Harlekin hat geschrieben:Blume hat geschrieben:Wäre das mein Mann würde ich unter den Umständen (Frau wurde ohne mein Wissen eingeladen) darauf bestehen, einer geht: entweder er oder die EX, am besten beide und nehmen die Kinder mit. Das mag jetzt herzlos klingen, den Deine Freundin wird an den Kindern hängen. Aber wer weiß, was die Kinder wirklich über denken.
Ich habe schon mit ihr geredet.wie gesagt sie lässt erst mal alles so,man kommt nicht wirklich ran an sie.
Klar sie hängt an die Kinder und glaubt daran was die Kinder sagen,daß die Frau/ Mutter nur ihretwegen kommt...
Hallo,
also wenn ich daran denke, daß es schon hierzulande für eine Frau schwierig ist, zu akzeptieren, daß ihr Mann schon Kinder von einer anderen Frau hat und mit dieser Frau dann noch regelmäßig Kontakt hat, natürlich nur der Kinder wegen, dann ist das sicherlich noch schwieriger, wenn die neue Frau gar keine Kinder von ihrem bereits bekinderten Mann hat. Wäre die andere Frau eine Deutsche, dann wäre die Möglichkeit, sie vorher kennengelernt zu haben, sich ein Bild von der Konstellation zu machen, viel einfacher gewesen, als wenn sich da plötzlich so eine große marokkanische Unbekannte im gemeinsamen Heim einquartieren will, wo sie über acht Jahre lang nichts mit ihren Kindern zu tun hatte. Und die mit dem Ehemann noch eine gemeinsame Nationalität hat.
Und wenn Harlekins Freundin schon viel für die Kinder getan hat und sie als die Ihren ansieht, dann ist es für sie doppelt schmerzlich, sowohl Ehemann als auch Kinder teilen oder hergeben zu müssen. Denn im Gegensatz zu normalen Patchworkfamilien, wo alle Beteiligten einander zumindest oberflächlich kennen und einschätzen können, hatte sie ja allein aufgrund der Beteuerungen ihres Mannes immer geglaubt, daß die Ehefrau Geschichte wäre und somit Mann und Kinder ihres wären. Sonst hätte sie sich darauf ja sicherlich gar nicht erst eingelassen. Und wenn die deutsche Ehefrau sowieso eher gutmütig ist und lieber nachgibt, als mit ihrem Mann zu streiten oder auf ihrem Recht zu beharren, dann könnte ich mir vorstellen, daß die Kinder auch eher zu ihm halten. Und der Stiefmutter sagen, was sie hören will, um sie zu beruhigen.
Also an Stelle von Harlekins Freundin gäbe es für mich nur zwei Optionen:
Erstens: Entweder wollen die Kinder an sich gar nichts mehr von ihrer leiblichen Mutter, und der Vater ist an ihr auch nicht mehr interessiert, wenn die Kinder der Stiefmutter denn die Wahrheit gesagt haben. Dann besteht überhaupt keine Veranlassung, die Marokkanerin nach Deutschland einzuladen, sie im gemeinsamen Familienhaus einzuquartieren oder zu bewirten. Die Kinder könnten sie auf eigene Faust in Marokko besuchen, wenn sie wirklich Kontakt wünschen.
Zweitens: Die Kinder haben gelogen, der Ehemann auch. Er strebt eine Familienzusammenführung an auf Kosten der deutschen Stiefmutter. Auch in diesem Fall besteht überhaupt keine Veranlassung für die Stiefmutter, die marokkanische Erstfrau im gemeinsamen Haus zu akzeptieren und ein Hereindrängeln in die Familie zuzulassen. Dann muß sie sich erst recht gegen dieses Ansinnen verwahren.
LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988