Auswandern

zum Thema Bezness

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barbara
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Re: Auswandern

Beitrag von barbara » 10.02.2012, 23:07

brighterstar007 hat geschrieben:Hallo Barbara,

ich habe deine Geschichte jetzt nicht parat - demnach ist eure Ehe in Tunesien glücklich gewesen und
dann durch den Kulturschock zerbrochen.
Fährst du noch manchmal hin in das Land, in dem ihr wohl eine schöne Zeit hattet ? Im Ausland sind die
Verhältnisse meistens unsicherer als hier.

Liebe Grüße

Brighterstar
Hi Brighterstar!

Ja, in TN war unsere Ehe glücklich.
Deswegen hab ich in der BRD wahrscheinlich auch soviel ausgehalten.
Mit vieles versucht schönzureden.
Konnte mir nicht wirklich vorstellen, das der Mann, der mich in TN auf Händen getragen hat,
mir eigentlich jeden Wunsch erfüllt hat, aufgrund der Tatsache, das er sich in der BRD nich wohlfühlt,
so zum Tyrannen mutiert.
Hatte für vieles Verständnis,wusste ich es doch aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, in einem fremden Land zu leben.
Und so entschuldigte ich so einige Ausraster seinerseits.
Zurückgehen wollte er nicht.
Wollte er es seinen Eltern nicht zumuten, mit der Schande zu leben, das der Sohn von der Gauria geschieden wird.
Hatten es ja alle eh vorrausgesagt.
Es wurde schlimmer als unser Kind geboren wurde.
Die totale Zwickmühle.
Wegen des Kindes noch weiter im ungeliebten S.C.H.weinedeutschland zu bleiben,das Kind hier aufwachsen zu lassen?
Ohne Kind und Frau nach TN?
Da hätten die Eltern verrückt gespielt.
Mit Kind alleine nach TN zurück?
Da hätten die Eltern genauso Terror gemacht.
Und trotzdem drohte er mir genau damit immer wieder.
Erst als er Nägel mit Köpfen machen wollte, wachte ich auf, sammelte letzte Kräfte und floh mit Kind ins Frauenhaus.

Und darum,
NEIN, ich fahre seither, seit 7.2005 nicht in dieses Land.
Wenn unser Kind möchte, bin ich gern bereit es in genau 10 J. dorthin zu begleiten.
Denn dann ist Kiddy 21J. und braucht keine Ausreisegenehmigung seines Vaters,
der bereits 4. Wochen nach unserer Flucht wieder nach TN zurückgegangen ist und seitdem dort lebt.
So hab ich ihm die Entscheidung abgenommen und alle leben glücklich und zufrieden.


Barbara

RenaII
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Re: Auswandern

Beitrag von RenaII » 11.02.2012, 00:55

Liebe Ines,

ich lese nun seit sehr langer Zeit hier mit. Natürlich auch deine Beiträge. Meine Frage zu deinem thread: Wärst auch du nicht vielleicht bereit gewesen auszuwandern, wenn der Vater deines Kindes sich anders verhalten hätte? Heile Welt, heile Familie, große Liebe, wie Barbara schreibt: Ein auf Händen tragen, im Heimatland des Partners? Ein bissel Abenteuer incl.
Hättest du damals ganz pragmatisch "NEIN" zu alldem gesagt und dir ganz kühlen Kopfes die Vorteile in der Heimat ausgerechnet? Hätten die Emotionen nicht den Kopf besiegt?
Vielleicht würde sich deine Frage dann heute gar nicht stellen, wenn, ja wenn alles anders gelaufen wäre. Du warst damals jung............!
Natürlich würden WIR, ( in fortgeschrittenem Alter und der Erfahrung von heute), anders reagieren, aber damals?
Ich kann keine Frau verurteilen die so gehandelt hat, wie sie letzendlich handelte.
Die Frage nach dem Warum stellt sich uns, heute gestandenen Frauen, doch nicht wirklich, oder?
Gruß Rena

Ines

Re: Auswandern

Beitrag von Ines » 11.02.2012, 08:55

Liebe RenaII!
Ich musste jetzt etwas schmunzeln, dass ich als "kühler Kopf" bei Dir rübergekommen bin.
Nein, das bin ich ganz und gar nicht: Mich interessiert dieses Thema gerade deshalb, weil ich in jungen Jahren auch davon geträumt habe, auszuwandern, mal in einem anderen Land zu leben und auch zu arbeiten. Meine Mutter hat das immer als "Hirngespinste" bezeichnet und davon hatte ich sehr viele : )
Aber, das hätte ich nicht unbedingt mit einem Mann gemacht, dieser Traum bestand überhaupt für mich. Allerdings habe ich mich in jungen Jahren auch für Sprachen interessiert, ich hätte von mir aus schon mit der jeweiligen Sprache angefangen, mich richtig vorbereitet. Auch nach beruflichen Möglichkeiten geguckt. Und ich habe mein Leben nie nach einem Mann ausgerichtet. Ich habe es erlebt, dass Freundinnen, sobald sie ihren Mann kennenlernten, völlig von der Bildfläche verschwanden, sich gar nicht mehr meldeten etc. Ich fand das schon immer furchtbar und habe immer auch meinen Freundeskreis mir bewahrt beispielsweise. Ich wäre also nicht blindlings einem Mann in sein Heimatland, welches ich nicht kenne, gefolgt. Natürlich hatten wir damals nicht das I-Net, aber ich hätte die Möglichkeiten ausgeschöpft, die wir hatten.
Nach der Wende war das erste, was ich tat, mich um eine Ausbildung zu kümmern und habe dann eine kaufmännische Ausbildung gemacht und da war ich 22 Jahre alt. Hätte ich dann meine Arbeit nicht gefunden, hätte ich mich weiter qualifiziert, dann wäre ich gerne Fremdsprachensekretärin so etwas in der Richtung geworden und wäre auch gerne mal ins Ausland gegangen, vielleicht über ein deutsches Reisebüro, die ja Außenmitarbeiter gesucht haben damals, ich weiß natürlich nicht, wie das heutzutage ist.
Und heute sehe ich natürlich auch noch mal vieles anders, da gebe ich Dir recht. Allerdings habe ich auch früher öfter schon gehört, dass sich Männer in ihrem Heimatland stark verändern. Ich weiß auch noch, dass meine Mutter mir mal so etwas erzählte. Und man muss schon für sich selbst wissen, ob man bereit ist, in dieser Kultur zu leben. Aber so ganz ohne Perspektive, ohne Arbeit und in Abhängigkeit hätte ich das im Leben nicht gemacht, auch nicht mit 20 Jahren.

Ich verurteile hier niemanden, der das macht und auch damit baden geht, darum geht es mir nicht. Aber man muss doch irgendwelche Vorstellungen, Wünsche haben, wenn man in ein anderes Land geht. Ich muss immer noch über Sunwalk nachdenken, die ja hier schrieb, dass Frauen einfach so zu ihrem Habibi gehen, nur mit ihrem kleinen Gepäck und frage mich, ob sie wenigstens darüber mal nachdenken, dass es eben schief gehen kann und ob sie sich mit Geld für den Rückflug wenigstens abgesichert haben. Wie sieht das mit Versicherungen etc. aus?

LG Ines

Bocanda
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Re: Auswandern

Beitrag von Bocanda » 11.02.2012, 10:07

Liebe Ines,

aus heutiger Sicht würde ich genauso denken. Aber warum verschulden sich so viele Frauen? Weil sie hoffen im fremden Land ein Leben aufzubauen.
Die Hoffnung mit dem geliebten Mann zu leben und wenn es dann noch im Heimatland des Mannes ist....perfekt. Auch ich hatte diesen Wunsch. Sicherlich hätte ich mich besser vorbereitet und bin zumindest zur Schule gegangen, um Französisch zu lernen. Das heißt nicht, sein Leben nur nach dem Mann auszurichten, sondern es wurden eben eine Zeit lang gemeinsam Zukunftspläne geschmiedet. Das es diese Gemeinsamkeit nie gab, stellt man früher oder später schmerzhaft fest.

Jakobs_weg hat das sehr schön geschrieben : Hormone machen uns Menschen zu Idioten....aber dagegen ist man eben oft hilflos :wink:

Nur mit einem kleinen Köfferchen zum Habibi ist allerding mehr als leichtsinnig.

Liebe Grüße
Bocanda
Liebe Grüße
Bocanda



Der klügste Trick des Teufels ist, uns davon zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt (Baudelaire)

Haram
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Re: Auswandern

Beitrag von Haram » 11.02.2012, 21:55

@ sunwalk

Drum prüfe wer sich ewig bindet ... sagt man ja nicht umsonst :wink:


Nöööö
Drum prüfe ewig wer sich bindet, ob sich nicht doch noch was bessres findet. :lol:

Gruss
haram
Die grösste aller Kampfkünste ist Jura

urmel
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Re: Auswandern

Beitrag von urmel » 11.02.2012, 22:27

Ines hat geschrieben:Hallo Ihr Lieben!
Ich habe mir jetzt mal den Thread der RückwanderInnen durchgelesen und mich würde gerne mal interessieren, weil ich eben von mir ausgehe, wie es überhaupt dazu kommen kann, dass Frauen aus dem "Land der Träume" so ohne ALLES zurückkehren und in Not geraten:
Ich kann verstehen, dass man auch in ein anderes Land gehen möchte, das wollte ich in jungen Jahren auch mal machen, aber für mich wäre nicht in Frage gekommen, mich in die Abhängigkeit eines Mannes zu begeben, auch ohne Bezness.
Wie seid Ihr überhaupt auf die Idee gekommen, auszuwandern und was waren die Vorstellungen vor allem im Bezug auf die Existenz? Was habt Ihr im Vorfeld alles unternommen?
In Malaysia habe ich eine Tour mit einem Auswanderer gemacht, Peter Höfinger aus Österreich, er setzt sich aktiv für den Umweltschutz ein und macht Touren durch die Mangroven, auf Langkawi ist er ziemlich bekannt und macht das auch sehr gut. Allerdings ist er dort nicht versichert und hatte z.B. einen großen Unfall, wo er mit dem Hubschrauber ausgeflogen werden mußte, also ohne Versicherungen mit Operationen etc., ist das finanziell sicherlich kein Pappenstiel. Und er lebt schon seit über 20 Jahren dort, soweit er uns berichtete.
Und ich möchte gerne auch die Frauen/Männer vorher zum Nachdenken anregen, die ihre Existenz hier aufgeben möchten und auswandern wollen, sich das alles mal durch den Kopf gehen zu lassen und überhaupt über ihre Erfahrungen, Träume etc. zu berichten.
Mir geht es nicht um das Wort "Schuld", aber schon darum, dass man im Vorfeld sich genau der Risiken bewußt ist, die auf einen zukommen könnten.

LG Ines
Liebe Ines,
wie alt warst du, als die Grenze gefallen ist, und du erstmalig auf den Gedanken kommen konntest" auszuwandern" ? wäre es nicht in Frage gekommen, wegen eines Mannes, der ja just nach dem Mauerfall auch nicht dagestanden hätte, und du ja auch gerade erst reisen konntest, aber wahrscheinlich nicht das Geld dafür hattest ?
Sorry, wenn ich mal eines sage, eine Menge der Frauen, die ein Beznessproblem haben kommen aus den neuen Bundesländern, oder wenn man weltweit guckt aus der ehemaligen Ostblockzone,-! nun du hast hier nun mehrfach bekanntgegeben, dass du in einer glücklichen Beziehung mit einem Türken lebst, es sei dir gegönnt .-
Aber was ist deine Intension hier zu schreiben ?
Vielleicht ist die Intension der Frauen einfach verliebt zu sein und an ein großes Glück zu glauben, was ist im Prinzip schlecht daran ? Was du daraus machst, kann ich nicht verstehen, was hat das mit einem Mann aus Langkawi zu tun? gar nichts!
Erkläre uns bitte, was du besser gemacht hat, dir einen treuen und ehrlichen Türken auszusuchen, was ist das Rezept, wovon die anderen Frauen partizipieren könnten ?
Gib u ns einen Rat, wie es geht, das wäre toll !
urmel

Anaba
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Re: Auswandern

Beitrag von Anaba » 11.02.2012, 22:46

Ich möchte mal anmerken, dass viele Frauen aus der DDR mit einem Ausländer ausgewandert sind.
Das war nämlich eine Chance die DDR ohne größere Probleme zu verlassen.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

melle
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Re: Auswandern

Beitrag von melle » 13.02.2012, 02:20

Es gibt doch nicht nur Menschen die für einen habibi auswandern.

Gibt es nicht auch Menschen, die auswandern, weil sie einen besseren Job bekommen haben, einen neuen Lebensinhalt?

Wenn ich jünger wäre, könnte ich mir so etwas auch vorstellen. Mit Job, die Sprache beherrschen und mich natürlich vorher über das Land informiert zu haben. Leider zu spät!

Ich kann aber die Frauen verstehen, die aus Liebe in die Heimat ihres Mannes gehen. Wer liebt, geht auch barfuß durch den Schnee, warum nicht nicht in Heimat des anderen Partners.

Sicher, wenn verliebt oft unüberlegt, aber nachvollziehbar.

Ich hätte nicht den Mut gehabt in die Heimat meines Nochmannes auszuwandern, das stand für mich immer fest.

Gruß melle

Ines

Re: Auswandern

Beitrag von Ines » 13.02.2012, 09:09

In ein fremdes Land auszuwandern, sollte schon sehr gut vorbereitet sein, schon alleine sprachenmässig. Und manche Frauen scheinen ja zu einem ihm fremden Habibi auszuwandern, dessen Lebensumstände sie nicht kennen. Kann man jemanden wirklich so manipulieren, dass er nicht mehr eigenständig denken kann? Es gibt Frauen, die sind total auf den Partner fixiert, aber geht es wirklich so weit wie Sunwalk und Bigi es beschrieben?
Urmel, es gibt kein Geheimrezept: Es ist einfach Liebe.
LG Ines

Anaba
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Re: Auswandern

Beitrag von Anaba » 13.02.2012, 09:20

Es gibt Frauen, die sind total auf den Partner fixiert, aber geht es wirklich so weit wie Sunwalk und Bigi es beschrieben?
Liebe Ines,

diese Frage stellst du nun immer wieder.
Ja, es sieht wohl so aus, als ob Frauen unüberlegt auswandern.
Ich persönlich kenne keinen solchen Extremfall, aber wer vor Ort lebt, kennt sicher solche Fälle.
Liebe Grüße
Anaba

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Pamela
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Re: Auswandern

Beitrag von Pamela » 13.02.2012, 10:26

Hallo barbara,

ich weiß nicht ob Du nun näher erzählen möchtest, falls nicht, dann ignoriere meine Frage einfach.

Mich würde interessieren, ob Du Deinen Mann im Nachhinein als Beznesser einstufst, oder eher von einer binationalen Beziehung sprichst, die tragisch gescheitert ist?
Und wie lange ihr im Endeffekt zusammen in TN gelebt habt?
Hattet ihr ein ähnliches Bildungsniveau?
Gruß
Pamela
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Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes.
(P. Scholl-Latour)

Pamela
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Re: Auswandern

Beitrag von Pamela » 13.02.2012, 10:33

Bigi hat geschrieben:Natürlich geht das so weit...ich könnte Dir da einige Beispiele zu nennen..
Ich las vor einiger Zeit in einem anderen Forum von jemandem, der nun nach Ghana auswandern möchte, da er des "deutschen Gehabes überdrüssig" sei. Nun sei er also auf der Suche nach Möglichkeiten für eine Existenzgründung da unten... Im Internet habe er sich über Ghana informiert und es schien ihm ideal für einen Neuanfang mit seiner Frau und seinen zwei Kindern!!
Dort gewesen ist er allerdings noch nie...

Hört sich an wie ein schlechter Scherz, war aber wohl durchaus ernst gemeint!
Vox- die Auswanderer lässt grüßen :roll:
Gruß
Pamela
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Haram
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Re: Auswandern

Beitrag von Haram » 13.02.2012, 10:38

Moin

Nicht nur in Ghana kann er zu einem kleinen Vermögen kommen.
Er muss nur ein Großes mitbringen. :lol:

Alles Traumtänzer.

Gruss
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Efendi II
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Re: Auswandern

Beitrag von Efendi II » 13.02.2012, 10:50

Pamela hat geschrieben:Ich las vor einiger Zeit in einem anderen Forum von jemandem, der nun nach Ghana auswandern möchte, da er des "deutschen Gehabes überdrüssig" sei. Nun sei er also auf der Suche nach Möglichkeiten für eine Existenzgründung da unten... Im Internet habe er sich über Ghana informiert und es schien ihm ideal für einen Neuanfang mit seiner Frau und seinen zwei Kindern!!
Das Bundesverwaltungsamt unterhält in allen Bundesländern Auwandererberatungsstellen. Dort kann man sich umfassend beraten lassen.
http://www.wohin-auswandern.de/beratung ... uswanderer
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Canim
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Re: Auswandern

Beitrag von Canim » 13.02.2012, 13:18

Ich glaube nur bedingt, dass Ines zu solchen Frauen überhaupt Kontakt bekommen würde, denn die leben in der Regel nicht in Hotelnähe und sind auch meist nur sehr selten irgendwo anzutreffen, weil sie bewußt sehr isoliert "gehalten" werden. Sie arbeiten auch zu 90 % nicht legal, da sie meist keine Arbeitsgenehmigung erhalten und sind somit oft vom Wohl und Wehe ihres Habibi abhängig, der ihrer nicht selten überdrüssig wird und sie schlichtweg auf die Straße setzt. Solche Gestrandete findet man in der Tr immer wieder mal, die haben dann alles hier zurückgelassen oder zu Geld gemacht und haben oft nicht mal das Geld für den Rückflug, haben manchmal mit ihren Familien gebrochen und sind nur noch am Ende.
Und Habibi hat längst die nächste im Angebot. Es gibt nur sehr wenige Frauen, von denen ich weiß, dass sie nach einer Trennung es im Heimatland ihres Ex doch noch zu etwas gebracht haben und dort in Ruhe und Frieden und mit einem landesangemessenen Einkommen dort geblieben sind. Die meisten scheitern schon an ihren Beziehungen und nicht zuletzt an der Sprache, am kaum-Geld-haben und vielem mehr.

Diese Frauen sind nicht alle unüberlegt gegangen, aber Habibi hat es verstanden, ihr Eigentum zu seinem zu machen, es gewinnbringend zu verhökern, sie vielleicht noch in miese Jobs zus chicken (sofern überhaupt welche zu bekommen sind) und trotzdem weiter andere Frauen kennen zu lernen und abzuzocken, oft ist auch noch häusliche Gewalt dabei und viele Frauen sind so psychisch fertig, dass sie es nur mit fremder Hilfe da wieder herausschaffen. Hinzu kommt, dass sie oftmals nicht um Hilfe bitten,weil sie sich viel zu sehr schämen, dass sie gescheitert sind.

Ja, solche Frauen gibt es mit Sicherheit häufiger, als wir hier denken.

Gruß
Canim
Gemeinsam sind wir stark!

brighterstar007

Re: Auswandern

Beitrag von brighterstar007 » 13.02.2012, 18:21

Halo Canim,

vielleicht machen es einige der Herren mit Absicht so : wenn sie der Damen überdrüssig sind, machen sie ihnen illegale
Beschäftigungen schmackhaft, um sie dann zu verraten und schon sind sie sie "elegant" los.

Liebe Grüße

Brighterstar

Pamela
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Re: Auswandern

Beitrag von Pamela » 13.02.2012, 18:34

brighterstar007 hat geschrieben:vielleicht machen es einige der Herren mit Absicht so : wenn sie der Damen überdrüssig sind, machen sie ihnen illegale
Beschäftigungen schmackhaft, um sie dann zu verraten und schon sind sie sie "elegant" los.
Liebe brighterstar,

ich glaube es ist tatsächlich sehr schwierig in diesen Ländern für Europäer eine Arbeitsgenehmigung zu erhalten.
Man geht von den hohen Arbeitslosenzahlen der Einheimischen aus, und möchte nicht, dass die wenigen existierenden Jobs von Ausländern gemacht werden.
Auch habe ich den Eindruck, dass man es den Ausländern, besonders den Europäern, schwer machen will, schon aus Prinzip, da sie ja auch nicht so einfach in die EU spazieren und dort arbeiten können...
Gruß
Pamela
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Canim
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Re: Auswandern

Beitrag von Canim » 13.02.2012, 22:11

Nein Brigtherstar,
in der Türkei dürfen Ausländer sehr viele Berufe nicht ausüben, es gibt da ellenlange Listen darüber. Hinzu kommt, dass die meisten Frauen in der TR auch keine eigenständigeAufenthaltsgenehmigng und Arbeitsgenehmigung bekommen, dazu bedarf es dort auch eines festen Jobs und einiger anderer Gegebenheiten.
Also fliegen sie als Touristin hin, dann kann man auch bis zu 3 Monate in der Türkei bleiben, dann fahren sie einen 1 Tag z. B. mit der Fähre nach Griechenland, um einen Ausreisestempel zu bekommen und am nächsten Tag wieder rein in die Türkei.
Also jobben sie z. B. in Side, Antalya oder sonstwo als Schlepperinnen für die Geschäfte, sie sprechen deutsch, bekommen einen Mini-Obolus für jeden Touristen, den sie in den Laden schleppen, damit verdienen sie dann ein bisschen Geld. ´Viele hocken aber auch den ganzen Tag in der Wohnung von Habibi, haben keinen Kontakt zu einheimischen Nachbarn, weil sie die Sprache nicht sprechen, ihr Ansehen ist eh im Eimer und er treibt sich mit anderen Frauen herum oder zieht mit seinen Kumpels um die Häuser.

Es gibt nicht viele Frauen, die sich dort eine Existenz aufbauen konnten und wenn, dann haben sie ganz andere Grundvoraussetzungen gehabt.

Gruß
Canim
Gemeinsam sind wir stark!

Haram
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Re: Auswandern

Beitrag von Haram » 13.02.2012, 23:52

Nabend

@ Canim
Es gibt nicht viele Frauen, die sich dort eine Existenz aufbauen konnten und wenn, dann haben sie ganz andere Grundvoraussetzungen gehabt

Da denke ich gerade an das, von 2 deutschen Frauen geführte, Cafe in Managvat.
Ihre Männer arbeiteten damals noch in DL
Ob es das wohl noch gibt ? Ist schon einige Jahre her.

Gruss
haram
Die grösste aller Kampfkünste ist Jura

Efendi II
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Re: Auswandern

Beitrag von Efendi II » 14.02.2012, 02:01

Canim hat geschrieben:Nein Brigtherstar,
in der Türkei dürfen Ausländer sehr viele Berufe nicht ausüben, es gibt da ellenlange Listen darüber.
Nach den Bestimmungen des Gesetzes Nr. 2007 (türkisches Amtsblatt vom 16.06.1937) über "Gewerbe und Dienstleistungen, die in der Türkei türkischen Staatsangehörigen vorbehalten sind", dürfen Ausländer in der Türkei die unten angegebenen Berufe nicht ausüben:

Straßenhändler, Musiker, Fotografen, Schriftsteller, Makler, Hersteller von Bekleidungsartikeln, Hüten, Schuhen, Börsenmakler, Verkäufer der Produkte des Staatsmonopols, Fremdenführer und Dolmetscher, Arbeiter in der Bau-, Eisen- und Holzindustrie, ständige oder zeitweise Arbeiter im Transport- und Nachrichtenwesen und bei Wasser-, Beleuchtungs- und Heizungsinstallationen, Ein- und Ausladung bei Landtransporten, Fahrer und Beifahrer, jegliche handwerklichen Arbeiter, Wächter, Pförtner, Diener und Boten in Handelsunternehmen, Wohnungen, Hotels und Firmen; Diener und Dienerinnen in Hotels, Kaffeehäusern, Tanzlokalen, Bars und ähnlichen Unterhaltungslokalen; Künstler und Künstlerinnen in Unterhaltungslokalen, Tierärzte und Chemiker.

Ausländische Flugzeugmechaniker und Flugzeugführer sowie Angestellte in staatlichen Institutionen oder Stadtverwaltungen und diesen angeschlossenen Organisationen dürfen ihre Tätigkeit nur aufgrund einer besonderen Genehmigung des Ministerrats ausüben.

Anderseits sieht das Gesetz Nr. 12818 vor, dass der Beruf eines Ingenieurs, technischen Angestellten, (Ober-) Meister, Facharbeiters und Bergmanns nur von türkischen Staatsangehörigen ausgeübt werden darf.

Außer den oben erwähnten Beschränkungen dürfen nach den Bestimmungen spezieller Gesetze nur türkische Staatsangehörige den Beruf eines Rechtsanwalts, Apothekers, Richters, Zahnarztes, einer Hebamme und Krankenschwester ausüben.

Artikel 7 des Gesetzes Nr. 6224 zur Förderung ausländischer Kapitalinvestitionen sieht bestimmte Ausnahmen hinsichtlich der Anwendung der Gesetze Nr. 2007 und 2 818 vor.

Artikel 13 des Gesetzes zur Förderung der Tourismusindustrie.(türkisches Amtsblatt vom 22.05.1953) sieht hinsichtlich der Anwendung des Gesetzes 2007 bestimmte Ausnahmen vor.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

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