Es geht auch anders.

Tauschen Sie sich mit den anderen Mitgliedern über Ihre eigenen Erfahrungen über Beziehungen und Ehe mit einem orientalischen Mann aus.

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gadi
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Re: Es geht auch anders.

Beitrag von gadi » 15.09.2021, 08:47

Arielle hat geschrieben:
15.09.2021, 08:12
Zuerst wollte ich eine kleine Erinnerung an die islamische Heiratskultur da lassen. Das wisst ihr bestimmt alle, aber einfach nur mal so als Denkanstoss: im Islam ist eine Hochzeit/Ehe ganz anders konzipiert als bei uns. Die Ehe gleicht mehr einem Deal/Business als hier, ob nun mit oder ohne Bezness. Die meisten heiraten, ohne sich (richtig) zu kennen, sondern weil die Umstände passen, um Kinder zu kriegen, versorgt zu sein, usw.
Monatelanges Kennenlernen, Daten mit Körperkontakt gibt es dort schlicht nicht. Auf arabischen Männern (und Frauen) herrscht so oder so ein Heiratsdruck, egal ob sie nun vorhaben, jemanden wegen eines Aufenthaltstitels zu heiraten oder nicht. Mein Mann musste mich aus seiner Sicht so oder so in Bälde heiraten, nachdem wir Sex hatten, weil alles andere für ihn und mich nicht ehrenhaft gewesen wäre. Wie hätte er seiner Mutter erklären sollen, dass er mit einer Frau zusammen ist, ohne verheiratet zu sein?
Guten Morgen Arielle,

und leider wieder ein "Anfänger-Bezness-Spruch". Hat er dir das so "erklärt" oder dir solche Denkanstöße zwischen den Zeilen gegeben, ja?

Die Wahrheit ist, "dort" muss er dich heiraten bevor ihr euch in irgend einer Weise körperlich näher gekommen seid. Es gibt "dort" sehr wohl monatelanges, sogar jahrelanges Verlobtsein (auch weil es solange dauert, bis der Mann das Geld beismmen hat, die Wohnung, usw.) aber ohne dass die beiden Verlobten alleine miteinander sein dürfen. Die Familien werden in dieser Zeit genau geprüft, ob sie jeweils würdig sind für die andere Partei, oder es wird zur Sicherheit gleich innerhalb der Familie geheiratet.
Eine Frau die schon vor der Hochzeit körperliche Nähe zugelassen hat ist "dort" in No-Go zur Heiraten. "Ehrenhaft" wäre gewesen, "dort" zu heiraten, und zwar "groß", so dass alle es sehen. Wohnung, Morgengabe, Geschenke. Mit einer Frau seiner Religion, ein paar Jahre jünger. Jaja, sie "dürfen" auch eine Christin heiraten. Ist aber nicht erwünscht und einigermaßen verpönt. Dass er von "ehrenhaft" im Zusammenhang mit eurer Hochzeit spricht, ist sehr entlarvend. Leider. Und auch wenn "gebildet, modern, weltoffen".

Seiner Mutter etwas "erklären"? Viele Mütter und Familien sind beim Bezness voll dabei und daher sehr "weltoffen und modern", für dich natürlich nur.
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Arielle
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Re: Es geht auch anders.

Beitrag von Arielle » 15.09.2021, 08:56

libe Mafa11, das mit dem Ehevertrag stimmt natürlich. Aber das sind ja nur die Rahmengesetze, ich meinte es eigentlich mehr auf die Gefühle/das Zwischenmenschliche bezogen. Wie sehr nimmt man seine "Verpflichtungen" als Ehepartner:in ernst? Inwiefern gestaltet man aktiv das Zusammensein mit, wie geht man mit Krisen um, usw. und so fort. Und da erlebe ich bei Ehen hierzulande oft ein Versagen, weil die Ehe eben nicht stattgefunden hat, weil man damit eine Art Geschäft eingehen wollte, sondern weil man dachte, die Romantik und die Liebe würde das schon alles irgendwie zusammenhalten.

Dein Argument, dass man nicht von seinen Überzeugungen abweichen sollte, verstehe ich vollkommen. Nur habe ich das nicht getan. Ich war nie GEGEN das Heiraten, ich habe es für mich nur nie als nötig erachten. Als ich meinem Mann begegnete, sah ich das anders. Ihn hätte ich sofort auch ohne äussere Notwendigkeit geheiratet. Natürlich ist es wichtig, sich nicht verbiegen zu lassen, egal ob vom eigenen Partner oder sonst wem, aber ich finde, es ist in einer Beziehung durchaus lehrreich und wichtig, Kompromisse schaffen und eingehen zu können - natürlich nur, solange die eigenen, fest gesetzten Grenzen gewahrt werden. Glaub mir, ich bin die erste Person, die wegrennt, wenn ich das Gefühl habe, jemand will mich ändern oder mir Gedanken/Pflichten aufdrängen. Und weisst du, wieviele Frauen ich kenne, die in europäischen Beziehungen festhängen und sich dort permanent 'verbiegen' müssen zugunsten des Mannes? Die den ganzen Haushalt schmeissen, weil der gute Herr sich zu fein dafür ist, mitzuhelfen? Die eine offene Beziehung eingegangen sind, weil der Mann sich eingeengt fühlt, obwohl sie das gar nicht möchten? Ich kenne zu viele. Und das sind Dinge, die ich nun wirklich nicht verstehen kann.

Ich mache keinen Unterschied bei meinen Massstäben. Ein Mensch muss mir gefallen und mir ein gutes Gefühl geben, mir das Gefühl geben, ich sein zu können, Punkt. Und von solchen Menschen gibt es nicht viele. Das Phänomen indes, dass Frauen dazu neigen, sich anzupassen, ist ja nichts Neues. Das ist nicht nur in Beziehungen so, sondern überall, auch im Beruf. Wieviele Männer gibt es, die sich in Meetings lautstark über andere hinwegsetzen, und wieviele Frauen gibt es, die sowas tun? Emanzipation ist überall gefragt, nicht nur in bi-nationalen oder nicht bi-nationalen Beziehungen. Mir fällt nicht eine Sache ein, auf die ich mich bei meinem Mann eingelassen hätte, auf die ich mich bei einem Schweizermann nicht eingelassen hätte, ganz im Gegenteil. Meinem Ex (Schweizer) habe ich sowohl verziehen, dass er mir meine Hand gebrochen hat, als auch, dass er mich betrogen hat. Am Ende musste ich ihn doch verlassen. Was, wenn er Ausländer gewesen wäre? Dann würde es heissen, ja, typisch Ausländer, und du lässt es auch noch mit dir machen. Nein. Die Welt ist eben nicht nur schwarz und weiss.

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Re: Es geht auch anders.

Beitrag von Anaba » 15.09.2021, 08:58

Angenommen, mein Mann verlässt mich wirklich in 5 Jahren - niemand wird wissen, ob es Bezness war oder nicht. Jeder Mensch hat das gute Recht, eine Beziehung jederzeit zu beenden
Diese Anmerkung bringt mich wirklich auf die Palme.
Ein Schlag ins Gesicht aller Frauen, die so abserviert wurden.
Wenn du die Geschichten hier wirklich gelesen hast und dann so etwas schreibst, hast du gar nichts verstanden.
Viele der Frauen bleiben mittellos zurück, brauchen Jahre, um ihr Leben wieder auf die Reihe zu kriegen.
Wurden seelisch und oft körperlich misshandelt. Kinder werden entführt.
Gelingt es dir, dir vorzustellen, was es bedeutet benutzt zu werden für seine Pläne und weggeworfen, wenn er sie
realisiert hat? Wenn dir die ganze Familie über Jahre etwas vorgespielt hat? Wenn die Jungfrau aus der Heimat seit längerer Zeit in den Startlöchern steht, um das Goldstück endlich zu heiraten? Wenn sie in ein paar Jahren hier einreist, um mit ihm hier zu leben?
Wahrscheinlich nicht.
Aber natürlich, jeder hat das gute Recht eine Beziehung jederzeit zu beenden.
Du hast ja gegen einen kleinen Schwindel nichts weiter einzuwenden, da hast du sicher auch Verständnis für solche Betrüger.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Es geht auch anders.

Beitrag von gadi » 15.09.2021, 09:01

Arielle hat geschrieben:
15.09.2021, 08:56
Ich mache keinen Unterschied bei meinen Massstäben. Ein Mensch muss mir gefallen und mir ein gutes Gefühl geben, mir das Gefühl geben, ich sein zu können, Punkt. Und von solchen Menschen gibt es nicht viele.
Und genau darauf, dir ein solches Gefühl geben zu können, sind die Beznesser spezialisiert. Es ist ihr "Beruf". Warum sonst könnten sie so erfolgreich sein? Alle anderen Bezness-Betroffenen hatten auch genau dieses Gefühl. Oder denkst du wirklich, die anderen Betroffenen hatten andere Gefühle und/oder Überzeugungen als du? Denkst du wirklich, deren Gefühle waren nicht so "tief" wie deine? Ihr Mann nicht so "genial passend"?
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Re: Es geht auch anders.

Beitrag von Efendi II » 15.09.2021, 09:02

Cimmone hat geschrieben:
14.09.2021, 19:00
Heiraten in Dänemark

https://youtu.be/QSdQyVeFrFg
Ganz so einfach funktioniert das jetzt nicht mehr. Da haben sich die
Regelungen inzwischen etwas verändert.

Durch Eheschließung in DK bekommt man als Ausländer nicht mehr
automatisch ein Aufenthaltsrecht in Deutschland.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

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Re: Es geht auch anders.

Beitrag von Arielle » 15.09.2021, 09:03

Gadi, das Wort "ehrenhaft" hat mein Mann nie in den Mund genommen, das habe ich so formuliert. Natürlich wäre eine Hochzeit vor dem ersten Körperkontakt das Richtige gewesen, aber eine Hochzeit in Libyen für uns sowieso unmöglich.

Seine Mutter gibt sich mir gegenüber nicht weltoffen und modern. Sie gibt sich wie eine ganz normale, muslimische Frau, die ihren Kindern wünscht, dass sie eine gute Zukunft haben. Dass sie diese Zukunft eher in Europa verortet als in einem Land, in dem alles kaputt und korrupt ist? Geschenkt. Ob sie deswegen versucht, mich einzulullen? Nein. Und wie gesagt: verpönt ist es sicherlich nicht, eine Christin zu heiraten, wenn die eigene Tochter einen nicht-moslemischen Mexikaner geheiratet hat, was von der ganzen Familie unterstützt wird. Das ergibt schlicht keinen Sinn.

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Re: Es geht auch anders.

Beitrag von Cimmone » 15.09.2021, 09:03

Mafa11 hat geschrieben:
15.09.2021, 08:23
Da werden auf einmal ganz andere, viel niederigere Maßstäbe angelegt. Das ist für mich nachwievor das große Geheimnis. Warum ist das so ??
Eine sehr gute Frage.

Als ich, tolerant und weltoffen, den türkischen Bezzie in mein Herz schloss, habe ich es mir sehr einfach gemacht und jegliches Verhalten, das ich nicht verstand, als "türkisch" abgelegt, toleriert.
Auf meiner Suche im Internet, um "den türkischen Mann zu verstehen" - magere Ausbeute übrigens - bin ich auch über 1001Geschichte gestolpert, habe gelesen "Liebesbetrug" und dachte bei mir "das will ich jetzt nicht wissen" schlicht, weil ich es mir nicht vorstellen konnte. (Als mir die Erinnerung dämmerte an diesen Moment hab ich mich dann übrigens vor mir selbst in Grund und Boden geschämt) so naiv und schlicht einseitig gewesen zu sein. Ich wollte glauben, dass die Liebe sozusagen universell ist und jeder Mensch sie in seinem Herzen trägt. Hahaha.
Mein "Nicht wissen wollen" hat mich 20000€ gekostet, mein Lachen, meine Offenheit, ca eineinhalb Jahre Kraft und Lebensenergie.
Gegeben hat diese Erfahrung mir einen mittlerweile fast unerschütterlichen Glauben an mich selbst, an meine Inutition, und der Suche nach der Wahrheit in mir, warum ich mich so habe hinters Licht führen zu lassen.
Und niemals werde ich vergessen ( außer ich werde dement) wie es sich anfühlt, benutzt worden zu sein. Das wünsche ich niemandem
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Re: Es geht auch anders.

Beitrag von Cimmone » 15.09.2021, 09:05

Efendi II hat geschrieben:
15.09.2021, 09:02
Cimmone hat geschrieben:
14.09.2021, 19:00
Heiraten in Dänemark

https://youtu.be/QSdQyVeFrFg
Ganz so einfach funktioniert das jetzt nicht mehr. Da haben sich die
Regelungen inzwischen etwas verändert.

Durch Eheschließung in DK bekommt man als Ausländer nicht mehr
automatisch ein Aufenthaltsrecht in Deutschland.
Das ist ja schonmal gut zu wissen.
Auf das Datum des Videos habe ich nicht geachtet oder es war nicht dabei.

Danke, Effendi
"Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht." Kurt Tucholsky

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Re: Es geht auch anders.

Beitrag von gadi » 15.09.2021, 09:06

gadi hat geschrieben:
14.09.2021, 09:39
Genau, liebe Mafa. "Normale Beziehungen" gehen ja auch auseinander. So redet man sich das dann schön.
Arielle hat geschrieben:
15.09.2021, 08:12
Angenommen, mein Mann verlässt mich wirklich in 5 Jahren - niemand wird wissen, ob es Bezness war oder nicht. Jeder Mensch hat das gute Recht, eine Beziehung jederzeit zu beenden. Und ich bin keine einfache Person, mit mir zusammen zu leben ist schon eine Herausforderung. Wahrscheinlich werde ich nie erfahren, was die wirklichen Beweggründe waren.
Schau Arielle, schon jetzt sicherst du dich unbewusst ab, für später. :(
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Re: Es geht auch anders.

Beitrag von gadi » 15.09.2021, 09:08

Arielle hat geschrieben:
15.09.2021, 09:03
Gadi, das Wort "ehrenhaft" hat mein Mann nie in den Mund genommen, das habe ich so formuliert. Natürlich wäre eine Hochzeit vor dem ersten Körperkontakt das Richtige gewesen, aber eine Hochzeit in Libyen für uns sowieso unmöglich.
Er hat es dir in den Mund gelegt, das Wort. Auch ein klassisches Beznesser-Vorgehen.
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Re: Es geht auch anders.

Beitrag von Arielle » 15.09.2021, 09:11

Anaba, als 'Schlag ins Gesicht' ist das nicht gemeint. Wie gesagt, ich habe tiefsten Respekt vor allen Frauen, die aus derartigen Bezness-Gefängnissen ausbrechen konnten und die es geschafft haben, in ihr Leben zurück zu finden. Weisst du, ich hab vieles erlebt, mit meinen Eltern, mit mir selber, meine letzte Beziehung war so traumatisch, dass ich in die Psychiatrie musste und immer noch daran zu knabbern habe. Ich möchte mich hier nicht als goldene Ausnahme glorifizieren, sondern lediglich meinen Eindruck da lassen. Denn wenn ich hier so lese, bekomme ich oft das Gefühl, dass noch sehr viel Hass vorhanden ist, und das tut einem selber einfach nicht gut. Ich weiss, es geht darum, andere zu warnen. Das ist auch löblich und gut. Aber ich finde halt, wenn überhaupt, sollte man den Gedanken ausweiten: eine Frau (und jeder Mensch generell) sollte sich niemals emotional abhängig machen von einer andern Person.

Wenn du das Gefühl hast, dass meine Geschichte, so, wie ich sie erzähle, deine bagatellisiert, dann ist das dein Eindruck. Ich kann nur meine Sicht der Dinge schildern. Vielleicht bin ich wirklich einfach zu 'linksversifft', aber mir macht diese konsequente Ablehnung zu schaffen. Das erlebte Leid kann einem niemand wegnehmen. Mir auch nicht. Und ich möchte das hier niemandem absprechen.

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Re: Es geht auch anders.

Beitrag von gadi » 15.09.2021, 09:12

Arielle hat geschrieben:
15.09.2021, 09:03
Seine Mutter gibt sich mir gegenüber nicht weltoffen und modern. Sie gibt sich wie eine ganz normale, muslimische Frau, die ihren Kindern wünscht, dass sie eine gute Zukunft haben. Dass sie diese Zukunft eher in Europa verortet als in einem Land, in dem alles kaputt und korrupt ist? Geschenkt. Ob sie deswegen versucht, mich einzulullen? Nein. Und wie gesagt: verpönt ist es sicherlich nicht, eine Christin zu heiraten, wenn die eigene Tochter einen nicht-moslemischen Mexikaner geheiratet hat, was von der ganzen Familie unterstützt wird. Das ergibt schlicht keinen Sinn.
Das ist nicht das Verhalten einer "ganz normalen muslimischen Frau". Ganz und gar nicht. Und doch, es ist verpönt. Und wenn die Tochter Muslima ist und einen Nicht-Muslimen geheiratet hat, dann ist das sogar verboten im Islam und damit illegal. Diese Ehe ist ungültig. Nie und nimmer ist eine "normale muslimische Mutter" damit einverstanden. Ausser natürlich in der Show für dich.
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Re: Es geht auch anders.

Beitrag von gadi » 15.09.2021, 09:16

Arielle hat geschrieben:
15.09.2021, 09:11
Denn wenn ich hier so lese, bekomme ich oft das Gefühl, dass noch sehr viel Hass vorhanden ist, und das tut einem selber einfach nicht gut.
Hass und Hetze? Das sagt man heute so "modern" über "andere Meinungen", oder? Ich persönlich habe keine Bezness-Beziehung durchmachen müssen. Es ist kein Hass da.
Anaba übrigens auch nicht.
Im Gegenteil. Wir schrieben ja schon, dass hier viele in redlichen binationalen Beziehungen/Ehen sind und teilweise jahrelang in dortigen Ländern wirklich gelebt haben. Und/oder selbst Migrationshintergund haben. Kann es sein, dass du so einige Vorurteile hast?
Arielle hat geschrieben:
15.09.2021, 09:11
Weisst du, ich hab vieles erlebt, mit meinen Eltern, mit mir selber, meine letzte Beziehung war so traumatisch, dass ich in die Psychiatrie musste und immer noch daran zu knabbern habe.
Dafür haben die Beznesser ein gutes Gespür. Viele Betroffene sind aus schwierigen Situationen in die Bezness-Beziehung geschlittert. Die Beznesser wissen genau, welche Knöpfe dann bei den Opfern zu drücken sind.
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Re: Es geht auch anders.

Beitrag von Anaba » 15.09.2021, 09:19

Wenn du das Gefühl hast, dass meine Geschichte, so, wie ich sie erzähle, deine bagatellisiert, dann ist das dein Eindruck. Ich kann nur meine Sicht der Dinge schildern. Vielleicht bin ich wirklich einfach zu 'linksversifft', aber mir macht diese konsequente Ablehnung zu schaffen. Das erlebte Leid kann einem niemand wegnehmen. Mir auch nicht. Und ich möchte das hier niemandem absprechen.
Meine „Geschichte“ läuft seit vielen Jahren. :D Das musst du erstmal schaffen.

Ich kenne aber das Leid vieler Frauen. Ein Grund warum ich mich so lange hier engagiere.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Es geht auch anders.

Beitrag von Arielle » 15.09.2021, 09:20

gadi hat geschrieben:
15.09.2021, 09:12
Das ist nicht das Verhalten einer "ganz normalen muslimischen Frau". Ganz und gar nicht. Und doch, es ist verpönt. Und wenn die Tochter Muslima ist und einen Nicht-Muslimen geheiratet hat, dann ist das sogar verboten im Islam und damit illegal. Diese Ehe ist ungültig. Nie und nimmer ist eine "normale muslimische Mutter" damit einverstanden. Ausser natürlich in der Show für dich
Okay, jetzt wird es absurd. Die Schwester meines Mannes ist schon seit Ewigkeiten verheiratet, lange, bevor ich meinen Mann kennen gelernt habe. Eine 'Show' gibt es da für mich überhaupt nicht, ganz im Gegenteil, ich bekomme davon wenig mit, sehe nur ab und zu, wie mein Mann mit allen im Familienchat schreibt, unter anderem mit dieser Schwester. Sie hat auf Instagram Fotos gepostet von ihren Kindern, die schon lange vor unserm Kennenlernen von der Mutter geliked wurden, lange bevor mein Mann überhaupt nach Berlin kam - also wirklich, ich finde, es geht zu weit, eine Mutter in den Dreck zu ziehen.
Warum sollte die Familie die Tochter den Mexikaner heiraten lassen, wenn es verpönt wäre? Absolut sinnfrei.

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Re: Es geht auch anders.

Beitrag von gadi » 15.09.2021, 09:23

Arielle hat geschrieben:
15.09.2021, 09:20
Warum sollte die Familie die Tochter den Mexikaner heiraten lassen, wenn es verpönt wäre? Absolut sinnfrei.
Das ist eine sehr gute Frage Arielle. Und du hast recht, irgendwas ist hier "sinnfrei". Bitte denke mal in Ruhe darüber nach.
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Re: Es geht auch anders.

Beitrag von Arielle » 15.09.2021, 09:24

Anaba hat geschrieben:
15.09.2021, 09:19
Meine „Geschichte“ läuft seit vielen Jahren. Das musst du erstmal schaffen.

Ich kenne aber das Leid vieler Frauen. Ein Grund warum ich mich so lange hier engagiere.
Grossen Respekt dafür. Ja, das muss ich erstmal schaffen. Und es ist schön, dass du dich hier so engagierst.
gadi hat geschrieben:
15.09.2021, 09:08
Er hat es dir in den Mund gelegt, das Wort. Auch ein klassisches Beznesser-Vorgehen.
Nein, hat er nicht. Ist dir eigentlich bewusst, dass du damit nicht ihn schlecht dastehen lässt, sondern mich? Was weisst du über mich? Darüber, was ich durchgemacht habe, was ich über Menschen weiss?
Ich verstehe und schätze ernst gemeinte, höfliche Warnungen, aber solche Unterstellungen gehen zu weit. Das ist Rassismus pur. Und wenn du das selber nicht merkst, dann tut es mir Leid.

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Re: Es geht auch anders.

Beitrag von gadi » 15.09.2021, 09:33

Arielle hat geschrieben:
15.09.2021, 09:24
Ich verstehe und schätze ernst gemeinte, höfliche Warnungen, aber solche Unterstellungen gehen zu weit. Das ist Rassismus pur. Und wenn du das selber nicht merkst, dann tut es mir Leid.
Nun schlägst du um dich mit der "Rassismuskeule". Nun, wenn du mich kennen würdest, würdest du dafür vor Scham in den Boden versinken. Aber mach zu, auch das sind wir hier gewohnt.
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Efendi II
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Re: Es geht auch anders.

Beitrag von Efendi II » 15.09.2021, 09:36

Cimmone hat geschrieben:
15.09.2021, 09:05
Auf das Datum des Videos habe ich nicht geachtet oder es war nicht dabei.
Das Video war wohl von 2018(?), aber 2019 oder etwas später hat man die
Bestimmungen geändert.

So dürfen z.B. Asylbewerber (Aufenthaltsgestattung zur Durchführung des Asylverfahrens) oder Menschen mit Duldung (Aussetzung der Abschiebung)
oder mit Fiktionsbescheinigung nach § 81 abs.3 Aufenthaltsgesetz NICHT
mehr in Dänemark heiraten.

Auch gibt es nach einer Eheschließung in DK nicht sofort und automatisch
eine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland. Da wird dann verlangt, dass der ausländische Ehepartner vom Heimatland aus, das normale ordnungsgemäße Visumsverfahren zur Familienzusammenführung absolviert und auch die geforderten Deutschkenntnisse belegen kann.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
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Re: Es geht auch anders.

Beitrag von gadi » 15.09.2021, 09:42

Anmerkung: Auch Efendi befindet sich in einer jahrzehntelangen binationalen Beziehung.
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