Beitrag
von Valerian » 26.07.2008, 22:29
Ich hoffe, dass ich die beiden letzten Kommentare nicht falsch verstanden habe. Man kann ja auch einem angezogenen Menschen in eine nicht leere Tasche fassen - dass ist dann trotzdem nicht rechtens. Und wenn das häufig genug geschieht oder damit die Erspanisse für die Zukunft abgegriffen werden, ist das eine Schweinerei.
Ich kann Euch aber sagen, dass das, was ich hier durchmache, wie bei allen anderen Bezness Opfern, eine Gradwanderung ist. Und vielleicht bin ich kein Sozialgenie aber ansonsten auch nicht der dümmsten einer. Ich kann natürlich versuchen, das alles als normalen Scheidungsfall zu betrachten, meine Tochter und zehn Jahre Unterhalt aufgeben, um mich nach und nach kaputt in einer Ecke zu verkriechen. Das ist nicht meine Art.
Oder ich suche nach einer Lösung, die meine Frau wieder zu kooperativem Verhalten bringt, bevor sie mich finanziell ausgenommen hat. Das ist das, worüber ich seit Monaten nachdenke - bisher vergebens. Und ehrlich gesagt, komme ich immer mehr zu dem Schluss, dass sich eine Lösung eben nicht erzwingen lässt - das hat nichts mit Resignation zu tun.
Weglaufen hilft auch nicht - also muss ich das Spielchen mitspielen und ihr das Leben schwer machen, bis sich das Blatt wendet, oder sie anfängt die Situation neu zu überdenken. Z.B. kann sie ohne Scheidung von mir auch nicht mehr Heiraten - und wenn sie sich einen neuen Lover zulegt, ist es mit dem fürstlichen Ehegattenunterhalt auch vorbei. Oder sie wartet einfach noch drei Jahre, dann wird auch sie älter und ihr Zug fährt langsam aber sicher ab.
Ich glaube, dass all das, was mir hier passiert genauso gut in umgekehrter Rollenverteilung stattfinden könnte. Wie ihr alle wisst, ist die Abgrenzung zwischen "er/sie liebt mich" und "er/sie will eine Aufenhaltserlaubnis und Geld" nur extrem schwer zu treffen - Gefühle wechseln und das Verhalten auch. Bei einem nigerianischen Mann der mit einer Europäerin ein Kind zeugt und damit gleich Aufenhaltsbewilligung etc. zugesprochen bekommt, sind die Probleme nicht viel anders gelagert - die Differenzierung der wahren Motive von dem eigenen Wunschdenken ist eben extrem schwierig.
Ich kann Euch auch sagen, dass mir die Möglichkeit dieses Forums hier bisher sehr über oder auf den Berg geholfen hat. Dabei waren es nicht nur die Tipps, sondern schon die Möglichkeit an sich, diese für mich selbst so unglaubliche Situation zu beschreiben und zu wissen, dass viele mitlesen, hilft.
Deshalb bleibe ich dabei, dass das ein Bezness Problem ist und hier her gehört. Die Trennungs- und Scheidungsproblematik geht damit zwar einher - ich sehe sie aber eher als Folge denn als Ursache des Problems. Ich werde ich mich nach dem heute Erlebten aber ein bischen mehr zurückhalten mit meinen Schilderungen.
__________________________________________________
Wer dreckige Wäsche wäscht, macht sich die Hände schmutzig.