Ist man in islamischen Gesellschaften nur dann ein guter Sohn (seltener auch Tochter), wenn man blindwütig die vorgeblichen Belange seiner Eltern gegenüber Autoritäten vertritt? Wisst Ihr darüber etwas?
es ist schon mehrmals vorgekommen, dass mir gegenüber ein zumeist türkisch, manchmal auch arabischer Patient oder Patientin sass in Begleitung eines Sohnes so Anfang 20, der mich nahezu blindwütig angriff, um eine Krankschreibung für Mutter oder Vater zu erreichen, weil das JobCenter Stress machte. ok, ist ja irgendwie auch verständlich (hätte auch gern eine Dauer-AU...

), zumeist begreifen die nicht, dass die Arbeitsfähigkeit von Mutter oder Vater begutachtet werden muss, und nicht ich das mache, sondern ein vom JobCenter ausgesuchter Gutachter.
(wenn deutsche Patienten eine AU haben wollen, die nicht indiziert ist, dann zanken die sich selbst mit mir, aber bringen nicht ihre hormonstrotzenden Söhne mit)
vor 2 Tagen ging es allerdings um eine wesentlich komplexere Fragestellung, wobei ich nicht zu viele Details verraten kann. Es ging grob gesagt, um Diagnostik bzw Ausschluss einer Demenz, damit Pat. eine wirklich schwere Operation kriegen kann (die man nicht machen würde, wenn eine Alzheimer-Demenz vorliegt). Wobei nicht ich die Entscheidung über die Operation treffen werde, sondern eine Kommission mit Ärzten vieler Fachrichtungen (auch Ethiker werden dabei sein). Aber ok, das schien dieser junge wütende Mann nicht zu wissen (also, wieviele Ärzte er da noch würde bedrohen

müssen, damit die Operation durchgeführt würde).
Bei der Diagnose einer Demenz ist die Fremdanamnese entscheidend, weil der Patient bzw die Patientin wegen der Gedächtnisprobleme oft keine genauen Angaben machen kann. Dieser junge Mann bestritt nun jegliche Gedächtnisprobleme bei seinem Elternteil mit Vehemenz, regte sich auch darüber auf, dass so eine Untersuchung überhaupt vorgeschrieben wurde. Ich versuchte ihm zu erklären, dass ich ehrliche Antworten für eine Einschätzung brauchen würde. Das sah er nicht so, behauptete dann auch, nächste Woche würde die Entscheidung über die Operation getroffen werden und ich sei schuld, wenn diese nicht durchgeführt werden könnte (was vollkommener Quatsch ist, wenn es so eilig wäre, wäre die Vorgehensweise völlig anders). Und dann machte er mir heftige Vorwürfe, dass eine mehrmonatige Wartezeit auf den Termin bei mir bestanden habe (cih wies ihn darauf hin, dass auf der mitgebrachten Überweisung das Datum von der vorherigen Woche stand, der Termin also in 8 Tagen gegeben worden war, sah er auch nicht so). Dann benutzte ich einen standartisierten Fragebogen (in vielen wissenschaftlichen Untersuchungen geprüft), was zu wilden Vorwürfen führte, er selbst würde diese Fragen auch nicht beantworten können, diese seien viel zu schwer und völlig unerheblich. Und natürlich erreichte Elternteil in diesem Fragebogen längst nicht dfie erforderliche Punktzahl, um mit Sicherheit sagen zu können, dass keine Demenz vorliegt Ich erklärte dann, dass weitere Untersuchungen gemacht werden müssen, um diese Fragestellung lege artis klären zu können. Ich habe gesagt, so könnte ich nicht bescheinbigen, dass alles normal sei.
Daraufhin stürmte der junge Mann aus dem Zimmer, um sich bei der Beschwerdestelle des Krankenhauses zu beschweren, ich würde die Operation aus rassistischen Gründen torpedieren. Während ich überlegte, die Polizei zu rufen...
war das nun ein ganz besonders blödes Exemplar von Sohn? und warum verhält der sich so? wird das von ihm erwartet?