Wie kann es weiter gehen? Einfach mal reden...
Verfasst: 08.04.2015, 11:55
Hallo ihr Lieben.
Habe schon länger nichts mehr geschrieben, bin aber auch ziemlich beschäftigt. Heute habe ich einen freien Tag und der fing schon mit super Nachrichten an.
Ich bin grad bissl am Ende meiner Kraft und weiß einfach keinen Weg mehr.
Nachdem wir nun umgezogen sind, mein Mann seine neue Stelle Anfang Feb. angefangen hat, schien alles super. Privat läuft es grundsätzlich sehr gut, ich bin einfach vollends Glücklich. Mein Mann ist super lieb und erfüllt mir jeden Wunsch. Er hilft im Haushalt, er verbringt seineZeit immer gern mit mir (das war von Anfang an so), er mag nicht ohne mich sein, wir reden viel, lachen ständig und sind wirklich Glücklich. (Natürlich gibts auch Reiberrein und wir streiten auch mal - aber nichts Weltbewegendes, auch in Sachen kulturelle Unterschiede raffen wir uns ganz gut zusammen und mit vielen Reden und Kompromissen klappt es gut, ich kann mich zumindest nicht beschweren. Ich bin da wohl aber auch recht Pflegeleicht, ich glaube, andere Paare haben es da wesentlich schwere - siehe meine Bekannten...).
Aber da gibt es eben auch die andere Seite – Arbeit. Mein Mann ist beruflich nicht zufrieden.
Kurz zu unsere Geschichte. Seit 1 Jahr und 4 Monaten sind wir in Dland. Davor waren wir in EGY. Den ersten Job hier hat er durch Zufall gefunden, in dem Heimatdorf meiner Eltern. (Mein Mann wollte sein Heimatland nicht verlassen, ehe er eine Arbeitsstelle hier in Dland hat). Er hat also selbstständig Stellenangebote gesucht und gefunden, seine Bewerbung gemacht und abgeschickt. Leider war der Erfolg bei 0.0 %. Dann kam von meinem Papa die Idee mit der genannten Firma. Kurz mit der HR Frau geredet (Nachbarin meiner Eltern), und mein Mann konnte seine Bewerbung abgeben. Er musste zum Vorstellungsgespräch hin, alles ist gut verlaufen, er wurde eingestellt – 2 Jahresvertrag befristet mit Aussicht auf Teamleiter Position). Wir sind nach Dland gezogen, wir mussten ca. 1 ½ Monate auf die Arbeitsesrlaubnis warten. Da unsere Rücklagen aus den mickrigen EGY Gehältern aber nicht für so lange Zeit gereicht haben, mussten wir für die Überbrücken ALG II beantragen – was eine Katastrophe für meinen Mann und allgemein durch fehlerhafte Bearbeitungen usw war – 2 Gerichtsfälle, die noch bearbeitet weden.
Als im Feb. 2014 die Arbeit endlich anfing, lief alles super. Es gab ein Projekt, dass er zur vollsten Zufriedenheit seines Chefs erfüllt hat, er hat auch den anderen Mitarbeitern neue Dinge beigebracht und zur Verbesserung (technisch und fachlich) beigetragen. Dann nach 5 Monaten war alles aus. Keine Projekte (wir haben erfahren, dass es alle Jahre mal 1 Projekt gibt – mein Mann hat Hausinterne Maschinen entwickelt und gebaut), leider wurden für die Abteilung meines Mannes keine Mittel zur verfügung gestellt, sodass er täglich nichts zu tun hatte, außer hin und wieder vorhandene Maschinen zu warten, mal einen Fehler zu beheben oder sauber zu machen. Irgendwann wurde er dann in die Produktion gesetzt, da nichts zu tun war – d.h. Fließbandarbeit. Er war schockiert und da war es bei ihm ganz vorbei. Neue Projekte standen nicht an und auch der Teamleiter (der in Rente gehen sollte und den mein Mann ersetzen sollte, hat den ganzen Tag nur mit Klatsch und Tratsch bei den Kollegen verbracht. Mein Mann findet so etwas schrecklich, er braucht eine Aufgabe. Er hat mit dem Chef geredet und ihm gesagt, er möchte nicht fürs Nichtstun bezahlt werden, das findet er falsch. Leider gab es keinen Ausweg. Also wieder angefangen, Bewerbungen zu schreiben (mein Mann tut dies alleine, er fragt mich natürlich manchmal um Hilfe, z.B. Bei der Rechtschreibung oder ob ich seine Fehler korrigiere, wie ich das Layout, Aufteilung, Fotos usw. Finde). Er hat sehr viel Zeit und Energie dafür aufgebracht (täglich), Jobs zu suchen, seine Bewerbung zu verbessern usw.
(ich möchte noch kurz anmerken, dass mein Mann gerne einen Deutschkurs gemacht hätte, dies aber auf Grund der Arbeit und Entferung zu den Kursen – da auf einem Dorf am Ende der Welt gelegen – dies nicht möglich war – AG hat TZ Arbeit nicht akzeptiert, und bis zum DK wären es ca. 40 km gewesen, aber da gab es nur Vormittagskurse in VZ, Abendkurse gäbe es 150 km / Strecke nur Landstraße... nicht machbar. So hat er sich selbst mit Hilfe von Lehrbüchern und online Unterrichtet).
Nach 200 – 300 Bewerbungen in 3 Monaten (ich habe aufgehört zu zählen), gab es auch einige Tel. Interviews und auch Vorort Vorstellungsgespräche. Leider waren alle erfolglos (wobei nicht Direkt, viele haben Erfolg versprochen und am Ende war es doch nichts). Mein Mann ist verzweifelt und war schon am Anfang einer Depression.
Endlich hat es sich im Nov. ergeben, dass er ein Angebot eines Ingenierudienstleisters (klar nicht das Gelbe vom Ei, aber immerhin besser als nichts tun) bekommen hat und den Vertrag unterschrieben hat. Im Feb. 2015 hat er also seine neue Stelle angefangen. Da dies in der Stadt ist, haben wir allgemein mehr Möglichkeiten auch für Fort- und Weiterbildungen.
Der Umzug hat uns viel Geld gekostet, mein Mann (NICHT ich!) hat einen kleinen Kredit dafür aufgenommen, der zwar fast abgezahlt ist aber dennoch da.
Die ersten 3 Wochen wurde er vom neuen Arbeitgeber auf einen 3 Wochen Deutschkurs geschickt. Er wurde direkt in B2 eingestuft (da er in dem 1 Jahr hier viel selber gelernt hat). Dann ist er zur Firma. Alles gut. Leider ist der Kunde, für den das Projekt laufen sollte abgesprungen. Etwas neues hat sich bisher (6 Wochen) nicht ergeben. Heute kam der Anruf, dass sein Kollege ihm erzählt hat, der Teamleiter hätte wohl gesagt, es gäbe keine Projekte für Ihn, da keiner einen ''nicht Deutschen'' bzw. Ohne perfekte Deutschkenntnisse möchte. D.h. Er wird wohl, da auch noch in Probezeit, höchstwahrscheinlich entlassen... .
Ab nächstem Montag fäng der Deutschkurs an der VHS abends an, für den mein Mann sich privat direkt im Feb. angemeldet hat.
Das Problem ist einfach, dass mein Mann nicht ohne Job hier bleiben möchte. Sicher wird er noch die ein oder andere Möglichkeit ausschöpfen solange dies möglich ist, sprich Deutschkurs, mögliche Fortbildungen bei der Agentur für Arbeit. Aber sobald wir von ALG 2 leben müssten, würde er direkt wieder nach EGY gehen. Er will nicht von unserem Land und von dem Geld andere Menschen leben (was ich sehr gut verstehen kann). Ich selbst arbeite z.Z. Auf 450 Euro Basis nachmittags, da ich Vormittags mein Abitur nachmache. Selbst, wenn ich dies aufgebe und Vollzeit in meinem Beruf arbeite, wären wir auf ALG 2 bei 2 Personen hier in der Gegend angewiesen. Und auf Dauer zu Hause sitzen kann mein Mann nicht. Er würde dieses mal tatsächlich eine Depression bekommen und durchdrehen.
In EGY hätte er die Möglichkeit, die Firma seines Vaters zu übernehmen, auch erfolgreich. Aber ich weiß, dass ein Leben in EGY unsere Beziehung zerstören würde. Genauso, wie ein Arbeitsloser Mann hier.
Natürlich würde ich zwangsläufig mit meinem Mann nach EGY gehen, wenn dies sein muss (er selber tut alles dafür, nicht zurück zu müssen, er liebt Deutschland – das Essen, die Natur, die Menschen, das Leben, einfach alles – von Herzen will er nicht nach EGY zurück). Aber sobald er Arbeitslos ist und nach dem ALG 1 kein Erfolg in Sicht ist, geht es zurück... . Das Leben für mich in EGY ist unvorstellbar schrecklich – auch unsere Ehe ist 100000 x besser geworden hier in Dland (nicht, dass er mich in EGY anders behandelt hätte, aber hier sind die Lebensumstände einfach anders, das fängt mit Privatsphäre an und geht über so viele andere Dinge. Hier haben wir Zeit für uns und können unser Leben leben, wie wir wollen, in EGY ist soetwas unmöglich. Nicht einmal 1 WE gibt es für Paare allein, selbst wenn man wollte... .Auch möchte ich dort kein Kind haben, da es eine Strafe für ein Kind ist, dort aufzuwachsen). Anpassen könnte ich mich zwar Teilweise, aber auf Dauer geht es einfach nicht gut. Mein Mann ist mir in vielen Dingen sehr ähnlich, glücklich wäre auch er in EGY nicht, aber es ist seine Heimat und dort hätte er zumindest einen Job. Mein Mann ist so – er ist der Ernährer, er kann nicht zu Hause sitzen, während die Frau alleine arbeitet und er nichts tut. Auch auf seiner Arbeit muss er was zu tun haben, er liebt seine Arbeit – diese ist auch sein Hobby zu Hause. Aber auch Engstirnig ist mein Mann. Eine Arbeit ''unter seinem Nieveau'', d.h. Etwas, das nicht seiner Qualifikation entspricht würde er nie annehmen. Das mögen viele evt. Nicht verstehen, aber ich kann es nachfühlen. Wer möchte als Ingenieur schon bei MC Bürger braten oder irgendwo die Toiletten putzen. Allein der Gedanke macht ihn depressiev, ich möchte gar nicht wissen, was wäre, wenn es tatsächlich soweit kommt. Ich möchte keinen depressiven Ehemann, da das auf Dauer wohl auch eine Beziehung zerstört, aber ich möchte auch nicht nach EGY zurück, denn ich weiß, wie es war, ich weiß auch, wie es jetzt ist und wie es sein wird – auch dies wird unsere Beziehung kaputt machen.
Morgen wird mein Mann selbst mit seinem Teamleiter reden, heute ist dieser nicht da. Aber auch ich gehe davon aus, dass es stimmt, da ja die letzten 6 Wochen nichts kam und keiner bezahlt jemanden Dauerhaft nur fürs rumsitzen. Mein Mann arbeitet auch schon die letzten beiden Wochen wieder fleißig an seinen Bewerbung. Aber wenn es wieder so weiter geht wie vorher ist es aussichtlos. Umziehen können wir uns z.Z. Definitiv nicht noch mal leisten.
Wie soll es nur weiter gehen???? Ich weiß es nicht. Ich fühle mich so hilflos, so schrecklich, weil ich nichts tun kann. Ich sehe, wie mein Mann sich wirklich so viel Mühe gibt, aber dennoch nichts erreicht. Außer, ihm versuchen immer wieder Mut zu machen, und das er nicht aufgeben soll kann ich kaum etwas tun. Er wird auch immer trauriger, ich habe Angst, dass er wirklich eine Depression bekommt...
Ich entschuldige mich für den Endlosen Text, aber ich musste es einfach los werden. Vl war der /die Ein oder Andere ja schonmal in so einer Situation. Alleine schon fürs Zuhören vielen Dank.
Habe schon länger nichts mehr geschrieben, bin aber auch ziemlich beschäftigt. Heute habe ich einen freien Tag und der fing schon mit super Nachrichten an.
Ich bin grad bissl am Ende meiner Kraft und weiß einfach keinen Weg mehr.
Nachdem wir nun umgezogen sind, mein Mann seine neue Stelle Anfang Feb. angefangen hat, schien alles super. Privat läuft es grundsätzlich sehr gut, ich bin einfach vollends Glücklich. Mein Mann ist super lieb und erfüllt mir jeden Wunsch. Er hilft im Haushalt, er verbringt seineZeit immer gern mit mir (das war von Anfang an so), er mag nicht ohne mich sein, wir reden viel, lachen ständig und sind wirklich Glücklich. (Natürlich gibts auch Reiberrein und wir streiten auch mal - aber nichts Weltbewegendes, auch in Sachen kulturelle Unterschiede raffen wir uns ganz gut zusammen und mit vielen Reden und Kompromissen klappt es gut, ich kann mich zumindest nicht beschweren. Ich bin da wohl aber auch recht Pflegeleicht, ich glaube, andere Paare haben es da wesentlich schwere - siehe meine Bekannten...).
Aber da gibt es eben auch die andere Seite – Arbeit. Mein Mann ist beruflich nicht zufrieden.
Kurz zu unsere Geschichte. Seit 1 Jahr und 4 Monaten sind wir in Dland. Davor waren wir in EGY. Den ersten Job hier hat er durch Zufall gefunden, in dem Heimatdorf meiner Eltern. (Mein Mann wollte sein Heimatland nicht verlassen, ehe er eine Arbeitsstelle hier in Dland hat). Er hat also selbstständig Stellenangebote gesucht und gefunden, seine Bewerbung gemacht und abgeschickt. Leider war der Erfolg bei 0.0 %. Dann kam von meinem Papa die Idee mit der genannten Firma. Kurz mit der HR Frau geredet (Nachbarin meiner Eltern), und mein Mann konnte seine Bewerbung abgeben. Er musste zum Vorstellungsgespräch hin, alles ist gut verlaufen, er wurde eingestellt – 2 Jahresvertrag befristet mit Aussicht auf Teamleiter Position). Wir sind nach Dland gezogen, wir mussten ca. 1 ½ Monate auf die Arbeitsesrlaubnis warten. Da unsere Rücklagen aus den mickrigen EGY Gehältern aber nicht für so lange Zeit gereicht haben, mussten wir für die Überbrücken ALG II beantragen – was eine Katastrophe für meinen Mann und allgemein durch fehlerhafte Bearbeitungen usw war – 2 Gerichtsfälle, die noch bearbeitet weden.
Als im Feb. 2014 die Arbeit endlich anfing, lief alles super. Es gab ein Projekt, dass er zur vollsten Zufriedenheit seines Chefs erfüllt hat, er hat auch den anderen Mitarbeitern neue Dinge beigebracht und zur Verbesserung (technisch und fachlich) beigetragen. Dann nach 5 Monaten war alles aus. Keine Projekte (wir haben erfahren, dass es alle Jahre mal 1 Projekt gibt – mein Mann hat Hausinterne Maschinen entwickelt und gebaut), leider wurden für die Abteilung meines Mannes keine Mittel zur verfügung gestellt, sodass er täglich nichts zu tun hatte, außer hin und wieder vorhandene Maschinen zu warten, mal einen Fehler zu beheben oder sauber zu machen. Irgendwann wurde er dann in die Produktion gesetzt, da nichts zu tun war – d.h. Fließbandarbeit. Er war schockiert und da war es bei ihm ganz vorbei. Neue Projekte standen nicht an und auch der Teamleiter (der in Rente gehen sollte und den mein Mann ersetzen sollte, hat den ganzen Tag nur mit Klatsch und Tratsch bei den Kollegen verbracht. Mein Mann findet so etwas schrecklich, er braucht eine Aufgabe. Er hat mit dem Chef geredet und ihm gesagt, er möchte nicht fürs Nichtstun bezahlt werden, das findet er falsch. Leider gab es keinen Ausweg. Also wieder angefangen, Bewerbungen zu schreiben (mein Mann tut dies alleine, er fragt mich natürlich manchmal um Hilfe, z.B. Bei der Rechtschreibung oder ob ich seine Fehler korrigiere, wie ich das Layout, Aufteilung, Fotos usw. Finde). Er hat sehr viel Zeit und Energie dafür aufgebracht (täglich), Jobs zu suchen, seine Bewerbung zu verbessern usw.
(ich möchte noch kurz anmerken, dass mein Mann gerne einen Deutschkurs gemacht hätte, dies aber auf Grund der Arbeit und Entferung zu den Kursen – da auf einem Dorf am Ende der Welt gelegen – dies nicht möglich war – AG hat TZ Arbeit nicht akzeptiert, und bis zum DK wären es ca. 40 km gewesen, aber da gab es nur Vormittagskurse in VZ, Abendkurse gäbe es 150 km / Strecke nur Landstraße... nicht machbar. So hat er sich selbst mit Hilfe von Lehrbüchern und online Unterrichtet).
Nach 200 – 300 Bewerbungen in 3 Monaten (ich habe aufgehört zu zählen), gab es auch einige Tel. Interviews und auch Vorort Vorstellungsgespräche. Leider waren alle erfolglos (wobei nicht Direkt, viele haben Erfolg versprochen und am Ende war es doch nichts). Mein Mann ist verzweifelt und war schon am Anfang einer Depression.
Endlich hat es sich im Nov. ergeben, dass er ein Angebot eines Ingenierudienstleisters (klar nicht das Gelbe vom Ei, aber immerhin besser als nichts tun) bekommen hat und den Vertrag unterschrieben hat. Im Feb. 2015 hat er also seine neue Stelle angefangen. Da dies in der Stadt ist, haben wir allgemein mehr Möglichkeiten auch für Fort- und Weiterbildungen.
Der Umzug hat uns viel Geld gekostet, mein Mann (NICHT ich!) hat einen kleinen Kredit dafür aufgenommen, der zwar fast abgezahlt ist aber dennoch da.
Die ersten 3 Wochen wurde er vom neuen Arbeitgeber auf einen 3 Wochen Deutschkurs geschickt. Er wurde direkt in B2 eingestuft (da er in dem 1 Jahr hier viel selber gelernt hat). Dann ist er zur Firma. Alles gut. Leider ist der Kunde, für den das Projekt laufen sollte abgesprungen. Etwas neues hat sich bisher (6 Wochen) nicht ergeben. Heute kam der Anruf, dass sein Kollege ihm erzählt hat, der Teamleiter hätte wohl gesagt, es gäbe keine Projekte für Ihn, da keiner einen ''nicht Deutschen'' bzw. Ohne perfekte Deutschkenntnisse möchte. D.h. Er wird wohl, da auch noch in Probezeit, höchstwahrscheinlich entlassen... .
Ab nächstem Montag fäng der Deutschkurs an der VHS abends an, für den mein Mann sich privat direkt im Feb. angemeldet hat.
Das Problem ist einfach, dass mein Mann nicht ohne Job hier bleiben möchte. Sicher wird er noch die ein oder andere Möglichkeit ausschöpfen solange dies möglich ist, sprich Deutschkurs, mögliche Fortbildungen bei der Agentur für Arbeit. Aber sobald wir von ALG 2 leben müssten, würde er direkt wieder nach EGY gehen. Er will nicht von unserem Land und von dem Geld andere Menschen leben (was ich sehr gut verstehen kann). Ich selbst arbeite z.Z. Auf 450 Euro Basis nachmittags, da ich Vormittags mein Abitur nachmache. Selbst, wenn ich dies aufgebe und Vollzeit in meinem Beruf arbeite, wären wir auf ALG 2 bei 2 Personen hier in der Gegend angewiesen. Und auf Dauer zu Hause sitzen kann mein Mann nicht. Er würde dieses mal tatsächlich eine Depression bekommen und durchdrehen.
In EGY hätte er die Möglichkeit, die Firma seines Vaters zu übernehmen, auch erfolgreich. Aber ich weiß, dass ein Leben in EGY unsere Beziehung zerstören würde. Genauso, wie ein Arbeitsloser Mann hier.
Natürlich würde ich zwangsläufig mit meinem Mann nach EGY gehen, wenn dies sein muss (er selber tut alles dafür, nicht zurück zu müssen, er liebt Deutschland – das Essen, die Natur, die Menschen, das Leben, einfach alles – von Herzen will er nicht nach EGY zurück). Aber sobald er Arbeitslos ist und nach dem ALG 1 kein Erfolg in Sicht ist, geht es zurück... . Das Leben für mich in EGY ist unvorstellbar schrecklich – auch unsere Ehe ist 100000 x besser geworden hier in Dland (nicht, dass er mich in EGY anders behandelt hätte, aber hier sind die Lebensumstände einfach anders, das fängt mit Privatsphäre an und geht über so viele andere Dinge. Hier haben wir Zeit für uns und können unser Leben leben, wie wir wollen, in EGY ist soetwas unmöglich. Nicht einmal 1 WE gibt es für Paare allein, selbst wenn man wollte... .Auch möchte ich dort kein Kind haben, da es eine Strafe für ein Kind ist, dort aufzuwachsen). Anpassen könnte ich mich zwar Teilweise, aber auf Dauer geht es einfach nicht gut. Mein Mann ist mir in vielen Dingen sehr ähnlich, glücklich wäre auch er in EGY nicht, aber es ist seine Heimat und dort hätte er zumindest einen Job. Mein Mann ist so – er ist der Ernährer, er kann nicht zu Hause sitzen, während die Frau alleine arbeitet und er nichts tut. Auch auf seiner Arbeit muss er was zu tun haben, er liebt seine Arbeit – diese ist auch sein Hobby zu Hause. Aber auch Engstirnig ist mein Mann. Eine Arbeit ''unter seinem Nieveau'', d.h. Etwas, das nicht seiner Qualifikation entspricht würde er nie annehmen. Das mögen viele evt. Nicht verstehen, aber ich kann es nachfühlen. Wer möchte als Ingenieur schon bei MC Bürger braten oder irgendwo die Toiletten putzen. Allein der Gedanke macht ihn depressiev, ich möchte gar nicht wissen, was wäre, wenn es tatsächlich soweit kommt. Ich möchte keinen depressiven Ehemann, da das auf Dauer wohl auch eine Beziehung zerstört, aber ich möchte auch nicht nach EGY zurück, denn ich weiß, wie es war, ich weiß auch, wie es jetzt ist und wie es sein wird – auch dies wird unsere Beziehung kaputt machen.
Morgen wird mein Mann selbst mit seinem Teamleiter reden, heute ist dieser nicht da. Aber auch ich gehe davon aus, dass es stimmt, da ja die letzten 6 Wochen nichts kam und keiner bezahlt jemanden Dauerhaft nur fürs rumsitzen. Mein Mann arbeitet auch schon die letzten beiden Wochen wieder fleißig an seinen Bewerbung. Aber wenn es wieder so weiter geht wie vorher ist es aussichtlos. Umziehen können wir uns z.Z. Definitiv nicht noch mal leisten.
Wie soll es nur weiter gehen???? Ich weiß es nicht. Ich fühle mich so hilflos, so schrecklich, weil ich nichts tun kann. Ich sehe, wie mein Mann sich wirklich so viel Mühe gibt, aber dennoch nichts erreicht. Außer, ihm versuchen immer wieder Mut zu machen, und das er nicht aufgeben soll kann ich kaum etwas tun. Er wird auch immer trauriger, ich habe Angst, dass er wirklich eine Depression bekommt...
Ich entschuldige mich für den Endlosen Text, aber ich musste es einfach los werden. Vl war der /die Ein oder Andere ja schonmal in so einer Situation. Alleine schon fürs Zuhören vielen Dank.