Ich auch laut PapierIch bin katholisch. Bei uns gibt es die Beichte. Vor der Beichte muss logischerweise die Betrachtung des eigenen Gewissens stehen, denn ohne die Einsicht, etwas Falsches getan zu haben - kann man nicht bekennen. Und die Beichte ist kein Persil - Seele sauber, auf zu neuen Sünden -, sondern in der Konsequenz steht die Wiedergutmachung. Und zwar vor Gott in Form der Buße UND nach Möglichkeit vor dem, gegen den man sich falsch verhalten hat.

So wie Du es schilderst, wäre es Ideallfall und ich weiß, es gibt solche Katholiken, ich bin mir sicher, ich kannte und mochte sie

Ich hatte zwei Freundinnen, wir drei waren unzertrennlich von der ersten Klasse bis Ende des Studiums. Die Familie der einen Freundin und sie waren katholisch, praktizierend sehr anständig und liebenswürdig. Die andere Familie und die andere Freundin waren überzeugte Atheisten, ebenso liebenswürdig, extrem anständig - da wurde alles durchgekaut und hinterfragt. Für die Kinder manchmal anstrengend. Meine Freundin ist Ärztin, als sie ein Praktikum im Krankenhaus machte, bekam sie eine Schokolade von einer Patientin als Dank für ihr Engagement. Das erzählte sie stolz ihren Eltern. Die Reaktion war ein trockenes: "So fängt die Korruption an".
Ich war nicht Fisch und nicht Fleisch. Familie mäßig katholisch bis atheistisch auf der Seite des Vaters und katholisch mutterlicherseits.
Keine diesen drei Parteien kritisierte die Überzeugungen der Anderen.
Ich finde es gut, wenn Menschen trost im glauben finden, mir ist das nicht gelungen, obwohl ich es versucht habe.
Mit 18 habe ich Kommunion nachgeholt, mit Mitte 20, weil ein Neffe getauft werden sollte und ich als Patin auserwählt wurde. Ich fühlte mich leider wie eine Heuchlerin, weil mich die Prozeduren total kalt ließen oder mir sogar unangenehm waren - die Beichte zB. brrrrrr. Was Gutes hatten diese Anstrengungen dennoch, mein Mann wäre nicht glücklich, wenn wir nicht kirchlich geheiratet hätten.
In Angesichts der Islamisierung fände ich gut, wenn Christentum gestärkt werden könnte.
Deswegen habe ich vor, wenn nicht aus dem Glauben heraus, wenigstens aus der Tradition mich wieder zu bekennen, zu beteiligen.
Also Ihr Lieben, ich wollte keine Katholiken kränken


Huch, bin ich heute geschwätzig

Eins noch! Kein Witz:
Als mein Vater im zarten Alter von 30 starb, hat ihm meine Mutter einen schönen Grab mit Kreuz verpasst, obwohl er das angeblich nicht wollte. Was machte sein Vater und mein Opa? Das Kreuz mit der Axt entfernt

Tja, da ist eben so Etwas und nichts Anderes aus mir geworden

