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von Daisy2510 » 01.07.2013, 15:57
Hallo,
ich habe mich mit meiner Klasse sehr intensiv im letzten Monat mit dem Thema "Asyl" auseinandergesetzt. Ich muss gestehen, dass ich viele Fakten bezügl. Rechte und Gründe für Asyl in Ö nicht kannte. Es kam eine Person von der Asylkoordination zu uns, die mit den Jugendlichen ein "Aslspiel" gemacht hat. Dabei mussten sie alle Stationen durchlaufen, die ein Asylwerber in Ö normalerweiser durchläuft. Was alle Kids gesagt haben war, dass es umständlich war und man oft nicht wusste, wohin man muss. Ich denke, dass dieses Kennenlernen des Verfahrens sehr wichtig ist.
Es ist unsere Aufgabe, Asylsuchenden, dieses zu gewähren. Wichtig ist natürlich, dass die Suchenden sich dementsprechend im neuen Land verhalten.
Ich habe in einer Klasse mit jüngeren Schülern einen Jungen, dessen Eltern aus Afghanistan sind. Sein Bruder hat meinen älteren Schülern die Fluchtgeschichte erzählt. Die Familie ist wohlhabend, die Problematik war, dass in Afghanistan der Vater von den Taliban permanent erpresst wurde, 3 Mal im Gefängnis war und somit kein sicheres Leben aufgebaut werden konnte. Die Familie ist dann in den Iran geflüchtet und hätte dort bleiben wollen. Nur hat man im Iran als "Nicht-Iraner" keine Rechte. Kein Recht auf Schulbildung, ärztliche Versorgung usw. Nachdem es also weder im einen Land, noch im anderen ging, ist die Familie nach Europa gekommen. Der Bruder des Jungen (der hier geboren ist) kam mit 12. Jahren her, hat so schnell Deutsch gelernt, dass er noch die HTL (techn. Oberstufe) mit Abitur abgeschlossen hat und nun Ing. ist. Die zwei Schwestern arbeiten, wobei die eine gerade das Abitur nachholt. Diese Familie hat in meinen Augen einen triftigen Grund gehabt, ihre Heimat zu verlassen, bringt sich hier ein, nimmt die Bildung hier mit Freuden an und fällt dem Ö. Staat mit Sicherheit nicht zur Last.
Mein Ex ist im Gegensatz dazu ein Wirtschaftsflüchtling. Er hätte Möglichkeiten gehabt, in Tun zu leben. Aber in Ö war es einfacher durch Drogen und Kredite an Geld zu kommen. Er hat hier alles ausgeschöpft, was geht, den Ö. Staat vera.... und lacht sich in Tunesien mit seinen 2 Eigentumswohnungen ins Fäustchen.
Das sind zwei extreme Geschichten, die aber beide wahr sind und für mich der Grund, nicht zu verallgemeinern.
LG