Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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Thelmalouis
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Re: Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Beitrag von Thelmalouis » 06.06.2019, 19:21

Er hat das sofort verstanden wegen der Heirat und hat mich gefragt ob wir dann wenigstens nach einem Jahr Beziehung nur in der Moschee heiraten könnten, damit unsere Beziehung sozusagen legalisiert wäre...

Efendi hat geschrieben:
So eine islamische Eheschließung ist juristisch völlig bedeutungslos und bewirkt keinen Rechtsanspruch für einen Aufenthalt in Deutschland/Europa
Sie hat ja bereits zu beginn erwähnt, dass sie das weiß und nur muslimisch heiraten will, damit seine Eltern zufrieden sind.
Gruß Thelmalouis


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Efendi II
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Re: Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Beitrag von Efendi II » 06.06.2019, 19:36

clairealacarta hat geschrieben:
06.06.2019, 14:50
Sollte seine Aufenthaltserlaubnis nicht verlängert werden und er wird abgeschoben, würde ich mit ihm in ein anderes Land gehen wo er leicht hinkommt zB Indien,
Gerade für Staatsbürger Afghanistans sind die Hürden für ein normales Touristenvisum in Indien schon ziemlich hoch gesteckt und ein Visum für einen legalen dauerhaften Aufenthalt ist kaum erreichbar. Auch Du als Deutsche kannst nicht so einfach für einen längeren Zeitraum nach Indien einreisen. Es sei denn, Du verfügst über ein ganz dickes Vermögen, welches Du dort investieren willst.

Bei illegalen Aufenthalten reagieren die Inder ziemlich dünnhäutig. Das sind mehrjährige Haftstrafen zumindest im Strafgesetzbuch angedroht.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

clairealacarta
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Re: Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Beitrag von clairealacarta » 06.06.2019, 19:50

Thelmalouis hat geschrieben:
06.06.2019, 18:30
Liebe Clarealacarta,

ehrlich, es tut mir leid, dass ich dir meine Bedenken so schonungslos um die Ohren gehauen habe.
Das war nicht böse gemeint.
Lass das alles erst mal sacken.

Du weißt nun, was auf dich zukommen könnte und bist etwas mehr drauf vorbereitet.
Wichtig ist, dass du dich von niemandem unter Druck setzen lässt und du dich nicht auf falsche Kompromisse einlässt.
Tue nichts, was du nicht auch wirklich tun willst oder vor dem dich ein ungutes Bauchgefühl warnt.
Lass dir Zeit und bestehe auch darauf.

Ich wünsche dir alles Gute.
Also leid tun muss dir das nicht, weil du sagst das ja nicht aus Bösartigkeit raus sondern vermutlich aus Erfahrung (eigene oder Freunde) und es gibt sicher viele Fälle wo der Beznesser so gut war dass er jeden täuschen konnte. Ich fände es nur sehr unfair wenn ich jetzt einfach Schluss mache aus einer Angst heraus obwohl ich ja sehr glücklich bin und er auch.

Ich komme mir auch etwas schäbig vor, ihm sowas (eventuell) zu unterstellen. Wenn es jetzt umgekehrt wäre und ich wäre die mit dem unsicheren Aufenthalt wäre ich schon sehr verletzt an seiner Stelle. Und wie oben jemand schrieb wenn man dann 2 Jahre glücklich zusammen ist dann würde man seine Meinung vielleicht doch ändern wenn er abgeschoben werden würde mit der Heirat. Aber ich hätte bei einem Deutschen zb auch meine Bedenken, dass er mich betrügt, was ja doch häufiger vorkommt als man denkt. Was positiv ist, ist jedenfalls dass er in erster Linie deutsche Freunde hat bedingt durch seinen Job und er sehr fleißig und intelligent ist. Aber ich lebe eigentlich immer so dass ich mit dem worst case leben könnte.

Bezüglich auswandern wäre das für mich kein Problem. Da ich zu 100% im Homeoffice arbeite und die letzten Jahre kaum in Deutschland verbracht habe sondern hauptsächlich auf Reisen war. Indien hatte mir sehr gut gefallen, dort habe ich bereits ein halbes Jahr gelebt.

Jedenfalls werde ich nichts tun wozu mein Bauchgefuhl nein sagt, denn ich habe eine sehr gute Intuition und lebe hauptsächlich danach. Bei ihm habe ich kein schlechtes Gefühl, trotzdem kann der Bauch nicht alles wissen und man muss trotzdem vorsichtig sein. Ich bin aber auch keine Frau die von Männern abhängig ist, bevor ich ihn kennengelernt habe wollte ich nie einen Freund sondern nur meine Reisen genießen und ab und an mal eine Affäre haben.

Wenn am Schluss rauskommt er hat mich nur verarscht, dann wäre das für mich kein Weltuntergang weil ich kann auch sehr gut und glücklich alleine sein. Und wenn er lieber eine muslimische Jungfrau hätte würde ich wohl auch gar nicht trauern sondern mir nur denken dass ein Mensch der so ein langweiliges Leben will ohnehin nicht zu mir passt. Also wenn er durch mich den Aufenthalt durch Heirat bekommen würde und hätte mich getäuscht wäre es auch kein großes Drama, da er ja viel mehr verdient als ich. Außer einem gebrochenen Herz hätte ich nicht viel zu verlieren. Aber eine Heirat steht für mich trotzdem nicht zur Debatte, weil ich dann keine Lust auf Scheidungsstress hätte sondern lieber reisen würde.

Schauen wir mal, ich hoffe dass es klappt und wenn nicht zwar blöd gelaufen und sicher wäre ich für einige Zeit traurig, aber es wäre auch kein Weltuntergang.

Wichtig war mir durch dieses Forum Klarheit zu schaffen, welche Risiken auf mich zukommen und ob ich mit dem Worst Case leben könnte. Dafür muss ich die Situation aber erst von allen Seiten beleuchten was denn der Worst Case wäre und wie wahrscheinlich es ist dass dieser Fall eintritt.

Im Moment ist es mir das Risiko wert denke ich, da ich ohnehin bei jeder Beziehung von nichts dauerhaften ausgehe, da dies in unserer Welt unwahrscheinlich geworden ist.

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Re: Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Beitrag von clairealacarta » 06.06.2019, 20:00

Efendi II hat geschrieben:
06.06.2019, 19:36
clairealacarta hat geschrieben:
06.06.2019, 14:50
Sollte seine Aufenthaltserlaubnis nicht verlängert werden und er wird abgeschoben, würde ich mit ihm in ein anderes Land gehen wo er leicht hinkommt zB Indien,
Gerade für Staatsbürger Afghanistans sind die Hürden für ein normales Touristenvisum in Indien schon ziemlich hoch gesteckt und ein Visum für einen legalen dauerhaften Aufenthalt ist kaum erreichbar. Auch Du als Deutsche kannst nicht so einfach für einen längeren Zeitraum nach Indien einreisen. Es sei denn, Du verfügst über ein ganz dickes Vermögen, welches Du dort investieren willst.

Bei illegalen Aufenthalten reagieren die Inder ziemlich dünnhäutig. Das sind mehrjährige Haftstrafen zumindest im Strafgesetzbuch angedroht.
Es war nur ein Beispiel. Natürlich würde ich mir bei einer Nichtverlängerung der Aufenthaltserlaubnis Gedanken machen wo es denn möglich wäre.
Er bzw seine Familie haben sehr viel Geld, ich bin eher diejenige die nur so viel hat dass sie gerade davon reisen kann und mit online Arbeit ist das sehr leicht möglich da im Ausland die Ausgaben viel geringer sind (durch das Reisen hab ich auch ständig keine Wohnung in Deutschland, wobei ich die jetzige Neue untervermieten darf)
Ich kann mir aber nicht vorstellen dass der Aufenthalt nicht verlängert wird,ich denke nur im Voraus falls doch der Worst Case eintritt.

Anaba
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Re: Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Beitrag von Anaba » 06.06.2019, 20:27

Wenn am Schluss rauskommt er hat mich nur verarscht, dann wäre das für mich kein Weltuntergang weil ich kann auch sehr gut und glücklich alleine sein. Und wenn er lieber eine muslimische Jungfrau hätte würde ich wohl auch gar nicht trauern sondern mir nur denken dass ein Mensch der so ein langweiliges Leben will ohnehin nicht zu mir passt.
Warum sollte das für ihn ein langweiliges Leben sein?
Seine Familie ist reich und er würde zumindest keine finanzielle Not leiden.
Er könnte reisen, auch mit Frau und Kindern, und er könnte sein Leben gestalten, wie es ihm passt.

Was mich sehr verwundert ist der Umstand, dass du die keine Sorgen machst, wenn er in das Land,
aus dem er flüchten musste, evtl. zurückkehren muss.
Das kommt gar nicht zur Sprache.
Wenn ich jemanden liebe, ein gutes Leben mit ihm führe, würde ich mir zuerst Sorgen machen, dass ihm
etwas passiert, wenn er nach Afghanistan zurück muss.
Das sollte eigentlich Problem Nummer eins sein.
Das scheint dich nicht weiter zu berühren.
Liebe Grüße
Anaba

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Efendi II
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Re: Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Beitrag von Efendi II » 06.06.2019, 20:37

clairealacarta hat geschrieben:
06.06.2019, 19:50
Bezüglich auswandern wäre das für mich kein Problem. Da ich zu 100% im Homeoffice arbeite und die letzten Jahre kaum in Deutschland verbracht habe sondern hauptsächlich auf Reisen war. Indien hatte mir sehr gut gefallen, dort habe ich bereits ein halbes Jahr gelebt.
In vielen Ländern benötigst Du auch bei dieser Tätigkeit eine Arbeitserlaubnis. Solange man davon nichts mitbekommt, mag das ja gutgehen.
Aber gesetzeskonform ist es trotzdem nicht. Da Du bereits in Indien gelebt hast, sind Dir die dortigen gesetzlichen Bestimmungen sicher bekannt.
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Re: Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Beitrag von leva » 06.06.2019, 20:51

Urlaub und mit Visum in einem Land leben und arbeiten sind wie immer 2 paar Schuhe.

Efendi II
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Re: Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Beitrag von Efendi II » 06.06.2019, 20:53

clairealacarta hat geschrieben:
06.06.2019, 20:00
Es war nur ein Beispiel. Natürlich würde ich mir bei einer Nichtverlängerung der Aufenthaltserlaubnis Gedanken machen wo es denn möglich wäre.
Nach dem Passport-Index ist der afghanische Pass so ziemlich der
besch....eidenste Pass den es weltweit gibt, denn damit braucht
man fast überall ein Visum und die Konsulate sind da ziemlich
zurückhaltend bei der Visumserteilung für längerfristige Aufenthalte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Henley_Passport_Index
Er bzw seine Familie haben sehr viel Geld....
Dann ist es allerdings schon sehr verwunderlich, dass er bzw. seine
Familie es nichts genutzt haben, einen stabilen Aufenthaltstitel in
einem etwas sichereren Land zu ergattern und er sich stattdessen
mit einem fragilen Aufenthaltsstatus als Flüchtling begnügen und
um jede Verlängerung bangen muss.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
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Anaba
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Re: Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Beitrag von Anaba » 06.06.2019, 21:00

Danke für den Link, Efendi.
Liebe Grüße
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clairealacarta
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Re: Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Beitrag von clairealacarta » 06.06.2019, 21:33

Anaba hat geschrieben:
06.06.2019, 20:27
Wenn am Schluss rauskommt er hat mich nur verarscht, dann wäre das für mich kein Weltuntergang weil ich kann auch sehr gut und glücklich alleine sein. Und wenn er lieber eine muslimische Jungfrau hätte würde ich wohl auch gar nicht trauern sondern mir nur denken dass ein Mensch der so ein langweiliges Leben will ohnehin nicht zu mir passt.
Warum sollte das für ihn ein langweiliges Leben sein?
Seine Familie ist reich und er würde zumindest keine finanzielle Not leiden.
Er könnte reisen, auch mit Frau und Kindern, und er könnte sein Leben gestalten, wie es ihm passt.

Was mich sehr verwundert ist der Umstand, dass du die keine Sorgen machst, wenn er in das Land,
aus dem er flüchten musste, evtl. zurückkehren muss.
Das kommt gar nicht zur Sprache.
Wenn ich jemanden liebe, ein gutes Leben mit ihm führe, würde ich mir zuerst Sorgen machen, dass ihm
etwas passiert, wenn er nach Afghanistan zurück muss.
Das sollte eigentlich Problem Nummer eins sein.
Das scheint dich nicht weiter zu berühren.
In meinen Augen langweilig. Ob es für ihn dann so wäre wäre mir dann auch egal weil er dann nicht zu mir passen würde.
Mhm ich würde mir schon Sorgen machen . Er sagt ja aber auch selber, dass es ihm ihn Afghanistan nicht schlecht ging die paar Jahre die er dort war, davor war die Familie in Pakistan aber der Vater wollte zurück. Er will nur einfach nicht in einem islamisch Land leben mit all den Einschränkungen und er will auch nicht bei seiner Familie oder in der Nähe leben die ihn vorschreiben wie er zu leben hat. Die in Deutschland sind ja ganz anders da ist die Cousine zb auch mit einem Deutschen verheiratet. Er ist hier auch nicht als Flüchtling anerkannt sondern hat den Aufenthalt durch die fertige Ausbildung und den Job (irgendwas mit 2+3)

Er selber würde es auch akzeptieren wenn ich erst ein paar Jahre in Afghanistan leben wollen würde bevor ich ihn heirate im Fall einer Abschiebung. Aber mich bringen dort keine 10 Pferde hin als Frau.

Aber ehrlich gesagt habe ich soweit nur mal theoretisch im Kopf gedacht und noch gar nicht richtig recherchiert in welchem Land wir denn leben könnten also was für ihn möglich ist . Ich hab es mir eher so vorgestellt 3 Monate hier 3 Monate da mit Touristen Visum, in Deutschland gemeldet bleiben und vom online arbeiten muss niemand wissen, zahle ja hier meine Steuern. So habe ich es zumindest die letzten Jahre gehalten. Aber im Endeffekt lebe ich schon so dass es zuerst mir gut geht und erst dann kommen die Anderen. Auch wenn ich jemanden liebe, liebe ich in aller erster Linie mich selber. Und es wäre ja kein Dauerzustand.

Im Moment sind wir erst 4 Monate zusammen und den Aufenthalt bekommt er ja vermutlich eh. Nur ich mach mir halt schon mal meine Gedanken weil mich auch eine Freundin gewarnt hat die einen Beznesser geheiratet hat den sie im Internet kennengelernt hat. Aber so wie ich das sehe werde ich noch viel recherchieren müssen.

Anaba
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Re: Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Beitrag von Anaba » 06.06.2019, 21:41

In meinen Augen langweilig. Ob es für ihn dann so wäre wäre mir dann auch egal weil er dann nicht zu mir passen würde.
Mhm ich würde mir schon Sorgen machen . Er sagt ja aber auch selber, dass es ihm ihn Afghanistan nicht schlecht ging die paar Jahre die er dort war, davor war die Familie in Pakistan aber der Vater wollte zurück. Er will nur einfach nicht in einem islamisch Land leben mit all den Einschränkungen und er will auch nicht bei seiner Familie oder in der Nähe leben die ihn vorschreiben wie er zu leben hat. Die in Deutschland sind ja ganz anders da ist die Cousine zb auch mit einem Deutschen verheiratet. Er ist hier auch nicht als Flüchtling anerkannt sondern hat den Aufenthalt durch die fertige Ausbildung und den Job (irgendwas mit 2+3)
Da du anfangs geschrieben hast, er wäre Flüchtling, habe ich das auch geglaubt.
Dann ist es natürlich Unsinn, was ich geschrieben habe.
Ich dachte, ihm droht Ärger in Afghanistan.
Aber, der droht ja vielen so genannten Flüchtlingen nicht.
Wenn es ihm in Afghanistan gut ging, ist es auch nicht zu schlimm, wenn er hier keine Niederlassungserlaubnis bekommt.
Liebe Grüße
Anaba

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Karlotta
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Re: Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Beitrag von Karlotta » 06.06.2019, 21:46

Hallo Clairealacarta, hast Du schon den Thread von Sanna gelesen: Hat es einfach nicht geklappt oder steckt mehr dahinter?
Zu finden unter Bi-Nationale Beziehungen - Bezness - Ja oder Nein
Nach dem Aufenthalt hat sich der Ehemann bei der sich ersten bietenden Gelegenheit verp....

Eine muslimische Heirat ist ohne standesamtliche Trauung nicht mehr gestattet. Das heißt aber nicht, dass es nicht doch noch statt findet.
Bedenke auch, dass zukünftige Kinder auf jeden Fall automatisch Moslems sind.
Karlotta
Ich sehe älter aus als ich mich fühle! Doch der Körper haut ab, macht sich selbständig!
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Re: Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Beitrag von Thelmalouis » 06.06.2019, 21:47

clairealacarta hat geschrieben:
06.06.2019, 21:33
Er will nur einfach nicht in einem islamisch Land leben mit all den Einschränkungen und er will auch nicht bei seiner Familie oder in der Nähe leben die ihn vorschreiben wie er zu leben hat
Dann wäre ja das Thema, muslimische Heirat sowieso vom Tisch, oder?
Erkennst du hier den Widerspruch?
clairealacarta hat geschrieben:
06.06.2019, 21:33
Er selber würde es auch akzeptieren wenn ich erst ein paar Jahre in Afghanistan leben wollen würde bevor ich ihn heirate im Fall einer Abschiebung. Aber mich bringen dort keine 10 Pferde hin als Frau.
Es ist gut, dass dich dort keine 10 Pferde hinbringen.
Unverheiratet könntet hier in diesem Land als Paar aber nicht leben.
Das ist dir doch klar.

Wie kann das sein, dass jemand in das Land zurück möchte, aus dem er Asyl beantragt hat.
Aber es ging ihm ja dort nicht schlecht, das erklärt dann so einiges.
Deutschland macht doch alles Unmögliche, möglich.
Aber das ist ein anderes Thema.
Gruß Thelmalouis


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Re: Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Beitrag von Anaba » 06.06.2019, 21:53

Wen es interessiert, hier ein paar Infos über die 2+3 Regelung.


https://www.vbw-bayern.de/vbw/ServiceCe ... gelung.jsp
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Beitrag von leva » 06.06.2019, 22:30

Will dein Freund denn mit dir in verschiedenern Laendern rumtingeln?
Laesst seine Ausbildung das zu?Bekommt er ein Visum als Afghane?
Homeoffice waere zB auch in den USA unter Touristenstatus verboten.
Dafuer brauchst eine Arbeitserlaubnis.
Immer wieder kommen diese Dinge in einem anderen Forum zur Sprache.

Justicia

Re: Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Beitrag von Justicia » 06.06.2019, 23:33

Liebe clairealacarta,

die spezielle Statistiken, die du suchst, wirst du im deutschsprachigen Raum eher weniger finden. Hauptsächlich aus forschungsethischen Gründen werden diese nicht erstellt. Und selbst das, was du zu lesen bekommst, muss nicht immer ein Abbild der Realität sein. Ich kann leider ein Lied davon singen.

Wozu es allerdings mehr oder weniger aktuelle Forschungen gibt ist die "Heiratsmigration", in deinem Fall die Unterkategorie "intermarriages" oder "cross-border-marriages". Es gibt viele Begriffe dazu. Aber auch das spielt bei dir keine Rolle, weil du ja keine rechtliche Ehe eingehen willst.

Selbst wenn es eine repräsentative 99%-Statistik geben sollte, weißt du immer noch nicht, ob dein Freund nicht zu den 1% gehört.
Oder wie ich immer sage: Wenn 100 von 100 Menschen die gleiche Reaktion zeigen, kann immer noch der 101. Mensch kommen, der eine andere Reaktion zeigt.

Letztlich ist und bleibt es immer ein Risiko. In Anbetracht der abrufbaren Informationen würde ich dieses Risiko nicht eingehen, aber wenn es so ist wie bei dir, du dich gut fühlst und standhaft bleibst, keine Gefahren erkennbar sind (bezweifel ich, aber Gefahren lauern auch überall) und du bereit bist, dieses Risiko vollen Bewusstseins einzugehen, dann versuche dein Glück.

Allerdings beachte auch, dass diese Beziehung erst vier Monate besteht. Eine recht kurze Zeit für all die Herausforderungen. In vier Monaten Beziehungen lernen sich manche Paare nicht richtig kennen, wenn sie im selben Dorf mit den selben Freunden, Schulen und Arbeiten aufgewachsen sind.
Trotzdem nimmst du dich diesen Herausforderungen an und suchst Lösungen. Ist für mich persönlich so über Gebühr, dass ich mich frage, was du nach längerer Zeit bereit bist, wirklich zu tun.

Des Weiteren bedenke bitte -auch wenn du das jetzt noch nicht so sehen kannst- der Schmerz des Liebeskummers wird garantiert ein anderer sein als wenn eine Beziehung ohne diesen Hintergrund endet. Glaube da bitte den erfahrenen Betroffenen, die das immer wieder berichten.

Efendi II
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Re: Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Beitrag von Efendi II » 06.06.2019, 23:37

clairealacarta hat geschrieben:
06.06.2019, 21:33
Er selber würde es auch akzeptieren wenn ich erst ein paar Jahre in Afghanistan leben wollen würde bevor ich ihn heirate im Fall einer Abschiebung.
Wie stellst Du Dir das denn vor? Unverheiratet zusammenleben in einem
Scharia-Land?

....und was erzählst Du hier immer von "Abschiebung"?
Davon kann doch überhaupt noch keine Rede sein oder hat er schon eine Ausreiseaufforderung erhalten?

Eingangs hattest Du geschrieben:
Mein Freund....eine abgeschlossene Ausbildung, einen festen Job und eine Aufenthaltserlaubnis
Eine Aufenthaltserlaubnis ist immer befristet, wird aber, wenn es keinen Anlass
dafür gibt, auch immer wieder problemlos verlängert. Da ist bis zu einer Abschiebung noch ein langer Weg. Welchen Grund sollte es denn dafür geben?
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Justicia

Re: Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Beitrag von Justicia » 07.06.2019, 00:04

Lieber Effendi,

die meisten Menschen können zwischen diesen juristischen Begrifflichkeiten nicht unterscheiden.
Ich weiß, dass dir das weniger gefällt, aber leider ist es nun mal so.

Ich verweise mal auf die FAQ von info4alien und hoffe, dass es gestattet ist. Hier geht es jetzt konkret um Ausreiseaufforderung - Ausweisung - Abschiebung:

http://www.info4alien.de/mick/faq.htm#38

Generell sind diese FAQ sehr interessant für alle, die eine ähnlich gelagerte Konstellation haben. Und solche haben wir hier ja gefühlt ohne Ende.
Auf der einen Seite finde ich das gut, weil jede einzelne Aufklärung zählt, aber es zeigt auch, dass der betroffene Personenkreis immer größer wird :(

Efendi II
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Re: Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Beitrag von Efendi II » 07.06.2019, 10:59

Julija hat geschrieben:
07.06.2019, 00:04
Lieber Effendi,
die meisten Menschen können zwischen diesen juristischen Begrifflichkeiten nicht unterscheiden. Ich weiß, dass dir das weniger gefällt, aber leider ist es nun mal so.
Gerade wenn man sich in einer Beziehung mit einem Ausländer befindet, sollte
man sich für diese Dinge interessieren und mit der Thematik vertraut machen.

Es ist schon erschreckend, wenn man selbst bei bi-nationalen Paaren feststellen
muss, dass da oftmals nicht geringste Kenntnisse über aufenthaltsrechtliche
Voraussetzungen und gesetzliche Erfordernisse vorhanden sind.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Ponyhof
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Re: Ist es immer Bezness? Statistiken? - Afghanistan

Beitrag von Ponyhof » 07.06.2019, 22:26

Ihr seid erst seit 4 Monaten -also ein paar Wochen- zusammen, und hechelt schon das Heiratsthema durch...???

Auch wenn das -jetzt!- erst für "in 1-2 Jahren" geplant wääääääre, sollst Du ihm quasi jetzt schon "zusagen", sprich, Dich "verloben". Na toll. Bitte beschäftige Dich damit, wie Deine Stellung als afghanische Frau ist. SO ist er aufgewachsen, und genau SO will er es seinen Eltern rechtmachen. Letztendlich ist DEIN Willen, deine Freiheit, deine Meinung der seiner Eltern (und seiner Herkunftskultur) UNTERGEORDNET. Und das ist JETZT, nach ein paar Wochen (!!!) schon so. Das wird in einer Ehe noch viel, viel schlimmer.

Obwohl er also schon jahrelang hier lebt, ist er doch noch nicht in dieser Kultur hier angekommen. Das sollte Dir zu denken geben.

Auch wenn ihr turtelt, er sich sexuell bei Dir austobt, ihr verliebt seid....---alles gut und schön, die Hormone und die Biochemie tauchen alles in ein rosarotes Licht. Das wird aber nicht so bleiben, sondern ihr müsst den Alltag bewältigen. Zusammen leben, zusammen durch Krisen kommen. Daher empfiehlt es sich, erstmal etwas länger zusammenzusein. Das ist hierzulande auch üblich. Hierzulande sind die Regeln eben anders, da ist die "wilde Ehe" für junge Paare normal. Und wenn er (seit Jahren!) HIER lebt, und sich eine Frau von HIER sucht, so hat er -sorry- auch gefälligst die HIESIGEN REGELN zu akzeptieren. Punkt Aus Ende. Da gibt es eigentlich gar keine Diskussion. Wenn Du nach Afghanistan gehen würdest, würdest Du dich SOFORT an die dortigen Regeln halten, ohne Wenn und Aber. Das haben eigentlich auch seine Eltern zu akzeptieren. Andere Länder, andere Sitten. Das gilt auch für ihn, auch wenn er jetzt schon über Dich bestimmen möchte (...Heiratsgarantie).

Bezness sehe ich hier nicht zwangsläufig, möchte es aber auch nicht ausschliessen. Dass er für Dich bezahlt, für dich materiell sorgt, dass seine Eltern sich mit deinen Eltern ansprechen möchten etc. ist genau das Vorgehen, das in dieser Kultur üblich ist. Aber auch wenn es kein Bezness sein sollte, so kann das Ganze doch in einer sehr schwierigen binationalen Ehe enden. Er muss es gar nicht böse meinen, aber er ist mit einem Frauen-und Ehebild aufgewachsen, was ihn wahrscheinlich irgendwann einholen wird, insbesondere dann, wenn es -wie in jeder Ehe, auch in der glücklichsten- mal kracht. Und wie oben beschrieben, hat er die hiesigen Regeln noch nicht wirklich verinnerlicht und für sich angenommen, sondern ist in seinem Innersten noch sehr tief in dieser Kultur verwurzelt.
„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama

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