chavah hat geschrieben:
Entwicklungshilfe, das ist doch, wenn man sich mal den Etat ansieht, ein relativ kleiner Posten. Da hängt nicht viel dran. Nur, das Geld könnte effektiver ausgegeben werden.
Im vergangenen Jahr hat Deutschland angeblich mehr als 23 Milliarden für Entwicklungshilfe ausgegeben. Das ist an sich nicht wenig. Man muss jedoch berücksichtigen, dass jeder Verwaltungsmitarbeiter hier und im Ausland (dort oft mit sehr hohem Gehalt), jeder dicke Geländewagen, den eine Entwicklungshilfe-Organisation anschafft, die irren Mieten, die für die Bürogebäude in den Citys der Entwicklungsländer angemietet werden, hier eingerechnet sind. Und wie du schon schreibst: Die Projekte sind oft fragwürdig. Man muss auch wissen, dass die Partner in den Entwicklungsländern oft geradezu bestochen werden müssen, damit sie ein Projekt gnädig bewilligen. Ein sehr beliebtes Instrument sind dabei die erwähnten Geländewagen, die nach Ablauf des Projektes (also nach wenigen Jahren) in den Besitz der Partnerorganisation übergehen, d.h. nicht selten: privatisiert werden.
chavah hat geschrieben:
Mal ein Beispiel: er deutscher Hauptschullehrer, sie Sonderschullehererin. Gehen mit der deutschen Entwicklungshilfe für 2 Jahre nach Kenia, irgendwo in die Pampas südöstlich von Nairobi. Hausen in einer Hütte mit Plumpsklo auf dem Hof. Beide sprechen den Stammesdialekt nicht, die Menschen beherrschen die englische Sprache nur sehr eingeschränkt. Er beackert mit den Bauern einige Felder, man experimentiert mit besonderen Sonnenblumensaatgut. Und, oh Wunder, man schafft es, festzustellen, dass es drei Ernten im Jahr geben kann. Bedarf es dazu eines deutschen Volksschullehrers? Sie schafft es, mit einigen Frauen in den Hütten einen internen Herd/Ofen zu konstruieren, so dass man auch bei Regen Kochen/Backen kann. Das Enlüfungsrohr wird jeweils aus zusammengesteckten Blechdosen konsturiert. Bedarf es dazu einer Sonderschulleherin? Unterricht geben geht nicht, wegen der Sprache. Ach ja, die beiden bekamen in der Zeit kein deutsches Lehrergehalt, sondern das eines einheimischen Lehrers. Was soll so ein Blödsinn bewirken?
Ja, das könnte man sich fragen. Nur: Warum sind die Leute dann nicht selbst darauf gekommen? Andere Frage: Wird das Sonnenblumensaatgut noch verwendet und der Innenherd noch betrieben, wenn die Entwicklungshelfer fort sind? Ich habe oft gehört, dass die neuen Errungenschaften und Praktiken sofort wieder aufgegeben wurden, sobald die Entwicklungshelfer - und mit ihnen die Aussicht auf weitere "Hilfe" und Goodies - wieder verschwunden waren. Grund: Es verstößt gegen Gewohnheiten, tiefer liegende Überzeugungen, Tabus etc. Toll fand ich immer die Volonteers, die eine Zeit lang durch durch den afrikanischen Busch rannten und überall Kondome über Besenstiele oder Bananen zogen. Oder die Sache mit den Toiletten, die besonders in Asien von deutschen Entwicklungshelfern gebaut werden (ein Trockenklo bauen kann jeder Doof der ein bisschen Muskeln hat), feierlich übergeben - und dann zur Lagerung von Feldfrüchten und Hacken genutzt werden.
Übrigens sind Entwicklungshelfer der Art, wie du sie beschreibst, eher am aussterben. Gibt es wohl hauptsächlich noch bei den kirchlichen. Bei der großen Organisation mit den drei Buchstaben arbeiten fast nur noch "Berater", die dafür fürstlich bezahlt werden.
chavah hat geschrieben:
Also, Probleme da lösen, wo sie entstehen. Menschen, die keine echten Asylanten im Sinne des GG oder der Genfer Konventionen zurück schicken. Endlich ein Einwanderungsgesetz schaffen, was auch eines ist. Das sind da so
meine gedanklichen Ansatzpunkte. Ach ja, ich vergaß noch was. Wirklich gesetzliche Voraussetzungen schaffen, dass eine Ehe oder ein Kind allein nicht ausreicht, um hier ein dauerhaftes Bleiberecht zu schaffen.
Das unterschreibe ich sofort!