Das war's

[Canim]

Liebe Coralia,
es tut mir leid, zu lesen, dass es trotz deiner so sorgfältigen Vorbereitung auf diese binationale Ehe mit deinem Mann leider nicht so ist, wie ich es dir gewünscht hätte.
Es ist schon alles gesagt worden, ich möcht dir nur Mut zusprechen, auch du wirst dieses Kapitel deines Lebens abschließen können, wenn du dazu sicher auch noch eine Menge Zeit brauchst, viele Tränen vergießen wirst. Aber du hast dir deinen Stolz bewahrt und das ist die Hauptsache und dieser Stolz wird dich auch überleben lassen.

Ich wünsche dir v iel Kraft für die kommenden Tage.

LG
Canim

[Riguang]

Liebe Coralia!

Wie geht es Dir?

Konntest Du die Tage ein wenig zur Ruhe kommen, und die nächsten Schritte planen?
Wünsche Dir weiterhin viel Kraft das alles durchzustehen.

LG,
R.

[nikita]

Liebe Coralia

Ich habe gerade Deine Geschichte gelesen und bin fassungslos.
Als ich im Winter über Deine Erzählungen von dem Tod und wie ihr Zwei das Ganze managen wolltet mit den Heimreisen etc , dachte ich .. wouw da ist jemand der ähnlich denkt und handelt wie Du.
Du hast Dich so glücklich angehört, was mir sehr gut getan hat.

Und jetzt das

Weisst Du, ich lese mehr als was ich schreibe aber mit dem gelesenen, bin ich mir wie Du bewusst, das uns das Gleiche wie vielen hier passieren kann, nicht muss aber eben, man weiss es!

Wenn es dann aber wie bei Dir, von einem Tag auf den anderen eintriftt, muss es trotz diversen Vorbereitungen sehr enttäuschend sein.

Ich bewundere Dich genau wie die Anderen, du bist sehr stark und das ist gut. Schreibe es Dir von der Seele, gehe Schritt für Schritt so das es für Dich stimmt.
Meine Mutter sagt immer; geht eine Türe zu, öffnet sich wieder eine andere und es stimmt, immer wenn ich dachte, es geht nicht mehr, kam mir dieser Satz in den Sinn und machte mich wieder zufrieden.

Ich drücke Dich und wünsche Dir das Du dein Gleichgewicht wieder findest

Ganz liebe Grüsse
Nikita

[marianne*]

Liebe Coralia,

was mir beim Loslassen bzw. Begreifen am aller meisten geholfen hat, waren sachliche Berichte, Diskussionen über den Islam, ja die Tatsache, dass in Entwicklungsländern polygames Verhalten (verheiratet oder nicht spielt für mich keine Rolle) an der Tagesordnung ist. Damit hat sich bei mir die Wut, die Verurteilung gegenüber meinem Senegal-Bezzi vom rein Persönlichen in eine Kollektiv-Wut, Kollektiv-Verurteilung gewandelt.

Wer in einem Land aufwächst, wo Frauen je nach Bedarf Zweck benutzt werden dürfen, wo es also keine persönlichen monogamen Zuwendungs/beziehungsstrukturen gibt, muss man davon ausgehen, dass dieses Verhalten auch nicht bei Einwanderung bzw. mit Einbürgerung in Europa abgelegt wird. Nun kommt noch hinzu, dass auch in Deutschland (über andere europ. Länder weiss ich nicht Bescheid) das geltende Eherecht in keinster Weise polygames Verhalten letztlich verurteilt. Ledigkeitsbescheingungen sind das Papier nicht wert! Es wird zwar noch so getan, als würde eine Ehe nach deutschem Recht Monogamie abverlangen, aber letztlich spielt es im rechtlichen Eheverhalten keinerlei Rolle. Ein Mensch, der also nicht gelernt hat, das Monogamie die Stärke einer Familie fördert und Polygamie genau das Gegenteil bewirkt - kann diesen Vorteil nicht nachempfinden - und weil dieser Vorteil auch bei uns nicht mehr rechtlich abverlangt wird, findet ein BEZZI, ein Polygamist sozusagen, in Deutschland geradezu ideale Verhältnisse. Das Sozialsystem übernimmt die Versorgung der Kinder noch dazu. Und die Zeugung von möglichst vielen Kindern ist ja bekanntlich die Rentenversicherung aller Entwicklungsländer. Man begreift nicht, dass man damit das Rad der Armut, der massenhaften Billiglöhner ect. am Laufen hält.

Weil ich weiss, dass BEZNESSER gar nicht begreifen, warum Monogamie für die Entwicklung einer Familie zu Stärke und Unabhängigkeit so wichtig ist (sie vertreten ja genau gegenteilige Meinung!), seh ich BEZNESS als Kollektiv-Problem und mein BEZZI gehört eben dazu.

Ich verachte Polygamie, nicht aus Eifersucht, sondern weil es Familie, Vertrauen, Stärke eines gesellschaftlichen hochzivilisierten Systems kaputtmacht. Polygamie hat für mich Entwicklungsland-Charakter.
Mit diesem Verhalten kann ich und will ich nichts zu tun haben. Ich maße es mir auch nicht an, dass sich wegen mir ein Mensch grundlegend ändert.
Das geht nicht. Und ich habe auch keine Lust mit einem Menschen zusammen zu sein, wo man - eben weil diese unterschiedlichen wichtigen Denkstrukturen im totalen Widerspruch stehen - so verunsichert ist, dass man jeden Tag mit Überraschungen rechnen muss, die das gesamte Vertrauen zerstören. So eine Beziehung macht krank, verunsichert, man muss viel zu viel Energie verschwenden, kann sich damit weniger um das Wesentliche kümmern.

Ich will mit Menschen, die Polygamie belastet sind, ganz einfach nichts zu tun haben, egal welcher Nationalität. Polygamie fördert meiner Meinung nach auch Gewaltbereitschaft, Konfliktsituationen, Verarmung.

Meine Überlegungen gehen also weg vom rein Persönlichen, meine Wut wird damit "versachlicht" und das hilft mir BEZNESS als Kollektiv-Verbrechen gegenüber unseren uns anerzogenen ethischen Ehevorstellungen zu sehen. BEZNESS ist ein Verbrechen gegenüber unser Eherecht bzw. was sich zwei liebende Menschen prinzipiell darunber vorstellen. Was das Eherecht daraus macht, ist wieder eine andere Sache. Ich verurteile auch das deutsche Eherecht als zutiefst unmoralisch, Ehe- und Familien-zerstörerisch.

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen, Deine Situation ein bißchen "sachlicher" zu sehen. Ich weiss, wie schwer das ist. Aber mir hat es geholfen.

Interessant finde ich auch Sachinformationen über Polygamie allgemein, Diskussionen über den Islam "Dem Islam fehlt Säkularität" ect.

Man merkt dann schnell, dass BEZNESS erzieherisch kulturelle Struktur hat.

Heute sage ich mir: Lieber bettelarm als in einer Beziehung wo man nie weiss, wie der Partner/in wirklich tickt. Ich bin ja gerne bereit für etwas zu kämpfen, aber ich sehe es nicht als meine persönliche Lebensaufgabe bzw. ich sehe es als absolute Überforderung meiner Möglichkeiten, im Kopf eines Menschen Strukturen zu verändern, die so massiv kulturell verankert sind. Manchmal ist es eben vernünftiger zu kapitulieren als zu glauben, man könnte jemanden umstrukturieren, zu integrieren, wenn die Voraussetzungen dies gar nicht möglich machen.

Da erscheint mir die Ausübung meiner eigenen Freiheit weitaus zukunftsträchtiger, wohltuender als so einen Kampf zu führen. Mir fehlt dazu die Kraft, aber auch das Verständnis.

Alles Liebe und auch eine herzliche Umarmung von mir!

[coralia]

Hallo Marianne,

ich sehe die Dinge etwas anders als du, weil ich eine Kollektivverurteilung für absolut falsch halte.

Und ich finde auch nicht, dass unser Staat solche Dinge duldet. wie ich gestern beim Anwalt erfahren habe, kann ich meine Ehe aufheben lassen, weil sie gar nicht hätte geschlossen werden dürfen, das ist relativ unkompliziert und schützt in keiner Weise meinen Mann. Im Gegenteil, es wird automatisch ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet.

Ich habe meinem Mann gestern noch gesagt, dass ich der Meinung bin, dass all die materiellen Dinge, nach denen er so kompromisslos strebt, ihn vielleicht eines Tages zum Big Boss in Lagos machen, dass aber all die Leute, die ihn dann bewundern und sich seine Freunde nennen, entweder selbst keinen Anstand haben oder versuchen, etwas von dem abzubekommen, was er "erreicht" hat. Ich habe ihm gesagt, dass kein Mensch, der ihn wirklich kennt, in der Lage sein wird, ihn für das zu lieben, was er ist, ihm Respekt und Anerkennung als Mensch entgegenzubringen. Ich habe ihm gesagt, dass ich glaube, dass er eines Tages die Leere spüren wird, wenn er merkt, dass wahre Werte in seinem Leben fehlen und wenn ihm vielleicht endlich klar wird, was er mir und auch der anderen Frau angetan hat.

Vorgestern hat mich eine Bekannte von meinem Mann aus Nigeria angerufen, die gehört hat, was passiert ist und hat mir gesagt, in Lagos würden alle über meinen Mann lachen, weil er zwei "Optionen" hatte und keine der beiden genutzt hat und jetzt in Spanien vor der Polizei weglaufen muss. Auch das habe ich ihm erzählt, ich glaube, das hat ihn getroffen.

Es war das erste längere Gespräch, das wir hatten, seit die Sache aufgeflogen ist, und ich glaube, das war auch nötig, weil ich endlich sagen musste, was ich empfinde. Er hat gesagt, er schämt sich und würde alles tun, um das wieder gut zu machen, obwohl er weiß, dass er das nicht kann.

Am Ende des Gespräches hat er mich gefragt, ob ich mir 100%ig sicher bin, dass ich ihm keine zweite Chance geben will und ob denn meine Gefühle für ihn jetzt einfach so vorbei wären.

Darauf habe ich ihm gesagt, selbst wenn ich für den Rest meines Lebens auf diesem Sofa sitze und heule und an den eventuell noch für ihn vorhandenen Gefühlen ersticke, ist mir das lieber, als ihn wieder in mein Leben zu lassen.

Irgendwie tat das gut, und ich denke, jetzt kann ich nach vorne gucken und brauche auch keine weiteren Gespräche mehr mit ihm.

Grüße
Coralia

[desertrose]

liebe coralia,


auch wenn dieses gespräch für ihn nichts gebracht hat, für dich war es wichtig alles rauszulassen.

das einzige was ihn jetzt beunruhigt, seine AE ist weg, und sie lachen in lagos über ihn, mehr wird ihn nicht beunruhigen.

er wird ganz sicher jetzt schon überlegen wenn er den heiraten könnte um doch zu bleiben, sie erholen sich zimlich schnell während wir noch jahre brauchen weil wir nicht glauben können wie eiskalt und berechnend sie sind

ich meine DIE BEZNESSER, damit nicht wieder gemekert wird

[desertrose]

ohhhhh mannnnnnnnnnnoooooommmmmmaaaaannn,

ich würde dich jetzt einfach mal in den arm nehmen und drücken.

eins ist echt positive, hey, du warst nie verheiratet!!! kein scheidungskrieg, keinen unterhalt, du musst deine sachen nicht teilen. wauuuuuuuuuu, wie du siehst in allem negativen fndetman auch was positives

bleib so stark wie du bist. schau nach vorne und niemehr zurück

[tantris]

Hallo coralia,

ich hoffe das dir das Gespräch geholfen hat und Du nun nach vorne schauen kannst. Ich wünsche Dir Kraft und Energie für die Zukunft.

BTW:

das dein. ähmmm Ex-doch nicht- Ehemann, nachfragt ob du dir 100 % sicher bist, würde ich eher als "abchecken" bezeichnen, oft habe ich von den südamerikanischen Beznessern gehört:
"bisschen lieb sein, dann geht das schon! " gepaart mit diesem hämischen Lächeln! Ich werde jedesmal zur Furie wenn ich diesen Satz höre!

[Alexa-Gabrielle]

Liebe Coralia,

auch ich möchte Dich ganz fest umarmen.

Deine Gefühlslage erlebe ich tagtäglich. Die Sehnsucht nach meinem "EX-Mann" oder besser gesagt "die Illusion davon" quälen mich auch nach einem Jahr immer noch. Aber mein Stolz lässt es nicht zu, dass er wieder einen Platz in meinem Leben bekommt.

Im Gegenteil. Ich kämpfe jetzt um mein Recht.

Ich möchte nicht, dass mein Ex mit der erschlichenen Ehe und der Einbürgerung sein Ziel erreicht hat. Wenn es sein muss, gehe ich bis zu den "Vereinten Nationen". Dort werde ich versuchen mit Hilfe einer "Individualbeschwerde" eine Gesetzesänderung in Deutschland zu erreichen, die diesem "Einwanderungs-Ehebetrug" ein Ende bereitet.

Coralia, sei klug. Was hat Dein Ex-Mann für Dich geplant? Schütze ihn nicht. Lass ihn die Folgen seines Handelns spüren. Nutze bitte alle rechtlichen Möglichkeiten - zum Schutz der vielen anderen "Opfer".

Es spricht sich herum, was solche Leute "Bezzies" erwartet, wenn sie sich so verhalten, aber nur, wenn es strafrechtlich verfolgt wird und auch Konsequenzen hat.

Ich fühle so sehr mit Dir.

Alles Liebe
Alexa-Gabrielle

[Nickii]

Liebe Coralia,

Ich bin total bestürzt, als ich diese schreckliche Umkehr Deiner Geschichte nun gelesen habe! Sowas ist ganz ganz furchtbar. Ich weiss jetzt auch nicht so genau, was ich dazu sagen soll.

Nur soviel: Du bist eine ganz tolle und ganz starke Frau! Und Du wirst über diese Sache hinweg kommen. Schau nach vorne. Und nicht zurück! Du hast auch eine sicher großartige Familie, die Dich dabei unterstützen wird.

Fühl Dich auch von mir ganz herzlich gedrückt!

lg
Nickii

[Pebbles]

Hallo Coralia,

wie du mit dem Drama in deinem Leben umgehst ist echt bemerkenswert.

Da könnte sich so manch/e Bezzie-Geschädigte/r eine Scheibe abschneiden.

Du weist genau, daß es ein harter Weg wird aber du ziehst in durch und kannst somit dir selber treu bleiben.

Ich denke man sollte in Zukunft auf diesen Thread verweisen, wenn ein/e rosarot-bebrillte/r hier durchs Forum schwirrt der/die es nicht schaffen von den Bezzies zu lassen.

Und noch eins: das DU bis zum Ende deiner Tage heulend auf dem Sofa sitzt glaub ich nicht. Echt nicht. Bald schon ganz bald wirst du wie Phönix aus der Asche wieder aufsteigen: um Lebenserfahrung reicher, noch stärker und voller Selbstachtung.


Weiterhin viel Stärke, und auch liebe Menschen an deiner Seite das wünsch ich dir von Herzen.


LG
Peb

[marianne*]

Ich wollte eigentlich nur erklären, dass ich ebenfalls an Ausnahmen nicht mehr glaube. BEZNESS ist meiner Meinung nach Kollektiv-Verhalten. Jeder behauptet doch, die Ausnahme zu sein - und wir glaubten es.
Klar, müssen sie das von sich behaupten, sonst hätten sie ja keine Chance. Ich möchte mit keinem Menschen mehr etwas "Näheres" zu tun haben, der in dermaßen verlogenen Strukturen aufwächst. Meine Psychologin meinte, da würde lebenslange Psycholgie nicht ausreichen, um diese Strukturen aus den Köpfen zu bringen. Das sehe ich heute genau so. Deshalb habe ich eine Kollektiv-Wut auf typische BEZNESS-Kulturen.

Ich habe mir eine Meinung gebildet und die lautet ohne wenn und aber:
Es gibt keine Ausnahmen, es kann sie gar nicht geben, wenn BEZNESS als Bestandteil einer Kultur akzeptiert und gelebt wird!

Wer sich trotzdem als Ausnahme präsentiert, verleugnet seine eigene Kultur, seine eigene Denkweise, seine Erziehung.

Die bewußte Ausbeutung, Betrug, Vertrauensmissbrauch hat Struktur.
Deswegen gibt es BEZNESS. Es geht ja nicht um Einzelfälle, sondern BEZNESS präsentiert sich als Betrugssystem, eben weil man sich eine Denkweise über Frauen insgesamt, speziell über Nichtgläubige angeeignet hat, die moralisch so verwerflich ist, dass sie Menschenrechtsverletzung darstellt - nach Wertmaßstäben einer zivilisierten Gesellschaft. Wenn eine Gesellschaft nicht einmal mehr in einer Ehe, Familie in der Lage ist, Vertrauen rechtlich zu schützen, ja bitte wo dann? Eine intakte Familie, wo Vertrauen geradezu Grundlage sein muss, ist die Keimzelle einer funktionierenden Gesellschaft, des gesamten Staates.

BEZNESS macht eine ganze Gesellschaftstruktur kaputt. BEZNESS ist deshalb für mich sehr wohl Kollektiv-Betrug, Kollektiv-Verbrechen! Es unterwandert unsere eigenen Wertvorstellungen, unser Rechtssystem!

Es ist mehr als eine persönliche Ehezerrüttung, so bitter dies auch für uns als Betroffene sein mag! BEZNESS ist ein Politikum!

Mir hat es geholfen, diesen Betrug "übergeordnet" zu sehen. Damit hat sich der Schmerz, die Wut über mein Schicksal über das rein Persönliche hinaus entwickelt. Und das gibt mir wiederum das Gefühl, dass ich nicht damit alleine bin. Es passierte bzw. passiert tausenden anderen und ich gehöre auch dazu, eben weil es sich nicht um Einzelbetrüger handelt, sondern um eine regelrechte BEZNESS-Kultur! Eine Betrugskultur, die unter Garantie die heißbegehrte Fahrkarte nach Europa garantiert bzw. finanzielle Abzocke unter dem Deckmäntelchen Ehe!

Ich weiss, das klingt sehr hart. Aber Vernunfts- und Einsichtgespräche mit einem BEZNESSER bringen meiner Meinung nach gar nichts. Ich glaube, man versteht gar nicht, was man sagen will. Ich weiss, es ist schwer zu akzeptieren, wenn man liebt. Liebe kann meiner Meinung nach nur dann Berge versetzen, wenn der andere begreift. Aber wenn dafür keine Grundlagen vorhanden sind, weil erzieherisch eine ganz andere Denkstruktur gesetzt wurde, wäre es ratsam auch den letzten Funken Hoffnung zu begraben.

Das ist aber nur meine Meinung. Jeder wickelt seine Situation natürlich auf seine Art und Weise ab.

Ich habe seit dem 31.8.07 kein persönliches Wort mehr mit meinem BEZZI gewechselt. Und das war gut so. Gespräche hätten mich nur "weich" gemacht, seine Argumente hätten Wirkung gezeigt, weil ich mir ja nichts mehr wünschte, als dass alles doch noch gut wird. Zum Glück hatte ich ja das offizielle Kontaktverbot. Das hat mir sehr geholfen, nicht rückfällig zu werden. Der Wunschtraum den man hat, es möge doch noch alles gut werden ect. ist durch meine konsequente Distanzeinhaltung langsam verblasst. Ganz weg ist er immer noch nicht. Aber es tut nicht mehr so weh und deshalb hat der Verstand endlich wieder Oberwasser bekommen.

Als er einmal trotz Kontaktverbot wieder einmal vor der Tür stand, hatte ich gerade Alexia am Telefon. Sie rief damals auf meine Bitte hin die Polizei an. Ich glaube, ich hätte es an diesem Abend nicht fertiggebracht.
Ich war - trotz Kontaktverbot - und aller bereits eingeleiteten rechtlichen Trennungsschritte an diesem Abend extrem gesprächsbereit. Ich glaube Alexia hat das gespürt. Ich denke oft daran, wie sich wohl meine Situation entwickelt hätte, wenn Alexia damals nicht für mich gehandelt hätte?! Wenn Gefühle und Vertrauen so verletzt sind, ist Distanz sehr wichtig, damit man nicht wegen der Traurigkeit, dem Wunsch alles möge doch noch gut werden, nach einem Strohhalm greift, der einem hingehalten wird.

Danke Alexia!

[coralia]

Hallo Marianne,

ich kenne deine Meinung zu diesem Thema und ich kann ihr nunmal leider nichts abgewinnen. Ich bin ein anderer Typ Mensch als du. Ich setze mich ganz anders mit der Situation auseinander. Ich brauche kein Kontaktverbot, weil ich Angst habe, rückfällig zu werden und muss auch meinen "Mann" nicht ignorieren, weil er mich ansonsten weich kochen könnte. Ich habe meine Prinzipien, und die hat mein Mann verletzt und zwar so ziemlich alle. Das reicht für mich aus, um zu wissen, dass die Sache durch ist. Trotzdem weiß ich, dass es andere deutsch-nigerianische Paare gibt, die seit Jahren glücklich zusammen sind.

Ich muss jetzt damit fertig werden, dass ich die Realität anders wahrgenommen habe, als sie war, dass ich glaubte, einen Mann an meiner Seite zu haben, der mich liebt und respektiert, genauso wie ich ihn. Mir persönlich hilft es dabei nicht, wenn ich meine Wut auf seine Landsleute richte. Ich muss mit meinem persönlichen Schmerz fertig werden und mit der Tatsache, dass ich einen Menschen vermisse, den es eigentlich gar nicht gibt. Darum muss ich mich jetzt kümmern.

Grüße
Coralia

[Renate]

Ich muss jetzt damit fertig werden, dass ich die Realität anders wahrgenommen habe, als sie war, dass ich glaubte, einen Mann an meiner Seite zu haben, der mich liebt und respektiert, genauso wie ich ihn. Mir persönlich hilft es dabei nicht, wenn ich meine Wut auf seine Landsleute richte. Ich muss mit meinem persönlichen Schmerz fertig werden und mit der Tatsache, dass ich einen Menschen vermisse, den es eigentlich gar nicht gibt. Darum muss ich mich jetzt kümmern.

...und das liebe Coralia machst Du bewundernswert.

Bleibe bei Deiner Vorgehensweise und verleugne Dich nicht.
Nur so siehst Du wieder Licht am Ende des Tunnesl.

Alles Gute und weiterhin die Kraft die Du brauchst

Renate

[coralia]

Vielen Dank, Renate und auch allen anderen, die mir geschrieben haben, es war mir in den letzten Tagen eine große Hilfe, hier zu schreiben und zu lesen.

Coralia

[FlammendeMorgenröte]

Liebe Marianne*,

ich bin mir voll bewußt, dass Deine emotionale und besonders die finanzielle Situation äusserst prekär ist.

Du bist tief verbittert, dass Deine Liebe, Vertrauen, Verantwortung und vieles mehr, von einem Mann aus einem anderen Kulturkreis, hier Senegal, zutiefst mißbraucht wurde.

Dein Vertrauen ist so zerstört, dass Du kollektiv ALLEN Sengalesen grundsätzlich Betrug im Sinne von Bezness unterstellst.

Dieser Gedanken kollidiert mit meiner persönlichen Ansicht zum Thema Sippenhaft

Zweifellos besteht im deutschen Familienrecht in vieler Hinsicht ein Nachholbedarf, besonders hinsichtlich der Beurteilung von Ehebetrug in Form von Erschleichung einer AE und anschließendem Nachzug von Familienmitgliedern.

Du wirfst mit bitteren Worten den staatlichen Organen vor, dass sie den an Dir verübten Betrug...nicht in Deinem Sinne ahnden.

Marianne*, ich frage mich in Deinem Falle allerdings: in welcher Form sollen Richter über eine Ehe richten, wo ein Ehepartner, nämlich Du, ALLE Register gezogen hat, um einen Menschen, der unmittelbar vor der Abschiebung stand, durch eine Heirat den Aufenthalt zu legitimieren.

Du hast Dich über alle persönlichen und auch "staatlichen" Bedenken hinwegesetzt. Es gibt in unserem Staat gute Gründe, warum Menschen abgeschoben werden. Das mag im Einzelfall sehr hart sein, aber ich sehe Deutschland nicht als Sammelbecken für alle "gestrandeten" dieser Welt.

Du hast eine Lebensentscheidung getroffen, hier Heirat, aus völlig freiem Willen heraus. Es ist das Privileg einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft, dass dieser Staat sich nur sehr bedingt in die persönlichen Angelegenheiten ihrer Bürger einmischen.

Wie frei willst du sein...?

Einerseits verbittet man sich BEI der Eheschließung jegliche Einmischung. NACH dem Scheitern wird wortreich nach dem "Staat" gerufen.

Ich hoffe sehr, dass Du in jeder Beziehung wieder Halt unter die Füße bekommst.


Liebe Grüße

E.

[Hülya]

Liebe Coralia.

Ich habe gestern Abend erst Deine schei.... Geschichte gelesen.

Wirklich es tut mir von Herzen leid. Kann mich garnicht so richtig ausdrücken.

Bist nun wieder eine Erfahrung reicher. Aber leider eine Erfahrung mit einem geliebten Menschen.

Und Coralia es ist so, man/Frau kann leider nicht in den Schädel sehen, um zu erfahren, was die Männer im Schilde führen.

Enttäuscht und Hintergangen zu werden ist schlimm.


Ich wünsche Dir viel Kraft

[Perl]

Liebe Coralia

Auch ich habe deine Geschichte seit langem verfolgt, du schreibst ja auch so gut und klar, dass ich deine Posts immer mit Vergnügen lese.

Was ich sehr bewundere - weil ich auch immer daran arbeite - ist, wie du dich selbst in die Verantwortung nimmst. Ich stecke ja nie umsonst in einer guten oder unguten Situation. Schliesslich habe ich auch meinen Teil dazu beigetragen. Bei Erfolgen schreibt man sich den eigenen Teil gerne aufs Banner, bei Misserfolgen sieht man meistens die "Schuld" des andern viel deutlicher...

"Du darfst alles tun wenn du die Konsequenzen zu tragen bereit bist" hat mir meine Mutter immer gesagt. Und das tust du, in der richtigen Art. Ich muss mich ja nicht verdammen, den "falschen Weg" eingeschlagen zu haben. Aber ich kann die Richtung jederzeit ändern, ohne trotzig und wütend darauf zu warten, dass der andere bitteschön sein Fehlverhalten aufgibt und einsieht, dass er ein .... ist. Das ist wirklich erwachsen, im guten Sinn. Ich bewundere deine Klarheit und deine Ehrlichkeit deinen traurigen und verletzten Gefühlen und dem Verlust eines geliebten Menschen - denn das war er ja auch -gegenüber.

Wenn ich so in mein Leben zurückschaue, waren die grössten "Feinde" und "Verletzer" in meinem Leben meine grössten Lehrmeister. Ohne sie hätte ich manches nicht so schnell gelernt und würde mich heute viel weniger gut kennen und wäre härter mit mir und meinen Mitmenschen.

Obwohl ich sie nicht unbedingt mehr sehen möchte, bin ich ihnen auch immer wieder dankbar, dass sie mir Widerstand geboten haben, damit ich etwas Wichtiges über mich lernen konnte, auch wenn es sehr schmerzhaft war und grosse Veränderungen - die ich mir so nie gewünscht hätte- in meinem Leben zu bewältigen waren. Es ist immer wieder alles gut gekommen, sogar noch besser zu mir passend, als ich es mir erträumt hatte.

Das sind so meine Erfahrungen - die niemals so krass sind wie deine. Aber das Bibelwort "Liebe deine Feinde" hat schon seine Richtigkeit. Ich spüre das bei dir raus und freue mich, dass ich bei dir keine Bitterkeit spüre. Das wäre auch viel zu schade um deine schöne, klare und strahlende Persönlichkeit - so kommt es jedenfalls per Post rüber.

Bleib so, auch wenn es im Moment sicher nicht ganz leicht ist. In solchen Momenten hole ich mir jeweils den Film "Billy Elliot" aus der Ausleihe. Da heule ich dann pünktlich ab dem zweiten Akt bis am Ende durch und fühle mich danach wunderbar gereinigt, Augen, Nase, Aura und alles Mahlers 1. Symphonie tut mir übrigens den gleichen Dienst!

Alles Liebe, Perl

[Kleo]

Coralia, du Tapfere:
du bist absolut planmäßig unterwegs.

Erst kommt der Schmerz

dann kommt die Wut

dann die Kraft.

Laß uns weiterhin ein Stück an deiner Geschichte mittragen. Du hast meinen Respekt, wie du damit umgehst.
Alles, alles Liebe
Kleo

[Maria]

Liebe Coralia,

nach vielen Jahren Umgang mit Afrikanern wundert mich deine Geschichte gar nicht. Alles "im normalen Bereich", zumal die Goldmedaille des Betrugs - nach Aussage der Afrikaner selbst - in Nigeria zu finden ist. Es klingt super unfair, aber als ich am Anfang im alten Forum deine - noch unbelasteten - Beiträge lies, wusste ich mit 100% Sicherheit, dass du uns irgendwann eine solche Gechichte erzählen wurdest. Und diese Feststellung erschreckt mich. Heisst es, dass es absolut gar keine Ausnahme gibt?? Ich frage mich manchmal, warum haben wir das verdient, mit "das" meine ich die Invasion durch skrupellose Menschen aus anderen Kontinenten, ich würde fast sagen, aus anderen Planeten, so anders gestrickt sind sie. Hat es etwas mit Wiedergeburt zu tun? Kommen die Seelen der gefolterten Sklaven wieder zurück, um sich an den Seelen unserer Urgrossväter, die wir in uns tragen, zu rächen? Eine Erklärung wäre es....

Und wenn ich mit intelligenten Afrikanern rede, sagen sie, dass wir durch unsere Gesetze "selber Schuld" sind.
Also es bleibt nur eins: unsere Gesetze zu ändern!
Und wie ich in dem Thread von Marianne sagte (ich werde am...von meinem Bezzi geschieden), die Parlamentswahlen stehen vor die Tür. Die Politiker werden dann besonders empfänglich für Petitionen, Beschwerden, Bürgerbriefe. CiB e.V. sollte verstärkt aktiv werden....