Apropos Lanze brechen

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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noemi86
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Re: Apropos Lanze brechen

Beitrag von noemi86 » 24.08.2010, 22:01

@ Arabella
Ja das weiß ich doch. Hab mich wohl falsch ausgedrück. Also so wie ich das verstanden habe, hat er die Adoptivfamilie über seinen ehemaligen Arbeitgeber kennengelernt, weil die miteinander bekannt sind. Und da ja Tellmes Familie schon über 22 Jahren mit der Adoptivfamilie befreundet sind, hat sie ihn vielleicht daher kennengelernt .
Aber mag auch sein das ich mich irre, ist ja auch nicht so wichtig ;-)

barbara
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Re: Apropos Lanze brechen

Beitrag von barbara » 24.08.2010, 22:12

Noemi,

kennengelernt hat sie ihn auf nem Dorffest, wo er als Schaustellergehilfe arbeitete.

Barbara

noemi86
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Re: Apropos Lanze brechen

Beitrag von noemi86 » 24.08.2010, 22:14

oh achso, das hab ich dann wohl überlesen.
Dann nehm ich alles wiederzurück und höre auf zu spekulieren ;-)

sonnenblume2008
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Re: Apropos Lanze brechen

Beitrag von sonnenblume2008 » 24.08.2010, 22:19

steckchen hat geschrieben:
Allerdings ist es so, daß im Unterricht ja immer nur solche harmlosen Alltagsthemen behandelt werden. Interessant sind aber die wirklich brisanten Dinge. Und welcher offizielle Sprachunterricht beginnt schon mit den Sätzen: "Hey, ich habe gestern bei der und der gepennt und die hat mir 1000 Euro gegeben, weil ich gesagt habe, daß meine Schwester totsterbenskrank sei!"

LG
Steckchen
Da stimme ich dir zu. Ich verstehe auch sehr viel Pidgin. - Immer wenn's um angebliche Autodeals oder um die Verwandten zu Hause ging, sprach er eine andere Sprache, die ich überhaupt nicht verstand (er sprach sie einfach gern, fühlte sich wieder "wie zu Hause" war dann jeweils seine Erklärung).

Auch brachte er mir statt Zulu (er gab sich ja als Südafrikaner aus) über Monate Hausa bei, was ich per Zufall rausfand und er mir dann wieder mit einer tollen Erklärung kam, die ich ihm abnahm (leider wurde das alles nirgends im Sprachkurs angeboten)... Auch am Vorabend unserer Abschieds- und Babyparty (wir wollten dann gemeinsam als Expats im Ausland leben) als viele Verwandten extra zu uns anreisten, sprachen sie nicht Englisch oder Pidgin, nein, sie sprachen den ganzen Abend Itsekiri, das ich nicht verstand und ich fand das echt unhöflich mir gegenüber...

Doch verstand ich, dass mehrere Verwandte von ihm sich extrem aufregten, alle sehr laut wurden und er heftig gestikulierte und aufstand dabei... Nun, er übersetzte alles frei für mich. Es ging um einen Streit zu Hause zwischen Verwandten, ich kannte sie nicht, doch sie hatten unterschiedliche Meinungen zu gewissen Themen... Die einen Verwandten waren ja aus dem "Busch", konnten kein Englisch, nur einheimische Sprache, deshalb diskutierten sie in dieser Sprache -

musste ich doch verstehen, die Verwandten sind extra angereist, um mich kennen zu lernen und ihn noch einmal zu sehen, bevor wir soweit weggingen, hätten ihn auch schon lang nicht mehr gesehen und jetzt hätten sie halt ein bisschen was nachzuholen, weil er ja das Familienoberhaupt ist seit dem Tod seines Vaters und verantwortlich für alle, dass die Streitereien untereinander geschlichtet würden... :lol: :lol: :lol:

Die eine Verwandte aus Nigeria, die sich furchtbar aufregte, drückte mir beim Rausgehen 20 Pfund in die Hand für das Baby (woher sie Pfund hatte und nicht Naira wusste Bezzi auch nicht - er war ja immer nur für sich selbst verantwortlich und konnte nicht wissen, wie jemand anderes etwas tat)... Das ist das einzige Geschenk, das ich je von seiner Seite für unser Kind gekriegt hab.

Sie haben alle am nächsten Tag (einige übernachteten auch bei mir, inklusive mein Patensohn und Bezzis Schwester und Nichte aus London, die ich schon kannte - Bezzi konnte leider nicht, musste in Genf noch Verwandte vom Flughafen abholen gehen spät abends, die einfach sagten "Ticket to Switzerland" Wohin? Geneva? - Yes. Statt da, wo wir wohnten... - Das dauerte und sie würden bei unserem Freund, dem Kongolesen übernachten, und dann waren ja noch die anderen Verwandten krank, um die er sich kümmern musste und die nicht bei uns schliefen).

Er war also weg und die 6 Personen, die bei mir nächtigten, liessen sich voll bedienen, wollten dies und das zu essen und zu trinken und nahmen keinerlei Rücksicht auf mich Schwangere. Sie seien sich halt gewohnt, Hausangestellte zu haben. Das war Bezzis Erklärung für den Schmutz, den Lärm und die Unfreundlichkeit mir gegenüber (ich musste nachher zwei Tage lang putzen und das Sofa, zu dem ich viele Jahre Sorge trug, war auch kaputt)... Ich müsse das halt akzeptieren. Das sei seine Familie. Wir sehen sie schliesslich nicht oft und bald wird es lange dauern, bis wir / er je wieder die Gelegenheit dazu hat...

So, schon wieder zu viel erzählt. Dies ist nicht mein Thread. Sorry tellme. Höre jetzt bald auf damit. ;o) Im Nachhinein hätte ich natürlich merken sollen, dass da was faul ist, doch ich konnte es mir zu diesem Zeitpunkt wirklich nicht vorstellen. Er freute sich auch so auf das Kind, dass wir bald heiraten, und die Verwandten auch, wann immer sie mit mir redeten, es war ein Geschenk Gottes... Bloss halfen sie mir bei nichts, nahmen nur und machten mir Stress.

Bei dieser Gelegenheit würde es mich noch interessieren, wie es andere erlebt haben mit der Verwandtschaft während der Schwangerschaft. Trugen die die schweren Sachen für euch? Habt ihr nach Geburt Geschenke gekriegt für die Kinder? Was wäre denn normales Verhalten in Nigeria?

Ich weiss, dass das andere Kind, der Junge, wohl alle Geschenke kriegte (oder auch nicht - vielleicht ging's ihm ja ebenso). Die Geschenke für meine Tochter sollten ja kommen. Bezzi redete oft darüber mit Freunden und Verwandten und ich kriegte auch Anrufe und Emails dazu, was sie denn schicken könnten. Bloss traf dann eben nie was ein. Da kam Bezzi auch zu Gute, dass er schon früher einführte, dass er immer he/she / his / her verwechselte.

Ich lernte früh, dass in Afrika, wohl in seiner traditionellen Sprache dies anders läuft als im Englischen (was mir in einem Forum für binationale Beziehungen auch so bestätigt wurde) und wusste ja jeweils aus dem Kontext, wen er meinte... Alles so kleine Feinheiten, die heute alle Sinn machen. Wie dass er, der sonst so klug war, einfach Probleme hatte mit Ortsangaben und natürlich auch mit seinem Geburtsjahr (einmal war's 1973, dann 1971...). Das waren seine Schwachstellen. Auch das half, wenn er mal eine Geschichte leicht anders erzählte als früher... Ich wusste ja, dass das seine Schwäche ist. Und was spiele so was schon für eine Rolle, meinte er jeweils. ... Tja....

... eben ist mir aufgefallen, was er und die Verwandten mit dem "Es ist ein Geschenk Gottes" gemeint haben könnten: Nicht das Baby, das im Bauch heranwächst, sondern die blöde Schweizerin, die so voll und ganz auf alle und alles reingefallen ist, ohne je was zu merken. Das macht heute viel mehr Sinn. Ar.........!! :oops:

Schönen Abend
Sonnenblume

LG Micky, die mit den Absätzen...
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Re: Apropos Lanze brechen

Beitrag von Pamela » 24.08.2010, 23:13

Meine Güte barbara,
lass doch diese Erbsenzählerei! :roll:

Was bezweckst Du mit solchen Beiträgen?
Gruß
Pamela
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Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes.
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Re: Apropos Lanze brechen

Beitrag von noemi86 » 24.08.2010, 23:41

Das frag ich mich auch :o

Pamela
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Re: Apropos Lanze brechen

Beitrag von Pamela » 25.08.2010, 00:03

Puh - Sonnenblume! Deine Story ist sowas von filmreif!!
sonnenblume2008 hat geschrieben:Die eine Verwandte aus Nigeria, die sich furchtbar aufregte, drückte mir beim Rausgehen 20 Pfund in die Hand für das Baby
Vielleicht hatte sie Mitleid mit Dir, und war nicht einverstanden mit der Art wie er das Ganze abzog... Leider aber können sie sich trotzdem nicht gegen ihre eigene Familie stellen - und einer Weißen die Wahrheit sagen...
sonnenblume2008 hat geschrieben:Bei dieser Gelegenheit würde es mich noch interessieren, wie es andere erlebt haben mit der Verwandtschaft während der Schwangerschaft. Trugen die die schweren Sachen für euch? Habt ihr nach Geburt Geschenke gekriegt für die Kinder? Was wäre denn normales Verhalten in Nigeria?
In Ghana erhält das Kind meistens bei der "dedication" in der Kirche Geschenke. Das ist in der Regel ein paar Wochen nach der Geburt. Es wird dann eine Kollekte für die Familie gemacht. Kann mir vorstellen, dass das in Nigeria ähnlich ist...
Zum Thema schwere Sachen tragen in der SS... Die Frauen in Nigeria arbeiten ja allgemein ganz schön hart, z.B. Wasser tragen und andere schwere Tätigkeiten sind reine Frauensache! Das ist ja nach unseren Vorstellungen auch schon mal unlogisch...
Gruß
Pamela
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Re: Apropos Lanze brechen

Beitrag von sonnenblume2008 » 25.08.2010, 09:41

Pamela hat geschrieben:
sonnenblume2008 hat geschrieben:Bei dieser Gelegenheit würde es mich noch interessieren, wie es andere erlebt haben mit der Verwandtschaft während der Schwangerschaft. Trugen die die schweren Sachen für euch? Habt ihr nach Geburt Geschenke gekriegt für die Kinder? Was wäre denn normales Verhalten in Nigeria?
In Ghana erhält das Kind meistens bei der "dedication" in der Kirche Geschenke. Das ist in der Regel ein paar Wochen nach der Geburt. Es wird dann eine Kollekte für die Familie gemacht. Kann mir vorstellen, dass das in Nigeria ähnlich ist...
Zum Thema schwere Sachen tragen in der SS... Die Frauen in Nigeria arbeiten ja allgemein ganz schön hart, z.B. Wasser tragen und andere schwere Tätigkeiten sind reine Frauensache! Das ist ja nach unseren Vorstellungen auch schon mal unlogisch...
Vielen Dank, Pamela. Ich vermute, am Tag nach unserer Abschiedsfeier (die Verwandten nahmen dann ja Haushaltgeräte, mein Laptop, CDs, Bücher etc. mit, was wir alles nicht mehr brauchten, da wir im Ausland alles neu anschaffen würden...) hatte der Sohn, der da etwa 3 Monate alt war, diese "Dedication" (es war ein Sonntag).... Nur das macht Sinn.

Bezzi musste ganz unerwartet nach der Abschiedsfeier Verwandte irgendwo hin chauffieren, würde natürlich aber wieder kommen, was er nicht tat - andere blieben wieder bei mir und schliefen da... Sie packten ALL meine Blumen und Geschenke ein, alle die Kuchen, die wir nicht gegessen hatten usw. Auch meinen Patensohn, der vorher 3 Wochen bei mir in den Ferien war und noch länger bleiben sollte (er sollte mir auch beim einpacken helfen, wir flogen ja bald ab und es gab noch allerhand zu organisieren)... Ich kriegte es alles gar nicht mit. War einfach kaputt von dem ganzen Tag und wollte nur noch schlafen...

Er war dann fast eine Woche lang nicht erreichbar - später erklärte er mir, es gab grosse Probleme mit der Familie, die einen seien soooo krank gewesen, bla, bla, bla, bla, bla... Und dann habe seine Schwester "mit dem grossen Mund" noch viele Missverständnisse und Streitereien gestartet, weil sie sagte, der eine Freund, der auch da übernachtete, habe was mit der einen verheirateten Tante aus Nigeria angefangen, als sie bei mir nebeneinander im Wohnzimmer schliefen...

Sein Telefon war auch verschwunden. Einer der Verwandten hatte es eingesteckt. Deshalb auch konnte er meine Anrufe nicht entgegennehmen... Bla, bla, bla...

Mein Patensohn reiste unerwartet früh zurück mit seiner Schwester - sie hatten was Dringendes zu erledigen in London. Leider schafften sie es nicht, mir "Auf Wiedersehen" zu sagen, telefonierten aber lang... -

Es tat ihm alles furchtbar Leid (er konnte ja aber nichts dafür) und der ganze Stress würde für mich ja jetzt bald aufhören und er nur noch für mich da sein und ich könnte ja dann ein Jahr Babypause machen und er wird sich um alles kümmern. Ja, ja, ...

...deshalb glaub ich heute keinen Worten mehr, nur noch Taten. Ist die sicherere Seite, wenn auch schade für alle, für die Worte echt noch was bedeuten. Solche Leute zerstören echt die Welt. Machen kann man nichts gegen sie...
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Re: Apropos Lanze brechen

Beitrag von steckchen » 25.08.2010, 11:19

barbara hat geschrieben:Noemi,

kennengelernt hat sie ihn auf nem Dorffest, wo er als Schaustellergehilfe arbeitete.

Barbara
Ja, und?

Die beiden Familien kennen sich seit 22 Jahren. Das muß kein Widerspruch sein. Sie wird ihn als Schaustellergehilfen kennengelernt haben und - upps - da haben beide festgestellt, daß sich beider Familien ja schon ewig kennen! Gibt es da nicht bestimmte Filme, wo solche Unbekannten aufeinandertreffen, die sich über Ecken dann doch kennen? So etwas verbindet und führt häufig zu Beziehungen, weil diese beiden Personen aufgrund des Bekanntseins ihrer Familien sich einen Vertrauensvorschuß einräumen. Dann war er wohl gerade frisch aus Nigeria adoptiert worden, so daß die andere Familie ihn ihr noch nicht vorstellen konnte.

LG
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Re: Apropos Lanze brechen

Beitrag von steckchen » 25.08.2010, 11:24

tellme hat geschrieben:Liebe Steckchen,

Ehrlich gesagt bin ich mit seiner Arbeitsstelle sehr zufrieden. Er ist sehr beliebt und genießt Privilegien, weil er sehr fleißig ist. Er kann kommen und gehen wann er will, solange die Arbeit gemacht ist. Auch beim Urlaub sind sie sehr flexibel. Die Mitarbeiter und Vorgesetzten sind super, nett und entgegenkommend. Oft sind Kamerateams dort und bekannte Leute, das ist sehr interessant. Seine Chefin hat uns auch mal in die Lounge eingeladen, mit Blick über den ersten Wiener Bezirk.
Na, hoffentlich ist er nicht allzu beliebt. :D Du weißt schon, was es heißt, wenn ein Personalchef in eine Arbeitnehmer-Beurteilung schreibt, daß Arbeitnehmer XY bei der Belegschaft sehr beliebt sei. :P
tellme hat geschrieben: Das mit dem fitter sein in der Schwangerschaft hat gestimmt, dass die Geburt schneller ging leider nicht. Hat wieder 19 Stunden gedauert. :|
Ooooch 19 Stunden sind schon heftig.
tellme hat geschrieben:Ích bin 2 Wochen nach der Geburt wieder arbeiten gegangen (jedoch nicht ganztags) weil ich es gerne mache und dort meine Mutter, Vater und Bruder ist, und das Plaudern schön. Einfach eine schöne Atmosphäre. Besonders nach der Geburt finde ich einen Tapetenwechsel gut, denn sonst kann einem leicht die Decke auf den Kopf fallen.
Ja, so eine Arbeitsstelle wünscht sich doch jede Wöchnerin, so mit Eltern, Bruder und vielen Kaffeekränzchen. Da wird das Baby auch gleich eine angenehme abwechslungsreiche Atmosphäre haben. :D

LG
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Re: Apropos Lanze brechen

Beitrag von steckchen » 25.08.2010, 11:32

sonnenblume2008 hat geschrieben:
Bei dieser Gelegenheit würde es mich noch interessieren, wie es andere erlebt haben mit der Verwandtschaft während der Schwangerschaft. Trugen die die schweren Sachen für euch? Habt ihr nach Geburt Geschenke gekriegt für die Kinder? Was wäre denn normales Verhalten in Nigeria?
Liebe Sonnenblume,

eigentlich gehört es sich schon, daß die Leute für einen schwere Sachen tragen, wenn Frau schwanger ist. Meine Verwandtschaft ist zwar nicht aus Nigeria, aber ich kann sagen, daß ich auch immer schwere Sachen während der Schwangerschaft getragen hatte, weil mein Mann öfters nicht zu Hause war. Dann habe ich manchmal Einkaufstüten geschleppt so an die 20 Kilo. Und ich mußte den neuen größeren Kühlschrank, der angeliefert wurde, in die richtige Position wuchten, wo und in welcher Neigung ich ihn brauchte. Da war ich im siebten oder achten Monat. Eigentlich ist das Lastentragen für eine Schwangere auch kein Problem. Aber sie sollte sich dabei nicht überanstrengt fühlen, keine den Bauch eindrückende Position haben und sie sollte nichts ruckartig anheben oder absetzen. Ist ja auch für das Baby wichtig, daß Mutti auch schwerere Sachen stemmt, damit es im Mutterleib auch kräftig und beweglich wird und es nicht zu langweilig wird.

LG
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Re: Apropos Lanze brechen

Beitrag von sonnenblume2008 » 25.08.2010, 12:04

Ja, ja. Meine Mutter fand ja auch, ich solle mich nicht so anstellen, als ich Ende 8. Monat fast nicht mehr laufen konnte vor Schmerzen (das Kind hatte sich noch immer nicht gedreht und war eine Fussballspielerin). Sie selbst war noch im 9. Monat jeweils auf dem Feld. Und eine Woche nach Geburt auch wieder...

Ja, ja. Dagegen hatte ich ein Schoggileben. :?

So ein Schwachsinn!!!! All dieses Gerede, man müsse stark sein, durchhalten... Man schaffe das... führt doch nur dazu, dass man noch länger durchhält und die Realität rosa färbt, auch wenn die Schwindelanfälle und Kreislaufkollapse wohl nicht von ungefähr kamen...

Das ist dann eben zusätzlich zur Bezzi-Gehirnwäsche die Gehirwäsche durch die eigene Famile, irgendwelche Zwänge und Traditionen. Brrrr...

Es dauert lange, zu erkennen, dass man nur auf sich selber hören braucht, um die Dinge klar zu sehen. Wer sich selber liebt und auf sich selber hört, der ist viel früher draussen aus so einer Situation. Denn er lässt nicht alles mit sich machen, sondern sagt viel früher: Stopp, so nicht mit mir. DAS gefällt mir nicht und irgend etwas stimmt hier nicht... :wink:
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Re: Apropos Lanze brechen

Beitrag von steckchen » 25.08.2010, 12:34

sonnenblume2008 hat geschrieben:
So ein Schwachsinn!!!! All dieses Gerede, man müsse stark sein, durchhalten... Man schaffe das... führt doch nur dazu, dass man noch länger durchhält und die Realität rosa färbt, auch wenn die Schwindelanfälle und Kreislaufkollapse wohl nicht von ungefähr kamen...

Das ist dann eben zusätzlich zur Bezzi-Gehirnwäsche die Gehirwäsche durch die eigene Famile, irgendwelche Zwänge und Traditionen. Brrrr...

Es dauert lange, zu erkennen, dass man nur auf sich selber hören braucht, um die Dinge klar zu sehen. Wer sich selber liebt und auf sich selber hört, der ist viel früher draussen aus so einer Situation. Denn er lässt nicht alles mit sich machen, sondern sagt viel früher: Stopp, so nicht mit mir. DAS gefällt mir nicht und irgend etwas stimmt hier nicht... :wink:
Ja, liebe Sonnenblume,

dieses Wort Stopp ist wirklich magisch. Ich denke aber auch, Deine Familie hat doch sicherlich gar keine richtige Ahnung gehabt, auf was Du dich mit dem Nigerianer eingelassen hast. Sie kennen doch die ganzen Traditionen und Denkweisen noch viel weniger als Du. Da sind sie wirklich keine guten Berater gewesen. Sie dachten doch, daß ist ein netter junger Mann, der zufällig schwarz ist. Und dachten, wenn er hier leben will, dann will er sich ja sicherlich auch anpassen. Dachte ich früher auch. Aber in solchen Dingen auf die Meinung der Eltern zu hören, ist genauso, wie Sarah Connors Schwester eben ihre Schwester gefragt hat, wie sie zu einer Konversion zum Islam stehe. Und was hat Sarah Connor ihrer Schwester geantwortet: "Ja, dann mach mal, wenn es Dich glücklich macht." Aber ist Sarah Connor in Sachen Islam eine Authorität? Wohl eher nicht. Aber es ist schon schwer, im Umfeld Experten für die eigene Situation zu finden. Wenn man sich denn wirklich helfen lassen will. Denn selbst andere deutsche Frauen, die Du vielleicht kanntest, die auch mit einem Nigerianer oder anderen Afrikaner verheiratet waren: Die wollten sicherlich auch den schönen Schein aufrecht erhalten. Weil sie an Deinen schönen Schein geglaubt haben. Ist ein bischen wie bei des Kaisers neuen Kleidern. :x

LG
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Arabella
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Re: Apropos Lanze brechen

Beitrag von Arabella » 25.08.2010, 13:06

Hallo,
ich finde nicht, dass es Erbsenzählereien sind.
Frau sitzt oftmals in so einer Beziehung selber auf dem Schlauch und erst später wenn einem Lichter aufgehen kann man vieles zusammensetzen.
Es sind Fragen um Klarheit zu finden, manches reimt sich hier einfach nicht flüssig zusammen.
Alles und wenn es erstmal nebensächlich erscheint ergibt manchmal später ein BezziePuzzle.

Ist von mir nicht böse gemeint und von Barbara sicherlich auch nicht.
Ich habe mal ähnlich in einem anderem Forum geschrieben, als ich noch in meiner heilen Scheinwelt lebte und erst später habe ich so manche Antworten, die ich damals als bösartig interpretierte , verstanden.
LG Arabella
Ganz gleich wie beschwerlich das Gestern war-
du kannst im Heute stets neu beginnen !

tellme
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Re: Apropos Lanze brechen

Beitrag von tellme » 25.08.2010, 14:19

Arabella hat geschrieben:Also mit einer der Grundgedanken zur Adoption war doch angeblich diese Möglichkeit zur Ausbildung.
Ich wäre stinke sauer an der Adoptionseltern Stelle, weil der Gute jetzt nen Hilfsjob macht, oder wars nicht arbeitslos.....alles durcheinander, kapiert das noch jemand?
Das kann ein Nobelschuppen sein, in der Gastronomie ist doch die Bezahlung allgemein schlecht.............und als Ungelernter.....dabei standen ihm alle Chancen offen, das geht mir persönlich nicht in den Kopf.
Nix für ungut tellme!
Lg Arabella
Liebe Arabella,

Es würde helfen, wenn du genau liest. In den letzten Posts steht bereits einiges, was dir jetzt unklar ist....

1. Wie lange er gearbeitet hat und dass er nicht arbeitslos war.

2. Dass seine Bezahlung (obwohl in der Gastronomie) sehr gut ist.

tellme
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Re: Apropos Lanze brechen

Beitrag von tellme » 25.08.2010, 14:24

Arabella hat geschrieben:Gehupft wie getupft, der Mann hat die Chance noch nicht mal genutzt zu einer guten Ausbildung, obwohl er ne Familie hat.
Das wäre für mich genauso wie bei einem Deutschen enttäuschend wie bei einem Ausländer.

Es geht nicht darum ob wichtige Leute in der Arbeit sind und es dadurch interessant wird.............sondern durch ne solide Ausbildung mehr Chancen zu haben eine wirklich guten und festen Job zu bekommen um seine Familie unterstützen zu können.
Wo bleibt denn da die Verantwortung?
Trotz aller Geduld und allen Bemühungen uns zu überzeugen , sorry tellme, ich rieche geradezu dass in ein paar Jahren alles nicht mehr so lustig sein wird.
Aber hoffen wir mal du behälst recht.
Er hat einen festen Job. Dort wo er die letzten 5 Jahre gearbeitet hat beginnt er ab September wieder. Dieser Job ist fix und eine sichere Arbeitsstelle.
Wie gesagt, verdient er dort sehr gut und wenn er arbeitet fehlt es uns an nichts!! Das hatte ich auch schon EIN PAARMAL geschrieben.

Wenn er eine Ausbildung gemacht hätte, würden sich sicher viele darauf einschießen, dass es ein Scheinadoption war, nur der Ausbildung wegen. Er hätte sich in die Familie eingenistet und ne Ausbildung finanziert bekommen! Wie abscheulich. Ich glaube man kann es euch nicht recht machen. Er wollte eben der Familie nicht auf der Tasche liegen, schnell fähig sein, für sein Leben und seine eigene Familie zu sorgen..... ich finde das gut!

tellme
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Re: Apropos Lanze brechen

Beitrag von tellme » 25.08.2010, 14:41

Bei uns war es in der Schwangerschaft so, dass er mir die Sachen trung wenn er nicht gearbeitet hatte.....ich bin dann eben nicht alleine einkaufen gegangen, sondern wir alle zusammen am Wochenende. Was nicht weniger stressig war mit einem 2 Jährigen Flitzer. :lol:

Geschenke hab ich von seiner Verwandtschaft nicht bekommen, sondern Geld. Das war uns auch viel lieber, weil man da kaufen kann was man noch braucht. Sonst bekommt man oft 5 Flaschen geschenkt die niemand braucht.

In Nigeria sind Geschenke meist nicht üblich, sondern Geldbeträge. So haben wir auch von allen seinen Freunden Geld bekommen, das war toll. :D
1 ist bis jetzt noch nicht auf Besuch gekommen, da wissen wir dass er zurzeit kein Geld hat..... :wink:

Ich find das lustig, aber seeehr praktisch. :mrgreen:

Geena
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Re: Apropos Lanze brechen

Beitrag von Geena » 25.08.2010, 16:13

Liebe Tellme,
ich bewundere deine Engelsgeduld! Du beantwortest hier wieder und wieder immer die gleichen Fragen und selbst bei wiederkehrenden Unterstellungen und Mutmaßungen bleibst du nett und freundlich und erklärst alle Sachverhalte bis ins Detail.
Da stellt sich mir die Frage: Wieso eigentlich?
Du wolltest eine Lanze brechen - okay. Das hat jetzt mal nicht so geklappt, weil dir deine Geschichte von den meisten Userinnen hier reichlich "zerpflückt" wurde.
Ganz ehrlich: Wenn ich in einer optimalen Partnerschaft leben würde ohne jeden Zweifel und ohne jegliches Mißtrauen, dann würde ich mir solch ein Forum hier doch gar nicht geben. Sorry, aber für mich kommt das so langsam so rüber, als wenn du ganz erhebliche Zweifel an eurer Beziehung hast und die Darstellung deiner kleinen Sonnenschein-Familie nur vorgeschoben ist.

Gruß, Geena
If your religion requires you to hate someone - YOU NEED A NEW RELIGION!!!

Ines

Re: Apropos Lanze brechen

Beitrag von Ines » 25.08.2010, 16:23

Liebe Geena!
Sie hat anfangs geschrieben, dass sie gegoogelt wegen binationalen Beziehungen hatte und dann hier gelandet ist. Ich bin auch zufällig auf dieses Forum gestoßen, durch ein anderes Forum. Ich lebe ja ebenfalls in einer binationalen Beziehung, aber unter ganz anderen Voraussetzungen.
Ich habe so den Eindruck, dass Tellme uns mitteilen möchte, dass es eben auch andere Beziehungen gibt und durch unsere - durch wiederum ihre Erfahrungen - mißtrauischen Userinnen wurde das Leben der TE "zerpflückt".

LG Ines

Riguang

Re: Apropos Lanze brechen

Beitrag von Riguang » 25.08.2010, 16:23

Geena hat geschrieben: Ganz ehrlich: Wenn ich in einer optimalen Partnerschaft leben würde ohne jeden Zweifel und ohne jegliches Mißtrauen, dann würde ich mir solch ein Forum hier doch gar nicht geben.
Genau das Gleiche frage ich mich seit dem es diesen Thread gibt. Warum um Himmelswillen muß man ausgerechnet in einem Anti-Bezness Forum eine Lanze für eine bestimmte Volksgruppe brechen? :shock:
Jeder weiß doch, daß es auf der ganzen Welt gute wie böse Menschen gibt, unabhängig von der Herkunft.
Also wat soll dat?

Und es gibt hier genug Frauen, die in einer funktionierenden binationalen Beziehung leben...wenn die jetzt alle anfangen würden 'ne Lanze zu brechen, dann hätten wir ziemlich schnell den Sinn dieses Forums verfehlt.

LG, R.

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