Ich dachte, ich bin klüger

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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HKlara
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Re: Ich dachte, ich bin klüger

Beitrag von HKlara » 29.08.2015, 23:54

Hallo ihr Lieben,

danke - ihr macht mir wirklich Mut und gebt mir gute Denkanstöße.
Ja - er hat mich nicht nur dieses eine Mal geschlagen und gegen meinen Willen sexuell mißbraucht. Anschließend hat er immer gesagt, dass es ihm leid tut und dass er das gar nicht will - sogar einmal die Beziehung beendet, weil er kein Schläger sein wolle, sich aber - weil ich meine Mund nicht halten würde und ihn damit in die Situation treibe, bei mir nicht unter Kontrolle habe.

Irgendwann kannte ich ihn dann so gut, dass ich meistens wusste, wann es besser ist, zu schweigen.
Er hat mir aber selbst erzählt, dass er die andere Frau, die er auch die letzten Jahre hatte, geschlagen hat. Und einem Gerücht zufolge soll mindestens bei seiner ersten (richtigen deutschen Ehefrau, mit der er ein Kind hat und durch die er Bleiberecht hat) Gewalt zum Schluß eine Rolle gespielt haben.

Ich bin nicht zu dem beruflichen Termin heute gegangen - hab alles vom Vortag gut vorbereitet und gedacht: entweder es klappt oder eben nicht. Der Gedanke, wenn ich krank geworden wäre, wäre ich ja auch nicht da gewesen, war mir auch schon gekommen.

Das Trommeln aufgeben würde mir sehr sehr schwerfallen. Ich bin ziemlich unmusikalisch und Versuche an Geige, Gitarre, Flöte sind ziemlich kläglich gescheitert. Beim Trommeln kann ich im Rudel mitmachen und Musik machen, obwohl ich unbegabt bin. Ich habe aber schon eine Alternative aufgebaut bei einem deutschen Trommler und suche in der Richtung noch weiter.

Ihr fragt, was mich "gehalten" hat und was ich davon hatte: Eigentlich nur noch das Bedürfnis, Gefühl und der Wunsch wieder zu einem Mann zu gehören. Kinder, Enkelkinder, Freundinnen und Freunde - das ist alles gut, aber ich würde doch so gerne wieder irgendwo "ankommen".
Ich war doch diejenige, die für ihn da war, wenn er nirgendwo mehr Hilfe fand. Ich war diejenige, die seine Wäsche gewaschen hat. Ich war diejenige, die von seinen anderen Frauen wußte, von seinen finanziellen Sorgen, von seinem Strafverfahren wegen Schwarzfahren oder Verwicklung in eine Schlägerei, von den wahren Gründen, warum er seine fest gebuchten Flug nach Hause nicht antreten konnte. Ich war diejenige, die einen Flug mit ihm zusammen nach Afrika schon fest gebucht hatte, um dort seiner Familien vorgestellt zu werden, die seine 1. Frau war und einen Ring als Symbol trug......war ich da nicht etwas besonderes? Anders als die anderen? Mehr, als nur die Nützliche?
Das war es doch, woran ich geglaubt habe und wo ich immer noch nicht hinschauen mag: Soll das alles Illusion gewesen sein? War da nicht vielleicht doch mehr?
Ich glaube, ich brauche diesen "Selbstschutz", um von der Dimension der Erniedrigung nicht vollkommen überrollt zu werden.

Eure hilfreichen Vorschläge nehme ich mir zu Herzen.

Tagsüber geht es mir inzwischen schon etwas besser. Die Abende und Nächte sind schlimm. Und müde bin - unglaublich müde.
Meine Freunde und Freundinnen tragen mich - jede auf eine seine/ihre Art und helfen mir.

Ich hab nur so Angst, dass ich nicht wirklich loslasse.
Wenn er vor der Tür stünde - ich würde wieder rückfällig.
Zum Glück für mich meldet er sich ja nicht und so viele gesunde Anteile scheine ich ja noch zu haben, dass ich tatsächlich nicht mehr "sabbern" gehe und jeden Kontakt und jede Gelegenheit vermeide, ihm über den Weg zu laufen.
Aber ich muss ja auch loslassen von der Besessenheit - unabhängig von realem Kontakt zu ihm. Und da dreh ich mich weiter im Kreis. Ich hoffe nur, dass die Zeit hilft.
Irgendwann möchte ich aus eigener gefühlsmäßiger Überzeugung und nicht nur als Lippenbekenntnis sagen können: Für diesen Mann bin ich zu wertvoll.

LG, Klara

kkj
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Re: Ich dachte, ich bin klüger

Beitrag von kkj » 30.08.2015, 00:08

"Die Nützliche" - ja, da sagst du es schon selbst.

Dir würde es gut tun, so weit zu dir selbst zu finden, dass du nicht jemanden suchst, der dich BRAUCHT, sondern jemanden, der dich nicht braucht, aber dennoch WILL. Und umgekehrt genauso.

Wenn ich aus deiner Beschreibung die Jahre zusammenzähle, hast du im Erwachsenenalter sehr wenig Zeit allein verbracht. Es spricht zwar an sich nichts dagegen, neue Beziehungen einzugehen, aber ich hab für mich persönlich die Erfahrung gemacht, dass es wichtig und richtig ist bzw. war, mal ne ganze Zeit lang allein zu sein, allein klarzukommen, mit sich selbst klarzukommen. Bei mir waren es 7 Jahre. Meine Mutter, jetzt 62 Jahre alt, lernt gerade seit ca. 3 Jahren erstmalig überhaupt in ihrem Leben ohne Partner klarzukommen. Und sie sagt, es tut ihr ganz gut.

Ich wünsche dir eine Partnerschaft, wo beide sagen können, wir brauchen uns zwar nicht, wir wollen uns aber haben. Weil es zusammen schön ist.
LG
kkj

Franconia
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Re: Ich dachte, ich bin klüger

Beitrag von Franconia » 30.08.2015, 00:25

Liebe Klara,

so schwer es dir auch fällt ihm zu widerstehen wenn er wieder vor deiner Tür stünde, du musst es tun zu deinem eigenen Schutz.

Er ist ein Schläger, er ist brutal.
Nicht nur zu dir sondern zu allen Frauen mit denen er zusammen war oder ist.
Er wird sich nicht ändern und er wird sich nicht bessern.

Sollte er sich jemals wieder bei dir melden oder gar vor deiner Tür stehen, dann stell dir ein Bild vor:
Stell dir vor, wie du von ihm grün und blau geschlagen vor ihm auf dem Boden liegst und dich vor Schmerzen krümmst und ihn das gar nicht interessiert und er dich deswegen auslacht oder noch mehr demütigt und schlägt.
Ich denke, dieses Bild kennst du, da du es in der Vergangenheit schon so oft erleben musstest.
Stell dir dieses Bild vor und ich bin sicher, damit vergeht dein Wunsch wieder mit ihm zusammen zu sein oder ihn auch nur in deine Wohnung zu lassen.

Ich weiß, es ist schwer jemanden anzuzeigen den man liebt, auch weil man sich an dem was einem widerfahren ist vllt. selbst die Schuld gibt obwohl man gar nichts dafür kann.
Aber es ist der einzig richtige Weg so einen brutalen Schläger Grenzen zu setzen und sich von ihm zu befreien.
Denn kein Mensch hat es verdient geschlagen, missbraucht oder auch nur gedemütigt und erniedrigt zu werden.

Wenn es dir darum geht gebraucht zu werden, nützlich zu sein, das bist du schon. Du stehst jeden Tag im Job deine Frau, bist für deine Freunde und für deine Familie da.
Und sollte dir das nicht ausreichen, es gibt viele Möglichkeiten sich "nützlich" zu machen ohne benutzt und ausgenutzt zu werden.
Denn nichts anderes hat der Kerl jahrelang mit dir gemacht - er hat dich benutzt und ausgenutzt - und als er deiner überdrüssig war hat er dich weg geworfen wie Müll (sorry, es klingt hat aber in meinen Augen ist es so).
Das hast du nicht verdient, du bist wesentlich mehr wert und verdienst es um deiner selbst willen wert geschätzt und nicht nur benutzt zu werden.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

HKlara
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Re: Ich dachte, ich bin klüger

Beitrag von HKlara » 30.08.2015, 20:41

Liebe P.,
danke für deine persönliche Nachricht. Du hast recht. Und es ist noch Etliches mehr vorgefallen, als ich in Einzelheiten hier beschrieben habe.
Ich antworte übers Forum, weil ich mittlerweile Angst bekomme: was, wenn jemand, die ihn kennt, meine Geschichte liest und sie an ihn weitergibt? Was wenn meine tatsächliche Identität - mein voller Name - herauskommt?
Ich weiß so viel über ihn - ich könnte ihm komplett den Boden unter den Füßen wegziehen. Was wenn er das mitkriegt, dass es durch mich öffentlich wird/würde und er komplett durchdreht? Vielleicht sehe ich schon Gespenster - aber ehrlich - die Angst ist schon da.

Was mir wehtut: ein Stück Müll sein, dass weggeworfen wurde? Das Gefühl ertrag ich nicht. Ich halte mich im Moment an folgender Variante, die ich aushalten kann:
Den Nutzen hätte er schon weiter von mir gezogen und mich nicht weggeworfen. Seinetwegen können ja auch ruhig 4,5,6 Frauen am Start sein. Aber ich bin zu gefährlich für sein Überlebenssystem geworden. Ich halte nicht still. Wenn ich auch seinen Namen nicht genannt habe, so habe ich doch im wahren Leben wahr gemacht, was ich ihm vor 3 Monaten gesagt habe:
ich bin nicht mehr gewillt, überall als "Single-Frau" dazustehen. Wenn mich jemand fragt, werde ich nicht mehr lügen. Ich werde sagen, dass ich eine Beziehung zu einem afrikanischen Mann habe und seine 1. Frau bin. Dass ich aber seinen Namen nicht nennen und die Beziehung nicht offen leben kann, weil er noch andere Frauen hat, die das nicht verstehen würden.
Das hatte ihm damals schon nicht gepasst und jetzt hatte sich eben genau die Situation ergeben, dass eine Frau mich "ausgehorcht" hat, die auf dem Weg zu ihm ist. Ich wette, sie hat 2+2 zusammengezählt und ihm das so gesagt. So ist es für ihn deutlich schwerer geworden, zumindest an die Frauen in meinem "Dunstkreis" heranzukommen. Ich gehe jede Wette, dass sie inzwischen meine Nachfolgerin ist und dass es für ihn viel zu gefährlich ist, wenn ich Kontaktmöglichkeiten zu ihr habe - ich weiß ja sehr sehr viel über ihn. Er hat es ja auch zu mir u.A. gesagt: "Ich störe seine Arbeit".
Und jetzt - 4 Jahre später - fällt es mir wie Schuppen von den Augen, wie er eine andere Frau aus seinem "Terrain" (sprich: auch vor versammelter Mannschaft aus dem Trommelkurs) vertrieben hat - heute bin ich sicher - sie war genauso meine Vorgängerin und hätte mich früher oder später "warnen" können.
Aber letztlich ist es auch egal - wichtig ist, dass ich ihn aus meinem Kopf, meinen Gedanken vertreibe. Und davon bin ich weit weit entfernt.
Aber das wäre wohl auch zu viel verlangt - ich muss jetzt den Preis für meine Sucht zahlen: den Entzug, und der ist schmerzhaft.

Ich halte mich an eure guten Hinweisen und sie machen mir viel Mut. Auf die "Haben"-Seite schauen und wissen - morgen wird es wieder hell und irgendwann scheint auch die Sonne. Aber der Gedanke, dass ich niemals noch einmal einen Partner finden werde und immer allein bleiben soll, der ist so schwer.
Vor den deutschen, hellhäutigen Männern in meinem Alter habe ich inzwischen regelrechten körperlichen Widerwillen. Ich stell mir immer vor: wollte ich diesen Mann küssen? und immer lautet die Antwort: nein - bloß nicht.
Sehe ich einen Afrikaner (nicht bei allen, aber doch bei dem einen oder anderen), denke ich dann schon eher: ach ja - wär schon lecker. Und ihr wißt ja - es wäre überhaupt kein Problem, Ersatz zu finden. Die scharren doch schon mit den Hufen. Nicht weil ich so toll bin, sondern weil ich regelmäßiges Einkommen habe und geschieden, d.h. unverheiratet bin. Das kann es doch nicht sein.

LG, Klara

Obliquity
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Re: Ich dachte, ich bin klüger

Beitrag von Obliquity » 30.08.2015, 20:55

Hallo HKlara :)
HKlara hat geschrieben:Ich halte mich an eure guten Hinweisen und sie machen mir viel Mut. Auf die "Haben"-Seite schauen und wissen - morgen wird es wieder hell und irgendwann scheint auch die Sonne. Aber der Gedanke, dass ich niemals noch einmal einen Partner finden werde und immer allein bleiben soll, der ist so schwer.
Das ist doch gar nicht gesagt, dass Du niemals einen Partner finden wirst. Mit diesem Gedanken machst Du Dir meiner Ansicht nach das Leben nur unnötig schwer. Niemand kann wissen, was in der Zukunft passiert, und für wen Du noch Deine Begeisterung entdecken wirst, bei Gegenseitigkeit.

Wichtig ist, denke ich, dass Du für diesen konkreten Menschen einen innerlichen Abschluss findest. Dass Du Dir Neues erschließt und Dich daran erfreust, das wäre sehr schön.

Ich habe in meinem Leben schon einiges verloren; die beiden schlimmsten Punkte waren
- ich war nicht in der Lage, mit meinem damaligen Mann Kinder zu bekommen
- ich habe einen Teil meines Hörvermögens verloren, und dieser Prozess geht immer weiter.

Schlimm waren (und sind, immer noch einmal ab und an) die Zeiten, in denen ich an diese Verluste denke. Gut sind die Zeiten, in denen ich mich "einfach" an dem orientiere, was mir zur Zeit zur Verfügung steht, und das ist eine Menge. Meine Liebe zum Leben, zum Beispiel. Meine Neugier auf zu Erlernendes. Meine Freude am Umgang mit Menschen. Spaziergänge draußen bei Mutter Natur.

Was ich meine: Es könnte Dir helfen, Dich auf das zu konzentrieren, was Dir heute Freude machen könnte. Und das ausschöpfen, was Dir möglich ist. Und dann einfach weiterschauen.
Vor den deutschen, hellhäutigen Männern in meinem Alter habe ich inzwischen regelrechten körperlichen Widerwillen. Ich stell mir immer vor: wollte ich diesen Mann küssen? und immer lautet die Antwort: nein - bloß nicht.
Sehe ich einen Afrikaner (nicht bei allen, aber doch bei dem einen oder anderen), denke ich dann schon eher: ach ja - wär schon lecker. Und ihr wißt ja - es wäre überhaupt kein Problem, Ersatz zu finden. Die scharren doch schon mit den Hufen. Nicht weil ich so toll bin, sondern weil ich regelmäßiges Einkommen habe und geschieden, d.h. unverheiratet bin. Das kann es doch nicht sein.
Mir ist diese Abneigung gegen weißhäutige Menschen fremd. Und mir kommt Deine Sichtweise ("schon lecker") nicht sehr partnerschaftlich vor; es ist nicht meine Art, Menschen zu betrachten. Aber wie dem auch sei, und wenn Du so ausschließlich auf Afrikaner fokussiert bist -- auch hier wäre eine gute Beziehung möglich, denke ich, wenn der Mensch hier auf eigenen Füßen steht und Dich nicht braucht.
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Morgaine
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Re: Ich dachte, ich bin klüger

Beitrag von Morgaine » 30.08.2015, 22:02

Vor den deutschen, hellhäutigen Männern in meinem Alter habe ich inzwischen regelrechten körperlichen Widerwillen. Ich stell mir immer vor: wollte ich diesen Mann küssen? und immer lautet die Antwort: nein - bloß nicht. Sehe ich einen Afrikaner (nicht bei allen, aber doch bei dem einen oder anderen), denke ich dann schon eher: ach ja - wär schon lecker.
Das liest sich jetzt nicht sehr schön. Du schreibst aber hier allein von körperlicher Anziehungskraft - ich finde, dass das keine gute Basis für eine gleichberechtigte Beziehung ist. Im Idealfall lernt man ja jemanden erst kennen, merkt, dass man sich viel zu erzählen hat und auf einer Wellenlänge liegt, und nach und nach werden die Gefühle tiefer.

Es klingt als suchtest Du schon wieder neu - nach alldem, was Du mitgemacht hast, mache Dir doch erst einmal Gedanken über Dich selbst und finde zurück zu Dir.
ich bin nicht mehr gewillt, überall als "Single-Frau" dazustehen. Wenn mich jemand fragt, werde ich nicht mehr lügen. Ich werde sagen, dass ich eine Beziehung zu einem afrikanischen Mann habe und seine 1. Frau bin. Dass ich aber seinen Namen nicht nennen und die Beziehung nicht offen leben kann, weil er noch andere Frauen hat, die das nicht verstehen würden.
Bedeutet das, dass Du noch immer an der "Beziehung" festhältst?
Aber wie dem auch sei, und wenn Du so ausschließlich auf Afrikaner fokussiert bist -- auch hier wäre eine gute Beziehung möglich, denke ich, wenn der Mensch hier auf eigenen Füßen steht und Dich nicht braucht.
@ Obliquity: Du magst da Recht haben - allerdings dürfte ein Afrikaner, der schon -wie die TS- über 55 Jahre alt ist, alleinstehend, mit ähnlichem Bildungshintergrund und finanziell unabhängig, hier in D wohl äußerst selten zu finden sein - erst recht nicht in der "Tanz- und Trommelszene". Die meisten sind wesentlich jünger, ohne Berufsausbildung und festes Einkommen, es gibt eine Sprachbarriere und womöglich keinen gesicherten Aufenthaltsstatus. Eine Beziehung "auf Augenhöhe" zu führen, stelle ich mir da ganz schwierig vor.

Obliquity
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Re: Ich dachte, ich bin klüger

Beitrag von Obliquity » 30.08.2015, 22:12

Hallo Morgaine :)
Morgaine hat geschrieben: @ Obliquity: Du magst da Recht haben - allerdings dürfte ein Afrikaner, der schon -wie die TS- über 55 Jahre alt ist, alleinstehend, mit ähnlichem Bildungshintergrund und finanziell unabhängig, hier in D wohl äußerst selten zu finden sein - erst recht nicht in der "Tanz- und Trommelszene". Die meisten sind wesentlich jünger, ohne Berufsausbildung und festes Einkommen, es gibt eine Sprachbarriere und womöglich keinen gesicherten Aufenthaltsstatus. Eine Beziehung "auf Augenhöhe" zu führen, stelle ich mir da ganz schwierig vor.
Da hast Du natürlich recht. So ein Mann (Altersgruppe, ungebunden, eigenständig) aus dem angepeilten Spektrum dürfte schwer zu finden sein. Auch aus diesem Grund scheint mir die Fixierung auf das Äußerliche ungünstig zu sein. Die inneren Werte...
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kkj
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Re: Ich dachte, ich bin klüger

Beitrag von kkj » 30.08.2015, 23:17

Lieber stehe ich als Singlefrau da, als dass ich eine mindestens merkwürdige "Beziehung" habe, mit einem, der nebenher noch zig andere Frauen "beglückt". Was bringt mir das an Mehrwert? NIX. Weder pusht es auf Dauer mein Selbstwertgefühl in ungeahnte Höhen noch bringt es mir die Anerkennung anderer Leute (die es eh nix angeht) - eher das genaue Gegenteil davon.

Klara, du solltest dir selbst wirklich mehr wert sein. Und dich als Ganzes sehen, nicht als eine Hälfte von irgendwas Halbgarem.
LG
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HKlara
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Re: Ich dachte, ich bin klüger

Beitrag von HKlara » 31.08.2015, 21:54

Hallo -
ihr habt ja recht. Es klingt jetzt bei mir so, als sei Körperlichkeit für mich das Hauptkriterium. Aber ganz so einfach ist es nicht. Es ist nur so - zu einer Partnerbeziehung sollte es doch dazu gehören. Ich glaube, es ist eher meine Angst vor Nähe, gekoppelt gleichzeitig mit einer Sehnsucht von Nähe. Es gibt da schon erhebliche Anteile in meiner Persönlichkeitsstruktur, die dazu beigetragen haben, dass es überhaupt zu so einer Beziehungssucht kommen konnte. Mal ehrlich - jede einigermaßen normale und in sich selbst ruhende Frau hätte doch so eine Nummer nicht 4 Jahre mitgemacht.

Übrigens: gestern, also Sonntag Abend um 22:00 Uhr kam ein Anruf von ihm. 2 Versuche - auf dem Handy und auf dem Festnetz. Ich bin nicht drangegangen - aber ich hatte eine sehr unruhige Nacht mit Schweißausbrüchen und schlimmen Träumen. Heute morgen um 10:00 Uhr wieder ein Anruf. Erstaunlich - um die Zeit hätte ich normalerweise niemals wagen dürfen, anzurufen - weil er dann ja noch schläft.(mittags durfte ich auch nicht anrufen, da musste er ja arbeiten. Abends durfte ich auch nicht anrufen, da war er auch "arbeiten" - Super Nummer - eigentlich war jeder Anruf falsch). Ich bin nicht drangegangen und dann hat er auf die mailbox gesprochen. Ganz ruhig und gelassen -das erste Mal seit Monaten - er wolle mir doch nur zu dem beruflichen Termin (dem Workshop am Samstag, für dessen Organisation ich zuständig war) berichten, wie es gelaufen sei (hat er vorher niemals für nötig gehalten), aber ich würde ja nicht ans Telefon gehen. Ansonsten - alles andere solle ich gutsein lassen. Geendet mit "Pass auf dir auf" - seit Monaten der erste "freundliche" Satz.
Ich hab nur eine SMS geschickt, dass alles Berufliche von meinem Kollegen (den er inzwischen auch ganz gut kennt) geregelt wird.

Ich sage mir immer wieder auf: Entzug fällt nicht vom Himmel. Da gehört Durchhalten zu. Wenn ich mit dem Rauchen aufhören will, laufe ich ja auch nicht gleich singend durch die Straßen, sondern muss immer wieder gegen die Suchtattacken ankämpfen. Und ein klein wenig leichter ist es schon geworden. Nicht mehr so schrecklich, wie in den ersten Tagen. Aber absolute Abstinenz ist das Einzige, was mich befreien kann. Das ist mir schon klar. Bloß nicht sabbern gehen. Aber vielleicht habe ich ja Glück - vielleicht will er ja wirklich auch nicht mehr.

LG, Klara

xelacoffee
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Re: Ich dachte, ich bin klüger

Beitrag von xelacoffee » 31.08.2015, 22:53

Sorry, aber fuer mich liest sich Dein letzter Beitrag nicht so, als wolltest Du mit dem Outing Deiner Beziehung selbige ad acta legen. Was bringt es Dir, Menschen ueber diese Beziehung (mir wuerden da auch andere Worte fuer einfallen) zu informieren. Den Durchschnitts-Monogamisten überforderst Du schon mit Deinem Stolz, dass Du Dich fuer die Erstfrau haelst.
Ich verstehe wirklich nicht, warum Du Dich an einen schlagenden Mann haengst - unabhaenig ob er weiss oder schwarz ist.

Außerdem: Ich finde due Aversion gegen hellhäutige Maenner etwas befremdlich. Findest Du den afrikanischen Mann "lecker" oder nur den jungen, afrikanischen Mann? Wie schon beschrieben, kann so eine Beziehung schon funktionieren, wenn man von aehnlichen Vorazssetzungen hinsichtlich Alter und Bildung ausgeht und wenn der Mann Dich nicht braucht wg. AE oder aehnlichem.
Das "lecker" klingt nach rein sexuellem Interesse, was zu einer Beziehung zweifelsfrei dazugehört. Nur: wenn due Beziehung dann so aussieht, wie die jetzige, dann weiss ich nicht, was das bringen soll. Es sei denn, Du würdest Gefuehle weglassen und sagen, dass es nur um Sex geht. Tut es bei Dir aber nicht.

Willst Du Dich wirklich quaelen? Kein Kontakt mehr, kein Beziehungsouting, ggf. professionelle Hilfe. Lass Dich doch nicht
so demütigen!
Du schreibst, dass Du hoffst, Glueck zu haben. Naemlich dass er nicht mehr will. Hab den Mut, die Courage und die Selbstachtung nicht darauf zu hoffen oder zu warten. Zieh den Schlussstrich selbst - als Neuanfang eines selbstbestimmten Lebens!

Fuer den Mann bist Du doch in vielerlei Hinsicht nur nützlich: Buerokram, Einkommen und bei Bedarf Sex!

Mary70
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Re: Ich dachte, ich bin klüger

Beitrag von Mary70 » 01.09.2015, 23:05

Hallo Forumleser und Klara,

Ja, wahrscheinlich versteht es Klara selber, auch nicht warum sie zu hörig und abhängig ist von dieser Man. Dass können weniger verstehen aber wie schon öfter gelesen und gehört , es passiert..
Urteilen hilft jetzt nicht aber Klara, bleib einfach schreiben....dass hilft und habe keine schlechtes gewissen oder Gefühl was du gemacht hast in und während der Beziehung , dass kannst eventuell in einer Therapie heraus finden aber jetzt Finger weg
von dieser Man. Dass hast du nicht verdient, er verändert sich nicht....er ist es nicht Wert.
Und wie schon geschrieben; du musst die Macht in deine Hände nehmen...Du entscheidet ihn nicht mehr zu wollen....probiere über dein Kopf zu gehen...jedes Mal. Es funktioniert. Ihn ausblenden so bald er in deine Gedanken kommt. Denk an etwas anders, braucht Übung und Disziplin aber es funktioniert. Ich habe dies auch alles durchgemacht und muss sagen dass ich mich jetzt frei fühlen, wirklich frei von Problemen, Negativität, Missverständnisse, Komplikationen, warten, Zweifel . Der Preis ist zu hoch... man bekommt nichts in so einer Beziehung (vielleicht ein wenig exotische Welt ohne Inhalt), es ist nur geben...

Und betrifft: dunkelhäutiger Männer, ich kenne dass Gefühl sehr gut aber für mich: schön zum anschauen aber für mich nicht geeignet um ein Beziehung oder ein sexuelle Beziehung mehr dafür ist es mir alles zu kompliziert und mühsam...und sorry aber auch billig, hätte manchmal dass Gefühl dass ich mit ein Toyboy/Loverboy usw. mein Bett teilte. Nein, es war harte Arbeit ihn loszulassen aber es lohnt sich....

Viel Erfolg und schreib ruhig weiter....

Mary

HKlara
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Re: Ich dachte, ich bin klüger

Beitrag von HKlara » 03.09.2015, 22:24

Danke Mary,

harte Arbeit - ja - aber du sagst, es lohnt sich.
Ich habe mir immer eingeredet, dass er polygam ist. Aber das stimmt so nicht. Das war "Schönreden". Wäre er polygam nach seinem Glauben, müsste er seine Frauen achten und versorgen. Nein - es ist verdeckte Prostituierung. Prostitution an sich will ich gar nicht bewerten - es ist traurig, wenn Menschen sich verkaufen müssen. Sie verkaufen ihren Körper - aber gewiss auch ihre Seele. Aber wenn man so tut als ob - dann ist es schlicht Betrug.
Seit Sonntag ruft er täglich an. Ich bin tagelang nicht ans Telefon gegangen und dann hat er mehrfach auf meine mailbox gesprochen und mich in übelster Weise und angstmachend massiv bedroht. Ich habe die Ansagen aufgenommen - hatte überlegt, zur Polizei zu gehen - aber dann hatte ich Sorge, dass die Situation immer weiter eskaliert - und ich hatte auch Angst und Scham, mich bei der Polizei zu outen.
Irgendwann habe ich einen Anruf angenommen und ihm fiel nichts anderes ein, als mir Vorwürfe zu machen, dass ich nicht ans Telefon gehe - er wolle mich schließlich treffen.
Ich habe ihm gesagt, dass ich keinen Kontakt will und ihn auch nicht in meine Wohnung lasse, sollte er auf die Idee kommen, einfach vor der Tür zu stehen (ist durchaus früher schon vorgekommen).
Danach hat er weiter angerufen - dieses Mal auf die "sanftere" Tour. Nun bin ich wieder seit 2 Tagen gar nicht mehr ans Telefon gegangen - keine Ahnung, wie das weitergehen soll. Ich weiß nur, dass ich ihn nicht treffen darf und will - zum Einen, weil meine Rückfallgefahr zu groß ist und zum Anderen, weil ich Angst vor seinen Kontrollverlusten habe.
Nur: durch den Telefonkontakt wird es jetzt auch wieder schwerer. Das "Nein-Sagen" genauso, wie der Schmerz über den Verlust - wenn es auch nur der Verlust einer Illusion ist - was der Kopf sagt, kommt im Bauch nicht an.

LG, Klara

Franconia
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Re: Ich dachte, ich bin klüger

Beitrag von Franconia » 03.09.2015, 23:43

Klara,

nimm die Aufnahmen und geh zur Polizei. Das ist der einzig sinnvoll und in meinen Augen richtige Weg - auch um ihm Grenzen zu setzen und ggf. das Handwerk zu legen.

Sage der Polizei auch, dass du Angst hast vor weitern oder schlimmeren Übergriffen, die auf die Anzeige folgen können. Sage denen was in der Vergangenheit schon alles passiert ist (wo du nicht zu Polizei bist).
Du bekommst dort Hilfe und auch Infos zu deinem Schutz.

Der Kerl weiß wie er dich klein bekommt, er spielt mit deiner Angst vor ihm.
So lange du aus Angst vor ihm, vor dem was kommen könnte, still hältst nutzt er diese Angst immer wieder und immer weiter aus.


Du bist stärker als du denkst, glaub mir.
Lass nicht zu, dass dich die Angst vor ihm auffrisst und dein restliches Leben und deine Freiheit bestimmt oder dich ganz zugrunde richtet.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Darinka
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Re: Ich dachte, ich bin klüger

Beitrag von Darinka » 04.09.2015, 00:06

Liebe Klara,

man sieht wie Du versuchst zu kämpfen. Du hast es oft geschafft nicht ans Telefon zu gehen. Aber er weiss wie er Dir Angst machen kann. Und er wird wieder und wieder anrufen oder sogar vor Deiner Tür stehen. Er wird wieder gewalttätig werden.
Bitte versuche Dich aus dem Teufelskreis zubefreien. Gehe zur Polizei und zeige ihn wegen der Bedrohungen an. Das hört sonst nie auf. Du musst dort doch nicht alles erzählen. Du wirst bedroht, lass die Polizisten die mailbox abhören und erzähle dass Dir schon mehrfach Gewalt angetan wurde.

Ich wünsche Dir so sehr, dass Du erkennst wie wichtig das ist und Dir helfen wird. Man sieht es doch leider: ER läßt Dich nicht los. Er wird Dich solange benutzen, bis Du völlig zerbrochen bist. Laß das nicht zu. Befreie Dich. Du kannst das. Du kannst das schaffen.

Du hast es geschafft ihn am Tel auflaufen zu lassen. Jetzt gehe den nächsten Schritt.

Ich drück Dich mal ganz lieb virtuell, wenn ich das darf.
Liebe Grüße
Darinka
Menschen glauben fest an das, was sie wünschen. - Julius Cäsar
Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. - Friedl Beutelrock

heartbeat
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Re: Ich dachte, ich bin klüger

Beitrag von heartbeat » 04.09.2015, 00:09

Liebe HKlara,

ich habe hier bisher nur gelesen und schreibe ganz selten, weil mir dafür mangels Zeit die Möglichkeit zur Kontinuität fehlt.

Aus Deinen Postings sprechen viele Qualen, aus denen Du Dich nicht mehr selbst zu befreien vermagst, so kommt es mir vor. Man leidet beim Lesen wirklich mit, möchte Dich schütteln und weiß doch, dass aktuell auch Schütteln Dir nicht helfen könnte. Zu lange schon hast Du diesen Zustand ausgehalten und mitgemacht. Es kommt einem wirklich vor, als sähest Du nur immer diese eine Sackgasse, in der Du sitzt, ohne Dich rigoros umdrehen und ihr entfliehen zu können. Es tut mir sehr sehr leid für Dich!

Ich selbst hatte im Leben mehrere Beziehungen (aller Art, nicht nur Liebesbeziehungen) zu Schwarzafrikanern und kenne die Mentalitäten, möchte mich aber jetzt nicht darüber hier auslassen. Das findet man ja zur Genüge in den vielen anderen Threads.

Aber was Du jetzt geschrieben hast, macht mir Sorge und ich möchte versuchen, Dir einen Rat oder Denkanstoß zu geben. Dass Du Dir nicht vorstellen kannst, Dich mit Deinem Problem bei der Polizei zu outen, verstehe ich, vor allem auch, weil die ja nie eingreifen (dürfen) bevor etwas Schlimmes passiert ist. Trotzdem fände ich es richtig und gut, wenn Du ihnen die Aufnahmen vorspielen würdest oder zumindest schon mal die Tatsache der Bedrohungen protokollieren ließest. Dafür musst Du denen ja keine Beziehungsdetails mitteilen.

Aber genauso wichtig - eigentlich noch viel viel wichtiger - finde ich es, dass Dir geholfen wird aus dieser Abhängigkeit!!!

Hast Du eine/n gute/n Hausarzt oder -ärztin, dem/der Du Dich anvertrauen kannst? Du könntest ihn/sie bitten, Dich eine Zeitlang in eine psychosomatische Klinik einzuweisen. Es gibt sie in fast jeder großen Stadt als Tagesklinik (also mit Anwesenheit nur tagsüber, nachts und WE zu Hause) oder auch stationärem Aufenthalt.
Dort würdest Du für einige Wochen unter Menschen sein, vielerlei Therapien bekommen und wärst mehrere Wochen (mindestens 3-4) mal ganz aus dem Verkehr gezogen. Gemeinsam mit den Therapeuten könntest Du unbehelligt und ganz in Ruhe Dein Problem mit der Abhängigkeit bearbeiten und wärest nicht dem Terror dieses Mannes ausgesetzt, der Dich immer wieder dem Terror Deiner eigenen, auf Demütigungs-Rechtfertigung dressierten, eingefahrenen Gefühlswelt aussetzt.
Für eine therapeutische Nachbetreuung, die über den Klinikaufenthalt hinausgeht und oft noch langjährig nötig ist, wird dann auch gesorgt (zumindest bekommt man bei Bedarf niedergelassene fachärztliche Therapeuten empfohlen, und dann muss man sehen, ob es passt).

Ich habe auch solch eine Therapie in Anspruch nehmen müssen, allerdings aus anderen Gründen (eine gescheiterte Bezness-Ehe war da nur eine Baustelle unter anderen), und sie hat mich buchstäblich "gerettet". Ich konnte hinterher als neuer Mensch wieder ganz neu anfangen.
Gut getan hat mir - da hatte ich Glück - vor allem auch die Mitpatientengruppe (wir waren 12), wo sich neben den Therapien noch sehr viel Menschliches und Hilfreiches abspielte und bis heute Freundschaften geblieben sind. Nirgendwo erlebt man ja Menschen mit ihren Nöten so hautnah, aber die Details der einzelnen Patienten waren natürlich den anderen nicht bekannt, es sei denn, man hat sie selbst anderen mitgeteilt.

Ja, dieser Abstand von allem und das ganz andere Umfeld, raus aus jeglicher sonstigen Routine mit ihren Menschen, haben wirklich sehr viel dazu beigetragen, dass ich wirklich "ein neuer Mensch" werden konnte (ich bin älter als Du).

Wäre das für Dich vielleicht auch denkbar als ein Weg zur "Rettung"?

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du Dich mit einem Ruck umdrehen und von diesem Mann lösen kannst! Nein, er hat Dich nicht verdient - und Du verdienst es nicht, so behandelt zu werden. Es ist so traurig und unwürdig.
Wenn Du diese entsetzliche äußere und innere "Fessel" los geworden bist, wirst Du wieder den Blick frei kriegen und Sehnsucht nach den vielen wirklich lohnenden und schönen Dingen verspüren, die das Leben auch für uns nicht mehr ganz junge bereit hält.

Dass Du das schaffst, wünsche ich Dir! Und da Du es schaffen willst, wirst Du es auch schaffen! Hol Dir Hilfe!

Ganz liebe Grüße
heartbeat
Bedenke: Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein großer Glücksfall! Dalai Lama

heartbeat
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Re: Ich dachte, ich bin klüger

Beitrag von heartbeat » 04.09.2015, 00:32

Liebe Klara,

ich habe noch vergessen zu schreiben, dass es mir mit den furchtbaren Nächten und der unendlichen Müdigkeit, die Du weiter oben von Dir beschreibst, genauso ging - bis irgendwann tagsüber in die völlige Motivationslosigkeit hinein für alle Dinge des Alltags. Das war eine "reaktive Depression" auf das Zuviel, das meine Seele nicht mehr verkraften konnte. (Auch ich habe liebevolle Beziehungen zu meinen Angehörigen, aber das allein half mir nicht mehr.) Bleibt man länger in diesem Zustand, kann man fast unmerklich immer tiefer hinein rutschen, begleitet von diversen anderen körperlichen Beschwerden, die sich dann einstellen und auch immer mehr zunehmen.
Lass es nicht so weit kommen.

Gute Nacht!
heartbeat
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Chinamberi
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Re: Ich dachte, ich bin klüger

Beitrag von Chinamberi » 05.09.2015, 12:04

Mit einer der beiden (Dauer-)Frauen konnte ich einen solidarischen Schulterschluss schließen, wir stützen und stärken uns, was ihm gar nicht passt. Von der 3. Frau wissen wir beide, sie aber von uns nicht. Wir zwei waren sogar bereit zu einer bigamen oder polygamen Beziehung mit ihm, aber mit der Bedingung, dass Lug und Trug aufhören und er sich offen zu uns "bekennt".
Hallo Klara,

Bigamie oder Polygamie ? Welches Ziel verfolgst du unter diesem Begriff/ diesen Begriffen? Bigamie oder Polygamie schliesst tatsächlich Eifersucht aus, d.h dein Freund kann unbegrenzt andere Frauen kennenlernen und eine Beziehung mit denen führen. Als Europäerin und vollkommen von der Kultur /Zivilisation ausgeprägt, stehst du vor einem Dilemma : entweder Bigamie oder Monogamie. Wofür hast du eine Vorliebe? Wenn du die Bigamie/Polygamie akzeptierst, hör bitte damit auf schlecht über deinen Freund zu schreiben.

Wer könnte heutzutage akzeptieren, in einer Beziehung geschlagen zu werden ? Respektlos behandelt zu werden? Zwar liebt man, aber jedes Ding hat seine Grenzen. Toleranz bedeutet nicht Regelosigkeit.

LG

Darinka
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Re: Ich dachte, ich bin klüger

Beitrag von Darinka » 05.09.2015, 12:33

Chinamberi hat geschrieben:Wenn du die Bigamie/Polygamie akzeptierst, hör bitte damit auf schlecht über deinen Freund zu schreiben.
:shock:

Bigamie / Polygamie beinhaltet für mich aber auch, diese Frauen als SEINE Frauen zu akzeptieren, als SEINE Frau zu respektieren und in einer angemessenen Weise zu behandeln (und auch sich um sie zu sorgen / ggf. sie zu versorgen).

Davon sehe ich hier nichts - GAR NICHTS. Im Gegenteil, er verleugnet und versteckt sie ja sogar. Er tritt sie förmlich mit Füßen. Das was er macht hat für mich mit Polygamie nichts zu tun. Er wechselt die Frauen immer wieder aus, entsorgt oder benutzt sie wie es ihm gerade passt. Und da bin ich noch nicht mal beim Thema Gewalt angekommen.

LG Darinka
Menschen glauben fest an das, was sie wünschen. - Julius Cäsar
Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. - Friedl Beutelrock

Franconia
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Re: Ich dachte, ich bin klüger

Beitrag von Franconia » 05.09.2015, 13:26

Hallo Chinamberi,

herzlich Willkommen im Forum.
Das Team von 1001 Geschichte wünscht dir einen guten und informativen Austausch.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

HKlara
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Re: Ich dachte, ich bin klüger

Beitrag von HKlara » 12.09.2015, 22:21

Hallo,
puhh - ist so schwer. Nun hat er sich eine Woche 1-2 täglich telefonisch gemeldet. in 9 von 10 Fällen ignoriere ich die Anrufe - wenn ich doch mal drangehe oder auf der mailbox kommen wechselnd Beschimpfungen oder Bitten und Betteln, Vorwürfe und die Forderung, ich solle ihn abholen (nachts um 12:00 Uhr) damit wir reden können. Was ich nicht tue. Vor ein paar Tagen hat er wohl mehrere Stunden auf dem Bahnhof verbringen müssen, weil er auf gut Glück mit dem Zug in meine Stadt gekommen ist und dann aber, weil ich nicht auf seine nächtlichen Anrufe reagiert habe, bis 5.00 Uhr morgens warten musste, bis die Züge wieder fahren.

In dieser Zeit, als er anrief, ging es mir gar nicht so schlecht, weil mich jede Aussage in meiner Entscheidung nur bestätigt und sicherer gemacht hat. - Aber auch, weil es ja nun eine "Hintertür" gab (ich könnte ja, wenn ich wollte). Aber nachdem ich nun wiederholt die Anrufe ignoriert habe, ist jetzt scheinbar Ruhe - und da kommt sie sofort wieder: die Angst vor dem Alleinsein, das süchtige Sehnen, die Rückfallgefahr - und ja - auch, die Bitternis, dass ich wahrscheinlich zielstrebig durch die nächste ersetzt werde.

Ich sage mir immer wieder wie ein Mantra auf: ich will mich nie wieder so erniedrigen lassen und die "Schweinefrau" sein (so hat er mich ja bei der letzten Begegnung betitelt).
Aber es gibt dann so Kleinigkeiten - die tun einfach weh: Die neue Ehefrau meines geschiedenen Mannes, die mich anteilnehmend fragt, ob ich denn (endlich) wieder einen Freund habe (was soll ich denn da sagen?: Hallo - ich habe 4 Jahre mit einem 15 Jahre jüngeren schwarzen Mann gef... und dafür viel Kraft, Geld und meine Seele hergegeben und nun bin ich wieder allein).
Oder meine 6jährige Enkelin, die bei mir übernachtet und mir erzählt, dass sie so gerne mit Mama und Papa in einem Bett schläft und dass sie das traurig findet, dass die Oma immer allein schläft.

Irgendwie kann ich noch nicht den Lichtstreif am Horizont sehen, sondern bin einfach traurig.
Ich hoffe aber immer noch, dass ich es ohne therapeutische Hilfe schaffe. Ich habe doch schon so viele Stunden gehabt. Das ganze letzte Jahr durch hatte ich professionelle Begleitung und es ist ein guter Therapeut. Aber am Ende habe ich den Therapeuten doch belogen. Ich bin ja selbst aus der Sparte - insofern kann ich auch Profis ganz gut hinters Licht führen - wobei mir klar ist, dass ich mir ja nur selbst damit schade. Aber ich hatte doch so gehofft, dass ich die Beziehung hinbekomme.
Das es bei mir anders ist.
Das wird wohl noch ein anstrengender Weg, den ich vor mir habe.
LG, Klara

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