Beziehung mit Afrikaner

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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SKL
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von SKL » 07.08.2017, 22:21

Anaba hat geschrieben:
Ein guter Vorsatz, jedem einen Tritt zu verpassen, der es nicht gut mit einem meint.
Nur leider in der Realität schwer umzusetzen.
Hallo Anab

Ich habe mich davon verabschiedet meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Klar falle ich, aber ich reagiere mittlerweile sortierter und konsequenter.
Vielleicht weil mich das mal fast mein Leben gekostet hat. Aber ich versuche das allen zu vermitteln, mehr nachzudenken und zu hinterfragen.
Denn es kommt nicht darauf an, das wir mal fallen, sondern wie lang wir brauchen für die Wahrheit. Und wenn wir fallen, uns schnell aufrichten können.
Perfekt ist keiner.

SKL
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von SKL » 07.08.2017, 22:30

Mir fällt noch was dazu ein. Meine Runden, die ich noch so drehe, haben auch viel mit meinem Verstehen zutun. Denn kostet auch Zeit. Das geht nicht so schnell, den richtigen Weg direkt zu finden. Ich hinterfrage halt viel. Ist meine Natur. Kann sein, dass manche gar nicht so viel denken müssen, weil ihre Gefühlswelt das gar nicht braucht.
Denn Menschen kommen immer wieder in so viele verschiedene Lebenssituationen, auf die ich bisher in irgendeiner Form reagiert habe und dementsprechend mein Verhalten angepasst habe, um neue Wege gehen zu können.

Laura Marie

Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Laura Marie » 07.08.2017, 23:44

Lieber Efendi II,

vielen Dank für Deine Reaktion auf meinen Post. Gerade habe ich viel zu tun und kann somit nicht in aller Ruhe darauf eingehen, wie ich es gern möchte.

Was ich von @dodos Beitrag gelesen habe, unterstütze ich. Beim Überfliegen gefiel mir der Hinweis auf die Komplexizizität der Umstände, die zu diversen Nöten in der Welt führen und auch letztlich förderlich auf BEZNESS und die Flüchtlingsströme wirken. (Ich hoffe, ich habe das richtig interpretiert? Ich korrigiere mich gern.) Ich finde Deinen Beitrag toll, @ dodo.
Auch schließe ich mich dem Dank an SKL für Ihren Anstoß zu dieser bereichernden Diskussion an.
Schon lange habe ich eine solche Diskussion hier vermisst. Mir wird das alles zu schnell abgewimmelt hier und auf ein Täter-Opfer- Verhältnis reduziert. Was es natürlich auch ist, aber nicht nur. Für die erste Hilfe ist das sicher richtig, für die Selbstverteidigung und Loslösung, Kräftigung des Opfers. Doch ich denke, für nachhaltige Erfolge bzw. dem Entgegenwirken von begünstigenden Faktoren braucht es mehr, will man über das persönliche Umfeld hinausgehen. Dafür ist eine intensivere Auseinandersetzung nötig.
Ich es finde es wunderbar, wie Du zu Dir stehst, SKL. Zu Deinen Einstellungen, wie Du bei Dir bleibst.

Viele Grüße

Laura

chavah
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von chavah » 08.08.2017, 07:35

@ Anaba: es ist kein Bezness-Problem, dass viele Frauen so viel mit sich machen lassen. Das liegt einmal an der Erziehung, die ja bei Frauen immer noch konsequent auf Heirat und Kinder bekommen ausgerichtet ist und auch daran, wie die unabhängige Frau hier in Deutschland angesehen oder eben nicht angesehen ist. Wie oft ich sinngemäß gehört habe, wieso ich denn allein leben würde, ich sähe doch ganz gut aus, keine Ahnung. Und diese gesellschaftliche Lage macht es dann natürlich Beznessern ganz leicht. Immer noch besser so einen als gar keinen. Man bzw. Frau hat einen abgekriegt. Solange wir unser Mädchen nicht ausschliesslich in Richtung "Mann abbekommen, Kinder kriegen" erziehen, so lange werden wir dieses Problem auch haben. Zumal wir ja im Augenblick den "roll back" in die 50er Jahre beobachten, was die Stellung der Frau angeht.

Mir wurde seinerzeit sehr übel genommen, als ich meinen deutschen Beznesser konsequent verlassen habe. Ihm keine 2. Chance eingeräumt habe. Die Tatsache, dass ich ein Opfer familärer Gewalt war, eben nicht versteckt habe. Ich hatte sogar die Unverschämtheit besessen, zum Arzt zu gehen und meine Verletzungen behandeln zu lassen. Nein, ich bin nicht die Treppe runter gefallen und habe mir dabei zwei Rippen gebrochen. Nein, ich habe mich nicht unter Druck setzen lassen. Und das wurde mir sehr, sehr übel genommen. Das muss man einfach sehen. Wir bekommen diese ganze Problematik nur in den Griff, wenn wir eben ganz vorne anfangen. Bei der Erziehung unserer Kinder.

Chavah

Anaba
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Anaba » 08.08.2017, 09:49

Es ist mir klar, dass es nicht allein ein Beznessproblem ist.

Da dieses Verhalten aber Bezness begünstigt und es den Herren leichter macht ans Ziel zu kommen,
habe ich mir erlaubt, es zu erwähnen. :wink:
Gerade in diesem Forum fällt auf, dass Frauen viel mit sich machen lassen und sich ihrer eigentlicher
Stärke nicht bewusst sind.
Sonst hätten sie viel früher die Kraft solche unseligen Beziehungen schneller zu beenden.
Frauen schaffen es nämlich in den meisten Fällen ihr Leben gut allein auf die Reihe zu bekommen.
Das sollten sie viel öfter bedenken und sich von Männer, die ihnen nicht guttun schneller trennen.
Wie oft kommen hier verzweifelte Frauen ins Forum, ohne Selbstbewustsein.
Wenn sie es schaffen, sich von dem Unguten zu trennen, sind sie kaum wiederzuerkennen.
Keine von denen, die ich oft persönlich kennengelernt habe, hat solche Trennung bereut.
Im Gegenteil, das neue Leben tut Ihnen und vor allem auch den Kindern gut.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Mignon » 08.08.2017, 14:05

SKL, du bist nicht für alle Fehler des Kolonialismus verantwortlich. Mir scheint, du hast mehr Mitgefühl mit deinem Bezzi und seiner Frau als mit dir selbst. Ich glaube auch nicht, dass der Bezzi seelischen Schaden genommen hat, und außerdem wäre mir das an deiner Stelle völlig egal. Warum glaubst du eigentlich noch alles, was er dir erzählt?

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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Mignon » 08.08.2017, 14:32

Noch mal zum Thema Ausbeutung (Entwicklungsländer durch Industrieländer):

Wer meint, dass "deutsch kaufen" den Menschen in Entwicklungsländern hilft, weil sie dann ja nicht mehr für einen Hungerlohn unsere Waschmaschinen zusammenbauen müssen, hat nicht zu Ende gedacht. Niedriglöhne ermöglichen vielen Ländern überhaupt erst den Eintritt in den Weltmarkt. Siehe China. Lohnkosten haben auch etwas mit Produktivität zu tun. Wenn sich für ein Unternehmen die Produktion in einem Entwicklungsland rechnen soll, muss es die meist geringere Arbeitsgeschwindigkeit und die höhere Fehlerquote einkalkulieren. Umgekehrt rechnen sich die Arbeiter aus, ob sich die Arbeit für sie lohnt, oder ob sie beispielsweise in der Landwirtschaft mehr verdienen. Schließlich handelt es sich ja (meist) nicht um Zwangsarbeit. Wenn die afrikanischen Politiker so klug wären wie die Chinesen, würden sie dafür sorgen, dass Zug um Zug auch Know-how ausgetauscht und somit eine eigene Industrie aufgebaut wird, was eine steigende Nachfrage nach Arbeitskräften und damit höhere Löhne zur Folge hätte.

Ein Ausstieg aus der globalen Marktwirtschaft würde jedoch nicht nur die Entwicklungsländern zurückwerfen und eine weitere Flüchtlingswelle in Gang setzen, sondern auch der deutschen Industrie den Hahn abdrehen, weil die Produkte viel zu teuer werden und Märkte wegfallen. Insgesamt keine so gute Idee.

Übrigens halte ich es für sehr problematisch von den Lebens- und Produktionsbedingungen "in Afrika" zu sprechen. In Kenia z.B., aber auch in etlichen anderen afrikanischen Ländern ist die Analphabetenquote sehr niedrig, und auch in die Bildung von Mädchen wird investiert.

Für eine ganz schlechte Idee halte ich das Projekt, in dem Afrikanern ein Grundeinkommen geschenkt wird. Die Afrikaner, die sowas ablehnen, haben vollkommen Recht. Gute Rahmenbedingungen für unternehmerische Initiativen, faire Handelsbedingungen, faire Preise: So könnte Afrika vorankommen. Allerdings setzt dies ein länderübergreifendes Handeln und voraus. Da könnten sich die Afrikaner ja mal was von der OPEC abschaufen.

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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Efendi II » 08.08.2017, 14:43

Mignon hat geschrieben: Wenn die afrikanischen Politiker so klug wären wie die Chinesen, würden sie dafür sorgen, dass Zug um Zug auch Know-how ausgetauscht und somit eine eigene Industrie aufgebaut wird, was eine steigende Nachfrage nach Arbeitskräften und damit höhere Löhne zur Folge hätte.
Sind sie aber nicht, weder die Politiker, noch die übrige Bevölkerung.

https://www.laenderdaten.info/iq-nach-laendern.php
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von chavah » 08.08.2017, 15:50

@ Mignon: ich habe nicht geschrieben, dass man mit "deutsch kaufen" in Entwicklungsländern die Niedriglöhne abschafft. Wo liest du das raus? Ich habe mich nur gegen die Verlogenheit gewandt, die Niedriglöhne in diesen Ländern anzuprangern, gleichzeitig aber die Geräte zu kaufen, die mit Niedriglöhnen produziert werden. Das ist keine akzeptable Haltung für mich.

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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Mignon » 08.08.2017, 16:21

Hallo Efendi,

danke für den Link. Habe jetzt auch ein bisschen zum Thema drumherum gelesen. Es gibt wohl Zusammenhänge, die nicht von der Hand zu weisen sind. Auch wenn das nicht in mein Weltbild passt.

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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Mignon » 08.08.2017, 16:30

chavah hat geschrieben:@ Mignon: ich habe nicht geschrieben, dass man mit "deutsch kaufen" in Entwicklungsländern die Niedriglöhne abschafft. Wo liest du das raus? Ich habe mich nur gegen die Verlogenheit gewandt, die Niedriglöhne in diesen Ländern anzuprangern, gleichzeitig aber die Geräte zu kaufen, die mit Niedriglöhnen produziert werden. Das ist keine akzeptable Haltung für mich.

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Hallo Chavah, nein so hast du das nicht gesagt. Was ich meine ist, dass der Vorwurf, dass wir mit unseren Billigkäufen zur Ausbeutung der Entwicklungsländer beitragen, irreführend ist, weil die Entwicklungsländer diese Phase notwendigerweise durchlaufen müssen, um überhaupt auf dem Weltmarkt mitspielen zu können. Und auch der aus unserer Sicht miese Lohn in einem chinesischen sweat shop ist offenbar attraktiver als die Verdienste in der Landwirtschaft. Was passiert, wenn man künstlich Löhne und Preise einer schwachen Volkswirtschaft an diejenigen einer starken Volkswirtschaft angleicht, ohne die unterschiedliche Produktivität zu berücksichtigen, ist in den wirtschaftlich schwächeren EU-Ländern zu besichtigen.

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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von chavah » 08.08.2017, 16:54

Mignon, da muss m.E. jeder selbst seinen Weg finden. Ich habe mich aus einer Vielzahl von Gründen heraus entschieden, bei allem, was ich kaufe, wenn es irgend geht, auf kurze Wege zu achten. Ist natürlich schwierig bei Citrus-Früchten, klar. Aber muss ich im Januar Spargel aus Peru und die ersten neuen Kartoffeln aus Ägypten kaufen? Und, ich helfe gerne vor Ort, das tue ich, seit ich mehr verdiene, als ich brauche. Eben die Unterstützung von 2 Geburtshäusern mit allem, was da dran ist und eine Patenschaft für ein Kind. Die Kleine geht in ein Internat, ich kenne das Kind, es wird später (wenn ich noch so lange lebe) auch eine anständige Ausbildung bekommen.

Nur, es ist doch geisteskrank, dass wir hier Akademiker ausbilden, die in Afrika dringend gebraucht werden (Ärzte, andere Naturwissenschaftler, Ings), die dann nach Beendigung des Studiums hier behalten, weil hoch qualifiziert, und dann im Rahmen der Entwicklungshilfe Deutsche runterschicken für teures Geld, die die Landessprache nicht sprechen, um diese Länder zu entwickeln. So wird das doch nie was. Wir verhindern, dass sich dort die so wichtige Mittelschicht aufbaut, und das aktiv. Womit diese Länder instabil bleiben. Und dann braut es wieder Bezness, um hier leben zu können. Das ist doch alles nicht durchdacht.

Chavah

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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Mignon » 08.08.2017, 17:28

chavah hat geschrieben:Mignon, da muss m.E. jeder selbst seinen Weg finden. Ich habe mich aus einer Vielzahl von Gründen heraus entschieden, bei allem, was ich kaufe, wenn es irgend geht, auf kurze Wege zu achten. Ist natürlich schwierig bei Citrus-Früchten, klar. Aber muss ich im Januar Spargel aus Peru und die ersten neuen Kartoffeln aus Ägypten kaufen?
Nein, das ist Blödsinn, und den Transport von Frischlebensmitteln per Flugzeug sehe ich auch sehr kritisch.
chavah hat geschrieben:Und, ich helfe gerne vor Ort, das tue ich, seit ich mehr verdiene, als ich brauche. Eben die Unterstützung von 2 Geburtshäusern mit allem, was da dran ist und eine Patenschaft für ein Kind. Die Kleine geht in ein Internat, ich kenne das Kind, es wird später (wenn ich noch so lange lebe) auch eine anständige Ausbildung bekommen.
Respekt!
chavah hat geschrieben:Nur, es ist doch geisteskrank, dass wir hier Akademiker ausbilden, die in Afrika dringend gebraucht werden (Ärzte, andere Naturwissenschaftler, Ings), die dann nach Beendigung des Studiums hier behalten, weil hoch qualifiziert, und dann im Rahmen der Entwicklungshilfe Deutsche runterschicken für teures Geld, die die Landessprache nicht sprechen, um diese Länder zu entwickeln. So wird das doch nie was. Wir verhindern, dass sich dort die so wichtige Mittelschicht aufbaut, und das aktiv. Womit diese Länder instabil bleiben. Und dann braut es wieder Bezness, um hier leben zu können. Das ist doch alles nicht durchdacht.
Ich sehe unsere Entwicklungshilfe auch sehr kritisch. Das ist eine Industrie mit großen Budgets und vielen Arbeitsplätzen, die erhalten werden müssen. Ich bezweifle auch, dass wir damit nachhaltige Verbesserungen in den Empfängerländern bewirken. Dass in Deutschland ausgebildete Akademiker oft nicht in die Heimat zurückkehren, liegt aber nicht nur daran, dass man in Deutschland besser leben kann. Oft verzweifeln sie auch an den korrupten Strukturen in ihrem Heimatland, die verhindern, dass sie ihr Wissen sinnvoll einsetzen können.

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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von chavah » 08.08.2017, 17:50

Ach weisst du, mein ganzes Engagement kostet mich nicht mehr, als mich Tabak kosten würde, wenn ich rauchen würde. Also, alles nicht dramatisch. Und mir ist halt die Entwicklung vor Ort wichtig. Wir können Probleme aus Afrika nicht in Deutschland lösen, sonderen nur vor Ort. Und, ganz ehrlich, mich interessiert nicht, warum die afrikanischen Akademiker hier bleiben, nur es ist keine Lösung. Und dass das nur an Korruption liegt, sorry, das ist mir zu platt.

Entwicklungshilfe, das ist doch, wenn man sich mal den Etat ansieht, ein relativ kleiner Posten. Da hängt nicht viel dran. Nur, das Geld könnte effektiver ausgegeben werden. Mal ein Beispiel: er deutscher Hauptschullehrer, sie Sonderschullehererin. Gehen mit der deutschen Entwicklungshilfe für 2 Jahre nach Kenia, irgendwo in die Pampas südöstlich von Nairobi. Hausen in einer Hütte mit Plumpsklo auf dem Hof. Beide sprechen den Stammesdialekt nicht, die Menschen beherrschen die englische Sprache nur sehr eingeschränkt. Er beackert mit den Bauern einige Felder, man experimentiert mit besonderen Sonnenblumensaatgut. Und, oh Wunder, man schafft es, festzustellen, dass es drei Ernten im Jahr geben kann. Bedarf es dazu eines deutschen Volksschullehrers? Sie schafft es, mit einigen Frauen in den Hütten einen internen Herd/Ofen zu konstruieren, so dass man auch bei Regen Kochen/Backen kann. Das Enlüfungsrohr wird jeweils aus zusammengesteckten Blechdosen konsturiert. Bedarf es dazu einer Sonderschulleherin? Unterricht geben geht nicht, wegen der Sprache. Ach ja, die beiden bekamen in der Zeit kein deutsches Lehrergehalt, sondern das eines einheimischen Lehrers. Was soll so ein Blödsinn bewirken?

Also, Probleme da lösen, wo sie entstehen. Menschen, die keine echten Asylanten im Sinne des GG oder der Genfer Konventionen zurück schicken. Endlich ein Einwanderungsgesetz schaffen, was auch eines ist. Das sind da so meine gedanklichen Ansatzpunkte.

Ach ja, ich vergaß noch was. Wirklich gesetzliche Voraussetzungen schaffen, dass eine Ehe oder ein Kind allein nicht ausreicht, um hier ein dauerhaftes Bleiberecht zu schaffen.

Chavah

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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von karima66 » 08.08.2017, 18:15

@chavah, noch nie war ich so einer Meinung mit dir wie in deinem letzten Beitrag, genau so ist es, aber keinen interessiert es und natürlich wären vernünftige Lösungen gar nicht so kompliziert, aber man lässt lieber Gelder in der Wüste versanden damit einige Leute ihre Daseinsberechtigung nicht verlieren und andere nicht ihr großes Geschäft - Geld, Macht, Arroganz und Gier - leider wird sich der Mensch nicht ändern und deshalb auch die Zustände nicht und die teilweise skurilen Geschichten.

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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Mignon » 09.08.2017, 14:30

chavah hat geschrieben:
Entwicklungshilfe, das ist doch, wenn man sich mal den Etat ansieht, ein relativ kleiner Posten. Da hängt nicht viel dran. Nur, das Geld könnte effektiver ausgegeben werden.
Im vergangenen Jahr hat Deutschland angeblich mehr als 23 Milliarden für Entwicklungshilfe ausgegeben. Das ist an sich nicht wenig. Man muss jedoch berücksichtigen, dass jeder Verwaltungsmitarbeiter hier und im Ausland (dort oft mit sehr hohem Gehalt), jeder dicke Geländewagen, den eine Entwicklungshilfe-Organisation anschafft, die irren Mieten, die für die Bürogebäude in den Citys der Entwicklungsländer angemietet werden, hier eingerechnet sind. Und wie du schon schreibst: Die Projekte sind oft fragwürdig. Man muss auch wissen, dass die Partner in den Entwicklungsländern oft geradezu bestochen werden müssen, damit sie ein Projekt gnädig bewilligen. Ein sehr beliebtes Instrument sind dabei die erwähnten Geländewagen, die nach Ablauf des Projektes (also nach wenigen Jahren) in den Besitz der Partnerorganisation übergehen, d.h. nicht selten: privatisiert werden.

chavah hat geschrieben: Mal ein Beispiel: er deutscher Hauptschullehrer, sie Sonderschullehererin. Gehen mit der deutschen Entwicklungshilfe für 2 Jahre nach Kenia, irgendwo in die Pampas südöstlich von Nairobi. Hausen in einer Hütte mit Plumpsklo auf dem Hof. Beide sprechen den Stammesdialekt nicht, die Menschen beherrschen die englische Sprache nur sehr eingeschränkt. Er beackert mit den Bauern einige Felder, man experimentiert mit besonderen Sonnenblumensaatgut. Und, oh Wunder, man schafft es, festzustellen, dass es drei Ernten im Jahr geben kann. Bedarf es dazu eines deutschen Volksschullehrers? Sie schafft es, mit einigen Frauen in den Hütten einen internen Herd/Ofen zu konstruieren, so dass man auch bei Regen Kochen/Backen kann. Das Enlüfungsrohr wird jeweils aus zusammengesteckten Blechdosen konsturiert. Bedarf es dazu einer Sonderschulleherin? Unterricht geben geht nicht, wegen der Sprache. Ach ja, die beiden bekamen in der Zeit kein deutsches Lehrergehalt, sondern das eines einheimischen Lehrers. Was soll so ein Blödsinn bewirken?
Ja, das könnte man sich fragen. Nur: Warum sind die Leute dann nicht selbst darauf gekommen? Andere Frage: Wird das Sonnenblumensaatgut noch verwendet und der Innenherd noch betrieben, wenn die Entwicklungshelfer fort sind? Ich habe oft gehört, dass die neuen Errungenschaften und Praktiken sofort wieder aufgegeben wurden, sobald die Entwicklungshelfer - und mit ihnen die Aussicht auf weitere "Hilfe" und Goodies - wieder verschwunden waren. Grund: Es verstößt gegen Gewohnheiten, tiefer liegende Überzeugungen, Tabus etc. Toll fand ich immer die Volonteers, die eine Zeit lang durch durch den afrikanischen Busch rannten und überall Kondome über Besenstiele oder Bananen zogen. Oder die Sache mit den Toiletten, die besonders in Asien von deutschen Entwicklungshelfern gebaut werden (ein Trockenklo bauen kann jeder Doof der ein bisschen Muskeln hat), feierlich übergeben - und dann zur Lagerung von Feldfrüchten und Hacken genutzt werden.

Übrigens sind Entwicklungshelfer der Art, wie du sie beschreibst, eher am aussterben. Gibt es wohl hauptsächlich noch bei den kirchlichen. Bei der großen Organisation mit den drei Buchstaben arbeiten fast nur noch "Berater", die dafür fürstlich bezahlt werden.
chavah hat geschrieben: Also, Probleme da lösen, wo sie entstehen. Menschen, die keine echten Asylanten im Sinne des GG oder der Genfer Konventionen zurück schicken. Endlich ein Einwanderungsgesetz schaffen, was auch eines ist. Das sind da so
meine gedanklichen Ansatzpunkte. Ach ja, ich vergaß noch was. Wirklich gesetzliche Voraussetzungen schaffen, dass eine Ehe oder ein Kind allein nicht ausreicht, um hier ein dauerhaftes Bleiberecht zu schaffen.
Das unterschreibe ich sofort!

Silur10
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Silur10 » 09.08.2017, 15:11

Zu diesen Entwicklungsgeschichten kann ich das Buch von Kira Sommer " Safari durchs Betrügerland " empfehlen. Zeigt sehr deutlich die Realitäten. Alles was Mignon schon dargelegt hat.

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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von chavah » 09.08.2017, 15:24

Warum die beiden Entwicklungshelfer nicht selbst drauf gekommen sind? Warum sollten sie? Die haben das Ganze mehr als Abenteuerurlaub gesehen. Ach ja, die Maiskörner waren schon da, da war Kenia schon selbst drauf gekommen. Es wurde nur erstmalig in der Region eingesetzt. Ob die Frauen jetzt noch mit ineinandergesteckten Blechdosen einen Binnenherd entlüften, keine Ahnung. Nur, die beiden wurden vom deutschen Staat bezahlt, in der Zeit, in der sie ihre Auszeit genommen hatten, waren auf ihren Stellen in Deutschland zeitlich befristet zwei Ersatzlehrer eingestellt, ich frage mich wirklich, was das soll. Und, lass dich nicht täuschen. Auch wenn heute andere (private) Orgaisationen unterwegs sind, finanziert werden sie dennoch entweder direkt vom Staat oder von Staatenorganisationen. Hat sich also nicht viel geändert.

Chavah

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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Mignon » 09.08.2017, 15:52

chavah hat geschrieben:Warum die beiden Entwicklungshelfer nicht selbst drauf gekommen sind? Warum sollten sie? Die haben das Ganze mehr als Abenteuerurlaub gesehen. Ach ja, die Maiskörner waren schon da, da war Kenia schon selbst drauf gekommen. Es wurde nur erstmalig in der Region eingesetzt. Ob die Frauen jetzt noch mit ineinandergesteckten Blechdosen einen Binnenherd entlüften, keine Ahnung. Nur, die beiden wurden vom deutschen Staat bezahlt, in der Zeit, in der sie ihre Auszeit genommen hatten, waren auf ihren Stellen in Deutschland zeitlich befristet zwei Ersatzlehrer eingestellt, ich frage mich wirklich, was das soll. Und, lass dich nicht täuschen. Auch wenn heute andere (private) Orgaisationen unterwegs sind, finanziert werden sie dennoch entweder direkt vom Staat oder von Staatenorganisationen. Hat sich also nicht viel geändert.

Chavah

Nein!!! Ich meinte: Warum sind die Afrikaner nicht selbst darauf gekommen? Du meintest doch, dass es keine deutschen Akademiker braucht, um solch einfache Dinge zu "entwickeln"? Richtig! Aber wenn es doch so einfach ist, warum kommen die Einheimischen nicht von selbst drauf? Ebenso wenig braucht man hoch bezahlte Experten (oder vor Sendungsbewusstsein platzende Peace Corps Girls), um Afrikanern zu zeigen (Besenstiel, Banane), wie ein Kondom funktioniert oder wie man ein Trockenklo baut. Beides kann jeder Trottel. Wenn die Leute es ablehnen, hat es andere Gründe. Dass sie es nicht wollen, sagen sie dem Volonteer oder dem Experten aber nicht ins Gesicht. Wer weiß, wofür man die Kondome und die Klos alles brauchen kann?

Und natürlich wird die Entwicklungshilfe vom Staat oder von internationalen Organisationen bezahlt. Das habe ich gar nicht bestritten. Und sie wird meist von gemeinnützigen Organisationen durchgeführt. Privatunternehmen sind da höchstens Auftragnehmer dieser Organisationen. Privatunternehmen mit Entwicklungsprojekten zu beauftragen, ist eine sehr interessante Idee. Wahrscheinlich würde längst nicht so viel Geld zum Fenster rausgeschmissen.

chavah
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von chavah » 09.08.2017, 16:00

Du, das Korn stand ja schon bereit. Da wären die wohl auch selbst drauf gekommen. Es wurde halt die Saatzeit abgewartet. Wir grübeln immer noch, warum man die beiden in das Dorf geschickt hat. Vielleicht, weil die Hütte frei war?

Chavah

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