Indira hat geschrieben:
Liebes Steckchen,
ich finde in Deiner Antwort stecken viele Vorurteile drin, die ich auch in Deinen Ansichten über dunkelhäutige Menschen herauslese, die ich möglichst politisch korrekt bezeichne, wie z. B. Afro-Amerikaner, Afrikaner, Südamerikaner, Brasilianer, Kongolese, Nigerianer oder Afro-Deutscher.
Weißt Du, Indira,
viele Manipulateure versuchen mittels angeblicher Politischer Korrektheit, unsere Sprache und unser Denken derart zu knebeln und zu vergewaltigen, daß man sich gar nicht mehr traut, Dinge beim Namen zu nennen, die nunmal so sind, wie sie sind. Und wenn erst die Sprache geknebelt wird, ist es zur Knebelung des Denkens nicht mehr allzuweit, wenn man unendliche Energie darauf verwenden muß, bestimmte Worte nicht mehr zu sagen. Weiß jeder, der mal solche Spielchen auf Partys gespielt hat, wo man einen Satz sagen muß, dieser reihum wiederholt wird, und man bei jeder Wiederholung immer mehr Worte nicht sagen darf und diese verbotenen Worte umschreiben muß. Und wer bis zum Schluß alle gefährlichen Worte vermeiden konnte, hat dann das Spiel gewonnen. Aber dies hier ist kein Spiel. Es ist gezielte Manipulation, um die eigene westlich-europäische Gesellschaft zu entwerten und die Gesellschaften der Dritten Welt im Gegenzug künstlich aufzuwerten und ihre Werte unantastbar zu machen. Wenn Du da mitmachen willst, gerne.

Aber nicht mit mir.
Und die Mitte und der Süden Afrikas sind nunmal schwarz. Viele Afrikaner sagen selbst, daß sie schwarz sind und haben damit keine Probleme. Und wer sich davon irritiert fühlt, hat meines Erachtens ein Problem mit seiner eigenen Identität, wenn er denn ein Schwarzer ist, oder versucht als Weißer, in vorauseilendem Gehorsam die Stiefel zu lecken, um in der neuen Multi-Kulti-Gesellschaft ein warmes Plätzchen zu ergattern, wenn es denn mal hart auf hart kommt. Nur, um danach noch mehr verachtet und verlacht zu werden.
Indira hat geschrieben:Ich selbst sehe mich als Europäerin, weil ich in diese Gesellschaft geboren wurde und mit ihren Werten erzogen wurde. Schwarzafrika gibt es nicht, dann müssten wir auch von Schwarzeuropa und Weißafrika reden. Ich halte mich für farbenblind.
Nun, das sind ziemlich seltsame Werte, die Du da verkündest. Sind wohl noch ziemlich neu.
Indira hat geschrieben: Ich bin aber nicht blind in Bezug auf Kultur und Sitte anderer Nationen. Manches gefällt mir in anderen Ländern wirklich besser und anderes finde ich einfach nur schrecklich. Ich bin bemüht das Schöne aus allem zu filtern. (Reis schmeckt mir schon lange besser als eine Kartoffel.)
Liebe Indira,
das kommt ganz auf die Art der Zubereitung an und die Gewürze, die Du dabei verwendest. Und nicht zuletzt - es gibt ganz viele Sorten von Kartoffeln.
Indira hat geschrieben:Und so dachte ich funktioniert vielleicht auch eine binationale Ehe. In dem Punkt wurde ich getäuscht oder habe mich täuschen lassen.
Es liegt für mich nicht nur am Bezzi, wenn europäische Frauen sich bis auf's Hemd von ihnen ausnutzen lassen, weil sie nicht die Kraft haben, ihr Leben (wieder) alleine in die Hand zu nehmen.
Ist mir das einmal passiert, würde ich ernsthaft überlegen, was ich tun kann, dass es sich nicht nochmal wiederholt. Ich lese bei einigen Usern, dass sie mehrere Beziehungen mit Afrikanern hatten. Immer in der Hoffnung, dass der nächste sie besser behandelt. Wann haben diese Frauen mal begonnen sich die kulturellen Unterschiede vor Augen zu halten?
Ich glaube, Du hast nicht gelesen, was ich weiter oben geschrieben habe. Diese Frauen haben meist gar keine Chance, weil sich die Beznesser ganz bewußt wehrlose und unwissende Opfer suchen. Allerdings gehe ich mit Dir konform, daß ich es nicht verstehen kann, wenn diese Frauen es wieder und wieder mit sich tun lassen vom selben Typ Schwarzafrikaner. Dann denke ich: "Warum checken die Frauen nicht, daß diese schwarzen Communities sie längst verachten und moralisch den Stab über ihnen gebrochen haben, alle über sie und ihre Sehnsüchte bescheid wissen?" Weiter oben habe ich es versucht, Auswege aufzuzeigen, leider haben mir die Userinnen, auf deren Beiträge ich hier gepostet und die ich zitiert hatte, noch nicht geantwortet. Wäre interessant.
Indira hat geschrieben:Vieles bin ich in der Lage zu tolerieren, nur darf es nicht zur Ausnutzung und Versklavung meiner Person werden. Nun gut, ich ziehe das Alleinleben dann vor. Diese Bevölkerungsschicht wächst. Und nur wenige dieser Leute kommen mir wunderlich vor.
Ich habe ja oben auch eingeschränkt, falls es sonst keine Freunde oder Familie gibt. Aber das Leben mit Freunden und Familie, die man nur gelegentlich trifft, ist immer noch anders als das Leben mit Partner, wo man sich ständig abgleichen und anpassen muß, um Ruhe und angenehme Atmosphäre zu haben. Und da wird man eben im leichtesten Falle bequem und unduldsam und im schlimmsten Fall verschroben und ungenießbar.
Indira hat geschrieben:Insofern glaube ich, dass Frauen die keine Angelina Jolie, Halle Berry oder Veronika Ferres sind, ein neues Selbstwertgefühl entwickeln lernen müssen. Dann können sie am afrikanischen Strand wirklich mit ihren Pfunden wuchern und glücklich nach Hause fahren, ohne sich an etwas zu klammern, was ihnen im Leben keinen Halt geben kann.
Ja, das bräuchten viele Frauen schon. Das fängt ja schon bei den Kleidern an. Mir ist aufgefallen, daß auch dicke afrikanische Frauen meist toll in ihren traditionellen Kleidern aussehen, weil es sich eben um gute, geschmackvoll gefärbte Stoffe handelt, die gekonnt auf den Körper der Frau zugeschnitten wurden. Welche Frau geht denn hierzulande noch zum Schneider? Auch das hat in meinen Augen was mit Kultur und Nicht-Kultur zu tun. Und wie sehen denn hierzulande die Kleidungsstücke für Frauen ab Kleidergröße 44 aus? Was für sackartige Schnitte, häßliche Muster mußte ich da bereits erblicken, die derart omahaft waren, daß sie noch nicht mal meine leider bereits verstorbene Großmutter hätte tragen wollen!
Indira hat geschrieben:Da muss Frau aber unbedingt bereit sein, zu gemachten Fehlern zu stehen.
Zu den Fehlern stehen, weil man sich geschätzt und unterstützt fühlt, ist die eine Sache, aber anderen Leuten genüßlich und unbarmherzig ihre Unzulänglichkeiten aufs Butterbrot zu schmieren, und dann hämisch frohlockend auf ein von außen erzwungenes Eingeständnis ihres persönlichen Scheiterns zu warten eine ganz andere.
LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988