La Rubia und der Dominikaner

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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Lilly89
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La Rubia und der Dominikaner

Beitrag von Lilly89 » 22.09.2020, 17:57

Hier kommt nun auch meine Geschichte...
2015 verbrachte ich einen wundervollen Urlaub mit meinem damals noch Ehemann in der Dominikanischen Republik. Immer mehr merkte ich aber das sich unsere Interessen auseinander bewegten, er wollte den ganzen Tag nur am Strand liegen und ich wollte Action, Abenteuer und Tanzen. Ich lernte schnell einen der Barkeeper kennen und wir unterhielten uns. Irgendwann tauschten wir dann Nummern. Es blieb alles rein freundschaftlich. Eines Tages bekam ich eine WhatsApp einer anderen Dominikanischen Nummer: "ich habe ein Foto von dir gesehen auf dem Handy meines Schwagers und ich finde dich echt toll" Ich unterhielt mich mit ihm, wollte ja sowieso mein spanisch aufbessern. Nach einigen Wochen in denen wir täglich oft und lange miteinander schrieben, konnte ich nicht mehr aufstehen ohne direkt auf mein Handy zu schauen ob er mir Nachts nicht ein paar Nachrichten geschrieben hat. Fast jeden Morgen habe ich tolle, rührende, romantische Nachrichten vorgefunden. So vergingen die Wochen, mein Mann bekam von alle dem nichts mit, wir lebten ja sowieso nur noch nebeneinander her. Ich bekam viel und tollen Honig uns Maul, nach Geld wurde nie gefragt.
Ich beschloss für diesen Mann meinen Mann zu verlassen und flog kurzfristig 2 Wochen zu ihm. Zu ihm nach Hause wollte ich nicht und ein hotel war mir zu teuer, außerdem wollte ich sehen wie die einheimischen leben, einkaufen, kochen, einfach alles. Ich würde von ihm am Flughafen abgeholt, wir fuhren mit dem Taxi zur Bushaltestelle und da ging es schon los, er hätte wohl 2 Stunden mit dem Taxifahrer auf mich gewartet und kann die 3 US$ für die heimfahrt für uns beide nicht mehr aufbringen da das Taxi alle seine Ersparnisse schon gekostet hat. So zog es sich den ganzen Urlaub alles auf meine Tasche. Ich war regelrecht blind vor Liebe. Die Urlaube als Pärchen waren abgesehen davon das ich für alles aufkommen musste auch echt schön. Ich habe viel vom Land und den Leuten kennengelernt. Beim 2. Besuch auch die Familie. Da kümmerten wir uns bereits um ein besuchervisum für Deutschland das aber natürlich abgelehnt wurde. Ich hatte mittlerweile in Deutschland 2 Jobs und er machte eine Ausbildung in der Dom rep zum camarero (Kellner) in der Zeit flossen von mir schon monatlich 200€ da er ja für "UNS" eine Wohnung gemietet hatte und auch sein Internet bezahlen musste damit wir in Kontakt bleiben konnten. Oft hörte ich den Satz "ich weiß nicht wie ich mir heute was zu essen machen soll, ich bin total pleite" also schickte ich weitere 100€ rüber. Ich möchte das Gefühl, jemandem den ich liebte helfen zu können. So ging es immer weiter bis ich am Abreisetag 2017 erfuhr das ich schwanger war. Danach war meine einzige Priorität SEINE Papiere zu regeln um das er zu mir nach Deutschland konnte. Als er dann bei mir war zeigte ich ihm kurz wie hier der Hase läuft und wie er täglich zum integrations Kurs kommt, denn ich auch angeleiert und bezahlt habe und bekam kurz danach unser Kind. Er kümmerte und unterstützte mich mit dem kleinen echt super. Außer wir waren in seiner Heimat. Da war nichts wichtiger als feiern und mit den kumpels abhängen und klar, auf meine Kosten. Auch in D beteilige er sich trotz Arbeit eher sperrlich am Lebensunterhalt oder um andere Kosten es sei denn es waren Ausgaben, darin war er wirklich gut. Die Augen geöffnet hat mir dann endlich eine schlimme Krankheit. Nach meiner 2. Chemotherapie hatten mir die Ärzte erlaubt meinen bereits gebuchten Urlaub anzutreten (es könnte ja der letzte sein) aber auch hier galt nur feiern und saufen. Er hat mich mit dem kurzen bei der Familie abgestellt und war dann, manchmal bis zum nächsten Morgen, nicht mehr gesehen. Als wir zurück in Deutschland waren luden wir seine Mutter ein letztes Mal ein (wieder alles auf meinen Geldbeutel) und verbrachten ein schönes Weihnachtsfest mit ihr. Als sie zurück war zog ich den Schlussstrich. Ich bat ihn sich eine Wohnung zu suchen.

Mittlerweile ist unser Verhältnis freundschaftlich, dem kleinen wegen, er zahlt das an Unterhalt was er kann und er holt ihn einmal die Woche zu sich.

Ich bin zwar jetzt pleite und hab nen Kredit an der backe aber ich hab einen wundervollen Sohn, einen tollen Mann und mein Spanisch ist auch perfekt. Aber das wichtigste ich habe viel gelernt daraus und genieße jeden Tag in meinem Leben

Efendi II
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Re: La Rubia und der Dominikaner

Beitrag von Efendi II » 22.09.2020, 19:00

Lilly89 hat geschrieben:
22.09.2020, 17:57
Ich bin zwar jetzt pleite und hab nen Kredit an der backe...
Na da bin ich mal gespannt, wie Du die jetzt auf Euch zukommenden
Kosten alle bezahlen willst?

Aber sicher übernimmt das alles Dein neuer ägyptischer Mann.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

nabila
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Re: La Rubia und der Dominikaner

Beitrag von nabila » 22.09.2020, 19:08

hallihallo,

schön, dass Du da bist, Lilly.

La Rubia (die Blonde) bezeichnet WEN als tollen Mann ? Ich hab da 'nen Knoten. Efendi schreibt von einem neuen ägypt. Mann, richtig ?

Du bist, denke ich 31 Jahre und wir hätten dann in der Reihenfolge deutsch -- dom.rep. -- ägypt. ???


liebe Grüße ♥
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Du kannst ruhig langsam gehen. Denn am Ende findest Du nur wieder zu Dir selbst zurück.

Lilly89
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Re: La Rubia und der Dominikaner

Beitrag von Lilly89 » 22.09.2020, 19:20

Efendi II hat geschrieben:
22.09.2020, 19:00
Na da bin ich mal gespannt, wie Du die jetzt auf Euch zukommenden
Kosten alle bezahlen willst?
Aber sicher übernimmt das alles Dein neuer ägyptischer Mann.
Ja das wird größtenteils von meinem Mann finanziert ich hab ja momentan nur Krankengeld.
Aber meine altlasten sind meine Sache. Darum kümmert er sich nicht und das würde ich auch niemals verlangen.
Es ist jetzt aber auch kein wirklich hoher Kredit.

Aber du siehst, ich bin jetzt vorsichtiger und mache nicht den selben Fehler ein zweites mal.
Und mein 1 Mann war übrigens deutscher. Also ein scheitern der Ehe hat nichts mit der Nationalität zu tun

Lilly89
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Re: La Rubia und der Dominikaner

Beitrag von Lilly89 » 22.09.2020, 19:25

nabila hat geschrieben:
22.09.2020, 19:08
La Rubia (die Blonde) bezeichnet WEN als tollen Mann ? Ich hab da 'nen Knoten. Efendi schreibt von einem neuen ägypt. Mann, richtig ?

Du bist, denke ich 31 Jahre und wir hätten dann in der Reihenfolge deutsch -- dom.rep. -- ägypt. ???
der tolle Mann, ist mein jetziger ägyptischer Ehemann. Sind seit 1 Monat verheiratet.

Ja das stimmt so, mit dem Dominikaner war ich allerdings glücklicherweise nie verheiratet.

Ich weiß das ist jung aber wer weiß schon wie lange man im Leben hat. Also wieso auf irgendwas warten wenn alles passt?

Sanna
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Re: La Rubia und der Dominikaner

Beitrag von Sanna » 22.09.2020, 21:10

Hallo Lilly,
nun habe ich deinen Thread hier gefunden. Er wurde mir nicht in den aktiven Themen angezeigt.

Ich kann deine Gedanken verstehen, bei mir war eine Erkrankung vor drei Jahren auch einer von mehreren Gründen, warum ich mich unüberlegt in meine Ehe stürzte. Es stand knapp zwei Wochen der Verdacht eines bösartigen Tumors im Raum (bestätigte sich dann nicht) aber ich dachte dann auch warum warten und stürzte mich voll rein, aber der Schuss ging nach hinten los (sein Visum lief auch bald ab). Ich hoffe sehr für dich das dein Mann es wirklich ernst mit dir meint und du sozusagen die Nadel im Heuhaufen gefunden hast!
"Gutes kann niemals aus Lüge und Gewalt entstehen" Gandhi

Lilly89
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Re: La Rubia und der Dominikaner

Beitrag von Lilly89 » 23.09.2020, 09:40

Sanna hat geschrieben:
22.09.2020, 21:10
aber ich dachte dann auch warum warten und stürzte mich voll rein, aber der Schuss ging nach hinten los.
Das tut mir leid.
Freut mich sehr das es sich nicht bestätigt hat.

Ich hatte einen sehr aggressiven trippel negativ Tumor und es besteht natürlich immer das Risiko eines Rückfalls. Aber ich gehe jetzt positiv und gestärkt in die Zukunft.

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