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zum Thema Bezness

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Anaba
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Re: User stellen sich vor

Beitrag von Anaba » 27.06.2010, 16:51

Denken, reden, mitdenken, nachdenken, Toleranz üben, erkennen, lernen, sehen lernen, mehr sehen können lernen ---- > alles eben, was das Leben ausmacht, wenn der Mensch nicht meint, bereits alles zu wissen und begriffen zu haben.
Dann bist du hier richtig, liebe Charotte_.
Wir brauchen Frauen wie dich. :wink:
Liebe Grüße
Anaba

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“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
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Kurdistan
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Re: User stellen sich vor

Beitrag von Kurdistan » 19.07.2010, 18:04

ich bin 28
und wie es mein Name erwähnt
mit einem Kurden zusammen

Ihr dürft mich auch gerne selbst kontaktieren

Haram
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Re: User stellen sich vor

Beitrag von Haram » 19.07.2010, 23:57

@ charlotte schrieb u.a.

Denken, reden, mitdenken, nachdenken, Toleranz üben, erkennen, lernen, sehen lernen, mehr sehen können lernen ---- > alles eben, was das Leben ausmacht, wenn der Mensch nicht meint, bereits alles zu wissen und begriffen zu haben.


Alles ok, aber Toleranz nur bis zu einem bestimmten Punkt.



Gruss
haram

PS : Ich setze jedem Menschen Grenzen, wenn er sie bei mir überschreitet. :)
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Sonnenblume1
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Re: User stellen sich vor

Beitrag von Sonnenblume1 » 20.07.2010, 11:59

Hallo an alle, nun stelle ich mich endlich vor.

Seit mehr als 2 Jahren lese ich in diesem Forum und bin den Betreibern sehr dankbar, dieses Forum ermöglicht zu haben.
Obwohl ich nicht von Bezness betroffen bin, ist es für mich sehr interessant und ermöglicht mir oder „Frau“ oder auch „Mann“ auf Anzeichen zu achten, welche man evt. Übersehen oder auch nicht ernst genug genommen hat.


Ich bin in 2. Ehe mit einem türkischen Kurden verheiratet. Wir haben einen gemeinsamen Sohn. In erster Ehe war ich 12 Jahre mit einem Vietnamesen verheiratet. Aus dieser Ehe gingen 2 Söhne hervor. Die verlief ohne Probleme, bis zum Auftauchen einer fremden Frau.

Mein Mann ist 15 Jahre jünger als ich. Wir führen ein ausgeglichenes Leben. Mein Mann versteht sich mehr als Türke, denn als Kurde. Er ist Alevite, ich katholisch. Wir sehen die Dinge sehr vereinfacht, es gibt nur einen Gott und was ich dafür tun kann, kann nur gut sein. Seine Eltern leben in Elazig (darüber hab ich hier was gelesen, aber ich weiß nicht mehr in welchem Thread) Sie sprechen zu Hause türkisch, obwohl in der weiteren Familie auch noch kurdisch gesprochen wird.

Wir sind beide berufstätig, ergänzen uns. Er hat in der Türkei als Kind schon mit arbeiten angefangen, das merkt man im Vergleich zu anderen. Natürlich sieht er jünger aus als ich, aber er wirkt älter als er ist (äußerlich und vom Verhalten.)

Fragen kann ich gern beantworten.


Liebe Grüße Dogukan

Ines

Re: User stellen sich vor

Beitrag von Ines » 21.07.2010, 21:12

Liebe Dogukan!
Danke für Dein Vorstellen, finde ich sehr interessant. Darf ich Dir eine Frage stellen? Kannst mir gerne auch per PN antworten, wenn Du sie nicht öffentlich beantworten magst: Wie ist das mit der anderen Frau in Deiner vietnamesischen Ehe abgelaufen? War das eine Landsmännin? Warst Du schon mit Deinem Ex-Mann in Vietnam? Okay, das waren jetzt mehrere Fragen, Verzeihung.

LG Ines, bin ja mal wieder neugierig :oops:

nanik
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Dann ziehe ich mal mit :)

Beitrag von nanik » 23.07.2010, 09:58

Hallo,

nach inzwischen einigen Beiträgen bin ich nun erst über diesen Thread gestolpert, daher bitte ich um Entschuldigung für die verspätete Vorstellung :)

Ich fang mal damit an, was mich hierher gebracht hat ?

Aaaalso *gg*
Ich war einige Jahre in der Türkei und in Tunesien (mehr in der Türkei) in der Touristikbranche beschäftigt. Bin dort in vielen Clubs und Hotels tätig gewesen, habe Shows entwickelt und einstudiert, für Animations-Agenturen gearbeitet usw usf. Das Thema Bezness und Animateure, Surflehrer, Hotelangestellte usw. ist mir also ziemlich vertraut ;)

In meiner Zeit dort habe ich viele Mädels und Frauen kommen und gehen und leiden sehen. Das Thema an sich war also lange Zeit Bestandteil meiner Arbeit und auch meines Privatlebens. Ich stehe auch heute noch mit vielen Animateuren und Hotelangestellten in Kontakt. Einige von ihnen leben inzwischen in der EU, andere suchen noch heute die geheiligte Eintrittskarte und wieder andere haben den Job an den Nagel gehängt, sind mit einer Einheimischen verheiratet und gehen nun einer "ehrenhaften" Beschäftigung nach.

Ich selbst habe nie eine Beziehung zu einem Südländer gehabt. Dazu hab ich von Anfang an zu viel hinter die Kulissen schauen dürfen und müssen, so dass das nie für mich in Frage kam.

Seitdem das Internet immer mehr Einzug in die Gesellschaft hielt und auch das Thema Bezness hierdurch noch gefährlicher wurde, bin ich vermehrt an der "Nigeria Connection - Front" aktiv. Viele werden wissen was ich meine. Bezness ist längst nicht mehr eine Erscheinung zwischen Touri und Einheimischen, sondern es zieht sich auch durch Chatforen, Datingbörsen usw. und läuft besonders in Nigeria aber auch in osteuropäischen Ländern vermehrt via Internet ab. Hier fließen tagtäglich zigtausende Euros via western Union in die Taschen von sogenannten Romance Scammern, die mit viel List und tücke über das Internet (Chat) kontakte zu EU-Frauen (aber auch Männern) herstellen, die große Liebe vorgaukeln und dann ausnehmen was das zeug hält.

Da ich finde, dass beides (Touristen Bezness und Chat- Bezness) die selbe Basis besitzt..nämlich das Vorspielen von Gefühlen, das Vermitteln einen Seelenverwandten gefunden zu haben usw.... empfinde ich es als wichtig, mich auch hier auf dem Laufenden zu halten und, wo möglich, zu warnen und zu helfen.

Nunja... so viel zu mir :)
Ich hoffe auf einen guten Austausch und schicke liebe Grüße in die Runde

Eure Nanik

steckchen
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Re: Dann ziehe ich mal mit :)

Beitrag von steckchen » 23.07.2010, 11:22

nanik hat geschrieben:Ich stehe auch heute noch mit vielen Animateuren und Hotelangestellten in Kontakt. Einige von ihnen leben inzwischen in der EU, andere suchen noch heute die geheiligte Eintrittskarte und wieder andere haben den Job an den Nagel gehängt, sind mit einer Einheimischen verheiratet und gehen nun einer "ehrenhaften" Beschäftigung nach.

Ich selbst habe nie eine Beziehung zu einem Südländer gehabt. Dazu hab ich von Anfang an zu viel hinter die Kulissen schauen dürfen und müssen, so dass das nie für mich in Frage kam.
Hallo Nanik,

ich lese Deine Beiträge hier immer sehr gerne. Auch ich habe viel hinter die Kulissen geschaut und mir ist dann der Appetit auf einen Südländer ebenso vergangen wie Dir. Eine Frage, die mich allerdings immer noch beschäftigt: Was sind denn das für ehrenwerte Berufe, die die Herren Animateure dann ergreifen, wo sie doch außer Tourismus nichts gelernt haben? Und wieso haben sie diese ehrenwerten Berufe dann nicht früher ausgeübt, wenn es jetzt offenbar doch genug Geld einbringt, die Familie zu ernähren? Oder ist es vielmehr vielleicht so, daß nach der großen Investition Hochzeit/Haus auf einmal wieder auf ein Leben auf Sparflamme heruntergeschaltet wird und sich die tunesische Ehefrau dann wundert, wieso ihr Gatte, der früher so reich, auf einmal wieder kleinere Brötchen backt? Oder führen diese Herren dann die bisher gesammelten Kontakte außerhalb der Tourismusbranche weiter und arbeiten sie dann nach und nach ab, um den gewohnten Lebensstandard zu halten? Fragen über Fragen :?:

LG
Steckchen
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(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

nanik
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Re: User stellen sich vor

Beitrag von nanik » 23.07.2010, 11:48

@ Steckchen,

Hallo erstmal :)

"ehrenwert" deshalb, weil die Animation an sich eher schlecht angesehen ist und keine ehrenwerte Familie ihrer tochter gestatten würde einen Animateur zu heiraten. Das heißt, dass früher oder später dieser Job nicht mehr tragbar ist. Auch liegts ja mitunter am Alter. Entweder man hat es bis ca. Mitte 20 geschafft in die Position eines Guest Relation Managers, oder Entertainment Managers (Leitender Ani) zu gelangen oder aber man steigt wenigstens bis zum Sports-Chief auf *lach*. Das sichert den Verbleib in der Branche um ein paar Jährchen mehr. Ansonsten gehört man schnell zum alten Eisen und es wird immer schwieriger Anstellungen zu finden. Es sei denn über diverse Agenturen, wo aber wieder Gebühren und Beteiligungen anfallen und noch mehr Regeln zu beachten sind, als im Hotel ohnehin schon eingehalten werden müss (t) en.

Nunja... wie auch immer.. Über kurz oder lang möchten diese Anis auch Familie haben und heiraten, aber mit DEM Job geht das eben nicht. Es ist allen klar, dass das nur eine temporäre Arbeit sein kann und man versucht in der Zeit halt so viel wie möglich mitzunehmen, um sein späteres Leben im "normalen Job" bewerkstelligen zu können.
Der Anijob wird von den Familien auch oft nur geduldet, weil er die einzige Möglichkeit bietet, diese zu ernähren. In der Türkei kenne ich bspw. einige Anis, deren Mütter mit kleineren Geschwistern alleine dastehen, weil Mann verstorben ist oder abgehauen usw... usf... die dulden das dann, weil der Sohn eben die Miete, Lebensmittel und Ausbildung der Geschwister ermöglicht. Ohne dieses Geld sähe es sehr schlecht aus.

Nun, welche ehrbaren Berufe das dann sind variiert stark. Ich kenne einen Ani, der sich von EU-Geliebten drei Autos finanzieren ließ und nun in Antalya ein Taxi-Unternehmen führt. Er fährt Touris vom Flughafen irgendwohin, ist innerhalb Antalyas unterwegs und beschäftigt 3 weitere ehemalige Anis als Fahrer ;) Das ist dann ein normaler Job, er kann eine Familie ernähren und hat geheiratet. Naja, das heißt nicht, dass er aufgehört hat mit Touristinnen zu flirten und auch mal besondere Rundfahrten anbietet, die sich vielleicht irgendwann mal rentieren könnten. Wie weit das nun geht, weiß ich nicht. Treu ist er jedenfalls sicher nicht...aber das sind die meisten, die mal als Ani gejobbt haben nicht... Das sind die nicht gewöhnt glaube ich *lach*

Andere sparen das ergaunerte Geld, um später eine eigene Animations-Agentur gründen zu können. Da vermitteln sie dann Animateure (die immer gesucht und gebraucht werden) an diverse Hotels und Clubs.
Es gibt auch Animationsschulen, wo Jungblut trainiert wird... tanzen, sport, Spiele, Talk...bla blubb... das lernen die dann dort alles :)

Einige, wenige studierten in Antalya nebenher Touristik und Management und führen ihre Studien dann irgendwann mal zu Ende, wenn sie genug Kohle gespart haben, um eine Weile nicht mehr arbeiten zu müssen und sich dem Lernen widmen zu können. Die steigen dann oft wieder in der Branche ein, diesmal als Chef der Rezeption oder so was...

Manche gründen Housekeeping Firmen, andere eröffnen mit Sponsoring by EU Lovers - ein Geschäft oder auch Cafe´s, Bistros oder gar eigene kleine Pensionen am Rand der großen Touri-Hochburgen. Die sollten natürlich alle mal der Beziehung zu den EU-Geliebten zu gute kommen...gemeinsame Zukunft aufbauen usw.... ;) Tja, aufgebaut wird vieles, nur leider meist zum Nutzen der Anis und deren zukünftiger, natürlich einheimischer Ehefrau *g*

Ich glaube ganz aus dem Tourismus steigen sie selten aus. In irgendeiner Form bleiben sie dort verhaftet und wenns nur als Taxifahrer am Flughafen ist ;) Aber logisch irgendwie...diese Regionen leben halt vom Tourismus. Nirgends sonst kann man so gut verdienen. Ein Lehrer verdient ja nicht mal einen Bruchteil dessen, was ein Ani, Kellner usw. monatlich verdient (ohne Trinkgelder und weitere Zuwendungen liebesdrunkener TouristInnen mit zu rechnen)

Dann hoffe ich mal, das beantwortet ein paar Deiner Fragen ? Wie gesagt, da gibts zig Varianten was die anschließend arbeiten. Animateur kann niemand bis zum Lebensende bleiben - das wissen die sehr genau... und da gilt es vorzusorgen und zwar mit allen Mitteln ! Sollte man im Hinterkopf behalten auf Reisen und im Kontakt mit Anis :)

LG nanik

steckchen
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Re: User stellen sich vor

Beitrag von steckchen » 23.07.2010, 13:25

Hallo Nanik,

danke für Deine lange Antwort - informativ und mit dem nötigen gut dosierten Humor wie immer :)
nanik hat geschrieben: Es gibt auch Animationsschulen, wo Jungblut trainiert wird... tanzen, sport, Spiele, Talk...bla blubb... das lernen die dann dort alles :)
Die offizielle Version der Strandakademie also ;)
nanik hat geschrieben:Animateur kann niemand bis zum Lebensende bleiben - das wissen die sehr genau... und da gilt es vorzusorgen und zwar mit allen Mitteln !
Tja, wenn der Jugendbonus aufgezehrt ist, dann weiß man, wer wirklich "gut" in seinem Gewerbe ist und weitermachen kann und wer sich dann anderweitig orientieren sollte. Und Familie will man ja auch einmal haben. Aber wenn ich hier bei manchen Geschichten lese, wo die Familie dann mitspielt, ohne daß die Touristinnen das merken, dann denke ich, das hört wirklich niemals auf. Aber stimmt ja, das sind dann ja gar keine Animateure mehr, sondern ganz ehrenwerte Quad-Vermieter, Strandreiter-Chefs, freischaffende Reiseleiter oder eben Pensionsinhaber, in deren Ehe es gerade nicht so läuft, wurde ja auch dazu gezwungen, zu heiraten, der Arme :twisted:

LG
Steckchen
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nanik
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Re: User stellen sich vor

Beitrag von nanik » 23.07.2010, 15:54

@ Steckchen,

ja - genau so läuft das 8) Erstmal die Schäfchen ins Trockene bringen und dann gucken, was man mit der "sauer" erarbeiteten Kohle zukunftsorientiertes aufbauen kann.

Wo ich gerade das Wort "Gewerbe" in Deinem Beitrag lese, fiel mir eine Bemerkung eines früheren Ani-Kollegen ein. Der war ebenfalls Deutscher und sagte zum Thema Animationsagenturen - und schulen:

"Weißt Du, Animation ist ein Gewerbe, wie ein Puff in Deutschland...aus ne´r alten Hure wird manchmal ne Puffmutter"

Das ist jetzt krass formuliert, aber Du weißt ja wie das so ist, wenn man unter Freunden rumflaxt *gg*
und eine gewisse Parrallele ist in der Tat nicht von der Hand zu weisen... bin ich zu alt um selber zu "animieren" schicke ich eben Jungblut ... ähm :lol:

Aber egal wen man fragt, kein Animateur will Animateur bleiben. Die haben alle grooooße Pläne ;) von der eigenen Tauchschule, bis zum Jetski-Verleih ... alles dabei. Hauptsache Chef sein. Ich habe zumindest selten irgendwas gehört wie: "Ich wäre später gerne mal Angestellter bei xy mit festem, regelmäßigem Einkommen" Ne ne, das Chefgen sitzt da sehr tief irgendwie.

Liebe Grüße und ps.. ich bin heut Morgen an einem Verkehrshütchen vorbeigelaufen ...und mein Hund hat dran gepischert. Da musste ich gleich wieder an Dich denken *sorry ** :lol:

Ines

Re: User stellen sich vor

Beitrag von Ines » 23.07.2010, 21:18

Liebe Nanik!
Wunderbare Beiträge. Ich hab jetzt mal eine kleine Vorstellung davon, wie es in der Welt der Anis läuft. Teilweise konnte ich mich in sie hineinversetzen, es ist schon schlimm heutzutagen, vor allem das mit dem Alter. Ist ja hier bei uns in D auch nicht anders, wenn man ein gewisses Alter hat, findet man keinen Job mehr. Und wenn ich dann noch das Gerede höre, wer arbeiten will, der findet, dann geht für mich persönlich die Jalousie runter. Es gibt leider genug Arbeitslose bei uns, die sehr gerne arbeiten möchten und nichts finden.
Was ich persönlich als schlimm finde, sind natürlich die Lebensumstände, die in diesen Ländern herrschen, die mangelnde Bildung teilweise, aber dass dann noch unbescholtene Frauen betrogen werden, die jemanden lieben und alles für eine gemeinsame Zukunft tun, das finde ich widerwärtig.
Generell finde ich es schlimm, wenn man andere Menschen für seine Zwecke ausnutzt.

LG Ines

Tabiba
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Re: User stellen sich vor

Beitrag von Tabiba » 24.07.2010, 01:21

Hallo Ines, ich denke schon, dass man immer einen Job findet,
wenn man wirklich Arbeiten will.
Nur sind das dann oft gering bezahlte Jobs, oft mit Umzug verbunden, zeitlich ungünstig gelegen
oder nicht der Ausbildung entsprechend.
Vor kurzem hat Stern TV mal einen Test gemacht: Vor der ARGE wurden 100 unterschiedliche
Hartz 4 Empfänger angesprochen und es wurde ihnen ein Job bei McDonalds angeboten.
95 haben gleich aus den diversesten Gründen abgesagt : Rückenbesxhwerden, zu schlecht bezahlt,
will nur was mit 25 Euro pro Stunde usw usw.
Am Ende haben sich dann 4 oder 5 interessiert und versprachen zu einem Vorstellungsgespräch
zu kommen.
Und wieviele sind gekommen??? Genau eine, die hat dann einen Tag Probe gearbeitet, war ganz
zufrieden und bekam auch den Job. Ich hoffe nur, dass sie nicht nur für den Film so getan hat
als würde sie weiterarbeiten wollen.
Ich weiss nicht, ob jemand meinen Job möchte. Ich arbeite mindestens 96 Stunden in der Woche,
zu jeder Tages- und Nachtzeit, jedes Wochenende, ohne Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Ich würde
gerne weniger arbeiten. Welcher Hartz 4ler will mit mir tauschen?? Wahrscheinlich keiner :(

Tabiba

Ines

Re: User stellen sich vor

Beitrag von Ines » 24.07.2010, 09:22

Hallo Tabiba!
Dein Beitrag war sehr interessant. Aber das, was man oft bei solchen Sendungen im Fernsehen sieht, hm, ich bin da so ziemlich skeptisch. Auch wenn es eine Stern-TV-Reportage ist
Die Frage, die sich mir gestellt hat bei Deinem Beitrag, ist: Möchtest Du mit einem HartzIV-Empfänger tauschen?
Für mich kann ich ganz klar sagen, NEIN. Ich weiß, was das bedeutet durch meinen Freund. Mein Freund hat Arbeitsstellen, wo er 1 x/Woche frei hat und eine 60/70-Stunden-Woche hat mit geringem Lohn.
Viele Reinigungskräfte z.B. gehen arbeiten für 4 Stunden und müssen noch zum Sozialamt. Ist das erstrebenswert? Für mich auch ganz klar nein.
Die Leute, die Arbeit haben, die arbeiten alle total viel und sind dem Wahnsinns-Streß ausgeliefert. Viele tun alles, damit sie ihren Job behalten. Und die Ärzte bei mir auf Arbeit schieben auch Überstunden, ich weiß allerdings nicht, ob sie eine 96-Stunden-Woche wie Du haben.

Und würdest Du liebe Tabiba bei Deiner Ausbildung und Deiner Qualifikation putzen gehen oder zu McDonalds? Wo Du jahrelang studiert hast, auf viele Dinge verzichten mußtest, um dann vielleicht unterbezahlte Jobs anzunehmen bzw. Jobs, die gar nicht Deiner Qualifikation entsprechen?
Ich selbst habe 2 Jahre eine Umschulung gemacht, da war mein Sohn 2 Jahre alt, wenn ich Betriebspraktikum hatte, dann hab ich sehr lange gearbeitet, mein Sohn war von morgens um 06.00 bis abends um 18.00 Uhr in der Kita wegen meiner Umschulung, weil ich eben nicht um 16.00 Uhr den Stift niedergelegt habe, weil ich an die berufliche Zukunft gedacht habe.

Natürlich ist es leicht zu sagen für andere, na dann geh doch putzen z.B. Ich würde auch nicht zu McDonalds gehen, aus dem einfachen Grund, weil ich denken würde, den Streß, den diese Leute da haben, dem würde ich gar nicht gewachsen sein. Und als Reinigungskraft würde ich auch nicht arbeiten, weil ich sehe, was diese Menschen leisten.
Hinzu kommt, dass, wenn man andere Arbeiten annimmt, man nie wieder bzw. das ist recht selten die Chance hat, entsprechend seiner Qualifikation eine Arbeitsstelle zu finden.
Ich selbst war mal ein halbes Jahr arbeitslos, das war allerdings Anfang der 90er Jahre und ich weiß wie schlimm das für mich war, vor allem hatte ich Angst um meine berufliche Perspektive. Zum Glück hab ich dann Arbeit im Krankenhaus gefunden.

LG Ines

Ines

Re: User stellen sich vor

Beitrag von Ines » 24.07.2010, 09:46

Liebe Blume!
Das finde ich toll. Aber ich denke auch, dass es leicht gesagt ist. Ich würde auch alles versuchen, um nicht von Hartz IV zu leben, das ist klar. Ich würde eher zu einer Zeitarbeitsfirma gehen, um irgendwie den Anschluss an mein eigenen Beruf nicht zu verpassen.

LG Ines

steckchen
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Re: User stellen sich vor

Beitrag von steckchen » 24.07.2010, 10:04

nanik hat geschrieben:@ Steckchen,

ja - genau so läuft das 8) Erstmal die Schäfchen ins Trockene bringen und dann gucken, was man mit der "sauer" erarbeiteten Kohle zukunftsorientiertes aufbauen kann.

Wo ich gerade das Wort "Gewerbe" in Deinem Beitrag lese, fiel mir eine Bemerkung eines früheren Ani-Kollegen ein. Der war ebenfalls Deutscher und sagte zum Thema Animationsagenturen - und schulen:

"Weißt Du, Animation ist ein Gewerbe, wie ein Puff in Deutschland...aus ne´r alten Hure wird manchmal ne Puffmutter"

Das ist jetzt krass formuliert, aber Du weißt ja wie das so ist, wenn man unter Freunden rumflaxt *gg*
und eine gewisse Parrallele ist in der Tat nicht von der Hand zu weisen... bin ich zu alt um selber zu "animieren" schicke ich eben Jungblut ... ähm :lol:
Hallo Nanik,

das finde ich gar nicht krass. Zumal mir eine türkische Freundin mal sagte, es sei wohl eine Schande, wenn sich eine muslimische Frau prostituieren würde, aber wenn sie eine Puffmutter ist, bzw. das Ganze nur organisiert, dann würde das wohl zumindest in der Türkei moralisch gesehen in Ordnung gehen. Obwohl das Quatsch ist: Denn im Koran steht auch irgendwo, daß jedwede Beschäftigung mit im Islam verbotenen Sachen verboten sei. Aber wahrscheinlich ist das dann nur makruh anstatt haram, und somit dann schon wieder erlaubt :) Oder es fällt unter die Rubrik "Sklavenhaltung und -handel". Und mit Sklaven kann man bekanntlich machen, was man will und alles, was mit Sklaverei zu tun hat, ist im Islam ja erlaubt. Da gibt es kein Ijma-Konzil mehr, daß die Sklaverei abschaffen könnte. Das haben die islamischen Staaten nur auf rechtlich-weltlicher Ebene getan. Und wieviele türkische und arabische Puffbetreiber gibt es denn bereits in Deutschland? Auch der Chef des Großbordells Artemis in Berlin ist ein Türke.

PS an die Mods: Vielleicht könnte man nach dem zweiten Post von Nanik hier die Arbeitsmarkt-Diskussion als Strang abtrennen und in "Bezness, wie habe ich es gesehen und erlebt" verschieben?

LG
Steckchen
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Re: User stellen sich vor

Beitrag von nanik » 24.07.2010, 16:45

@ Steckchen,

hm... also soviel ich weiß (von früher, wie das heute ist weiß ich nicht aktuell) wurden auch nur seltenst muslimische Frauen als Prostituierte beschäftigt... naja, ist eh nicht legal dort (oder hat sich das geändert?)
Es waren zumeist eingereiste (illegal) Russinnen, die erst versuchten im Hotel unterzukommen und dann irgendwann in privaten Wohnungen der Prostitution nachgingen. Die Zuhälter waren natürlich Türkische Männer.
Da denke ich, kommt dann haram nicht mehr hin, denn es waren ja keine Gläubigen, die diesen Job machten. Und da diese Frauen als Ungläubige eh wenig wert sind...usw... kann man die sicher auch der Prostitution "zuführen", ohne sich gegen den Islam zu versündigen.... ?

Naja, keine Ahnung - nur so ein Gedankenspiel von mir. Ich habe so was auch nur zwei, dreimal berichtet bekommen. Kontakte in diese Szene hatte ich nie da unten *lach*
Man weiß halt, dass es das gibt und das das keine Türkinnen sind, die das machen... tjo... Wie das im Berliner Artemis ist weiß ich natürlich auch nicht, aber ich glaube auch da ist es eher der Ostblock und deutsche Frauen, die dort arbeiten ?

Böse Themen sind das... allesamt traurig und ein Zeichen dieser unbarmherzigen Welt, in der wir leben :( Es wäre so schön, wenn das alles nicht nötig wäre, jeder Arbeit hätte, niemand 8 Stunden jobbt, um dann zum Sozialamt gehen zu müssen und all dieses und mehr.... naja, ich träume mal wieder :wink:

Schönen Samstag :)
nanik

steckchen
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Re: User stellen sich vor

Beitrag von steckchen » 24.07.2010, 17:47

nanik hat geschrieben:@ Steckchen,

hm... also soviel ich weiß (von früher, wie das heute ist weiß ich nicht aktuell) wurden auch nur seltenst muslimische Frauen als Prostituierte beschäftigt... naja, ist eh nicht legal dort (oder hat sich das geändert?)
Es waren zumeist eingereiste (illegal) Russinnen, die erst versuchten im Hotel unterzukommen und dann irgendwann in privaten Wohnungen der Prostitution nachgingen. Die Zuhälter waren natürlich Türkische Männer.
Da denke ich, kommt dann haram nicht mehr hin, denn es waren ja keine Gläubigen, die diesen Job machten. Und da diese Frauen als Ungläubige eh wenig wert sind...usw... kann man die sicher auch der Prostitution "zuführen", ohne sich gegen den Islam zu versündigen.... ?

Naja, keine Ahnung - nur so ein Gedankenspiel von mir. Ich habe so was auch nur zwei, dreimal berichtet bekommen. Kontakte in diese Szene hatte ich nie da unten *lach*
Man weiß halt, dass es das gibt und das das keine Türkinnen sind, die das machen... tjo... Wie das im Berliner Artemis ist weiß ich natürlich auch nicht, aber ich glaube auch da ist es eher der Ostblock und deutsche Frauen, die dort arbeiten ?
Hallo Nanik,

es gibt durchaus muslimische Prostituierte in ganz Europa, wie der Fall Ribèry beweist. Da diese Frauen sehr rar sind, haben sie entsprechenden Zulauf, von Muslimen, die auch lieber mit einer orientalischen Muslima fremdgehen wollen bzw. beim Sex in ihrer Muttersprache parlieren wollen, als auch deutsche Männer, die sich nie trauen würden, die eventuell von Brüdern beobachteten türkischen oder arabischen Schönheiten in der U-Bahn anzusprechen. :D Viele angebliche Türkinnen in Bordellen entpuppen sich dann aber doch als Bulgarinnen, denen man mal schnell etwas Türkisch beigebracht hat. Sie sind bei den Türken auch nicht sonderlich beliebt.

In Yahoo Clever fragen manchmal osteuropäische Frauen an, ob ihr türkischer Liebhaber wirklich so nett sei, wie sie bisher glauben. Also meistens trifft es osteuropäische Frauen, die derart emotional abhängig gemacht werden und dann zur Prostitution gezwungen werden. Oftmals suchen sich die Männer ihre Frauen auch über Partnervermittlungsagenturen, da Russinnen als genügsam, willig und schön gelten. Da in Rußland ein großer Überschuß an trunksüchtigen, prügelnden, ungepflegten Männern besteht, nehmen die Frauen dort gerne die erstbeste Gelegenheit wahr, diesem Schicksal zu entkommen.

LG
Steckchen
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zaza
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Re: User stellen sich vor

Beitrag von zaza » 30.07.2010, 17:58

Hallo alle zusammen


Ich bin 24 jahre alt ,verheiratet mit einem kurden.

Freue mich auf einen guten austausch mit euch :)


Lg zaza

Amely
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Re: User stellen sich vor

Beitrag von Amely » 30.07.2010, 18:01

Hallo zaza,

herzlich willkommen im Namen des gesamten Teams von 1001Geschichte.
Wir wünschen dir einen guten und informativen Austausch.
Liebe Grüße Amely

steckchen
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Re: User stellen sich vor

Beitrag von steckchen » 30.07.2010, 21:28

zaza hat geschrieben:Hallo alle zusammen


Ich bin 24 jahre alt ,verheiratet mit einem kurden.

Freue mich auf einen guten austausch mit euch :)


Lg zaza
Hallo,

dann sprichst Du vielleicht auch Zaza und kannst uns etwas über diesen Teil Kurdistans etwas berichten. Wie hast Du Deinen Mann denn kennengelernt. Wohnt ihr im Iran oder in Deutschland? Habt ihr Kinder?

LG
Steckchen
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