Bezness? Ich bitte um eure Meinung

[Anaba]

Liebe Jordi,

ich denke, dass NightsideOfEden für dich keine gute Beraterin wäre.
Wenn du ihre Geschichte liest, müsste dir doch sofort klar sein, dass bei ihr Bezness vom Feinsten im Spiel ist.
So deutlich ist das selten zu erkennen. Es lief ab, wie aus dem Beznesserlehrbuch.
Was sollte sie dir raten? Ihr nachzueifern, nach dem Motto, alles wird gut?

Candy hat es dir geschrieben. Du hast es jetzt in der Hand.
Hier wurden dir viele Denkanstöße gegeben.
Mehr kann ein Internetforum nicht leisten. Wir sind keine Hellseher und können dir nicht sagen, wie deine Zukunft mit ihm verlaufen würde.
Fest steht nur, die Vorzeichen sind schlecht und es sieht ganz danach aus, als ob der Gute für seine Zukunftspläne jemanden sucht, der
ihm hilft sie zu verwirklichen.
Möchtest du das wirklich sein?
Ich wünsche dir, dass du eine gute Entscheidung triffst, für dich, für keinen anderen.

[macleod]

Hallo JL,

ich habe deinen ganzen Beitrag hier durchgelesen und du erscheinst mir sehr aufgescheucht und komplett aus dem Häuschen. Du bezeichnest dich als sehr gläubige Christin und da kam mir die Idee ob du nicht mal überlegen solltest, eine handvoll Tage in einem Kloster ohne Computer und Telefon zu verbringen. Vielleicht würde dir das gut tun und du würdest wieder ein wenig geerdet werden.

Das hilft dir dann gewiss bei diversen Überlegungen und wer weiss, vielleicht relativiert sich das eine oder andere wieder und es ist dir möglich, die guten Seiten an deinem Ehemann wieder zu sehen und die hat er ganz zweifellos, denn sonst wäre es dir nicht jahrelang so gut gegangen.

Ich befürchte nämlich, er ist im Moment vor Entsetzen und Schock gelähmt, er will dich und euer Leben auf jeden Fall behalten, also ist seine Bereitschaft zu verzeihen und neu anzufangen nie besser als jetzt. Aber stell dir vor, wenn er sich erholt (und das kann manchmal von heute auf morgen gehen) und das alles nicht mehr mit sich machen lässt (was ja legitim ist, denn niemand wird gerne auf Dauer gedemütigt und verletzt) und du zu spät erkennst WAS du mit ihm verloren hast, dann garantiere ich dir, dass du in einem finsteren Haus voller Tränen wach wirst und zwar ohne Fenster und Türen.


Darüber hinaus frage ich mich schon seit Tagen, wie du dir das vorstellst, wenn du den Jordi hier hast, wie das so laufen soll mit Kruzifix an der Wand, mit kirchlichen Feiertagen und deren Begehung? Glaubst du, das gefällt ihm alles so toll? Oder wie toleranzelastisch siehst du dich denn selbst? Wo liegt deine persönliche Schmerzgrenze?

[Wende]

@macleod: Ein sehr interessanter Beitrag, aber leider werden deine Tipps nicht fruchten.

Auch wird es in keiner Weise fruchten, sie wieder in die Arme ihres Ex-Mannes zu "treiben".
Sie hat ja nun erfahren dass es noch etwas anderes gibt. Dass es die Wolke 7 gibt. Schade nur,dass sie auf einen Schwall-Experten aus Jordanien reingefallen ist um zu erkennen, dass es noch etwas anderes auf der Welt gibt. Jung, früh geheiratet und jetzt erlebt sie Leben, bedingungslose Verliebtheit.

Verliebtsein ist etwas großartiges und man ist berauscht. Was jordanien-love aber nicht wahrhaben will ist die Tatsache, dass sie verarscht wird. Sie nimmt nichts an, sie steigert sich rein, macht und tut als Leibeskräften.
Nur für was? Für einen Mann, der ein Kind von 11 Geschwistern ist, die alle angeblich sehr "europäisch" denken. Das ist natürlich unter Blödsinn abzuhaken, denn am Ende haben seine Eltern und seine großen Brüder das Sagen. Er ist viel zu sehr auf seine Kinderstube konditioniert.
Als streng gläubige Christin sollte sie das auch leben und sich nicht verbiegen. Sie verbiegt sich aber, obwohl es ihr nicht ganz bewusst ist.
Der Glaube spielt eben eine sehr große Rolle bei Muslimen und sie hat ja auch schon angedeutet, dass sie kompromissfähig ist. Damit fängt es an. Wo soll das enden?
Irgendwie hat sie mir wirklich leid getan, aber als sie den Kontakt zu einer anderen Frau suchte, die sie erst nach allen Regeln der Kunst verspottet hat. Da kann man einfach kein Mitleid mehr erwarten. Außerdem liest oder las sie stets selektiv und hat sich das eventuelle Gute für sich aufgesaugt wie ein Schwamm.

[moonlight]

Meistens läuft es doch so:
- Die TE wendet sich mit einem Problem ans Forum
- Die ersten Antworten trudeln ein, die TE bedankt sich artig fürs tolle Feedback und will Nachdenken
- Nach weiteren Antworten der User, die eher nicht in die erwünschte Richtung gehen, schmollt die TE - Nachdenken eher Fehlanzeige
... und recht schnell zieht sich die TE zurück, der Thread verläuft im Sand.

Ich finde, Jordi ist anders. Sie liest jedes Post - wenn auch "selektiv", das sei ihrer Verliebtheit geschuldet. Sie blieb bislang immer höflich und antwortet, auch wenn der Gegenwind teils eisig um die Nase blies, einige User haben ihr ziemlich zugesetzt. Jordi blieb höflich und erklärte sich. Und sie schreibt immer noch, auch das kommt nicht so häufig vor.

Jordi, da sind in Deinem Thread jede Menge guter Tipps und es wurde Dir ja auch schon geraten, erstmal sacken zu lassen. Mach mal Pause, Du bist einfach "durch den Wind" - nicht umsonst bezeichnet man im arabischen Kulturraum Verliebtheit als "Krankheit" ... der arme Betroffene wird bedauert und soll schnell wieder gesund werden, d.h. zur Vernunft kommen.

Die Idee mit dem Kloster finde ich übrigens auch gut.

Lass Dich drücken
moonlight

[castanea]

Kein User, kein TE, der oder die sich hier mit ihrem Anliegen an dieses Forum wendet, ist dem Forum Rechenschaft schuldig.
Niemand ist verpflichtet, zu Handeln, wie es sich der einzelne User wünscht.

Das mag schmerzlich sein bzw. ist es auch, da der von außen schreibende User sieht, wie der Ratsuchende in sein Unglück rennt und/oder zumindest viel Schmerzhaftes erleben wird.

Noch immer wird das Leben in realiter gelebt, nicht in einem Forum, welches letztendlich auch ein virtueller Bereich ist.
Und dort muß der Ratsuchende entscheiden, was er von dem Gelesenen an sich heran lassen will oder nicht.

Und wer über lange Zeit oder doch zumindeste längere Zeit, wie z.B. Jordi, eine Beziehung lebt, wird diese nicht sofort oder zumindest in einem überschaubaren Zeitraum beenden, nur weil hier das jemand vorschlägt.
Auch diese Entscheidung muss der Ratsuchende aus eigener Kranft treffen, dann nur dann wird diese auch haltbar sein.

Liebe Blume, das sind wahre Worte. Vor allem der letzte Abschnitt trifft zu 100% zu.
Genauso geht es mir. Ich bin im Moment dabei meine für mich richtige Entscheidung zu treffen. Habe die Antworten, die mir in meinem Thema gegeben wurden und auch Antworten, die ich in anderen Bereichen lese, überdacht, versuche für mich alles zu ordnen, und hoffe, dass ich am Ende die richtige Entscheidung treffe (treffen kann). Im Moment fällt mir einiges noch sehr schwer, aber die Weichen sind schon irgendwie gestellt. Sie gehen sogar in eine Richtung, die ich mir, ehrlich gesagt, noch vor 3-4 Monaten gar nicht vorstellen konnte.

Dir, jordanian-love, kann ich (aus eigener Erfahrung) nur sagen, die Menschen ändern sich wenn sie hier sind. Vielleicht nicht gleich im ersten Jahr, aber mit der Zeit schon. Auch wenn sie bisher weltlich eingestellt waren, so werden sie sich, vor allem wenn sie Kontakt mit anderen Landsleuten (die religiöser eingestellt sind) haben, von heute auf morgen ändern. Damit muss man dann erst einmal zurecht kommen. Es ist wirklich nicht einfach. Das Traurige dabei ist auch, sie verstecken vieles hinter dem Begriff Religion, obwohl sie eher nach Tradition leben. Bei uns ist es z. B. mittlerweile fast so, dass ich seine Religion beinahe besser kenne als er selbst, weil er eben nach der starren (oder sturen) Tradition die er in seiner Heimatfamilie kennen gelernt hat, lebt, bzw. leben möchte.

[moonlight]

Dir, jordanian-love, kann ich (aus eigener Erfahrung) nur sagen, die Menschen ändern sich wenn sie hier sind. Vielleicht nicht gleich im ersten Jahr, aber mit der Zeit schon. Auch wenn sie bisher weltlich eingestellt waren, so werden sie sich, vor allem wenn sie Kontakt mit anderen Landsleuten (die religiöser eingestellt sind) haben, von heute auf morgen ändern. Damit muss man dann erst einmal zurecht kommen. Es ist wirklich nicht einfach. Das Traurige dabei ist auch, sie verstecken vieles hinter dem Begriff Religion, obwohl sie eher nach Tradition leben. Bei uns ist es z. B. mittlerweile fast so, dass ich seine Religion beinahe besser kenne als er selbst, weil er eben nach der starren (oder sturen) Tradition die er in seiner Heimatfamilie kennen gelernt hat, lebt, bzw. leben möchte.

Liebe Castanea,

ein wichtiger Aspekt, den wir bislang noch nirgends wirklich erörtert haben. Ich habe dieselbe Erfahrung gemacht, sowohl mit meinem Ex-Bezzi ... alsauch spüre ich diese Veränderung jetzt aktuell bei mir selbst.

Berufsbedingt sind wir gerade in Brasilien. Wir haben uns sehr darauf gefreut, wir wissen, dass wir nach einigen Jahren wieder zurück nach Deutschland gehen, wir können die Sprache und haben einen Job, also ganz andere Startbedingungen als so mancher Einwanderer in Deutschland. Zudem sind wir in einem christlichen Land mit abendländischer Kultur. Trotzdem, tief im Inneren bin ich viel "deutscher" als ich eigentlich dachte und spüre ein Sehnen. Heimweh? Sehnsucht nach "meiner Kultur"? Oder einfach Sehnsucht nach etwas Vertrautem? Ich weiß es nicht, manchmal sind es banale Dinge, nach denen ich mich sehne (z.B. ein Leberwurstbrot ...erinnert mich an das Baguette-Thema eines anderen Threads), oder das Bedürfnis, einen Witz zu erzählen und mein Gegenüber hat denselben Humor und lachend schallend. Du verstehst? Und, Kirche hatte für mich nie einen besonders hohen Stellenwert .... trotzdem war ich im vergangenen Jahr in Sao Paulo öfters in der Kirche als die letzten 10 Jahre in Deutschland. Wir haben eine Kirche mit deutschem Gottesdienst gefunden, es ist halt so vertraut, man trifft andere Deutsche..... Ich habe auch in meinem Leben bislang noch nie so viel über Identität, Wurzeln, Heimat, etc. nachgedacht wie hier. Mich beschäftigt das Thema, und die meisten mit denen ich sprach, haben das so oder ähnlich bei sich auch erlebt.

Klar, wir genießen unser Leben hier, unternehmen viel, Brasilien ist ein wunderschönes Land. Wir sitzen bestimmt nicht betrübt herum. Aber daheim ist eben daheim.

Und wenn schon ICH so empfinde ... ich kann sehr gut nachempfinden, dass sich jemand ändert, wenn er im Ausland ist - religiöser wird, traditionsbewusster wird, usw. Je größer die Unterschiede, um so mehr das Besinnen auf die eigenen Wurzeln, denke ich. So manche Frau, die sich denkt "ach, meiner ist ja soooo westlich eingestellt" staunt, welche Wandlung ihr orientalischer Prinz durchmacht.

LG
moonlight

[Chikara]

Liebe Jordi,

Dürfte ich dir eine Mail schicken?

Liebe Grüße
Chikara

[jordanian-love]

Liebe Jordi,

Dürfte ich dir eine Mail schicken?

Liebe Grüße
Chikara

Hallo Chikara,

ich habe die Emailfunktion freigeschaltet, so dass Du mir eine Email schreiben kannst.

Lieben Gruß,

jordi

[Chikara]

Danke . Du hast eine Mail

Liebe Grüße
Chikara

[jordanian-love]

Danke . Du hast eine Mail

Liebe Grüße
Chikara

Danke für Deine Mail. Ich werde es diese Nacht mal "sacken lassen" und Dir morgen in Ruhe antworten.

Danke

Ich habe hier morgen sowieso mal ein paar Gedanken zu äußern.

Lieben Gruß,

Jordi

[Darinka]

Ich habe hier morgen sowieso mal ein paar Gedanken zu äußern.

Liebe Jordi,

schön das zu lesen. Kann ich mir jetzt Einiges an Geschreibsel sparen...
Ich hatte mir nämlich für heute vorgenommen Dir ein paar Zeilen zu schreiben, um Dich aus Deiner stillen Ecke zu locken...
Mich interessiert sehr, wo Du gedanklich gerade stehst.

Viele liebe Grüße
darkness

[Chikara]

Danke . Du hast eine Mail

Liebe Grüße
Chikara

Danke für Deine Mail. Ich werde es diese Nacht mal "sacken lassen" und Dir morgen in Ruhe antworten.

Danke

Ich habe hier morgen sowieso mal ein paar Gedanken zu äußern.

Lieben Gruß,

Jordi

Hi Jordi,
ja, lass es mal sacken und gönn dir etwas Ruhe. Dein Kopf fährt zurzeit Karussel und dann kann man ohnehin nix entscheiden. Das ist dann leider so. Hier in diesem Forum sind viele gebrannte Kinder (werde meine Geschichte auch mal einstellen), die scheuen das Feuer. Und können in vielen Fällen den Rauch schon riechen, bevor man die Flammen sieht ...

Wer weiß, ob ich gute Ratschläge erteile, aber ich wills wenigstens auch versuchen. Du bekommst hier auf jeden Fall von den anderen sehr viele gute Ratschläge. Ich wäre damals froh gewesen, wenn andere bei mir alles so "zerpflückt" hätten, aber wahrscheinlich hätte ich mich trotzdem auf den tiefen Griff ins Klo, den ich damals getätigt habe, eingelassen. Leider. Der Kopf ist dann ausgeschaltet und man entscheidet so wichtige Dinge mit dem Herzen. Und das Herz ist in so einem Fall ein recht dummes Organ.

Nach allem, was ich so erlebt habe, kann ich nur sagen: Meinen jetzigen Freund würde ich heiraten, ja. Aber nicht nur aus Liebe. Klar ist Liebe mit ein Hauptgrund, aber andere Dinge sind ebenso wichtig. Wie schon die anderen sagten: Du kennst Deinen Habibi nicht wirklich. Es dauert Jahre, bis man jemanden wirklich gut kennt. Und gerade eine Ehe ist etwas, das gut überlegt sein will. Auch aus Gründen wie der Abgabe von Rentenpunkten (wie hier auch schon erwähnt wurde) oder das Abzahlen von Krediten, die der Ehepartner aufgenommen, aber nicht zurückgezahlt hat, und für die man dann gradestehen muss. Bei einer Ehe sollte man die Liebe erst einmal etwas beiseite schieben und praktische Erwägungen vorziehen. Ich z.B. würde meinen jetzigen Partner nur heiraten, weil ich mir sehr sicher bin, dass es hält. Klar, das denken am Anfang alle , sonst würde man gar nicht erst heiraten. Sicher, schief gehen kann es immer. Aber wenigstens war man sich vorher so sicher, weil man sich sehr gut kannte.
Das ist bei dir leider nicht der Fall ... und es ist nicht ganz ohne, jemanden erst zu heiraten und erst dann den Alltag mit ihm zu haben. Der Alltag ist schon bei Nicht-bina-Paaren so eine Sache. Wenn die Liebe und Kompromißbereitschaft nicht groß genug sind, gibt es schon bald Probleme. Beziehungsalltag killt irgendwann die Verliebtheit, wenn man den nicht bekämpft. Wenn man dann noch mit einer ganz anderen Kultur und daher auch ganz anderen Erwartungen an sich und sein Verhalten konfrontiert wird, wird's hart.
Gut, das haben die anderen auch schon gesagt, deswegen hülle ich mich jetzt in Schweigen .

Ganz liebe Grüße
Chikara

[jordanian-love]

Hallo Ihr Lieben!

Ja, was soll ich sagen... ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. In den letzten zwei Wochen hat sich wirklich viel getan

Vielleicht erstmal die Nachricht, dass ich sehr viel nachgedacht und es bisher durchgezogen habe, meinem Freund keine Bewerbungen mehr zu erstellen. Und? Mein Freund hat doch tatsächlich selbst Bewerbungen geschrieben und diese BCC an mich versandt, damit ich sehe, dass er aktiv geworden ist. Das hat mich wirklich sehr gefreut. Außerdem hat er mir erzählt (und zwar von selbst), dass er sich für den Deutschkurs in Amman angemeldet hat. Jetzt muss er warten, bis dort freie Plätze zur Verfügung stehen.

Das waren die guten Nachrichten... Jetzt die schlechten..

In den letzten Tagen bekam ich einen Anruf von meinen Vermietern: Es hätte sich das Bundeskriminalamt bei ihnen gemeldet und seltsame Fragen über mich und meinen Freund gestellt. Details zum Warum hat der Beamte meiner Vermieterin wohl nicht mitgeteilt, nur lästige Fragen über mich und meinen Freund gestellt. Weil meine Vermieterin das so suspekt fand, hat sie den Beamten nach Namen, Dienststelle und Telefonnummer gefragt. Diese Daten hat sie dann an mich weitergegeben und darum gebeten, dass ich dort nachfrage, was los sei, da sie sich doch große Sorgen um ihr Eigentum machen würde (??). Naja, wie auch immer.

Ich habe dann unmittelbar nach dem Gespräch mit meiner Vermieterin den Polizeibeamten angerufen. Ich musste nur meinen Namen sagen, da wusste er sofort wer ich bin. Grund des Anrufes bei meinen Vermietern war, dass jemand aus meinem engen Familien- und Freundeskreises meinen jordanischen Freund beim BKA angezeigt hat, weil der Verdacht bestünde, dass mein Freund ein Terrorist sei und ein Attentat in Deutschland geplant habe. ( DAS IST JETZT KEIN SCHERZ!!!)

Aufgrund dieses Hinweises habe das BKA angefangen verdeckt zu ermitteln; man bei der Ausländerbehörde angerufen und sich dort über meinen Freund erkundigt und halt bei meinen Vermietern. Daraufhin haben der BKA Beamte und ich einen Termin vereinbart, um alles bei einem persönlichen Gespräch zu klären. Als der Beamte dann ein paar Tage später mit seiner Kollegin bei mir war, hatten sie sehr viele Fragen zu der "Vergangenheit" meines Freundes; man wollte wissen, wo er arbeitet; als was er beschäftigt ist; wo er wohnt; in welchen familiären Bedingungen er lebt; ob er studiert hat und wenn ja, was und wo; welcher Religion er angehört und ober Sunnit oder Shiit ist; wie wir uns kennengelernt haben; ob ich je den Verdacht hatte, dass er etwas plant und so weiter und so weiter....Dann wurde ich gefragt, ob ich irgendwelche Dokumente von meinem Freund habe (Kopie des Reisepasses, Zertifikate, Lebenslauf, Urkunden, etc....). Ich habe den Beamten alles gegeben was ich hatte, nämlich die Kopie der Geburtsurkunde, seine Zeugnisse, seinen Lebenslauf und die Kopie seines Reisepasses. Diese Dokumente würden geprüft werden und dann bekäme ich Bescheid.

Heute nun war das BKA bei mir und hat mir mitgeteilt, dass mit meinem Freund alles in Ordnung sei und er mir in ALLEM die Wahrheit gesagt habe. Ich müsste mir keine weiteren Gedanken machen, er sei ein ganz normaler Bürger. (Das hat mich ehrlich gesagt beruhigt. Hatte in den letzten Tagen keine ruhige Minute mehr; bis ich dann heute endlich das Resultat erfahren habe).

Was ich aber besonders schlimm finde, ist die Tatsache, wer meinen Freund beim BKA angezeigt hat!!! (Das geht nämlich definitiv einen Schritt zu weit! )
Es war mein "lieber Ehemann"!! Mehr möchte ich dazu nun nicht mehr sagen.

Der BKA Beamte hat mich dann heute gefragt, ob ich meinen Mann wegen Verleumdung anzeigen möchte, weil, so der Beamte, diese Vorgehensweise nun ja auch erhebliche Auswirkungen auf die Zukunft meines Freundes und mir haben wird. In der Datenbank ist jetzt hinterlegt, dass dieser Verdacht mal bestanden habe; dies weiß nun auch die Ausländerbehörde; bei der nächsten Beantragung des Visums für Deutschland könne das Probleme machen. Außerdem kann er den Job beim BKA Wiesbaden nun auch vergessen (die können den Vorgang natürlich auch einsehen). Außerdem könnten wir Probleme bei einer ggf. neuen Wohnungssuche bekommen, wenn z. B. der Vormieter kontaktiert wird. (Ich habe meinen Vermietern das unwohle Gefühl natürlich auch angemerkt). Desweiteren werden meine Vermieter wohl kaum ein weiteres Mal in das Ausstellen einer Verpflichtungserklärung einwilligen.

Aufgrund dieser Situation ist mein Freund natürlich auch total unsicher; er hat Angst, dass er ggf. bei einer erneuten Einreise nach Deutschland womöglich verhaftet werden könnte oder andere Probleme bekommen könnte....
Mein Freund hat mich daher gestern Abend zum ersten Mal gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, mir Arbeit in Jordanien zu suchen und dort mit ihm zu leben; zumindest erstmal für den Anfang!! (Wenn er so etwas schon fragt).

Mir hat die Situation auf jeden Fall gezeigt, dass ich definitiv nicht mehr zu meinem Ehemann zurückkehren werde. Damit hat er sich nun endgültig ins Aus geschossen.

Als ich meinem Freund von dem Verdacht erzählt habe, hat er mich gebeten, alle möglichen Dokumente zur Verfügung zu stellen und alle Fragen offen und ehrlich zu beantworten, da wir NICHTS zu verbergen hätten. Das habe ich genauso gesehen.

So, das war jetzt erstmal das Wichtigste! Ich bin auf Eure Kommentare gespannt.

Lieben Gruß,

Jordi

[Candy]

Liebe Jordanien-Love,

dass ist ja schrecklich.
Woher weisst du, dass es tatsächlich dein Ehemann war, der das BKA informiert hat?
Könnte es nicht vielleicht auch jemand anderes gewesen sein?

[jordanian-love]

Liebe Jordanien-Love,

dass ist ja schrecklich.
Woher weisst du, dass es tatsächlich dein Ehemann war, der das BKA informiert hat?
Könnte es nicht vielleicht auch jemand anderes gewesen sein?

Der BKA Beamte hat es mir gesagt, weil er wissen wollte, ob an dem Verdacht wirklich etwas dran ist oder ob die Anzeige aus gekränkter Eitelkeit oder Ähnlichem gemacht wurde. Hat sich ja dann auch so bestätigt.

Lieben Gruß,

Jordi

[moonlight]

Liebe Jordi,

Ich muss gestehen, ich war schon ganz gespannt auf Deinen Bericht heute. Was für eine Entwicklung! Damit hätte wohl keiner hier gerechnet, oder?
Zunächst, gut für Dich, dass alles gut über die Bühne ging, dass alle Verdachtsmomente ausgeräumt werden konnten und Du nun Gewissheit hast, Du bist von Deinem Jordanier nicht angelogen worden.

Ich kann nachvollziehen, dass Dein Ehemann sich große Sorgen machte. Und angesichts der Diskussionen um Schläfer, Terrorzellen, etc. kann ich selbst diesen Gedankengang bei Deinem Mann nachvollziehen. Die Anzeige muss nicht zwingend und ausschließlich aus verletztem Stolz heraus aufgegeben worden sein, sondern aus Sorge um Dich. Wie hast Du den Jordanier nochmal kennen gelernt? Durchs Schütteln des Handys?

Dennoch, eine Anzeige beim BKA - das ging deutlich einen Schritt zu weit. Und er hat damit offensichtlich das Gegenteil erreicht, nämlich Euch Beide noch enger zusammen gebracht. Aus Deinen Zeilen lese ich auch "Wir beide gegen den Rest der Welt". Wir schaffen das!!"

Trotz der jüngsten Entwicklungen bleibt bestehen, was viele andere User vor mir auch schon geschrieben: Elbst wenn Ihr es schaffen sollte, es bleibt ein bina Bezoehung mit allen damit verbundenen Schwierigkeiten.

Puh, muss jetzt erst mal durchschnaufen.

LG moonlight

[Dalama]

Puh, das war spannend.

Jordi, hast du eigentlich überprüft, ob die angebene Nummer tatsächlich zu der Behörde gehört? (War nur mein erster Gedanke, zumal die Gespräche ja auch nicht im Büro stattfanden, sondern bei dir zu Hause.)

[jordanian-love]

Puh, das war spannend.

Jordi, hast du eigentlich überprüft, ob die angebene Nummer tatsächlich zu der Behörde gehört? (War nur mein erster Gedanke, zumal die Gespräche ja auch nicht im Büro stattfanden, sondern bei dir zu Hause.)

Hallo Dalama,

ja, das habe ich getan. Außerdem trugen die Beamten eine Dienstwaffe und hatten auch Unterlagen dabei, die sie vorab von der Ausländerbehörde erhalten hatten.

Lieben Gruß,

Jordi

[Candy]

das ging ja alles ruckzuck -
allerdings finde ich es unerhört, dass sich die Beamten nicht zuerst an dich gewendet haben,
sondern sofort Erkundigungen über euch/ihn, bei deiner Vermieterin eingeholt haben.

[Dalama]

Danke, Jordi.

So unangenehm das Ganze auch für euch war, aber zumindest ist seine Identität jetzt besser durchgecheckt, als du selbst es hättest bewerkstelligen können.

Dass die Anzeige seiner Bewerbung in WI schaden soll, sehe ich nicht unbedingt. Schließlich wird auch vermerkt sein, woher sie stammt und die näheren Umstände. Oder haben die Beamten dir das gesagt?