Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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Renate
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Renate » 12.12.2009, 02:16

Hallo sonnenblume,

dies hier -
Bald ist 2009 zu Ende. Ein neues Jahr beginnt. Ein neues Leben.
ist genau die richtige Einstellung.

Und dies die Richtung in die es gehen soll.
Im 2010 werd ich hoffentlich nicht mehr an sie und das Ganze denken, sondern mich wieder voll und ganz auf mein eigenes Leben und das meines Kindes konzentrieren.
Ich wünsche Dir und Deinem Kind die Stärke die Du brauchst Dein "eigenes" Leben zu leben.

Viel Glück.


Renate
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sonnenblume2008
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 14.12.2009, 11:52

Ja, Renate. Du hast ja Recht. Es war ein echt gutes Gefühl, den Brief einzuwerfen und ihm damit zu zeigen, ich bin nicht blöd und lass mich nicht weiterhin von ihm verarschen und einfach so mit Nichts abspeisen! Zumal er das Geld genommen hat (noch nicht so lange her) und es ja wohl irgendwo sein muss. Und ich hab mich gut informiert. Selbst wenn ER das Geld nicht hat, so wird doch die Situation der Ehefrau auch untersucht in einem Betreibungsverfahren und sie muss ihn nach ihren Kräften unterstützen... Und die ganze Geschichte käme ans Licht. Dumm für sie, aber anscheinend glaubt sie ihm ja noch immer alles und ich bin die böse Abzockerin...

Doch gleichzeitig kommt die Angst zurück. Dass er mir plötzlich auflauern lässt (selber würde er's bestimmt nicht tun). Er kennt ja meinen Arbeitsplatz, meine Freunde, Familie und die ganzen Tagesabläufe.

Klar, bin vorsichtig und schaue jetzt IMMER, wer hinter mir her läuft oder im Tram / Bus / Zug sitzt. Trotzdem: Lohnt es sich? Am Schluss würde ich vielleicht gestärkt aus der Sache gehen. Hätte einen Teil meines Geldes zurück. Bis dahin: Weiss nicht. Jeden Tag Angst, schlecht Schlafen... Angst, er will sich rächen, falls sie ihn rausschmeisst und dann vielleicht nicht mehr unterschreibt für seinen Schweizer Passantrag (vielleicht ist der Antrag auch schon lange geschehen, sie sind ja jetzt 3 Jahre verheiratet...).

Mal schauen, was jetzt seine Reaktion auf den Brief sein wird. Habe ihm einen Abzahlungsvertrag/Schuldanerkennung zur Unterschrift geschickt und geschrieben, falls wir uns nicht einigen können, soll er mir seinen Anwalt mitteilen, so dass mein Anwalt ihn kontaktieren kann (Kosten werden auf ihn gewälzt werden). Sonst leite ich Anfang 2010 rechtliche Schritte gegen ihn ein.

Einfach schon verflixt: Eigentlich sollte ich ihn anzeigen wegen Betrug UND den Zivilweg einschlagen (Betreibung/Pfändung). Es täte so gut, ihm doch zu zeigen, "Hey, so kannst du nicht mit Leuten umspringen. Dein tun hat Konsequenzen." - Doch halte ich all eure Ratschläge für richtig und sinnvoll. Es bringt mir nicht den Seelenfrieden. Merk ich ja jetzt schon wieder.

Trotzdem: Er hat mir den Fehdehandschuh hingeworfen, indem er mich betrogen und belogen hat. Ich hab ihn aufgenommen. Und ich drück mich nicht vor Verantwortung. Scheue den Prozess und direkte Auseinandersetzung nicht. Nur möchte ich halt auch gut schlafen. Und irgendwie geht das beides nicht zusammen. Ich bin ja nicht er.

Bin mal wieder ratlos. Obwohl ich eigentlich schon weiss, was zu tun ist.
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Pamela
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Pamela » 14.12.2009, 14:53

Hallo Sonnenblume,
sonnenblume2008 hat geschrieben:"aber er muss dich doch schon wirklich geliebt haben, sonst hättet ihr kein Kind zusammen! "
Ja, das ist einfach unvorstellbar für uns! Wer mit dem Thema Bezness noch nie konfrontiert wurde, der wird genauso argumentieren!
Und junge Frauen glauben ja so oft: "Er MUSS mich doch über alles lieben, denn sonst würde er doch nicht so schnell ein Kind mit mir wollen..."

Seine jetzige Frau wird auch eines Tages ein ganz böses Erwachen haben. Mit diesem Wissen, das Du ihr voraus hast, kann sie Dir ja auch nur leid tun.

Ich finde es übrigens richtig, dass Du kämpfst!
Außerdem - je mehr solcher Betrugsfälle durch unsere hiesige Justiz gehen - desto eher realisieren doch auch Richter, und nicht zuletzt unsere Gesetzgeber, wie gefährlich diese Jungs für unsere Gesellschaft sind, oder?!

Sonnenblume - aus Deinen ganzen Beiträgen spricht eine enorme Kraft und Lebenslust! Meinen Respekt!

Grüße
Gruß
Pamela
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Renate
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Renate » 14.12.2009, 15:30

Doch gleichzeitig kommt die Angst zurück.
Hallo sonnenblume,

Angst ist ein schlechter Ratgeber.
Dass er mir plötzlich auflauern lässt (selber würde er's bestimmt nicht tun). Er kennt ja meinen Arbeitsplatz, meine Freunde, Familie und die ganzen Tagesabläufe.
Aber - teile Deine Angst der Familie, den Freunden und eventuell am Arbeitsplatz mit.
Schütze Dich und Dein Umfeld soweit es möglich ist indem Du es öffentlich machst.
Einen besseren Schutz kannst du meiner Meinung nach nicht erhalten.

Alles Gute

Renate
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 14.12.2009, 17:50

Pamela hat geschrieben:Seine jetzige Frau wird auch eines Tages ein ganz böses Erwachen haben. Mit diesem Wissen, das Du ihr voraus hast, kann sie Dir ja auch nur leid tun.
Ja, sie tut mir sehr Leid. Und trotzdem: Für mich ein Vorteil, dass es sie gibt. Denn nur so würde es sich allenfalls lohnen, die rechtlichen Schritte wirklich einzugehen und den Rechtsweg zu beschreiten. Sie ist dann vermutlich ganz arm daran. :(

Hoffe allerdings, dass sie mit ihm zusammen einen Weg findet, sich aussergerichtlich zu einigen (eben den gesendeten Vertrag zu unterschreiben). So könnte sie sich viel Kummer ersparen (zumindest für den Moment, irgendwann wird sie ja dann wohl doch die Wahrheit rausfinden). Echt nicht schön. Und das so kurz vor Weihnachten. :(
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 15.12.2009, 22:40

Seine Schwester aus London, die, die noch relativ am Anfang unserer Beziehung diesen schlimmen Unfall hatte in Nigeria und ich Geld schickte fürs Spital, wo sie im Komma lag, besuchte uns letzten Mai (08). Sie wollte mich noch besser kennen lernen. Jetzt, wo wir bald heiraten. Wir ein Baby kriegten und bald nach Übersee gingen. Leider hatten wir uns im 07 in London verpasst, sie war so schnell genesen, dass sie da schon wieder in Nigeria war. - Als wir im 08 in Nigeria waren, haben wir sie wieder verpasst, sie war in London. Deshalb kam sie nun endlich extra für mich in die Schweiz, sagte er. Sie kam, wie immer, ohne Geschenke. Er war, wie fast immer, wenn Besuch da war, sehr beschäftigt und so blieb es an mir, die Gäste zu unterhalten und, so es die Gastfreundschaft in Afrika gebiete, zu bedienen. - Ich zeigte ihr die Stadt (zahlte alles), ging mit ihr zum Africa Festival, wo sie Leute beschimpfte, es gäbe zu wenig Kochbanane auf dem Teller. Ich "musste" sogar das Bahnticket für sie nach A. bezahlten (sie liess mir wirklich keine Wahl, ihre schiere Masse ist so überwältigend, sie ist grösser als ein Sumo-Ringer, keine Übertreibung, man kann einfach nichts gegen sie ausrichten), wo sie dann noch einen Tag beim alten Mann bleiben würde, zu dem ich ja aus bekannten Gründen noch immer nicht durfte.

Bezzie sagte mir, doch doch, sie hatte Geschenke dabei für mich. "Oh this one, she forgot to give it to you! I know she brought something extra for you. She even showed it to me." Sie war ja immer sehr vergesslich und verlor auch immer allerhand (deshalb gab ich ihr auch auf mehrmaliges Auffordern hin meinen Fotoapparat nicht, als sie ihn einmal unbedingt an eine Parade mitnehmen wollte - und ich brauchte ihn gleichzeitig selber, was mich wohl gerettet hat, nicht doch nachzugeben - ich glaub, ich hätte ihn nie wieder gesehen!). - In der wahren Parallelwelt kam weniger als einen Monat zuvor das Baby der Ehefrau zur Welt. Die Schwester wusste also alles. Wenn nicht von Anfang an, so dann spätestens da, obwohl sicher auch das im Komma liegen gefakt war - sie hat sich natürlich nie bei mir bedankt - nur bei ihm ausrichten lassen. - Sie hat also direkt nach mir die Ehefrau und Baby besucht. Der alte Mann ist ja die Ehefrau. Und dann wieder mich... und wieder das Geschenk vergessen.

Er gab vor, im Mai seinen Geburtstag zu haben. Die Schwester war da auch da. Ich hab ihm wie immer einen Kuchen zum Geburtstag gebacken und Geschenk gemacht. Die Schwester meinte nachdenklich dazu: "Hm. It's not your birthday today, is it?" - Er sagte lässig: "Yeeeaah, it iis.". - "Ah, yes." sagte sie schlicht, sich erinnernd, und gratulierte ihm ebenfalls. - Sein wahrer Geburtstag ist im Januar.

... als wir allein waren fragte ich sie einmal danach, ob sie auch den südafrikanischen Pass habe. "Warum sollte ich den haben?" - "Ja, euer Vater ist doch Südafrikaner. Würde dir der Pass nicht helfen, einfacher zu reisen?" - "Ah, das." Ja, klar, sie könnte den Pass jederzeit beantragen. Aber sie brauche ihn nicht. Nur die Söhne haben beide Pässe. Für die ist es eben sehr wichtig, den Pass des Vaters zu haben. Für die ist das Land des Vaters ihre Heimat. Für sie jedoch ist es Nigeria. Sie sei da aufgewachsen und habe ihre meiste Zeit da verbracht."

Impro-Theater. Noch eine Berufsgattung, in der Westafrikaner Geld machen könnten. Auf legale Art. 8)
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 16.12.2009, 09:06

Vielen Dank KK! Ja, ich versuche, das Ganze soweit möglich mit Humor und Gelassenheit zu nehmen. Es ist ja schon passiert. Kann es also nicht mehr ändern, höchstens die Zukunft. Und ja, falls es einen Award für ihn und seine Verwandten in der Kategorie "Beste Verarschung der Umwelt" gäbe, dann hätte er wirklich durchaus Chancen auf den ersten Preis. :wink:
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Pamela » 16.12.2009, 11:13

Hallo Sonnenblume,

ich kann KK da nur zustimmen!
Was der Typ und seine ganze Sippschaft bei Dir abgezogen haben ist einfach nur filmreif!

Verwandtenbesuche sind immer so eine Sache bei den Schwarzafrikanern...
Die Höflichkeit gebietet zwar dem Besuchenden ein Geschenk mitzubringen - aber es ist ein MUSS für den Gastgeber alle Kosten für den Besuch zu übernehmen, inklusive Fahrtkosten Hin-und Rückfahrt, Shopping (Klamotten etc.) und es ist üblich noch "Cash" beim Abschied mitzugeben... :shock:

Sollte man unbedingt wissen bevor man sich Verwandtenbesuche antut... :wink:

Geburtstage haben bei Westafrikanern ebenfalls keine Bedeutung, sie werden nicht gefeiert, geschweige denn gibt es Geschenke! Da kann man ja seinen Geburtstag schon mal vergessen... :mrgreen:
Gruß
Pamela
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Rubinrot » 16.12.2009, 12:48

Pamela hat geschrieben: Verwandtenbesuche sind immer so eine Sache bei den Schwarzafrikanern...
Die Höflichkeit gebietet zwar dem Besuchenden ein Geschenk mitzubringen - aber es ist ein MUSS für den Gastgeber alle Kosten für den Besuch zu übernehmen, inklusive Fahrtkosten Hin-und Rückfahrt, Shopping (Klamotten etc.) und es ist üblich noch "Cash" beim Abschied mitzugeben... :shock:

Sollte man unbedingt wissen bevor man sich Verwandtenbesuche antut... :wink:
Hi Pamela,

danke für den Tipp, der leider für mich auch viel zuspät kommt!
Meine Besuche im Heimatland meines Ex in gambia waren dergestalt dass ich 14 Tage lang die gesamte Familie samt Nachbarskindern "unterhalten" habe.
Da ich gekocht habe und nach entsprechenden Nahrungsmitteln gefragt habe wurde mir dann immer gesagt: Kein Mehl da, kein Zucker da, kein Salz da, kein Öl da, keine Eier, kein Kaffee, also nix an Vorrat. Außer Reis.
Es gab da zwar eine Holzkiste im Haus Zugang hatte nur der Herr des Hauses mit samt Schlüssel, den er um Hals trug.
So ist das mit der vielgelobten Gastfreundschaft.............
LG
Rubinrot
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 16.12.2009, 13:08

Rubinrot hat geschrieben: Da ich gekocht habe und nach entsprechenden Nahrungsmitteln gefragt habe wurde mir dann immer gesagt: Kein Mehl da, kein Zucker da, kein Salz da, kein Öl da, keine Eier, kein Kaffee, also nix an Vorrat. Außer Reis.
Dito. Als ich mit Bezzi in London auf Besuch war, hatten sie auch NICHTS, ausser Reis. WIR (er damals, immerhin) haben eingekauft und geschaut, dass es was zu Essen gab.

In Nigeria dann kam es darauf an. Bei seinen reichen Freunden wurden wir eingeladen. Immer. Sie bestanden darauf, alles zu bezahlen. Dafür hat er aber reichlich Geld verteilt an die Kinder der Freunde und Hausangestellte usw. Er sagte mir, so sei er wiederum quitt und sein Freund zufrieden und er dürfe so gerne wieder kommen...

Bei den Verwandten in Warri haben WIR, da wo wir gewohnt haben bei seiner Schwester im Haus der Grossmutter, wieder für alle Extrasachen bezahlt. Es gab da auch mehrere Hausangestellte, die hat er auch sehr üppig beschenkt. Sei schon mit ihnen aufgewachsen und sie gehörten zur Familie mit dazu. Eine wollte heiraten. Habe 1000 Franken von der Schwester in London gekriegt an die Heiratsvorbereitungskosten, so sagte die Hausangestellte. Das sei üblich, meinte Bezzi. Er könne ihr nur 200 geben, mehr habe er nicht, müsse sich aber fast schämen dafür...

Eine angebliche Schwester hat uns an einem anderen Ort reich bekocht und da mussten wir gar nix zahlen. Diese Schwester lebte in einem schönen Haus, mit schönen Möbeln, Designervorhängen, Wii und Playstation für die Kinder... Und sie seien schon die ganze Familie in der Schweiz gewesen, 2004 oder so (da kam übrigens ja auch eins seiner Kinder mit vermutlich dritten Schweizerin auf die Welt).
Er hat auch da Geld verteilt an die Kinder, eben für Weihnachten und Geburtstage zusammen, die er nicht miterleben konnte. Und er brachte Geschenke mit für diese Familie von einer Freundin der Familie (Schweizerin), die in B. wohne und die sie damals beim Besuch in der Schweiz kennen gelernt hätten und noch immer engen Kontakt hielten (die Mutter des ersten Schweizer Kindes?).
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Pamela
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Pamela » 16.12.2009, 13:32

Rubinrot hat geschrieben:danke für den Tipp, der leider für mich auch viel zuspät kommt!
Meine Besuche im Heimatland meines Ex in gambia waren dergestalt dass ich 14 Tage lang die gesamte Familie samt Nachbarskindern "unterhalten" habe.
Da ich gekocht habe und nach entsprechenden Nahrungsmitteln gefragt habe wurde mir dann immer gesagt: Kein Mehl da, kein Zucker da, kein Salz da, kein Öl da, keine Eier, kein Kaffee, also nix an Vorrat. Außer Reis.
Es gab da zwar eine Holzkiste im Haus Zugang hatte nur der Herr des Hauses mit samt Schlüssel, den er um Hals trug.
So ist das mit der vielgelobten Gastfreundschaft.............
Wäre es eine anständige Familie gewesen, dann hätten sie eher auf "credit" beim Laden um die Ecke eingekauft, anstatt Dich zahlen zu lassen.
Aber die Armut wurde Dir ja bei jedem Detail geradezu absichtlich vorgehalten - um an Dein Gewissen zu appellieren!
sonnenblume2008 hat geschrieben:Dafür hat er aber reichlich Geld verteilt an die Kinder der Freunde und Hausangestellte usw. Er sagte mir, so sei er wiederum quitt und sein Freund zufrieden und er dürfe so gerne wieder kommen...
Bei Ghanaern ist es so: Wenn Du eine Familie besuchst, aber nicht allen Familienmitgliedern etwas mitbringen kannst, dann gebietet es die Höflichkeit wenigstens dem jüngsten Kind etwas zu schenken (meistens Geld).
sonnenblume2008 hat geschrieben:Er hat auch da Geld verteilt an die Kinder, eben für Weihnachten und Geburtstage zusammen, die er nicht miterleben konnte.
Wie gesagt, Weihnachtsgeschenke und Geburtstagsgeschenke sind sehr unüblich dort.


Ein Freund von mir ist Student aus Ghana im Süden von D. Er ist ein anständiger Kerl, kam erst vor kurzem nach D zum Studium. Er erzählte mir letztens er hatte ein Date mit einer deutschen Mitstudentin. Er fand sie total klasse. Aber sie hatte ihm dann kurzfristig vorgeschlagen, dass sie sich beim Date in der Stadt zum shoppen treffen sollen. Er hat ihr dann kurzfristig abgesagt, hat ihr vorgegeben krank zu sein, denn er ging davon aus, dass er selbstverständlich ihre Shopping Tour durch die Stadt bezahlen muss und er hat ja kein Geld...

Wenn ich mit Familie in Ghana bin, dann kommen immer Besuche von sämtlichen Leuten aus Familie und Nachbarschaft. Sie wollen Geld - das ist der einzige Grund warum sie uns besuchen!
Gruß
Pamela
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 04.03.2010, 22:44

Hallo zusammen

Danke der Nachfrage. Nein, ich hab nie mehr von ihm gehört. Und das ist auch gut so.

Da mich die Sache noch immer ab und an beschäftigt, wenn auch bereits viel weniger, und ich von Facebook einen Friend-Vorschlag erhalten habe weil wohl die Mailadresse noch in meinem Adressbuch war (den ich natürlich nicht angenommen habe und Adresse jetzt gelöscht), wurde ich aufmerksam auf das Profil von Bezzis angeblicher Nichte, der Tochter der Schwester in London, mit Fotos und Friendsliste, auch das Profil der Schwester ist dabei, sie nennt sich komischerweise mit ihrem und Bezzis Vornamen und dann den Nachnamen, den ich von ihr kenne, nicht sein Nachname. Die Tochter hat nun einen deutschsprachigen Nachnamen... Aber ich weiss ja, dass Namen sowieso nichts bedeuten und jeder seinen frei erfinden kann.

Ich schaute es mir kurz an und war erstaunt, was so eine junge Frau da täglich von sich gibt auf ihrer Wall und von vielen ihrer (fast ausschliesslich nigerianischen) Freunde kommentiert und gemocht wird, allen voran von einem Pastor, wohl dem ihrer Freikirche. Lang hab ich nicht gelesen, war neugierig, was zum Nachnamen zu finden wegen "just married" oder so und ob sie jetzt auch in der Schweiz lebt. Unten zur Info nur die ersten paar Posts, die decken drei Wochen ab, weiter hab ich dann eben nicht gelesen... Vielleicht findet ihr's ja auch interessant und könnt das eine oder andere dazu für euch entnehmen.

Es geht mich zwar nichts mehr an. Trotzdem war es aufschlussreich. Aufschlussreich, weil ich merkte, hey, was konnte ich nur je an dieser Verwandtschaft finden? Warum tat ich mir das an? Es war ja immer nur anstrengend für mich mit ihnen. Von Anfang an. Doch es war ihm wichtig, dass ich seine Familie akzeptiere, wie sie ist. "Die kann man sich nicht aussuchen und sie müssen auch dich akzeptieren. Sonst können wir nicht heiraten." Nie mehr werde ich das tun: Für einen Partner die Schwiegerfamilie akzeptieren und bei mir wohnen lassen, wenn sie sich so daneben benehmen und gar nicht anpassen, nicht das geringste. Ich mag Gäste, aber es gibt Benimmregeln. Die gelten für alle. Auch wenn sie aus London oder sonstwoher kommen...

Ich denke schon, dass die Nichte, die ich eindeutig auf dem Profilfoto erkenne (sie trägt übrigens teure Kleider und Accessoires und sieht super aus) wohl einen Europäer geheiratet hat. Klingt zwar komisch, wenn man die Posts von ihr liest. Demnach müsste sie ins Kloster, oder?

Enjoy.

Sonnenblume

***

Thank you Lord for the Strength you've given me.....

I am a daughter of Zion, a seed of Abraham, a trophy of the most high God, I walk with Boldness and my head held up high because the greater one lives in me.....

I cant wait to go to midweek service today, I love being in the house of God...

We're going higher and higher, we're climbing the ladder........it is well

I have been arrested by God and I don't want to ever break free, He has embraced me into his bosom and I shall remain there for the rest of my life......... Hallelujah!!!

wow!!! God is good, he has showed me so much mercy, there is no way I wont give him my all.......

My life is filled with the fullness of christ...

l love you Lord!!

it is so great to never have to worry or fear because I know who I am in christ....

***

Und zum Schluss ein kleines Aufmunterchen, auch übernommen von ihren echten Dialogen, für alle zugänglich: Auch Nigerianer werden von einer Nigerianerin auf die gleiche Art und Weise vertröstet, wie das mit Nicht-Nigerianern geschieht (fragt sich nur, wer hier wem einen Bären aufbindet, oder beide Beiden, oder doch niemand Niemandem oder alles ist doch ernst gemeint?).

Er: Sup y u flipin out on me. tryd calin dat ure no. It went on v.mail, nd i tryd2xplain my fone was on silent mode wen u cald dat 9t.hola,pls my cellie.

Sie: no ooh, how can I flip out on u, its just dat I had a problem with my phone, I tried calling u 2days a go. I still use dat num, but I will mail u da other 1. please send me mumsi num 1s u get my mail...

Kleiner, freier Übersetzungsversuch ins Deutsche:

Er: Nehme an du bist über mich verärgert. Hab versucht, dich auf deiner Nummer zu erreichen. Der Anrufbeantworter kam und ich hab versucht dir zu erklären, dass mein Handy auf lautlos war, als du an diesem Abend anriefst.

Sie: Neee, wie könnt ich über dich verärgert sein. Es ist nur, dass ich ein Problem mit meinem Telefon hatte. Hab versucht, dich vor zwei Tagen anzurufen. Ich benutze noch die gleiche Nummer, aber ich maile dir die andere. Bitte schick mir sofort Mumsis Nummer wenn du mein Mail kriegst...

:lol: :lol: :lol:
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Pamela » 05.03.2010, 12:44

Liebe Sonnenblume,

jaja, diese blumige Sprache!
"Gott" wird auch bei Ghanaern in jedem zweiten Satz genannt. Vor 10 Jahren dachte ich immer: "Wow - die Afrikaner haben ein solches Gottvertrauen, da können wir echt was von lernen!" Haha.
Wer mal einen Einblick in die schwarzafrikanischen Kirchen hier in D erhält, der bekommt das kalte Grausen! Da wird gelogen und betrogen, der Sozialstaat wird ausgenutzt, und auch die "Pastoren" mussten ja ihren Aufenthalt in D irgendwie sichern. :? Es gibt nur ganz wenige Ausnahmen.
Ein selbsternannter ghanaischer "Evangelist", dessen Ehefrau auch in D ist, machte mir mal ein eindeutiges Angebot. :roll:
Ein nigerianischer "Pastor" einer Freikirche in Stuttgart hatte ein beinahe offenes Verhältnis mit einer Nigerianerin, obwohl seine Frau in der Heimat wartete.
Usw.

Noch was zum Thema "Namen":
In Ghana z.B. gab es bis vor 100 Jahren keine Familiennamen. Das System der Nachnamen wurde irgendwann von den Kolonialherren übernommen. Früher gab es nur Vornamen, die auf Stammeszugehörigkeit schließen lassen. So haben Männer eines Clans immer denselben Zweitnamen, während sie mit dem Erstnamen nach einem anderen Familienmitglied explizit benannt wurden. Dazu kommt der Name des entsprechenden Wochentags, an dem sie geboren wurden.
Auch kann bis heute sich jemand immer einen Namen "dazunehmen". Wenn er z.B. einen guten Freund hat, dann kann er einfach dessen Namen übernehmen, und auch in seinem Pass angeben.
Gruß
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Rubinrot » 05.03.2010, 16:27

He ihr beiden, :D

ich kann zwar nicht so gut english, aber ich hasse nix mehr auf der welt wenn Leute egal welcher Nationalität den Namen Gottes permanent im Munde herumführen :evil: aber eigentlich gottlos sind - :x :x s. obigen beiträge (nicht die von Euch) lese. Bei meinem exMuslim habe ich mir auch ständig das "alhamdullilah, Insallahh und God is great" anhören müssen kotz. :mrgreen:
GOTT sei Dank das es vorbei ist.
Rubinrotwerdundwechbin.
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 06.03.2010, 10:25

Ja, genau, das sollte uns alle hellhörig werden lassen. Wie wenn jemand ständig von Treue spricht oder davon, dass du die Einzige bist, die er liebt und euer Kind sein einziges Kind...

Ich fand's ja schon übertrieben, dass er bei allem immer sofort "Ich schwöre bei Gott" gesagt hat, obwohl doch überhaupt nicht nötig, wenn er's ernst meint. Es kam nie von mir aus. Er sollte es einfach tun (z. B. unser Kind mindestens einmal in der Woche bis zur Schliessenszeit von der Kita abholen, die Einkäufe erledigen, die er schon seit Wochen für unser Kind machen wollte, die Lampe im Wohnzimmer aufhängen, die seit Monaten bereit liegt...). Doch dachte ich, das ist halt einfach seine Art und Weise, Sachen zu versprechen, die ihm wirklich am Herzen liegen, denn Gott ist ja wirklich das wichtigste nebst seinem toten Vater, bei dem er ebenfalls gerne schwor und uns natürlich - und als ich schwanger war war das Erste was er dazu sagte: "Es ist ein Geschenk Gottes". Nun wisst ihr ja, wo er jetzt ist / was er ist. :evil:
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 25.03.2010, 12:24

Hallo zusammen

Ich wollte euch hier nur noch einmal ganz herzlich für eure Hilfe und Unterstützung in den letzten Monaten danken.

Wenn ich die Beiträge von einigen Usern im Nigeria-Forum lese, die das Sorgerecht mit dem Vater teilen müssen, so betrübt es mich zutiefst und bin ich heilfroh, hab ich wenigstens damit nichts zu tun.

Als unser Kind da war, wollte ich für uns, wie es sich gehört, sofort das gemeinsame Sorgerecht beantragen. Um das zu tun, hätte es einen Unterhaltsvertrag gebraucht, da wir nicht verheiratet sind, und die Erstellung und Genehmigung von diesem hätte ein paar hundert Franken gekostet. Natürlich hätte er dann auch seine Steuerdaten und Lohnausweise offen legen müssen...

Bezzi meinte, warum das jetzt tun, wo wir doch sowieso bald heiraten und er dann sowieso das Sorgerecht dann kriegt, gratis und ohne Ausfüllen von vielen Papieren... Er könne gut warten und sei überhaupt kein Problem für ihn, wenn ich bis dahin das alleinige Sorgerecht habe. Vaterschaftsanerkennung war ja gemacht. Ich soll nicht so kompliziert sein. Alles kommt schon noch. Es braucht nur etwas Geduld. Ich kenne ja die Situation...

Ich fragte mich dann, was denn passiert, wenn ich z. B. verunfallen sollte und wollte mit ihm doch zum Anwalt, um etwas aufzusetzen für den Fall der Fälle, denn sonst hat er ja fast keine Rechte. - Das wollte ich sogar schon tun, als ich noch schwanger war, doch auch da klappte es nicht. - Er hatte bereits einen Anwalt wegen anderen offenen Rechtsfällen (den 70'000 CHF, die ihm Novartis angeblich noch schulde) und anderen Geschichten und der Anwalt kenne die volle wahre Geschichte mit der Scheinehe, so sagte er mir und kümmere sich auch um die Scheidung. Ich wollte also zum Gleichen, doch der war dann in den Ferien und später ging Bezzi allein zu ihm, besprach alles eingehend und meinte dann, es brauche nichts extra für diese paar Monate und ich müsse einfach Geduld haben und auf Gott vertrauen und soll nicht so negativ sein. Alles sei gut und geregelt und er tue ja sein bestes, dass wir bald eine ganz "richtige" Familie sein können. Wie immer müsse ich ihm einfach vertrauen. Ich sehe ja, wie er auch leidet. usw.....

Als er im September 09, nachdem ja alles aufgelogen war, bei der Regelung des Unterhaltsvertrags sagte, er wolle mich und das Kind nie wieder sehen, war ich zuerst zutiefst verletzt. Mich nicht sehen, klar, verstehe ich. Unser süsses Baby, das er bis zum letzten Tag Ende Juli über alles zu lieben schien und so viele Pläne für hatte, einfach plötzlich nicht mehr sehen zu wollen und auch in Zukunft nicht, das tat sehr weh. Es konnte ja nichts dafür und er ist nun mal der Vater!

Heute bin ich dankbar dafür. Es wird hart sein, ohne Vater aufzuwachsen. Aber ich bin der festen Überzeugung, lieber ohne Vater in so einem Fall als mit einem, der nur Lügen erzählt und nicht zuverlässig ist. SO einen Vater braucht kein Kind. Es ist schon gut, wie alles kam und vielleicht hat es ja eines Tages sogar einen anderen Vater. Einen, der es wirklich liebt und sich zuverlässig um es kümmert.

Und falls es später, im Schulalter, doch nach dem Vater fragt, werd ich ihm altersgerecht die volle Wahrheit sagen und falls es dann Kontakt zu ihm oder seinen Halbgeschwistern aufnehmen will, werd ich es bei allem unterstützen. Ja, dann werd ich es auf mich nehmen, allenfalls noch einmal auf den Vater zu treffen. Für das Kindswohl. Falls mein Kind das will. Wenn es nicht will, werd ich das auch akzeptieren und es nicht drängen. Es soll selber entscheiden und ich bin dann da, was immer aus dem Kontakt werden soll.

Liebe Grüsse
Sonnenblume
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Anaba
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Anaba » 25.03.2010, 12:37

Aber ich bin der festen Überzeugung, lieber ohne Vater in so einem Fall als mit einem, nur Lügen erzählt und nicht zuverlässig ist. SO einen Vater braucht kein Kind. Es ist schon gut, wie alles kam und vielleicht hat es ja eines Tages sogar einen anderen Vater. Einen, der es wirklich liebt und sich zuverlässig um es kümmert.
Liebe Sonnenblume,

genau so ist es.
Du hast Glück dich nicht wie die anderen Frauen mit dem Erzeuger rumärgern zu müssen.
Du musst dein Kind nicht zu einem Umgang zwingen, den es nicht will.
Allein darum beneiden dich viele Mütter hier.

Wie du schon schreibst, du bist jung und wirst sicher nicht allein bleiben.
Dein Kind wirdeines Tages wieder ein männl. Bezugsperson haben.
Dann hoffentlich jemanden der es wirklich liebt ind ihm ein guter Freund ist.

Du bist stark und schaffst das.
Dir und dem Kind alles Liebe.
Liebe Grüße
Anaba

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“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
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Hans Kupka, hingerichtet 1942

sonnenblume2008
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 24.05.2010, 00:31

Ihr Lieben

Es geht mir schon wieder viel besser. Trotzdem ist es schwierig, diesen Menschen, den ich einmal sehr geliebt habe und der Vater meines Kindes ist, einfach aus meinem Leben auszublenden und gar nicht mehr an ihn zu denken. Ich weiss, es braucht immer noch Zeit, schliesslich wird es kommenden Ende Juli erst ein Jahr sein, dass ich ihn durchschaut hab und seine Lügengebilde eingestürzt sind...

Was mir doch zu denken gibt: Habe einfach mal ein paar Namen seiner Freunde und Verwandten auf einem social network eingegeben. Die sind die meisten völlig ungeschützt online mit Bildern und man kann all ihre Freunde und die meisten Posts anschauen (ein Cousin in Nigeria benutzt doch tatsächlich als Profil-Bild ein Bild, das ich ihm per E-mail geschickt hatte nach unserem Besuch!!). Eigentlich sollte es mich nicht erstaunen, doch irgendwie bin ich immer noch verblüfft: Selbst sein Kumpel, der ja angeblich die Arztweiterbildungen mit ihm gemacht haben solle, ein Augenarzt mit Schweizer Pass und Praxis (ich war da, er ist tatsächlich eingebürgerter Schweizer und Augenarzt und hat wirklich diese Praxis, habe zwei Kinder mit einer Schweizerin und sei mittlerweilen geschieden)... ist NICHT Kameruner, wie mir beide gesagt hatten, sondern gemäss Internet ganz klar ebenfalls Nigerianer mit ausschliesslich nigerianischen Freunden im Profil, keine einzigen Weissen oder nicht Nigerianer (jedenfalls leben die Leute alle in Nigeria, auch ein paar in Delta State, wo Bezzi her kommt)...

Es ist noch immer befremdlich, dass einfach alle und alles um ihn herum nur ein Fake waren. Und wie gut die zusammen gespielt haben - ein eingespieltes Team rundherum, das war nicht das erste Mal! Die sind Profis. Der "Kameruner" ist Augenarzt in dem Dorf, wo eine meiner Schwestern wohnt. Sie war mit ihrem Kind mal da in der Praxis. Auf der Arzturkunde steht nur, dass er Schweizer Bürger ist, Bürgerort seiner Frau, hat hier in der Schweiz die Weiterbildung zum Augenarzt absolviert. Als ich dabei war, hat er vor mehreren Leuten wiederholt gesagt, er sei aus Kamerun (die anderen waren alles Schwarzafrikaner, ich also die einzige Weisse inmitten all der "ledigen" oder "geschiedenen" oder "getrennt lebenden" Männer). Hat auch erzählt, er sei mit seinen Kindern nach Kamerun in Urlaub gefahren... Doch wohl alles ebenfalls gelogen! :evil: Auf einer längeren Autofahrt mal nach Hause nach dem Ausgang, als Bezzi hinten im Auto schlief, fragte er mich ein paar seltsame Sachen: Er hätte auch gerne eine Freundin wie mich. Ob ich in meinem Freundeskreis nicht jemanden wüsste für ihn. Es sei schon ein paar Jahre seit der Scheidung und er möchte auch gern eine ernsthafte neue Beziehung, so intelligent und hübsch wie ich und zuverlässig... Ein anderer "Freund" von Bezzi wollte unbedingt die Handy-Nummer einer Freundin von mir bei einem gemeinsamen Fest. Sie gab sie ihm nur, weil mein Bezzi so ein toller und ehrlichen Typ war, nicht wie alle anderen und somit "mussten" seine Freunde ja auch ein gewisses Niveau haben... Er nahm dann auch sofort Kontakt mit ihr auf. Wurde aber aufdringlich und sie erzählte mir davon. Ich dann Bezzi, der erstaunt war, dass sie es mir sagte. Bezzi wollte es dann regeln und entschuldigte sich. Klar, würde er sich darum kümmern, schliesslich hat auch er einen Ruf zu verlieren, wenn seine Freunde solche Dinge machen... :evil: Könnte noch ganz viel Ähnliches erzählen. Grrr. Der Typ hat einfach nichts ausgelassen. Ich glaube heute, nichts war Zufall.

Bezzis Frau (die Schweizerin) hat übrigens mal im Human Resources Bereich für eine internationale Firma gearbeitet. Vielleicht wusste er durch ihre Arbeit, wie all diese Verträge ablaufen und was er mir genau sagen soll zu seinem Angebot in Übersee... Vermutlich hatte er noch mit vielen anderen Frauen was und sich so immer alle Infos aus erster Hand geholt. Von mir wollte er ja auch alles zu unserem Bereich wissen und den Weiterbildungskursen, die ich gemacht hab (unterstützte mich bei allem durch Zuspruch, was ich auch toll fand). Wer weiss, wozu er dieses Wissen dann in einer anderen Situation wieder anwenden konnte...

Habe übrigens Fotos von ihm gesehen im Internet mit seiner Frau und ihrem gemeinsamen Kind. Das interessante dabei war, dass er sein Kind genau gleich, bis ins kleinste Detail gleich, angeschaut hat, wie er unser Kind immer anschaute. Als könnte er auf Knopfdruck stolz sein und zufrieden lächeln... Mit seiner Frau war er abgebildet beim Salsa-Tanzen und ebenfalls gleiche Gesichtsausdrücke und Gesten wie mit mir. Sogar die gleichen Figuren haben sie getanzt! (Gab viele Fotos). Und man konnte sehen, dass er für Partystimmung sorgte. Alle waren ausgelassen und um ihn herum. Wie immer. Der geborene Entertainer...

Scheint, er spielt immer wieder die gleiche oder ähnliche Hauptrolle, vermutlich mit anderem Beruf und Geschichte zum Werdegang, doch privat ist er wohl ähnlich drauf überall, ein Charmeur und guter Zuhörer und Liebhaber und allzeit bereit, allen zu helfen, ganz selbstlos... (Ironiemodus aus). Einzig die Hauptdarstellerinnen in seinem Spiel sind beliebig auswechselbar, inklusive Kinder. Wenn eine ausgedient hat, schmeisst er sie einfach weg und zeugt bis dahin vielleicht schon wieder munter neue Kinder, die er ebenfalls nach deren Verfalldatum sitzen lässt, doch so kann er noch etwas mehr aus der Frau rausquetschen. Wer will schliesslich schon einen Zahlvater fürs Kind, wenn's einen richtigen Vater haben kann... :twisted: :twisted:

Bin froh, bin ich draussen und hab den Absprung noch rechtzeitig geschafft, da ich wirklich nicht weiss, wie weit er dieses Spiel noch getrieben hätte - nachdem ich ihm kein Geld mehr gab und auch die Letter of invitation für seine Verwandten und Freunde nicht unterschreiben wollte, wollte er ja immer ein Zimmer ausmieten in unserer gemeinsamen Wohnung, was ich strikte ablehnte und ihn ziemlich ärgerte.... Und bin froh, sehe ich so klar und bis ins Innerste seiner schwarzen Seele. Wie kann einer nur so leben? Ständig lügen und noch mehr lügen. Immer mit halben Fuss im Knast, in Angst, aufgedeckt zu werden und dann schon wieder das nächste Nest bereit halten... Das muss doch total anstrengend sein? Nun, es kann mir egal sein. Ich weiss. Doch interessieren tut's mich immer noch, er ist und bleibt ein Teil meiner Lebensgeschichte.

Wünsche euch eine gute Nacht
Sonnenblume
"You can't regain your innocence, but you can retain your sweetness."
Von einer Freundin

AbIHayat
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von AbIHayat » 24.05.2010, 10:53

Liebe Sonnenblume

Es ist für uns einfach nicht nach vollziehbar, wie man so sein und sich so geben kann. Der Vater meiner Kinder hat mal gesagt: weisst Du, wir sind es gewohnt, zu schwindeln, um etwas zu erreichen. Er meinte dies nicht im Zusammenhang mit den Bezness Tätigeiten, sondern einfach als Lebensphilosophie, so wie man aufwächst.

Ich glaube seit Jahren gar nichts mehr und auch ich habe immer wieder Flash Backs. Heute bin ich überzeugt, dass sogar seine Frau an unserer Hochzeit mit dabei war - wenn ich mir vorstelle, was die alles geredet haben dort, über mich. Und ich ... wusste von gar nichts und war einfach nur glücklich. :shock:

Los wirst Du ihn nicht - er ist der "Vater" Deines Kindes, ein Teil Deines Kindes. Und somit ein Teil Deines Lebens für die nächsten Jahre. Ausblenden ist leider nicht. Immer dann, wen man denkt, endlich etwas Ruhe zu haben.... kommt der nächste Sturm. Meiner braut sich gerade zusammen....

Ich habe es tatsächlich gewagt, Forderungen zu stellen. Forderungen die Alimente bzw. deren Indexierung beteffend. Die hat er nie bezahlt - dies seien Verzugszinsen, die ich ihm auferlege (natürlich, steht genau so im Urteil... die böse, böse Frau). Dann hatte ich mich - frag mich nicht warum - Ende 2008 breit treten lassen - dass er die Hälfte der gerichtlich vereinbarten Alimente bezahlt - bis Mai 2011. Seine Grazie sei dann mit der Weiterbildung fertig und werde dann dazu verdienen. Da ich die Hälfte der Alimente nun wieder erst fast Mitte Mai erhalten habe, hat es gereicht. Ich habe die private Vereinbarung - die ich nie von der Vormundschaftsbehörde (VB) bewilligen habe lassen - rückwirkend per 1. Januar 2010 aufgehoben und dies auch in die Forderung gepackt - alles in Kopie an die VB.

Es ist eine ganz schöne Summe, die er natürlich nie bezahlen wird. Aber: Anfang Juni gibt es die Betreibung, vorbereitet habe ich diese bereits. Es gibt nun Druck ohne Ende.
Ich habe - weil die Betreibung auch die Ehefrau betrifft - einen Familienschein bestellt. Denn ich kenne ja weder ihren Namen noch das Geburtstdatum. Ich bin mal gespannt, was das Hochzeitsdatum auf dem Dokument sagt. Er hatte mir gesagt, sie sei Krankenschwester. Es gibt genügend Stellen und eigentlich keinen Grund, dass sie nicht arbeitet.

Auch habe ich die VB über gewisse andere Dinge informiert, unter anderem auch, dass der älteste Sohn des Hauses regelmässig Schläge mit dem Gürtel kassiert. Die müssten eigentlich tätig werden. Mal schauen.

Ich bin nicht auf einem Rachefeldzug - aber genug ist genug. Ich will das Geld, dass den Kindern zusteht - oder zumindest was ihnen zustehen würde. Und ich will sicherstellen, dass im Falle meines Todes die Kinder in eine Pflegefamilie kommen und nicht zu ihrem Vater. Die Rente die sie bekommen würden, wären für ihn (den Vater) mehr als ein Anreiz, den liebevollen, fürsorglichen Vater zu spielen. Dass wäre ein willkommener Zustupf zum Familieneinkommen, der aber mit Sicherheit nicht meinen Kindern zukommen würde.

Auch dies mit dem Zimmer ausmieten kommt mir mehr als bekannt vor. Auch eine Zusatzeinnahmequelle, von dem niemand etwas weiss.
Ich bekomme die Kinderalimente seit Jahren in Bar in die Hand gedrückt - nicht umsonst. Und nicht umsonst erzählen mir die Kinder immer weider, es sei Besuch dort. Und nicht umsonst hatte es noch nie ein Bett für die Kinder (ich habe einmal vor ein paar Monaten gefragt, ob die Kinder dort übernachten könnten - leider, leider hatte es keinen Platz für die eigenen Kinder :evil: ).

Und sei versichert, anstrengend sind die Lügen nur für uns - für die Bezzis in keiner Art und Weise. Es ist Teil ihres Lebens, ihrer Lebensphilosophie und warum sollten die blöden "Weissen" ihr Spiel durchschauen? Die Justiz kann ihnen nichts nachweisen.

Wie Du sagtest, sie sind Teil bzw. waren Teil unseres Lebens und sind nicht "auszuradieren". An sie, an das vermeintliche Glück damals zu denken, ist nicht verkehrt - aber sie sollten unser Leben nicht mehr beherrschen.

Weiterhin alles Gute und Liebe
AbIHayat

Hülya

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Hülya » 24.05.2010, 15:16

Ja AbiHayat,

ich kann Dir da nur zustimmen. Den Vater der Kinder wirst Du nie los. Er wird sich immer wieder in Erinnerung bringen.

Diese Giftspritzen bekomme ich schon seit 25 Jahren immer, immer wieder. Er kann es einfach nicht lassen.
Meine Kinder sind nun 36 und 33 Jahre alt.

Nun weiß ich, das ich erst dann Ruhe vor diesem Betrüger haben werde, wenn er beerdigt ist.

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