KEINE LIEBE IST

Tipps & Tricks wie es mir nicht passiert

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Anna5
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KEINE LIEBE IST

Beitrag von Anna5 » 17.08.2022, 07:38

Hallo Ihr Lieben!
Seit vielen Jahren lese ich mir hier durch die wahren Bezness Geschichten
und durchs Forum.
Da ich selbst eine Betroffene war, bin ich sehr froh, dass
es diese Plattform hier gibt!

Da es ja bei uns allen fast immer mit einem mehr oder weniger grossen Liebesrausch angefangen hat,
möchte ich Euch hier mal auflisten,
was der Stuttgarter Psychologe Peter Lauster
zum Thema KEINE LIEBE IST in einem seiner vielen Bücher verfasst hat.

Lest selbst und seid in Zukunft noch mehr auf der Hut vor all den falschen Liebesschwören,
bleibt stark und lasst Euch nicht mehr um den Finger wickeln!
Alles Liebe für Jede/n, die/der das hier liest.......


PETER LAUSTER:
Das Wort Liebe ist das meistgebrauchte Wort weltweit,
es ist aber leider auch das missbrauchteste
Wort der Welt. Ich habe aufgelistet was zwischen Mann
und Frau nicht Liebe ist, denn erst, wenn wir erkennen
was nicht Liebe ist, kann sich Liebe zeigen.
Wenn ich das Wort Partner gebrauche meine ich das
geschlechtsneutral, denn es ist störend stets Partner/in
zu schreiben.

KEINE Liebe ist:
1.den anderen manipulieren, weil er so sein soll, wie
man ihn sich wünscht,

2. mit dem Denken abwägen: zu groß, zu klein, zu blond,
zu ungebildet, zu arm, zu reich, zu frei, zu alt, zu jung,
zu dick, zu dünn ... etc.,

3. sich überlegen, ob man eine Wirtschaftsgemeinschaft
eingehen könnte und zusammen ein Haus bauen
sollte,

4. die Vor- und Nachteile des Partners mit dem Denken
abwägen,

5. den anderen dominieren, domestizieren, über ihn
bestimmen, ihn von sich abhängig machen durch
Geld, Macht, Sex, etc.,

6. den anderen dafür gebrauchen, um durch ihn seinem
eigenen Ego und Selbstwertgefühl zu schmeicheln,

7. nicht mehr allein zu sein, jemand zu haben der stets
an einen denkt,

8. jemand für die sexuelle Lust parat zu haben, um Sex
um des Sexes willen mit ihm teilen zu können,

9. sich auf Geschenke, Liebesbriefe und Blumen freuen,
die dem eigenen Selbstwert (Ego) schmeicheln,

10. einen Zuhörer haben, der allzeit parat ist, sich mit ihm
aussprechen zu können,

11. einen Mitstreiter im Alltag haben für oder gegen Religi-
on, Politik, Kultur, Karriere, Erfolg etc.,

12. einen Helfer (z.B. Kreditgeber) zu bekommen, der
einen aus einer finanziellen Notlage befreit,

13. dem Elternhaus oder einem unbefriedigenden Lebens-
umfeld durch eine Partnerschaft zu entfliehen,

14. einen Gesprächspartner haben, weil man sich sonst
einsam, isoliert oder verloren in der Gesellschaft füh-
len würde,

15. einen ‘Seelenverwandten‘ haben, mit dem man sich
gut versteht, weil man ‘viele Gemeinsamkeiten‘ hat,

16. sich selbst hingeben und unterordnen, weil ein ande-
rer bereit dazu ist Autorität und Verantwortung für das
eigene Leben zu übernehmen,

17. sich an vergangene schöne gemeinsame Stunden
erinnern, um diese möglichst oft wiederholen zu wol-
len,

18. den anderen in der Gesellschaft vorzeigen, um sich
mit ihm zu schmücken, weil er gut aussieht, Macht hat
oder berühmt ist,

19. den Partner als vertrauten Freund sehen, aber keine
erotischen Gefühle für ihn haben,

20. den Partner als Karrieresprungbrett sehen,

21. vom Partner lernen wollen, also einen geistigen Profit
sehen,

22. von einem anderen Menschen seine volle Aufmerk-
samkeit genießen, weil es dem Ego schmeichelt,

23. sich im Zusammensein gestresst fühlen,

24. sich anpassen, um Anerkennung dafür zu erhalten,

25. eigene Wünsche und Pläne zurückstellen, um den
anderen nicht zu irritieren oder zu enttäuschen,

26. die eigene Meinung verschweigen, Notlügen gebrau-
chen und dem anderen nach dem Mund reden,

27. Komplimente aus taktischer Strategie heraus machen,
um zu gefallen,

28. den anderen mit der Ratio und dem Willen in Besitz
nehmen,

29. dem anderen Komplimente machen, um ihn abhängig
von dieser Bestätigung seines Ego zu machen,

30. den anderen in eine Phantasiewelt einbeziehen,
weiter blättern,

31. den anderen größer und bedeutsamer sehen als er ist,
weil das dem eigenen Ego schmeichelt,

32. Ängste vor einer Trennung mit dem Denken entwik-
keln,

33. auf die Meinungen von Freundinnen oder Freunde
hören und sich dadurch bestätigen oder verunsichern
lassen,

34. nur das Gefühl von Lebendigkeit haben, wenn der
Partner anwesend ist,

35. sich verloren und isoliert fühlen, wenn der Partner
nicht da ist,

36. voller Ängste und Misstrauen sein, wenn der Partner
auf Reisen ist,

37. beim gemeinsamen Zusammensein das Gefühl von
Beengtheit und Freiheitsverlust empfinden,

38. sich beim Zusammensein emotional kalt fühlen,

39. sich abhängig von der Zuwendung und von Kompli-
menten des Partners fühlen,

40. das Gefühl haben, dem Partner nicht wirklich nahe zu
kommen, als stünde eine „Glaswand“ dazwischen,

41. sich ärgern, sich innerlich sträuben, sich nicht trauen
die Wahrheit dieser Gefühle zu äußern,

42. erotisch-sexuelle Träume und Vorstellungen haben,
die man dem Partner aber verschweigt,

43. den Wunsch verspüren, den Partner einige Tage und
Wochen nicht mehr zu sehen,

44. sich unzufrieden fühlen, obwohl das Denken sagt,
man sollte eigentlich zufrieden sein,

45. Spannungen beim Kontakt spüren, aber sie verdrän-
gen, um keine Missstimmung aufkommen zu lassen,

46. den Partner nur noch schemenhaft wahrnehmen, ihn
aber nicht mehr direkt konkret sehen, hören und ta-
sten wollen,

47. sich an Vielem stören, aber nicht darüber reden, son-
dern gereizt, nervös und zickig reagieren,

48.sich fragen, was Liebe eigentlich ist und ob man den
anderen liebt,

49. sich bei einem Waldspaziergang allein wohler fühlen
als ihn gemeinsam mit dem Partner zu erlebe.

Alles das ist NICHT Liebe!
So werden Partnerschaften unter dem Etikett Liebe
geschlossen, die aber mit Liebe nichts zu tun haben.
Machen Sie sich die Mühe sich darüber Gedanken zu
machen. Sind Sie danach noch bereit, die Liebe wirklich
zu entdecken? Wenn alles was nicht Liebe ist verworfen
wird, erst dann kann Liebe sich offenbaren....
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Ponyhof
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von Ponyhof » 18.08.2022, 23:56

Na, da kann man zum Glück bei einigen Punkten geteilter Meinung sein. :mrgreen:

Meine Meinung dazu:

1. Nein, man soll seinen Partner nicht "manipulieren". Aber sich gegenseitig sagen, was einen stört, dafür sorgen dass Beide sich in der Partnerschaft nicht gehen lassen finde ich gut.

2. Doch, man kann und sollte den Verstand einschalten, und nicht nur den Hormonen folgen. Gerade wenn es um Bezness geht!!!
Aber auch wenn nicht, so sind ein ähnlicher Bildung-und Wertehintergrund in der Partnerschaft praktisch, weil man nicht alles erklären/diskutieren muss. Und "ähnlich" heisst ja nicht, dass dieser "gleich" sein muss.

3. Doch, gerade wenn es beispielsweise um die Familienplanung geht, und einer will Kinder und der andere nicht- das ist schon gut, das möglichst frühzeitig zu besprechen, spätestens dann, wenn sich das biologische Fenster zu schliessen beginnt. Und auch entsprechende Entscheidungen gemeinsam treffen, Kompromisse zu schliessen und ggf. auch Konsequenzen zu ziehen. Auch die grösste und beste "Liebe" kann an unterschiedlichen Lebensentwürfen zerbrechen.

7. Doch, finde ich schön, und ist für mich durchaus auch ein(!) angenehmer Aspekt der Liebe.

9. Doch, freuen darf man sich, und sollte das auch seinem Partner zeigen. :mrgreen: Liebe kaufen ist ja was Anderes, das lehne ich auch ab.

17. Warum nicht? Darf man nicht Freud und Leid gemeinsam teilen?

19. Das stellt sich in vielen -trotzdem durchaus glücklichen- Partnerschaften mehr oder weniger so ein. Ist nicht ideal, klar, aber in vielen Partnerschaften wird der sexuelle Teil zumindest weniger. Und trotzdem kann eine sehr tiefe Liebe bleiben.

21. Es ist doch gut, wenn die Partner voneinander lernen wollen, warum nicht? Sich gemeinsam weiterentwickeln, und jeweils vom geistigen/intellektuellen Potential des Anderen profitieren-...finde ich prima. Steht für mich nicht im Gegensatz zur Liebe.

23. Passiert in einer normalen, nicht romantisch überhöhten Partnerschaft ab und zu schon mal...

25. ...doch, natürlich müssen in einer Partnerschaft Kompromisse gefunden werden, und nicht jeder kann/sollte seine Wünsche hemmungslos "durchdrücken".

26. Gelegentlich sollte man seine Meinung verschweigen, um den Anderen nicht zu verletzen. Beispielsweise, wenn ich etwas tolerieren muss, was ich furchtbar finde, aber weiss, dass dem Anderen dieses -für mich Furchtbare!- sehr wichtig ist. Da sollte ich einfach mal die Klappe halten, und dem Partner seinen "Raum" auch für "Geschmacklosigkeiten" lassen.

33. Gerade wenn es um Bezness geht, sind die Warnungen der Freunde extrem wichtig! Wenn jeder mir sagt, dass ich aufpassen soll, sollte ich das ernst nehmen, und nicht hormonverblendet nur meinen "Gefühlen" folgen...Meine Freunde meinen es gut mit mir.

..und am Besten Punkt 48. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: Das karikiert ja den ganzen Text.

Also, meine Meinung: Einige der Aspekte gehören für mich(!) zu einer reflektierten Partnerschaft tatsächlich dazu. Vieles natürlich nicht. Aber wenn ich das so lese, kommt es mir so vor, als ob der Autor ein recht esoterisches, wenig "geerdetes" Verhältnis zur Liebe hätte. Man kann natürlich auf die perfekte Transzendenz hinarbeiten, "seinem Stern folgen", "Eins mit dem Universum werden" und seinen Hormonrausch geniessen- und hoffen, dass der Partner das ebenso sieht, und nicht für einen harten Aufprall in der Realität sorgt. :mrgreen: Und das muss ja nicht gleich Bezness sein, da reicht schon die "schwäbische Hausfrau" mit penibel geführtem Haushaltsbuch, der pragmatische Maurergeselle oder der fakten-, zahlen und detailverliebte Informatiker. :mrgreen:
„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama

karima66
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von karima66 » 19.08.2022, 11:10

Ponyhof, tausend Dank, ich las es gestern und mir ging es wie dir, wollte auch schreiben und dachte dann nein, zu komplex, zu warm, ach was solls, aber heute dann lese ich dich und du hast mir das abgenommen, gibt für mich noch ein paar Punkte mehr oder anders, aber ansonsten liege ich da ganz bei deinen Ausführungen und freu mich, dass es nicht nur mir beim lesen so ging....

Anna5
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von Anna5 » 19.08.2022, 14:21

Endlich!
haben sich mal zwei getraut, ihre Meinung hier kund zu tun.

Eure Beiträge zu lesen, hat mich schmunzeln lassen.

Vorallem wie Ihr Euch irgendwie "angegriffen" fühlt - das kann doch gar nicht sein....
das passt doch gar nicht in "mein Verständnis" von Liebe oder Nicht-Liebe.
​Und auch, wie Ihr versucht, Euch über die Ausführungen was keine Liebe ist, lustig zu machen,
zeigt doch, dass Ihr völlig voreingenommen​ an die Betrachtung der einzelnen Punkte herangegangen seid.

Ihr habt hier Eure rationalen Gedankengänge dazu aufgeschrieben.
Aber das ist genau der Knackpunkt an der Sache!
Ratio hat mit Liebe überhaupt nichts zu tun!
Liebe ist ein Gefühl und kein einziges Gefühl lässt sich mit oder durch die Ratio beeinflussen.
Gefühle kommen und gehen - das ist ein Fakt - und kein Denken kann darauf Einfluss nehmen.

Wer von Euch hat eigentlich DIE Definition zur Hand, die das Gefühl LIEBE erklärt?
Wo haben wir eigentlich gelernt, was LIEBE überhaupt ist oder bedeutet?
Jeder von uns hat seine eigene Definition von Liebe im Laufe des Lebens entwickelt oder schon eine vorgefertigte mit auf den Weg bekommen.
Aber basiert das nicht alles mehr oder weniger auf logischem, analytischem, vernununftgeleitetem, zweckgerichtetem Denken?
Die Ratio, der vernünftige Verstand, kann doch die Liebe nicht erklären und fühlen - das geht doch nur intiuitiv - aus dem Bauch heraus.
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NGal
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von NGal » 19.08.2022, 17:17

Hallo Anna5,

Liebe ist nicht nur Gefühle. Sie ist auch Aktion. Motivation. Ein Grund, um etwas zu tun (oder nicht zu tun).

Echte Liebe handelt nicht nur um meine Vorteile, sondern das Beste für die andere Person / Personen. (Freundschaftliche, Familie, oder Partnerschaft)
Natürlich gibt es verschiedene Formen der Liebe - Agape, Phileo, und Eros.. aber alle beschäftigen sich mit dem Wohl der anderen Person.

Wie schon in der Bibel steht (Johannes 15..): 'Niemand had grössere liebe denn die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde'.
Wenn ich jemanden wirklich liebt, will ich, dass es ihm / ihr gut geht.

Jesus ist der grösste Beispiel dafür - (ein genaues Gegenteil für Bezness!)

Anna5
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von Anna5 » 19.08.2022, 18:04

Hallo Ngal,

aus dem Gefühl der Liebe heraus können viele schöne Dinge, Motivationen und Aktionen entstehen.
und natürlich geht es um das Wohl der anderen Person, für die ich Liebe empfinde.

Lieben ist die Fähigkeit wach und aufmerksam sensitiv wahrzunehmen, mit offenem Herzen, mit Aufgeschlossenheit.
Liebe ist nur dann möglich, wenn völlige Offenheit herrscht, wenn die Sinne wach sind, wenn die Seele bereit ist zu empfinden,
wenn ich verletzlich und empfänglich für das Neue bin.

Liebe ist etwas, das aus dem Augenblick heraus entsteht.
Und man kann die Liebe nicht besitzen, denn sobald die Besitzgier hinzukommt, gerät die Liebe in allerhöchste Gefahr.
Wenn man besitzen will, kann man nicht mehr unschuldig und frei betrachten, der Blick ist verkrampft und getrübt,
die Sinne verlieren an Unvoreingenommenheit und Aufnahmefähigkeit.

Man sollte nicht besitzen wollen und sich keine Gedanken um die Dauer der Liebe machen.
Bin ich mit dem Augenblick zufrieden, dann wird sich der Augenblick wiederholen lassen, ohne dass ich auf Wiederholung aus bin.
Bin ich nicht gierig, besitzdenkend, ängstlich und sicherheitsorientiert, dann kann sich täglich neu die Liebe entfalten.

Offenheit, bedeutet ein sich Aussetzen der Unsicherheit, ist Verletzlichkeit und täglich neue Frische.
Wer nach dem Gestern schielt, lebt nicht sensitiv in der Gegenwart,
seine Liebesfähigkeit ist unterbrochen, sie ist übergegangen in Gedanken an Sicherheit, Festhalten, Pflicht, Treue usw.
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karima66
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von karima66 » 19.08.2022, 19:10

Nein, Anna, genau so ist es nicht, ich fühle mich weder von den Aussagen des Psychologen angegriffen noch mach ich mich darüber lustig.
Alle Punkte die er aufführt sind rational und seine Meinung und mit Einigen gehe ich da durchaus mit, mit Anderen aber eben nicht , die Punkte 11,15,17 wenn sie vom Bezzie vorgespielt sind dann ja dann ists keine Liebe, wenn es echt ist schon, für mich wichtige Punkte denn nur den ganzen Tag im Bett verbringen reicht mir nicht und dass Jeder nur sein Ding macht auch nicht....
Wie schon Ponyhof schrieb Punkt 21 gefällt mir auch, ich lerne gerne so Manches von meinem Partner, bilde mich da weiter und umgekehrt.

Liebe schafft nicht alles, weil man eben nicht auf einer rosaroten Wolke schwebt, es gibt Lieben die sich wegen zb unüberbrückbaren Unterschieden nicht leben lassen, man muss auch nicht jede Liebe leben....

Liebe ist so viel mehr als man fassen kann und deinem letzten Beitrag Anna stimme ich auch größtenteils zu, Liebe lebt von Offenheit und sich damit verletzbar machend und von Vertrauen und Liebe lässt sich nicht erklären....definieren kann man Manches und Manches nicht, weil auch jeder das für sich individuell macht, nur von romantischer Liebe bestimmt trägt es nicht viele Jahre ein Paar, vor allem nicht durch Tiefen....

gadi
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von gadi » 19.08.2022, 19:25

Sollte man nicht festhalten, dass jeder seine eigene Definition von Liebe hat und entsprechend seine eigene Meinung dazu was von den vorgetragenen Punkten unter den Begriff zu fassen ist und was nicht? Bei manchen der Punkte dürften sich alle einig sein (gemeinsame Schnittmenge), bei anderen eben nicht. Wo ist das Problem dabei? 🧡
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...................................
Betrügen entehrt, Irrtum nie. C.L.
من عاشر قوما اربعین یوما یا صار منھمیا رحل عنھم - Wer 40 Tage bei einem Volke weilt, wird einer von ihnen oder wandert weiter.

Anna5
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von Anna5 » 19.08.2022, 21:22

Hallo Ihr Lieben,

ich freue mich, dass hier eine schöne Diskussion in Gang gekommen ist.
UND ich respektiere und akzeptiere alle Eure Meinungen dazu!

Es ging mir mit diesem post einfach darum,
aufzuzeigen, dass wir am Anfang alle in die Liebesfalle tappen,
ohne überhaupt richtig zu wissen, was denn Liebe eigentlich ist -
wo fängt sie an und wo hört sie auf - ist es überhaupt Liebe oder hat das, was mit mir gerade passiert, überhaupt nichts mit Liebe zu tun?
Das sind doch Fragen, die wir uns alle in unseren Beziehungen - besonders in Bezness Beziehungen -irgendwann schon mal gestellt haben.

Deswegen war es mir wichtig,
ganz grundsätzlich zum Thema LIEBE
die Ausführungen des Psychologen KEINE LIEBE IST einzustellen,
damit jeder seine Gedankengänge und Auffassungen zu diesem am meist missbrauchten Wort Liebe
neu überdenken und sortieren kann und eventuell auch neue Erkentnisse gewinnen kann.

Ich finde es sehr wichtig, über so ein grundlegendes Thema immer wieder neu nachzudenken und sich auszutauschen.
Es war doch die Basis für die Beziehungen, die wir mit all diesen Betrügern und Lügnern eingegangen sind,
um dann festzustellen, dass es doch überhaupt nichts mit Liebe zu tun hatte, was uns da passiert ist.



@karima66 - die grünen smileys von ponyhof haben mich irritiert und annehmen lassen, dass sie sich lustig macht,
und lies doch bitte noch mal nach, was Du danach unter Ponyhofs post geschrieben hast...
Find What You Love and Let It Kill You - Bukowski

Ponyhof
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von Ponyhof » 19.08.2022, 21:39

Anna5 hat geschrieben:
19.08.2022, 14:21
Endlich!
haben sich mal zwei getraut, ihre Meinung hier kund zu tun.

Eure Beiträge zu lesen, hat mich schmunzeln lassen.

Vorallem wie Ihr Euch irgendwie "angegriffen" fühlt ....
...also, Du schmunzelst, wenn sich jemand angegriffen fühlt? Welch' sympathischer, mitfühlender Charakterzug. :mrgreen:
Und nein, ich habe mich tatsächlich gar nicht angegriffen gefühlt. Ich habe nur MEINE Meinung (keine Verteidigung, sondern lediglich meine andere Meinung zu bestimmten Punkten) geäußert. Gilt eine eigene Meinung jetzt schon als "sich angegriffen fühlen"? :mrgreen:
Anna5 hat geschrieben:
19.08.2022, 14:21

​Und auch, wie Ihr versucht, Euch über die Ausführungen was keine Liebe ist, lustig zu machen,
zeigt doch, dass Ihr völlig voreingenommen​ an die Betrachtung der einzelnen Punkte herangegangen seid.
..dieser Logik kann ich leider nicht ganz folgen. Woraus schliesst Du, dass ich "voreingenommen" bin? Weil ich eine andere Meinung zu einigen Punkten habe, oder weil ich nicht immer bierernst daherrede? Darf man nicht Humor haben und anderer Meinung sein, ohne als "voreingenommen" deklassifiziert zu werden...? :mrgreen: Ich habe mir Deine/seine Ausführungen offen durchgelesen, und recht detailliert geantwortet. Ja, auch pointiert, weil ich diese Weltsicht teilweise sehr weltfremd finde. In einigen Punkten stimme ich aber überein, andere sind für mein(!) Verständnis von Liebe einfach falsch. Wäre ich voreingenommen, hätte ich was von "blöder Heini-alles falsch-diese Psychologen spinnen eh'..." geschrieben. Nö. Ist nicht so. Einigem kann ich folgen, andre nicht. Macht doch nix- warum soll sein/dein/mein Verständnis von Liebe deckungsgleich sein müssen? Es lässt sich doch herrlich diskutieren darüber! :mrgreen:
Anna5 hat geschrieben:
19.08.2022, 14:21

Ihr habt hier Eure rationalen Gedankengänge dazu aufgeschrieben.
Aber das ist genau der Knackpunkt an der Sache!
Ratio hat mit Liebe überhaupt nichts zu tun!
Liebe ist ein Gefühl und kein einziges Gefühl lässt sich mit oder durch die Ratio beeinflussen.
Gefühle kommen und gehen - das ist ein Fakt - und kein Denken kann darauf Einfluss nehmen.
Doch. Liebe kann sehr wohl gedanklich beeinflusst werden. Man kann die Liebe -und alle anderen Gefühle- reflektieren. Man kann sich "entlieben", Liebeskummer aufarbeiten, "loskommen", wenn man es will. Es ist schmerzhaft, und nein, es ist nicht einfach, aber es geht. Und dass sich "kein einziges Gefühl mit oder durch die Ratio beeinflussen lässt" ist tatsächlich so nicht wahr. Genau diese Beeinflussung ist die Grundlage für einige psychotherapeutische Techniken (z.B. kognitive Verhaltenstherapie, in ihrer Wirksamkeit anerkannt und von den Krankenkassen bezahlt). Es ist eben nicht so, dass wir Sklaven unserer Gefühle sind, uns unseren Ängsten nicht stellen können oder auf Jahre in Liebeskummer gefangen sind. Man kann sich vielleicht keine rasende Verliebtheit herbeireden, aber eine gute, tragfähige und durchaus liebevolle Partnerschaft rational führen. Früher sagte man "Die Liebe kommt mit der Ehe", das geht meiner Meinung nach in diese Richtung. In vielen Gesellschaften werden auch heute noch "Vernunftehen" geschlossen, und diese sind nicht alle "lieblos".
Anna5 hat geschrieben:
19.08.2022, 14:21

Wer von Euch hat eigentlich DIE Definition zur Hand, die das Gefühl LIEBE erklärt?
Ich habe sie nicht- ich habe nur MEINE Definition von Liebe. Das ist ja höchst individuell, da bin ich ganz einer Meinung mit Dir. Ich habe auch im ersten Beitrag immer von MEINER Meinung gesprochen.
Anna5 hat geschrieben:
19.08.2022, 14:21


Wo haben wir eigentlich gelernt, was LIEBE überhaupt ist oder bedeutet?
Jeder von uns hat seine eigene Definition von Liebe im Laufe des Lebens entwickelt oder schon eine vorgefertigte mit auf den Weg bekommen.
Aber basiert das nicht alles mehr oder weniger auf logischem, analytischem, vernununftgeleitetem, zweckgerichtetem Denken?
Die Ratio, der vernünftige Verstand, kann doch die Liebe nicht erklären und fühlen - das geht doch nur intiuitiv - aus dem Bauch heraus.
Oft haben wir es von unseren Eltern gelernt- diese prägen unsere Vorstellungen von Familie und Partnerschaft relativ stark. Dann natürlich auch unsere Kultur, das Rollenverständnis, und nicht zuletzt auch Literatur, Filme und "archetypische" Vorstellungen. Beispielsweise ist die Idee der "einzigen grossen perfekten Liebe" etwas, was in Filmen sehr häufig vorkommt. Auch in Märchen, die viele von uns schon als Kinder gehört haben- am Ende steht oft die Hochzeit von Prinz und Prinzessin, "und wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch heute". Und klar, dann gibt es noch evolutionsbiologische und evolutionspsychologische Mechanismen, gesellschaftliche Regeln und gesellschaftliche Ideale. Und dann noch die ganzen neurophysiologischen und neuropsychologischen Basics, Hormone, Pheromone und genetische Passung, spannendes Thema.

Daher- unsere Vorstellungen und unsere Ideale von Liebe speisen sich -bewusst und unbewusst- aus vielen Quellen, und sind daher auch sehr individuell. Der Eine lebt polyamor, der Andere lebt "die einzige grosse Liebe", ein Dritter mag sich gar nicht binden, und der Vierte wechselt sein Geschlecht und seine sexuellen Präferenzen wie die Unterwäsche, der Fünfte sucht nach esoterischer Transzendenz, der Sechste sucht die Liebe im Jenseits und wird Mönch, der Siebte betont die sexuellen Seiten der Liebe und könnte sich mit dem Mönchsein so gar nicht anfreunden....und jeder hat für sich Recht und wird hoffentlich glücklich.

Daher finde ich solche allgemeinen Aussagen von Punkten, was "Liebe nicht ist" nicht richtig, denn für Manchen ist Liebe "genau das". Warum auch nicht?
„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama

StrivingForLight
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von StrivingForLight » 20.08.2022, 02:59

Was für Andere Liebe ist und was nicht, daran kann ich mich doch nicht orientieren. Ich folge meinen eigenen Wahrnehmungen. Ich kann nur meinen Partner (Freund/Freundin) und mich selbst in aller Ehrlichkeit wahrnehmen und mich fragen: Was zieht mich zu diesem Menschen? Was ist mir an diesem Menschen wichtig? Fühle ich mich (überwiegend) wohl und meinerseits wahr- und ernstgenommen? Wo liegen unsere Übereinstimmungen? Wo bin ich bereit, Abstriche zu machen? Woran kann und will ich arbeiten, wo kann und will ich Kompromisse finden? Wo erreiche ich meinen Partner nicht, wo überwiegt eher mein Leiden?
Wenn ich fühle, dass ich überwiegend leide, dann kann ich nicht von Liebe sprechen, und dann beende ich mein Leiden. Dafür muss ich mich nicht durch ein 49-Punkte-Programm kämpfen, ein Programm, das Andere für sich aufgesetzt haben, die von meinen individuellen Bedürfnissen keine Ahnung haben.

Wenn ich mich, meine Bedürfnisse und Motive kenne, ziehe ich die für mich passenden Menschen an. Menschen, die mir gut tun, so wie ich ihnen. Menschen, an denen ich wachsen und mich entwickeln kann, so wie sie an mir bzw. mit mir.
Ziehe ich die Falschen an, dann ist das für mich ein bedeutsamer Hinweis darauf, dass ich mir über meine Bedürfnisse und meine Motive nicht im Klaren bin oder dass ich bestimmte hemmende Bereiche in meinem Leben noch nicht bewusst erfasst und aufgearbeitet habe.
Das ist meine Lebenserfahrung.
"Und wenn du das Gefühl hast, dass gerade alles auseinander zu fallen scheint, bleib ganz ruhig ...
es sortiert sich gerade neu!"
Autor unbekannt

karima66
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von karima66 » 20.08.2022, 09:17

Anna, ich kann mich nur wiederholen, auch dem zweiten Beitrag von Ponyhof schliesse ich mich an, er kanns oft besser formulieren was ich auch denke,meine....und auch wenns für Jeden individuell und anders ist so gibts ein paar Dinge die für Manche ähnlich wichtig sind wie für Andere, verallgemeinern kann man es eben aber nicht.
StrivingForLight hat eine für mich schöne Zusammenfassung geschrieben, ich kann das manchmal nicht so ausdrücken, aber das ist auch meine Lebenserfahrung und was für mich auch mit den Jahren immer klarer wurde, wie sie schreibt, fühle ich mich wohl mit diesem Menschen oder leide ich eher, dafür muss man aber sich gut kennen und auf sich achten.

So eine Diskussion anzuregen finde ich gut , allerdings nicht indem man gleich als "Moderator" provoziert.....

Ponyhof
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von Ponyhof » 20.08.2022, 10:30

Auch ich finde die Diskussion gut. Problematisch wird es nur, wenn andere Meinungen als "ihr seid voreingenommen" disqualifiziert oder mit "ich muss schmunzeln wie ihr Euch angegriffen fühlt" angegriffen werden, und mit "das kann man rational gar nicht verstehen" jeglicher rationale Gedankengang von vornherein als nicht valide abgestempelt wird. Da reagiere ich dann auch mal etwas bissig. :mrgreen:

Es ist auch keineswegs so, dass hier nur Beznessopfer schreiben. Es gibt in den Reihen der Foristen und Autoren auch "nichtbetroffene" Fachleute- unter ihnen auch Psychologen, Psychiater, Psychotherapeuten, Ärzte, promovierte Wissenschaftler... Oft aber stellen diese ihre "Kompetenz" nicht mit Titel und "Ehren" zur Schau, sondern lassen allen den Raum für ihre Meinung und respektieren ihre Erfahrungen. Diese sind ja nicht aus Büchern zu lernen...
„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama

Anna5
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von Anna5 » 20.08.2022, 14:54

Also, jetzt mal Butter bei die Fische.

Alle pochen hier darauf, dass man doch zu diesem Thema
wohl noch eine eigene Meinung haben darf - NATÜRLICH - das habe ich doch überhaupt nicht in Abrede gestellt.

NUR wie kommt es dann, das Meine Meinung dermassen sabotiert wird
und mir hier auch gleich noch von "ponyhof" unterstellt wird,
dass ich mit meiner anderen Meinung eine Kompetenz zur Schau stellen will,
und dass ich andere Meinungen als "disquaifiziert" ansehe?


@ponyhof
Du hat als Erste/r Deine Meinung in einer grossen Ausführlichkeit hier eingestellt.
Diese war untersetzt mit lauter grünen, lachenden smileys - was bitte schön soll man denn davon halten?
Für mich! war das ein Zeichen, dass Du Dich darüber lustig machst und es nicht ernst nehmen kannst......
und darauf habe ich dementsprechend reagiert!
Lachende smileys sind ok, ABER wenn ich dann schreibe, dass mich das Geschriebene zum Schmunzeln bringt,
ist das für Dich gleich wieder diese Zeile wert: " Welch' sympathischer, mitfühlender Charakterzug."
Desweiteren Dein Satz: " Wäre ich voreingenommen, hätte ich was von "blöder Heini-alles falsch-diese Psychologen spinnen eh'..."
Nein, Du hast es so direkt nicht gesagt oder geschrieben, ABER Du hast es zwischen den Zeilen rausklingen lassen!


Ich frage mich besorgt, nach allem was ich hier gelesen habe,
ob eine eigene und voralem eine andere Meinung überhaupt erwünscht ist,
oder ob es hier nur darum geht, dass einer den anderen beweihräuschert???
Ich - als Newbie - habe hier den Eindruck gewonnen, dass ich mit einer gewissen Arroganz der "Alteingesessenen"
von oben herab "abgefertigt" werde.

Das ist MEIN Gefühl und MEINE Meinung zu dem Ganzen hier!

Euch Allen ein schönes Wochenende!
Find What You Love and Let It Kill You - Bukowski

Cimmone
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Registriert: 16.11.2018, 07:05

Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von Cimmone » 20.08.2022, 15:39

Hallo Anna5,

dieser Passus hat auch bei mir keine netten Gefühle erzeugt:
Anna5 hat geschrieben:
19.08.2022, 14:21
Endlich!
haben sich mal zwei getraut, ihre Meinung hier kund zu tun.

Eure Beiträge zu lesen, hat mich schmunzeln lassen.

Vorallem wie Ihr Euch irgendwie "angegriffen" fühlt - das kann doch gar nicht sein....
Also fühle Dich nicht angegriffen sondern verstehe die Reaktion als Spiegel auf Deinen Beitrag.
"Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht." Kurt Tucholsky

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gadi
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von gadi » 20.08.2022, 16:02

Anna5 hat geschrieben:
20.08.2022, 14:54
Ich - als Newbie - habe hier den Eindruck gewonnen, dass ich mit einer gewissen Arroganz der "Alteingesessenen"
von oben herab "abgefertigt" werde.
Ich muss sagen, dass ich eher die Zeilen des Psychologen als "etwas arrogant" und "von oben herab" empfunden habe. Die waren nämlich zuerst da in diesem Thread. Darin stand nichts wie "meiner Meinung nach" oder "ich empfinde es so, dass..." oder "einige dieser Punkte wären diskussionswürdig mit Bezug auf den Begriff Liebe" sondern es wurde meinem Empfinden nach ein Katalog mit 49 Punkten als quasi unumstößliche Definitionen davon, was Liebe nicht sei, festgehalten.
Vielleicht ging es einigen der (bisher einer Hand voll von tausenden Mitgliedern des Forums) Schreiber in diesem Thread (von hunderten Threads) ähnlich und dieser meiner Meinung nach durchaus dogmatische Text des Psychologen hat deshalb so einige Gegenwehr provoziert. Wahrscheinlich beabsichtigt dieser Text auch genau das, ist ja auch legitim als "rhetorisches Mittel". Aber dann sind auch die entsprechenden Reaktionen darauf verständlich und das Erwähnen des Umstandes, dass es hierzu auch andere Meinungen geben darf/man zu manchen Punkten eine andere Meinung hat. Ob das dann schon "Pochen" ist? Oder hat nicht eher der Text des Psychologen ganz schön heftig "gepocht"?
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Toastie
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von Toastie » 20.08.2022, 16:10

Anna5 hat geschrieben:
19.08.2022, 14:21
Ratio hat mit Liebe überhaupt nichts zu tun!
Liebe ist ein Gefühl und kein einziges Gefühl lässt sich mit oder durch die Ratio beeinflussen.
Gefühle kommen und gehen - das ist ein Fakt - und kein Denken kann darauf Einfluss nehmen.
Bin ich froh, dass meine Gefühle sich mit meiner Ratio beeinflussen ließen, sonst wäre ich noch immer mit dem Bezzie zusammen!" :wink:
Für mich geht Liebe und Ratio Hand in Hand, vielleicht war das vor der Bezness Erfahrung nicht so, danach hat sich das jedenfalls 100% und immer wieder so gezeigt, dass ich das nicht trennen kann. Zum Glück (für mich)! Ich möchte niemals "blind vor Liebe" einzig und alleine auf meine (im Moment nun mal) tollen Gefühle hören müssen!
Anna5 hat geschrieben:
19.08.2022, 14:21
Wer von Euch hat eigentlich DIE Definition zur Hand, die das Gefühl LIEBE erklärt?
Wo haben wir eigentlich gelernt, was LIEBE überhaupt ist oder bedeutet?
Jeder von uns hat seine eigene Definition von Liebe im Laufe des Lebens entwickelt oder schon eine vorgefertigte mit auf den Weg bekommen.
Aber basiert das nicht alles mehr oder weniger auf logischem, analytischem, vernununftgeleitetem, zweckgerichtetem Denken?
Die Ratio, der vernünftige Verstand, kann doch die Liebe nicht erklären und fühlen - das geht doch nur intiuitiv - aus dem Bauch heraus.
Das sehe ich auch so! Jeder hat seine eigene Definition von Liebe und diese ist ein Spiegel der eigenen Lebensbiografie. Deswegen fand ich die numerische Aufzählung dieses Mannes auch eher befremdlich! Also ich empfand das wie bei so einem Seminar, wo die Teilnehmer*innen 50 Punkte aufschreiben sollen, was Liebe für sie (nicht) ist. Aber so spannend ist es ja nicht, was Liebe für jemand anderen (nicht) ist oder? Also mal angenommen 20 Personen lesen sich ihre 50 Punkte vor, was Liebe für sie nicht ist. Da steigt man doch nach 2 Personen bereits aus! :roll: Viel spannender ist es doch, was Liebe für einen selbst (nicht) ist und ich finde darauf sollte man sich eben konzentrieren. Deswegen finde ich die Diskussion hier fast etwas paradox. Denn wenn wir alle übereinstimmen, dass jeder seine eigene Definition hat, gibt es darüber doch gar keine Diskussion? :? Dann ist auch keiner im "Recht" und keiner im "Unrecht" und keiner kann dem anderen sagen, wie es "wirklich" ist? Nur wie es für ihn ist! Und wenn man selbst die Mitschreiber*innen ein bisschen aufs Korn nimmt, oder hier individuelle als allgemeine Wahrheit(en) verkauft und jemandem (unbekannterweise) Unterstellungen macht, darf man sich mMn nicht wundern, wenn diese einen dezent darauf hinweisen, dass das doch nicht sein muss! Mit Arroganz hat das für mich weniger zu tun! :wink:

Liebe Grüße,
Toastie
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von Toastie » 20.08.2022, 16:12

gadi hat geschrieben:
20.08.2022, 16:02
Ich muss sagen, dass ich eher die Zeilen des Psychologen als "etwas arrogant" und "von oben herab" empfunden habe. Die waren nämlich zuerst da in diesem Thread. Darin stand nichts wie "meiner Meinung nach" oder "ich empfinde es so, dass..." oder "einige dieser Punkte wären diskussionswürdig mit Bezug auf den Begriff Liebe" sondern es wurde meinem Empfinden nach ein Katalog mit 49 Punkten als quasi unumstößliche Definitionen davon, was Liebe nicht sei, festgehalten.
Vielleicht ging es einigen der (bisher einer Hand voll von tausenden Mitgliedern des Forums) Schreiber in diesem Thread (von hunderten Threads) ähnlich und dieser meiner Meinung nach durchaus dogmatische Text des Psychologen hat deshalb so einige Gegenwehr provoziert.
Das war genau mein Gedanke, Gadi! Deswegen hab ich dazu auch nichts geschrieben. Es wunderte mich, dass diese Punkte vom Autor irgendwie als "Wahrheit" präsentiert wurden! :x
Liebe Grüße,
Toastie
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Mpenzi
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von Mpenzi » 20.08.2022, 17:00

Lieben ist die Fähigkeit wach und aufmerksam sensitiv wahrzunehmen, mit offenem Herzen, mit Aufgeschlossenheit.
Liebe ist nur dann möglich, wenn völlige Offenheit herrscht, wenn die Sinne wach sind, wenn die Seele bereit ist zu empfinden,
wenn ich verletzlich und empfänglich für das Neue bin.

Liebe ist etwas, das aus dem Augenblick heraus entsteht.
Und man kann die Liebe nicht besitzen, denn sobald die Besitzgier hinzukommt, gerät die Liebe in allerhöchste Gefahr.
Wenn man besitzen will, kann man nicht mehr unschuldig und frei betrachten, der Blick ist verkrampft und getrübt,
die Sinne verlieren an Unvoreingenommenheit und Aufnahmefähigkeit.

Man sollte nicht besitzen wollen und sich keine Gedanken um die Dauer der Liebe machen.
Bin ich mit dem Augenblick zufrieden, dann wird sich der Augenblick wiederholen lassen, ohne dass ich auf Wiederholung aus bin.
Bin ich nicht gierig, besitzdenkend, ängstlich und sicherheitsorientiert, dann kann sich täglich neu die Liebe entfalten.

Offenheit, bedeutet ein sich Aussetzen der Unsicherheit, ist Verletzlichkeit und täglich neue Frische.
Wer nach dem Gestern schielt, lebt nicht sensitiv in der Gegenwart,
seine Liebesfähigkeit ist unterbrochen, sie ist übergegangen in Gedanken an Sicherheit, Festhalten, Pflicht, Treue usw
Das sind jetzt nicht deine eigenen Worte, oder?

Wer von uns „normalen Menschen“ ist denn in der Lage so zu leben und zu lieben?

Mal provokativ ausgedrückt: ist eine Liebesbeziehung nicht völlig unromantisch ein „Deal“, in welchem beide bekommen was sie brauchen um maximal glücklich und zufrieden zu sein? Wenn das in einer Beziehung nicht der Fall ist und nur einer ist glücklich, oder keiner von Beiden, passt halt der Deal nicht (?)

Diese Glorifizierung der sogenannten Liebe, wo die stinknormalen Menschen (besser gesagt ich) kaum den Worten folgen können, geht mir gelegentlich auf den Geist.

Die reinste, oder auch selbstloseste Form der Liebe ( in meinen Augen) ist vielleicht noch die Liebe zum eigenen Kind...

Schönes Wochenende
Mpenzi

gadi
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von gadi » 20.08.2022, 17:44

Mpenzi hat geschrieben:
20.08.2022, 17:00
Lieben ist die Fähigkeit wach und aufmerksam sensitiv wahrzunehmen, mit offenem Herzen, mit Aufgeschlossenheit.
Liebe ist nur dann möglich, wenn völlige Offenheit herrscht, wenn die Sinne wach sind, wenn die Seele bereit ist zu empfinden,
wenn ich verletzlich und empfänglich für das Neue bin.

Liebe ist etwas, das aus dem Augenblick heraus entsteht.
Und man kann die Liebe nicht besitzen, denn sobald die Besitzgier hinzukommt, gerät die Liebe in allerhöchste Gefahr.
Wenn man besitzen will, kann man nicht mehr unschuldig und frei betrachten, der Blick ist verkrampft und getrübt,
die Sinne verlieren an Unvoreingenommenheit und Aufnahmefähigkeit.

Man sollte nicht besitzen wollen und sich keine Gedanken um die Dauer der Liebe machen.
Bin ich mit dem Augenblick zufrieden, dann wird sich der Augenblick wiederholen lassen, ohne dass ich auf Wiederholung aus bin.
Bin ich nicht gierig, besitzdenkend, ängstlich und sicherheitsorientiert, dann kann sich täglich neu die Liebe entfalten.

Offenheit, bedeutet ein sich Aussetzen der Unsicherheit, ist Verletzlichkeit und täglich neue Frische.
Wer nach dem Gestern schielt, lebt nicht sensitiv in der Gegenwart,
seine Liebesfähigkeit ist unterbrochen, sie ist übergegangen in Gedanken an Sicherheit, Festhalten, Pflicht, Treue usw
Das sind jetzt nicht deine eigenen Worte, oder?
Also das ist jedenfalls von Lauster:
Zu lieben ist die Fähigkeit, wach und aufmerksam sensitiv wahrzunehmen, mit offenem Herzen, mit Aufgeschlossenheit. [...]
Liebe ist nur dann möglich, wenn völlige Offenheit herrscht, wenn die Sinne wach sind, wenn die Seele bereit ist zu empfinden, wenn ich verletzlich und empfänglich für das Neue des Tages bin.
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