Mentalitätsunterschiede

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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steckchen
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von steckchen » 26.09.2010, 14:31

june11 hat geschrieben:
steckchen hat geschrieben:Und jetzt sagst Du, die Deutschen wollten gerade DIR keine Liebe geben.
Letzteres kam falsch rüber. Hab ich falsch ausgedrückt. Es müsste richtig heißen: Sie konnten nicht ...
weil sie keine Liebe erfahren hatten ...
und hat nichts mit gerade MIR zu tun. Ich meine, ich halt mich für durchaus liebenswert.
Was aber locker sein kann, dass ich mit zielsicherem Griff Männer raussuchte, deren Väter genauso heftige "Gespenster"" hatten, wie meiner. Ich hab viel mit meinem Vater geredet in den letzten Jahren.
Viel zugehört.

Ich schließe nicht aus, dass Männer lieben können! :mrgreen:
Ob sie nun weiß oder schwarz sind.
Und ich hab schon auch Liebe erfahren.
Im Leben
Hallo June,

es freut mich, diese Deine Zeilen zu lesen. Wenn ich jetzt lese, daß diese Männer Dir keine Liebe geben konnten, dann ist das ja eine Sache. Aber keine Liebe geben zu können, rechtfertigt noch keine seelischen Grausamkeiten oder gar Vergewaltigungen. Aber viele Männer tun sich ja so schwer damit, zum Arzt zu gehen. Sie leiden lieber still. Und reden natürlich auch nicht mit der Partnerin darüber, daß sie etwas nicht können oder Versagensängste haben. Oder überhaupt Angst haben. Nein, in unserer Gesellschaft, die sich um bestimmte Opfergruppen sehr großzügig kümmert, andere Opfergruppen verlacht und ausgrenzt, hat doch niemand Angst. Alle sind bloß genervt von etwas oder haben davor Respekt. Denn, wenn man Angst hätte, wäre man ja ein Opfer. Und Opfer, das sind immer die anderen. :lol:

LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
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Pamela
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Pamela » 26.09.2010, 15:09

brunnenkresse hat geschrieben:Liebe Pamela,
das interessiert mich:
was meinst du damit "wenn der Rest stimmt"? Was genau ist in deinen Augen dieser Rest ?
Und was ist bei DIR dieser Rest. Was unterscheidet dich von den anderen Frauen hier?
Warum bist DU dir sicher,daß dein Mann ganz anders ist? Dass du anders bist?

Ich frage mich das , nach allem was du über die LiebesUnfähigkeit der Schwarzafrikaner schreibst:
Verzichtest du auf diese europäische Illusion der Liebe? Könnt ich verstehen!
Für mich gibt es diese Liebe nicht.I
Liebe brunnenkresse,
der "Rest" - das sind eben die Dinge - abgesehen von der Liebe - nach denen ein Ghanaer seine Ehefrau aussucht.
Ich habe ja schon ein paar davon genannt.
Ich halte die Ghanaer übrigens NICHT für liebesunfähig. Überhaupt nicht!
Aber sie sind pragmatischer und entscheiden sich für eine Ehe nicht NUR aus Liebe, sondern nur, wenn auch die genannten Faktoren stimmen.

Wenn ich jetzt viel über mich schreibe, dann hört es sich vielleicht selbstgefällig an...
Ich lass es lieber.
Warum ich sicher bin? Weil ich die Ghanaer kenne und einschätzen kann - hört sich wieder selbstgefällig an - ich weiß... Ich habe viele Jahre fast ausschließlich mit Ghanaern zusammengelebt, und einige sehr einflussreiche Ghanaer halten sozusagen eine Art schützende Hand über mich. Kann das jetzt nicht genauer beschreiben - da ich nicht allzu viel hier von mir preisgeben möchte.
Ich verzichte übrigens keineswegs auf die Liebe - ich kann mir KEINEN liebevolleren Ehemann und besseren Vater als ihn vorstellen! Aber der "Rest" hat eben bei mir auch gestimmt.
Diese liebevollen und ehrlichen Männer sind auch in Ghana gar nicht so selten - nur, dass sie in der Regel einheimische Frauen heiraten, weil sie niemanden belügen wollen, und weil sie in Ghana leben wollen.
Ghana stellt aber in Westafrika auch eine Ausnahme dar, denn studierte Ghanaer bekommen dort gute Jobs und genießen Ansehen. In Ghana boomt die Wirtschaft - in Nigeria z.B. nicht!
Für diejenigen, die jetzt trotzdem noch sagen: "Aber wie kannst Du sicher sein..?":
Mein Mann war schon immer der Hauptverdiener (auch in D) und ist jetzt zurück nach Ghana gegangen (aufgrund des Jobs) - ohne eine AE in D sicher zu haben. Er hätte keinen Grund noch mit mir zusammen zu sein, wenn es Bezness wäre.
Ich habe mich auf die Kultur eingelassen und mich entschieden in seinem Land mit ihm zu leben - da es beruflich für ihn dort einfacher ist.
Wir haben schon VOR unserer Ehe abgemacht, dass wir dort leben werden, wo es für ihn beruflich am besten läuft. Einige Jahre war das D - nun aber wird es seine Heimat und es kommt nicht überraschend für mich.

Was in 10 oder 20 Jahren sein wird - wer kann das schon sagen?
Im Moment bin ich aber sehr optimistisch was unsere Ehe angeht. :)
Zuletzt geändert von Pamela am 26.09.2010, 16:19, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
Pamela
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Pamela » 26.09.2010, 21:00

Liebe brunnenkresse,
danke für Deine Worte- und ja, in der Tat ich liebe Ghana sehr.
Und genau aus diesem Grund habe ich das Bedürfnis hier zu schreiben, denn die besten Freunde, die ich habe sind Ghanaer, und es macht mich wütend wenn die westafrikanischen Bezzis den Ruf der Schwarzen in D generell zerstören.
Und ich glaube auch, dass in Ghana zum Großteil sehr sehr gute Menschen leben - aber hier in D... :? mein Mann wollte die letzten beiden Jahre nichts mehr mit seinen Landsleuten in D zu tun haben, da er nicht mit Kriminellen in einen Topf geworfen werden wollte.

Und Du hast auch Recht, dass ich im Moment viiiel Zeit habe. :wink:
Seit der Geburt unseres Sohnes bin ich zuhause und mache ein zusätzliches Fernstudium per Internet - da habe ich 1001geschichte immer mindestens geöffnet während ich arbeite. :)
brunnenkresse hat geschrieben:Ich nehme mal an,dein Mann hat dasselbe Bildungsniveau wie du. Gespräche auf Augenhöhe.
Ja, wir haben ein ähnliches Bildungsniveau und es kommt hinzu, dass mein Mann meiner Kultur dieselbe Offenheit entgegengebracht hat, wie ich seiner. Er schätzt deutsche Pünktlichkeit und liiieeebt mein deutsches Essen. Genauso kann ich z.B. beinahe alle typischen ghanaischen Gerichte kochen, und schon ein bisschen seine Sprache verstehen... Wir ergänzen uns hervorragend - ich hoffe, dass alles so bleibt wenn wir nun den Schritt in seine Heimat wagen.

Ein weiteres NOGO in Ghana ist übrigens, dass die Frau einen höheren Bildungsstand hat als der Mann.
Das würde ich jetzt aber so auf binationale Ehen nicht übertragen, da die Bedingungen hier in D eben oft andere sind...

Was Du über die jungen Leute geschrieben hast kann ich nur bestätigen.
Im Studiengang meines Mannes an der Universität Stuttgart waren 17 Ghanaer. Von allen ist mittlerweile nur noch einer in D (der von dem ich weiter oben schrieb, dass er jetzt eine Freundin hat). 14 von ihnen sind wieder in Ghana - die anderen in UK oder USA. Eine andere ghanaische Freundin von mir hätte nach dem Studium in D einen klasse Job bei der deutschen Firma bekommen, wo sie ihre Abschlussarbeit geschrieben hat, so hätte sie in D bleiben können! Sie hat aber abgelehnt weil sie zurück nach Ghana wollte!!
Ich hoffe, dass die Entwicklung Ghanas weiter positiv ist, was Bildung, Wirtschaft und Demokratie angeht... :D
Gruß
Pamela
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Pamela » 26.09.2010, 21:33

Danke liebe mohn.
Gruß
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steckchen
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von steckchen » 26.09.2010, 22:07

Pamela hat geschrieben:Liebe brunnenkresse,
danke für Deine Worte- und ja, in der Tat ich liebe Ghana sehr.
Und genau aus diesem Grund habe ich das Bedürfnis hier zu schreiben, denn die besten Freunde, die ich habe sind Ghanaer, und es macht mich wütend wenn die westafrikanischen Bezzis den Ruf der Schwarzen in D generell zerstören.
Und ich glaube auch, dass in Ghana zum Großteil sehr sehr gute Menschen leben - aber hier in D... :? mein Mann wollte die letzten beiden Jahre nichts mehr mit seinen Landsleuten in D zu tun haben, da er nicht mit Kriminellen in einen Topf geworfen werden wollte.

Und Du hast auch Recht, dass ich im Moment viiiel Zeit habe. :wink:
Seit der Geburt unseres Sohnes bin ich zuhause und mache ein zusätzliches Fernstudium per Internet - da habe ich 1001geschichte immer mindestens geöffnet während ich arbeite. :)
brunnenkresse hat geschrieben:Ich nehme mal an,dein Mann hat dasselbe Bildungsniveau wie du. Gespräche auf Augenhöhe.
Ja, wir haben ein ähnliches Bildungsniveau und es kommt hinzu, dass mein Mann meiner Kultur dieselbe Offenheit entgegengebracht hat, wie ich seiner. Er schätzt deutsche Pünktlichkeit und liiieeebt mein deutsches Essen. Genauso kann ich z.B. beinahe alle typischen ghanaischen Gerichte kochen, und schon ein bisschen seine Sprache verstehen... Wir ergänzen uns hervorragend - ich hoffe, dass alles so bleibt wenn wir nun den Schritt in seine Heimat wagen.

Ein weiteres NOGO in Ghana ist übrigens, dass die Frau einen höheren Bildungsstand hat als der Mann.
Das würde ich jetzt aber so auf binationale Ehen nicht übertragen, da die Bedingungen hier in D eben oft andere sind...
Hallo Pamela,

ja, das ist wohl in fast allen Ländern so, daß es ein Nogo ist, daß der Mann im Bildungsniveau und im Gehalt unter dem der Frau liegt. Selbst bei uns wird man schief angeschaut, wenn das so ist. In der DDR hingegen war das kein Problem. War ja nicht alles schlecht :?
Pamela hat geschrieben:Eine andere ghanaische Freundin von mir hätte nach dem Studium in D einen klasse Job bei der deutschen Firma bekommen, wo sie ihre Abschlussarbeit geschrieben hat, so hätte sie in D bleiben können! Sie hat aber abgelehnt weil sie zurück nach Ghana wollte!!
Ich hoffe, dass die Entwicklung Ghanas weiter positiv ist, was Bildung, Wirtschaft und Demokratie angeht... :D
Und was Du über Deine Ghanaische Bekannte schreibst, ja, das sind sie, die Fachkräfte, die wir hier dringend brauchen würden, aber die Guten gehen häufig und die Schlechten bleiben mindestens genausohäufig. :wink: Für die Entwicklung Ghanas drücke ich auch die Daumen. Auf daß die Koforidua-Clique dort bleibt, wo sie herkommt. :lol:

LG
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Pamela » 26.09.2010, 22:17

steckchen hat geschrieben:Auf daß die Koforidua-Clique dort bleibt, wo sie herkommt.
Wenn ich denn mal nach Koforidua komme, dann schaue ich mir die Herren in den Internetcafes etc. mal genauer an... :mrgreen:
Übrigens - wo siehst Du denn die ganzen Kontaktanzeigen von Ghanaern?
steckchen hat geschrieben:Und was Du über Deine Ghanaische Bekannte schreibst, ja, das sind sie, die Fachkräfte, die wir hier dringend brauchen würden, aber die Guten gehen häufig und die Schlechten bleiben mindestens genausohäufig
Ja, die Fachkräfte bleiben nicht hier, denn sie bekommen in D kaum die Möglichkeit nach dem Studium in ihrem Beruf zu arbeiten.
Es bleiben nur die, die ihr Studium abbrechen... :twisted:
Gruß
Pamela
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eavan
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von eavan » 27.09.2010, 10:39

steckchen hat geschrieben:
ja, das ist wohl in fast allen Ländern so, daß es ein Nogo ist, daß der Mann im Bildungsniveau und im Gehalt unter dem der Frau liegt. Selbst bei uns wird man schief angeschaut, wenn das so ist. In der DDR hingegen war das kein Problem. War ja nicht alles schlecht
Wie so muss das immer ein NOGO sein und wieso werden die Pärchen schief angeschaut, den Menschen sieht man das Bildungsniveau doch nicht an. Es ist generell ein Problem wenn , das Bildungsniveau der Frau höher ist als des Mannes, daraus entwickeln sich äusserst selten Beziehungen und wenn scheitern sie sehr schnell.

Und in der DDR war das kein Problem? Das kann ich mir nicht vorstellen, denn Männer sind alle gleich gestrickt und wenn Mann dummer ist als Frau (ich bezeichne das jetzt mal so) das kann Mann gar nicht ertragen, das geht absolut gegen sein EGO. Gleiches Niveau oder niedriger das kann Mann akzeptieren. Ich kenne auch sehr wenige Frauen, die mit einem Mann eines niedrigeren Bildungsniveau eine Beziehung eingehen würden.
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eavan
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von eavan » 27.09.2010, 13:29

Hallo Biggi
Ach und eines noch zu der Aussage in der DDR wäre das kein Problem gewesen.
Das habe ich nicht behauptet sondern steckchen, ich bin nicht in der ehemligen DDR groß geworden, deshalb habe ich ja auch
Und in der DDR war das kein Problem? Das kann ich mir nicht vorstellen,
geschrieben

Wir hatten Freunde in der damaligen DDR und ich war auch als 10jährige dort, ich weis schon Bescheid was da drüben so abging.
Zuletzt geändert von eavan am 27.09.2010, 13:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von eavan » 27.09.2010, 13:33

Ach nochwas welcher Bildungsstand oder welches Bildungniveau ein Mensch hat, sieht man ihm nicht an.
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Ines

Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Ines » 27.09.2010, 18:46

Liebe Eavan!
Was ging denn bei uns "drüben" so ab? Ich denke, jeder hat auch ein ganz anderes Empfinden. Ich kenne einige Leute, denen es gut geht und die der DDR nachtrauern z.B., die fanden es toll zu DDR-Zeiten und dann gibt es wieder andere, die froh sind, so wie ich. Aber es war nicht alles schlecht bei uns und nein ich bin keine Rote Socke.
Allerdings hatte ich noch nie weder jetzt noch früher Probleme mit dem Bildungsstand des Partners oder dass sich der Partner mir unterlegen fühlt oder auch umgekehrt etc. Es kommt wie bei allem immer auf den Menschen selbst an.
Und auch zu DDR-Zeiten gab es Bezness, ich kenne einige Frauen, die so in den Westen kamen undzwar mit Hilfe eines Mannes, den sie gar nicht liebten, sondern es ging nur darum rüber zu kommen, danach ließen sich diese Frauen - soweit ich von einigen weiß - scheiden. Ja, das gab es auch.

LG Ines

eavan
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von eavan » 27.09.2010, 20:22

Ich antworte dir gerne Ines, aber das ist dann Off Topic

Was ging ab drüben in der DDR, meine Empfindungen. Zum Bsp. das man seinem Nachbarn oder auch guten Freunden oder der Familie nie zu 100 % trauen konnte, ob sie keine Stasispitzel wären und man dann in diese schreckliche Mühlen des States der DDR geriet, vielleicht sogar noch im Knast. Wenn wir Pakete rüber schickten, mussten wir peinlichst darauf achten in was wir veschieden Dinge einpackten, das bloss kein kapitalistisches Gedankengut in der Republik landet und damit unsere Freunde Ärger mit der Stasi bekamen. Einmal es war zur Konfirmation meiner Freundin und dem Patenkind meiner Großtante, kam das Paket erst gar nicht an. Waren ja auch schöne Sachen drin. Postgeheimniss sowas kannte man da nicht. Es gab auch teilweise nicht immer genug Dinge zu kaufen auch Lebensmittel (nicht die Grundnahrungsmittel)waren manchmal, nicht immer vorhanden. Und noch so einiges, meine Tante kam ja regelmässig zu Besuch, da war man schon bestens informiert.
Mein Papa musste immer zur Leipziger Messe der hat es bis auf den Tod gehasst da rüber zu fahren, weil er diese Geschleime der etwas besseren in der DDR Gesellschaft nicht leiden mochte, ausserdem hatte ihn mal jemand mit ausserhalb von Leipzig mitgenommen, was du auch mit Sicherheit weist streng verboten war und der jenige welche ein ganz großes Risiko auf sich nahm und hat meinem Vater die leeren Läden rund um Leipzig gezeigt wo die Leute nicht wussten was sie kochen sollten, nur um den Leuten die auf der Messe (aus dem Westen) zu zeigen was sie alles haben.

Ahso meine Freundin, hat dann vor ein paar Jahren mal angefragt ob es ein Stasiakte von ihr und ihrem Mann gibt, sie war der Annahme es gibt keine von ihnen und musste dann feststellen , das einer ihren besten Freunde von dem sie es nie erwartet hätte, sie und ihre Familie bespitztelt hat.


Ich kenne einige Leute, denen es gut geht und die der DDR nachtrauern z.B., die fanden es toll zu DDR-Zeiten
das sind die ewig gestrig Denkenden, denen ist nicht zu helfen.
Die Welt braucht Optimisten, die ohne Wenn und Aber das tun, was sie für Richtig erkannt haben.
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Ines

Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Ines » 27.09.2010, 22:14

Hi Eavan!
Danke für Deine Antwort, da kommen doch gleich wieder Erinnerungen hoch:
Das mit den Paketen kenne ich auch noch. Es ging dabei nicht mal um kapitalistisches Gedankengut, nein, es wurde geklaut. Ich hab mir immer ABBA-Poster schicken lassen und die sind seltenst angekommen, da die geklaut wurden. Ich war auch schon mal in einem Haus (!) von einer Bekannten aus der Lehre, die war ne total rote Socke, das Haus hättest Du mal sehen sollen, alles vom Feinsten aus dem Westen, ja, ja und nach außen hin haben genau diese Leute immer so getan, als wären sie ja solche DDR-Getreue.
Das mit den Läden kann ich nicht ganz so unterschreiben, da ich aus Berlin komme und wir hatten immer mehr in den Läden als die Außenbezirke, das war bekannt.
Das mit der Stasi, hm, klar, man mußte vorsichtig sein, im Übrigen gerade bei den Ausländern, die bei uns arbeiteten, z.B. bei den Kubanern, die wurden von unserer Stasi ausgebildet und haben unsereins bespitzelt, das war mir bekannt. Natürlich mußte man aufpassen und die Stasi ist so ein eigenes Thema, da könnte ich so einiges erzählen. Aber das würde wirklich diesen Thread sprengen.
Aber es handelt sich hier ja um Mentalitätsunterschiede und da kann man sagen, die gibt es deutsch/deutsch doch auch.

LG Ines

Anaba
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Anaba » 27.09.2010, 22:38

z.B. bei den Kubanern, die wurden von unserer Stasi ausgebildet und haben unsereins bespitzelt, das war mir bekannt.
Das hab ich ja noch nie gehört.
Ihre Betreuer ja, aber die einfachen Arbeiter von der Stasi ausgebildet ?
Sie wurden doch selbst bespitzelt.
Liebe Grüße
Anaba

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“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

Ines

Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Ines » 27.09.2010, 22:46

Liebe Anaba! Mein Ex-Kubaner u.auch andere haben es mir erzählt,die haben sich gegenseitig bespitzelt.Ich habe 7 Jahre m.Kubanern u.a.zusammengearbeitet.Auch meine Freundin hat mir das erzählt.Die meisten Kubaner,d.bei uns arbeiten durften,waren Gefolgstreue.

Anaba
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Anaba » 27.09.2010, 22:49

Ines hat geschrieben:Liebe Anaba! Mein Ex-Kubaner u.auch andere haben es mir erzählt,die haben sich gegenseitig bespitzelt.Ich habe 7 Jahre m.Kubanern u.a.zusammengearbeitet.Auch meine Freundin hat mir das erzählt.Die meisten Kubaner,d.bei uns arbeiten durften,waren Gefolgstreue.
Mag ja sein, aber sie wurden niemals von der Stasi ausgebildet.
Bei den Kubanern durften sicher sowieso nur linientreue ins Ausland reisen.
Die haben Infos dann freiwillig gegeben.
Liebe Grüße
Anaba

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Ines

Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Ines » 27.09.2010, 22:58

Du kannst mir das glauben.Ich hab das auch nach der Wende gehört.Über das Thema Stasi könnte ich fast ein Buch schreiben.Frauen,d.mit nem Ausländer zusammen waren,wurden registriert.

Anaba
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Anaba » 27.09.2010, 23:03

Ines hat geschrieben:Du kannst mir das glauben.Ich hab das auch nach der Wende gehört.Über das Thema Stasi könnte ich fast ein Buch schreiben.Frauen,d.mit nem Ausländer zusammen waren,wurden registriert.
Das ist wieder was anderes.
Natürlich war denen jeder Westkontakt oder Kontakt zum Ausland bekannt.
Aber lang ist´s her.
Liebe Grüße
Anaba

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rose-angely
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von rose-angely » 28.09.2010, 10:23

june11

wie geht es dir, wo steckst du?
bist du schon mit all den vollgeschriebenen Seiten so zugedeckt, daß du nur schwer wieder rauskrabbeln kannst?

Fehlst uns.... mir hier


rose-angely
there is a place beetween right and wrong, good and bad - i am there, waiting 4 u!!!!!

eavan
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von eavan » 28.09.2010, 11:41

Hallo Biggi
eavan, ich bin so eine die den guten alten Zeiten nach trauert..mir ist da wohl auch nicht zu helfen..
Bitteschön gerne ich gehöre zu denen die euch eure alten Zeiten mit Kusshand wieder zurück geben würde :mrgreen: ICH WILL MEIN HONI WIEDER HABEN.. Bild, da musst du ins Saarland fahren nach Wiebelskirchen, da wohnen einige Honi´s :mrgreen: (Achtung Ironie)


Und ich krieg nen echt dicken Hals, wenn ich solche Gruselgeschichten über uns " Ossis" höre, von wegen wir hatten nichts zu futtern und so..ist doch totaler Schwachsinn!!..
Ich habe nie behauptet das ihr nicht zu futtern hattet. Aber für verschiedene Lebensmittel musste ihr anstehen, das steht fest, das wusste ich nicht nur schon vor 25 Jahren, das haben mir auch sehr viele jetzt bestätigt, um mir ein besseres Bild zu machen hole ich mir die Meinung von mehreren Leuten ein.
Jetzt mach mal halblang, fakt ist das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Familie zählten damals verdammt mehr als HEUTE..
meinst du das wäre bei uns im Westen anders gewesen, da irrst du dich aber. Also da wo ich her bin, ist das immer noch so, gutes Nachbarschaftsverhältnis und vor allem das Zusammengehörigkeitsgefühl der Familie.
Sicher ist aber auch, das einige von den richtig guten Stasi Spitzeln noch heute und auch hier unterwegs sind, nur das sie unter einem anderen Verein arbeiten!!
Das ist etwas was mich auch ankotzt, wenn es nach mir gegangen wäre hätte ich alle die mit diesem Amt zu hatten entlassen.

Ich kann auch nix dafür das das mit der Wiedervereinigung so schnell ging und man keine Zeit hatte sich langsam (ich meine damit 2 verschiedene Staaten, eine demoratischere DDR mehr Reise und Meinungsfreiheit und so weiter und die BRD)an einander zu gewöhnen, ich habe diesen Machtgeilen, den unbedingt in die Geschichte eingehenden Bundeskanzler noch nie in meinem Leben gewählt. Ich hatte mich damals 1989 gefreut für die Menschen und dachte jetzt können sie auch mal reisen wohin sie möchten, die Meinungsfreiheit stellt sich langsam ein, so peu à peu der Demokratie näher zu kommen, aber das wir so schnell wieder vereint werden, das war für mich schon ein Schock,das ging mir viel zu schnell (schliesslich und endlich lagen 40 Jahre dazwischen wo die die Lebensweise und Denkweise, sowas von Unterschiedlich war )und mir war damals schon klar, das geht nicht gut.

Was meinst du warum Kohl, das damals beschleunigt hatte, im Westen wäre er nicht mehr gewählt worden und dem Osten hatte er das blaue vom Himmel versprochen und Oskar der euch damals sagte was auf euch zukommt , ja den habt ihr verhöhnt und nun müssen wir damit Leben und das beste daraus machen. Und deswegen kotzt es mich an wenn ich denn höre, hätten wir unsere DDR wieder, da hättet ihr euch anders entscheiden müssen, denn es lag in eurer Hand. Ohne Gorbatschow und seine Perestroika wäre dieser Umbruch in der DDR nicht möglich gewesen, denn nach den alten Spielregeln der UDSSR hätte schon bei der ersten Montagsdemo die Russische Armee da gestanden. Aber das ist nun alles Geschichte für mich zählt die Zukunft, das man versuchen sollte es da besser machen und nicht immer wieder die alten Kamellen raus zukramen.

Weist du es gibt eine Spruch , hätte der Hund nicht geschissen, hätte er den Hasen bekommen. Das heisst wir können die Vergangenheit nicht mehr ändern.

Nix fur ungut, das ist meine Sichtweise der Dinge. Biggi ich akzeptiere allerdings auch deine Sichtweise.
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Maria
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Maria » 28.09.2010, 12:07

Habe ein paar Tage nicht mehr hier gelesen und erwartete noch über die Mentalitätsunterschiede schwarz-weiss zu lesen und stelle mit Überraschung fest, daß wir bei Ossi-Wessi gelandet sind!

Eaven sagt: "Ich kann auch nix dafür das das mit der Wiedervereinigung so schnell ging und man keine Zeit hatte sich langsam (ich meine damit 2 verschiedene Staaten, eine demoratischere DDR mehr Reise und Meinungsfreiheit und so weiter und die BRD)an einander zu gewöhnen, ich habe diesen Machtgeilen, den unbedingt in die Geschichte eingehenden Bundeskanzler noch nie in meinem Leben gewählt. Ich hatte mich damals 1989 gefreut für die Menschen und dachte jetzt können sie auch mal reisen wohin sie möchten, die Meinungsfreiheit stellt sich langsam ein, so peu à peu der Demokratie näher zu kommen, aber das wir so schnell wieder vereint werden, das war für mich schon ein Schock,das ging mir viel zu schnell (schliesslich und endlich lagen 40 Jahre dazwischen wo die die Lebensweise und Denkweise, sowas von Unterschiedlich war )und mir war damals schon klar, das geht nicht gut"

Ich wiederhole hier für alle die die Vergangenheit nachtrauern, was gut informierte Leute mir diesbezüglich gesagt haben: hätte Kohl nicht so schnell gehandelt, wäre die Flucht aus der DDR nicht zu stoppen gewesen. Heute hätten wir 79 Millionen Menschen in Westdeutschland und 1 Million über 80Jährige in Ostdeutschland (vielleicht ein bißchen übertrieben :lol: )
Wegen mein Bedürfnis über mein Afrika-Herz zu sprechen, überlege ich, ob ich vielleicht einen neuen Thread eröffne?
Es gibt immer ein Licht am Ende des Tunnels

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