Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Gibt es Probleme in der Erziehung? Droht Kindesentzug oder -entführung? Wie kann man sich davor schützen? Hier könnt Ihr Euch austauschen!

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lawgiver
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von lawgiver » 18.11.2010, 01:53

Hallo Medina,

habe mich gerade so durchgelesen...und es tut mir wirklich sehr leid,doch du musst was unternehmen,dass liegt doch wohl auf der Hand.

Ich selbst bin im Moment im Ausland und kämpfe um meine Tochter,die von ca.6 Monaten entführt wurde!!

Ich habe einen SEHR GUTEN Anwalt in Köln......kennt sich super im arabischem Recht aus und kann zum Beispiel durch Anrufe überprüfen lassen,ob dein Mann in Marokko bekannt ist! Auch dort darf MANN nicht alles machen was er will....

Wünsche Dir alles Gute....Lawgiver

steckchen
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von steckchen » 26.11.2010, 12:38

a'isha hat geschrieben: Warum hätte ich mir als Muslimin denken können was da für Probleme kommen? Ich bin davon ausgegangen das er wirklich so ist wie er sagt und wie er sich ja auch vor seiner Familie gibt.
Ich weiss halt nicht wie lange ich es noch ertragen kann mich runtermachen zu lassen, ständig und überall kontrollieren zu lassen, etc. Ausserdem möchte ich nicht das mein Sohn einen solchen Vater zum Vorbild hat.
Hallo A'ischa,

Du hättest Dir das als Muslimin vielleicht deshalb denken können, weil man eigentlich davon ausgeht, daß ein Mensch, bevor er zu einem neuen Glauben übertritt, sich ein rundes Bild vom Glauben macht und vor allem von den Menschen, die diesen Glauben leben. Und viele Frauen haben den real existierenden Islam eben so gut kennengelernt, daß sie nicht nur die Finger von muslimischen Männern, sondern vom Glauben insgesamt ließen. Davon kannst Du hier im Forum mehr als genug Beispiele lesen. Ich habe Deinen Beiträge entnommen, daß Du aus einem kleinen Dorf kommst. Wie bist Du denn überhaupt mit dem Islam in Berührung gekommen? Warum bist Du konvertiert? Ihm zuliebe, wie so viele Frauen. Wie hast Du ihn denn überhaupt kennengelernt?
a'ischa hat geschrieben:Einmal hat er mir sogar vorgeworfen ein Verhältnis mit meinem Ex zu haben (der tauchte auf einmal im selben Land am Golf auf) nur weil ich ne SMS beantwortet hatte... mein Mann wollte mich tatsächlich erst anzeigen (dann wäre ich in den Knast gekommen und er hätte das Kind gekriegt).... hat er dann aber doch nicht, wahrscheinlich weil unser Sohn noch soooo klein war...... Und normalerweise bekommt in Jordanien (wie auch meist in den angrenzenden Ländern) die Frau das Sorgerecht..
Dein Sohn kann laut islamischem Recht bei Dir bleiben, bis er sieben Jahre alt ist. Dann kann der Vater ihn ohne Begründung zu sich holen. Das hat was mit der Wichtigkeit der männlichen Vorbildfunktion zu tun; der Vater soll die Kinder dann im älteren Kindheitsalter und in der Jugend ins richtige Leben führen, während die Frau im Islam ja eher dem Haus zugeordnet wird und somit dem Kind "weniger" von der Welt vermitteln kann, von der finanziellen Versorgung mal ganz zu schweigen, wenn es nach den islamischen Gelehrten geht. Und wenn er Dir irgendwelche Vergehen nachweisen kann, dann wird er sich euer Kind auch schon eher unter den Nagel reißen können. Er wird sich jetzt die Bürde er Erziehung nicht aufschultern wollen, aber nicht deswegen, weil euer Sohn noch soooo klein ist, sondern, weil er schlicht noch keine Ersatzfrau hat, die sich dann an Deiner Stelle um das Kind kümmert. Aber drohen kann er ja schon mal.
a'ischa hat geschrieben:Ausschlaggebend für meine Trennungsgedanken waren aber vor allem die Drohungen meines Mannes... das er mich jederzeit nach Jordanien bringen und dort umbringen könnte, und das er im Falle einer Trennung mir das Kind auf egal welchem Weg früher oder später wegnehmen wird... und sollte ich mit einem fremden Mann sprechen, dann wäre ich geschieden...
Auch wenn ich mich als Muslimin für einen etwas anderen Lebensstil als der Durchschnitt hier in Europa entschieden habe, heisst das noch lange nicht das ich mich erniedrigen und bedrohen lassen will, denn das hat rein gar nichts mit dem Islam zu tuen... sondern nur mit arabischer Machokultur!
Du kannst Dir aber nicht aus dem islamischen Recht heraussuchen, was Dir gefällt und das unangenehme ignorieren oder Dir schönreden. Und zum islamischen Recht gehört eben das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht des Mannes nicht nur über seine Kinder, sondern auch über seine Ehefrauen. Er kann dir verbieten, zu arbeiten oder mit anderen Männern zu sprechen.
a'ischa hat geschrieben:U.a. hat mein Mann nämlich auch bei Allah geschworen, dass sollte ich mit einem fremden Mann sprechen, chatten etc. dann bin ich geschieden. D.h. für mich als Muslimin das auch wenn mein Mann nichts erfahren würde und ich würde mit einem Mann sprechen.. wir wären dann ohne sein Wissen geschieden. (Das hat nur deshalb Bedeutung für mich da ich eigentlich auch männl. Freunde habe, halt Brüder im Islam)
Das wird ja auch von den meisten muslimischen Frauen erwartet, daß sie nicht mit nichtverwandten Männern sprechen. Sonst gibt es doch Getratsche und Gerede, daß ihr etwas miteinander hättet, und das beschmutzt wiederum die Ehre Deines Mannes. Hast Du das nicht mitbekommen, daß viele Araber so denken, wenn schon ich das mitbekommen habe als Nichtmuslima? Und anders als in Deutschland haben in Jordanien Ausländer nicht so viele Rechte wie Jordanier in Deutschland Rechte haben. Der Mann hat in allen Sachen das letzte Wort in einer islamischen Ehe. Deswegen fühlt er sich dir gegenüber auch so stark, während hier in Deutschland Frauen häufig Angst haben, wenn es zu Sorgerechtsstreitigkeiten mir orientalischen Ehemännern kommt, weil eben hierzulande die Unentschlossenheit der Behörden, die Angst haben, Ausländer zu diskriminieren und, eben weil viele dieser Männer vor wohlmeinenden Sozialarbeiterinnen oder Richtern ein gutes emotionales Schmierentheater aufführen können, die Frauen zusätzlich einschüchtern. Hat er Dir wenigstens Stillgeld bezahlt, wie es im Koran steht?

Warum wolltest Du überhaupt Muslima werden? Was sind denn die Dinge, die für Dich im Islam so attraktiv sind, daß Du hier in Deutschland anders leben möchtest als die Mehrheit der Bevölkerung? Und was hast Du denn in Jordanien studiert?

LG
Steckchen
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Efendi II
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von Efendi II » 26.11.2010, 18:42

Hallo Steckchen
umso länger ich hier im Forum und anderswo lese, komme ich immer mehr zu der Überzeugung, daß die Konvertiten aber auch sehr viele geborene Mohammedaner recht wenig Ahnung vom Islam haben, wohl kaum den Koran und noh weniger die Haditen intensiv gelesen haben.

Nur so erklärt sich die Überraschung, wenn sie dann mal mit den Grundsätzlichkeiten der islamischen Gesetzgebung konfrontiert werden.

Der Islam ist eben keine Religion wie jede andere, sondern umfasst alle Lebensbereiche und fordert von seinen Anhängern die vollständige Unterwerfung (und das und nichts anderes bedeutet Islam) unter diese Lehre.

Da ich mich (als Ungläubiger) nun schon seit Jahrzehnten mit dem Koran befasse, bin ich sehr oft überrascht und erschrocken, wie wenig sich Personen mit dieser Thematik auskennen, obwohl sie sich als Muslime bezeichnen, so richtig gelesen haben viele von ihnen den Koran anscheinend nicht.

Deinem Resümee kann ich nur vollinhaltlich beipflichten. Warum diese Frauen zum Islam konvertiert sind, wissen diese Damen wahrscheinlich selber nicht. Überwiegend wohl deshalb, um ihren Mann damit zu gefallen.

.
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steckchen
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von steckchen » 26.11.2010, 19:41

a'ischa hat geschrieben:Er hat schon mehrfach angedeutet, dass er mich in Jordanien ja einfach beseitigen könnte, da würde der ganze Stamm ihn decken.
Hallo A'ischa,

Du hattest doch geschrieben, er sei Palästinenser. Bei den Palästinensern gibt es doch aber gar keine Stämme, höchstens Familienclans. Meinte er vielleicht den? Es sei wie es sei, sobald Du Dich mit Deinem Sohn nach Jordanien begeben würdest, hättest Du sehr schlechte Karten, denn sie werden dort immer die ihrigen decken und eine Frau ist ja als Zeugin nur halb so viel wert wie ein männlicher Zeuge. Das ist Dir als Muslima sicherlich bewußt.
a'isha hat geschrieben:... allerdings stand auch zur Option zurück nach Jordanien zu gehen, aber mein Mann wollte auch gerne Deutsch lernen und mal ein Zeit lang in D. leben, und jetzt war eben der einzig mögliche Zeitpunkt, da unser Sohn eigentlich in einem arabischen Land zur Schule gehen soll... Es war also unser gemeinsamer Entschluss.
Möchtest Du denn immer noch, daß Dein Sohn in einem arabischen Land in die Schule gehen soll?
a'ischa hat geschrieben:Wir hatten teilweise eine gute Zeit im Ausland, zumindest hatte ich den Eindruck das auch mein Mann sich an die islamischen Prinzipien hielt (die uns beiden wichtig sind und wegen der wir geheiratet haben, ich habe ihn nicht geheiratet, weil ich ja so verliebt war sondern weil ich den Eindruck hatte es "passt")..
Oh, da hast Du Dir nun aus eher rationalen Beweggründen einen Mann gesucht und dann hat die Vernunft doch nicht ausgereicht. :x Nicht, daß ich so etwas verurteilen würde. Es gibt ja hierzulande genug unglückliche Liebesbeziehungen und wenn man dann von arrangierten Ehen im Islam hört, die dann stabil sind und lange halten, dann kann ich mir schon vorstellen, daß das eine große Attraktivität für Frauen hierzulande hat, die es schwierig haben, auf "natürlichem" Wege einen Mann zu finden. Dazu braucht man ja gar nicht mal dumm oder häßlich sein. Es reicht häufig schon, daß man einfach nicht ins Raster einer Gruppe paßt, sei es in der Schule oder später im Job. Und für derart Ausgegrenzte ist die Versuchung groß, in anderen Kulturkreisen ihr Heil zu finden. Damit bist Du beileibe nicht allein.
a'ischa hat geschrieben:ich glaube nicht das ich nochmal einen Jordanier heiraten würde,
Glaubst Du allen Ernstes, mit einem Ägypter, Tunesier oder Marokkaner könnte Dir nicht passieren, was Dir mit dem Jordanier wiederfahren ist?

Noch eine Frage: Könntest Du Dir vorstellen, auch einen gebürtigen Deutschen zu ehelichen, der zum Islam übergetreten ist, also einen ähnlichen kulturellen Hintergrund hat wie Du? Oder muß es unbedingt ein geborener Muslim aus einem muslimischen Land sein? Ich denke, so ein konvertierter Muslim würde auch eher Dein Kind akzeptieren. Mit geborenen Muslimen arabischer oder türkischer Nationalität gibt es diesbezüglich häufig Probleme.

LG
Steckchen
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Lucky
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von Lucky » 01.12.2010, 22:56

@Steckchen: So sehr ich normaleweise deine Posts lese, so wenig halte ich deine implizierten Schuldzuweisungen fü sinnvoll.
Über verschiedene Religionen mag man denken, wie man will, aber mit Vowürfen hilft man Aisha überhaupt nicht.

Sie hat Recht, wenn sie Angst hat, mit ihm nach Jordanien zu gehen. Besonders dort wird die Familienehre hochgehalten und Ehrenmorde werden dort nicht wirklich bestraft. Auch die Gesellschaft schaut zu und schweigt oder klopft dem Mörder noch auf die Schulter.
Das ist wirklich eine andere Gesellschaft als Tunesien. In Jordanien herrscht eine extrem patriarchalische Stammeskultur vor. Stammeskultur ist so ziemlich das Gegenteil von demokratisch...das Ansehen im sozialen Verbund zählt mehr als Menschenleben. Männer zählen mehr als Frauen, Söhne mehr als Töchter etc..

Aisha, du hast geschrieben, dass es häusliche Gewalt gab...Hast du schon ein mal überlegt in ein Frauenhaus zu gehen, damit er dich nicht findet?

Ich hoffe, du findest eine Lösung.

Ich drück dir die Daumen

steckchen
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von steckchen » 03.12.2010, 15:44

Lucky hat geschrieben:@Steckchen: So sehr ich normaleweise deine Posts lese, so wenig halte ich deine implizierten Schuldzuweisungen fü sinnvoll.
Über verschiedene Religionen mag man denken, wie man will, aber mit Vowürfen hilft man Aisha überhaupt nicht.

Sie hat Recht, wenn sie Angst hat, mit ihm nach Jordanien zu gehen. Besonders dort wird die Familienehre hochgehalten und Ehrenmorde werden dort nicht wirklich bestraft. Auch die Gesellschaft schaut zu und schweigt oder klopft dem Mörder noch auf die Schulter.
Das ist wirklich eine andere Gesellschaft als Tunesien. In Jordanien herrscht eine extrem patriarchalische Stammeskultur vor. Stammeskultur ist so ziemlich das Gegenteil von demokratisch...das Ansehen im sozialen Verbund zählt mehr als Menschenleben. Männer zählen mehr als Frauen, Söhne mehr als Töchter etc..

Aisha, du hast geschrieben, dass es häusliche Gewalt gab...Hast du schon ein mal überlegt in ein Frauenhaus zu gehen, damit er dich nicht findet?

Ich hoffe, du findest eine Lösung.

Ich drück dir die Daumen
Hallo Lucky,

wieso kritisierst Du mich, um dann noch dasselbe zu schreiben wie ich? A'ischa selbst hat uns gefragt, wieso sie als Muslima hätte wissen können, was ihr in Jordanien blüht. Auf diese Frage habe ich versucht Antwort zu geben. Wenn jemandem diese Antwort nicht in den Kram paßt, weil er der unbedingten Meinung ist, daß Religion unantastbar und unkritisierbar, also im wahrsten Sinne des Wortes sakrosankt ist, dann darf er auf diese Frage A'ischas natürlich keine Antwort geben. Es ist schon seltsam: In vielen Threads deuten viele Hinweise in Richtung Bezness immer wieder in die Richtung, daß der Islam zur Rechtfertigungsgrundlage der werten Herren herbeizitiert wird. Aber wenn man das hier offen schreibt, heißt es gleich, es wurde wieder eine ganze Religion beleidigt. Wer A sagt, muß aber auch B sagen, weil beides eben doch enger miteinander zusammenhängt, als viele wahrhaben wollen. Es sind zwar nicht alle Muslime Beznesser, aber doch sind die meisten Beznesser Muslime und Afrikaner, wobei letztere von der muslimischen Sklavenhaltergesellschaft sicherlich beeinflußt wurden. Die ganzen afrikanischen Beznessländer liegen schließlich an der Peripherie der islamischen Welt bzw. sind von ihr durchwachsen.

LG
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Lucky
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von Lucky » 04.12.2010, 12:53

@Steckchen:
Entschuldige, ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt. Ich meinte auch nicht nur dich persönlich, hätte ich dazu schreiben sollen.
Was ich sagen wollte, ist, dass es jetzt nichts bringt, Aisha Vorwürfe zu machen a la "Hättest du dich vorher mal informiert, bevor du konvertierst".
Sie hat sich ja auch nach diesen Bemerkungen nicht mehr gemeldet. Kann gut sein, dass es deswegen ist.

Ich bin kein Fan des Islam, nein, bestimmt nicht. Konvertieren finde ich auch eine komische Sache, aber das ist ein anderes Thema.
Im Hinblick auf Bezness oder sogar nur "normale" schlechtlaufende bikulturelle Beziehungen, sind die Betroffenen doch zunächst immer von falschen Tatsachen oder positiven Annahmene ausgegeangen.
Aisha dachte, dass ihr Mann einen "aufgeklärten", "europäisierten" oder was-auch-immer-Islam leben will.
Sind wir (die Betroffenen) nicht immer davon ausgegangen, dass ER "anders" ist und verständnisvoll und dass die Kultur überhaupt keine Rolle spielt?
Ich hoffe. Aisha meldet sich nochmal und beantwortet die Fragen. Ich wünsche ihr, dass sie eine Lösung findet.

a'isha
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von a'isha » 08.01.2011, 14:40

So nachdem ich nun eine halbe Ewigkeit kein Internet zu Hause hatte, will ich doch nochmal auf die letzten Posts anworten....
Du hättest Dir das als Muslimin vielleicht deshalb denken können, weil man eigentlich davon ausgeht, daß ein Mensch, bevor er zu einem neuen Glauben übertritt, sich ein rundes Bild vom Glauben macht und vor allem von den Menschen, die diesen Glauben leben. Und viele Frauen haben den real existierenden Islam eben so gut kennengelernt, daß sie nicht nur die Finger von muslimischen Männern, sondern vom Glauben insgesamt ließen. Davon kannst Du hier im Forum mehr als genug Beispiele lesen. Ich habe Deinen Beiträge entnommen, daß Du aus einem kleinen Dorf kommst. Wie bist Du denn überhaupt mit dem Islam in Berührung gekommen? Warum bist Du konvertiert? Ihm zuliebe, wie so viele Frauen. Wie hast Du ihn denn überhaupt kennengelernt?
Ich finde nicht das es irgendetwas mit dem Islam zu tuen hat, das mein Mann sich in seinem Verhalten komplett geändert hat bzw. mir eventuell seine Frömmigkeit nur vorgespielt hat. Wieso hätte ich das also als Muslima wissen sollen? Ich habe seine Familie kennengelernt vor der Heirat und ich bin einfach daon ausgegangen, das er der Mensch der er vor seiner Familie ist auch sonst ist, es gab damals auch keinerlei Anlass daran zu zweifeln. Ausserdem verbietet der Islam Ehen, die nicht um der Ehe willen geschlossen werden (also z.B. nur um ein Visum zu bekommen).
Und ich bin zum Islam konvertiert und nicht zur arabischen Kultur. Ich füge mich gerne in die Bestimmungen des Islam aber nicht in irgendwelche arabischen Traditionen, die keinerlei Rechtsgrundlage im Islam haben... auch wenn viele da keinen Unterschied machen. Ich habe mich gut informiert bevor ich konveriert bin, ich bin seit fast 10 Jahren Muslima und meinen Mann habe ich erst vor weniger als 4 Jahren kennengelernt. Ich habe mich aus Interesse am Orient angefangen mit dem Islam zu beschäftigen und bin dann ganz allein konvertiert. Und glücklich damit. Meinen Mann habe ich in Jordanien kennengelernt. Er suchte nach einer Frau und seine Schwester hat mich angesprochen.
Dein Sohn kann laut islamischem Recht bei Dir bleiben, bis er sieben Jahre alt ist. Dann kann der Vater ihn ohne Begründung zu sich holen. Das hat was mit der Wichtigkeit der männlichen Vorbildfunktion zu tun; der Vater soll die Kinder dann im älteren Kindheitsalter und in der Jugend ins richtige Leben führen, während die Frau im Islam ja eher dem Haus zugeordnet wird und somit dem Kind "weniger" von der Welt vermitteln kann, von der finanziellen Versorgung mal ganz zu schweigen, wenn es nach den islamischen Gelehrten geht. Und wenn er Dir irgendwelche Vergehen nachweisen kann, dann wird er sich euer Kind auch schon eher unter den Nagel reißen können. Er wird sich jetzt die Bürde er Erziehung nicht aufschultern wollen, aber nicht deswegen, weil euer Sohn noch soooo klein ist, sondern, weil er schlicht noch keine Ersatzfrau hat, die sich dann an Deiner Stelle um das Kind kümmert. Aber drohen kann er ja schon mal.
Hier ging es um eine Geschichte die sich vor dem ersten Geburtstag unsereres Sohnes ereignet hat als wir noch in Qatar lebten, nicht um die momentane Situation. Nun hatte er mir viel brutaler mit Ehrenmord und Kindesentführung gedroht... Ersatzmutter wäre übrigens mit Sicherheit seine Mutter, ich bin mir ganz sicher das er dort das Kind hinbringen würde! Denn bei einer Ersatzfrau wüsste er ja auch nicht sicher das die nach seiner Pfeife tanzt...
Du kannst Dir aber nicht aus dem islamischen Recht heraussuchen, was Dir gefällt und das unangenehme ignorieren oder Dir schönreden. Und zum islamischen Recht gehört eben das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht des Mannes nicht nur über seine Kinder, sondern auch über seine Ehefrauen. Er kann dir verbieten, zu arbeiten oder mit anderen Männern zu sprechen.
Nein ich kann mir aus dem islamischen Recht nicht aussuchen was mir gefällt und anderes weglassen, ABER Ehrenmord und Kindesentführung haben keinerlei Grundlage im Islam (sondern nur in der arabischen Ehr-Kultur).
Das wird ja auch von den meisten muslimischen Frauen erwartet, daß sie nicht mit nichtverwandten Männern sprechen. Sonst gibt es doch Getratsche und Gerede, daß ihr etwas miteinander hättet, und das beschmutzt wiederum die Ehre Deines Mannes. Hast Du das nicht mitbekommen, daß viele Araber so denken, wenn schon ich das mitbekommen habe als Nichtmuslima? Und anders als in Deutschland haben in Jordanien Ausländer nicht so viele Rechte wie Jordanier in Deutschland Rechte haben. Der Mann hat in allen Sachen das letzte Wort in einer islamischen Ehe. Deswegen fühlt er sich dir gegenüber auch so stark, während hier in Deutschland Frauen häufig Angst haben, wenn es zu Sorgerechtsstreitigkeiten mir orientalischen Ehemännern kommt, weil eben hierzulande die Unentschlossenheit der Behörden, die Angst haben, Ausländer zu diskriminieren und, eben weil viele dieser Männer vor wohlmeinenden Sozialarbeiterinnen oder Richtern ein gutes emotionales Schmierentheater aufführen können, die Frauen zusätzlich einschüchtern.
Natürlich weiss ich das von einer Muslima erwartet wird nicht mit fremden Männern zu sprechen, aber in dem Fall in dem mein Mann mir mit Scheidung drohte, ging um's Grüssen... Ich hatte den Vater eines Freundes meines Sohnes auf dem Spielplatz "Salam" gesagt....und das ist selbst in islam. Ländern möglich... dieses Verhalten meines Mannes begründet sich nur in seiner Angst ich könnte ihn betrügen (frei nach dem schönen Spruch "nur was ich selber denk' und tu', traue ich auch jedem anderen zu", denn nachdem was ich mittlerweile über das Treiben meines Mannes weiss, ist es kein Wunder das er hinter jedem Salam mehr vermutet, er geht halt von sich selber aus).
Übrigens stehen die Richter in Jordanien durchaus auf Seiten der Frau! Ich kenne da einige Scheidungsfälle, in denen das so war. Allerdings ist es dort natürlich einfacher ein paar gekaufte Zeugen anzubringen o.ä.
Warum wolltest Du überhaupt Muslima werden? Was sind denn die Dinge, die für Dich im Islam so attraktiv sind, daß Du hier in Deutschland anders leben möchtest als die Mehrheit der Bevölkerung? Und was hast Du denn in Jordanien studiert?
Ich bin überzeugt das Mohammed ein Gesandter Gottes war so wie Jesus auch, und das es nur einen Gott gibt... tja und da war es für mich die logische Konsequenz mich mit dem Islam zu beschäftigen und zu konvertieren. Und ich möchte keinesfalls wieder so leben wie viele hier. Der Islam (nicht die orientalische Kultur/Tradition) vermittelt in meinen Augen ganz wunderbare Werte und ich bin immernoch glücklich Muslima zu sein. Das Problem zwischen mir und meinem Mann ist, dass er sich nicht an die islamischen Werte hält, die die Grundlage unserer Beziehung sind/waren. Ich kann diese verdammte Heuchelei nicht ertragen, wenn er mir grossartig religöse Vorträge hält und gleichzeitig selbst sich überhaupt nicht daran hält.
Ich habe in Jordanien Arabisch und Scharia studiert.
Ich weiss also sehr genau warum ich konvertiert bin, und mit Sicherheit nicht um jmd. damit zu gefallen. Und ich kenne mich auch gut im Islam aus und habe keine Probleme mit der islamischen Gesetzgebung, sondern damit das mein Mann sich nicht an diese hält. Ich habe kein Problem mit dem Islam sondern mit einem Mann der sich nicht daran hält, würde er sich an den Islam halten, wäre ich jetzt nicht hier!! Übrigens halten sich Beznesser nie an den Islam, sie benutzen ihn nur zu ihren Gunsten, wenn es ihnen gerade passt. Ansonsten schliessen sich Islam und Bezness eigentlich aus!
Du hattest doch geschrieben, er sei Palästinenser. Bei den Palästinensern gibt es doch aber gar keine Stämme, höchstens Familienclans. Meinte er vielleicht den?
Mein Mann sagte "qabila". Die Einteilung in Stämme mag bei den Beduinen offensichtlicher sein, aber auch Palästinenser gehören Stämmen an, den das arab. Wort "qabila" bezeichnet die beduinischen Stämme genauso wie die familäre Zusammengehörigkeit der Palästinenser in Grossfamilien, denn auch die beduinischen Stämme ordnen sich nach Abstammung und familärer Zugehörigkeit. Im Prinzip weiss jeder Araber zu welcher Grossfamilie er gehört und damit auch zu welchem Stamm(<= Abstammung), denn die Abstmmung hat in der arab. Gesellschaft einfach noch eine ganz andere Bedeutung als in Europa. Mein Mann und seine Familie gehören übrigens durch ihre Abstammung im weitesten Sinne zu den Hashemiten, also dem Stamm der jordanischen Königsfamilie. Aber sie sind trotzdem Palästinenser! (Da die tatsächliche Verwandtschaft sehr weit in der Vergangheit liegt.)
Möchtest Du denn immer noch, daß Dein Sohn in einem arabischen Land in die Schule gehen soll?
Ja das wäre schön! Aber ich werde als alleinerziehende Mutter sicher nicht allein in ein arab. Land gehen.
Oh, da hast Du Dir nun aus eher rationalen Beweggründen einen Mann gesucht und dann hat die Vernunft doch nicht ausgereicht. :x Nicht, daß ich so etwas verurteilen würde. Es gibt ja hierzulande genug unglückliche Liebesbeziehungen und wenn man dann von arrangierten Ehen im Islam hört, die dann stabil sind und lange halten, dann kann ich mir schon vorstellen, daß das eine große Attraktivität für Frauen hierzulande hat, die es schwierig haben, auf "natürlichem" Wege einen Mann zu finden. Dazu braucht man ja gar nicht mal dumm oder häßlich sein. Es reicht häufig schon, daß man einfach nicht ins Raster einer Gruppe paßt, sei es in der Schule oder später im Job. Und für derart Ausgegrenzte ist die Versuchung groß, in anderen Kulturkreisen ihr Heil zu finden. Damit bist Du beileibe nicht allein.
Alles was ich vor der Eheschliessung wusste sprach für meinen Mann, seine Familie kennt bis heute nur diesen anständigen Sohn. Deshalb habe ich ihnen vertraut, sicher wäre es besser gewesen ich hätte mir alles schwarz auf weiss zeigen lassen, dann wären mir vielleicht früher Zweifel gekommen. Aber ich wäre halt nicht auf die Idee gekommen das ein Mensch 2 Seiten hat, die sich so komplett wiedersprechen! Seine "dunklen" Geheimnisse sind erst im Laufe der Zeit rausgekommen und er streitet bis heute alles ab, obwohl ich es mittlerweile schwarz auf weiss habe.
Ich stand zum Zeitpunkt der Eheschliessung enorm unter Druck der jordan. Gesellschaft, es ist einfach unendlich schwer als Frau allein dort, ausserdem habe ich mich danach gesehnt eine Familie zu gründen also war ich für meinem Mann mit seinem ach so islamischen Heiratsantrag leichte Beute. Ich hatte vorher schon einmal aus Liebe geheiratet und das war nicht viel besser. Deshalb bin ich diesen Weg gegangen.
Ich hab mich übrigens früher durchaus wohlgefühlt und nie irgendwie ausgegrenzt, bin aber trotzdem zum Islam konvertiert.
Glaubst Du allen Ernstes, mit einem Ägypter, Tunesier oder Marokkaner könnte Dir nicht passieren, was Dir mit dem Jordanier wiederfahren ist?
Natürlich hatte mir das auch mit einem Mann anderer Herkunft passieren können das er ein verlogenes A....loch ist.
Aber trotzdem ist die jordanische Kultur um vieles konservativer als in Nordafrika! In Ägypten habe ich mich immer sehr wohl gefühlt, nie eingeengt oder so (ich habe da über 2 Jahre gelebt, habe nämlich zuerst in Kairo studiert.)
Noch eine Frage: Könntest Du Dir vorstellen, auch einen gebürtigen Deutschen zu ehelichen, der zum Islam übergetreten ist, also einen ähnlichen kulturellen Hintergrund hat wie Du? Oder muß es unbedingt ein geborener Muslim aus einem muslimischen Land sein? Ich denke, so ein konvertierter Muslim würde auch eher Dein Kind akzeptieren. Mit geborenen Muslimen arabischer oder türkischer Nationalität gibt es diesbezüglich häufig Probleme.
Sollte ich nochmal heiraten, wäre ich sicher nicht mehr so kompromissbereit. Nur ein Mann der meinen Sohn 100% akzeptieren könnte, käme noch in Frage und auch andere Einstellungsachen sind mir wichtig. Zumindest eines habe ich nämlich dazu gelernt. Ich weiss jetzt was mir wirklich wichtig ist, und es kommt nur ein Mann für mich in Frage der in diesen Dingen derselben Meinung ist wie ich bzw. meine Meinung respektiert... Mit konvertierten Deutschen habe ich nicht so gute Erfahrungen (nicht persönlich aber was ich so von muslimischen Freundinnen weiss), die sind oft sehr verbohrt und auch Zweitfrauen sind nicht selten...
Aber mit einem Muslim, der hier aufgewachsen ist oder ein deutsches Elternteil hat, hätte ich sicher mehr Gemeinsamkeiten... Aber im Moment denke ich noch nicht an eine neue Ehe, ich bin ersmal froh wenn ich mit meinem Sohn allein in Ruhe leben kann! Und sollte es irgendwann soweit sein, werde ich sicher sehr vorsichtig sein, denn schliesslich habe ich Verantwortung für meinen Sohn!
Aisha, du hast geschrieben, dass es häusliche Gewalt gab...Hast du schon ein mal überlegt in ein Frauenhaus zu gehen, damit er dich nicht findet?
Gewalt gab es nicht, nur verbale Drohungen...und Kontrolle. Momentan lebe ich bei meinem Vater und an einem Ort wo man nicht so schnell hin bzw. wegkommt. Ich denke es ist so ganz günstig in unserer Situation.
Sie hat Recht, wenn sie Angst hat, mit ihm nach Jordanien zu gehen. Besonders dort wird die Familienehre hochgehalten und Ehrenmorde werden dort nicht wirklich bestraft. Auch die Gesellschaft schaut zu und schweigt oder klopft dem Mörder noch auf die Schulter.
Das ist wirklich eine andere Gesellschaft als Tunesien. In Jordanien herrscht eine extrem patriarchalische Stammeskultur vor. Stammeskultur ist so ziemlich das Gegenteil von demokratisch...das Ansehen im sozialen Verbund zählt mehr als Menschenleben. Männer zählen mehr als Frauen, Söhne mehr als Töchter etc..
Das sehe ich genauso...
Aisha dachte, dass ihr Mann einen "aufgeklärten", "europäisierten" oder was-auch-immer-Islam leben will.
Sind wir (die Betroffenen) nicht immer davon ausgegangen, dass ER "anders" ist und verständnisvoll und dass die Kultur überhaupt keine Rolle spielt?
Nein davon bin ich nicht ausgegangen!!! Ich bin mir durchaus bewusst gewesen, das wir den eher konservativen Islam leben, ABER ich habe erwartet das mein Mann sich UNBEDINGT auch an die Moralvostellungen hält die er vertritt. Z.B: hat er auch immer gesagt der Islam steht für ihn über den arabischen Tradition und er würde nie einer Tradition folgen, die nicht 100% dem Islam entspricht. Ehrenmord ist aber eine vorislamische Tradition, die der Islam versucht hat zu beenden (es gitb einige Hadithe dazu). Ausserdem tut mein Mann eine Menge sehr unislamische Dinge und belügt und betrügt mich, heuchelt, und streitet alles ab... DAS habe ich nicht von einem (sich als fromm darstellenden) Moslem erwartet!
Zuletzt geändert von a'isha am 08.01.2011, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.
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a'isha
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von a'isha » 08.01.2011, 14:46

Sorry für eventuelle Rechtschreibfehler, aber ich habe mir vor dem Abschicken nicht nochmal alles durchgelesen ist ja doch etwas lang geworden... :roll: :wink:

Momentan denke ich das ich eventuell einen sicheren, legalen Lösungweg für uns gefunden habe, aber ich möchte hier im Internet noch nichts darüber schreiben. Ich hoffe mein Mann wird nicht zu sehr ausflippen, wenn ich es ihm mitteile...

Sagt mal wie würdet ihr einen Anwalt wählen? Was ist wichtiger? Das der Anwalt auf Familienrecht spezialisiert ist? Oder das er vor Ort erreichbar ist und die Richter des zuständigen Gerichts sehr gut kennt?
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Efendi II
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von Efendi II » 13.01.2011, 21:38

Efendi II hat geschrieben: Zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird hier in Deutschland noch nach deutschen Recht geurteilt.
Das mag in einigen Jahren anders aussehen, wenn hier wie von Einigen gewünscht die Sharia ihren Einzug hält,
aber im Moment gilt noch die deutsche Rechtsordnung und insofern ist ein Anwalt für islamisches Recht nicht erforderlich.
Diese Aussage muß ich leider zurücknehmen, da sie nicht (mehr) der aktuellen Rechtssprechung entspricht.

Ich habe mich da mal etwas schlauer gemacht und dabei festgestellt, daß sich entgegen meinem "antiquierten Rechtsempfinden" einiges geändert hat.

Im internationalen Privatrecht ist es inzwischen durchaus möglich, daß im Familienrecht schariakonforme Regelungen Anwendung finden können, wenn beide Ehepartner dieser Religionsgemeinschaft zugehörig sind, zudem die Ehe entsprechend dieser geschlossen und in diesen Ländern gelebt haben.

Es dürfte deshalb sehr ratsam sein, einen Anwalt zu konsultieren, der sich auch mit der Scharia auskennt und entsprechend beraten kann, da bei einer eventuellen familienrechtlichen Auseinandersetzung ggf. dieses Recht angewendet wird.

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steckchen
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von steckchen » 21.01.2011, 11:08

a'isha hat geschrieben: Und ich bin zum Islam konvertiert und nicht zur arabischen Kultur. Ich füge mich gerne in die Bestimmungen des Islam aber nicht in irgendwelche arabischen Traditionen, die keinerlei Rechtsgrundlage im Islam haben... auch wenn viele da keinen Unterschied machen. Ich habe mich gut informiert bevor ich konveriert bin, ich bin seit fast 10 Jahren Muslima und meinen Mann habe ich erst vor weniger als 4 Jahren kennengelernt. Ich habe mich aus Interesse am Orient angefangen mit dem Islam zu beschäftigen und bin dann ganz allein konvertiert. Und glücklich damit. Meinen Mann habe ich in Jordanien kennengelernt. Er suchte nach einer Frau und seine Schwester hat mich angesprochen.
Hallo A'isha,

erst einmal Danke für Deine lange und ausführliche Antwort. Ich kann Dich verstehen, daß Du ein neues Leben beginnen wolltest im Islam, so wie Du ihn Dir wünschst. Und daß Du dafür einen passenden Partner suchtest. Allerdings wirst Du schwerlich einen arabischen oder persischen oder sonstigen Orientalen oder Afrikaner finden, der so ganz losgelöst von seinen Traditionen leben möchte oder kann. So stark sind die wenigsten und daß Du ausgerechnet einen solchen findest. Das gleicht einer Suche nach der Nadel im Heuhaufen, einer Schmucknadel, wohlgemerkt. Ich habe auch mal einen Mann kennengelernt, der mich dann später mal wieder kontaktierte und meinte, er würde jetzt gerne eine Beziehung mit mir haben, weil er jetzt eine Wohnung eingerichtet habe. Aber das Pferd so von hinten aufzuzäumen geht leider nicht. Die Beziehungen zwischen Muslimen und deutschen Frauen, die ich kenne und die glücklich sind, gründeten darauf, daß die Frau sehr jung und auch ziemlich unbedarft war und dann quasi in die Traditionen des Mannes hineinwuchs und diese ohne viel zu fragen, aus Liebe freudig akzeptierte und verinnerlichte. Ich lese jetzt gerade "Rosenjahre" der persischstämmigen Jasmin Tabatabai. Da war das genauso. Wenn Du jedoch zu viel über die Rechte der Ehe/Frau im Islam weißt und Ansprüche stellst, schreckst du die muslimischen Durchschnittsmänner für gewöhnlich ab.

Ich denke, es ist nicht so wichtig, was ein Mann erklärt, wie er den Islam oder die Traditionen seiner Familie lebt. Es ist viel wichtiger, zu beobachten, wie die Frauen und die angeheirateten Frauen der Familie ihren Alltag meistern und welchen Beschränkungen und Sitten sie da unterliegen. Dazu braucht es allerdings Zeit.

a'isha hat geschrieben:Hier ging es um eine Geschichte die sich vor dem ersten Geburtstag unsereres Sohnes ereignet hat als wir noch in Qatar lebten, nicht um die momentane Situation. Nun hatte er mir viel brutaler mit Ehrenmord und Kindesentführung gedroht... Ersatzmutter wäre übrigens mit Sicherheit seine Mutter, ich bin mir ganz sicher das er dort das Kind hinbringen würde! Denn bei einer Ersatzfrau wüsste er ja auch nicht sicher das die nach seiner Pfeife tanzt...Nein ich kann mir aus dem islamischen Recht nicht aussuchen was mir gefällt und anderes weglassen, ABER Ehrenmord und Kindesentführung haben keinerlei Grundlage im Islam (sondern nur in der arabischen Ehr-Kultur).
Das ehrt Dich, daß Du Dir nicht aussuchst, was Dir im islamischen Recht gefällt und was nicht, aber viele Muslime machen das eben so. Und sie wissen, daß sie ihre Familie im Rücken haben und sind deshalb rücksichtlos. Und da ich selbst Mutter eine Kleinkindes bin, finde ich es schön, daß Dich Deine Familie ebenso unterstützt und wünsche Dir, daß er Dich und das Kind nie finden möge.

A'isha hat geschrieben:Ich bin überzeugt das Mohammed ein Gesandter Gottes war so wie Jesus auch, und das es nur einen Gott gibt... tja und da war es für mich die logische Konsequenz mich mit dem Islam zu beschäftigen und zu konvertieren. Und ich möchte keinesfalls wieder so leben wie viele hier. Der Islam (nicht die orientalische Kultur/Tradition) vermittelt in meinen Augen ganz wunderbare Werte und ich bin immernoch glücklich Muslima zu sein. ...
Ich weiss also sehr genau warum ich konvertiert bin, und mit Sicherheit nicht um jmd. damit zu gefallen.
Und ich würde mich freuen, wenn Du mir genau diese von Dir angesprochenen "wunderbaren Werte", die Dich so faszinieren, etwas näher erklären möchtest.
A'isha hat geschrieben: Alles was ich vor der Eheschliessung wusste sprach für meinen Mann, seine Familie kennt bis heute nur diesen anständigen Sohn. Deshalb habe ich ihnen vertraut, sicher wäre es besser gewesen ich hätte mir alles schwarz auf weiss zeigen lassen, dann wären mir vielleicht früher Zweifel gekommen. Aber ich wäre halt nicht auf die Idee gekommen das ein Mensch 2 Seiten hat, die sich so komplett wiedersprechen! Seine "dunklen" Geheimnisse sind erst im Laufe der Zeit rausgekommen und er streitet bis heute alles ab, obwohl ich es mittlerweile schwarz auf weiss habe.
Ich stand zum Zeitpunkt der Eheschliessung enorm unter Druck der jordan. Gesellschaft, es ist einfach unendlich schwer als Frau allein dort, ausserdem habe ich mich danach gesehnt eine Familie zu gründen also war ich für meinem Mann mit seinem ach so islamischen Heiratsantrag leichte Beute. Ich hatte vorher schon einmal aus Liebe geheiratet und das war nicht viel besser. Deshalb bin ich diesen Weg gegangen.
Und alleine schon so ein Druck würde mich wahrscheinlich schon abschrecken. Vor meinem Arabistikstudium war ich in Syrien im Urlaub. Und obwohl es dort schön war, habe ich so einen zusammengeschnürten Magen gehabt, konnte nicht viel essen. Weil ich immer denken mußte: Und das soll jetzt Deine Zukunft sein? Ja, auch ich hätte früher gerne mal einen Araber geheiratet. Allerdings wäre ich wegen ihm nicht zum Islam konvertiert. Aber ich wollte mich aufgehoben und geborgen fühlen. Aber irgendwie hat mich dann diese Art Geborgenheit, in der viele Leute dort leben, doch etwas erdrückt. Und dann habe ich mich anders entschieden.
A'isha hat geschrieben: Sollte ich nochmal heiraten, wäre ich sicher nicht mehr so kompromissbereit. Nur ein Mann der meinen Sohn 100% akzeptieren könnte, käme noch in Frage und auch andere Einstellungsachen sind mir wichtig. Zumindest eines habe ich nämlich dazu gelernt. Ich weiss jetzt was mir wirklich wichtig ist, und es kommt nur ein Mann für mich in Frage der in diesen Dingen derselben Meinung ist wie ich bzw. meine Meinung respektiert... Aber mit einem Muslim, der hier aufgewachsen ist oder ein deutsches Elternteil hat, hätte ich sicher mehr Gemeinsamkeiten... Aber im Moment denke ich noch nicht an eine neue Ehe, ich bin ersmal froh wenn ich mit meinem Sohn allein in Ruhe leben kann! Und sollte es irgendwann soweit sein, werde ich sicher sehr vorsichtig sein, denn schliesslich habe ich Verantwortung für meinen Sohn! Mit konvertierten Deutschen habe ich nicht so gute Erfahrungen (nicht persönlich aber was ich so von muslimischen Freundinnen weiss), die sind oft sehr verbohrt und auch Zweitfrauen sind nicht selten...
Du weißt aber schon, daß Zweit- oder Drittfrauen im Islam erlaubt sind. Und wenn Dir das nicht gefällt, dann hast Du innerlich schon an einigen Sachen im Islam Deine Zweifel, auch wenn Dir das vielleicht noch nicht so bewußt ist bzw. Du das nicht so wahrhaben willst, weil Du noch an Deinen persönlichen islamischen Traum glaubst.
A'isha hat geschrieben:Ich bin mir durchaus bewusst gewesen, das wir den eher konservativen Islam leben, ABER ich habe erwartet das mein Mann sich UNBEDINGT auch an die Moralvostellungen hält die er vertritt. Z.B: hat er auch immer gesagt der Islam steht für ihn über den arabischen Tradition und er würde nie einer Tradition folgen, die nicht 100% dem Islam entspricht. Ehrenmord ist aber eine vorislamische Tradition, die der Islam versucht hat zu beenden (es gitb einige Hadithe dazu). Ausserdem tut mein Mann eine Menge sehr unislamische Dinge und belügt und betrügt mich, heuchelt, und streitet alles ab... DAS habe ich nicht von einem (sich als fromm darstellenden) Moslem erwartet!
Auch Dein Mann ist nur ein Mensch, der die Macht nutzt, die ihm seine Gesellschaft, und damit meine ich auch den islamischen Überbau dieser Gesellschaft, um sich seine Frau gefügig zu machen. Er hat gemerkt, was für Dich wichtig ist, Du hast Deine Karten offen auf den Tisch gelegt. Und er hat Dir daraufhin nach dem Munde geredet und ich bin überzeugt, viele andere Muslime würden es mit Dir genauso machen. Der Kommunismus ist an sich auch eine tolle Idee, aber leider hat die Realität gezeigt, daß er nicht mit der Natur des Menschen zu vereinbaren ist und deshalb lediglich eine abstrakte, lebensfremde Ideologie ist, die Unheil bringt, wenn man versucht, sie zu verwirklichen. Der ideologische Islam macht diese Erfahrung hoffentlich noch:)

Aber noch sind die islamischen Chats doch voll von jungen deutschen Frauen, die wegen einem Mann oder auf der Suche nach dem perfekten Leben zum Islam konvertiert sind und einen Partner suchen, der diesem Ideal entspricht. Und solange Du diese Sehnsucht hast, wirst Du immer von solchen Männern manipuliert werden können, die vorgeben, genau diese Sehnsucht in Dir zu bedienen. Neulich erst habe ich in einem Forum die Frage eines jungen Marokkaners gesehen, der speziell nach islamischen Chatrooms auf Deutsch fragte, um dort Frauen kennenzulernen. Vorher hatte er das Forum mit Fragen überhäuft, wie er am besten seine Wiedereinreise nach Deutschland erzwingen kann, von wo er in seiner Kindheit ausgewiesen worden war. Es tut mir leid, Dir sagen zu müssen, daß ich glaube, daß die meisten Männer, die in solchen Chatrooms gezielt deutsche Muslimas anchatten, diese Frauen innerlich verachten und auslachen. Sie wissen, daß europäische Frauen in Europa meist ein leichteres Leben haben als ihre Geschlechtsgenossinnen in den islamischen Ländern. Und diese Männer fragen zu Recht: Wieso nutzen manche europäische Frauen ihre Freiheiten nicht, ihr Glück zu finden, sondern suchen stattdessen einen autoritären Leithammel, dem sie sich unterwerfen können, damit ihr Leben einen Sinn bekommt? Sie werden denken, daß es wohl doch die Bestimmung der Frau ist, sich Männern zu unterwerfen, wenn sie die westlichen Freiheit derart unglücklich macht, daß sie Zuflucht und Heil suchen im Islam. Dazu kannst Du mir sicherlich eine Menge sagen.

Ich glaube, Du steckst in einem Dilemma, daß Du schon einen gleichberechtigten Partner suchst, aber gleichzeitig in Dir das Bedürfnis nach Abgabe von Verantwortung hast. Und Du willst, daß es eine gegenseitige Unterordnung unter den anderen oder unter Prinzipien gibt, die absolut freiwillig und aufgrund höherer Einsicht erfolgt. Das ist schon ein deutsch-deutschen Beziehungen schwierig. Und noch viel schwieriger in Beziehungen, wo eine Kultur Offenherzigkeit und Ehrlichkeit gegenüber anderen Kulturen predigt, während die Kultur des Partners Täuschung und einseitige Vorteilsnahme zulasten des anderen Partners begünstigt.

Ich wünsche Dir und Deinem Sohn alles Gute. :D

LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

a'isha
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von a'isha » 12.04.2011, 16:30

Ihr habt mit vielem sicherlich Recht.... es stimmt das ich zum Islam konvertiert bin weil er für eine Idealvorstellung vom Leben war, nur leider funktioniert dieses Ideal eben nur wenn beide Partner sich in gleichem Maße daran halten.

Ich habe übrigens nie erwartet das mein Mann losgelöst von arabischen Traditionen lebt, er selbst hat behauptet der Islam würde über der Kultur stehen und er sich mehr an den Islam halten und dann im Zeifelsfall auch gegen die Kultur. Aber er hat sich weder an das eine noch das andere gehalten, sondern einfach alles zu seinen Gunsten verbogen, Frau muss sich an alle Regeln halten und er macht was ihm Spass macht.

Ich bin eben zu "deutsch" um mich einfach unterzuordnen und zu ertragen, aber ganz ehrlich wenn ich am Anfang nachdem ich konvertiert war, einen ehrlichen, anständigen Mann gefunden hätte, dann wäre ich auch bereit gewesen die Regeln seiner Kultur anzunehmen und ganz in der anderen Lebensweise aufzugehen...

Da ich aber bisher immer wieder an Bezzies geraten bin, die den Islam gern zu ihrem Zweck benutzen,aber denen es eigentlich nur um Geld oder Visum geht.... bin ich da mittlerweile nicht mehr bereit mich für einen Mann zu verbiegen. Ich lebe dann wohl eher das was im arabischen Raum gerne mal als Euro-Islam bezeichnet wird... meine Einstellungen haben sich im letzten Jahr sehr verändert, ich sehe vieles nicht mehr so streng... denn ich habe erkannt das die strengen Auslegungen doch oft nur so sind zu Gunsten von jemanden... so wie mein (noch-)Mann eben meine Religiosität benutzt hat um mich unter Kontrolle zu haben... er versucht es immernoch mich damit in Schach zu halten und irgendwie einzuschüchtern, aber es ist mir immer mehr egal was er von mir hält...

Ich habe mich von ihm getrennt, ihm ganz klar gesagt das es "uns" nicht mehr gibt....
Ich bin immer bereit gewesen Fehler zu verzeihen, aber ich lasse mich nicht zum Sündenbock machen. Klar bin auch ich nicht fehlerfrei und habe den einen oder anderen grossen Fehler gemacht, aber deshalb bin ich nicht Schuld daran das der Plan meines Mannes nicht aufgeht und ich viele seiner "Aktivitäten" entdeckt habe... Er scheint von Anfang an ein Bezzie gewesen zu sein (hatte ich doch zuerst noch an ein gescheiterte Beziehung geglaubt).

Ich schäme mich für meinen Fehler und doch ist es mein Glück und wird meinen Weg sehr erleichtern...


ich habe ein paar Absätze eingefügt - ist besser lesbar - Amely
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!

steckchen
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von steckchen » 12.04.2011, 20:33

a'isha hat geschrieben:Ihr habt mit vielem sicherlich Recht.... es stimmt das ich zum Islam konvertiert bin weil er für eine Idealvorstellung vom Leben war, nur leider funktioniert dieses Ideal eben nur wenn beide Partner sich in gleichem Maße daran halten.

Ich habe übrigens nie erwartet das mein Mann losgelöst von arabischen Traditionen lebt, er selbst hat behauptet der Islam würde über der Kultur stehen und er sich mehr an den Islam halten und dann im Zeifelsfall auch gegen die Kultur. Aber er hat sich weder an das eine noch das andere gehalten, sondern einfach alles zu seinen Gunsten verbogen, Frau muss sich an alle Regeln halten und er macht was ihm Spass macht.

Ich bin eben zu "deutsch" um mich einfach unterzuordnen und zu ertragen, aber ganz ehrlich wenn ich am Anfang nachdem ich konvertiert war, einen ehrlichen, anständigen Mann gefunden hätte, dann wäre ich auch bereit gewesen die Regeln seiner Kultur anzunehmen und ganz in der anderen Lebensweise aufzugehen...

Da ich aber bisher immer wieder an Bezzies geraten bin, die den Islam gern zu ihrem Zweck benutzen,aber denen es eigentlich nur um Geld oder Visum geht.... bin ich da mittlerweile nicht mehr bereit mich für einen Mann zu verbiegen. Ich lebe dann wohl eher das was im arabischen Raum gerne mal als Euro-Islam bezeichnet wird... meine Einstellungen haben sich im letzten Jahr sehr verändert, ich sehe vieles nicht mehr so streng... denn ich habe erkannt das die strengen Auslegungen doch oft nur so sind zu Gunsten von jemanden... so wie mein (noch-)Mann eben meine Religiosität benutzt hat um mich unter Kontrolle zu haben... er versucht es immernoch mich damit in Schach zu halten und irgendwie einzuschüchtern, aber es ist mir immer mehr egal was er von mir hält...

Ich habe mich von ihm getrennt, ihm ganz klar gesagt das es "uns" nicht mehr gibt....
Ich bin immer bereit gewesen Fehler zu verzeihen, aber ich lasse mich nicht zum Sündenbock machen. Klar bin auch ich nicht fehlerfrei und habe den einen oder anderen grossen Fehler gemacht, aber deshalb bin ich nicht Schuld daran das der Plan meines Mannes nicht aufgeht und ich viele seiner "Aktivitäten" entdeckt habe... Er scheint von Anfang an ein Bezzie gewesen zu sein (hatte ich doch zuerst noch an ein gescheiterte Beziehung geglaubt).

Ich schäme mich für meinen Fehler und doch ist es mein Glück und wird meinen Weg sehr erleichtern...


ich habe ein paar Absätze eingefügt - ist besser lesbar - Amely
Hallo A'ischa,

Deine Ehrlichkeit Dir selbst gegenüber berührt mich sehr. Ich glaube, Du bist auf einem guten Weg und wirst Dich bestimmt nicht mehr so schnell von einem Mann unterbuttern lassen. Du bist Dir und Deinen Kindern genug und so, wie ich Dich einschätze, auch nicht dringend auf einen Ernährer und Beschützer angewiesen, auch wenn das natürlich manchmal etwas kuscheliger ist. Aber nicht um jeden Preis.

An Deiner Geschichte sieht man auch wieder einmal, daß die Bezzies nur vorsichtiger agieren, je nachdem mit wem sie es zu tun haben. Obgleich ihre Absichten dieselben bleiben. Wärst Du in Jordanien eine stinknormale deutsche Ruinen-Tote-Meer-Touristin gewesen, hätte er dich sicherlich selbst angegraben. So hat er gesehen, daß Du eine gläubige Muslima bist und hat also seine Schwester vorgeschickt, um seriöser zu wirken. :mrgreen:

LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

a'isha
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von a'isha » 16.04.2011, 14:15

An Deiner Geschichte sieht man auch wieder einmal, daß die Bezzies nur vorsichtiger agieren, je nachdem mit wem sie es zu tun haben. Obgleich ihre Absichten dieselben bleiben. Wärst Du in Jordanien eine stinknormale deutsche Ruinen-Tote-Meer-Touristin gewesen, hätte er dich sicherlich selbst angegraben. So hat er gesehen, daß Du eine gläubige Muslima bist und hat also seine Schwester vorgeschickt, um seriöser zu wirken. :mrgreen:
Jein, ich glaube ich habe 100% in sein "Beuteschema" gepasst!!! Denn seine 2 Exfrauen waren auch konvertiert, eine aus Amerika und eine aus Neuseeland.... bei beiden hatte er auch ein Visum beantragt aber es kam wohl immer schon vorher zur Trennung. Leider hab ich diese Infos erst im Nachhinein herausgefunden, sonst wäre ich wohl etwas vorischtiger gewesen...
Oh, mann... ich kannte vorher nur die andere "Sorte " Bezzies aus Ägypten, und hatte mir immer vorgestellt das jemand die Religion nicht so extrem für seine Sache gebrauchen kann. Aber bei ihm gehörte die Religion wohl auch dazu, um alles vor seiner Familie zu rechtfertigen, denn die fanden das mit den ausländischen Frauen gar nicht so toll... und wollten das er eine Araberin heiratet.
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!

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