Re: Ein Busfahrer aus Kerala
Verfasst: 08.02.2019, 13:40
Schon richtig, dass ich nie dahin wollte
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Woher weißt du das? Und unter "Haus" und "Auto" kann man sich sehr unterschiedliche Dinge vorstellen. Körperliche Arbeit, zu der auch Fahrerjobs gehören, haben in Indien kein Prestige. Auch Ausbildungsberufe in unserem Sinne sind weitestgehend unbekannt. Wer es sich irgend leisten kann, lässt seinen Sohn studieren und sorgt dafür, dass er hinterher in irgend einer Verwaltung oder in einem Unternehmen unterkommt. Wenn er nicht Arzt, Ingenieur oder Wissenschaftler wird.Er lebt in einem Haus mit seinen Eltern, er wirkt tatsächlich nicht so arm, hat ein Auto und ein Motorrad. Ich erinnere mich eher an kleine Hütten, in denen wirklich arme Leute leben.
Ja, die "Christen" in Kerala sind erheblich anders gestrickt als Du oder Deine Nachbarn. Bitte mach Dich kundig. Das sind in erster Linie Inder.
Die Gesellschaftsschichtung in Indien ist multidimensional. Das durchschaut unsereins mit der Draufsicht des "interessierten Außenstehenden" nicht. Nur eines ist leicht zu begreifen: Egal in welchem gesellschaftlichen Segment man sich bewegt, Frauen sind weniger geachtet als Hornvieh. Indern (egal welcher der zigtausend gesellschaftlichen Einzelsegmente sie angehören) ist das verrückteste Zeugs heilig, nur Frauen nicht. Dass es einige wenige scheinbar sehr privilegierte (gebildete, erfolgreiche) Frauen gibt, täuscht Außenstehende über die Binneninterdependenzen völlig hinweg und vor allem darüber, dass "Privilegien" in Indien nichts damit zu tun haben, was wir Europäer unter "Privilegien" verstehen. Die indische Denke ist noch viel menschen- und vor allem frauenverachtender als die des durchschnittlichen Moslems. Der Islam ist im Vergleich zur indischen "Kultur" ein gewisser Fortschritt!Menara hat geschrieben: ↑09.02.2019, 14:12Weiters wäre ich um eine genauere Erklärung der indschen Mittelschicht dankbar - wahrscheinlich verstehe ich da was falsch. Er lebt in einem Haus mit seinen Eltern, er wirkt tatsächlich nicht so arm, hat ein Auto und ein Motorrad. Ich erinnere mich eher an kleine Hütten, in denen wirklich arme Leute leben.
Wenn Du Pech hast, wirst Du im Bus, in der Kneipe, auf offener Straße von einer entmenschten Meute in einer Art vergewaltigt und getötet, wie es an Grausamkeit und Perversion weltweit Seinesgleichen sucht. Du bist auf Schritt und Tritt in realer Lebensgefahr, auch wenn Du das Glück hast, "nur" dauernd angegrabscht zu werden.
Der Busfahrer. Was sollte ein indischer Busfahrer Dir schenken wollen? Was ein GLÜCK, dass Du Deine Adresse nicht genannt hast. Was auch immer er Dir schenken will, Du wirst es nicht gebrauchen können. Du solltest das auf keinen Fall annehmen und Dir ausdrücklich verbitten, dauernd angebaggert zu werden.
SEHR gefährlich.Menara hat geschrieben: ↑09.02.2019, 14:12Außerdem versucht er mir immer wieder klar zu machen, dass er eine modernere Mentalität habe. Ich muss sagen, ich bin wirklich hin und hergerissen, schaffe es aber noch einen kühlen Kopf zu bewahren.
Dennoch bin ich der Typ Mensch der in jeder Lebenslage denkt "Wenn du es nicht versuchst, wirst du nie draufkommen" - was in diesem Falle sehr gefährlich sein kann, ich weiß.
Ganz einfacher Tipp. Geh tief in Dich und frage Dich: Was zum Henker willst Du ausgerechnet von einemMenara hat geschrieben: ↑09.02.2019, 14:12Kann mir irgendwer einen Tipp geben, ob ich durch irgendein Verhalten, irgendeine Aussage oder irgendeien Frage (stets meinerseits) etwas mehr Sicherheit erlangen kann, indem ich seine Reaktion beobachte. Vielleicht war ja jemand mal in einer Situation, die man genau interpretieren hatte können.
Danke.
Ich würde sagen: Poststation/Postfach ja, Büro lieber nicht. Wir hatten ja auch schon Geschichten hier mit Anrufen am Arbeitsplatz, Drohungen damit, irgendetwas dem Arbeitgeber zu erzählen.
Wenn man dort von einem guten Hotel ein Taxi zum Flughafen bestellt, sitzen dort zwei drin; der Fahrer und der "Fuehrer". Die beiden sprechen kein Wort miteinander. Nur der Fuehrer redet mit dem Fahrgast. Der Fahrer sagt kein Wort. Auch abkassieren darf er nicht. Das macht der Fuehrer.caro90 hat geschrieben: ↑09.02.2019, 21:35
Wer als ü30jähriger in seinem Heimatdorf einen Touribus durch die Gegend fahren muss, weil er anscheinend keinen höheren Bildungsgrad vorzuweisen hat, und noch dazu unverheiratet ist, ist von den sogenannten "Unberührbaren" (unterste Kaste) nicht mehr allzu weit entfernt! Und vergiss bitte alles, was er dir im Bezug auf das Kastensystem gesagt hat, von wegen, damit hätte er nichts zu tun usw.
DAS IST ABSOLUTER BULLSHIT DAS KASTENSYSTEM IST DIE INDISCHE GESELLSCHAFTSSTRUKTUR SCHLECHTHIN, DIE FÜR ALLE GILT, VERBOT HIN ODER HER!
Verbote und Gesetze interessieren in Indien niemanden, diese dienen hauptsächlich dazu, um im Westen als "fortschrittlich" zu gelten.
Ländervergleich
Wo es für Frauen am gefährlichsten ist
Es ist ein Ranking der Schande: Eine internationale Studie nennt jene Orte, in denen das Leben für Frauen besonders riskant ist. Ganz oben stehen Länder wie Afghanistan - aber auch eine aufstrebende Schwellennation.
Bei mir persönlich nicht. Ich glaub ich kann ganz gut zwischen wirklicher Intelligenz/Empathie/Bildung (hat alles nicht zwingend etwas mit beruflicher Stellung/Ausbildung zu tun) und Geschwafel/Titelhascherei/Dünkel unterscheiden.
In diesen Kulturraum gibt es schon immer viele Tätigkeiten, die in Ländern wo die Arbeitskraft teuer ist, ohne weiteres von andern nebenher mit erledigt würden.