Sklaverei gab es in Afrika auch schon lange vor dem Eintreffen der Araber und Europäer, so wie es sie auch in allen anderen Teilen der Erde gab bzw. in umgewandelter Form teilweise noch heute gibt. Sklavenjagd und -transport auf so brutale Art und Weise gab es jedoch erst seit dem Eintreffen der Europäer und ist in dem Sinne keinesfalls mit der innerafrikanischen Sklaverei zu vergleichen.Jakobs_Weg hat geschrieben: Wahrscheinlich(?) gaben Weiße die Aufträge für den Menschhandel, doch hätte keiner von den Natives beim Schacher der "eigenen Kontinentsleute" mitmachen müssen.
Es waren nicht nur "wahrscheinlich" Europäer und Araber, die die Aufträge für diese Sklavenjagden gaben. Und die Afrikaner hatten in vielen Fällen nicht viele Auswahlmöglichkeiten wenn es um die Frage ging, ob sie die Aufträge ausführen wollen oder nicht. Damit will ich nicht sagen, dass sie an der Situation völlig unschuldig waren, aber schon alleine die Brutalität des transatlantischen Sklavenhandels ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass man die Rolle der Europäer hier nicht mit einem einfachen "Die hätten ja nicht mitmachen müssen!" verharmlosen kann. Das ist historisch schlicht und einfach falsch.
Damit man mich nicht falsch versteht: Ich will damit keinesfalls irgendwelche Kollektivschuld-Theorien unterstützen, die ich ebenfalls für unsinnig halte. Aber die Schuld der dort beteiligten Europäer lässt sich eben auch nicht dadurch vermindern, dass man mit dem Finger auf die übrigen Beteiligten zeigt.