Kaum Rechte für algerische Frauen
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Kaum Rechte für algerische Frauen
Algeriens Frauen kämpfen mit dem Druck einer patriarchalen Gesellschaft, die sie gerne zum Tragen eines Schleiers verpflichten und aus der Öffentlichkeit verbannen würde.
Algerien galt nach der Unabhängigkeit vor 48 Jahren als eines der modernsten Länder der arabischen Welt. Die Befreiung vom französischen Kolonialismus war auch den Frauen zu verdanken, die an der Seite der Männer mit der Waffe in der Hand gekämpft hatten. Das räumte ihnen eine geachtete Stellung in der Gesellschaft ein. Bis in die 80er Jahre verhüllten sich nur wenige Algerierinnen. Seit dem Erstarken des Islamismus jedoch hat sich das Straßenbild verändert.
http://www.ag-friedensforschung.de/regi ... rauen.html
Algerien galt nach der Unabhängigkeit vor 48 Jahren als eines der modernsten Länder der arabischen Welt. Die Befreiung vom französischen Kolonialismus war auch den Frauen zu verdanken, die an der Seite der Männer mit der Waffe in der Hand gekämpft hatten. Das räumte ihnen eine geachtete Stellung in der Gesellschaft ein. Bis in die 80er Jahre verhüllten sich nur wenige Algerierinnen. Seit dem Erstarken des Islamismus jedoch hat sich das Straßenbild verändert.
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Liebe Grüße
Anaba
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anaba@1001Geschichte.de
“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“
Hans Kupka, hingerichtet 1942
Anaba
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Re: Kaum Rechte für algerische Frauen
Interessanter Artikel, die Zahlen darin verwundern mich allerdings doch etwas. Mit Sicherheit sind in Algerien nicht 90% der Frauen verschleiert. Ganz sicherlich tragen mehr Frauen das Kopftuch oder die Verschleierung als noch in den 80er-Jahren. Aber nicht 90%. Weder auf den Dörfern noch in den Städten. Gerade jüngere Frauen tragen oft kein KT, wenn man Mädchnegruppen sieht so sind diee ganz gemischt - mit und ohne. Es kommt auch darauf an, um welche Gesellschaftsschicht es sich handelt - je gebildeter und wohlhabender, desto weniger wird KT getragen. Ich trage ja auch kein KT, wenn ich unter 10 Frauen die einzige ohne wäre, hätte ich sicherlich mehr Probleme in der algerischen Gesellschaft.
"Dass so viel Ungezogenheit gut durch die Welt kommt, daran ist die Wohlerzogenheit schuld "
Marie v. Ebner-Eschenbach
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Re: Kaum Rechte für algerische Frauen
Imene,
gibt es Hoffnung auf eine Entwicklung in die andere Richtung ? Ich habe den Bericht gelesen, und es macht mich traurig, aber es macht mir auch Angst, dass hier eine Entwicklung nach rückwärts geschehen könnte.
Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen Armut und Beschneidung der Rechte der Frau.
LG Elisa
gibt es Hoffnung auf eine Entwicklung in die andere Richtung ? Ich habe den Bericht gelesen, und es macht mich traurig, aber es macht mir auch Angst, dass hier eine Entwicklung nach rückwärts geschehen könnte.
Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen Armut und Beschneidung der Rechte der Frau.
LG Elisa
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Re: Kaum Rechte für algerische Frauen
Ich wusste von den Mönchen aus Thibirne, die vor 15 Jahren massacriert worden (so wie andere Christe, in anderen Ländern, massacriert wurden),
und hatte gerade eine Artikel gelesen, davon Morokko der entwikeltere Land des araboislamisierten Raum war.
Gut, dass alle Leute das Schönste ihres eigenen Land sehen (können), und deswegen Höffnung haben,
bald oder später in einer Art Paradieses leben zu können.
Wünsche Glück(lichkeit).
und hatte gerade eine Artikel gelesen, davon Morokko der entwikeltere Land des araboislamisierten Raum war.
Gut, dass alle Leute das Schönste ihres eigenen Land sehen (können), und deswegen Höffnung haben,
bald oder später in einer Art Paradieses leben zu können.
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Re: Kaum Rechte für algerische Frauen
Salam
Hoffe nur, dass ich die Gleichstellung von Mann und Frau in arabischen Ländern noch erlebe.
Bildung und nochmals Bildung ist das A & O.
ma salama
haram
PS : Eine gute Bekannte ( Deutsche ) kämpfte damals in der FLN.
Hoffe nur, dass ich die Gleichstellung von Mann und Frau in arabischen Ländern noch erlebe.
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Die grösste aller Kampfkünste ist Jura
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Re: Kaum Rechte für algerische Frauen
Haram, was ist FLN ?
Grüsse
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Re: Kaum Rechte für algerische Frauen
Hallo,Elisa
ich bin zwar nicht haram,antworte trotzdem.
Es ist die 1954 gegründete Front Libération Nationale ,"Nationale Befreiungsfront.
Sie wurde gegründet,um Algerien von der französischen Macht zu befreien,was auch geglückt ist.
Viele Grüße,Morena
ich bin zwar nicht haram,antworte trotzdem.
Es ist die 1954 gegründete Front Libération Nationale ,"Nationale Befreiungsfront.
Sie wurde gegründet,um Algerien von der französischen Macht zu befreien,was auch geglückt ist.
Viele Grüße,Morena
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Re: Kaum Rechte für algerische Frauen
@ morena
Der Kandidat hat 100 Punkte.
Gruss
haram
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Gruss
haram
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Re: Kaum Rechte für algerische Frauen
Hallo, HaramHaram hat geschrieben:@ morena
Der Kandidat hat 100 Punkte.![]()
Gruss
haram
dann werde ich heute noch ein paar Punkte sammeln und mir dann etwas Schönes gönnen.
Viele Grüße,Morena
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Re: Kaum Rechte für algerische Frauen
Hallo,
Algerien ist Gott sei Dank nicht der Iran und auch nicht Ägypten, Jemen oder Saudi-Arabien. Es gibt keinen islamistischen Mainstream, sondern die Gesellschaft ist immer noch ziemlich diversifiziert, allerdings sind die einzelnen Gesellschaftsschichten untereinander auch ziemlich abgeschottet. Das bedeutet, dass man Algerien so und so empfinden kann, je nachdem in welcher Gesellschaft man sich bewegt. Bisher gilt aber noch ein Leben und Leben lassen und auch die gesellschaftlichen Probleme, die ja gerne auf dem Rücken der Frauen ausgetragen werden, sind sozusagen gerecht verteilt. Wenn es um Belästigungen von Frauen in der Öffentlichkeit geht, betrifft dies im Prinzip alle Frauen.Egal ob verschleiert, mit Hidjab oder ohne, ob alt oder jung und wie insgesamt gekleidet oder geschminkt. Es ist also nicht so, dass bestimmten Frauen Ehre gezollt wird und anderen nicht- Es leiden leider alle.
Durchaus ist aber zu beobachten, dass die ältere Generation teilweise toleranter und offener ist, als jüngere Menschen. Mit aufkommen des Satellitenfernsehens aus SA und dem Libanon sind auch in Algerien immer neue teilweise auch salafistische Ideen in das Land eingesickert. Dennoch glaube ich, dass einen islamischen Gottesstaat die Mehrheit der Bevölkerung nicht will - zu frisch sind immer noch die Erfahrungen aus dem schwarzen Jahrzehnt. Das Problem ist, dass die Regierung auch gerne auf der Klaviatur der islamistischen Bewegung spielt - bestimmte Reformen oder Moderniesierungen werden einfach nicht eingeleitet, mit der Begründung dass diese dann zu Protesten in der Bevölkerung führen würden, weil unislamisch. Das ist auch einfach nur ein bequemes jahrzehntelanges Aussitzen von Themen, dessen Lösung längst überfällig ist. Algerien ist einfach inzwischen eine bequeme Konsumgesellschaft geworden. Denn meisten Leuten ist eigentlich egal, was passiert, so lange nur die Öl- und Zuckerpreise nicht steigen. Deswegen kann sich die Regierung Bouteflika auch so gut behaupten. Die Leute werden einfach mit ein bißchen Geldgeschenken hier und da ruhig gehalten, obwohl natürlich längst alle wissen, dass das heutige Algerien mit dem Algerien, für das die Märtyrer gestorben sind, nichts zu tun hat. Deswegen finde ich den ständigen Bezug, den viele Algerier zu den Märtyrern herstellen, auch falsch. Die meisten der Märtyrer würden sich sicherlich im Grabe herum drehen, wenn sie sehen würden, wie sich Algerien entwickelt hat. Von dem sozialistischen Staat mit wirklich recht modernen Frauenrechten ist nicht mehr sehr viel übrig.
Ich weiß nicht Frei, ob dieser Satz
" Gut, dass alle Leute das Schönste ihres eigenen Land sehen (können), und deswegen Höffnung haben, bald oder später in einer Art Paradieses leben zu können."
auf mich gemünzt war. Ich kann nur aus meinen Erfahrungen hier berichten und bestätige Dir damit vielleicht gerade nicht Dein Bild, was Du von einem islamischen Land hast. Ich denke aber schon, dass ich kritisch bin und die Probleme dieses Landes offen anspreche.
Dass von Dir angesprochene Massaker der Mönche von Thibirne fand übrigens mitten in einem blutigen Bürgerkireg statt, in dem tatgtäglich massakriert und getötet wurde. Sowohl durch das Militär, den Geheimdienst als auch durch die Islamisten. Es ist bis heute nicht klar, wer diese Mönche nun getötet hat und was das Motiv zu diesem Zeitpunkt war. Aber es geschah in einer Zeit in der zum Beispiel in meiner Familie alleine drei Söhne einer Familie enthauptet wurden und deren Köpfe vor die Tür ihrer Mutter gelegt wurden, in der Kinder zu Hause nur unterhalb des Fensters spielen durften, weil sonst die Gefahr bestanden hätte, erschoßen zu werden, in der Männer und Frauen geschändet und gefolter wurden und das mehr als zehn Jahre lang.
Ich finde es daher etwas schwierig, nun ausgerechnet dieses Massaker an christlichen Mönchen herauszustellen, um darzulegen wie Christen verfolgt wurden oder wie barbarisch doch der Islam oder das algerische Volk ist. Denn in dieser Zeit waren solche Massaker alltäglich und die Menschen traumatisiert. Dieses Land hat seit ca. 150 Jahren einen wirklich hohen Blutzoll bezahlen müssen und vor diesem Hintergrund lassen sich manche Entwicklungen innerhalb der Gesellschaft vielleicht auch besser verstehen. Trotzdem ist es, so denke ich, genau diese blutige Geschichte, die Algerien vor dem Abgleiten in einen islamischen Staat bewahren wird. Acuh wenn es von einer wirklichen Demokratie mit gleichen Rechten für alle, unabhängig von Konfession oder Geschlecht, weit entfernt ist. ( Obwiohl die Verfassung jegliche Diskriminierung untersagt)
Und zu den Marrokanern: ich glaube diese sind sehr viel wertkonservativer als so mancher Algerier. Auf dem Papier mag das Land modern erscheinen, auch durch seine Gesetzgebung. Die Bevölkerung ist aber oftmals genau so in alten Mustern verhaftet, wie in den anderen Maghrebstaaten auch.
Entschuldigt die langen Ausführungen, ich hoffe halt manchmal doch, dass es helfen könnte bestimmte Dinge besser zu verstehen.
Imene
Algerien ist Gott sei Dank nicht der Iran und auch nicht Ägypten, Jemen oder Saudi-Arabien. Es gibt keinen islamistischen Mainstream, sondern die Gesellschaft ist immer noch ziemlich diversifiziert, allerdings sind die einzelnen Gesellschaftsschichten untereinander auch ziemlich abgeschottet. Das bedeutet, dass man Algerien so und so empfinden kann, je nachdem in welcher Gesellschaft man sich bewegt. Bisher gilt aber noch ein Leben und Leben lassen und auch die gesellschaftlichen Probleme, die ja gerne auf dem Rücken der Frauen ausgetragen werden, sind sozusagen gerecht verteilt. Wenn es um Belästigungen von Frauen in der Öffentlichkeit geht, betrifft dies im Prinzip alle Frauen.Egal ob verschleiert, mit Hidjab oder ohne, ob alt oder jung und wie insgesamt gekleidet oder geschminkt. Es ist also nicht so, dass bestimmten Frauen Ehre gezollt wird und anderen nicht- Es leiden leider alle.
Durchaus ist aber zu beobachten, dass die ältere Generation teilweise toleranter und offener ist, als jüngere Menschen. Mit aufkommen des Satellitenfernsehens aus SA und dem Libanon sind auch in Algerien immer neue teilweise auch salafistische Ideen in das Land eingesickert. Dennoch glaube ich, dass einen islamischen Gottesstaat die Mehrheit der Bevölkerung nicht will - zu frisch sind immer noch die Erfahrungen aus dem schwarzen Jahrzehnt. Das Problem ist, dass die Regierung auch gerne auf der Klaviatur der islamistischen Bewegung spielt - bestimmte Reformen oder Moderniesierungen werden einfach nicht eingeleitet, mit der Begründung dass diese dann zu Protesten in der Bevölkerung führen würden, weil unislamisch. Das ist auch einfach nur ein bequemes jahrzehntelanges Aussitzen von Themen, dessen Lösung längst überfällig ist. Algerien ist einfach inzwischen eine bequeme Konsumgesellschaft geworden. Denn meisten Leuten ist eigentlich egal, was passiert, so lange nur die Öl- und Zuckerpreise nicht steigen. Deswegen kann sich die Regierung Bouteflika auch so gut behaupten. Die Leute werden einfach mit ein bißchen Geldgeschenken hier und da ruhig gehalten, obwohl natürlich längst alle wissen, dass das heutige Algerien mit dem Algerien, für das die Märtyrer gestorben sind, nichts zu tun hat. Deswegen finde ich den ständigen Bezug, den viele Algerier zu den Märtyrern herstellen, auch falsch. Die meisten der Märtyrer würden sich sicherlich im Grabe herum drehen, wenn sie sehen würden, wie sich Algerien entwickelt hat. Von dem sozialistischen Staat mit wirklich recht modernen Frauenrechten ist nicht mehr sehr viel übrig.
Ich weiß nicht Frei, ob dieser Satz
" Gut, dass alle Leute das Schönste ihres eigenen Land sehen (können), und deswegen Höffnung haben, bald oder später in einer Art Paradieses leben zu können."
auf mich gemünzt war. Ich kann nur aus meinen Erfahrungen hier berichten und bestätige Dir damit vielleicht gerade nicht Dein Bild, was Du von einem islamischen Land hast. Ich denke aber schon, dass ich kritisch bin und die Probleme dieses Landes offen anspreche.
Dass von Dir angesprochene Massaker der Mönche von Thibirne fand übrigens mitten in einem blutigen Bürgerkireg statt, in dem tatgtäglich massakriert und getötet wurde. Sowohl durch das Militär, den Geheimdienst als auch durch die Islamisten. Es ist bis heute nicht klar, wer diese Mönche nun getötet hat und was das Motiv zu diesem Zeitpunkt war. Aber es geschah in einer Zeit in der zum Beispiel in meiner Familie alleine drei Söhne einer Familie enthauptet wurden und deren Köpfe vor die Tür ihrer Mutter gelegt wurden, in der Kinder zu Hause nur unterhalb des Fensters spielen durften, weil sonst die Gefahr bestanden hätte, erschoßen zu werden, in der Männer und Frauen geschändet und gefolter wurden und das mehr als zehn Jahre lang.
Ich finde es daher etwas schwierig, nun ausgerechnet dieses Massaker an christlichen Mönchen herauszustellen, um darzulegen wie Christen verfolgt wurden oder wie barbarisch doch der Islam oder das algerische Volk ist. Denn in dieser Zeit waren solche Massaker alltäglich und die Menschen traumatisiert. Dieses Land hat seit ca. 150 Jahren einen wirklich hohen Blutzoll bezahlen müssen und vor diesem Hintergrund lassen sich manche Entwicklungen innerhalb der Gesellschaft vielleicht auch besser verstehen. Trotzdem ist es, so denke ich, genau diese blutige Geschichte, die Algerien vor dem Abgleiten in einen islamischen Staat bewahren wird. Acuh wenn es von einer wirklichen Demokratie mit gleichen Rechten für alle, unabhängig von Konfession oder Geschlecht, weit entfernt ist. ( Obwiohl die Verfassung jegliche Diskriminierung untersagt)
Und zu den Marrokanern: ich glaube diese sind sehr viel wertkonservativer als so mancher Algerier. Auf dem Papier mag das Land modern erscheinen, auch durch seine Gesetzgebung. Die Bevölkerung ist aber oftmals genau so in alten Mustern verhaftet, wie in den anderen Maghrebstaaten auch.
Entschuldigt die langen Ausführungen, ich hoffe halt manchmal doch, dass es helfen könnte bestimmte Dinge besser zu verstehen.
Imene
"Dass so viel Ungezogenheit gut durch die Welt kommt, daran ist die Wohlerzogenheit schuld "
Marie v. Ebner-Eschenbach
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Re: Kaum Rechte für algerische Frauen
Danke Imene,
Es ist wie immer, bestimmte Dinge werden zum Vorwand genommen, um andere Dinge zu erreichen.
Deshalb muss man sehr wachsam sein.
LG Elisa
Es ist wie immer, bestimmte Dinge werden zum Vorwand genommen, um andere Dinge zu erreichen.
Deshalb muss man sehr wachsam sein.
LG Elisa
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Re: Kaum Rechte für algerische Frauen
Hallo Imene, danke für deine Erfahrung und Analyse.
Ich habe von den unterdrückten Kabylen gewusst, und mit den Mönchen habe ich mich an die zivile algerische Burgerkrieg (?) erinnert,
wo die Militären (?) viele Menschen um das Leben gebracht (also: massacriert) haben.
Ich weiss/wusste deswegen nicht, wie es Algerien ein toleranter Land ist.
(War es während letztem Ramadan, dass manche Leute vor Gericht gebracht wurden, weil sie einen Sandwich gegessen hatten?)
Also: (viele) Glück(lichkeit).
Ich habe von den unterdrückten Kabylen gewusst, und mit den Mönchen habe ich mich an die zivile algerische Burgerkrieg (?) erinnert,
wo die Militären (?) viele Menschen um das Leben gebracht (also: massacriert) haben.
Ich weiss/wusste deswegen nicht, wie es Algerien ein toleranter Land ist.
(War es während letztem Ramadan, dass manche Leute vor Gericht gebracht wurden, weil sie einen Sandwich gegessen hatten?)
Also: (viele) Glück(lichkeit).
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Re: Kaum Rechte für algerische Frauen
Hallo Frei,
auch Europa und die Europäer sind nicht alle tolerant. Und in Algerien sind auch längst nicht alle Menschen tolerant, es sind aber auch nicht alle islamistische und faschistoide und intolerante Idioten. Das würde die wertvolle Arbeit von so vielen Leuten tagtägölich total unwichtig machen und das ist sie nicht.
ich denke, man kann mehr aus meinem Beitrag entnehmen, auch das Algerien noch ein vielfältiges Land mit vielfältiger Bevölkerung ist, das allerdins bedroht ist, diese Vielfalt zu verlieren.
Beste Grüße,
Imene
PS: Ja, in jedem Ramadan werden Menschen wegen Essen in der Öffentlichkeit verurteilt. Aber auch in jedem Ramadan wehrt sich die Presse und viele Algerier in Leserbriefen und durch Proteste dagegen.
auch Europa und die Europäer sind nicht alle tolerant. Und in Algerien sind auch längst nicht alle Menschen tolerant, es sind aber auch nicht alle islamistische und faschistoide und intolerante Idioten. Das würde die wertvolle Arbeit von so vielen Leuten tagtägölich total unwichtig machen und das ist sie nicht.
ich denke, man kann mehr aus meinem Beitrag entnehmen, auch das Algerien noch ein vielfältiges Land mit vielfältiger Bevölkerung ist, das allerdins bedroht ist, diese Vielfalt zu verlieren.
Beste Grüße,
Imene
PS: Ja, in jedem Ramadan werden Menschen wegen Essen in der Öffentlichkeit verurteilt. Aber auch in jedem Ramadan wehrt sich die Presse und viele Algerier in Leserbriefen und durch Proteste dagegen.
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Marie v. Ebner-Eschenbach
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Re: Kaum Rechte für algerische Frauen
Anaba hat geschrieben:Algeriens Frauen kämpfen mit dem Druck einer patriarchalen Gesellschaft, die sie gerne zum Tragen eines Schleiers verpflichten und aus der Öffentlichkeit verbannen würde.
Algerien galt nach der Unabhängigkeit vor 48 Jahren als eines der modernsten Länder der arabischen Welt. Die Befreiung vom französischen Kolonialismus war auch den Frauen zu verdanken, die an der Seite der Männer mit der Waffe in der Hand gekämpft hatten. Das räumte ihnen eine geachtete Stellung in der Gesellschaft ein. Bis in die 80er Jahre verhüllten sich nur wenige Algerierinnen. Seit dem Erstarken des Islamismus jedoch hat sich das Straßenbild verändert.
http://www.ag-friedensforschung.de/regi ... rauen.html
Vor dem Erreichen der nationalen Unabhängigkeit hat die algerische Elite massiv von der französisch-westlich-europäischen Geisteshaltung gelernt.
Tausende algerische Araber und Berber haben in der Zeit der französischen Kolonialherrschaft an Frankreichs Universitäten studiert und ein westlich geprägtes Gesellschaftsbild innerhalb Algeriens etabliert. Dann kam 1979 die islamische Revolution im Iran und das Wiederaufleben der islamischen Gesinnung. 1984 wurde auf Druck des Islams in Algerien wieder die Sharia im Eherecht eingeführt. Dies ging ja nur zu Lasten der Frauen und war deshalb ein billiges Zugeständnis der laizistischen Regierung an die reaktionären Moslems.
Aber Vollzeitmoslems geben sich bekanntlich nicht mit dem kleinen Finger zufrieden und zetteln gemäß der Gebote im Koran einen Bürgerkrieg an (90ger Jahre des letzten Jhd). Dieser Djihad wurde nur zu dem Zweck geführt, um die Zivilgesellschaft Algeriens zu vernichten.
Wieviel Blut auch immer geflossen sein mag: die intellektuellen und gemäßigten gesellschaftlichen Kräfte wurden genau wie in anderen islamischen Ländern zu dieser Zeit extrem geschwächt (durch Mord und Folter).
Der o.g. Bericht zeigt in meinen Augen einfach die traurige Realität.
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Re: Kaum Rechte für algerische Frauen
Liebste Imene,
ich glaube, dass es mit dem Ramadan etwas mehr und während dem ganzen Jahr gemacht sein sollte.
Das heisst: dies Ramadan Gesetz hat mit dem allgemeinen Gesetz zu tun, das sich auf der Shari'a basiert.
Also: religiöser Integralismus (dazwischen "das Reddah Gesetz" gehört, also, es ist Verboten, die araboislamische Religion/Ideologie zu verlassen).
Was sagen die Leute dort, gerade in diesem Moment, über diese Ramadanfreundliche (und Shari'afreundliche) Gesetze (wenn auch nicht Verfassungen ...)?
Ein Leserbrief als man vor Gericht zwangsgebracht wurde und im Knast sitzt, um etwas getrinken oder gegessen zu haben, ist ehrlich zu wenig.
Ich glaube, dass du damit stimmen kannst.
Mit liebsten Grüssen.
ich glaube, dass es mit dem Ramadan etwas mehr und während dem ganzen Jahr gemacht sein sollte.
Das heisst: dies Ramadan Gesetz hat mit dem allgemeinen Gesetz zu tun, das sich auf der Shari'a basiert.
Also: religiöser Integralismus (dazwischen "das Reddah Gesetz" gehört, also, es ist Verboten, die araboislamische Religion/Ideologie zu verlassen).
Was sagen die Leute dort, gerade in diesem Moment, über diese Ramadanfreundliche (und Shari'afreundliche) Gesetze (wenn auch nicht Verfassungen ...)?
Ein Leserbrief als man vor Gericht zwangsgebracht wurde und im Knast sitzt, um etwas getrinken oder gegessen zu haben, ist ehrlich zu wenig.
Ich glaube, dass du damit stimmen kannst.
Mit liebsten Grüssen.
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Re: Kaum Rechte für algerische Frauen
Imene, gibt es ein Gesetz, das ein Strafe festlegt ? Oder ist das Willkür, wenn die menschen vor Gericht gebracht werden ?
Frei, in diesen Staaten sich zu wehren, ist nicht so einfach. Ich habe das in Rumänien erlebt. Da ist alles mit sicherheitspolizei durchsetzt usw. Erst wenn ein sehr hoher Anteil der Bevölkerung dagegen ist, kann etwas unternommen werden.
lg Elisa
Frei, in diesen Staaten sich zu wehren, ist nicht so einfach. Ich habe das in Rumänien erlebt. Da ist alles mit sicherheitspolizei durchsetzt usw. Erst wenn ein sehr hoher Anteil der Bevölkerung dagegen ist, kann etwas unternommen werden.
lg Elisa