Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

Moderator: Moderatoren

Antworten
sonnenblume2008
Beiträge: 339
Registriert: 28.08.2009, 20:22

Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 28.08.2009, 21:44

Hallo Marie

Lese gerade deinen Bericht und sehe so vieles, was du schreibst, in meiner eigenen verflossenen Beziehung. Nur habe ich eben erst von der Ehefrau erfahren und dass er mit ihr eben nicht wie erklärt eine Scheinehe führt und sie nie geküsst hat, sondern dass sie sehr wohl zusammen Kinder haben, obwohl er mir noch bis zum letzten Tag schwor, unser Kind sei sein einziges und er liebe nur mich und Treue sei für ihn absolut heilig.

Hab ihn auch in der Disco getroffen. Beim Salsa tanzen. Waren dann ein paar Mal aus, er sagte, er habe sich in mich verliebt, küsste mich. Ich wollte nichts von ihm. Er respektierte es, machte keinen Druck, wollte dass wir trotzdem Freunde bleiben. Wenig später verliebte ich mich doch in ihn, sagte mir "Warum eigentlich nicht? Du musst auch mal was riskieren." und er schien mein Traummann: Wollte von Anfang an den vollen Weg mit mir gehen. Wir sprachen über Kinder, deren Erziehung, wie wir das Leben sehen. Einfach alles. Ich hatte vorher nie wirklich was mit Afrikanern zu tun. Die Afrikaner, die mir vorher begegeneten, waren aufdringlich und schwer los zu werden. Er dagegen verhielt sich wie ein wahrer Gentleman, akzeptierte ein Nein und hatte klare Zukunftspläne für sich und mich und uns. War im perfekten Alter und wünschte mir eine Familie mit einem starken Partner an der Seite. Alles schien perfekt.

Damals sagte er mir noch nicht, dass er Nigerianer ist. Sondern er war Assistenz-Arzt aus Südafrika, hatte ein Stipendium der Uni gewonnen und war nun für seine Housemanship für ein Spital tätig. Aber meine Geschichte will ich im Moment nicht im Detail erklären. Nur soviel: Auch er hat mich, vermutlich sogar zweimal, für den Drogenschmuggel missbraucht! Im Nachhinein, jetzt wo ich weiss, was er sonst noch alles so drauf hat, macht es auch Sinn. Ich witzelte noch, als wir zusammen in Nigeria waren und er den Zöllner bestochen hat, dass man wohl hier einfach nur ein bisschen mehr zu zahlen braucht und dann den Koffer voller Kokain mitnehmen darf. Er meint dazu: Ja, möglich. Es kam mir einfach nicht in den Sinn, dass er, so ein guter und toller Typ, ein Krimineller sein könnte. Er wies mich oft auf Drogenhändler hin. Sagte mir im Park "schau, da drüben. Es gibt gerade eine Übergabe." Ich sagte ihm dann: "Hey, du könntest wirklich zur Polizei gehen. So viel wie du weisst über diese Geschäfte." - Komischerweise fiel mir später ein, dass ich auch die Koffer geschoben habe, aus was für einem Grund auch immer, als wir aus London vom Besuch seiner Verwandten kamen. Auch da kriegte er vorher Dinge vom Markt, die jemand besorgte.

Bei mir sind leider seine ganzen Verwandten auch mit dabei. Die haben mir noch ganz anders vorgespielt: So gab es etwa 6 Wochen, nachdem wir zusammen waren und kurz vor Weihnachten, einen schrecklichen Unfall in Nigeria: Er verlor eine Schwester sofort, die andere lag im Komma, angeblich. Er, Arzt, musste sofort hinfliegen. Ich gab ihm das erste Geld. Später schickte ich mehr nach, für die Adoptionskosten seines Neffen, der nun Vollwaise geworden sei. Später besuchte ich diesen Neffen in London, sah, in was für ärmlichen Umständen er lebt, wurde Gotte, zahlte für Schule, Kleider, holte ihn in die Ferien. Auch er war nur Teil einer Show, bestätigte immer schön alles, was mein Bezzi erzählte (ich durfte ja nie zu seinem Arbeitsplatz mit, der Neffe schon). Wie seine Schwestern, Freunde hier und auch alle in Nigeria: Der ganze Urlaub war nur ein riesen Betrug. Das Haus, das wir für uns bauten, war nur ein Vorführhaus. Alles war einfach nur falsch. Und plötzlich, vor einem Monat, klingelte es bei mir: Shit, der hat da einen Drogendeal durchgezogen und das viele viele Bargeld, das er mit sich mitnahm, mit bekannten Händlern wechselte, wir über drei Konten auf das Konto seines Freundes, angeblich unser Bauleiter, überwiesen, war gar nicht für unseren Hausbau bestimmt. Zum Glück hab ich nichts gemerkt, damals. Wir waren im Süden, da wo all die Kidnappings stattfinden und unsere Nachbarn beim Hausbau waren eben solche Kidnapper. Er distanzierte sich zu ihnen vor mir, vor ihnen spielte er Freund, so sagte er. Er meinte auch, es sei schon vorgekommen, dass sich eine Entführte in den Entführer verliebte und sie sogar ein Baby hatten zusammen. Ich war schwanger (zum Glück wusste er es damals noch nicht).

Irgendwie kam ich wohl jetzt doch ins erzählen. Sollte wohl hier meinen eigenen Beitrag eröffnen. Es ist aber alles noch sehr frisch und ich hab im Moment grosse Angst vor diesem Kerl, den ich überhaupt nicht kenne und einschätzen kann. Wollte endlich den Unterhalt für unser Kind regeln, aber er tut schon da ziemlich blöd. Wie und was passiert nur, wenn ich ihn anzeige wegen bandenmässigem Betrug? Besser nicht, oder?
Zuletzt geändert von sonnenblume2008 am 28.08.2009, 23:24, insgesamt 1-mal geändert.
"You can't regain your innocence, but you can retain your sweetness."
Von einer Freundin

sonnenblume2008
Beiträge: 339
Registriert: 28.08.2009, 20:22

Re: Benutzt und ausgenutzt?

Beitrag von sonnenblume2008 » 28.08.2009, 21:48

An Marie: Bist du sicher, dass seine Familie in Afrika da nicht mit drin steckt?

Bei mir ist dies leider der Fall! Sie haben sich aber immer auf meine Seite gestellt. Mir Verständnis gezeigt, mich angerufen und moralisch unterstützt. Alles nur Show! Die Schwester in London meinte noch bis zum Schluss, sie werde ein ernstes Wörtchen mit ihm reden, weil er nichts für unser Baby bezahlt hat, von Schwester zu Bruder und Mutter zu Vater... Sie wolle mich zurückrufen am nächsten Tag. Machte sie nicht. Am Folgetag rief ich sie wieder an. Sie hatte drei Nummern! Alle drei Nummern waren gecancellt.
"You can't regain your innocence, but you can retain your sweetness."
Von einer Freundin

Renate
Beiträge: 1888
Registriert: 12.03.2008, 16:43

Re: Benutzt und ausgenutzt?

Beitrag von Renate » 28.08.2009, 21:56

Hallo Sonnenblume,

herzlich willkommen im Namen des Teams 1001Geschichte.
Wir wünschen Dir einen guten und informativen Austausch.

Renate
Nein - ich gebe niemals auf, auch wenn es noch härter kommt!

Anaba
Beiträge: 19084
Registriert: 12.03.2008, 16:36

Re: Benutzt und ausgenutzt?

Beitrag von Anaba » 28.08.2009, 21:59

Liebe Sonnenblume,

willkommen auch von mir

Was für eine Geschichte.
Du solltest besser einen eigenen Thread eröffnen.
Meiner Meinung nach mußt du ihn anzeigen.
Aber das würde ich vorher evtl. mit einem Anwalt besprechen.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

Anaba
Beiträge: 19084
Registriert: 12.03.2008, 16:36

Re: Sonnenblumes Geschichte

Beitrag von Anaba » 28.08.2009, 22:07

Liebe Sonnenblume, ich habe dir einen Thread für deine Geschichte eröffnet.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

sonnenblume2008
Beiträge: 339
Registriert: 28.08.2009, 20:22

Re: Sonnenblumes Geschichte

Beitrag von sonnenblume2008 » 28.08.2009, 23:03

Hallo Klaerchen

Frag nur.

Nein, ich lebe nicht (mehr) mit ihm zusammen. Habe seit 4 Wochen keinen Kontakt gehabt. Nur von der Behörde gehört, wie blöd er sich aufgeführt hat und den Termin zur Erklärung seiner Einkommensverhältnisse nun schon auf über einen Monat vertagt hat. Hab nie "richtig" mit ihm zusammen gelebt. - Zuerst erzählte er mir, er wohne bei einem älteren Ehepaar, seine Host Family für die Zeit der Housemanship. Er hatte dem Mann, als er einen eptileptischen Anfall hatte auf der Strasse, geholfen und der Mann war so dankbar, dass eine Freundschaft enstanden sei und er ihn zu sich zum Wohnen einlud. Er fand es eine gute Idee, wollte ja die Menschen, Kultur und Sprache hier besser kennen lernen und warum nicht, wo ihn doch die alten Leute brauchen und er ihnen gerne half beim Einkaufen usw.. Er hat ihnen, so sagte er, sofort von mir erzählt. Der Mann war auch sofort dafür, dass ich zu ihnen nach Hause kam. Die Frau eher skeptisch (alles fiktiv, gell, das weiss ich jetzt). Sie seien sehr religiös und die Frau wolle nicht, dass er Damenbesuch mit nach Hause bringt. Aber bald. Sehr bald, könne ich zum Essen kommen. Schliesslich wollte er nur mit mir zusammen sein und mich in ein paar Jahren heiraten...

Ein halbes Jahr später hatte es noch immer nicht geklappt, dass ich sie kennen lernen durfte. Die Frau war schwer krank. Er pflegte sie. Sie konnte keine Aufregung gebrauchen. Bald, sehr bald, darf ich sie kennen lernen. Der Mann wolle schon lange, aber es sei besser, ich treffe beide zusammen.

Dann der Clou: Bei einem romantischen Weekend, das ich für uns gebucht hatte, sagte er mir nach der schönen Nacht, er müsse mir nun was sagen. Er wisse fast nicht wie und fühle sich auch ganz schlecht dabei. Sein Visum wäre bald abgelaufen vor einem Jahr. Der alte Mann habe ihn wie einen Sohn aufnehmen wollen, aber es ging nicht von Gesetztes wegen. Damit er bleiben konnte, habe die Tochter des Mannes vorgeschlagen, dass sie doch heiraten könnten. Nur zum Zweck, dass er hierbleiben könne. Sie sei aber eher auf der lesbischen Seite, wirklich kein Interesse an Männern und wohl froh, konnte sie sich durch die Heirat tarnen und dann ihren eigenen Dingen nachgehen... Er habe dann in Nigeria die Papiere gefälscht, genaueres wollte er nicht sagen, und seien schon 3 Jahre verheiratet gewesen auf Papier, bevor er überhaupt einreiste. Nun fehle nur noch wenige Monate, dann könne er den Pass beantragen und sich scheiden lassen. Er erklärte mir plausibel, warum er es mir nicht vorher gesagt habe. Ich glaubte ihm. Dann habe er's ihr erzählt und plötzlich gab es grosse Probleme: Sie hätte sich in ihn verliebt, mache nun ein grosses Drama und die Mutter sei auch sehr enttäuscht, weil auch sie gehofft habe, die beiden würden sich verlieben und er würde dann der Schwiegersohn... usw. usw. Ich hab's irgendwie verstanden und gab ihm Luft, die Dinge zu klären. Blöd, ich weiss! Im Nachhinein ist man viel schlauer... Er sagte auch, er sei bei ihr ausgezogen. An einen neutralen Ort (zu dem durfte ich aber auch nicht, weil er seinen Freund, bei dem er wohnte, nicht in die Zwickmühle bringen wollte, falls die Frau da auftaucht). Er habe nur noch ein paar Sachen bei ihr, falls es eine Kontrolle der Fremdenpolizei gäbe. Einmal rief ich den Freund aufs Festnetz an. Ja, mein Ex wohne da, sei aber im Moment nicht zu Hause.

Jedenfalls ist er nie ganz bei mir eingezogen. Immer "Bald, bald, bald". Er hatte Kleider und diverses bei mir. Kam und ging, wie er wollte. Zahlte natürlich nichts an die Miete und ich dachte mir nichts dabei, da ich 100% arbeitete und keine Geldnöte hatte.

Zur zweiten Frage: Nein, er ist nicht inhaftiert. Oder zumindest nicht, dass ich wüsste. Habe ihn nicht angezeigt.

Der Ehefrau habe ich einen Brief geschickt, um sie zu warnen (denke nicht, dass sie Komplizin ist, aber weiss es natürlich nicht genau), nachdem ich eben erst vor kurzem so einiges im Internet gefunden habe, das mir sagte, dass er mich bezüglich ihrer Beziehung total belogen hat und gar nicht daran denkt, sich scheiden zu lassen und mich zu heiraten. Die Telefonnummer im Telefonbuch war falsch, Adresse hat aber funktioniert. Ich hab ihr geschrieben, wie wir uns kennen lernten, was er mir zu ihr, ihren Eltern, sich, uns gesagt hat. Am Tag, an dem der Brief bei ihr/ihm ankam, stand abends ein Typ vor dem Haus und hat meine Freundin, die uns abholen kam, mich und mein Baby verfolgt und telefonisch jemandem Meldung erstattet - sicher ihm. Wir machten extra einen Umweg. Der Typ folgte uns. Er wartete dann hinter der Tramhaltestelle und telefonierte wieder. - Polizei wollte es nicht mal registrieren. Wir hätten gerade in diesem Moment anrufen sollen, so hätten sie eine Personenkontrolle machen können. Toll! Hatte eine Woche lange nicht geschlafen, da grösste Angstzustände (gerade realisiert, dass ich ihn überhaupt nicht kenne und alles nur gelogen war) und war vollgepackt mit Tüten und Koffer und Baby, um für ein paar Tage zu verschwinden. Und da soll man dann noch gerade dann, wenn man kaum atmen kann vor Angst die Polizei rufen?

Jedenfalls schickte er mir dann eine SMS und dankte mir für den Brief an seine Frau. Der sei sehr interessant gewesen und er hätte ihn auch gelesen. Ob seine Frau ihn auch las, weiss ich also nicht.
"You can't regain your innocence, but you can retain your sweetness."
Von einer Freundin

Renate
Beiträge: 1888
Registriert: 12.03.2008, 16:43

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Renate » 28.08.2009, 23:58

Hallo sonnenblume,
hast Du dann doch noch irgendwann die Polizei verständigt?
Hast Du auch mal überlegt ihn auf die "schwarze Liste" zu setzen?

Hier der Link zu schwarzen Liste:

http://www.1001geschichte.de/schwarze-l ... gemeldung/

Ich denke, Du solltest Dir - auch wegen der Drogengeschäfte - einen Rechtsbeistand suchen.

Bist Du denn - auch emotional - aus der ganzen Sache raus?

Gruß Renate
Nein - ich gebe niemals auf, auch wenn es noch härter kommt!

brighterstar007

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von brighterstar007 » 29.08.2009, 14:05

Liebe Sonnenblume,

langsam glaube ich, dass diese MACHENSCHAFTEN - ich denke in erster Linie an Lüge, Tickserei, Betrug, Unklarheit bezüglich des
wirklichen Wohnortes, für Schwarzafrikaner, die eine AE oder die deutsche Staatsangehörigkeit erstreben, gang und gäbe sind-
eventuell kommt auch Drogen- Menschenhandel, Geldwäsche dazu - sicherlich nicht bei allen.

Nicht umsonst ist Nigeria eines der Genie-Länder für Top-Fälschungen aller Art (Medikamente,Dokumente usw.).

Hast Du Dich schon mal gefragt, wie Fremde (Afrikaner) in Deutschland oft - nicht immer - sehr gut leben (Auto, Klamotten), während
Einheimische teilweise gerade mal so über die Runden (Stichwort: Hartz4)kommen ?

Liebe Grüße

Brighterstar

sonnenblume2008
Beiträge: 339
Registriert: 28.08.2009, 20:22

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 29.08.2009, 14:22

Hallo zusammen

Danke für eure Tipps. Habe ihn bereits vor ein paar Tagen auf die Schwarze Liste gesetzt. Hoffe, es ist angekommen.

Nein, die Polizei hat nichts aufgenommen, als ich da war. Das war zwei Tage nachdem ich realisiert hab, dass er mich verarscht hat, begriff, dass er wohl nicht Halb-Südafrikaner ist, wie er immer noch schwor (seine Mutter kam aus Nigeria und die Story war, dass sein Vater während der Apartheid aus Südafrika flüchten musste und in Nigeria heiratete) und unser Kind nicht das einzige. Dass er wohl nicht Arzt ist, obwohl er auch das nach wie vor schwor und meinte, ich hätte eine blühende Fantasie und solle ihm einfach vertrauen. - Also alles noch nicht so lange her. Polizist meinte: Wenn man liebt, dann gibt man Geld. Lügen ist nicht strafbar und Seitensprünge auch nicht.... Also nichts aufzuschreiben. Das mit den Drogen kann ich ja nicht beweisen. Ist auch schon über ein Jahr her, dass wir in Nigeria waren zusammen und ohne Beweise nehmen sie auch so was nicht auf.

Ich hab mich dann durch Anwalt beraten lassen und da hiess es: ganz klarer Fall von Betrug und strafbar. All die anderen Geschichten fallen mir ja erst nach und nach ein, auch die Kleinigkeiten, wie er mich von Anfang an belogen hat und dann immer so toll rausgeredet und ich Huhn ihm wieder geglaubt, weil ich ihm wohl glauben wollte und mir nicht vorstellen konnte, dass es solche Menschen überhaupt gibt, die andere dermassen ausnutzen. Und er sowieso nicht: Tat so viel Gutes als Arzt, half älteren Leuten, war aktiv in der Kirche usw. Ehrlichkeit ist für mich eines der wichtigsten Dinge in einer Beziehung neben Vertrauen. Er meinte, für ihn auch. Pah!

Nein, ich bin emotional noch gar nicht darüber hinweg. Letzte Nacht konnte ich kein Auge zu tun und hab mich nur immer wieder gefragt: Warum hab ich diesen Typen nicht von Anfang an zum Teufel gejagt, wo ich doch hätte merken müsen, dass etwas nicht stimmt, als ich nie zu ihm nach Hause durfte? Warum hab ich mich auf ihn eingelassen, ihm vertraut, geglaubt, ich müsse nur Geduld haben (das übte er immer wieder mit mir, war wie ein Coach), stark sein, Gott werde es schon richten und so viel Gutes, das ich getan hab für all die Menschen in Not könne ja am Ende nur etwas Gutes bringen?

Ich weiss einfach nicht, ob irgend etwas überhaupt gestimmt hat, das er mir je sagte: Fand immerhin über die Polizei heraus, dass er schon über 10 Jahre in der Schweiz ist, die C-Bewilligung besitzt und selbst bei Scheinehe nicht mehr den C-Ausweis verlieren würde. Von dem her hat all das wohl auch nicht gestimmt mit den Heriatsurkunden fälschen in Nigeria, da er mir gegenüber ja sagte, er sei vor fünf Jahren erst in die Schweiz gekommen. Vermutlich hat er viel eher tatsächlich geheiratet in Nigeria und war mit der Schweizer Ehefrau da (mir erzählte er, er sei mit ihr dagewesen für das Begräbnis seines Vaters und auch nur, weil ihr Vater nicht habe mitfliegen können - das sei ein Jahr bevor wir uns kennen gelernt haben gewesen). Wäre schön, mit ihr zu sprechen, um vieles zu klären, aber sie meldete sich nicht auf den Brief und klingeln gehe ich garantiert nicht.

Nehme an, sie wird mitkriegen, dass es mich gibt, da er ja nun Post kriegt zu unserem Kind und dann wohl zu Gericht geladen wird für die Unterhaltsklage. Hoffe, sie wird dann auch stutzig und fäng an etwas zu recherchieren.
"You can't regain your innocence, but you can retain your sweetness."
Von einer Freundin

sonnenblume2008
Beiträge: 339
Registriert: 28.08.2009, 20:22

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 29.08.2009, 14:29

[/quote]langsam glaube ich, dass diese MACHENSCHAFTEN - ich denke in erster Linie an Lüge, Tickserei, Betrug, Unklarheit bezüglich des
wirklichen Wohnortes, für Schwarzafrikaner, die eine AE oder die deutsche Staatsangehörigkeit erstreben, gang und gäbe sind-
eventuell kommt auch Drogen- Menschenhandel, Geldwäsche dazu - sicherlich nicht bei allen.

Brighterstar[/quote]

Lieber Brighterstar

Leider kann ich das nicht beurteilen. Ich kenne eigentlich keine Schwarzafrikaner, ausser ihn und seine Verwandten und Freunde und sicher sind nicht alle gleich. Hoffe, nach wie vor, bei allem Unglück, das mir eben wiederfahren ist, dass es auch ehrliche und gute Schwarzafrikaner gibt.

LG
Sonnenblume
"You can't regain your innocence, but you can retain your sweetness."
Von einer Freundin

sonnenblume2008
Beiträge: 339
Registriert: 28.08.2009, 20:22

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 30.08.2009, 17:20

Hallo ihr alle

Hab noch eine weitere Frage, die mich seit Tagen beschäftigt, vielleicht könnt ihr mir helfen: Mein Ex hat Kopien all unserer wichtigsten Dokumente: Pass, Geburtsurkunde usw. und er hat auch Passfotos von mir und unserem Baby (brauchte er mal alles für einen angeblichen Arbeitgeber). Kann er damit etwas anfangen (z. B. irgend welche Fälschungen herstellen) oder hat er es wohl schon in den Müll geworfen?

Danke für die Auskunft.
"You can't regain your innocence, but you can retain your sweetness."
Von einer Freundin

Anaba
Beiträge: 19084
Registriert: 12.03.2008, 16:36

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Anaba » 30.08.2009, 17:23

Hallo Sonnenblume,

ganz spontan fällt mir dazu ein, er könnte einen Paß für das Kind bei seiner Botschaft ausstellen lassen.

Welcher Arbeitgeber verlangt diese Papiere und sogar ein Babyfoto ?
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

sonnenblume2008
Beiträge: 339
Registriert: 28.08.2009, 20:22

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 30.08.2009, 17:39

Er brauchte es für seinen Arbeitgeber, weil wir als Expats zusammen ins Ausland wollten. Für das Visum. Aber das war ja alles auch gelogen, also frage ich mich eben schon, ob es nicht das ist, was du schreibst. Soweit will ich aber einfach nicht denken!!!
"You can't regain your innocence, but you can retain your sweetness."
Von einer Freundin

Anaba
Beiträge: 19084
Registriert: 12.03.2008, 16:36

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Anaba » 30.08.2009, 17:42

Das ist etwas anders.

Es ist kein Problem mit Foto und Geburtsurkunde des Kindes einen Paß ausstellen zu lassen.
Dazu brauchen weder Mutter noch Kind anwesend sein.
Pass gut auf.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

sonnenblume2008
Beiträge: 339
Registriert: 28.08.2009, 20:22

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 30.08.2009, 17:54

Danke. Du meinst, nicht einmal, wenn ich die alleinige elterliche Sorge hab? Würde die nigerianische Botschaft das einfach nicht beachten?
"You can't regain your innocence, but you can retain your sweetness."
Von einer Freundin

Anaba
Beiträge: 19084
Registriert: 12.03.2008, 16:36

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Anaba » 30.08.2009, 18:00

sonnenblume2008 hat geschrieben:Danke. Du meinst, nicht einmal, wenn ich die alleinige elterliche Sorge hab? Würde die nigerianische Botschaft das einfach nicht beachten?
Ich kenne die nigerianische Botschaft nicht und kann nicht sagen ob die das kontrollieren.
Aber in vielen anderen Botschaften geht das problemlos.
Er braucht dort nur jemanden zu kennen.
Oder er lässt den Paß in seiner Heimat ausstellen.
Dort ist viel möglich. (wenn nicht alles :twisted: )
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

sonnenblume2008
Beiträge: 339
Registriert: 28.08.2009, 20:22

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 30.08.2009, 21:07

Vielen Dank Anaba! Hoffe nun einfach für das Beste und dass er doch alles in den Müll geschmissen hat! Aufpassen tue ich sowieso. Und Kita ist auch informiert.

Habe heute festgestellt, dass er im elektronischen Telefonbuch plötzlich nicht mehr drin ist. Auch war er bei der Kirchenwebseite namentlich mit Telefonnummer erwähnt. Jetzt gelöscht. Hoffe, das bedeutet nur Gutes. Seufz.
"You can't regain your innocence, but you can retain your sweetness."
Von einer Freundin

Anaba
Beiträge: 19084
Registriert: 12.03.2008, 16:36

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Anaba » 30.08.2009, 21:13

Liebe Sonnenblume,

immer machen sich Frauen binationaler Kinder nach der Trennung Sorgen um Entführungen.
In den meisten Fällen ist es Gott sei Dank unbegründet.

Aber es passiert eben auch immer wieder.
Erstmal kannst du kannst nur aufpassen, der Kita oder Schule und allen Bekannten, Verwandten und Nachbarn Bescheid geben.

....und dein Schmückstück nicht aus den Augen lassen. :shock:

Bei begründetem Verdacht gibt es ja noch andere Maßnahmen, die du ergreifen kannst.

Ich wünsche dir und deinem Kind alles Gute.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

sonnenblume2008
Beiträge: 339
Registriert: 28.08.2009, 20:22

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 31.08.2009, 21:59

Vielen Dank, Anaba! Euch allen!

Es hilft extrem, hier zu schreiben.

Habt ihr eigentlich was gegen eure Bezzis unternommen? Ich meine, habt ihr sie angezeigt wegen Betrug? Gemäss Anwalt könnte ich das tun. Alles reiche für eine Anklage aus. Aber, hat es jemand von euch tatächlich gemacht? Und wenn ja, wie war die Reaktion des Bezzis? Bitte per PM antworten. Wie lange hat da Ganze gedauert? Diese Zeit könnte ich ja nicht mit ihm abschliessen, da wohl öfter zu Gericht als Zeugin. Ich möchte auch wissen, ob ihr Drohungen aus dem Bekannten- und Verwandtenkreis des Bezzis erhalten habt und wie ihr damit umgegangen seid.

Danke für alle Tipps.
"You can't regain your innocence, but you can retain your sweetness."
Von einer Freundin

brighterstar007

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von brighterstar007 » 01.09.2009, 13:01

Liebe Sonnenblume,

ich glaube nicht, dass es etwas Gutes bedeutet. Vielleicht will er untertauchen, wie mein Ex, damit er zur Zahlung von Kindesunterhalt nicht herangezogen werden kann (oder nur schwer).
Vielleicht erzählt er den Behörden auch, dass er und nicht Du, auf euer Kid aufpasst/sorgt...

Vielleicht legt er sich eine falsche Identität zu (oder er hatte bereits im Zusammenhang mit Dir eine solche), um weiter seine Fäden in Europa
ziehen zu können.

Die sind natürlich alles Spekulationen. Harmlos hört es sich für mich nicht an.

Liebe Grüße

Brighterstar

Antworten