nehmen und verarbeiten. Wie viele Frauen leiden tag für tag weil die böse schwiegermutter neben an ihr das leben zur hölle macht. Wie viele werden bei der arbeit gemobbt....
Es ist immer nur eine Sicht der Dinge.......ich mache einen Fehler und lerne daraus......ich mache schlechte Erfahrung und lerne daraus......ich erfahre schlimme dinge wie tod und krankheit und muss es hin nehmen, denn ich habe keine wahl es zu ändern.......
Ich wünsche dir von herzen liebe Headoverhealth......lass dir durch all deine Erfahrungen nicht den MUT nehmen.
Er ist es, der dir Stärke und Kraft verleiht, um die schlimmen Dinge zu verarbeiten und die schönen genießen lässt......um danach dich dem leben zu stellen und zu sagen , ich habe es so angenommen wie es mich haben wollte....dann kannst du gerade und aufrecht durch das leben gehen.............ohne Furcht...... bis einzigartig und Individuell....dann hast du wirklich gelebt....vielleicht sogar deinen Traum.
Stark zu sein, bedeutet nicht, nie zu fallen, sondern immer wieder auf zustehen...

morena
Beiträge: 4022
Registriert: 29.03.2008, 15:52

Re: Bezness in Gambia

Beitrag von morena » 29.03.2011, 19:37

Hallo, timeplanet

ich verstehe zwar die Intention Deines Beitrage, nur kann man nicht die Lebensweisen zwischen Afrika und Deutschland/Europa vergleichen.
Wenn wir so zielunorientiert leben würden oder unsere Vorfahren so gelebt hätten, hätte niemand den Weg aus dem 2. Weltkrieg geschafft
wir wären nicht das,was wir heute sind un d hätten nicht die Möglichkeit solche Urlaube in diese Länder zu machen,Seit Jahrzehnten
andere denen es schlechter geht zu unterstützen.
Und last but not least Millionen von Migranten hier aufzunehmen,die von unserer Art des Lebens ,Denkens und Arbeitens zu profitieren.
Und auch hier müssen unzählige Schicksale bewältigt werden,denn das Leben ist auch hier eine tägliche Herausforderung, bei der man
nur noch an Morgen denken kann.
Auch wir stellen uns unserem Schicksal. Ich denke,aber,dass ganze Völker glauben,dass gelobte Land sei hier,hat ja auch einen Grund.
Und dafür lohnt es sich auch im Hier und Jetzt zu leben.Träumen kann man ja und sich Träume erfüllen auch,aber niemals auf Kosten Anderer.

Und den Traum erfüllen im Ausland kann man auch,wenn man hier lange vorgesorgt hat. Ohne Geld und Hintergrund kann man sich auch das Leben
in Afrika noch weniger leisten,als hier.Fröhliche Menschen sehe ich auch hier mit Verantwortungsbewusstsein und ich sehe hier wirkliche Hilfsbereitschaft,
die ich uneigennützig in Afrika selten finde.
Viele Grüsse, Morena
Viele grüsse, Morena

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