Bezness CUBA?

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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Franconia
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Re: Bezness CUBA?

Beitrag von Franconia » 08.10.2013, 17:40

Candy hat geschrieben:Ich selbst habe auch erlebt, was Integration bedeutet, ja, ich weiß, dass ich meine Situation auf keinen Fall mit ihnen vergleichen kann, aber auch ich müsste mich als Deutsche hier in der Schweiz gewissen Dingen unterordnen, die mir zuvor wirklich fremd waren.
ich bin öfters in der Schweiz und weiß um viele kleine und große Unterschiede von D und CH. Angefangen bei der Sprache, auch wenn man nur in der Deutschschweiz ist, bis hin zu kleinen Eigenheiten über die ich manchmal schmunzle oder mich auch wundere. Von anderen Dingen wie rechtliche Verschiedenheiten, Unterschiede z. B. bei Versicherungen, Müllentsorgung ( :wink: ), etc oder gar Berufsabschlüssen ganz zu schweigen.

Jetzt sind sich diese beiden Länder allerdings sehr nahe, sowohl räumlich als auch in ihrer Wertevorstellung, aber die Unterschied sind trotzdem teilweise gravierend, so dass man auch da Untergehen kann wenn man unvorbereitet übersiedelt.
Wenn man dies weiß, dann darf man sich auch nicht wundern wenn es erst recht schief geht, wenn man in einen vollkommen fremden Kulturkreis wechselt, mit einer anderen Sprache und evtl. noch einer anderen Religion.
Candy hat geschrieben:selbst mit Hartz4 geht es ihnen hier besser als im eigenen Land.
stimmt.
Aber Hartz4 reicht eben nicht aus um überzogen Ansprüche zu decken oder die Familie in der Heimat zu unterstützen und mit eben dieser Anspruchshaltung kommen viele Ausländer hier her.

Aber schaut euch trotzdem mal um und ihr werdet sehen, viele Ausländer tragen Markenklamotten , haben das neuste Smartphone oder den größte Flat-TV , dazu ein teures Auto, ect. Dies sind Dinge, die sich oft nicht mal ein Deutscher leisten kann (in dem Umfang) und ich frage mich da schon manchmal, woher haben die das Geld für solchen (unnützen) Kram, wenn es ihnen doch hier sooo schlecht geht. Es sind ja zudem nicht nur Ausländer mit einer AE und einem Job die sich das leisten, sondern oft z. B. auch Asylbewerber, die hier ja angeblich auch so schlecht behandelt und finanziell kurz gehalten werden.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Candy
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Re: Bezness CUBA?

Beitrag von Candy » 08.10.2013, 19:17

[/quote] Franconia schrieb:
Aber schaut euch trotzdem mal um und ihr werdet sehen, viele Ausländer tragen Markenklamotten , haben das neuste Smartphone oder den größte Flat-TV , dazu ein teures Auto, ect. Dies sind Dinge, die sich oft nicht mal ein Deutscher leisten kann (in dem Umfang) und ich frage mich da schon manchmal, woher haben die das Geld für solchen (unnützen) Kram, wenn es ihnen doch hier sooo schlecht geht. Es sind ja zudem nicht nur Ausländer mit einer AE und einem Job die sich das leisten, sondern oft z. B. auch Asylbewerber, die hier ja angeblich auch so schlecht behandelt und finanziell kurz gehalten werden.[/quote]

Genau das macht mich auch immer stutzig! In unserem speziellen und aktuellen "Fall" wundere ich mich auch, wie er sich das Abo für sein IPhone leisten kann, wo er doch - wenn überhaupt - ein verdammt geringes Einkommen hat. Hier in der Schweiz ist ein anderes Steuersystem, deshalb ist hier alles bedeutend teurer als in D und sicherlich noch bedeutend teurer als in Tunesien! Aber " er " scheint sich allen Luxus leisten zu können.

Liebe Franconia, ich wohne im Süden, in der Französisch sprechenden CH, es ist hier noch einmal vieles ganz anders als in der Deutsch-Schweiz. Ich musste Französisch lernen, um hier klar zu kommen und auch aufgrund der Religion gab es hier viel Neues zu erlernen - doch das war und ist natürlich kein Zwang, kommt halt darauf an, was man hier machen möchte und inwieweit man sich im Dorfleben integrieren möchte.
Je nördlicher man hier in der Schweiz ist, umso " deutscher" ist es, so empfinde ich es zumindest.

Na ja, aber wie gesagt, man muss halt auch gewillt sein, sich anzupassen, sich zu integrieren, mit allen Konsequenzen
und Land und Leute von Herzen lieben, dann klappt es und man kann wirklich glücklich sein, ich bin es hier jedenfalls.

Liebe Grüsse
Candy
Liebe Grüsse
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Franconia
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Re: Bezness CUBA?

Beitrag von Franconia » 08.10.2013, 19:54

Africus hat geschrieben:Und dann beklagen sie sich, dass sie am Monatsende kein Geld für Essen oder Bus haben...
jammern auf hohem Niveau :lol:

aber das ist ja durchaus gerechtfertigt wenn man bedenkt, was Mann/Frau alles aufgibt um hier leben zu können.
Nämlich:
Africus hat geschrieben:ein junge Frau hat einen Freund für ihre Haare, einen Freund für das Telefon, einen Freund für Urlaube usw.

Ich denke, dass es bei den Tunesiern, Marrokanern etc. genau so ist: sie haben europäische Frauen, die ihnen die Luxusartikel sponsorn.
und dann kommen die armen Geschöpfe hier her, begnügen sich mit einer Frau/einem Mann und müssen da vielleicht feststellen, dass der /die Auserwählte doch nicht so im Geld schwimmt wie vermutet, können aber keine weiteren "Geldquellen" anzapfen, da diese ja mit dem Umzug nach D oft versiegt sind. :lol: :lol: :lol:
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Re: Bezness CUBA?

Beitrag von steckchen » 09.10.2013, 13:52

Africus hat geschrieben: Und im Fall von Männern kommt dann noch hinzu, dass sie plötzlich von einer Frau abhängig sind, was ihrem traditionellen Rollenverständnis gar nicht passt.
In Deutschland wartet niemand auf einen kaum des Deutschen mächtigen Einwanderer ohne qualifizierter Ausbildung.
Hm, leider gibt es hier immer noch Politiker, die solche Leute gerne ins Land holen möchten, damit sie sich besser und edelmütiger fühlen können. :mrgreen:

Ich finde es toll, wie sich dieser Thread jetzt zum eifrigen Austausch entwickelt hat. :) Eine Bekannte von mir hat auch eine Tochter in der Schweiz und mich interessiert auch sehr, wie unterschiedlich die deutschen Schweizer von den Deutschen sind. (Mein Abi-Französisch werde ich jedenfalls erstmal nicht weiter vervollkommen :P ) Was den Kubaner angeht, der die Lehrerin verbrannt hat, so möchte ich noch anmerken, daß es vielleicht überhaupt nicht stimmt, daß die Frau eine offene Beziehung wollte. Die Nachbarn jedenfalls haben gesagt, daß alles ruhig war und sie von der Frau gar nicht so viel mitbekommen haben. Und sie selbst ist ja tot und kann nichts mehr zu den moralischen Vorwürfen sagen, die ihr Freund jetzt über sie postum auskippt. Das können auch alles nur Schutzbehauptungen sein, die solche skrupellosen Ausländer gerne verbreiten, damit aus dem Opfer auf einmal ein Täter wird. Also bitte nicht alles glauben, was so von Tätern über Opfer erzählt wird.

LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

Frei
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Re: Bezness CUBA?

Beitrag von Frei » 09.10.2013, 14:17

steckchen hat geschrieben:Ich denke mal, wenn ein Deutscher irgendwo in der Karibik eine Frau umbringt, die ihn verlassen wollte, dann hätten die Menschen dort sicherlich kein Verständnis für seine "prekäre" Lage. Aber wir hier in Deutschland sollen alles immer irgendwie verstehen und begreifen, wozu die Anderen gar keine oder nur wenig Lust haben. Irgendwie habe ich das satt. Es geht ja auch um den Selbsterhalt mittlerweile, wie man gerade an diesem Beispiel sieht.
Liebe Steckchen, danke für deine Antwort und bitte, Entschuldigung, aber hier verstehe ich dich nicht: ich nicht nur glaube, sondern bin ich vollig überzeugt, dass wir genug gebildet sind, um

ein sehr ''menschliches'' Nachdenken zu entwickeln.

Wenn die Westler denken, dass sie wirklich etwas ''besser'' erreicht haben,

dann sollten sie es zeigen: meiner Meinung nach gibt es Nichts besser zu entwickeln als mehr ''Menschlichkeit'' [die mit der Philosophie zu tun hat] zu zeigen,

das heisst, eine ''mehr menschliche Gesellschaft'' zu schaffen.

Mit liebsten Grüssen und einen schönen sonnigen Tag.

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Re: Bezness CUBA?

Beitrag von steckchen » 09.10.2013, 14:26

Frei hat geschrieben:
steckchen hat geschrieben:Ich denke mal, wenn ein Deutscher irgendwo in der Karibik eine Frau umbringt, die ihn verlassen wollte, dann hätten die Menschen dort sicherlich kein Verständnis für seine "prekäre" Lage. Aber wir hier in Deutschland sollen alles immer irgendwie verstehen und begreifen, wozu die Anderen gar keine oder nur wenig Lust haben. Irgendwie habe ich das satt. Es geht ja auch um den Selbsterhalt mittlerweile, wie man gerade an diesem Beispiel sieht.
Liebe Steckchen, danke für deine Antwort und bitte, Entschuldigung, aber hier verstehe ich dich nicht: ich nicht nur glaube, sondern bin ich vollig überzeugt, dass wir genug gebildet sind, um

ein sehr ''menschliches'' Nachdenken zu entwickeln.

Wenn die Westler denken, dass sie wirklich etwas ''besser'' erreicht haben,

dann sollten sie es zeigen: meiner Meinung nach gibt es Nichts besser zu entwickeln als mehr ''Menschlichkeit'' [die mit der Philosophie zu tun hat] zu zeigen,

das heisst, eine ''mehr menschliche Gesellschaft'' zu schaffen.

Mit liebsten Grüssen und einen schönen sonnigen Tag.
Eine mehr menschliche Gesellschaft schaffen - das ist ein hehres Ziel. Aber was, wenn diese menschliche Gesellschaft von bestimmten Neuankömmlingen nur verachtet und mit Füßen getreten wird? Sollen wir dann auch noch die linke Wange hinhalten, wenn wir schon auf die rechte gehauen wurden? Ist das dann menschlich oder einfach nur dumm und naiv? Menschlichkeit ja, aber die unterstützende und verstehende Menschlichkeit bitte nur denen gegenüber, die es auch verdienen. Und wenn du mit Menschlichkeit intellektuelles und emotionales Verstehen, Reflektieren und Weiterentwickeln meinst, dann gehört zur Menschlichkeit eben auch Härte, d.h. bestimmte Leute eben für lange Zeit in den Knast schicken oder auszuweisen. Das ist nämlich die Menschlichkeit als erzieherische Maßnahme den Tätern gegenüber und auch der Schutz der Opfer vor weiteren Taten dieser Verbrecher.

Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.

LG
Steckchen
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Re: Bezness CUBA?

Beitrag von Franconia » 09.10.2013, 15:03

Frei hat geschrieben:Liebe Steckchen, danke für deine Antwort und bitte, Entschuldigung, aber hier verstehe ich dich nicht: ich nicht nur glaube, sondern bin ich vollig überzeugt, dass wir genug gebildet sind, um

ein sehr ''menschliches'' Nachdenken zu entwickeln.

Wenn die Westler denken, dass sie wirklich etwas ''besser'' erreicht haben,

dann sollten sie es zeigen: meiner Meinung nach gibt es Nichts besser zu entwickeln als mehr ''Menschlichkeit'' [die mit der Philosophie zu tun hat] zu zeigen,

das heisst, eine ''mehr menschliche Gesellschaft'' zu schaffen.
Was ist Menschlichkeit und wo hat Menschlichkeit ihre Grenzen?
Menschlichkeit definiert wohl jeder Mensch und auch jede Kultur anders, was dazu führt das wir oftmals für unsere Form der Menschlichkeit belächelt, ausgelacht oder auch als dumm hingestellt werden und andere unsere Menschlichkeit nur benutzen um daraus Profit zu schlagen.

Zudem kannst du eine menschliche Gesellschaft nur schaffen, wenn alle an einem Strang ziehen, was aber nie gelingen wird.


Von daher:
Meine persönlichen Grenzen der Menschlichkeit sind sehr eng gesteckt, schlicht aus den Erfahrungen meiner Vergangenheit.
Manche nennen es vielleicht kaltherzig, ich nenne es einen gesunden Sinn für die Realität.
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Frei
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Re: Bezness CUBA?

Beitrag von Frei » 09.10.2013, 19:50

steckchen hat geschrieben: Menschlichkeit ja, aber die unterstützende und verstehende Menschlichkeit bitte nur denen gegenüber, die es auch verdienen. Und wenn du mit Menschlichkeit intellektuelles und emotionales Verstehen, Reflektieren und Weiterentwickeln meinst, dann gehört zur Menschlichkeit eben auch Härte, d.h. bestimmte Leute eben für lange Zeit in den Knast schicken oder auszuweisen. Das ist nämlich die Menschlichkeit als erzieherische Maßnahme den Tätern gegenüber und auch der Schutz der Opfer vor weiteren Taten dieser Verbrecher.

Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.

LG
Steckchen
Liebe Steckchen, natürllich hast du dich verständlich ausgedrückt, und ich verstehe was du meinst, von deinem ausgedrückten Sichpunkt.

Aber, meine Beobachtung war nicht über das gute oder schlechte Verhältnis von dem Menschen, die aus einem anderen Kulturkreis stammen, und besonders, von einem anderen Land stammen.

Gut und Ungut bleiben natürlich das, was sie sind.

Mehr Geld spenden, als das, was man sich leisten kann <-- das ist ungut [besonders wenn es nicht zum Erfüllung der nötigen Bedürfnissen ist].

Ein gewalttätiges Verhalten ist ungut [besonders wenn es gegen einem schwächeren Wesen ausgeübt wird}.

---

Meine Bemerkungen waren nicht dagegen, was es gut oder ungut ist:

und besser. Ich wollte einfach bemerken,

dass es ... ungut ist, eine Person seinen Kulturkreis und seiner Umgebung verlassen ... zu lassen,

oder, eine Person zu entwürzeln,

ohne danach zu denken, welche Schwierigkeiten es für diese Person in einem fremden Land und in einer fremden Kultur geben kann und/oder geben wird.

Ohne danach zu denken [ http://www.statistik.at/web_de/dynamic/ ... gen/024167 ]:

''wenn unsere Ehe nicht mehr gut gehen würde,

was wird es mit dieser Person sein?''.

Wir könnten uns auch ein Paar mehr Fragen stellen,

[bevor wir hier eine Person einladen, und nachdem wir hier nach einer Scheidung von dieser Person fragen].

Es ist naïv, sich keine Frage darüber zu stellen.

Und es ist auch naïv zu denken, dass die entwürzelte Person

wahrscheinlich ohne Probleme eine Scheidung annimt,

und einfach ein neues Leben anfängt.

[ohne danach zu denken: ''wie alt ist jetzt diese Person? Welche Mögichkeiten wird sie jetzt haben, ein neues Leben zu beginnen?''].

---

Ich sage, dass wir uns nicht von einer fremden Person erwarten können,

was wir von einer dortigen Person erwarten würden,

und dass wir nicht glauben können, dass wir die gleichen ''Probleme'' [mit einer Person aus dem Ausland] haben werden, die wir mit einer Person aus unserem Kulturkreis haben könnten,

und dass die fremde Person möglicherweise nicht die gleichen Schwierigkeiten hier finden wird,

die eine dortige Person finden könnte.

---

Zu einer Person von einem anderen Land, ist es nicht so leicht ''gehe zurück zu deiner Familie'' zu sagen,

wie es zu einer dortigen Person [zu sagen] wäre.

Danach könnte Man/Frau auch besser denken,

besonders wenn Man/Frau auch darauf hingewiesen wurde.

---

Gut oder ungut,

tatsächlich,

in der Beziehung mit fremden Menschen braucht Man/Frau besondere Empfindlichkeit.

---

Ich hoffe, dass ich mich korrekt genug ausdrücken konnte.

Mit lichtvollen und liebvollen Grüssen.

Frei
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Re: Bezness CUBA?

Beitrag von Frei » 09.10.2013, 20:04

Franconia hat geschrieben:
Von daher:
Meine persönlichen Grenzen der Menschlichkeit sind sehr eng gesteckt, schlicht aus den Erfahrungen meiner Vergangenheit.
Manche nennen es vielleicht kaltherzig, ich nenne es einen gesunden Sinn für die Realität.
Wenn es bedeutet, dass du nicht mehr ganz leicht auf eine binationale Beziehung einlässt,

dann glaube ich nicht, dass du kaltherzig bist.

Ich glaube, dass deine vergangenen Erfahrungen dich etwas [über dich Selbst, die Andere (aus anderen Kulturkreisen) und über binationale Beziehungen] gelehrt haben.

Was auch gut ist.

Meiner ersten Meinung danach war,

dass wir auch früher [...] ein gesunder Sinn für die Realität haben könnten, und entwickeln könnten [und ausüben könnten].

Einfach so.

Es gäbe weniger zum Leiden für die ganzen Personen, die sich in einer Beziehung befinden, und in eine bestimmte Beziehung verwickelt werden.

In diesem Sinn meine ich Menschlichkeit: eine innere, tiefe, Emfindlichkeit für das, was Menschheit bedeutet -

uns gegenüber und gegenüber anderen Menschen.

---

Mit lichtvollen und liebvollen Grüssen.

Franconia
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Re: Bezness CUBA?

Beitrag von Franconia » 09.10.2013, 21:58

Frei hat geschrieben:dass es ... ungut ist, eine Person seinen Kulturkreis und seiner Umgebung verlassen ... zu lassen,

oder, eine Person zu entwürzeln,
ohne danach zu denken, welche Schwierigkeiten es für diese Person in einem fremden Land und in einer fremden Kultur geben kann und/oder geben wird.
Ohne danach zu denken [ http://www.statistik.at/web_de/dynamic/ ... gen/024167 ]:
''wenn unsere Ehe nicht mehr gut gehen würde,
was wird es mit dieser Person sein?''.
Wir könnten uns auch ein Paar mehr Fragen stellen,
[bevor wir hier eine Person einladen, und nachdem wir hier nach einer Scheidung von dieser Person fragen].
Natürlich denkt man darüber nach, wie es für einen Partner aus einem anderen Land hier sein könnte, auch welche Probleme er treffen kann oder auch vor allem darüber welche Chance und Möglichkeiten er hier beruflich hat.
Habe ich zumindest vor unserer Heirat gemacht. Mein Exmann war sogar hier zu Besuch bevor das Thema Ehe aufkam, konnte also schon mal "Deutsche Kultur und Lebensweise schnuppern" um zu sehen ob er sich überhaupt damit anfreunden kann.
Ich habe mir meine Gedanken deswegen gemacht, da ich wusste welche Möglichkeiten ich in seiner Heimat habe, vor allem, dass ich auch dort ohne ihn auf eigenen Beinen stehen könnte und nicht auf ihn angewiesen bin. Mein Ex wusste auch schon vor seinem Umzug nach D, dass es hier für ihn am Anfang nicht leicht wird und das keiner auf ihn wartet.
Diese Gedanken waren aber vor allem deswegen, da ich nicht vor hatte ihn durch zu füttern während er sich auf dem Sofa in der Rolle des "ach so armen Ausländers" aalt.
Er hat also für sich die Entscheidung getroffen, er will hier leben. Er hat die Entscheidung getroffen sein Land zu verlassen um sein Glück wo anders zu suchen. Er hat sich freiwillig und aus freien Stücken selbst entwurzelt. Und dies alles mit dem Wissen um die Schwierigkeiten die hier auf ihn zukommen können.

Die Frage, was ist mit dem Partner wenn die Beziehung schief geht, die stellt sich glaube ich keiner, da man ja in dem Stadium darauf hofft, dass alles gut geht. Wenn es dann schief geht, dann macht man sich darüber aber erst recht keine Gedanken, denn dann ist man voll auf damit beschäftigt sein eigenes Leben wieder auf die Reihe zu bringen.
Ich sehe mich da auch nicht in der Pflicht diese Verantwortung zu übernehmen, denn mein Gegenüber ist eine erwachsene Person, die für sich selbst entscheiden und sorgen kann (und muss) und kein Kind, dass sich nicht selbst zu helfen weiß und noch keine eigenen Entscheidungen treffen darf.

Zu sagen, man muss sich nach der Trennung auch Gedanken darum machen was mit dem Partner ist, das geht mir echt zu weit. Vor allem wenn dieser Partner schon einige Jahre hier gelebt hat und sich hier auskennt/auskennen sollte. Schafft er es selbst nach Jahren nicht auf eigenen Füßen zu stehen, dann ist er hier fehl am Platz, was dann auch auf einen mangelnden Integrationswillen seinerseits und auch eine gehörige Portion Faulheit und Bequemlichkeit zurück zu führen ist.
Wenn ich in ein anders Land gehe, dann informiere ich mich schon vorab. Wenn ich dann dort bin, dann bin ich neugierig darauf wie alles funktioniert, wer für was der richtige Ansprechpartner ist oder an wen ich mich bei Problemen wenden kann. Gleiches sollte man auch von einem Ausländer der hier her kommt erwarten. Wenn diese Neugier aber weg fällt, man alles von seinem deutschen Partner erledigen lässt, darf man sich auch nicht wundern, wenn man hier auf Probleme stößt, selbst wenn man schon jahrelang hier gelebt hat.

Und nur so nebenbei, es gibt genügend D-D-Paare, wo ein Partner nach einer Trennung auch vor riesigen Problemen steht, da sich immer der andere um alles gekümmert hat. Und auch bei solchen Paaren kann man nicht einfach nach dem Scheitern sagen, "geh zurück zu deiner Familie".
Man ist immer nur so hilflos und auch dumm wie man sich selbst macht bzw. aus Bequemlichkeit machen lässt, kann deswegen aber nicht auch noch nach einer Trennung alles dem Expartner aufladen und ihn dafür verantwortlich machen.
Frei hat geschrieben:Wenn es bedeutet, dass du nicht mehr ganz leicht auf eine binationale Beziehung einlässt,

dann glaube ich nicht, dass du kaltherzig bist.

Ich glaube, dass deine vergangenen Erfahrungen dich etwas [über dich Selbst, die Andere (aus anderen Kulturkreisen) und über binationale Beziehungen] gelehrt haben.
Ich habe seit einigen Jahren wieder einen Freund und wir führen so etwas wie eine Wochenendbeziehung, da wir beide beruflich (und ich auch familiär) an unterschiedliche Orte gebunden sind.
Mein Freund ist hier in D geboren, aufgewachsen, hat hier die Schule besucht und bis vor einigen Jahren auch in D gelebt und ist jetzt in CH. Er hat seit über 20 Jahren einen D-Pass, hat allerdings türkische Wurzeln. Ich habe, wenn man es so will also wieder eine binationale Beziehung.
Aber mit einem großen Unterschied zu meiner Ehe. Mein jetziger Partner sieht D als sein Heimatland, kennt Land, Leute, Kultur und Werte von hier besser als die der Türkei. Es geht bei ihm nicht um Aufenthalt und auch nicht um Geld. Wir treffen uns also auf einem ganz anderen Level als es bei meiner Ehe der Fall war, wir treffen uns auf Augenhöhe, was in meiner Ehe nicht der Fall war, aber mir erst viele Jahre später richtig bewusst wurde.

Aber wenn ich etwas gelernt habe, dann, dass ich anderen Menschen generell nur noch schwer vertrauen kann, dass es lange braucht und auch einige Mühen kostet mein Vertrauen zu gewinnen. Dies hat aber nichts mit Herkunft und Religion zu tun, sondern trifft jeden gleichermaßen.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Frei
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Re: Bezness CUBA?

Beitrag von Frei » 10.10.2013, 13:21

Hallo Franconia, danke für deine weitere Erzählung.

Ich glaube, dass wir auch eine Depression erwarten können, von einer Person, die aus einem vollig anderen Land stammt, und hier leben muss -

und wir können nicht von ihr erwarten, dass sie sich so wie ''ein/e Deutsche/in''' oder ''ein/e Schweizer/in'' verhalten.

Bevor wir entscheiden, sie hier umziehen zu lassen, müssen wir uns [menschlich] Alles vorstellen,

was die Person selbst, sich nicht vorstellen kann.

Von ihr sonst erwarten wir etwas, das wir nie von unseren Verwandten [zum Beispiel: von unserem Vater, oder von unserer Mutter] erwartet hätten.

Wir erwarten, dass sie ein perfekter Mann sein wird, oder eine perfekte Frau sein wird -

unabhängig davon, welche emotionelle Schwierigkeiten sie hier gefunden hat,

und welche praktische Schwierigkeiten sie hier gefunden hat.

Im Fall einer Scheidung dann, haben wir danach nicht gedacht,

welche Schwierigkeiten sie [hier] haben könnte:

die sie sich auch nicht vorstellen konnte.

Ich glaube, es gehört zu unserer Verantwortung, nach diesen ganzen Dingen besser zu denken,

wenn wir menschlich genug uns verhalten möchten.

Wenn dann, diese Person, uns betrügt und mit uns bleibt, nur um die eigengen finanziellen Zwecke zu erfüllen,

dann ist es natürlich ungut -

aber endlich, das ist nicht unser Problem. Das ist ihr ethisches Problem.

Davon müssen wir uns schützen:

aber von der Schwierigkeiten, die unseren Partner [oder undere Partnerin] hier finden kann,

sollten wir ihn [oder sie] schützen.

Eine solche Empfindlichkeit müssen wir für sie haben, BEVOR sie hier kommt.

Ich glaube, es gehört zur wahren Liebe.

---

Jetzt hast du wieder eine binationale Beziehung aber mit einem Mann, der hier grossgeworden ist

[was für eine essentielle Unterschied zwischen diesem Mensch und dem Mensch, der hier plötzlich umgezogen ist, und nur eine fremde Kultur erfahren hat,

und möglicherweise, keine besondere internationale Bildung gekriegt hat!].

Jetzt ist diese Person in der Schweiz [Willkommen!] - weil sie keinen Job im Deutschland gefunden hat, oder wofür?

Natürlich weisst du Alles, was Man/Frau über seine Kultur wissen muss,

und über das Leben und die Mentalität, die zu seiner kulturellen/religiösen/... Gemeinschaft oder Familie gehört.

Er weisst Alles über dich, was Man wissen muss,

und er ist auch im Vergleich deiner Kultur vollig integriert.

Natürlich hast du, die Partnerin, in dieser Beziehung, keine Verantwortung im Vergleich von den Dingen,

die Frau [mit einem Ausländer, aus einem anderen Land und aus einem fremden Kulturkreis] hätte.

Also, hier scheint es eine ruhigere und glücklichere Beziehung zu sein:

bin entspannt, und ich wünsche dir und ihm ein schönes sonniges Leben.

---

Ich hoffe, dass du dich innerlich durchgeschaut hast,

bevor du diese neue Beziehung angefangen hast:

[meine Bekanntin, mit dem Kubaner, hat schon eine Scheidung erlebt, und wahrscheinlich wäre sie bereit,

eine andere binationale Beziehung anzufangen:

meiner Meinung nach, hat sie sich innerlich nicht gut genug geschaut,

und ein wirklich menschliches Sichtpunkt hat sie, im Vergleich von Liebesbeziehungen, noch nicht entwickelt.

Wenn Man/Frau von einem solchen Sichtpunkt fehlt,

dann gibt es weiter, FÜR SELBST und für den Partner/die Partnerin, zu leiden.

Unabhängig davon, dass ich es ihr nicht wünsche und ich wünsche sie viele Glücklichkeit.]

---

Mit herzlichsten Grüssen.

Franconia
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Re: Bezness CUBA?

Beitrag von Franconia » 10.10.2013, 14:52

Frei hat geschrieben:Ich glaube, dass wir auch eine Depression erwarten können, von einer Person, die aus einem vollig anderen Land stammt, und hier leben muss -
Frei, niemand ist gezwungen hierher umzuziehen oder hier zu leben.
Frei hat geschrieben:Bevor wir entscheiden, sie hier umziehen zu lassen, müssen wir uns [menschlich] Alles vorstellen,

was die Person selbst, sich nicht vorstellen kann.
Jeder Mensch entscheidet sich selbst hier her zu kommen - nicht wir bestimmen dies. Daher muss sich derjenige, der sein Land verlässt um anders wo zu leben, z. B. in D, erst einmal selbst Gedanken darüber machen wie er/sie hier zurecht kommen wird, wie er/sie hier leben will - nicht wir.
Frei hat geschrieben:Im Fall einer Scheidung dann, haben wir danach nicht gedacht,

welche Schwierigkeiten sie [hier] haben könnte:

die sie sich auch nicht vorstellen konnte.

Ich glaube, es gehört zu unserer Verantwortung, nach diesen ganzen Dingen besser zu denken,
Jeder sollte sich selbst Gedanken darüber machen wie er alleine in einem fremden Land mit anderer Sprache und Kultur zurecht kommt und sich dabei nicht auf andere verlassen. Wie reden hier von erwachsenen Menschen, nicht von Kindern.
Diese Erwartungshaltung, jetzt bin ich hier wegen dir und jetzt mach und kümmere du dich mal um mich, ist für mich nichts anderes als Faulheit und Dummheit von dem, der so etwas erwartet.
Frei hat geschrieben:aber von der Schwierigkeiten, die unseren Partner [oder undere Partnerin] hier finden kann,

sollten wir ihn [oder sie] schützen.
Man kann niemanden vor allen Unannehmlichkeiten und Problemen beschützen. Man kann jemandem im Vorfeld sagen, es wird nicht leicht oder dies oder jenes könnte auf einen zukommen, aber mehr auch nicht.
Nochmal, es geht hier um erwachsene, selbständig denkende Menschen die freiwillig hier kommen und nicht um Unmündige oder Kinder. Von diesem Erwachsenen kann man auch Eingenverantwortung erwarten (muss man erwarten können).
Frei hat geschrieben: wir können nicht von ihr erwarten, dass sie sich so wie ''ein/e Deutsche/in''' oder ''ein/e Schweizer/in'' verhalten.
wir können aber erwarten, dass sich jeder Ausländer der hier her kommt an unsere Gesetze hält, unsere Werte akzeptiert und unser Leben / unsere Kultur respektiert.
Dies wird auch von uns verlangt, wenn wir uns in einem fremden Land aufhalten - egal ob wir dort leben (wollen) oder dort im Urlaub sind.
Frei hat geschrieben:Wir erwarten, dass sie ein perfekter Mann sein wird, oder eine perfekte Frau sein wird -

unabhängig davon, welche emotionelle Schwierigkeiten sie hier gefunden hat,
Ich erwarte von keinem, dass er/sie perfekt ist, denn ich bin es mit Sicherheit auch nicht. Auch ich mache Fehler und gestehe auch anderen Fehler zu.
Schwierigkeiten kann es immer geben, egal welcher Art diese Schwierigkeiten sind, egal welcher Herkunft man ist.
Man kann sich diesen Schwierigkeiten stellen (alleine oder gemeinsam mit dem Partner) und daraus für die Zukunft lernen, aber man kann nicht erwarten, dass der Partner alle Probleme für einen löst und man selbst ein sorgenfreies Leben hier in D führen kann.
Frei hat geschrieben:Jetzt ist diese Person in der Schweiz [Willkommen!] - weil sie keinen Job im Deutschland gefunden hat, oder wofür?
Er hatte hier einen sehr guten Job im gehobenen Management eines internat. Unternehmens (Führungsposition), aber in CH eine noch bessere Position angeboten bekommen und diese Chance dann auch wahr genommen.
Würde ich übrigens auch machen wenn ich ungebunden wäre, d. h. keine Kinder hätte und die Chance auf einen beruflichen Aufstieg im Ausland bekommen würde. :wink:
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Morgaine
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Re: Bezness CUBA?

Beitrag von Morgaine » 10.10.2013, 16:34

Africus hat geschrieben: Aber dass man in Deutschland als Einwanderer angeblich "leidet" halte ich schon fast für Hohn. Dagegen sprechen auch die vielen Flüchtlinge, die es in kauf nehmen, im Meer zu ertrinken, nur um hier leben zu dürfen.
Africus, ich denke, die vielen Flüchtlinge, die es in Kauf nehmen, im Meer zu ertrinken, haben auch keinen Schimmer, wie es ist, hier als Flüchtling/Einwanderer zu leben. Sie wollen nur eins: Weg von da, wo sie kommen. Und sie haben "gehört", dass man in D "gut" verdienen kann und ggf. Sozialleistungen bekommt ( :?: ) Wie es hier tatsächlich ist, dass hier niemand wartet, um sie mit offenen Armen zu empfangen, dass sie hier auch nicht besser leben als dort, woher sie kommen, das erfahren sie erst nach und nach...

Jakobs_Weg
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Re: Bezness CUBA?

Beitrag von Jakobs_Weg » 10.10.2013, 17:23

Ich denke, viele der Boatpeople werden aufgrund von Lügen über den goldenen Westen durch Freunderln, Verwandte, angelockt, die entweder verschweigen, dass es hier nicht so golden ist, weil sie ihr Gesicht wahren wollen - oder jene, die auf kriminelle Art Geld verdienen und dicke Scheine nach Hause schicken (z.B. Drogengeschäfte).

Dann kommen zur Propaganda noch die Schlepper, die Unsummen dafür verlangen, und die den Verführten bestimmt weismachen, die paar Tausend Euro könnt ihr in kürzester Zeit verdienen und an eure Familien zurückzahlen.

Und dann gibts auch noch die Glücksritter (wie sie auch zu Zeiten des "Wilden Westen" auftraten), dann event. sogar einige, die sich per Flucht einer Strafverfolgung in ihrer Heimat entziehen.
LG, Jakobs_Weg

Nein, nicht alle Orientalen sind Beznesser!

Franconia
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Re: Bezness CUBA?

Beitrag von Franconia » 10.10.2013, 17:50

Morgaine hat geschrieben:dass sie hier auch nicht besser leben als dort, woher sie kommen, das erfahren sie erst nach und nach...
Viele der sogenannten Flüchtlinge wissen besser über unser Sozialsystem Bescheid als unsereins. Die wissen wo sie was abgreifen können, wissen was ihnen zu steht, wissen welche Rechte sie auf was haben. Natürlich wissen sie auch um gewisse Pflichten, andere Werte und die andere Kultur, aber dafür interessieren sie sich nicht, ignorieren sie und stellen sich dumm.
Und wenn sie auf legalem Weg nicht zu "ihrem" Recht kommen, dann versucht man es eben zunehmend mit Erpressung - oder wie soll man es verstehen wenn Flüchtlinge in den Hungerstreit treten nur weil ihr Asylantrag abgelehnt wurde, sie aber genau als solche anerkannt werden wollen.
Klar das über die Unterbringung in Asylbewerberheimen geschimpft wird, aber mal ganz ehrlich.
In der Heimat lebt auch oft die ganze Großfamilie in einer kleinen Hütte und keiner beschwert sich über diese Unterkunft ohne Privatsphäre. Sobald sie aber hier sind ist es unmenschlich sich mit anderen Personen ein Zimmer teilen zu müssen.
In der Heimat muss oft ein echter Hungerlohn ausreichen um eine Familie durchzufüttern, hier bekommen sie zum einen Geld zur freien Verfügung und zusätzlich ist für Verpflegung (bin aber absolut gegen diese Essenspakete!!), ärztliche/medizinische Versorgung, Kleidung, etc. gesorgt, was sie in der Heimat alles selbst zahlen müssten.

Und wenn man sich umschaut und mal beobachtet wer sich darüber beschwert, dann sind dies nicht die Flüchtlinge, die aus Angst um Leib und Leben ihr Land verlassen haben. Nein, es sind die, die einfach aus reiner Profitgier handeln und ihren Hals nciht voll genug bekommen können.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Franconia
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Re: Bezness CUBA?

Beitrag von Franconia » 10.10.2013, 18:02

Jakobs_Weg hat geschrieben:Dann kommen zur Propaganda noch die Schlepper, die Unsummen dafür verlangen, und die den Verführten bestimmt weismachen, die paar Tausend Euro könnt ihr in kürzester Zeit verdienen und an eure Familien zurückzahlen.
Habe vor einiger Zeit mal ne Reportage gesehen über Sinti und Roma in Rumänien, Bulgarien, etc., also Ländern die inzwischen die Reisefreiheit nach D nutzen können.
Zugegeben, diese Menschen gehören dort zu einer Minderheit, werden oft unterdrückt und ausgegrenzt, aber was mir vor allem auch hängen geblieben ist, ist folgendes.
Landsleute, die lange hier gelebt haben oder auch immer noch hier leben bieten dort für kleines Geld eine Art Sprechstunde an, in der sie Ausreisewillige über ihre Rechte und über mögliche Sozialleistungen in D informieren. Und weil man ja praktisch veranlagt ist, hat man auch genügend Blankoformulare dabei, die dann schon alle ausgefüllt werden und sobald man hier ankommt nur noch abgegeben werden müssen. Da ist alles dabei: Meldebescheinigung, Kindergeld, Alg2, Antrag auf Sozialwohnung, etc. Diese sogenannten "Berater" verdienen sich damit eine goldene Nase. Für den Fall der Fälle gibt es dann auch noch einige Kontaktdaten in D dazu, falls es Probleme mit den Ämtern geben sollte damit man "seine Rechte" auch durchgesetzt bekommt.

Sind zwar keine Schlepper im herkömmlichen Sinn, aber sie erfüllen einen ähnlichen Zweck.
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Re: Bezness CUBA?

Beitrag von Jakobs_Weg » 10.10.2013, 18:09

Mittlerweile wird schon von einer regelrechten "Migranten-Industrie" gesprochen...

Berater und Betreuer (der unterschiedlichsten Behörden sowie Institutionen), Dolmetscher, Psychologen, etc. ...
LG, Jakobs_Weg

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Re: Bezness CUBA?

Beitrag von kkj » 11.10.2013, 02:08

Ich verstehe durchaus, was Frei ausdrücken wollte. Trotz aller Gespräche vorher, trotz aller Informationsmöglichkeiten ist man - so man aus einer völlig anderen Welt stammt - schnell mit dem Latein am Ende, wenn man dann tatsächlich deutschen Boden unter den Füßen hat. Und viele binationale Paare nehmen dies viel zu leicht. Meine binationale Beziehung endete nicht zuletzt wegen meiner Bedenken, ob das gut gehen kann, wenn ich meinen Prinzen hierher hole. Nein, konnte es nicht, und daher ist die Geschichte vorbei.

Ich bin selbst Immigrantin, stamme aus einem EU-Land, daher ist Deutsch auch nicht meine Muttersprache. Inzwischen bin ich nach knapp 20 Jahren in D in der Schweiz gelandet. Auch keine riesigen kulturellen Sprünge, und dennoch muss man sich ganz bewusst umgewöhnen. Und weil es sich eigentlich um Kleinigkeiten handelt, ist es manchmal umso schwieriger (der Schlendrian...) und die Fettnäpfchen lauern überall. Nicht zuletzt, was die Sprache angeht (und wer behauptet, in der Deutschschweiz wird DEUTSCH gesprochen, lügt! :mrgreen: )

Was das Thema Migration im Allgemeinen betrifft: Ganz klares JA zur Sprache, Kultur, Integration. Das geht auch, wenn man die eigene Kultur und ggf. Religion beibehält. Man muss allerdings schon ziemlich wollen, geschenkt wird einem auch im gelobten Land nichts. Naja, außer Hartz IV und so. Ich Dummkopf hab ja immer mein Überleben anderweitig finanziert, wahrscheinlich disqualifiziere ich meine Integrationswilligkeit dadurch komplett. :lol:
LG
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Re: Bezness CUBA?

Beitrag von steckchen » 11.10.2013, 13:57

Franconia hat geschrieben: Viele der sogenannten Flüchtlinge wissen besser über unser Sozialsystem Bescheid als unsereins. Die wissen wo sie was abgreifen können, wissen was ihnen zu steht, wissen welche Rechte sie auf was haben.....
In der Heimat lebt auch oft die ganze Großfamilie in einer kleinen Hütte und keiner beschwert sich über diese Unterkunft ohne Privatsphäre. Sobald sie aber hier sind ist es unmenschlich sich mit anderen Personen ein Zimmer teilen zu müssen.
.....
Aber das war ja eben Familie, aber hier werden sie auf einmal mit einer fremden Person zusammengesteckt, die vielleicht noch nicht mal denselben Glauben hat wie er (ist doch meist ein Er) selbst. Wie soll man sowas denn auch aushalten. :mrgreen:
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

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Re: Bezness CUBA?

Beitrag von Frei » 11.10.2013, 20:22

Franconia hat geschrieben:
Frei hat geschrieben:Ich glaube, dass wir auch eine Depression erwarten können, von einer Person, die aus einem vollig anderen Land stammt, und hier leben muss -
Frei, niemand ist gezwungen hierher umzuziehen oder hier zu leben.
Frei hat geschrieben:Bevor wir entscheiden, sie hier umziehen zu lassen, müssen wir uns [menschlich] Alles vorstellen,

was die Person selbst, sich nicht vorstellen kann.
Jeder Mensch entscheidet sich selbst hier her zu kommen - nicht wir bestimmen dies. Daher muss sich derjenige, der sein Land verlässt um anders wo zu leben, z. B. in D, erst einmal selbst Gedanken darüber machen wie er/sie hier zurecht kommen wird, wie er/sie hier leben will - nicht wir.
Frei hat geschrieben:Im Fall einer Scheidung dann, haben wir danach nicht gedacht,

welche Schwierigkeiten sie [hier] haben könnte:

die sie sich auch nicht vorstellen konnte.

Ich glaube, es gehört zu unserer Verantwortung, nach diesen ganzen Dingen besser zu denken,
Jeder sollte sich selbst Gedanken darüber machen wie er alleine in einem fremden Land mit anderer Sprache und Kultur zurecht kommt und sich dabei nicht auf andere verlassen. Wie reden hier von erwachsenen Menschen, nicht von Kindern.
Diese Erwartungshaltung, jetzt bin ich hier wegen dir und jetzt mach und kümmere du dich mal um mich, ist für mich nichts anderes als Faulheit und Dummheit von dem, der so etwas erwartet.
Danke für die Antwort Franconia, aber im Vergleich von diesem Punkt muss ich sagen, dass ich nicht dafür bin.

Ich denke, dass ein Ehepaar zumindest zusammen dafür sprechen kann oder muss,

welche besonderen Schwierigkeiten der Umzieher [oder die Umzieherin] hier her finden könntet,

und wie denkt er/sie, oder besser das Ehepaar, diese Schwierigkeiten zu überwinden.

Ich glaube nicht, dass eine Umziehung, allein eine Sache des umzieheden Partners oder der umziehenden Partnerin ist.

Sie ist etwas, das das ganze Ehepaar verwickeln sollte oder muss.

Das wäre auch vollig verantwortlich - und auch menschlich.

Meiner Meinung danach, das ist ein Teil der Liebe: ein solches [gegenseitiges!] Bewusstsein gehört zur Liebe.

Die Liebe ist auch, um den anderen Partner oder um die andere Partnerin sich zu kümmern.

Und ich glaube, dass der Umzieher oder die Umzieherin etwas Besonderes fürs Paar macht,

und sollte dafür besoders geholfen werden:

es ist nicht nur seine/ihre Verantwortung. Das ist die Verantwortung beider Partner des Paars.

---

Bin sonst glücklich, dass deine neue Liebe vollig selbständig ist, und dass er von dir absolut nicht abhängt.

Mit liebsten Grüssen.

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