Wahre Geschichten in Schwarzafrika

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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Maria
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Re: Wahre Geschichten in Schwarzafrika

Beitrag von Maria » 14.10.2010, 16:29

Bei Anmachen von Westafrikanern habe ich von Bezzi gelernt, wenn man nicht beschimpft oder als unanständige Frau bezeichnet werden will, weil man klar sagt, man will nichts von den Typen, dass sie sehr sehr gern akzeptieren, ihre Nummer zu geben oder man sagt einfach "I'm busy now but I'll see you later" wann auch immer...

Er akzeptiert das und es ist dann anscheinend kein schlechtes Benehmen, wenn man dann später einfach nicht auftaucht und auch nie bei ihm anruft. Hab ich ein paar Mal ausprobiert, als ich noch mit Bezzi zusammen war und nicht immer mit mehreren bestimmten, aber doch wohl zu freundlichen "Nein" "kämpfen" und mich dann doch beleidigen lassen wollte - und es hat jedes Mal funktioniert.
Ich glaube, dein Bezzi wollte dich auf dem Arm nehmen! :lol: :lol: Ich habe die afrikanischen Frauen beobachtet, wie sie lästige Anmacher fernhalten. Sie gucken sehr böse und schreien ihn an: "Laß mich in Ruhe!!!" Ich habe auch nie beobachtet, daß sie anschliessend beschimpft wurden. Es kann natürlich sein, daß sie bei uns weissen anders reagieren. Allerdings wende ich auch immer diese Methode an und die Typen bleiben mir dann sofort vom Leib. Der beste Weg ist aber sich fern von den Lokalen zu halten, wo man sie trifft. Seitdem ich nicht mehr dort gehe, treffe ich auch keine mehr. In der Straße tut sich nichts.
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sonnenblume2008
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Re: Wahre Geschichten in Schwarzafrika

Beitrag von sonnenblume2008 » 14.10.2010, 21:03

Maria hat geschrieben: Ich glaube, dein Bezzi wollte dich auf dem Arm nehmen! :lol: :lol:
Das kann natürlich sein. Gut möglich. Ich kannte sonst keinen Schwarzafrikaner, der mir was anderes gesagt hätte oder mit dem ich über solche Dinge sprach zum "Zweitmeinung" einholen. Mit dem was er sonst so bot, gut möglich. Jedoch hat es funktioniert und ich wurde die Herren jeweils ziemlich schnell los, ganz ohne Schreien und Kreischen und beschimpft zu werden (du weisst, die meisten Schweizer sind friedfertige und harmoniebedürftige Wesen - wir mögen keine Szenen, meistens). :wink:
Maria hat geschrieben: Ich habe die afrikanischen Frauen beobachtet, wie sie lästige Anmacher fernhalten. Sie gucken sehr böse und schreien ihn an: "Laß mich in Ruhe!!!" Ich habe auch nie beobachtet, daß sie anschliessend beschimpft wurden.
Ihr Gehabe wurde von Bezzi als völlig daneben, divenhaft abgetan. Er fand das furchtbar. So seien afrikanische Frauen eben, mit ein Grund warum er nichts für sie übrig habe... :roll: Wir Weissen dagegen wüssten uns zu benehmen. :wink:
Maria hat geschrieben: Es kann natürlich sein, daß sie bei uns weissen anders reagieren. Allerdings wende ich auch immer diese Methode an und die Typen bleiben mir dann sofort vom Leib. Der beste Weg ist aber sich fern von den Lokalen zu halten, wo man sie trifft. Seitdem ich nicht mehr dort gehe, treffe ich auch keine mehr. In der Straße tut sich nichts.
Die Ausdrücke waren "Schla..." und schlimmer. Keinen von denen hab ich in "Lokalen" getroffen. Sondern man trifft sie an der Bushaltestelle, im Supermarkt, im Park... Vor allem im Park, wenn man gern einfach mal auf einer Bank oder der Wiese durchschnaufen und in Ruhe ein Buch lesen möchte.

Stimmt, heute gehe ich nicht mehr allein in den Park mit einem Buch, zu anstrengend - und Zeit hab ich auch kaum... :wink: Doch auch an der Bushaltestelle und im Supermarkt haben die Anmachen aufgehört, obwohl ich täglich Schwarzen begegne und die mich sehr wohl anschauen. Wahrscheinlich schaue ich heute einfach anders zurück (d. h. ich ignorier sie einfach und ermutige damit nichts, wie früher vielleicht unbewusst, weil ich vielleicht schauen wollte, ob es nicht ein Kolleg von Bezzi ist, den ich kennen sollte - wer weiss, wie das alles kam, ich war offen und interessierte mich natürlich für Bezzi und seine Freunde...) und ja, leider trau ich keinem mehr, auch wenn es schade ist. Für mich sind sie zu gefährlich, zu wenig kann ich einschätzen, ob es nicht doch ein Bezzi ist, der mir gegenüber steht. Muss auch nicht sein. Vielleicht irgendwann wieder. Vielleicht bleibt immer dieses Misstrauen Schwarzen gegenüber. Ich weiss es heute nicht.

Die Geschichte hat mich verändert. Ich denke, es wäre nicht gut, wenn nicht. :wink:

Grüsse
Sonnenblume
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Maria
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Re: Wahre Geschichten in Schwarzafrika

Beitrag von Maria » 15.10.2010, 10:58

Ich fühlte mich bald wie ein Magnet für diese Schwarzafrikaner, auch Frauen
Dieses Thema haben wir schon angesprochen. Sie haben denke ich einen stärkeren 6.ten Sinn als wir. Sie spüren sehr schnell, wenn sie mit einer Weissen zu tun haben, die sie kennt, die mit ihrengleichen zu tun hat. Es wundert mich immer wieder. Deshalb sollten wir auf unsere Blicke und auf unser Verhalten achten, wenn man die Szene - als "Drogenentzug " - vermeiden will.

Was die Anmache angeht ist ignorieren glaube ich in der ersten Zeit die beste Anwort, danach kann einen kalten "kennen wir uns"? kommen und als letztes : "Belästigen Sie mich bitte nicht - sonst rufe ich die Polizei (optional)!"
Ich habe auch weisse Frauen beobachtet, die sich aus Höflichkeit auf ein Gespräch einlassen und dann die Kerle nicht mehr los werden. Das würde ich ganz unterlassen.
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sonnenblume2008
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Re: Wahre Geschichten in Schwarzafrika

Beitrag von sonnenblume2008 » 15.10.2010, 13:13

Maria hat geschrieben:
Was die Anmache angeht ist ignorieren glaube ich in der ersten Zeit die beste Anwort, danach kann einen kalten "kennen wir uns"? kommen und als letztes : "Belästigen Sie mich bitte nicht - sonst rufe ich die Polizei (optional)!"
Ich habe auch weisse Frauen beobachtet, die sich aus Höflichkeit auf ein Gespräch einlassen und dann die Kerle nicht mehr los werden. Das würde ich ganz unterlassen.
Ja, Maria. Genau so sollten wir handeln und uns NICHT ihrer Kultur anpassen, hier in unserem Land, auch nicht wenn es wirkt - bei Besuchen in Nigeria kann man dann ja die nigerianische Variante anwenden - allerdings dürfte man da sooo gut von Bezzi selbst beschützt werden, dass es nie zu so einer Anmache kommt.

Das Problem ist nur, wie du schon sagst, dass viele Frauen hier, vielleicht ist das auch kulturell bedingt und trifft etwas mehr auf die Schweiz zu als auf Deutschland, gelernt haben, prnizipiell immer höflich zu sein und dass ein bestimmtes "Nein" genügt, um Nein zu sagen. Sie müssen erst differenzieren lernen, mit wem sie gerade sprechen: Bei einem Deutschen oder Schweizer reicht so ein Nein vermutlich aus (manchmal auch nicht - wurde auch schon von Schweizern angemacht und musste mit Polizei drohen) und er versteht. Bei Leuten aus anderen Kulturkreisen ist man dann schon mitten in der Diskussion und er sieht doch reale Chancen, noch zu landen, wenn er nur hartnäckig genug ist.

Bezzi hat mir immer wieder gesagt, ich hätte soooo ein gutes Herz (ich hörte das natürlich gern) und sei so nett. In mehreren Situationen hat er mir geholfen, wie ich besser verhandeln könnte und mich durchsetzen, also nicht zu nett bin und dann übervorteilt werde (z. B. im Job). Ich hab viel von ihm gelernt, dass ich noch heute anwenden kann und wirkt. Ja, der geborene Business Man - und Betrüger. Immer schön alles für seine Zwecke.

Ich erhalte seit letzter Woche Mails von ihm (2). Irgend eine Einladung zu einem Live Health Club oder so was. Ich hab's mir natürlich nicht angesehen und klicke auf rein gar nichts. Die Subjects sind "Hi" und später "Did you get my invite?", also so gewählt, dass ich erst mal durchatmen musste... - Ich vermute, das ist kein Zufall, wie bei allem bei ihm. Entweder möchte er, dass ich Kontakt zu ihm aufnehme (vielleicht hat ihn ja seine Ehefrau abserviert) oder aber er versucht grad, ein neues Spielchen, vielleicht irgend eine Online-Abzocke. :wink:

Natürlich gehe ich nicht darauf ein, ignoriere. Schreibe es hier nur rein, falls euch so was bekannt vorkommt und ihr was zu diesem Club wissen würdet (die Webseite und sein Profil ging ich mir auch nicht anschauen und ich werd die Mails nun löschen).

Grüsse
Sonnenblume
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brighterstar007

Re: Wahre Geschichten in Schwarzafrika

Beitrag von brighterstar007 » 17.10.2010, 16:40

Liebe Brunnenkresse,

"Europa - ein Mythos..." Wer wird dies schon glauben in Schwarzafrika ? Vielleicht, wenn ein insider, wie der Senegalese,
Klartext spricht. Es sieht vom Titel so aus, als hätte er viele leidvolle Erfahrungen machen müssen...

Ansonsten werden sie denken, dass du neidisch bist/ihnen ihren zukünftigen Reichtum/ Erfolg nicht gönnst etc.

Wie schnell gelangen die Leute, die so viele Strapazen auf sich genommen haben, dann hier in die Versuchung, illegal tätig
zu werden. Alles andere, eine total schwere, gänzlich neue Sprache lernen, mühsam mit Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt
kämpfen, andere Sitten (Pünktlichkeit, Umgang mit Geld/ Sparen usw.), dauert doch viel zu lange - wobei ich bewusst NICHT behaupte,
dass es nicht solide ehrliche Afrikaner bei uns gibt. Selbst dann, ist deren Lebensanschauung ( oft Polygamie-Prägung) meistens NICHT
mit der unseren zu vereinbaren.

Liebe Grüße

Brighterstar
Zuletzt geändert von brighterstar007 am 17.10.2010, 23:20, insgesamt 1-mal geändert.

BabsD
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Re: Wahre Geschichten in Schwarzafrika

Beitrag von BabsD » 17.10.2010, 20:39

Danke für den Buchtipp, ich glaube, ich werde es mir besorgen.

Ob sie ihm wohl glauben? Denn offensichtlich hat er es ja auch 'geschafft'.

Uns Europäern glaubt auch keiner, ich hab's inzwischen aufgegeben. Wenn ich manchmal so mit den Jungs rede und mir ihre oft simplen und naiven Vorstellungen anhöre, könnte ich fast heulen, ich möchte sie schütteln und sagen, tut das nicht, ihr werdet euch verändern, es ist so schade um euch.
Was wahrscheinlich genau so naiv von mir ist, ich weiß ja, dass viele dort keine Perspektive haben. Und den Druck der Familie im Nacken. Schau, der Sohn vom Nachbarn hat es auch nach Europa geschafft und schau, wie gut die Familie jetzt lebt. Ob der sich das Geld irgendwie ergaunert hat und selber irgendwo illegal haust oder wie auch immer, das interessiert keinen.

Hauptsache, er versorgt die Familie und diese gewinnt an Ansehen im Dorf. Scheitern gibt's nicht, welche Schande. Ich würde mir wünschen, dass die, die es hier zu nichts bringen, endlich mal den Mund aufmachen würden. Einzeln wird das zwar nichts, aber vielleicht irgendwann mal im Kollektiv?

Eher auch nicht. Ich weiß ja, wie es bei mir war. Und das ohne Erwartungsdruck im Genick. Als ich zum ersten Mal ins Ausland ging, entgegen aller Ratschläge, wäre ich am liebsten nach 3 Wochen zurückgekehrt.
Aber die Blöße hätte ich mir niemals gegeben, ich habe das Jahr durchgezogen. Aber das ist nicht zu vergleichen. Es gibt übrigens Fernsehspots in Senegal, mit denen vom Auswandern abgehalten werden soll, indem die harte Realität gezeigt wird. Die find ich ganz gut.

luna2000
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Re: Wahre Geschichten in Schwarzafrika

Beitrag von luna2000 » 18.10.2010, 01:29

brunnenkresse hat geschrieben:Hallo sonnenblume2008,

ich kann mich dir nur 100% anschließen, dass unser eigenes Verhalten sehr viel beeinflussen kann!
Da sich erfahrungsgenäß die meisten Migranten hier in der Regel nicht nach unseren Verhaltensvorstellungen richten können,warum auch immer, ist es notwendig, deren Sprache zu erlernen, wenn wir mit ihnen auskommen wollen oder müssen.

Ich machte schon einmal als Jugendliche beim Fortgehen diese Erfahrung. Als eher offener,fröhlicher,herzlicher Typ, spürte ich bald,dass unsere türkischen Gastarbeiter in der Stadt daraus interpretierten, dass ich Interesse an Sex mit ihnen hätte. Es kam zu wirklich gefährlichen Situationen, und ich änderte mein Verhalten auf Rat einer erfahrenen Globetrotter-Freundin. Ich übte, durch Menschen hindurch zuschauen. Das wirkte!
...
LG brunnenkresse
Nein!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Es ist nicht notwendig, die Sprache der Einwanderer zu lernen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Die Einwanderer sollen unsere Sprache lernen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich werde mich nicht an diese frauenfeindichen fremden Kulturen anpassen. !!!!!!!!

Pamela
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Re: Wahre Geschichten in Schwarzafrika

Beitrag von Pamela » 18.10.2010, 14:18

BabsD hat geschrieben: Uns Europäern glaubt auch keiner, ich hab's inzwischen aufgegeben. Wenn ich manchmal so mit den Jungs rede und mir ihre oft simplen und naiven Vorstellungen anhöre, könnte ich fast heulen, ich möchte sie schütteln und sagen, tut das nicht, ihr werdet euch verändern, es ist so schade um euch.
Was wahrscheinlich genau so naiv von mir ist, ich weiß ja, dass viele dort keine Perspektive haben. Und den Druck der Familie im Nacken. Schau, der Sohn vom Nachbarn hat es auch nach Europa geschafft und schau, wie gut die Familie jetzt lebt. Ob der sich das Geld irgendwie ergaunert hat und selber irgendwo illegal haust oder wie auch immer, das interessiert keinen.

Hauptsache, er versorgt die Familie und diese gewinnt an Ansehen im Dorf. Scheitern gibt's nicht, welche Schande. Ich würde mir wünschen, dass die, die es hier zu nichts bringen, endlich mal den Mund aufmachen würden. Einzeln wird das zwar nichts, aber vielleicht irgendwann mal im Kollektiv?
Hallo Babs,

genauso ist es!

Aber man kann es den Menschen kaum verdenken an das "Paradies" Europa zu glauben, oder nicht?
Die größten und dicksten Häuser hier in Ghana gehören Ghanaern, die in Europa oder Amerika leben. Ghanaer in D nehmen dafür Kredite auf und pulvern ihr gesamtes Geld dahin. Was für schmutzige Jobs sie dafür machen - das wissen doch die Daheimgebliebenen nicht!In Ghana machen sie dann alle zwei Jahre auf Heimaturlaub einen auf "dicke Hose", und laufen andauernd mit Anzug und Krawatte rum, inklusive Goldkettchen und Uhr etc.
Es ist übrigens ein allgemein gültiges Phänomen, dass Auwanderer ihren Angehörigen in der Heimat selten die Wahrheit sagen. Ich hatte an der Uni ein Seminar zum Thema "Migration" besucht. Da haben wir Briefe von Auswanderern gelesen - kein einziger schrieb von Schwierigkeiten (die es sehr wohl gab) - alle schwärmten vom neuen und "besseren" Leben...
Gruß
Pamela
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Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes.
(P. Scholl-Latour)

Maria
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Re: Wahre Geschichten in Schwarzafrika

Beitrag von Maria » 18.10.2010, 15:59

Ghanaer in D nehmen dafür Kredite auf und pulvern ihr gesamtes Geld dahin. Was für schmutzige Jobs sie dafür machen - das wissen doch die Daheimgebliebenen nicht!In Ghana machen sie dann alle zwei Jahre auf Heimaturlaub einen auf "dicke Hose", und laufen andauernd mit Anzug und Krawatte rum, inklusive Goldkettchen und Uhr etc.
Das sind noch die seltenen Ehrlichen. Du sagst nicht, daß die Kredite meistens von einer weissen Frau begürgt sind und in 95% der Fälle von ihr zurückgezahlt werden, weil die Herren kurz danach so wie so ihren Job verlieren.
Viele schaffen das auch mit schmutzigen Mafia-Geschäften, noch schneller und üppiger als mit von der abgezocktzen Weisse gebürgten Kredit.
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Pamela
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Re: Wahre Geschichten in Schwarzafrika

Beitrag von Pamela » 18.10.2010, 16:50

Maria hat geschrieben:
Ghanaer in D nehmen dafür Kredite auf und pulvern ihr gesamtes Geld dahin. Was für schmutzige Jobs sie dafür machen - das wissen doch die Daheimgebliebenen nicht!In Ghana machen sie dann alle zwei Jahre auf Heimaturlaub einen auf "dicke Hose", und laufen andauernd mit Anzug und Krawatte rum, inklusive Goldkettchen und Uhr etc.
Das sind noch die seltenen Ehrlichen. Du sagst nicht, daß die Kredite meistens von einer weissen Frau begürgt sind und in 95% der Fälle von ihr zurückgezahlt werden, weil die Herren kurz danach so wie so ihren Job verlieren.
Viele schaffen das auch mit schmutzigen Mafia-Geschäften, noch schneller und üppiger als mit von der abgezocktzen Weisse gebürgten Kredit.
Hallo Maria,

die meisten Ghanaer nehmen tatsächlich Kredite bei Banken auf. Die Citibank in Stuttgart war da mal der ganz große Renner, da waren die Anforderungen für einen Kredit angeblich nicht so streng.
Schmutzige Geschäfte machen Ghanaer in D natürlich auch (siehe june...), aber meiner Erfahrung nach nicht so häufig wie andere Nationalitäten (Nigeria, Senegal).
Und: Die Ghanaer in D gehen zum Großteil auch einer geregelten Arbeit nach.
Gruß
Pamela
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BabsD
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Re: Wahre Geschichten in Schwarzafrika

Beitrag von BabsD » 19.10.2010, 01:40

Aber man kann es den Menschen kaum verdenken an das "Paradies" Europa zu glauben, oder nicht?
Nein, kann man natürlich nicht.
und laufen andauernd mit Anzug und Krawatte rum, inklusive Goldkettchen und Uhr etc.
Igitt, ja, die kenn ich auch. Letztens war ich mit einer dt. Bekannten in einem Restaurant, da war auch so ein Typ, den kannte ich aber zufällig von früher, er lebt inzwischen in D. Machte einen auf dicker Macker, erzählte von 'seinem' Restaurant in D und lud alle seine Bewunderer zum Essen und Trinken ein. Und grinste mich dabei fett an. Was mich irritiert hat, denn er wusste ja, dass ich weiß, was er macht (Küchenhilfe in einem Hotel). Eine Verwandte meines Mannes war auch unter seinen Anhängern, ein junges Mädel. Ich fragte sie hinterher, was sie von dem Typ hält. Sie hätte ihn am liebsten geheiratet. Ich habe sie gefragt, wieso sie glaubt, dass er die Wahrheit sagt, es könne ja auch sein, dass er in D kein dicker Macker ist. Verwunderte Antwort: 'Hast du nicht seine Klamotten gesehen? Und er hat ALLE eingeladen, er MUSS Geld haben'. Ach ja, logisch, da verstand ich auch sein Grinsen. Ich hab sie dann noch gefragt, was wäre, wenn er das Geld gar nicht verdient, sondern z.B. von seiner Frau hätte (er ist in D verheiratet). Sie hat laut gelacht. Meine dt. Bekannte war entsetzt darüber, dass sie das so lustig fand. Da ich aber gerade einen meiner seltenen senegalesischen Denk-Flashs hatte, hab ich nachgefragt, warum sie so lacht. Antwort, im Brustton der Überzeugung: 'Es gibt keine Frauen, die ihren Männern Geld geben!' 'Ok, und wenn er ihr das Geld gestohlen hat oder Drogen verkauft oder jemanden überfallen hat?' 'Dann wird Gott ihn bestrafen.' Tja, was will man da machen.

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Re: Wahre Geschichten in Schwarzafrika

Beitrag von Maria » 19.10.2010, 10:08

Ja das können sie sehr gut: uns das Gefühl geben, daß sie viel Geld haben. Dann denkt man: Ok, mit ihm kann ich versuchen, er wird mir nicht auf der Tasche liegen. Und sobald man mit ihnen zusammen ist, Pustekuchen! Da ist plötzlich (für uns) das Geld verschwunden. Wir werden nur noch abgezockt, gedrängt um Bürgschaften zu unterschreiben, immer wieder Geld zu leihen, für das Restaurant, die Miete, den Strom usw... zu bezahlen. Nein sagen nützt nicht. Sie versuchen es immer wieder und sind die Weltmeister in Abzocken! Mit Geld können die Wenigsten umgehen. Es wird immer sofort alles ausgegeben. Vorausplanung ist nicht angesagt. Wenn Geld fehlt, findet sich in Europa immer Geld, ob aus der Tasche der weissen Freundin, oder der Banken, oder krummen Geschäfte. Geld finden sie hier immer.
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Re: Wahre Geschichten in Schwarzafrika

Beitrag von BabsD » 19.10.2010, 12:31

Zum Thema Vorausplanung könnte ich Bücher schreiben. Ich glaube, meine deutsche Vorausplanungs-Mentalität hat mich in Afrika die meisten Nerven gekostet. Sinnlos. Hab ich aber dann eingesehen ;) Es geht immer.... irgendwie....

Ich frage mich, warum man bei Afrikanern so oft das Gefühl hat, man müsse helfen. Nur wegen dem Druck und der Anbettelei? Wäre man bei einem Deutschen auch so freigiebig? Wenn nein, warum dann bei Afrikanern?

Maria
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Re: Wahre Geschichten in Schwarzafrika

Beitrag von Maria » 19.10.2010, 14:35

Jetzt aber Brunnenkresse machst du mich neugierig. Versuch den Grund zu formulieren. Wir alle sind bei ihnen Opfer von diesem Helfersyndrom gewesen. Und ganz klar, bei einem deutschen Penner, der kiffen würde, kaum lesen und schreiben könnte, krumme Sachen machen würde, keine Wohnung und kein Geld hätte, würden wir uns nicht verlieben und würden höchstens 1 Euro im Hut geben. Warum geben wir den Afrikanern 3000 Euros oder viel viel mehr? Das ist eine sehr gute Frage?
Mehrere sagten mir, sie hätten das gute Gefühl, Entwicklungshilfe zu leisten. Mir reicht es zu wissen, daß ein Teil der vielen Steuer, die ich hier zahlen muss, für die EH abgezweigt ist.


Es scheint eine Fortsetzung des Dreieckshandels des 17 Jahrhunderts zu sein. Es ist im kollektiven Gedächtnis eingeschweißt und wir setzen ihn unbewusst fort, dabei sind wir jetzt die Opfer...

Eine Theorie?
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