Licht und Schatten

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Pusteblume
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Pusteblume » 13.02.2014, 16:53

Hallo, ich wollte mal weiter berichten über meine fast normale Ehe.Also wir leben ja wieder zusammen seit einiger Zeit und anfangs lief es auch richtig gut aber inzwischen gibt es wieder viel Misstrauen.Insbesondere was Geld anbetrifft.Er klagt immer dass er nichts hat.Ich arbeite Teilzeit und übernehme auch vieles.Er macht die "grossen"Sachen und dennoch muesste monatlich bequem was übrig bleiben. Ich habe den Verdacht dass er heimlich spart.Beweisen kann ich nichts.Seine Kontoauszüge schmeisst er oft weg.Wenn ich ihn darauf anspreche fühlt er sich kontrolliert. Ich kontrolliere aber wirklich vieles und er weiß das auch.
Irgendwie denke ich immer dass er mich nicht mehr liebt. Sagen tut er aber was anderes.
Alles kompliziert. ...grüße

mara
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von mara » 14.02.2014, 02:55

Hallo Pusteblume,

wie kommst du auf das Gefühl, dass dein Mann dich nicht mehr liebt? Meinst du nicht, dass darin der Hauptpunkt liegt?
Wenn dein Mann immer klagt, dass er kein Geld hat, dann solltest du ihm Mal vorschlagen, dass ihr alles Mal durchrechnet und eine Art Haushaltsbuch anlegt. Ich meine, dass es manchmal in jeder Ehe ganz gut ist, sich über die allgemeinen Lebenshaltungskosten ein Bild zu verschaffen. Also alle monatlichen Zahlungen Mal aufzulisten, um zu sehen wo das Geld hingeht und wer wieviel bezahlt und wofür. Das ist manchmal ganz dienlich, um zu sehen, ob irgendwo was eingespart werden kann, was unnötig ist und sich einfach einen Überblick zu verschaffen.
Ich würde seine Aussagen, er hätte kein Geld, als Anlass nehmen, um ihm das vorzuschlagen.
Man kann auch vereinbaren, die festen Kosten aufzuteilen, so dass etwas für jeden als "Taschengeld" zur Verfügung steht (wenn was übrig ist). Das wäre dann zur freien Verfügung. Das heißt, er kann damit machen was er will. Ansparen für seine Familie in Marokko z.B.
Wir hatten damit auch ein Problem. Ich verdiente mehr als er und er gab mir sein Geld dazu, behielt etwas für sich.
Ich wollte das an sich nicht so, sondern wollte es genau berechnen. Somit war ich immer die Verantwortliche, er kümmerte sich um diese Dinge überhaupt nicht. Er schickte auch Geld zu seiner Familie. Irgendwann war ich dann auch Mal knapper und sagte, dass er doch diesmal darauf verzichten möge, weil wir etwas weniger haben. Das wurde mir als "nicht gönnen können" ausgelegt. Es gab Streit und mir wurde unterstellt, ich würde sein ganzes Geld nehmen.
Darauf hin gab es ein Haushaltskonto, auf das jeder anteilsmäßig einzahlte und von dem auch die festen Kosten (Miete, etc.)abgebucht wurden. Den Rest seines Geldes konnte er für sich beanspruchen.Er hatte Einblick in die Ausgaben und vor allem in seine eigenen, aber auch in meine. Geld für die Familie musste dann eben angespart werden, was dann für ihn auch etwas dauerte und er selbst mal auf andere Dinge verzichten musste.Sein Wohlwollen hatte ich dadurch erst ein Mal nicht, aber für mich war es fair, kontrolliert und nicht mehr allein meine Verantwortung.Für größere Ausgaben wurde gemeinsam gespart, punkt um.

Klappt gut! :wink:

Was kontrollierst du noch? Man kann eine Beziehung kaputt kontrollieren.

furiosa
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von furiosa » 14.02.2014, 10:46

Hallo Pusteblume,
„Nichts haben“ ist ja auch immer relativ, je nachdem mit wem man sich vergleicht. Mein Mann hatte auch mal eine Phase, wo er das Gefühl hatte, dass er nichts hat, während alle anderen viel mehr haben. Als er das aber hinterfragte, hat er schnell gesehen: „mehr“ hatten die anderen, weil sie mit Krediten hoch verschuldet waren, hier in miesen Substandardwohnungen leben und sich nichts gönnen, Staat und Partnerin betrügen, nie verreisen (außer natürlich „nach Hause“ in die alte Heimat) etc. etc., alles nur, um Eindruck schinden zu können. Dann hat er sich gefragt, was er denn eigentlich davon hätte, ein tolles Haus in seiner Ursprungsheimat zu haben, wenn er hier wohnt und arbeitet? Was hat er davon, wenn alles Geld in die alte Heimat fließt, nur um mithalten zu können? Nachdem für ihn klar war, dass er unter solchen Bedingungen nicht leben will, hat dann auch schnell das Jammern aufgehört.

Du hast anfangs mal zugegeben, dass das Thema Geld bei dir – familiär bedingt – eher heikel ist. Vielleicht solltest du dir das noch mal bei dir selbst anschauen? Es fällt mir immer schwer – wohl auch aufgrund meiner familiären Sozialisation – in Beziehungen Geld als Problem zu sehen. Weggeworfene Kontoauszüge müssen nicht automatisch heißen, dass wer heimlich spart. Es gibt Menschen, die heben ihre Auszüge jahrelang ordentlich geordnet ab, manche werfen sie nach ein paar Monaten weg, manche sofort, manche verstreuen sie an den unterschiedlichsten „Papiersammelstellen“ im Haus,…

Wenn nichts übrig bleibt, muss es auch nicht am heimlichen Sparen liegen, sondern auch hier: Menschen gehen sehr unterschiedlich mit Geld um. Mein Mann ist großzügig, wenn er mehr zur Verfügung hat und sparsam, wenn er das Gefühl hat, dass es knapp wird. Bei mir ist’s eher umgekehrt. Das mag vielleicht komisch klingen, aber wenn ich mehr Geld habe, habe ich irgendwie immer im Hinterkopf „kann ich mir ja später auch noch kaufen“ und „später“ ist das Bedürfnis einfach nicht mehr da. Wenn ich aber nicht so viel zur Verfügung habe, kommt schneller so ein „es muss-jetzt-sofort-sein“- Gefühl auf, wahrscheinlich aus Angst, dass ich es mir später nicht mehr leisten kann.

Wenn es Uneinigkeiten bei Geldangelegenheiten gibt, hält man sich doch am besten an Maras Vorschlag. Einfach mal Auflisten, was alles anfällt, dann wird beiden schnell klar, wer wie viel beiträgt. Dass fixe Kosten wie Miete, Strom etc. gemeinsam getragen werden, ist ja wohl selbstverständlich. Und natürlich auch die Kosten, für alles, was man sonst so gemeinsam nutzt (Essen, Waschmittel, Auto etc.). Von gemeinsamen Konten rate ich zwar prinzipiell ab, aber das lässt sich ja auch anders lösen. Das jeder nach Abzug der gemeinsamen Kosten, über sein Geld frei verfügen kann, ist ja wohl auch klar. Genauso das für größere Anschaffungen gemeinsam gespart wird. In welchem Verhältnis zum Einkommen und Beteiligung an Haushaltsarbeit, Pflege und Erziehung der Kinder die Kosten geteilt werden ist natürlich Aushandlungssache…vielleicht liegt ja auch da das Problem bei euch, dass ihr euch nicht einig werden könnt?

Wenn ich Mara richtig verstanden habe, geht es mir ähnlich: Ich frage mich auch, ob es nicht doch an was anderem liegt? Über fehlendes Vertrauen hast du schon vor 2 Jahren geschrieben, ohne es näher zu begründen. Nun hast du zugegeben, dass du „vieles“ kontrollierst. Das kann für eine Partnerschaft tatsächlich sehr belastend sein.

furiosa
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von furiosa » 14.02.2014, 11:00

Africus hat geschrieben: ...
Also meine Frau und ich handeln es so, dass wir in eine Excel-Liste alle unsere Ausgaben und Einnahmen eintragen und am Ende des Monats sehen wir dann, was übrig geblieben ist. ...
Das hat auch nichts mit Kontrolle des Partners zu tun, sondern in einer Ehe hat man halt auch einen gemeinsamen Haushalt.
Ohje, jedes Monat eine Liste zu führen, dafür wäre ich viel zu undiszipliniert :wink: ...aber das ist natürlich Geschmacksache, so wie ja auch z.B. ein gemeinsames Konto.

Jedenfalls sehe ich es aber auch so, dass das nix mit Kontrolle des Partners zu tun hat, es ist eben wie du sagst: gemeinsamer Haushalt = gemeinsame Kosten

Jakobs_Weg
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Jakobs_Weg » 14.02.2014, 11:32

furiosa hat geschrieben:Ohje, jedes Monat eine Liste zu führen, dafür wäre ich viel zu undiszipliniert.
Das ist, nach einer (kurzen) Gewöhnungsphase, gar nicht so schlimm.

Wer es einfacher will, nimmt einfach ein Schulheft oder Vokabelheft (= 2 Spalten für Einnahmen/Ausgaben), auf die vorderste (erste) Seite listet man mal alle monatlichen Fixkosten auf,

diese werden jeden Monat als erster Ausgabeposten eingetragen,
täglich die Ausgaben eintragen (das sind tgl. 2-3 min),
ebenso allfällige Einahmen (z.B. Brieflotto oder wie das heißt),

am Monatsende jeweils beide Seiten addieren.

Da guckt man dann ganz schön :shock: und lernt dadurch zukünftig besser einzuteilen.

Das war nun mein Milchmädchen-Tipp,
falls jemand vor Exel zu viel "bäh" hat (wie ich).
LG, Jakobs_Weg

Nein, nicht alle Orientalen sind Beznesser!

Franconia
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Franconia » 14.02.2014, 16:55

furiosa hat geschrieben:Ohje, jedes Monat eine Liste zu führen, dafür wäre ich viel zu undiszipliniert :wink: .
ich mache es wie Africus, auch mit Excel. Geringer Zeitaufwand und praktisch noch dazu, denn Excel rechnet automatisch :wink:
Ich führe mein Haushaltsbuch nicht wegen einem Mann sondern wegen meinen Kinder. Die kamen irgendwann mal mit hochtrabenden Wünschen die ich nicht erfüllt habe und der Frage, wo denn das ganze Geld hingeht. Jetzt wissen sie es und sehen auch, wie viel jeden Monat neben Taschengeld und Handy noch für jeden einzelnen und für uns alle zusammen drauf gehn. Hat durchaus auch einen Lerneffekt für sie.


@Pusteblume
Vorsicht, auch und gerade in Gelddingen, mag ja gut sein. Aber ein übermäßiges kontrollieren, auch in anderen Bereichen, ist ein Zeichen von mangelndem Vertrauen. Wenn das Vertrauen einmal missbraucht wurde ist Vorsicht natürlich gut, aber nach einer Bewährungsphase sollte man die Zügel auch wieder lockerer lassen und nicht jeden Pups hinterfragen. Denn das vergiftet und zerstört langfristig selbst die beste Beziehung.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Pusteblume
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Pusteblume » 17.02.2014, 13:07

Danke erstmal für zahlreichen Rückmeldungen! Haushaltsbuch führe ich bereits. Nur er ist in seinen Aussagen über Geld immer ziemlich vage. Denke mal das ist kulturbedingt.Ich konnte aber jetzt dank eines Gesprächs mit ihm kleine Fortschritte erzielen. Ich bin ein Kontrollfreak.Was mich am meisten nervt, ist das hin und her-Geleihe von Geld mit seinen Kumpels. Das ist echt ne Krankheit und etwas wo er mich gar nicht "rein gucke"n lässt....das stresst mich sehr. Gerade er lässt sich sehr ungern "kontrollieren".....5

Tonopah
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Tonopah » 18.02.2014, 16:41

Blume hat geschrieben:Pusteblume, mal ein kleiner Denkanstoß:

Bist Du tatsächlich ein Kontrollfreak oder kommt es Dir nur so vor, da er alle Fragen nach den Finanzen abblockt.

Das ist ein Unterschied.
Genau dieser Gedanke ist mir auch gekommen. Ich finde hier hört man manchmal ein wenig Kritik heraus dass zuviel Kontrolle stattfindet...Aber wenn immer etwas "fehlt" ist ein wenig Achtsamkeit meienr Meinung nach durchaus angebracht.

Frauen neigen ja eh immer dazu zuerst sich selbst zu geisseln: "ach ich bin aber auch ein Kontrollfreak..." Ich denke er hält die Finanzen bewußt undurchsichtig für dich, und da er wohl eh nicht so gut mit Geld umgehen kann (jedenfalls nicht so gut wie Du), passt ihm das so wie es ist ganz gut. Durch die Hin-und Herleiherei hat er auch immer eine Erklärung wo sein Geld gerade (angeblich) ist. Ich wäre da auch mißtrauisch. Jede Wette wenn Du verlangst dass er sich die Verleiherei inkl. Namen zumindest notiert kommt von ihm Gegenwind nach dem Motto Du vertraust mir wohl nicht...du gönnst es meinen Freunden nicht...usw.

Franconia
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Franconia » 18.02.2014, 18:11

Tonopah hat geschrieben: Blume hat geschrieben:Pusteblume, mal ein kleiner Denkanstoß:

Bist Du tatsächlich ein Kontrollfreak oder kommt es Dir nur so vor, da er alle Fragen nach den Finanzen abblockt.

Das ist ein Unterschied.



Genau dieser Gedanke ist mir auch gekommen. Ich finde hier hört man manchmal ein wenig Kritik heraus dass zuviel Kontrolle stattfindet...Aber wenn immer etwas "fehlt" ist ein wenig Achtsamkeit meienr Meinung nach durchaus angebracht.
wenn er sein komplettes Geld "verjubeln" würde, dann wäre ich auch misstrauisch und würde nachfragen und evtl. kontrollieren wenn von ihm kommt "ich hab nix, gib mir Geld". Aber das ist ja hier nicht der Fall denn er beteiligt sich ja an den Kosten (sh. Zitat von Pusteblume)
Pusteblume hat geschrieben: inzwischen gibt es wieder viel Misstrauen.Insbesondere was Geld anbetrifft.Er klagt immer dass er nichts hat.Ich arbeite Teilzeit und übernehme auch vieles.Er macht die "grossen"Sachen und dennoch muesste monatlich bequem was übrig bleiben.
Warum soll er denn auch noch darüber Rechenschaft ablegen, was er mit dem Geld macht was ihm zur freien Verfügung steht?
Ob er dieses Geld jetzt spart, verleiht oder für sich selbst auf den Kopf haut ist doch egal. Wichtig wäre es nur, dass Pusteblume ihm kein weiteres "Taschengeld" zusteckt sondern ihm dann einfach vorrechnet >>soviel verdienst du pro Monat, davon geht soviel für Lebensunterhalt von dir ab und somit hast du Summe X zur Verfügung.<< und damit muss er dann zurecht kommen. Wenn er das nicht kann, selbst schuld. Er weiß dann woran er ist und fühlt sich nicht mehr so kontrolliert. Dazu müssen einmal alle Fakten auf den Tisch und dann wird das geklärt. Einschreiten würde ich nur, wenn er seinen Anteil zum Lebensunterhalt einfach so kürzt oder nach belieben mal mehr mal weniger beisteuert, dann möchte ich schon eine Begründung haben warum weshalb wieso und würde auf einen fixen Betrag von Summe X bestehen.

Ich möchte auch nicht für jede Tasse Kaffee, die ich mir von meinem Geld gönne, gegenüber meinem Partner Rechenschaft ablegen müssen und auch nicht darüber, wenn ich mein Geld lieber spare. Was ich mit dem Geld, was mir nach Abzug der Kosten zum gemeinsamen Lebensunterhalt bleibt, mache, ist alleine meine Angelegenheit.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

furiosa
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von furiosa » 19.02.2014, 19:18

Das sehe ich prinzipiell auch so: Mit seinem (restlichen) Geld, soll er machen was er will...Aber: wenn er dann ständig jammert, dass er zu wenig Geld hat, dann könntest du ihn ja mal fragen, mit welchem Zweck? Er lässt sich diesbezüglich nicht in die Karten schauen, also kannst du ja ohnehin nichts dazu sagen. Oder geht's nur darum, dass er jemanden braucht, um Frust abzulassen. Dann kannst du dir immer noch überlegen, ob du deine Ohren einfach auf Durchzug stellst oder ihm klar vermittelst, dass er doch lieber wo anders jammern soll.
Übrigens ist das Hin- und Herleihen von Geld keine Krankheit, es ist für uns nur ungewöhnlich :wink: .

Franconia
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Franconia » 19.02.2014, 23:37

Africus hat geschrieben:Bin ich der einzige hier, der ein gemeinsames Konto mit seinem Ehepartner hat?
Mein Geld, dein Geld...du die Hälfte der Miete, ich die andere...usw.
Diese Denkweise ist für mich in einer Ehe undenkbar.
Getrennte Konten waren für mich am Anfang meiner Ehe auch undenkbar. Als ich aber festgestellt habe, dass mein Ex immer mehr Geld abgehoben hat und dabei sogar ohne Rücksicht auf laufende Kosten das Konto überzogen hat, da war für mich Schluß.
Bis dahin gingen sowohl sein als auch mein Lohn ganz auf dieses Konto, ab dann hatte ich ein neues Konto für mein Gehalt und hab auf das gemeinsame Konto nur noch anteilig meinen Teil zum Lebensunterhalt überwiesen.
Mein Ex wusste, wenn er das Konto noch mal überzieht und laufende Kosten nicht mehr abgebucht werden können, dann kann er schauen wo er bleibt, denn dann finanziere ich alles alleine - aber nicht für ihn.
Jetzt stellt sich die Frage für mich nicht, da ich zum einen nicht verheiratet bin, zum anderen weil mein Freund ja in der Schweiz lebt und arbeitet, aber selbst wenn, würde es kein gemeinsames Konto mehr geben wo alles Geld drauf und alle Zahlungen weg gehen. Gebranntes Kind scheut das Feuer.
Das hat nicht unbedingt was mit mangelndem Vertrauen zu tun, ein Konto auf dem man seinen Teil einzahlt und von dem alle Kosten abgehen erfordert ja auch Vertrauen, aber es beruhigt und trägt im Zweifel zur Schadensbegrenzung bei. Zudem würde ich bei so einem Konto drauf bestehen das es als reines Guthabenkonto geführt wird und eine Überziehung nicht möglich ist.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Marine68
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Marine68 » 20.02.2014, 00:27

Hallo Africus ,da meine 1.Antwort auf Deinen Beitrag von 20:56 im Nirwana verschwand, ein 2.Versuch.

Nein, Du bist nicht der Einzige hier, der ein gemeinsames Bankkonto mit dem Ehepartner hat.
Mit mir sind wir schon zwei, (Spießer?).
Diese Frage stellte ich mir auch schon des öfteren.
Gruß Edgar.

Anaba
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Anaba » 20.02.2014, 10:46

Was gibt es gegen getrennte Schlafzimmer zu sagen?
Ich denke, jeder sollte das handhaben wie er mag.
An getrennten Konten oder getrennten Schlafzimmern lässt sich nicht festmachen,
ob die Ehe gut ist oder nicht. Auch mal allein den Urlaub zu verbringen ist kein Problem.
Im Gegenteil, es tut der Ehe gut.
Ich habe jedenfalls so eine lange Ehe geschafft. :D
Jeder hat Freiraum für sich und das ist gut so.
Für mich ist es ein Alptraum immer zusammen zu kleben.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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kati3366
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von kati3366 » 20.02.2014, 11:48

Africus hat geschrieben:Bin ich der einzige hier, der ein gemeinsames Konto mit seinem Ehepartner hat?
Mein Geld, dein Geld...du die Hälfte der Miete, ich die andere...usw.
Diese Denkweise ist für mich in einer Ehe undenkbar.
War es für mich früher auch.
Bis mein ( deutscher ) Exmann sich auf meine Kosten einen faulen Lenz gemacht hat. So nach dem Motto: was Dein ist, ist auch mein. Umgekehrt ging nicht, weil er nichts hatte und auch nicht daran dachte, das zu ändern.
Dafür mußte ich letztendlich Rechenschaft ablegen über MEIN Geld und meine langen Arbeitszeiten ( die nötig waren um dieses zu verdienen ).

Das war mir eine Lehre.
Jetzt gibt's eine Haushaltskasse in die ( anfangs ) jeder die Hälfte eingezahlt hat und aus der alle Kosten bestritten werden. Und mit seinem Restgeld kann jeder machen was er will.
Da mein Mann inzwischen deutlich mehr verdient als ich zahlt er auch mehr ein.

@Africus, ich weiß nicht aus welcher Generation Du stammst. Aber so wie Du es beschreibst läuft es bei meinen Eltern auch.
Die hatten jetzt aber auch schon goldene Hochzeit.
Träume nicht Dein Leben sondern lebe Deine Träume !!

Desert Dancer
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Desert Dancer » 20.02.2014, 12:17

Africus, hat Deine Frau denn ein eigenes Einkommen??

Alles in einen Topf zu schmeissen wenn beide verdienen finde ich nicht mehr zeitgemäss und würde es auch niemals tun. Ich finde es nicht spiessig, aber dumm wenn man gar keine Grenzen zieht. Solange alles Friede, Freude Eierkuchen ist, mag es ja passen. Aber wenn's nicht mehr so gut läuft, oder bei einer Trennung, dann sind dann die Verhältnisse schon klar...

Ein gemeinsames Konto, wo jeder prozentual im Verhältnis der beiden Einkommen einbezahlt und die gemeinsamen Kosten daraus bezahlt werden, das ist meiner Meinung nach die faire Methode.
Ehemaliges CIB-Vereinsmitglied

Good thoughts, good words, good deeds…
Nobody but me can Keep me safe...

Gioia
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Gioia » 20.02.2014, 13:25

Blume hat geschrieben:Ich finde es spießig, andere Lebenseinstellungen und Lebensmuster als spießig zu bezeichnen, nur weil sie (derzeit) mit meinem Lebensentwurf nicht kompatibel sind. Der Ausdruck spießig klingt für mich so abwertend.
Da kommt mir eine Werbung in den Sinn: Vater lebt mit der kleinen Tochter unter der Brücke. Die Tochter sieht ein Foto, auf dem ist ein schönes Haus abgebildet, da fragt sie ihren Vater, wem dieses Haus gehört. Der Vater antwortet einem Spiesser. Daraufhin sieht die Tochter ein schönes Auto und fragt den Vater, wem dieses Auto gehört. Der Vater antwortet wiederum einem Spiesser, dies geht mit noch ein Paar Statussymbolen weiter. Jedes Mal wenn die Tochter fragt, wem dies gehören würde, antwortet der Vater, einem Spiesser. Am Schluss sagt die Tochter zum Vater: "Papa, ich möchte wenn ich gross bin auch Spiesser werden". Soviel zum Ausdruck Spiesser.

Ich bin grundsätzlich der gleichen Meinung wie Africus. Wenn man verheiratet ist, sollte es normal sein ein gemeinsames Konto zu haben. Allerdings ist es wirklich schwierig, wenn der eine den Satz "was dein ist ist mein" so interpretiert, dass ein Teil der "Dein ist Mein GmbH" das Konto abräumt und selber keinen Beitrag zum Auffüllen des Kontos beiträgt. Da bin ich auch dafür, dass die Konten getrennt werden. Hat jedoch in meinen Augen nichts mit Emanzipation zu tun.

LG, Gioia

Geena
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Geena » 20.02.2014, 13:31

@ Africus

Ich finde deine Einstellung weder spießig noch altmodisch.
Ich bin mit meinem Partner seit über 7 Jahren zusammen und wir haben seit 6 Jahren ein gemeinsames Konto. Wir arbeiten beide, keiner ist vom anderen abhängig.
Wir haben ein gemeinsames Schlafzimmer und wir verbringen jeden Urlaub gemeinsam - etwas anderes käme uns auch gar nicht in den Sinn.

Nach 2 gescheiterten Ehen hätte ich mir so ein "Lebensmodell" früher niemals vorstellen können. Aber - es passt halt so für uns.

Ein eigenes Konto nun als Sieg der Emanzipation zu bejubeln, das ist in meinen Augen wirklich etwas angestaubt. Trotzdem denke ich, das muss jedes Paar für sich entscheiden. Ich könnte allerdings nicht damit leben, wenn es immer Auseinandersetzungen und Diskussionen um´s Geld geben würde.

MfG
Geena
If your religion requires you to hate someone - YOU NEED A NEW RELIGION!!!

mummay1
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von mummay1 » 20.02.2014, 14:34

@ Africus
auch mein Mann und ich gehören zu dieser " verstaubten" Spezies.
Seit mittlerweile 35 Jahren haben wir ein gemeinsames Konto ( schon vor der Heirat) und es hat noch nie Streit deswegen gegeben.
Nachdem ich fast immer mehr verdiente,( ausgenommen meine Teilzeitarbeit als unsere 4 Kinder klein waren) fühlte ich mich jederzeit emanzipiert.
Ich finde, wer intimste Dinge miteinander teilt kann dies auch bei finanziellen tun.
Das Zauberwort ist Vertrauen!

Aber " Jedem das Seine"

LG

Franconia
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Franconia » 20.02.2014, 15:15

Ob spießig und altmodisch oder nicht ist wohl Ansichtssache.
Aber wer einmal mit dem klassischen Model "gemeinsames Konto in der Ehe" herbe Verluste erlitten hat, wird dieses Risiko in der nächsten Beziehung nicht mehr eingehen (wollen). Zumindest ist es bei mir so.
mummay1 hat geschrieben:Das Zauberwort ist Vertrauen!
Wenn das Vertrauen in existentiellen Dingen - und dazu gehört ein gemeinsames Konto - einmal massiv missbraucht wurde, dann ist es schwer einem anderen diesbezüglich wieder zu vertrauen, auch wenn ich meinem Partner in anderen Dingen zu 100% vertraue. Und es gibt ja trotzdem noch ein gemeinsames Konto, nur fließt da eben nicht das ganze Einkommen drauf sondern eben nur ein gewisser Teil.

Ich war durch meinen Ex ganz unten, auch in finanziellen Dingen und habe mich wieder berappelt. Dieses Erlebnis brauche ich kein zweites Mal, vor allem da ich ja auch noch Kinder habe, die von mir abhängig sind und die es schon einmal miterleben mussten was es heißt "ganz unten" zu sein. Ich vertraue meinem Partner zu 100%, aber bei Geld bin ich (über)vorsichtig.
Ich bin nach meinem Reinfall ganz eigen was Existenzsicherung betrifft. So habe ich vor kurzem gebaut. Ich sage bewusst ich, denn ich hatte zwar die die Unterstützung von meinem Freund in Form von "Man-Power", aber finanziert habe ich es alleine. Das ist für mich meine Altersvorsorge und für meine Kinder das Erbe. Egal wie meine Partnerschaft weiter verläuft, ich weiß, mein Freund hat darauf keinen Zugriff und das war für mich im Hinblick auf meine Zukunft und meine Kinder sehr wichtig. Denn das kann uns keiner mehr nehmen weil z. B. einer den anderen auszahlen muss bei einer Trennung.
Mag für den einen oder anderen jetzt schräg oder egoistisch von mir rüber kommen, aber das ist die Folge von dem, was ich meinem Ex zu "verdanken" hatte. Und falls sich jetzt einer fragt wie mein Partner mit damit umgeht, mein Partner ist durch seine Ex auch ein "gebranntes Kind" und wir schwimmen deswegen in Bezug auf Existenzsicherung auf einer Wellenlänge.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Liesel
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Re: Licht und Schatten

Beitrag von Liesel » 22.02.2014, 10:37

Ich denke, im Diskussionsstrang zeichnet sich eindeutig ab, dass wann "Frau" mit ausländischem Partner verheiratet ist, eher zu getrennten Konten tendiert wird, da Frau sich absichern muß, dass sie nicht ausgenutzt wird, da es für Männer im arab. Raum eigentlich undenkbar ist , sich von der Frau aushalten zu lassen.

Die Männer hingegen sind stolz, ein gemeinsames Konto zu haben und ihre exotische Frau finanzieren, sich also leisten zu können.

Hier besteht ja auch der Unterschied allgemein, dass sich Männer die Frau nur leisten müssen. Die Frauen sind oft froh, ein besseres Leben zu haben. Nicht umsonst gibts all die Agenturen nach Asien, Osteuropa und Südamerika. Und mehr und mehr bevorzugen ja auch die Marokannerinnen wegen ihres Temperaments. Klar sind da auch getrennte Schlafzimmer undenkbar :wink: (Gerade im Tv ist ein Russe stolz, seiner Frau einen Nerzmantel geschenkt zu haben) :wink: - für mich als Deutsche undenkbar, würde an die gequälten Tiere denken und keine Freude daran haben.
Für uns Frauen ist da nun mal, wie all die Geschichten beweisen, wesentlich komplizierter.
Der Mann soll ein eigenes Einkommen haben (Kati3366 ist stolz, dass er nun mehr verdient - wollte auch von Anfang an, dass er sein Geld sebst erwirtschaftet), soll sich nicht aushalten lassen.
Das ist der Unterschied.

Bei den längjährigen Ehen und in der älteren Generation sind irgendwann getrennte Schlafzimmer und Urlaube eher denkbar.

So kann niemals Ehe mit Ehe verhlichen werden. Es gibt viele Konstellationen.

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