Reflexionen über Liebe

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Ugetsu
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Reflexionen über Liebe

Beitrag von Ugetsu » 10.11.2009, 18:11

hallo an alle,

ich hab jetzt schon sehr lange hier mitgelesen und wollte immer wieder mal meinen senf dazugeben, hab's dann aber wieder gelassen. Hauptsächlich, weil ich nicht registriert war und durch das procedere meine spontaneität in der diskussion wieder weggewesen wäre.
Ich fand das forum durch ein abfolge sehr beunruhigender erlebnisse, die allerdings durch den begriff 'stalking' nur sehr ungenau beschrieben werden können. im endeffekt hatte ich aber durch diese ereignisse genau diesselben psychischen probleme wie ein klassisches stalking-opfer. ich war knapp vorm überschnappen. Also recherchierte ich im netz und fand wenig hilfreiches, bis auf dieses forum. Zumindest waren mir dann ein paar motivationen klarer, aber doch nicht alle... ganz rational wird sich das ganze wahrscheinlich nie klären lassen und möglicherweise wird's auch immer wieder angriffe auf mich geben, aber möglicherweise nicht mehr in diesem ausmass.
naja schliesslich bekam ich, zu meinem glück (?), hilfe von sehr unerwarteter seite ... göttinseidank.
ich fürchte dennoch, dass ich traumatisiert sein könnte ...

soviel dazu, warum ich mich hier einfand. Aber nachdem ich hier so viel gelesen habe, wollte ich eigentlich einen thread über die liebe beginnen: darüber was denn nun liebe ist, woran frau sie erkennt, was sie nicht ist, und wie frau sich verhält und mit ihr umgeht, wenn sie ihr begegnet. Ich bin nicht zuletzt deswegen da, wo ich jetzt bin, weil mir so viel im namen der liebe begegnet ist, von dem nicht sicher ist, was es denn nun wirklich war...

La Rochefoucauld hat mal geschrieben: "Mit der Liebe ist es wie mit den Geistererscheinungen. Alle Welt redet davon, aber die wenigsten haben sie gesehen."

Ich glaube, ein bisschen Schutz gegen Bezness könnte sein, wenn sich Frauen klarer darüber wären, was genau sie sich von einem Mann erwarten. Oder von der Liebe.
Was ich bei den Postings hier viel gesehen habe, ist diese Hürde beim Zusammendenken der Begriffe "Mann" und "Liebe". Da wird dann oft ausgewichen auf Verhaltensanalysen und Motivationsforschung.
Ich würde gerne über Geistererscheinungen :D und die Liebe reden.

Gruß
U.

Amely
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Re: Reflexionen über Liebe

Beitrag von Amely » 10.11.2009, 18:16

Hallu Ugetsu,

herzlich willkommen im Namens des Teams von 1001Geschichte.
Wir wünschen dir einen guten informativen Austausch.
Liebe Grüße Amely

morena
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Re: Reflexionen über Liebe

Beitrag von morena » 10.11.2009, 18:24

Hallo, Ugetsu

sehr interessant Dein Bericht. Wobei Bezness nur das Vortäuschen der Liebe ist, also Mittel zum Zweck.
Frau oder Mann liebt oder glaubt zu lieben in einem völlig anderen Kulturkreis, der nicht einfach nur liebt, sondern
eine ganz andere Motivation hat, und dazu noch solange vortäuscht zu lieben, bis er das erreicht hat, was er
möchte: Aufenthaltsrecht, Einbürgerung, S.....ung und Geld uns vieles mehr. Deshalb geht es nicht um Liebe
sondern um ein Geschäft, welches einseitig zu Lasten der Verleibten und Liebenden geht. Derjenige, der liebt
wird solange getäuscht mit allen Mitteln, bis das Ziel erreicht ist oder manchmal auch nicht.
Viele Grüsse, Morena

Ugetsu
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Re: Reflexionen über Liebe

Beitrag von Ugetsu » 10.11.2009, 18:35

Amely hat geschrieben:Hallu Ugetsu,

herzlich willkommen im Namens des Teams von 1001Geschichte.
Wir wünschen dir einen guten informativen Austausch.
Hallo Amely,

vielen Dank. Das hoffe ich.

Gruss
U.

Ugetsu
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Re: Reflexionen über Liebe

Beitrag von Ugetsu » 10.11.2009, 18:45

morena hat geschrieben:Hallo, Ugetsu

Deshalb geht es nicht um Liebe
sondern um ein Geschäft, welches einseitig zu Lasten der Verleibten und Liebenden geht. Derjenige, der liebt
wird solange getäuscht mit allen Mitteln, bis das Ziel erreicht ist oder manchmal auch nicht.
Viele Grüsse, Morena

Hi Morena,

deshalb ist es doch gerade wichtig, sich über die Liebe klar zu sein. Der Blick der Liebe ist glasklar. Keine Täuschung, auch nicht über den Schmerz und die Falschheit. Sonst ist es Sentimentalität...

lieben Gruss
U.

P.S. Es gab mal in den 50ern einen Song: '...Vielleicht ist Liebe nur Illu-sion ...'

Ugetsu
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Re: Reflexionen über Liebe

Beitrag von Ugetsu » 10.11.2009, 18:53

Oh mei, ich hab natürlich noch einen wichtigen Unterschied vergessen: Verliebtheit ist alles mögliche - eines aber ganz sicher nicht: Liebe.

Es gibt so viele Begehren und Begierden, die in Verliebtheit zum Tragen kommen - die meisten sind ziemlich ego-zentriert. Das ist ganz nett. Aber noch lange keine Liebe.

Ich war in einigen Bi-nationalen Beziehungen, die interessanteste hatte ich mit einem Mann, der mir viel über die Theorie der Liebe erzählt hat. Es war keine Liebesbeziehung zwischen uns.

morena
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Re: Reflexionen über Liebe

Beitrag von morena » 10.11.2009, 19:26

Hallo, Ugetsu
da gebe ich Dir vollkommen Recht. Es ist bei bei vielen Frauen Verliebtheit, Wunschdenken,sie glauben sie werden
geliebt aufgrund des Täuschens der Männer(oder umgekehrt der Frauen). Das Problem ist jedoch, die Männer
erfüllen erst einmal alle Kriterien der Frauen, was die unter Liebe verstehen, da sie das im Laufe der Zeit heraus-
bekommen haben, was deutsche oder europäische Frau darunter versteht. Vor allen Dingen, lieben Frauen so sehr,
dass sie mit diesen Männern Kinder bekommen, Häuser oder Wohn ungen in den entsprechenden Ländern kaufen,
genauso wie wir das in Europa in einer Ehe auch machen. Dass diese Liebe so ausgenutzt wird, kann niemand ahnen,
da niemand Hellseher ist und der "Partner" auch mitspielt, wie ein jeder Ehemann hier auch. Sie spielen genau das
vor, was in Liebesbeziehungen hier üblich ist. Sonst wäre es nicht so perfide.Frauen glauben, vom Verhalten des
Mannes her, dass sie genau so geliebt werden, wie sie lieben. Nehmen allerdings immer Rücksicht auf die Befindlichkeiten
des Mannes aufgrund kultureller, religiöer und traditioneller Unterschiede, und verzeihen viele Ungereimtheiten.
Diese Frauen lieben einfach und glauben genauso geliebt zu werden. Da ist das Problem.
Viele Grüsse, Morena

Ugetsu
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Re: Reflexionen über Liebe

Beitrag von Ugetsu » 10.11.2009, 20:55

liebe Morena,

da gebe ich Dir vollkommen Recht. Es ist bei bei vielen Frauen Verliebtheit, Wunschdenken,sie glauben sie werden geliebt
aufgrund des Täuschens der Männer(oder umgekehrt der Frauen). Das Problem ist jedoch, die Männer
erfüllen erst einmal alle Kriterien der Frauen, was die unter Liebe verstehen, da sie das im Laufe der Zeit heraus-bekommen haben, was deutsche oder europäische Frau darunter versteht. Vor allen Dingen, lieben Frauen so sehr,dass sie mit diesen Männern Kinder bekommen, Häuser oder Wohn ungen in den entsprechenden Ländern kaufen,genauso wie wir das in Europa in einer Ehe auch machen. Dass diese Liebe so ausgenutzt wird, kann niemand ahnen,da niemand Hellseher ist und der "Partner" auch mitspielt, wie ein jeder Ehemann hier auch.
Diese Frauen lieben einfach und glauben genauso geliebt zu werden. Da ist das Problem.
Viele Grüsse, Morena[/quote]

Danke, dass du das auch so siehst. Deswegen finde ich es erstmal wichtig zwei Konzepte aufzuarbeiten:

1. Ist das, was wir unter "Liebe" verstehen tatsächlich Liebe
und
2. Eurozentrismus

wie kann es sein, dass wir einerseits das Exotische als unsere Rettung aus dem tristen deutschen Alltag betrachten, nur um dann ganz selbstverständlich unsere deutschen/europäischen Konzepte für universal zu halten?

Was denn nun? Exotisch oder deutsch? Oder geht das zusammen? Wozu dann nach dem Orient entfliehen? Dann ist Deutschland doch ohnehin der pure Exotismus! Denn das deutsche Liebeskonzept ist doch schon hier, wozu braucht's dann broken English und eine abgebrochene Schulausbildung aus Nordafrika? Warum suchen wir denn, wenn wir es ja angeblich ablehnen, im Fremden so dringlich und drängend das Eigene, sodass wir es gar nicht fassen können, wenn das Fremde unsere Konzepte gar nicht will?! Sie sogar verachtet? Uns mit unseren eigenen Konzepten in die Falle gehen lässt?
Ja, genau das tun sie, aber ich befürchte, wir lassen das auch zu.

Was, um Himmels willen, suchen wir denn in diesen Männern, was wir in uns nicht zu haben glauben?
Die Liebe??? Morena, das glaube ich schlicht nicht!
Eher würde ich glauben, dass wir in den Armen dieser Männer eine Art Garten Eden des Dritten Milleniums suchen: Consumer's Paradise, geliebt werden statt selbst zu lieben, viel Output für ein bisschen Input von herablassender Erstwelt-Besserwisserei, Gefühlsbäder - uns vom orientalischen Mann gewidmet im wohlfeilen Austausch für hemmungslosem Hingabe, money aided ich-konsum.
Mit 17 habe ich gedacht, wenn ich einen Mann liebe, dass dieser mich wiederliebt. Ja, wenn's nur so einfach zuginge auf der Welt.

Vielleicht sind wir, bevor wir Opfer von Bezness wurden, zuerst Opfer unserer seltsamen Konzepte von der Welt geworden.

Ich halte es für überlebenswichtig, uns von unseren Romantizismen und Sentimentalitäten schleunigst zu befreien, anstatt sie der Dritten Welt als Frohbotschaft aufdrängen zu wollen. Das sind schlechte Gewohnheiten, die selbst den hiesigen Männern absolut nicht guttun, geschweige denn Männern, die genug andere Probleme haben. Wir glauben, wir helfen ihnen und uns, wenn wir deren Probleme auf uns nehmen.
Was ist das wieder für ein Konzept? Die Heilige Elisabeth mit dem Brot im Korb, das sie unter die zerlumpten Armen wirft. Gross, edel, tragisch!!! Jaaa! Jaaa!

Nochmal Klartext: erst müssen wir uns ent-täuschen, freimachen von unseren Selbst-Täuschungen, dann kann uns weniger enttäuschen. Hinter die Fassaden unserer Dreamscapes gucken! Die Rolle des Romeo nicht mit dem Schauspieler verwechseln, der sie spielt. Mehr Selbstkritik, der Impresario hat den Romeo engagiert, aber wir haben meistens kein Angebot für die Rolle der Julia. Also engagieren wir uns lieber nicht selbst. Self-employed sind am Theater immer nur die Pausenclowns.

Viele Grüsse
U.

Elisa
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Re: Reflexionen über Liebe

Beitrag von Elisa » 10.11.2009, 23:03

Hallo Ugetsu,

vor ein paar Tagen wollten ich auch einen Thread aufmachen : Was versteht Ihr unter Liebe ?, hatte dann aber keine Zeit.

Natürlich ändert sich das Verständnis von Liebe ein wenig mit zunehmender Lebenserfahrung, aber dennoch habe ich in letzter Zeit oft beim Lesen gedacht: Das habe ich nie unter Liebe verstanden.

Zunächst einmal - so finde ich - hat Verliebtheit nichts mit Liebe zu tun. Liebe ist auch nicht gebunden an Geschlecht.In einer Partnerschaft kommt zu Liebe noch körperliche Attraktion hinzu.

All das, was oft hier mit Liebe umschrieben wird, hat für mich gar nichts damit zu tun. Liebe heisst Vertrauen, Umsorgen, den anderen wahrnehmen, von dem anderen wahrgenommen werden. Einseitige Liebe ist für mich keine wahre Liebe, denn da fehlt schon mal die Geborgenheit. Liebe hat etwas beruhigendes, warmes. Zu Liebe gehört auch Freundschaft. Es gibt keine einseitigen Freundschaften. Liebe bedeutet aber auch, zusammen durch Tiefen zu gehen, auch an Tagen da zu sein, wo nicht die Sonne scheint.

Es gibt allerdings einseitige Verliebtheit. Es gibt auch einseitiges Begehren.

Es gibt unerfüllte Liebe, was allerdings wiederum nichts mit unserer Vorstellung von Liebe zu tun hat. Und unerfüllte Liebe ist über kurz oder lang zum Sterben verurteilt, da sie keine Nahrung erhält. Natürlich kann man in der Phantasie eine Liebe aufrechterhalten, aber das ist nicht wirklich Liebe, sondern Traum.

Und zu Liebe gehört doch auch Verstehen und Verständnis haben, und für mich gehört auch Achtung vor dem anderen dazu.

Und Ugetsu, da denke ich wie Du, wenn man sich mit Liebe real auseinander setzt, was man von ihr erwartet, und real erwarten kann und was man selbst geben kann, dann hat Bezness fast keine Chance, denn da sind sehr viele Momente, die keine reale Liebe über möglich machen. Es fehlt die Basis.

Ich war mehrmals verliebt, ich wusste aber immer, man muss das Ende der Verliebtheit abwarten, um zu wissen, ob Liebe möglich ist oder nicht. Im Stadium der Verliebtheit kann man nur eben diesen realen Check machen, ob überhaupt die Chance zur Liebe besteht.

LG Elisa

morena
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Re: Reflexionen über Liebe

Beitrag von morena » 11.11.2009, 10:04

Hallo, Ugetsu
ich bin neugierig. Hast Du japanische Erfahrungen ? Wegen Deines Namens.
Ist schon sehr interessant.
Viele Grüsse, Morena

momo456
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Re: Reflexionen über Liebe

Beitrag von momo456 » 13.11.2009, 07:57

Afrika hat geschrieben:
Liebe ist ein Gefühl im Bauch - ganz tief drinnen! Liebe ist ein Urvertrauen, Liebe ist etwas sehr kostbares und nicht - nie - verhandelbar.
Guten morgen,

dieser Satz sollte als Leitmotiv für einige "Liebesbeziehungen" gelten. LIEBE IST NIEMALS VERHANDELBAR. Du hast, liebe Afrika, 100% den Kern getroffen.

Wie oft erleben wir in Partnerschaften: "... wenn Du so und so bist, dann könnte ich Dich ja mehr lieben, hättest Du das getan, dann wäre auch mehr Liebe da..."

Zu Elisa's Post: auch so stelle ich mir Liebe vor.

Liebe muss wachsen, Liebe braucht Raum um sich entfalten zu können. Liebe braucht Zeit, Toleranz und sollte gewünscht sein.

Und für mich ganz, ganz wichtig: LIEBE darf niemals weh tun.!!! Wenn eine angebliche "Liebe" wehtut, dann ist es keine Liebe.
(wenn mich jemand schlecht behandelt, der vorgibt mich zu lieben, weg damit, Liebe tut nicht weh.!!!)

LG,
Momo
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Renate
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Re: Reflexionen über Liebe

Beitrag von Renate » 13.11.2009, 09:45

Interessant ist auch, was in Wikipedia über Liebe steht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Liebe

Für mich ist Liebe das Urvertrauen das zwischen Menschen - in meiner Betrachtung zwischen Eheleuten - da sein muss.

Liebe heißt so vieles.
Liebe ist Wärme.
Liebe ist Geborgenheit.
Liebe ist Vertrauen.
Liebe ist Toleranz.

Oh ja, Liebe ist so viel - ich könnte die Aufzählung noch weiterführen.

Schönes Thema. Auch in der Literatur sowie in vielen Gedichte wird wunderschön über die Liebe geschrieben.
Liebe - wer sie erfährt - kann sich glücklich schätzen.


Alles Liebe


Renate
Nein - ich gebe niemals auf, auch wenn es noch härter kommt!

Elisa
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Re: Reflexionen über Liebe

Beitrag von Elisa » 13.11.2009, 10:55

Liebe Bigi,

Liebe auf den ersten Blick, kann nur Verliebtheit meiner Meinung nach sein.

Und Liebe zu einem Mann ist bis auf die sexuelle Anziehungskraft doch nichts anderes wie Liebe zu einem Kind, zu einer Freundin.

Bei eigenen Kindern kommt noch dieses Beschützenwollen hinzu, aber ansonsten ist doch der Fakt Liebe gleich.

Und wenn ich jemanden 'liebe', obwohl er mich schlecht behandelt, ist das keine Liebe, sondern Abhhängigkeit oder Hörigkeit.

Ich denke, das Wort Liebe wird oft einfach nur falsch eingesetzt.

Liebe ist nichts negatives.

LG Elisa

Elisa
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Re: Reflexionen über Liebe

Beitrag von Elisa » 13.11.2009, 18:19

Bigi, stimme mit Dir überein, nur wenn diese Gefühle im Alltag Bestand haben, kann man erst von Liebe reden.

Ist doch bei Freunden nicht anders, man lernt Leute kennen, die einem sehr sympathisch sind, jedoch im Alltag zeigen sich große Differenzen, also wird es keine Freundschaft geben. Freundschaft gibt es nur, wenn man sich auf Dauer versteht, und ob es wirklich Freundschaft ist, zeigt sich erst nach einer bestimmten Dauer.

Und Alltag besteht halt aus Hochs und Tiefs.

Dir einen schönen Abend.

Elisa

Edda
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Re: Reflexionen über Liebe

Beitrag von Edda » 13.11.2009, 19:58

Strauss: Respekt! Ein wirklich sehr gutes Posting.

Der beste Schutz davor, betrogen zu werden, ist ein ehrlicher Blick auf sich selbst, die eigenen Schwachstellen und eine Entzauberung der ach so hehren Absichten.

Wenn es einem gelingt, ein bisschen Selbstironie und Wahrhaftigkeit aufzubringen, ist das schon die halbe Miete.

lg Edda

nocompromise
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Registriert: 08.10.2008, 18:45

Re: Reflexionen über Liebe

Beitrag von nocompromise » 17.11.2009, 15:22

Hallo,
dies sind für mich die Sätze, die mir am meisten im Gedächtnis blieben:
Vielleicht sind wir, bevor wir Opfer von Bezness wurden, zuerst Opfer unserer seltsamen Konzepte von der Welt geworden.
Da gehe ich mit. Für mich stimmt die Aussage so.
Ich halte es für überlebenswichtig, uns von unseren Romantizismen und Sentimentalitäten schleunigst zu befreien, anstatt sie der Dritten Welt als Frohbotschaft aufdrängen zu wollen. Das sind schlechte Gewohnheiten, die selbst den hiesigen Männern absolut nicht guttun, geschweige denn Männern, die genug andere Probleme haben. Wir glauben, wir helfen ihnen und uns, wenn wir deren Probleme auf uns nehmen.


Das sind nicht nur schlechte Gewohnheiten, es ist ein Ego-Trip. Wir helfen ja nicht nur, um der Hilfe wegen. Gleichzeitig gibt es auch eine Belohnung, der andere braucht uns ja, wir sind wichtig und nützlich. Es gibt einem doch ein gutes Gefühl, gebraucht zu werden. Es ist eine mächtigere Position als die desjenigen, der vermeintlich unsere Hilfe braucht. Ich kann andere durch die Hilfe auch kontrollieren. Das kann auch unsere Angst vermindern. Ich gehe nicht eine Bindung, eine Beziehung ein - sondern da gibt es immer schon das Zusammensein durch Brauchen. Ich kann dadurch eine wirkliche BIndung verhindern oder eine wirkliche Nähe sehr begrenzen.
Liebe - ich glaube die neutralste Liebe besteht zwischen Müttern und Kindern - die unschuldigste Liebe.
Das habe ich auch immer geglaubt. Bis ich entdeckt habe, dass diese Liebe zwischen Mutter und Kind genauso missbraucht werden kann wie in jeder anderen Beziehung. Die Mutter kann das Kind für ihre eigenen Bedürfnisse missbrauchen. Sie kann sich entscheiden, dem Kind nicht genügend Freiraum zu geben, sich z.B. nicht vom Kind zu lösen wenn es Zeit dafür wäre. Die Mutter wird dann die Bedürfnisse des Kindes ignorieren und ihre eigenen in den Vordergrund stellen. Das Kind kann zum Partnerersatz werden, muss in die Rolle vom Partner schlüpfen. Emotionaler Missbrauch.
Die Mutter könnte z.B. so sehr für ihr Kind sorgen und Verantwortung abnehmen, dass dieses Kind kaum die Chance bekommt, erwachsen zu werden/ zu sein. Die Mutter ist vielleicht traurig, einsam und klammert sich an das Kind. Das Kind dient dann zur Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse. Die Folge ist dann für das Kind Abhängigkeit. Dabei ist dies den Eltern oft gar nicht bewusst, aus ihrer Sicht wollen sie das Bestmögliche tun und lieben ihr Kind.
Wir sind die gebeznessten Beznesser und die betrogenen Selbst-Betrüger.

So sehe ich das für mich auch. Der ganze Ballon an Täuschungen, Illusionen, sich-etwas-vormachen ist plötzlich weg. Am Ende steht man da - mal wieder mit sich selbst. Es ist das eigene Ich, was man wiederfinden muss.

Freue mich auf eure Bemerkungen- hab meine Sachen erstmal so aus dem Gefühl und ein bisschen Wissen geschrieben. Bin aber offen und gespannt auf eure kritischen Beiträge.
LG
nc

momo456
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Re: Reflexionen über Liebe

Beitrag von momo456 » 18.11.2009, 07:13

nocompromise hat geschrieben:
Vielleicht sind wir, bevor wir Opfer von Bezness wurden, zuerst Opfer unserer seltsamen Konzepte von der Welt geworden.
Wahrscheinlich war das der Anfang. Irgendwoher muss ja eine Affinität stattgefunden haben.

Ich halte es für überlebenswichtig, uns von unseren Romantizismen und Sentimentalitäten schleunigst zu befreien, anstatt sie der Dritten Welt als Frohbotschaft aufdrängen zu wollen. Das sind schlechte Gewohnheiten, die selbst den hiesigen Männern absolut nicht guttun, geschweige denn Männern, die genug andere Probleme haben. Wir glauben, wir helfen ihnen und uns, wenn wir deren Probleme auf uns nehmen.


Würde bedeuten, dass wir "Angst" haben eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen. Wir wählen uns unbewusst einen Partner aus, dem wir Hilfe angedeihen lassen können. Eine Person, die uns nicht verlassen kann. (zumindest für die ersten zwei Jahre). Auch, das wir uns "gut" fühlen, etwas vermeintlich "gutes" zu tun. Der andere begehrt, braucht (vermeintlich) uns so sehr, dass wir in unserem Sein wachsen. Wir können uns um ihn "kümmern" und lenken von unseren eigenen Unzulänglichkeiten ab.

Liebe - ich glaube die neutralste Liebe besteht zwischen Müttern und Kindern - die unschuldigste Liebe.
Zu Deiner Antwort Nocompromise stimme ich Dir absolut zu.
Was Du ansprichst ist, habe ich erst am Wochenende gelesen. Emotionaler Missbrauch. Im Prinzip bedeutet es nichts anderes, als das eine Abnabelung zwischen Mutter/Tochter, Mutter/Sohn, Vater/Tochter, Vater/Sohn, nie real stattgefunden hat. Deshalb werden diese "Opfer" immer einen Menschen finden, dem sie sich unterordnen können. Sie sind nicht wirklich lebenstüchtig, machen ihre Gefühle, ihr Verhalten von anderen abhängig. Beenden so gut wie nie eine Beziehung von sich aus, sondern werden meist verlassen. Können keine wirkliche Wut empfinden, schlecht alleine sein, leiden an dem typischen "Helfersyndrom".

Wir sind die gebeznessten Beznesser und die betrogenen Selbst-Betrüger.

Ich sehe mich als gebeznesst aber garantiert nicht als Beznesser. Den, ich bin nicht bewusst ein Geschäft eingegangen, sondern hatte aufrichtige Gefühle. Selbstbetrug.? Würde bedeuten, man hat sich die ganze Zeit selbst etwas vorgemacht obwohl man es besser wissen hätte können. Nein, dem stimme ich nicht überein. Diese Kerle sind grandiose Schauspieler, die Frauen sind Mittel zum Zweck. Frau wird absichtlich getäuscht und ihre Illusionen, Wertvorstellungen von der Liebe werden bewusst bedient.
Am Ende, das wiederum stimmt, begibt man sich auf die Suche nach dem eigenen Ich. Man ist enttäuscht, verzweifelt und damit steht Frau dann erst Mal alleine da. Natürlich muss so eine "Beziehung" aufgearbeitet werden. Dazu gehört die schmerzliche Erkenntnis, von "ihm" als Mittel zum Zweck benutzt worden zu sein.

LG,
Momo
Du bist zu schnell gelaufen für dein Glück. Nun, da du müde wirst und langsam gehst, holt es dich ein.
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Elisa
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Re: Reflexionen über Liebe

Beitrag von Elisa » 18.11.2009, 08:51

Momo, ich denke auch nicht, dass das bewusst abläuft. Nur wärest Du bei Dir gewesen, in der Realität, hättest Du von Anfang an der Beziehung keine Chance gegeben. So denke ich, war es gemeint.

Und was die Liebe zu Kindern betrifft, so beobachte ich, dass viele in diese Rolle des Nichtloslassens hineingedrängt werden.

Diese Überfürsorge wird doch seitens der Medien ständig reklamiert, auch in der Werbung.

Aber zum Loslassen, zum Erwachsenwerden gehört auch Freiheit, also auch ein bestimmtes Risiko.

Die Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt trägt doch auch dazu bei, dass viele Kinder (die inzwischen längst erwachsen sind) nicht loslassen.

Bewusst laufen diese Dinge bei den meisten nicht ab.

Es ist auch wichtig, immer wieder sich selbst zu prüfen, die eigenen Motivationen festzustellen. Das ist ein ständiger Prozess. Aber zunächst einmal muss man wissen, wohin man will.

Sei froh, dass das alles hinter Dir liegt, und für irgendetwas war es sicherlich gut, Du hast daraus bestimmt neue Erkenntnisse gewonnen.

LG Elisa

momo456
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Re: Reflexionen über Liebe

Beitrag von momo456 » 18.11.2009, 18:26

Elisa hat geschrieben:Momo, ich denke auch nicht, dass das bewusst abläuft. Nur wärest Du bei Dir gewesen, in der Realität, hättest Du von Anfang an der Beziehung keine Chance gegeben. So denke ich, war es gemeint.

Meine Realität bzw. meine Wahrnehmung damals lag auf einem anderen Augenmerk. Ja das stimmt. Ich wurde von einer vierjährigen Beziehung bitter enttäuscht. Ich wollte niemals jemanden "erretten" sondern dachte, "... WoW, mit ihm ist es so einfach...". Da waren keine Anfangsschwierigkeiten, Missverständnisse, diese ewigen Spielchen, wer ruft wen an etc. etc.


Und was die Liebe zu Kindern betrifft, so beobachte ich, dass viele in diese Rolle des Nichtloslassens hineingedrängt werden.

Ich habe keine eigenen Kinder, bin aber Tochter. Von diesem Standpunkt her muss ich sagen, dass meine Mutter ein tatsächliches Problem mit dem loslassen hatte/ teilweise hat.

Bewusst laufen diese Dinge bei den meisten nicht ab.

Vielleicht ist es auch eine Art des Verdrängens.?


Es ist auch wichtig, immer wieder sich selbst zu prüfen, die eigenen Motivationen festzustellen. Das ist ein ständiger Prozess. Aber zunächst einmal muss man wissen, wohin man will.

Absolut. Man sollte immer auf seine eigenen Bedürfnisse Rücksicht nehmen und vor allem: gut zu sich selbst sein. ABER: manchmal weiss man nicht, was einem gut tut, den man hat es nicht gelernt zu sich selbst gut zu sein, da man immer nur für andere funktioniert hat.

Sei froh, dass das alles hinter Dir liegt, und für irgendetwas war es sicherlich gut, Du hast daraus bestimmt neue Erkenntnisse gewonnen.

Ich habe damit ganz gut inzwischen abgeschlossen. Ich glaube, das ganze Leben ist ein einziger Lernprozess. Jeder Mensch der in dein Leben kommt hinterlässt etwas. Sei es positiv, negativ, verwirrend, ein Glücksgefühl, ein grosses Fragezeichen. Wurde derjenige geschickt um über sich selbst etwas zu lernen.? Man könnte auch sagen: der Weg ist das Ziel. An den Aufgaben im Leben wächst man, und wenn ich heute eines ganz sicher weiss: "Wo eine Türe zugeht, geht eine andere dafür auf." (aber das habe ich nicht von meinem Ex Mann gelernt:-)
LG,
Momo
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Nilopa
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Re: Reflexionen über Liebe

Beitrag von Nilopa » 02.12.2009, 19:07

Hallo ugetsu, hallo morena,

Morena hat geschrieben:
Nehmen allerdings immer Rücksicht auf die Befindlichkeiten
des Mannes aufgrund kultureller, religiöer und traditioneller Unterschiede, und verzeihen viele Ungereimtheiten.
genau! und die Beznesser spielen damit und apellieren immer wieder an die Toleranz für kulturelle,etc. Unterschiede. Ungereimtheiten bei deutschen Männern werden schneller hinterfragt und weniger toleriert.
Nun, was hat das mit Liebe zu tun? Das hat wohl eher etwas mit Sozialromantik zu tun: "Liebe überwindet alle Grenzen" :lol:

Der Beznesser verschleiert die kulturellen Unterschiede (ist mal sehr religiös, dann doch wieder nicht) und scmiedet daraus Rechtfertigungen u. ä..
Ich denke, ein wahrhaft Liebender spricht ernsthaft über seine Werte, um sie seinem Partner näher zu bringen und interessiert sich ernsthaft für die Werte des Partners, um diese zu verstehen und zu respektieren und dafür braucht es Zeit, viel Zeit!

Diese Zeit hat der beznesser nicht. Er baut Druck auf, fordert/lechzt geradezu nach mehr Liebe und Toleranz, einseitig. Umgekehrt toleriert er westliche Werte nur solange, solange er davon profitiert ( kostenloser Sex, Geld, AE, usw.). Hört das auf, ist frau schnell die "unanständige Frau" und in der Heimat sowieso alles besser. :evil:

LG Nilopa
»Your rights matter because you never know when you're going to need them.« – Edward Snowden-

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