Auswandern

zum Thema Bezness

Moderator: Moderatoren

Ines

Auswandern

Beitrag von Ines » 05.02.2012, 13:50

Hallo Ihr Lieben!
Ich habe mir jetzt mal den Thread der RückwanderInnen durchgelesen und mich würde gerne mal interessieren, weil ich eben von mir ausgehe, wie es überhaupt dazu kommen kann, dass Frauen aus dem "Land der Träume" so ohne ALLES zurückkehren und in Not geraten:
Ich kann verstehen, dass man auch in ein anderes Land gehen möchte, das wollte ich in jungen Jahren auch mal machen, aber für mich wäre nicht in Frage gekommen, mich in die Abhängigkeit eines Mannes zu begeben, auch ohne Bezness.
Wie seid Ihr überhaupt auf die Idee gekommen, auszuwandern und was waren die Vorstellungen vor allem im Bezug auf die Existenz? Was habt Ihr im Vorfeld alles unternommen?
In Malaysia habe ich eine Tour mit einem Auswanderer gemacht, Peter Höfinger aus Österreich, er setzt sich aktiv für den Umweltschutz ein und macht Touren durch die Mangroven, auf Langkawi ist er ziemlich bekannt und macht das auch sehr gut. Allerdings ist er dort nicht versichert und hatte z.B. einen großen Unfall, wo er mit dem Hubschrauber ausgeflogen werden mußte, also ohne Versicherungen mit Operationen etc., ist das finanziell sicherlich kein Pappenstiel. Und er lebt schon seit über 20 Jahren dort, soweit er uns berichtete.
Und ich möchte gerne auch die Frauen/Männer vorher zum Nachdenken anregen, die ihre Existenz hier aufgeben möchten und auswandern wollen, sich das alles mal durch den Kopf gehen zu lassen und überhaupt über ihre Erfahrungen, Träume etc. zu berichten.
Mir geht es nicht um das Wort "Schuld", aber schon darum, dass man im Vorfeld sich genau der Risiken bewußt ist, die auf einen zukommen könnten.

LG Ines

Ines

Re: Auswandern

Beitrag von Ines » 05.02.2012, 14:48

Liebe Sunwalk!
Mir geht es nicht um AuswanderInnen in dem Sinne und ich weiß auch, dass es spezielle Foren dafür gibt. Aber mich würde wirklich mal interessieren: Hier schreiben Frauen, die hier im Forum sehr selbstsicher und taff rüberkommen, die mir schon den Eindruck machen, dass sie sich nichts vormachen und fast alle schreiben, sie hätten studiert etc., also hatten hier eine gute Existenz - das ist mir persönlich aufgefallen.
Die meisten Frauen - ich spreche jetzt mal von den Frauen - haben auch das Umfeld ihres Habibis kennengelernt und somit also auch gesehen, in welcher Armut sie eigentlich leben und haben ganz sicher mitbekommen, dass die Familie unterstützt werden muss. Deshalb meine Fragen, kann man wirklich so blauäugig ins Ausland gehen? Seine gesicherte Existenz hier aufgeben oder noch schlimmer, wenn man hier HartzIV bezogen hat und mit Nichts ins Ausland gehen? Ohne Perspektive, nur eines Habibis wegen? Ich rede von gestandenen Frauen, das verstehe ich eben nicht so richtig.

LG Ines

Anaba
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Re: Auswandern

Beitrag von Anaba » 05.02.2012, 14:53

Hier schreiben Frauen, die hier im Forum sehr selbstsicher und taff rüberkommen, die mir schon den Eindruck machen, dass sie sich nichts vormachen und fast alle schreiben, sie hätten studiert etc., also hatten hier eine gute Existenz - das ist mir persönlich aufgefallen
Wen meinst du jetzt speziell ?

So viele kenne ich da nämlich nicht.
In den meisten Fällen will Habibi nach Deutschland, weil ihm schon klar ist, eine Frau kann er in der Heimat nicht ernähren.
Liebe Grüße
Anaba

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Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Ines

Re: Auswandern

Beitrag von Ines » 05.02.2012, 14:59

Liebe Anaba!
Ich meine niemanden speziell, aber es gibt ja einige, die ausgewandert sind oder wollen in ihr "Traumland". MIr ist bewußt, dass Habibi eher nach D möchte, aber es ist Habibi sicher auch recht, wenn frau Geld mitbringt und er sie auslaugen kann bis zum geht nicht mehr. Das ist die eine Seite, aber ich frage jetzt direkt die Frauen, die ausgewandert sind, in meinem Eingangspost. Weil ich es eben nicht verstehe, das hängt damit zusammen, dass ich meine Existenz immer in meinem Blick hatte/habe. Ich hätte und würde niemals Habibi Geld anvertrauen, ich würde noch nicht mal ein gemeinsames Konto mit einem Mann haben wollen, sondern immer mein eigenes Geld zur Verfügung haben wollen z.B. Feste Kosten kann man sich ja so teilen. Ich habe das immer so gehandhabt. Ich bin sowieso der Meinung, man muss auf sich selbst bauen und sollte sich nicht abhängig von einem Partner machen.
LG Ines

Anaba
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Re: Auswandern

Beitrag von Anaba » 05.02.2012, 15:03

Weil ich es eben nicht verstehe, das hängt damit zusammen, dass ich meine Existenz immer in meinem Blick hatte/habe. Ich hätte und würde niemals Habibi Geld anvertrauen, ich würde noch nicht mal ein gemeinsames Konto mit einem Mann haben wollen, sondern immer mein eigenes Geld zur Verfügung haben wollen z.B. Feste Kosten kann man sich ja so teilen. Ich habe das immer so gehandhabt
Dann kann man dir ja nur gratulieren. :D
Liebe Grüße
Anaba

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brighterstar007

Re: Auswandern

Beitrag von brighterstar007 » 05.02.2012, 15:35

Ihr Lieben,

ich kann nur mutmaßen : wenn die Situation für die Frau hier lange Zeit hoffnungslos und langweilig ist
und sie plötzlich einen redegewandten interessanten exotischen Mann, der sie überzeugt, trifft, gepaart
mit einer Portion Realitätsverlust und Lebensuntüchtigkeit, gewürzt mit Illusion/ Hoffnung auf eine bessere
interessante Zukunft in einem fremden Land,wo die Lebenshaltungskosten vordergründig ja preiswert sind,
schwuppdiwupp haben wir auf längere Sicht jemand, der in Not gerät, besonders wenn die Situation in der
Fremde sich anders entwickelt als erdacht und erträumt - besonders, wenn keine ausreichenden Finanzen von ihm
oder ihr vorhanden sind und keine AE.

Es gibt einige Deutsche/ Auswanderer, die auch ohne amourösen Hintergrund, jenseits von "Eden" (Deutschland)
gestrandet sind und betteln/Touristen ansprechen müssen.

Liebe Grüße

Brighterstar

Ines

Re: Auswandern

Beitrag von Ines » 05.02.2012, 15:45

Ja, liebe Anaba, das kannst Du oder auch nicht, es ist meine Lebenseinstellung und für mich selbst kann ich sagen, damit bin ich ganz gut in meinem Leben gefahren.
Liebe Brighterstar! Ist das nicht ein bissel viel Realitätsverlust? Das muss doch gut überlegt sein oder meinst Du nicht? Es geht mir auch nicht um eine Schuldfrage.
LG Ines

brokenheart27
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Re: Auswandern

Beitrag von brokenheart27 » 05.02.2012, 16:04

Liebe Ines,

ich bin zwar ohne groß nachzudenken ausgewandert...
habe mir jedoch zunächst einen Job gesucht.
Erst als ich meinen Arbeitsvertrag in der Tasche hatte, habe ich mich von meinen Job und meiner Wohnung in Deutschland verabschiedet.

Für mich gab es zwei Möglichkeiten: entweder ich lerne ihn richtig kennen oder ich beende den Kontakt.
Eine Fernbeziehung wäre nichts für mich gewesen.

Also habe ich den Schritt gewagt!
Keep me searching for a Heart of Gold-Neil Young

brokenheart27
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Re: Auswandern

Beitrag von brokenheart27 » 05.02.2012, 16:26

Liebe Noor,

ich habe auch damals in Tunesien eine Frau kennengelernt, die einfach mit 3000 Euro Startguthaben ausgewandert ist...
Nach 3 Monaten war sie pleite.
Viele denken: wenn ich erstmal dort bin, finde ich auch Arbeit...
Leider ist dies so gut wie unmöglich.
Es sei denn, man hat genügend Geld um sich selbstständig zu machen... aber auch da benötigt man mehr als eine gute Geschäftsidee!

Liebe Grüße und einen schönen Restsonntag für Dich :)
Keep me searching for a Heart of Gold-Neil Young

Frei
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Re: Auswandern

Beitrag von Frei » 05.02.2012, 18:34

Ines hat geschrieben:Hallo Ihr Lieben!
Ich habe mir jetzt mal den Thread der RückwanderInnen durchgelesen und mich würde gerne mal interessieren, weil ich eben von mir ausgehe, wie es überhaupt dazu kommen kann, dass Frauen aus dem "Land der Träume" so ohne ALLES zurückkehren und in Not geraten:
Ich kann verstehen, dass man auch in ein anderes Land gehen möchte, das wollte ich in jungen Jahren auch mal machen, aber für mich wäre nicht in Frage gekommen, mich in die Abhängigkeit eines Mannes zu begeben, auch ohne Bezness.

(...)

LG Ines
Hallo Ines,

ich denke, dass es vielleicht von den Vorbilden abhängt, die man (Frau) gehabt hat, und/oder von den falschen Nachrichten, die man (Frau) von der fremden Kultur oder Zivilization (!) und ihrer perfekten traditionellen Werten oder Rollen (!) gekriegt hat.

Glaubwürdigkeit: man (Frau) wirklich daran glaubt, dass es dort das Wort (männliche?) Ehre etwas bedeutet,

und dass - in die III. Welt - alle Leute gut (besser als hier im Westen) sind.

Wie kommt es, dass junge Frauen oder erwachsene Frauen an etwas Ähnliches glauben können? Doch: eine bestimmte Politik ist von Erwachsenen geführt,

und sie ist fast 50 Jahre alt. In diesem Sinn, wenn man (oder Frau) sich erlauben würde, sich ohne komplettes Vertrauen mit dem anderen auseinanderzusetzen,

dann wäre man (oder Frau) etwas Rassistisches oder so. Undenkbar! (Und deswegen bleiben das Denken und die Rationalität im Westen, zusammen mit den blöden herzlosen Menschen - und Männern -, die darin leben).

Es ist auch stark geglaubt, dass die Frau dort so wie eine Königin betrachtet ist/wird: ganz im Gegenteil davon, was es hier - im blöden herzlosen Westen - passiert.

Man (Frau) denkt auch, dass die III. Welt etwas Gutes und Schönes ist: nur sind die Leute ärmer (und glücklicher), als wir sind (im Westen), aber das beeinflüsst nicht negativ die Entscheidung dort auszuwandern. Ganz im Gegenteil.

Das alles ist fest genug geglaubt, um eine Frau überzeugen zu lassen, den Westen zu verlassen, und sich auf die dortigen Leute einzulassen.

Dann weiss ich nicht: vielleicht könnten die Migrantinnen dieses Forens uns sagen, warum sind sie ausgewandert, (unabhängig davon, dass sie dort keinen Habibi hatten).

Mit lichtvollen und liebvollen Grüssen.

Ines

Re: Auswandern

Beitrag von Ines » 05.02.2012, 20:44

Danke für Eure ehrlichen Antworten.Sicher wird so manches Klischee bedient.
Aber fange ich mit Frei's Antwort an, sie geht an den Ursprung, dass wir hier quasi so aufwachsen, dass Reichtum nicht glücklich macht und die Menschen trotz Armut glùcklicher sind als wir und dass man etwas von seinem "Reichtum"abgeben sollte.
Natürlich ist es so, da spreche ich natürlich von meinen Eindrücken, so, dass man, wenn man zum 1.Mal in ein solches Land kommt, genau so empfindet.Ich war ùberwältigt von der Gastlich-/Freundlichkeit der Menschen.Aber ich habe dann auch genau hingesehen und für mich kann ich sagen, ich bin auch gastlich und herzlich, meine Familie ist so und zu DDR-Zeiten habe ich auch von den schònen Dingen im Westen geträumt.Trotzdem denke ich, dass gerade wir Frauen doch gelernt haben, auf eigenen Füssen zu stehen, unabhängig zu sein und die Augen aufmachen, uns nicht unterdrücken lassen, freie Entscheidungen zu treffen.All das kann doch nicht im Namen der Liebe vergessen sein?
Oder für Sonne, Strand und Meer? LG Ines

Anaba
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Re: Auswandern

Beitrag von Anaba » 05.02.2012, 21:13

All das kann doch nicht im Namen der Liebe vergessen sein?
Aber bei dir hört es sich an, alle anderen sind dumm, nur ich behalte immer den Überblick über mein Leben und vor allem über mein Konto. :roll:

Warum soll ein Ehepaar nicht in der Heimat des Mannes leben ?
Warum sollen Frauen nicht auch auswandern ?
Ich kenne Frauen, die seit über dreißig Jahren in der Heimat ihres Mannes leben.
Das geht besonders dann gut, wenn sie arbeiten kann.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
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Ines

Re: Auswandern

Beitrag von Ines » 05.02.2012, 22:43

Liebe Anaba!
Ich habe nie behauptet, dass Andere dümmer sind, ich sagte lediglich, dass ich von mir ausgehe. Und natürlich gibt es auch Frauen, die mit einem guten Job im Heimatland des Mannes leben.Aber, wenn man auswandert ist m.M. nach das Wichtigste an die Existenz zu denken Nur von Luft und Liebe kann man wohl nicht leben. Für mich stellt sich auch die Frage, ob man wirklich bereit u.U. ist, in Armut zu leben, denn nicht überall gibt es ein Sozialsystem wie bei uns.Für mich sind das schon Dinge, die man für sich klären sollte.
LG Ines

gringa
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Re: Auswandern

Beitrag von gringa » 05.02.2012, 22:44

Anaba hat geschrieben:

Ich kenne Frauen, die seit über dreißig Jahren in der Heimat ihres Mannes leben.
Das geht besonders dann gut, wenn sie arbeiten kann.

Ja, kennst Du, ich auch :D

lg Gringa

Ines

Re: Auswandern

Beitrag von Ines » 05.02.2012, 22:49

Liebe Sunwalk!
Genau so wie Du sehe ich es auch.Aber es heisst ja gleich von Anaba, ich würde mich für schlauer als Andere halten, weil ich an meine Existenz denken würde und auch mein Konto in meiner eigenen Hand belassen würde.
LG Ines

Ines

Re: Auswandern

Beitrag von Ines » 06.02.2012, 07:34

Dagmar, ich habe nicht hinter jedem neuen Thread ein Fake vermutet und mir ist das wurscht, ich antworte in solchen Threads nicht und weise auch nicht mehr drauf hin. Und mehr als extra zu schreiben, dass es mir nicht um die Schuldfrage geht, kann ich auch nicht tun, wenn es nicht verstanden wird, dafür kann ich auch nichts. Ausserdem schrieb ich, ich gehe von mir persönlich aus.
Ines

Canim
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Re: Auswandern

Beitrag von Canim » 06.02.2012, 09:54

Es soll Menschen geben, die auf Besitztümer wenig wert legen, die etwas erleben wollen, die mit wenig auskommen und die dann auch durch die Welt wandern und das sogar ganz gut. Es gibt auch Menschen, die Wagnisse eingehen und damit auch Erfolg haben, und dann gibt's natürlich auch die, die scheitern. Es gibt aber auch Frauen, die wegen Habibi ausgewandert sind, jahrelang dort gelebt haben, sich dann dort getrennt haben und immer noch dort leben, und das sogar gut.

Es gibt so viele Gründe wie Menschen, warum jemand etwas tut oder nicht tut. Es gibt sogar in D Menschen, die leben nur von Tauschen. Leben die schlechter als wir anderen? Wer weiß das schon.

Und dann gibt es auch noch Frauen, die hier keine Perspektive haben, dann einen Habibi kennenlernen, glauben, es ist die große Liebe und mit Freuden alles Elend hier hinter sich lassen und in das Heimatland ihres Habibi gehen und dort vielleicht auch ihr Glück machen, oder auch nicht, es gibt genug gescheiterte Existenzen überall dort, wo Menschen glauben, da ginge es ihnen besser.

Das ist doch von Fall zu Fall verschieden, warum und wieso und weshalb jemand seine Zelte hier abbricht, das kann man nicht verallgemeinern.

Gruß
Canim
Gemeinsam sind wir stark!

barbara
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Re: Auswandern

Beitrag von barbara » 08.02.2012, 22:53

Hi Ines!

Komm erst heute dazu auf deine Anfrage als"Betroffene" zu antworten.

"und mich würde gerne mal interessieren, weil ich eben von mir ausgehe, wie es überhaupt dazu kommen kann, dass Frauen aus dem "Land der Träume" so ohne ALLES zurückkehren und in Not geraten:"

Als erstes muss ich mal sagen, das ich hier nach meiner Rückkehr nicht in Not geraten bin.
Nicht hier und auch nicht in Tunesien.

"Ich kann verstehen, dass man auch in ein anderes Land gehen möchte, das wollte ich in jungen Jahren auch mal machen, aber für mich wäre nicht in Frage gekommen, mich in die Abhängigkeit eines Mannes zu begeben, auch ohne Bezness.
Wie seid Ihr überhaupt auf die Idee gekommen, auszuwandern und was waren die Vorstellungen vor allem im Bezug auf die Existenz? Was habt Ihr im Vorfeld alles unternommen? "


Wie ich auf die Idee gekommen bin?
Ganz einfach, mit 31 J. hatte ich mein Leben bereits in vollen Zügen genossen, aber,jeder Tag gleich,Arbeit,Haushalt,Freizeit,
immer alles gleich.
Ich wollte aber auch nicht auf "Deivel komm raus" ne Veränderung.
Die brachte aber halt nen Tunesienurlaub.
Da lernte ich beim ersten Aufenthalt meinen späteren Mann kennen.
Der zweite Aufenthalt, nicht wegen ihm, sondern weil ich mehr von diesem Land sehen wollte,
meinen späteren Mann traf ich zufällig wieder, entscheidete dann alles.
Liebe auf den ersten, zweiten Blick, Heirat ja, aber um Gottes Willen nicht nach D.
Seine Eltern ,denen ich dann auch flugs zwangsweise vorgestellt wurde, waren entsetzt.
Ne Gauria, nee, wenn Heirat, dann soll se sich erstmal hier im Elternhaus begutachten lassen,
und wenn, nen Leben nach der Heirat nur hier in Tunesien.
ich wurde für gut befunden und zog nach TN.
Gab mein Zuhause,meine Arbeit auf.

Meine Vorstellungen?
Nun,ich wusste, das ich durch die Arbeit meines Mannes auch bei ihm krankenversichert bin.
Existenz?
Mein Mann und die Familie versorgte mich.
Mein Mann gab mir immer genug Geld für meine privaten Bedürfnisse,Taschengeld eben.
Später arbeitete ich selber,verdiente eigenes Geld.

Ich hatte nach einigen Eingewöhnungsschwierigkeiten ,eine wirklich schöne Zeit dort in Tunesien.
Im Schoß der Familie.
Das Heimweh übermannte mich aber, zudem verlor erst ich meine Arbeit, dann wurde mein Mann nicht mehr vom Arbeitgeber entlohnt.
Und so entschloss ich mich zurück nach BRD zu gehen.
Meinem Mann setzte ich die Pistole auf die Brust,
entweder Du kommst nach ,wenn ich Arbeit und WG gefunden habe, oder nicht.
Der Familienrat tagte und so kam er 3 Mon. später auch nach BRD.
Der Anfang vom Ende.
Denn wie sagte er damals, vor unserer Heirat in TN.
"Ein Tunesier der Tunesien verlässt, ist wie ein Fisch, den man aus dem Wasser holt. Er geht ein".

Gruss Barbara

brighterstar007

Re: Auswandern

Beitrag von brighterstar007 » 09.02.2012, 12:03

Hallo Barbara,

ich habe deine Geschichte jetzt nicht parat - demnach ist eure Ehe in Tunesien glücklich gewesen und
dann durch den Kulturschock zerbrochen.
Fährst du noch manchmal hin in das Land, in dem ihr wohl eine schöne Zeit hattet ? Im Ausland sind die
Verhältnisse meistens unsicherer als hier.

Liebe Grüße

Brighterstar

Ines

Re: Auswandern

Beitrag von Ines » 09.02.2012, 16:50

Ich denke, dass viele Ausländrr, die hierher mòchten, gar keine Peilung haben, wie unser Leben hier verläuft, sie wollen es auch gar nicht wirklich wissen, weil für viele nur zählt, dass sie "reich"werden wollen.
Aber ich finde es auch erschreckend, was Sunwalk schrieb, dass es Frauen gibt, die mit 20 Kg Gepäck bei Habibi aufschlagen und ebenfalls nicht wissen, was sie erwarten könnte.Es sind doch oft wildfremde Menschen, eine Beziehung teilweise über Skype etc.
Da sollte man wirklich vorher überlegen und vor allem sich nicht zu sehr abhängig machen.
Natürlich gibt es Menschen wie Canim es beschrieb, aber ich habe nach den Betroffenen gefragt, was sie sich vorgestellt haben etc.
Alltag hat man irgendwann auch im Traumland.

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