Hallo ZusammenIch bin seit 2 Jahren mit einem Tunesier verheiratet und wir haben ein 6 Monate altes Baby.
Kennengelernt haben wir uns auf einer Tunesischen Hochzeit bei Verwandten von mir. Er und seine Schwester haben mich unabhängig voneinander gesehen und sich dann im Anschluss über mich erkundigt, meine Kontaktdaten ausfindig gemacht und so haben wir uns kennengelernt. Er hat dann auch nach Sitte bei den Verwandten um meine Hand angehalten. Also alles wie es sich in Tunesien gehört.
Ursprünglich war geplant, dass wir uns in Djerba eine Zukunft aufbauen, er hat schon die Wohnung gemietet und Einrichtung gekauft (wobei ich meinem zukünftigen Mann dann irgendwann beichten musste, dass ich die Schweiz nicht so schnell verlassen könnte, weil ich noch Schulden zu bezahlen habe) - und
alles inkl. Verlobungsschmuck selber bezahlt (wie ich von vielen unabhängigen Seiten gehört habe, hatte er zu der Zeit 2 Jobs gleichzeitig).
Kurzum, wir haben dann in der Schweiz geheiratet und mein Mann hatte innerhalb von 2 Monaten eine feste Arbeitstelle auf dem Bau und ich wurde ebenso schnell schwanger.
Kurz nach der Hochzeit hab ich rausbekommen, dass er in einer Internet-Flirtseite angemeldet war, hab ich ihn darauf angesprochen und er hat mir freiwillig das Passwort gegeben, sodass ich alles nachlesen konnte - ebenso seine E-Mailadresse (trotzallem hat es Spuren bei mir hinterlassen und Vertrauen war ziemlich im Eimer). Er hat dann in der Schweiz auch angefangen, sich Pornos reinzuziehen übers Internet und das war für mich der nächste Vertrauensbruch.
In der Anfangszeit hat seine Familie so ziemlich jeden Tag angerufen wegen Kleinigkeiten. Seine Mutter jammerte immer rum, dass sie finanziell sehr knapp dran seien ect. Als er ihr dann bei so einem Gespräch mitteilte, dass ich schwanger sei, meinte sie ziemlich böse: ihr in Europa könnt ja nichts anderes als Kinder machen (damit meinte sie die ebenfalls schwangere Frau des Sohnes, der in Frankreich lebt) und sie fing an, sich über mich zu beschweren, weil ich ihr kein "Frohes Fest" nach Ende Ramadan gewünscht hätte ect. (Anmerkung: die Frau war mir von ersten Augenblick an nicht sympatisch - ebensowenig wie seine jüngere Schwester). Mir ist dann der Kragen geplatzt und wir hatten natürlich den schönsten Krach zu Hause. Mittlerweile seit der Krise in Tunesien unterstützen wir die Familie mit ca. 300 Dinar im Monat - und da bin ich auch einverstanden.
Wegen der Familie stritten und streiten wir uns heute noch häufig. Seit unser Sohn auf der Welt ist (mein Mann war bei jedem Untersuchungstermin dabei, wenn es ihm von der Arbeit her möglich war, er hat mich im Haushalt total unterstützt und war auch bei der Geburt dabei - wir hatten im KKH sogar Familienzimmer für 3 Tage).
Da wir beide 100% arbeiten, hilft er mir auch jetzt nach wie vor im Haushalt, die Finanzen gehören bis auf die 300 Dinar für die Familie uns und wenn etwas übrig bleibt vom Lohn, macht er mir und dem Kleinen Geschenke.
Nun möchte er nach TN in den Urlaub - ich weigere mich jedoch mit dem Baby dahin zu fahren. Ich mag Schwiegertiger und seine Verwandtschaft nach allem nicht anschauen und habe auch irgendwo Angst, dass er den Kleinen nicht mehr ausreisen lässt, um mir, nach all den Streitigkeiten hier, eins auszuwischen.
Das sorgt natürlich wieder für Zunder in der Bude und er nennt mich egostisch.
Das ist mal so die Kurzfassung meiner Story... Was meint ihr dazu? Sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht? Interpretiere ich aus Angst zuviel hinein? Manchmal denke ich, dass ich mit meiner Über-Vorsicht mir das Leben selber schwer mache. Bin gespannt auf Eure Meinung.
. Die Tunesischen Gepflogenheiten und Sitten sind mir ebenfalls bekannt und bei SchwMu ist vermutlich gegenseitige Antipathie das Problem. Sein Vater hat mich unheimlich gerne und lässt mich das auch spüren. 
Nicht das ich Streit provoziere,
" - und er würde es vorziehen, in Tunesien zu leben. 
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