Hallo Djenna,
Danke Heartbeat für Deine Antwort,
Gerne!
Ja, das mit den Pässen und der (falschen) Identität...ich könnte dicke Wälzer darüber schreiben!
Es ist unglaublich, wie groß die Netzwerke über Europa sind und wie gut sie funktionieren! Als ich "drin" steckte in meiner Beziehungs- und Heiratsgeschichte mit meinem Nigerianer, habe ich immer nur "Mosaiksteinchen" mitgekriegt, die sich aber erst nach und nach immer mehr zu einem Gesamtbild zusammenfügten - vieles davon erst lange im Nachhinein, als meine Geschichte ihrem Abschluss zu ging und ich emotional nicht mehr so stark involviert war. Da habe ich das Erlebte erst in seinem ganzen Ausmaß richtig erkannt und erfasst. Es war manchmal ein ganzer "Kronleuchter", der mir da noch aufging! (Mensch, habe ich vieles ausgeblendet bzw. nicht richtig eingeordnet, als ich in der Geschichte drin steckte - und immer wieder mein vorhandenes Warnsystem "Bauchgefühl" unterdrückte, so oft es sich meldete!)
Z. B. reisen sie notfalls ganz frech mit den Papieren eines "brothers", der ihnen ähnlich sieht - und das mit Erfolg (jedenfalls auf dem Landweg - ob das mit Flügen auch funktioniert, darüber habe ich keine Kenntnisse!). Das "Ausleihen" eines legalen Dokuments an einen illegalen "brother" - zu welchem Zwech auch immer - ist sicher auch ein einträgliches Geschäft für den Verleiher.
In Spanien erlebte ich
- dass es überall so kleine, öffentliche Telefon - und Computer-Räume gibt - mit Hinterzimmern. Alles PCs sind immer voll besetzt mit überwiegend "black boys", hin und wieder auch Frauen. Dort, im öffentlichen Raum, werden per Scamming (Geld- und Romance) die Frauen in EU/D kontaktiert und verar....
- dass in den Hinterzimmern Papiere beschafft/gefälscht/Fälschungen wohl hergestellt und verkauft werden/wurden - sicher auch Drogen, aber das habe ich nicht mit eigenen Augen mitbekommen (die nigerianischen Betreiber dieser Läden fuhren meist neue Autos, hatten eine Eigentumswohnung gekauft...wechselten mit ihren Läden öfter mal den Standort - warum wohl?) Viel läuft/lief auch sicher in all den Afroshops, wo oft ganze Menschentrauben von nig. Männern herumhingen und wo sicher "wertvolle" Tipps ausgetauscht wurden, wie man die EU/D Gesetze umgehen/aushebeln kann.
- dass Arbeitserlaubnis und Residencia an Kollegen verliehen wurden, die wegen zu langer Arbeitslosigkeit kein Bleiberecht mehr hatten und nun mit falschen Papieren wieder Jobs suchten
- dass überall ohne Führerschein herum gefahren wurde (die span. Polizei kontrolliert das nicht so sehr; überhaupt sieht man im Stadtbild wenig Polizei)
- dass Nigerianer/innen in ihren Wohnungen Zimmer untervermietet haben an "Neuankömmlinge", wie z. B. Asylbewerber, die in D abgelehnt worden waren und nun in Spanien "ihre" Deutsche heiraten oder neue Pläne zur Erlangung eines legalen Aufenthalts in EU einfädeln wollten (Nur nebenbei: bei meiner nig. Vermieterin hingen Bilder ihrer Hochzeit, pompös und mit Mercedes-Stretchlimousine... an der Wand...ihr nig. Ehemann saß derweil wegen Drogenhandels eine mehrjährige Haftstrafe in einem skandinavischen Land ab...)
- dass in Spanien selbst zur Führerscheinprüfung oder Sprachtests u.ä. oft eine andere Person geht und den Test erfolgreich absolviert. Ich habe mich immer gewundert, warum meine nigerianische, perfekt spanisch sprechende Vermieterin so oft von Südspanien nach Madrid reiste: sie absolvierte dort gegen Bezahlung für andere nig. Personen unter deren Namen Tests/Prüfungen etc. - hat mir mein Ex später erzählt - das war eine ihrer Nebeneinkünfte.
Die Spanier schau(t)en da wohl nicht so genau hin - und das macht(e) solche kriminellen Aktivitäten wohl nicht allzu schwer. Leider!
Mein Ex hatte aber auch als Geduldeter im D Asylheim immer Arbeit - von Anfang an, seit ich ihn kannte. Er war sich aber auch (im Gegensatz zu den meisten seiner "brothers") für keine Arbeit zu schade und super fleißig, was hier in D wiederum von seinem/n Arbeitgeber/n kräftig ausgenutzt wurde. Auch da existierten kriminelle Handlungen, allerdings besonders von einem seiner deutschen Arbeitgeber, der grundsätzlich seine Arbeitskräfte (Reinigungsfirma) unter afrikanischen Asylbewerbern rekrutierte, sie (ganz sicher) nur zu Teilen offiziell bezahlte, den Rest - wenn es denn überhaupt einen gab - schwarz, und das wirklich zu Hungerlöhnen. Also immer schön an der Steuer vorbei! Er, der Arbeitgeber, kam sich dabei vor wie der "Helfer der Menschheit". Ekelhaft!
Außerdem bekamen nur die ihren Jahresurlaub (mit der ihnen zustehenden Bezahlung in dieser Zeit), die sich im D Arbeitsrecht auskannten und ihn einforderten.
Aufgrund seines Einkommens musste sich mein Ex natürlich an seinen Unterbringungskosten im Asylheim beteiligen, was er auch immer tat.
Ach ja, zum Glück ist das nun auch schon alles lange her - und für mich Schnee von gestern.
Gelernt habe ich daraus sehr viel - aber auf manchen Lerneffekt hätte ich lieber verzichtet.
Jedenfalls belastet mein Ex hier nicht mehr die Allgemeinheit (ist wieder da, wo er herkam), nur noch mich für den Rest meines Lebens wg. Versorgungsausgleich/Rentenanteile.
So, jetzt muss ich aber mal was arbeiten ...
Dir auch einen schönen Tag, liebe Djenna
Heartbeat