Wie ist es am Anfang mit den Bezznessern ?

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brighterstar007

Wie ist es am Anfang mit den Bezznessern ?

Beitrag von brighterstar007 » 20.11.2009, 13:15

Ihr Lieben,

obschon einige threads zum Thema "Liebe" bestehen, möchte ich nochmal speziell auf einen Aspekt
eingehen :
Haben unsere Bezznesser uns anfangs Liebe vorgespielt oder sogar Verliebtheit empfunden ODER
waren wir so bedürftig, dass wir alles mögliche in eine völlig fremde Kultur hineininterpretiert haben, was
WIR (und nur wir) dann als Liebe angesehen haben - während ihnen klar war, dass es sich um ein Geschäft
handelte ?

Wieso haben wir es die ersten Jahre für Liebe gehalten ? Eigentlich muss es bedeuten, dass es zumindest
Verliebtheit war ODER aber wir wissen gar nicht, was Liebe wirklich ist und haben uns daher mit einem "fake"
zufriedengegeben ODER aber, wir haben so verzweifelt nach Liebe gesucht, dass wir es uns eingeredet haben..

Etwa, wenn wir zärtlichkeitsausgehungerten westlichen Frauen zum ersten Mal in einem orientalischen
Teppichgeschäft sind und die Freundlichkeit, das Anbieten von Tee, die Komplimente als echtes Interesse
an unserer Person missverstehen, während es Teil des "business plan" ist - ähnlich wie bei einem Escort Service
(dort allerdings meist in der Variante : erfolgreicher Mann "mietet" Frau, die für eine begrenzte Zeit freundlich zu ihm
ist).

Liebe Grüße

Brighterstar

javiera
Beiträge: 65
Registriert: 18.08.2008, 17:37

Re: Wie ist es am Anfang mit den Bezznessern ?

Beitrag von javiera » 20.11.2009, 17:22

Hallo! :)

Also ich finde, was Liebe ist, kann man sowieso nicht pauschalisieren. Das empfindet wohl jeder
Mensch anders.
Nun, ich kann auch nicht sagen, dass ich "zärtlichkeitsausgehungert" war, wie du es schreibst,
brighterstar.
Das wäre nämlich genau das Klischee, das immer wieder über Frauen verbreitet wird, die Opfer wurden.

Ich war eigentlich "ganz normal" und eher ganz und gar nicht an Beziehungen interessiert, damals.
Ich war für eine ganze zeitlang in der Dom. Republik und hab da gearbeitet; ich wollte einfach mal was anderes
sehen.
Ich liebe bis heute die Lebensfreude, den Lärm, die Menschen und die Musik in diesem Land!
Naja in eine Beziehung (mit einem Dominikaner) bin ich dann leider doch gerutscht und ich hab noch jetzt daran zu knabbern. Vor allem seelisch.

Ich denke schon, dass da am Anfang Gefühle seinerseits da waren. Aber eben komplett anders geartet als meine. Es
war so eine Art überschwengliche Verliebtheit von ihm! (typisch dominikanisch eben...)
Die ist aber dann nach und nach erloschen, so schien es.
Er war irgendwann eiskalt, hat aber sein Spiel weitergespielt, weil er die Hoffnung hatte, dass doch
noch ein wenig mehr für ihn rausspringt.
Ich hab später dann gespürt, dass da von seiner Seite her nur mehr Schauspielerei und null Gefühle da sind.
Wollte es nicht wahrhaben, hab gekämpft, weil es bei mir längst richtige, tiefe Liebe für den Scheisskerl war. :cry:
Er hat hinterrücks wohl über mich gelacht.
Tja, er hat mich dann nach mehr als 2 Jahren "entsorgt". Anders kann man es wirklich nicht nennen!
Ohne Erklärung oder Goodbye.
Weil ich ihm sagte: Geld bekommst du von mir keins mehr!

Aber ich denke heute noch, dass seine "Gefühle" nicht immer gespielt waren.
Er ist halt nur enttäuscht worden, weil er dachte ich könne ihm auch noch sein Leben
angenehm und sorgenfrei gestalten. Armer Kerl :twisted:

Ach ja, um nochmals vom ewigen Klischee wegzukommen:
Nein, er war kein Animateur und er ist 8 jahre älter als ich....

Lg, Javiera

momo456
Beiträge: 904
Registriert: 29.03.2008, 10:16

Re: Wie ist es am Anfang mit den Bezznessern ?

Beitrag von momo456 » 20.11.2009, 19:29

brighterstar007 hat geschrieben: Wieso haben wir es die ersten Jahre für Liebe gehalten ? Eigentlich muss es bedeuten, dass es zumindest
Verliebtheit war ODER aber wir wissen gar nicht, was Liebe wirklich ist und haben uns daher mit einem "fake"
zufriedengegeben ODER aber, wir haben so verzweifelt nach Liebe gesucht, dass wir es uns eingeredet haben..

Brighterstar
Guten Abend Brighterstar,

interessante Frage, ich habe hierzu folgendes:

Entnommen aus dem Buch, "Über die Mühsal der Emanzipation" von Margarete Mitscherlich:

"... Das an Ver- und Geboten orientierte männliche Denken läßt nur wenig Flexibilität zu. Die weibliche "Moral", die Flexibilität der Frau im Umgang mit der sie umgebenden Umwelt, ist an solche Zwänge nicht gebunden und kann deswegen nicht nur theoretisch, sondern oft auch in der Realität liebevoller, beweglicher und humaner sein als die Moral der männlichen Welt. Wegen ihrer Objektbezogenheit und ihres oft übergroßen Bedürfnisses nach Liebe besteht für die Frau allerdings die Gefahr, ihre verinnerlichten Aggressionen in eine sadomasochistische Opferhaltung zu verwandeln oder sich mit männlichen Wertvorstellungen und Verhaltensvorschriften unkritisch zu identifizieren.
Auch wenn Frauen weniger zu Projektionen und Aggressionsverschiebungen neigen als Männer, so unterstützen die doch oft durch ihre unkritische Haltung gegenüber der männlichen Wertwelt deren mit Gewalttätigkeit verbundene Feindsuche und das männlich-narzißtische Imponier- und Selbstdarstellungsgehabe. Wenn aber Frauen Männern die Bewunderung versagen und für Gleichberechtigung kämpfen, ziehen sie sich in kürzester Zeit die Aggressionen der gekränkten und / oder verängstigten Männer zu und werden in deren Sündenbock- und Feindregister einbezogen. Daher halte ich es für notwendig, Frauen immer wieder auf ihre Rollenstereotypien aufmerksam zu machen, von denen sie sich so schwer lösen können. Frauen haben nun einmal die gefährliche Neigung, sich an "männlichen Werten" zu orientieren. Gleichzeitig akzeptieren sie oft unbesehen "weibliche Werte", die in einer männlichen Gesellschaft natürlich auch von Männern erdacht wurden. Immer mehr Frauen wagen es, sich von dieser traditionellen männlichen Wert- und Denkwelt zu lösen und ihr andere Werte gegenüberzustellen. Früher war das oft mit Lebensgefahr verbunden.


Das ist meine persönliche Erklärung WESHALB ich es zugelassen hatte mich zu verlieben, oder mich einfach verliebt habe (und ich habe danach gesucht um eine Erklärung für mein unrationelles Verhalten zu finden)

Ob er jemals in mich verliebt war.? Hm, schwierige Frage. Ich denke generell, dass die Männer, die man dort im Urlaub kennen lernt, eine andere Definition von Liebe haben. Selbst ihren "wahren" Ehefrauen (also einer Landsmännin gegenüber) ist wohl die Liebe wie wir sie hier kennen eher "verpönt". Dort wird auf andere Eigenschaften geschaut, die der Partner mitbringen sollte. Andere Länder, andere Sitten. Mal ganz abgesehen von dem Wertesystem das dort vorherrschend ist.

LG,
Momo
Du bist zu schnell gelaufen für dein Glück. Nun, da du müde wirst und langsam gehst, holt es dich ein.
Friedrich Nietzsche

Fremde Fehler beurteilen wir wie Staatsanwälte, die eigenen wie Verteidiger...
Unbekannt

momo456
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Re: Wie ist es am Anfang mit den Bezznessern ?

Beitrag von momo456 » 21.11.2009, 11:12

Jazziz hat geschrieben:Liebe Momo,

Daumen hoch! Du bist mir mit dem Hinweis auf das Buch von Margarete Mitscherlich zuvorgekommen, auf dieses Buch wollte ich auch hinweisen. Unbedingte Pflichtlektüre! Es freut mich sehr, dass du dieses Buch gelesen hast.

Liebe Grüße
Jazziz

P.S. Es sind noch andere sehr erkenntnisreiche Passagen drin.
Liebe Jazziz,

das ist aber interessant:-)

Das Buch ist empfehlenswert und ich bin mitten im lesen:-)

LG,
Momo
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Nilopa
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Re: Wie ist es am Anfang mit den Bezznessern ?

Beitrag von Nilopa » 02.12.2009, 18:06

Hallo Brighterstar,

ich würde Deine Fragestellung gerne noch um einen weiteren Aspekt ergänzen:

welche Rolle spielt das Gefälle zwischen armund reich?

Mir fiel es am Anfang sehr leicht, solche Fragen zu auszublenden, nach dem Motto: "Geld spielt keine Rolle, wenn es um Liebe geht."
Heute denke ich, daß unterschiedliche finanzielle Möglichkeiten durchaus eine Rolle spielen, da es m.M. nach durchaus am Selbstwertgefühl des Mannes knabbert, wenn die Frau da besser gestellt ist als der Mann. :?:
und auch in positiven bi-nationalen Beziehungen ist das ja sicher öfter mal der Fall, oder nicht?

LG Nilopa
»Your rights matter because you never know when you're going to need them.« – Edward Snowden-

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