Meine Beziehung zu einem Kosovo Albaner

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

Moderator: Moderatoren

Antworten
Ti_na
Beiträge: 4
Registriert: 19.02.2015, 13:06

Meine Beziehung zu einem Kosovo Albaner

Beitrag von Ti_na » 23.03.2015, 20:53

Hallo,

ich möchte heute meine Geschichte aufschreiben, ob es wirklich Bezness war vermag ich nicht zu beurteilen, aber ich finde mich in vielen der Geschichten wieder....
Das ganze liegt mittlerweile 20 Jahre zurück, aber es beschäftigt mich immer mal wieder, es war ein einschneidendes Erlebnis in meinem Leben.... .

Es begann im Sommer 1995, damals war ich in einer Fernbeziehung zu einem Amerikaner. L. hatte ich hier kennengelernt und er war zu der Zeit in den USA stationiert. Unser letztes Treffen lag schon einige Monate hinter uns und es hieß, dass er im Sommer zu einer "Übung" für zwei Wochen nach Deutschland kommen sollte. Wir hätten uns dann zwar nur am Wochenende sehen können, aber für mich wäre das damals ausreichend gewesen..., das nur kurz vorweg.

Eine Woche bevor L. nach Deutschland kommen sollte hieß es, dass seine Teilnahme an der Übung nicht genehmigt wurde und er eine andere "Aufgabe" zu geteilt bekam, all seine Versuche scheiterten und für uns war nicht absehbar wann wir uns wiedersehen würden. Für mich brach damals eine Welt zusammen und ich war tief traurig und am Boden zerstört.

Mit meiner Freundin wollte ich mich bei einem Discobesuch ablenken. An diesem Abend waren wir zuerst in unserer Stammdisco, diese schloss aber um 01:00 Uhr und wir waren noch in Partylaune und fuhren in eine andere, wo wir dann T. bzw. B. (er nannte sich einmal T. und einmal B.) und seine Kumpels kennen lernten. Ich war, warum auch immer vom T. fasziniert und tanzte und flirtete mit ihm, am Ende tauschten wir Telefonnummern aus. T. wohnte ca. 30 km von mir entfernt und schnell hatte ich mich mit ihm verabredet. Ich erfuhr von ihm, dass er ursprünglich aus dem Kosovo kommt und er ganz alleine hier sei. Er wohnte in einer Ein-Zimmer-Wohnung. Er sagte mir damals, dass er jünger sei wie ich, ich war damals 22.... .

Innerhalb kurzer Zeit war ich ihm mit Haut und Haaren verfallen, ich landete mit ihm im Bett, obwohl ich doch einen Freund hatte, aber irgendwie fand ich das Spiel mit dem Feuer doch spannend. Meine beste Freundin hat recht schnell verstanden was da los war und mir ins Gewissen geredet, aber ich wollte davon nichts hören, ich hatte doch "alles im Griff" und "mir passiert sowas nicht".... . .

Ich führte ein Leben auf der Überholspur, ich war bis in die frühen Morgenstunden mit T. und seinen Freunden unterwegs, fuhr sie wohin sie wollten und das ohne Benzingeld o.ä. zu verlangen. Ich kam teilweise um 4 Uhr nachhause und bin um 5 Uhr zur Arbeit gefahren. Nachmittags habe ich dann ein paar Stunden geschlafen um Abends wieder um die Häuser zu ziehen. Meine Eltern, bei denen ich wohnte, waren damit nicht einverstanden, sie warten mich vor T. obwohl sie ihn nicht kannte und ich war, denke ich zumindest im AMIGA Modus.

Ich verteidigte ihn wo ich konnte, wollte dass meine Eltern ihn kennen lernen, diese weigerten sich aber standhaft. Meine Mutter sprach mit Bekannten aus dem ehemaligen Jugoslawien, die vor der Mentalität der Kosovo Albaner warnte, aber meine Mutter stieß bei mir auf taube Ohren. Auch die Tatsache, dass ich eigentlich einen Freund hatte ließ mich kalt, ich kannte nur T. und konnte nicht genug von ihm bekommen.
Schließlich kündigte ich von heute auf morgen meine unbefristete Stelle um in den Nachbarort von T. zu ziehen. Meine Eltern und meine beste Freundin konnten das nicht verstehen und meine Eltern waren geschockt als sie meine möblierte zwei Zimmer-Wohnung sahen, heute sage ich, dass sie zu Recht geschockt waren, aber so konnte ich näher bei T. sein und mein neuer Arbeitgeber war auch in der Nähe..... .

T. und seine Freunde gingen nicht arbeiten, das Geld reichte aber vorne und hinten nicht und sie schimpften oft über die "blöden Deutschen", ich sprach sie dann öfters drauf an, dass sie arbeiten gehen sollten, dann hätten sie auch mehr Geld..... . Da ich öfters auch mal den Freunden von T. meine Meinung sagte wurde mir von T. irgendwann verboten mit bestimmten Freunden zu reden, ich durfte dann Chai kochen und die Herren bedienen. Erst mit der Zeit bekam ich mit, dass sowohl T. als auch seine Freund eine kriminelle Vergangenheit, wahrscheinlich damals auch Gegenwart, hatten.

Wie sagte T. einmal zu mir "Alles außer Mord", trotzdem konnte ich nicht von ihm lassen, ich weiß nicht was mich damals so in seien Bann zog. Ich war der Meinung, dass ich alles im Griff habe, aber es wurde dann doch noch schlimmer. T. wollte unbedingt eine neue Wohnung, er zog das auch durch. Die Wohnung lag etwas weiter von seinem alten entfernt und somit auch weiter weg von mir.

Ich bin damals mit ihm auf das Amt um Gelder für die Einrichtung zu bekommen, meine Güte wie hat er sich da aufgeführt und mir gegenüber immer wieder die Andeutungen, dass er die Sachbearbeiterin in sein Bett bekommen könnte.... Das Geld was für die Wohnungseinrichtung bestimmt war wurde nur zum kleinen Teil dafür ausgegeben, ich kaufte damals von meinem Geld Bettwäsche, Haushaltsgegenstände etc. Ich wollte ihm zeigen, dass er mir wichtig ist....

Ich war emotional und körperlich völlig abhängig von ihm. An einem Abend wurden wir von der Polizei aufgegriffen, ich war da total mit den Nerven runter und hab geheult und geschimpft, habe ihm Vorhaltungen gemacht, seinem Kumpel gelang rechtzeitig die "Flucht", dieser hätte zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr in Deutschland sein dürfen.... . Zum Glück blieb das ganze damals ohne Folgen für mich. Immer mehr traten Probleme auf, ich konnte bzw. wollte nicht immer fahren, wenn es dann hieß, dass man andere Frauen fragen könne machte ich es doch möglich. Von meinem Telefon aus durfte auch in den Kosovo telefoniert werden und als T. in die Schweiz zu Verwandten wollte fuhr ich selbst verständlich hin, dort mussten wir im Auto übernachten, denn mit mir durfte er ja nicht dort zusammen übernachten.

Irgendwann fragte er mich ob ich nicht Freundinnen hätte, die ihn und seinen Freunde für Geld heiratet würden, er redete auch öfters davon eine Frau aus dem Kosovo zu holen, aber er wolle auch mit mir zusammen bleiben. Ich sagte ihm damals, dass ich keine Freundinnen habe, die sich für so etwas hergeben, irgendwie wollte ich meine Freundinnen da auch nicht reinziehen.

T. wollte damals unbedingt ein Handy haben, das hatte er dann auch irgendwann und ich musste dann für den Vertrag unterschreiben, er durfte/konnte nicht, später erfuhr ich dann, dass es Hehlerware war. Manchmal musste ich mitten in der Nacht mit ihm irgendwo hin fahren, am Ziel angekommen, in ner dunklen Gasse warten und als er zurück war schnell wegfahren..... .

Mittlerweile hatte ich mich sozial ziemlich isoliert und irgendwann merkte ich, dass es so auch nicht weitergehen kann und ich guckte auch besser hin, in meiner Wohnung wurden größere Mengen Zigaretten und Bargeld gelagert, auf Nachfragen gab es keine Antwort, es kam häufiger zu Streit, einmal bin ich im Streit hin gefallen und schrie ihn an, dass er doch zuschlagen solle, schließlich sei es doch das was er wolle. Er meinte damals nur was wie, dass er wegen mir nicht in den Knast gehe.....

Das ganze lief dann auch so weiter,sie Zweifel wurden aber größer,aber ich wusste auch nicht wie ich da raus kommen sollte. Mittlerweile was November... Ich unterhielt mich dann mit einer Kollegin und von ihr kamen keine Vorhaltungen oder Sprüche wie "Oh Gott, wie kannst Du.....".Langsam aber sicher fing ich an wieder Pläne für mich zu machen,ich wollte dem ganzen irgendwie auch entfliehen.
Dann begann aber auch der eigentliche Albtraum.... . T. beendete unsere Beziehung,natürlich war ich da auch am Boden zerstört, aber ich hatte ein paar Tage frei in Aussicht und wollte diese bei meinen Eltern verbringen, ich wollte zu ihnen wieder ein entspanntes Verhältnis aufbauen, vor allem auch den Kopf frei bekommen.

Am Abend des 13.11.1995 klingelte mein Telefon und T. war dran und forderte mich auf in die Stadt zu kommen wo er im Sommer gewohnt hatte. Er war sehr bestimmend und ich fuhr los, hatte dabei schon ein mulmiges Gefühl.
Ich kam am gewünschten Treffpunkt an,ein Parkplatz von einer Imbissbude, ich drehte mein Auto grad in Fahrtrichtung als T. und zwei Freunde aus dem Imbiss kamen. In meinem Kopf taten sich Fragezeichen auf, warum sind die beiden dabei, wenn ich nicht mit denen reden darf? Ich drehte meinen Kopf Richtung hintere Tür und sehe, dass R. (der eigentlich gar nicht mehr in Deutschland sein durfte) mit einem Messer da steht. Ich weiß nicht wie ich es geschafft habe da so schnell zu reagieren, ich bin sofort los Richtung Autobahn als ich sah, dass ich nicht genug Benzin im Tank hatte und ich kein Geld dabei hatte....

Ich hatte Angst und wusste nicht was ich tun sollte, zu meiner Wohnung wollte ich nicht, sie wussten ja wo ich wohne, also habe ich eine Abkürzung durch den Wald genommen und fuhr zu meiner Arbeit (Krankenhaus), die Angst saß mir im Nacken und ich spürte sowas wie Todesangst. An der Arbeit angekommen rief ich meine Kollegin an,diese riet mir zur Polizei zu gehen, aber da ich wusste, dass T. schon Leute eingeschüchtert hatte traute ich mich nicht. Ich rief dann meine Eltern an, die mich dann abholen kamen...... .

Zuhause hatte ich in den nächsten Tagen vor meinem eigenen Schatten Angst, ich schreckte bei jedem Geräusch zusammen.... . Ich habe mich dann krank schreiben lassen, ich hätte gar nicht an die Arbeit fahren können. Wenn meine Eltern arbeiten waren hatte ich immer ein Messer in der Nähe liegen. Einmal rief T. an und wollte von meinem Vater wissen was los sei, da sagte mein Vater, dass sie mich in Ruhe lassen sollen, T. war sich keiner Schuld bewusst.

An einem Tag klingelte eine Frau aus unserem Dorf an der Tür, ich war fix und fertig als ich sicher war, dass keine Gefahr drohte und öffnete.Sie war total erschrocken als sie mich sah und ich erzählte ihr grob was passiert war, sie bot mir an mit ihrem Sohn zu sprechen, der in der Stadt wo T. und seine Freunde wohnte als Polizist arbeitete. Als dieser seine Mutter besuchte ging ich hin er begrüßte mich mit den Worten "Waren das R. und L.?" Ich "Nein, aber die kenne ich auch!"
Er machte mir damals schnell klar,dass das eine ziemlich kriminelle Bande war, denen die Polizei aber nichts nachweisen konnte, leider konnte ich keine wirklich neuen Informationen an die Polizei weitergeben, hatte ich bei vielen Dingen einfach weggeschaut. Auf jeden Fall meinte der Polizist, dass ich unheimliches Glück hatte und sie nicht ins Auto gelassen hatte.....

Ein zwei Wochen später fuhr ich mit meinem Vater zu einem Gespräch an die Arbeit, kurz vorm Ziel fing ich an zu zittern und als wir ankamen, es um den Schichtwechsel, stand T. vor der Klinik, ich hab mich im Auto geduckt und fing an zu weinen. Als ich mich einigermaßen beruhigt hatte rief ich meine Kollegin an und teilte mit, dass ich durch dein Hintereingang rein kommen würde. Drinnen fühlte ich mich dann sicher, als wir aus dem Fenster schauten war von T. nichts mehr zu sehen.
Während dem Gespräch war ich nur am zittern, mein Vertrag wurde dann aufgelöst....
Da es mir psychisch sehr schlecht ging stellte meine Hausärztin einen Antrag auf eine Rehamaßnahme, diese trat ich dann im Januar 1996 an, in der Klinik hatte ich noch mit so einigen Tiefs zu kämpfen, ich hatte immer wieder Angst, dass man mich finden könnte.

Im März bin ich in die USA geflogen und habe mich mit meinem Freund ausgesprochen, wir gaben der Beziehung noch eine Chance....
Im Sommer 1996 fand ich eine neue Stelle in einem Krankenhaus, als wir einige Monate später mit Station essen waren musste ich auf dem Rückweg durch den Ort, in dem T. damals wohnte, die Fahrt durch den Ort machte mir nichts aus, aber am nächsten Tag traf es mich wieder wie eine Wucht, ich war fix und fertig als ich an der Arbeit an kam.
T. hatte während ich in den USA war meine Freundin in der Disco ausrufen lassen, er hat aber nicht gesehen, dass sie ihn "entdeckte", ich hatte Angst alleine auszugehen, wenn ich alleine im Auto unterwegs war habe ich ständig das Gefühl gehabt jemand sitzt auf der Rückbank.

Den Polizist habe ich später nochmal gefragt was aus T. geworden ist, da war er dann im Rotlichtmilieu tätig......
Auch wenn das jetzt 20 Jahre her ist, es beschäftigt mich immer mal wieder, dann träume ich davon oder spüre nochmal diese Angst, ab uns zu versichere ich mich, dass keiner auf der Rückbank ist.....
Wie Anfangs schon geschrieben, ich weiß nicht ob das Bezness war, aber es für mich sehr traumatisierend, ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas passiert. Ich hoffe es ist dennoch in Ordnung, dass ich meine Erfahrung hier aufgeschrieben habe. Sicher habe ich einiges noch vergessen/verdrängt, wenn ich mich unklar ausgedrückt habe, dann fragt einfach nach..
Danke fürs lesen!
Liebe Grüße Tina

sita
Beiträge: 923
Registriert: 19.07.2011, 19:07

Re: Meine Beziehung zu einem Kosovo Albaner

Beitrag von sita » 23.03.2015, 21:48

Liebe Ti_na,

danke Dir, daß Du uns Deine Geschichte mitteilst. Ich bemerke, daß es nach so langer Zeit dich
immer noch beschäftigt, belastet. Du mußtest ja buchstäblich Angst um Dein Leben haben.
Wer sowas erlebte, wird es wohl niemals vergessen können.
Innerhalb kurzer Zeit war ich ihm mit Haut und Haaren verfallen
Dies kennen viele der Geschädigten hier, außerdem warst Du zum Kennenlernzeitpunkt
noch blutjung.
Ich war emotional und körperlich völlig abhängig von ihm
In dieser Phase konnte er quasi mit Dir machen, was ER wollte.


Obwohl er die Beziehung beendet hatte, (er kannte Dich und wußte wie Du leidest) :
Am Abend des 13.11.1995 klingelte mein Telefon und T. war dran und forderte mich auf in die Stadt zu kommen wo er im Sommer gewohnt hatte.
Offensichtlich warst Du zu diesem Zeitpunkt noch in seiner Abhängigkeit.
Ich drehte meinen Kopf Richtung hintere Tür und sehe, dass R. (der eigentlich gar nicht mehr in Deutschland sein durfte) mit einem Messer da steht.
Außerordentliches Glück hattest Du, daß Du in dieser Situation so wachsam warst und der "Hintere" so leichtsinnig war, das Messer schon sichtbar zu tragen.
Mein Gott, wie hätte das ausgehen können, nicht auszumalen.

Also ich sehe hier schon Bezness, denn es ist ein kriminelles Ausnutzen Deiner Gefühle zu seinem (wenn auch finanziell nicht
so extremem Vorteil) für ihn.
Wer weiß, wie es für Dich ausgegangen wäre, wärst wahrscheinlich als eine von mehreren in seinem späteren "Geschäft" gelandet.

Das Aufschreiben hat Dich doch sicher erleichtert. Wie geht es Dir momentan?
Liebe Grüße
sita


Es ist einfacher die Leute zu täuschen, als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht wurden.


Mark Twain

Dalama
Beiträge: 532
Registriert: 02.02.2013, 14:30

Re: Meine Beziehung zu einem Kosovo Albaner

Beitrag von Dalama » 23.03.2015, 21:49

Was für ein Albtraum. :x

Auf jeden Fall hast du dich sehr ausnutzen lassen und Glück gehabt, dass dir ansonsten kein körperlicher Schaden zugefügt wurde.

Franconia
Beiträge: 2783
Registriert: 05.10.2012, 14:22

Re: Meine Beziehung zu einem Kosovo Albaner

Beitrag von Franconia » 23.03.2015, 21:56

Halo Tin_na,

vielen Dank das du uns deine, für mich sehr aufwühlende, Geschichte erzählt hast.

Ob es wirklich Bezness war ist für mich schwer zu sagen, aber es gibt auf alle Fälle einige Dinge, die dafür sprechen.
Deine Verliebtheit und deine damit verbundene emotionale Abhängigkeit wurde von T. schamlos ausgenutzt.
Du bist gesprungen wenn er gepfiffen hat, hast versucht den andauernden Geldmangel mit auszugleichen bzw. aufzufangen - aus Liebe - was einer typischen Beznessbeziehung sehr Nahe kommt.
Auch die missbräuchliche Verwendung von staatl. Zuschüssen für die Wohnungseinrichtung oder die Frage ob eine deiner Freundinnen jemanden aus seinem Umfeld für Geld heiraten würde, spricht dafür, dass es ihm und seine Kumpels nur um AE und Geld ging - Geld das sie nicht bereit waren mit legaler Arbeit zu verdienen.

Wesentlich gewichtiger ist allerdings die kriminelle Ader die T. und seine Kumpels hatte (und wahrscheinlich noch haben) und in die du durch deine Verliebtheit mit hinein gezogen wurdest. Du hattest sehr viel Glück, unbehelligt aus dieser Nummer raus zu kommen, denn sei sicher, wenn bei einer der krummen Touren etwas schief gelaufen wäre, sie hätten dir die Schuld dafür in die Schuhe geschoben.

Ich bin froh zu hören, dass du mit der Zeit wieder ins Leben zurück gefunden hast, auch wenn immer mal wieder Erinnerungen hoch kommen.


Vielleicht magst du deine Geschichte für die Wahren Geschichten aufschreiben und an Evelyne senden.
http://www.1001geschichte.de/unsere-wahren-geschichten/
Sie sollte eine Warnung für alle verliebten Frauen sein, wie schnell man (möglicherweise auch ohne Bezness) in Gefahr kommen und in strafbare Handlungen durch seinen Freund verwickelt werden kann, wenn man ihm hörig und vor Liebe blind ist.

Und auch wenn deine Geschichte schon einige Jahre zurück liegt, ich bezweifle das sich T. und seine Freunde geändert oder gebessert haben. Ich empfehle dir daher, sie auf die schwarze Liste zu setzen, denn wer weiß zu welchen Untaten sie immer noch fähig sind. Sind sind - Bezness hin oder her - auf alle Fälle hochgradig kriminell und gefährlich für jede Frau die sich mit ihnen einlässt.
http://www.1001geschichte.de/schwarze-l ... gemeldung/
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Dalama
Beiträge: 532
Registriert: 02.02.2013, 14:30

Re: Meine Beziehung zu einem Kosovo Albaner

Beitrag von Dalama » 23.03.2015, 21:56

sita hat geschrieben:
Ich drehte meinen Kopf Richtung hintere Tür und sehe, dass R. (der eigentlich gar nicht mehr in Deutschland sein durfte) mit einem Messer da steht.
Außerordentliches Glück hattest Du, daß Du in dieser Situation so wachsam warst und der "Hintere" so leichtsinnig war, das Messer schon sichtbar zu tragen.
Interessanter Punkt. Ich hatte es eher als noch sichtbar aufgefasst, weil ich dachte, sie hätten den Imbiss überfallen. Tina, vielleicht kannst du dazu was sagen?
Wer weiß, wie es für Dich ausgegangen wäre, wärst wahrscheinlich als eine von mehreren in seinem späteren "Geschäft" gelandet.
Das waren auch meine Gedanken.

Darinka
Beiträge: 2740
Registriert: 28.05.2011, 23:37

Re: Meine Beziehung zu einem Kosovo Albaner

Beitrag von Darinka » 23.03.2015, 23:45

Liebe Tina,

es erschüttert mich, dass Dich dies sogar 20 Jahre danach noch so sehr beschäftigt (wenn auch nur zeitweise). Wie sehr merkt man an der Detailtiefe, die noch in deinen Zeilen steckt (teilweise sogar bis hin zum genauen Datum oder der Uhrzeit). Ich denke, dass man dies durchaus als traumatisiert bezeichnen kann. Es ist sicher hilfreich hier mit uns darüber zu reden. :wink:

Ich sehe durchaus Züge von Bezness. Du hast eher aus Emotionen heraus gehandelt, er wohl eher aus anderen Gründen. Er fragte ja auch nach Heirat für sich oder seine Freunde zwecks AE (auch wenn es wohl dazu nicht kam). Er hat Dich in vielen Dingen benutzt. Emotional auf jeden Fall, aber auch in anderen Dingen (allein die ständige kostenlose Fahrerei sonstwohin. Als Dank im Auto schlafen, weil er mit Dir da nicht zusammen auftauchen durfte usw...)
Ich muss das sicher noch ein zweites Mal lesen, um alle Details präsent zu haben.

Ich denke es ist gut, dass Du ins Forum gefunden hast. Ein Austausch hier wird Dir sicher helfen das alles zu bewältigen. Ich denke Du gehörst zu den Menschen, die sehr stark verdrängen und nur ganz langsam und stückchenweise aufarbeiten.

Meine Geschichte mit einem deutschen Heiratsschwindler liegt ca. ein Jahrzehnt zurück. Ich fand erst ins Forum als mich später ein ägyptischer Bezzie an der Angel hatte. Die ägypt. Story konnte ich aufgrund der Infos hier ganz schnell beenden, da ist nicht viel passiert. Aber die Geschichte vorher lief mehrere Jahre und hat tiefe Wunden hinterlassen. Obwohl es schon viel Jahre zurück lag, hat mir das Forum trotzdem noch geholfen. Ich fühlte mich plötzlich nicht mehr so allein mit alldem. Es gab andere Frauen denen ähnliches passiert war. Darüber zu lesen wie andere damit umgegangen sind, hat mir sehr geholfen - auch noch so spät danach. Ich bin nämlich auch ein Verdränger...

Ich denke, Dir wird es ganz bestimmt auch helfen. Das wünsche ich Dir jedenfalls.

Viele liebe Grüße
Darinka
Menschen glauben fest an das, was sie wünschen. - Julius Cäsar
Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. - Friedl Beutelrock

Ti_na
Beiträge: 4
Registriert: 19.02.2015, 13:06

Re: Meine Beziehung zu einem Kosovo Albaner

Beitrag von Ti_na » 24.03.2015, 10:11

Guten Morgen,

vielen Dank für Eure Rückmeldungen!
Habe heute Nacht nicht so gut geschlafen und habe auch etwas wirr geträumt, von was weiß ich gar nicht mehr.

@Dalama, der Imbiss wurde damals nicht überfallen.

@Franconia, werde meine Geschichte für Evelyn noch aufschreiben damit sie diese veröffentlichen kann. An die schwarze Liste habe ich auch schon gedacht... . Leider kann ich mich heute nicht mehr an alle Namen erinnern oder zum Glück? Ich muss mir mal durch lesen wie das abläuft mit dem melden.

Ich habe ich dann fast zwei Jahre später von L. getrennt und kam mit meinem Jugendschwarm zusammen, wir sind mittlerweile verheiratet.
Die Vergangenheit holt mich leider immer mal wieder ein, was für mich auch schwer war, war mir selbst zu verzeihen. Es gab eine Situation, da hatte ich meine Sachen gepackt und bin zuhause weg, mein Vater rannte damals weinend dem Auto hinterher, dieses Bild hat mich lange verfolgt und gequält. Irgendwann war mir bewusst, was ich meinen Eltern zugemutet hatte. Zum Glück haben meine Eltern mir danach keine Vorwürfe gemacht, sie waren einfach da, genau wie meine Freundin. Meine Freundin sagte damals, dass ich in der Zeit in der ich mit T. zusammen war nicht mehr ich selbst war, sogar meine Stimme sei eine andere gewesen....
Liebe Grüße Tina

Thelmalouis
Beiträge: 3792
Registriert: 28.08.2014, 13:20

Re: Meine Beziehung zu einem Kosovo Albaner

Beitrag von Thelmalouis » 24.03.2015, 10:58

Hallo Tina,

manchmal manövriert man sich in Situationen, wo man sich hinterher selber fragt und es auch nicht mehr verstehen kann, wie konnte ich da rein geraten, es soweit kommen oder zulassen. Das kenne ich auch.
Ti_na hat geschrieben:Die Vergangenheit holt mich leider immer mal wieder ein, was für mich auch schwer war, war mir selbst zu verzeihen.
Die Zeit zurückdrehen und alles rückgängig machen ,geht leider nicht, auch wenn man sich das manchmal so sehr wünscht. Man muss lernen damit zu leben. Ich hatte beim Lesen auch den Gedanken, du konntest /kannst dir (noch) nicht selbst verzeihen. Du hast wirklich tolle Eltern die dich aufgefangen und zu dir gestanden haben. Sicherlich gab es nachdem du den Absprung geschafft hattest noch sehr viele Gespräche mit deinen Eltern über diese Zeit.

Evtl. ist es ein kleiner Trost. Sieh mal, wenn deine Eltern dir verzeihen konnten, kannst du dir vielleicht auch verzeihen.
Gruß Thelmalouis


_____________________________________________________________________________
Es gibt Berge über die man hinüber muss, sonst geht der Weg nicht weiter. (Ludwig Thoma)

Darinka
Beiträge: 2740
Registriert: 28.05.2011, 23:37

Re: Meine Beziehung zu einem Kosovo Albaner

Beitrag von Darinka » 24.03.2015, 16:03

Ti_na hat geschrieben:Die Vergangenheit holt mich leider immer mal wieder ein, was für mich auch schwer war, war mir selbst zu verzeihen.
Liebe Tina,

diese Vergangenheit gehört zu Deinem Leben. Die Erinnerungen daran werden nie ganz weggehen. Ich kenne solche Phasen auch. Bei mir trat es am Anfang meiner neuen Beziehung recht stark auf (als die Gefühle tiefer und inniger bei mir wurden). Und auch heute noch, nach glücklichen Jahren in der Beziehung, holt mich das manchmal wieder ein. Ich denke es ist die Folge der Selbsterfahrung, wie sehr man sich selbst in einem Menschen doch täuschen kann. Es bleibt für mich eine Art "Restangst", dass mir das wieder passieren könnte und ich es nicht merke...
Thelmalouis hat geschrieben:manchmal manövriert man sich in Situationen, wo man sich hinterher selber fragt und es auch nicht mehr verstehen kann, wie konnte ich da rein geraten, es soweit kommen oder zulassen. Das kenne ich auch.
Ich kenne das auch so wie Thelmalouis es beschreibt. Ich konnte mich hinterher selber nicht mehr verstehen... Aber es war nunmal so und ich habe etwas daraus gelernt. Versuch es doch eventuell mal nicht so sehr als schlimme Vergangenheit wahrzunehmen sondern einfach als Lebenserfahrung. Erfahrungen sind wichtig und meist lernt man aus negativen doch noch mehr als aus guten. :wink: Und wer weiß, ob Du mit Deinem Jugendschwarm überhaupt so zusammengekommen wärst, wenn irgendetwas anders in Deinem Leben vorher passiert wäre... :wink: :wink: :wink:

Hast Du schon entdeckt, dass es ein Unterforum hier gibt zum "Leben danach". Vielleicht findest Du dort einige für Dich interessante Threads. Hier der Link:
http://forum.1001geschichte.de/viewforum.php?f=17

Viele liebe Grüße
Darinka
Menschen glauben fest an das, was sie wünschen. - Julius Cäsar
Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. - Friedl Beutelrock

Thelmalouis
Beiträge: 3792
Registriert: 28.08.2014, 13:20

Re: Meine Beziehung zu einem Kosovo Albaner

Beitrag von Thelmalouis » 24.03.2015, 17:17

Darinka hat geschrieben:Die Erinnerungen daran werden nie ganz weggehen. Ich kenne solche Phasen auch. Bei mir trat es am Anfang meiner neuen Beziehung recht stark auf (als die Gefühle tiefer und inniger bei mir wurden). Und auch heute noch, nach glücklichen Jahren in der Beziehung, holt mich das manchmal wieder ein.
Nein, die Erinnerung kann man nicht auslöschen. Etwas bleibt immer zurück. Dies ist aber ,so denke ich, auch gut so. Zum einen, dass man sich nicht zum 2. Mal in so eine oder ähnliche Situation begibt und sich immer über sein Tun und die möglichen Folgen darüber bewusst ist. Und zum anderen, ich versuche immer in etwas Negativen das Positive zu sehen. So wie Darinka es beschrieben hatte:
Darinka hat geschrieben:Und wer weiß, ob Du mit Deinem Jugendschwarm überhaupt so zusammengekommen wärst, wenn irgendetwas anders in Deinem Leben vorher passiert wäre...
Und ist es nicht so? Wenn man sich in ungute Situationen begibt und Fehler macht, lernt man sich dann nicht auch von einer ganz anderen Seite kennen. Eine Seite von der man vorher selber gar nichts wusste, die einem auch nicht gefällt und man erkennt, zu was man fähig ist. Dies muss man auch erst einmal lernen zu akzeptieren und damit umzugehen. Ich lass das jetzt mal so stehen.
Gruß Thelmalouis


_____________________________________________________________________________
Es gibt Berge über die man hinüber muss, sonst geht der Weg nicht weiter. (Ludwig Thoma)

Moppel
Beiträge: 1964
Registriert: 12.06.2009, 13:12

Re: Meine Beziehung zu einem Kosovo Albaner

Beitrag von Moppel » 27.03.2015, 08:17

Bezness kann ich hier nicht sehen, sondern eher die Faszination für den gefährlichen Outlaw, wobei Frau sehr oft verdrängt das dieses Typen auch gefährlich sind.
*Tina* hat zum Glück noch rechtzeitig die Kurve kratzen können.
Gruß

Strandakademiker
Beiträge: 12
Registriert: 01.04.2015, 01:48

Re: Meine Beziehung zu einem Kosovo Albaner

Beitrag von Strandakademiker » 09.04.2015, 04:15

Hallo Tina,

Dein Beitrag war es, welcher mich endgültig dazu bewegte mich hier anzumelden, um dir zu schreiben. Wobei ich es selbst noch immer nicht verdaut habe und für die schreckhaften Ereignisse während des Lesens selbst eine gewisse Angst fühlte..

Ich bin dermaßen geschockt und wenn ich mich so fühle, wie muss es erst dir ergehen/ergangen sein.

Es ist krass, wie man sich manchmal auf einmal in einem komplett anderen Leben befinden kann.. Ich bin froh, dass du ein anderes Heute erlebst bzw es zulässt..

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute!

SA

Antworten