Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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Arabella
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Arabella » 01.09.2009, 19:19

Liebe sonnenblume,
wenn du ihn anzeigst, wirst du ständig wieder mit ihm konfrontiert.
Es ist sinnvoll dies zu tun aber dennoch nur zu empfehlen wenn du absolut stark bist . da kommen nämlich Geschichten da wird dir mehr als schwindelig und schlecht werden.
Andrerseits solltest du gewinnen dann hat es sich gelohnt .
Ich wurde 2 mal beinahe umgefahren von 2 verschiedenen Autos , beide mal beim nächtlichen Hundigassigang. In Seitenstraßen mit vorheriger Vollbremsung, Scheinwerfer voll an mit ständigem Geblinke.Beide male konnte ich zur Seite springen und so war es auch geplant nehme ich mal an.
Wer die Autos gefahren hat, weiss ich nicht Kennzeichen hatte ich auch nicht sehen können. Dafür ging es viel zu schnell.
Es war wie im Krimi.
Aber direkte Angriffe gibt es selten . die haben doch alle Angst.
LG Arabella
Ganz gleich wie beschwerlich das Gestern war-
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sonnenblume2008
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 01.09.2009, 22:23

Liebe Arabella

Vielen Dank, dass du mir deine Erlebnisse geschildert hast. Das ist schrecklich!! Wow, du bist sehr stark. Ich bewundere dich. Es braucht wirklich viel Kraft und Mut, sowas zu überstehen. Und ich habe gelesen, du musst den Kampf noch immer weiterführen. Und wohl noch lange. Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und alles Gute!

Ich bin (noch) nicht bereit dafür, es wäre zu viel im Moment und ich bin immer noch in der Phase der Neuorientierung, langsam sehe ich, wie die Zukunft weiter gehen könnte. Für mich steht die Sicherheit im absoluten Vordergrund: Vor zwei Monaten noch glaubte ich ihm immer noch all sein Geschichten, glaubte er liebe mich wirklich und unser Kind sei sein einziges Kind, glaubte ich ihm das mit der Expat-Stelle. Nur war ich seit Geburt unseres Kindes immer misstrauischer, weil er einfach nie was bezahlte, wo wir doch seine einzige Familie gewesen sein sollen und er so tolle Geschichten erzählte während ich schwanger war, wie er sich um uns kümmern werde (während dieser Zeit hat er so richtig abgesahnt, ich vermutete einfach NIE, dass jemand seine schwangere Freundin so über den Tisch ziehen könnte und ihr zehntausende von Franken abluchst mit der Intention, diese nie zurückzuzahlen, wohlwissend, dass sie einmal auf das Baby schauen muss und eben dieses Geld gut gebrauchen könnte). Auch dauerte es recht lang, bis er unser Kind anerkannte. Aber er tat es schliesslich widerwillig, weil ja sonst sein Plan vom Expat-Leben und Visum beantragen aufgrud seines Jobangebots nicht mehr aufgegangen wären: Wie hätte er seinen fiktiven Chef überzeugen können, dass unser Kind sein Kind ist, wenn sein Name nicht auch auf der Geburtsurkunde gestanden hätte (wir sind ja nicht verheiratet)? Ich für meinen Teil hatte ja sowieso mein eigenes Visum, da brauchte er nie was machen. Im Nachhinein kann ich wohl doch froh sein um diese Geschichte von ihm... Sonst müssten wir nun wohl auch noch Vaterschaftsklage machen.

Ich habe mir die letzten Tage lange und gut überlegt, was ich mache. Ich weiss es immer noch nicht. Ich weiss, ich sollte ihn anzeigen und das so rasch als möglich. Das würde nämlich seine Pläne schön durchkreuzen, den Schweizer Pass mit seiner Ehefrau zu erlangen (falls er ihn nicht schon gekriegt hat), aber wie du sagst, käme dann noch eine ganz harte Zeit auf mich zu und ich könnte lange nicht abschliessen. Ich bin ziemlich sicher, so was wie dir mit den Autos könnte sich bei mir wiederholen. Das Geld würde ich sowieso nicht mehr sehen. Darüber mache ich mir keine Illusionen.

Also was tun? Ich habe aus sicherer Quelle erfahren, dass er bei der Polizei in seinem neuen Wohnsitzkanton, wo er seit Anfang Jahr oder Ende letztem Jahr wohnt, nicht aktenkundig ist. Er hat nicht mal ne Parkbusse gekriegt (das Auto ist aber auch nicht auf ihn eingelöst). Vorher hat er woanders gewohnt, wie es da ist, weiss ich leider nicht, aber ich kann mir vorstellen, auch da liess er sich nichts zu Schulden kommen. Das würde dem entsprechen, was er auch immer sagte: Dass er sehr sehr vorsichtig sei und schaue, dass er nicht auffällt (weil als Schwarzer, meinte er immer, bleibe man viel länger im Gedächtnis der Leute, wenn man was Falsches mache, als als Einheimischer).

Was könnte ich tun, ausser ihn anzeigen? Würde es was nützen, ihm eine letzte Mahnung zur Rückzahlung des Darlehens in Raten zu schicken (mit Kopie an seine Frau)? Sollte ich seine Frau zu kontaktieren und warnen versuchen? Hab sie im Internet gefunden. Zwar nicht ihre direkte Mailadresse, aber sie singt in einer Gruppe und es gibt ein Kontaktformular...

Wenn ich sie wäre (ich vor 2 Monaten...), würde ich aber danach sofort zu ihm rennen und ihn zur Rede stellen. Und er hätte dann schon wieder überzeugende Antworten und sie würde glauben, ich denke mir alles nur aus. So wie er mir immer von ihr erzählte, sie sei aggressiv, könne nicht los lassen, kontrolliere ihn - aber sie hätten sich NIE geküsst.

Hm. Wenn man nur im Voraus wüsste, welche Aktion welche Reakion auslöst...
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Arabella
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Arabella » 01.09.2009, 23:39

Liebe Sonnenblume,
das sind sehr heikle Fragen die du da stellst.
Gut wenn du dich nicht stark genug fühlst würde ich fast sagen kümmere dich erstmal nur um dich!
Seine Frau wird auch noch feststellen was für ein Früchtchen sie sich da eingefangen hat.
Wir können erst dann warnen wenn wir selbst wieder einigermaßen stabil sind, du selbst bist dir jetzt das Wichtigste!!! Das ist immer Step 1!!!
Ich war oft in den letzten Jahren so down und kurz vorm durchdrehen, dass ich wirklich dazu rate schau erst auf dich!!!
Ansonsten kannst du mal den Hinweis auf 1001 durch das Kontaktformular senden. Das kannst ja anonym machen.
Ich wünsche dir eine gute Seelenheilung!!!
LG Arabella
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AbIHayat
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von AbIHayat » 03.09.2009, 19:32

Liebe Sonnenblume

Ich kann Deine Gefühle nachvollziehen, dass kann ich wirklich (siehe Geschichte 105).

Aufgrund meiner Erfahrungen: lass es, mit der Anzeige, mit allem. Solange Du Deine Energie an ihn verschwendest, kannst Du nicht "gesunden". Fokussiere Dich auf Dich und Dein Kind. Stell sicher, dass Du das alleinige Sorgerecht hast (behälst). Dies müsste ja so sein und auch bleiben (da die Schweiz das gemeinsame Sorgerecht per se noch nicht kennt - und dass ist - meiner Meinung nach - auch gut so).

Kämpfe um den Unterhalt für Dein Kind, dass ist das Wichtigste. Stell sicher, dass das Kind Umgang mit seinem Vater hat. Er ist der Vater und der einzige Respekt, dem ihm gebührt. Vater Deines Kindes. Wenn er das Kind sehen will, gut - aber nur in Deiner Gegenwart und einer dritten, neutralen Person. Bis alles geregelt ist.

Vermeide Kontakt mit ihm, soweit es nur möglich ist. Vermeide Diskussionen mit ihm, lass alles in anwaltlicher (ganz wichtig!) Vertretung regeln. Nicht mit der Vormundschaftsbehörde, gerichtlich. Du brauchst eine emotional nicht involvierte Vertretung. Und keine Anwältin, einen Anwalt. Du kannst Dir keinen Anwalt leisten? Macht nichts. Dein Anwalt kann Prozesskostenvorschuss beantragen, Deine finanziellen Verhältnisse musst Du dazu offen legen.

Keine Sorge: er wird sich ab und an blicken lassen, mehr nicht. In der Regel.
Interesse, das Kind zu entführen, wird nicht da sein. Warum? Bedeutet Aufwand und Arbeit, Schwierigkeiten und könnte den mühsam erarbeiteten Aufenthalt gefährden. Wer will dass schon - nur wegen einem Kind - riskieren? Soll nicht heissen, dass Du sorglos sein sollst. Sei wachsam. Augen und Ohren auf.

Papiere kann er sich nicht beschaffen für das Kind, zumindest keine Schweizer Papiere. Anderst sieht es mit den nigerianischen Papieren aus. Den nigerianischen Pass müsste er eigentlich bei Erhalt des Schweizer Passes abgeben. Tun wird er das nicht oder hat er nicht, wie alle anderen auch. Nigeria kennt keine gesonderten Kinderpässe, sondern Eintragungen im Pass der Eltern. Vorschrift wäre: Unterschrift des anderen Elternteils.
Aber wer hält sich schon an Vorschriften? Diese sind dazu da, umgangen zu werden.
Aber auch hier: Ausreise mit einem nigerianischen Pass ist ja nicht möglich. In der Regel. Ohne zu fliegen, ist es kaum zu schaffen, nach Nigeria zu kommen. Möglich, aber mit viel Aufwand verbunden. Zu viel Aufwand.

Ihn davon kommen lassen? Ja. Warum: es ist verlorene Energie. Du warst nicht mit ihm verheiratet, nur eine Affäre. Das gibt es immer und überall. Es wird als Racheakt für verschmähte Liebe ausgelegt werden. Glaube mir. Er wird es mit seiner Ehefrau schon richten und verhindern, dass er den Schweizer Pass nicht bekommt oder aberkannt bekommt. Dazu reicht Deine Position nicht aus.

Für alle: in der Schweiz gibt es die Möglichkeit, dass der Pass aberkannt wird und zwar zur Zeit in einer Frist von fünf Jahren ab Ausstellungsdatum des Passes. Gesetzesänderung, diese Frist von 5 auf 8 Jahren auszuweiten, ist im Gange bzw. Diskussionen dazu sind im Gange. Aberkennung, wenn z.B. eine Scheinehe nachgewiesen werden kann, oder falsche Identität.
Nur wie in meinem Fall: wir haben immer zusammen gelebt, bis zum Schluss bin ich ja davon ausgegangen, in einer richtigen (per Definition richtig) Ehe zu leben. Bis ich Kenntnis hatte von seiner ursprünglichen, richtigen Familie und den Kindern war es schlicht zu spät.
Der Bundessstaatsanwalt hat mir am Telefon gesagt, dass es bei Nigerianern zu 90% so sei, aber leider kaum nachweisbar.
Daran wird sich auch an der 8-jährigen Frist nichts ändern... 3 Jahre mehr durchhalten, ist kein Problem.

Und auf der anderen Seite - trotz allem zu berücksichtigen: jedes Bi-Nationale Paar muss sich grundsätzlich den Scheineheverdacht gefallen lassen und vor allem dann, wenn es sich nach ca. 5-7 Jahre scheiden lässt (da sind sie ja in der Schweiz im guten Durchschnitt). Betroffen ist dann vor allem der Ex-Partner (ob Frau oder Mann), der sich dann vorwerfen lassen muss - manchmal offen, manchmal verdeckt - er / sie habe ja nur wegen den Papieren geheiratet. Und dies ist auch ungesund und Unschuldige müssen leiden. Dass ist alles den Beznessern zu verdanken, hier wie dort.

Mit dem neuen ANAG (Ausländergesetz in der Schweiz) wird Schweizern mit ausländischen Partnern per se eine Scheinehe unterstellt (natürlich nur jenen, mit Partnern aus einem sogenannten Drittstaat und natürlich nicht dem Wortlaut nach). EU-Bürger sind - wegen dem Freizügigkeitsabkommen mit der EU - weitaus besser gestellt, als Schweizer Staatsbürger in gleichen Situationen. Dies nur mal so nebenbei und etwas Off Topic.

Zurück zum Topic:

Für Dich: er hat mit Dir keine Scheinehe geführt, Du warst eine Affäre, nichts weiter. Du hast keine Beweise für gar nichts. Und eben: Du warst die Geliebte, eine Affäre. Passiert auch sonst, dazu braucht es keinen Nigerianer. Und, er führt auch mit seiner Ehefrau keine Scheinehe. Er wird lange genug durchhalten, glaub mir.

Die Ehefrau... Sie wird nicht auf Deine Warnungen hören. Wenn es Dich erleichtert, schreib ihr. Aber jeder hat ein Vorleben, aussereheliche Affären passieren, Ausrutscher, warum nicht auch ihr Mann? Dummerweise gibt es das Kind. Was solls, nichts aussergewöhnliches. Unschön für die Ehefrau, aber nichts aussergewöhnliches. Verstehst Du?

Die falsche Identität würde vermutlich zutreffen - aber dies nachzuweisen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Nicht umsonst gilt Nigeria als Land mit unsicherem Dokumentenwesen. Eine neue Identität anzunehmen, ist wie hier ein Eis kaufen. Und trotz Vertrauensanwälten, Dokumentenprüfungen - bei jenen, die gezwungen sind, den "legalen" Weg zu nehmen - führen häufig zum Ziel. Die Organisation lernt täglich dazu und alle wissen, worauf sie achten müssen (ausser ein paar ganz Dämlichen vielleicht).

Die Geschäfte, Drogen und so weiter. Hast Du Beweise? Nein. Basierend auf Vermutungen wird Deine Anzeige im Sande verlaufen, nicht weiter verfolgt werden. Sinnlose Energie. Auch hier.

Dein Geld? Vergiss es. Hake es unter Entwicklungshilfe ab - für Dein ganzes Leben. Ich sage jedem, der mich auf der Strasse um Geld für Afrika bittet, dass ich genug Entwicklungshilfe geleistet habe. Habe ich ja auch. Mein Gewissen ist rein.

Dir Gedanken zu machen, wie er auf was reagieren wird? Verlorene Energie. Es hat Dich nicht (mehr) zu interessieren, wie er auf was reagiert bzw. reagieren würde. Deine Gedanken rennen im Kreis und es verursacht nur Kopfschmerzen, schlaflose Nächte. Wozu denn? Für nichts und wieder nichts. Ich weiss das. Aus Erfahrung.

Irgend wann wird seine nigerianische Familie hier sein, dann ist das Ziel endgültig erreicht. Man wird unisono bei einer Freikirche eintreten und Gott danken, auf immer und ewig, dass er dies ermöglicht hat. Vergebung für die Verbrechen ist ihnen sicher. Und somit ist alles erledigt.

Dass die nigerianische Familie (alle) mitspielen, ist nicht nur bei Dir so. Das ist immer so. Immer und überall. Du hast keine Ahnung, mit wem Du sprichst. Seine Schwester vielleicht seine Frau, seine Cousine in Wahrheit die Schwester, der Bruder sein Sohn und so weiter. Unfälle, Tote, Überfälle zu Hause, ganzer Hausrat weg - möglich, aber in der Regel erfundene Geschichten.
"Unser" Haus war auch plötzlich weg, weil einer so dämlich war, die Urkunden zu verlieren und jemand anders Anspruch erhoben hat. So ein Schwachsinn.
Heute bin ich mir sicher, dass die 20k (CHF) dafür da waren, seine wirkliche und einzige Familie, damals bestehend aus Ehefrau und Sohn, nach Irland zu schaffen. Erste Zwischenstation. Vorstufe zum Paradies. Das Geld wurde sicher nicht dafür verwendet, das Haus zu vervollständigen, dass sein Vater noch zu Lebzeiten begonnen hat, zu bauen.
Ach ja, der Vater starb ja 2 Tage vor meiner Ankunft in Nigeria (als ich dort hin reiste, um ihn zu Heiraten). Deshalb - aufgrund der Trauerzeit - war es natürlich nicht möglich, dass ich zum Familienhaus durfte. Völlig logisch für mich. Damals.

Und, Du hast als Freundin oder Ehefrau den gleichen Status - in seinen Augen. Mittel zum Zweck, Abzocken so viel geht. Dass das Kind kam, dumm gelaufen (für ihn). Aber wieder ein Vorteil, wenn es um allfällige Schwierigkeiten wegen dem Aufenthalt geht. Dann wird er sich schlagartig in einen fürsorglichen Vater verwandeln. Macht sich immer gut bei Verhandlungen und wer will so gemein sein, und einen liebenden Vater von seinem Kind trennen? Wer macht schon so was. Die Schweiz bestimmt nicht. Es gibt genügend Fälle, auch von illegal nachgezogenen Kindern aus Nigeria, die schlussendlich den Aufenthalt erhalten haben (denn, das Kind kann ja nichts dafür - was auch zutrifft). Sie wissen ganz genau, was möglich ist und wie das zu erreichen ist.

Hast Du oder hattest Du Kontakt zu anderen Frauen / Freundinnen von Nigerianern in Deiner Umgebung? Wohl kaum, oder? Hast Du Dich nie gefragt, weshalb? Vielleicht nicht.
Es wird peinlich genau darauf geachtet, dass nach Möglichkeit keine Kontakte unter den Frauen zu Stande kommen. Keine engeren Kontakte. Frau A könnte nämlich Frau B was erzählen und dann erzählen sie es den Männern und schon ist das Feuer am lodern. Natürlich Dinge, die das Lügengebilde zum Einstürzen bringen könnten - das meine ich. Und nicht nur Lügengebilde gegenüber den Frauen, sondern auch den eigenen Landsleuten gegenüber. Man(n) stellt sich immer besser dar, als der andere und was er alles erreicht hat, wie viel seine Frau verdient und wie viel er schon abzocken konnte (natürlich übertrieben noch dazu). Und im schlimmsten Fall erzählt man Mann A, was Frau B erhält, so dass Mann B dass natürlich über Frau A von eigener Frau B wieder zu hören bekommt. Und Frau muss sich dann verteidigen, dass sie dies aber nie gesagt hat. Und lügt grundsätzlich. Denn Blut ist dicker als Wasser (das muss nicht die eigene Familie sein, einem "Brother" glaubt man immer, seiner "weissen" Frau ganz sicher nicht).

Sei dem Himmel dankbar, dass es so gekommen ist, auch wenn Du dies im Moment noch nicht erkennen kannst, es weh tut und Du erschüttert und traurig bist.

Noch einmal: Du und das Kind - darauf solltest Du alle Kraft fokussieren. Sonst auf nichts. Alles andere ist verlorene Zeit und Energie, schlechte Schwingungen, die Dir nicht helfen werden, alles zu verarbeiten. Dein Kind braucht seine Mutter.

Die Realität zu erkennen, hilft bei der Verarbeitung. Ich habe auch oft gedacht, es geht nicht weiter.

Für mich hat die Zeit der Heilung damals begonnen (neben einem anderen Faktor), als ist realisierte, dass es nicht mein Fehler ist. Das ich nichts hätte tun können, um dies zu verhindern (natürlich schon, indem ich ihn nicht geheiratet hätte). Dass es in der Natur ihrer Sache liegt und ich nichts falsch gemacht habe. Als ich erkannt habe, dass ich nur Mittel zum Zweck war. Dies zu wissen, hat mir geholfen zu verarbeiten, denn es war ist eine Antwort.

Die Antwort: er hat mich und die Kinder nie gewollt, ich war nur Mittel zum Zweck.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die Zukunft und die Verarbeitung.

Grüsse AbIHayat

AbIHayat
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von AbIHayat » 03.09.2009, 20:02

Amely hat geschrieben:Liebe AbIHayat,

herzlich willkommen im neuen Forum.
Ich wünsche dir im Namen des gesamten Teams einen guten informativen Austausch.
Sonnenblume hat ja deine Geschichte 105 entdeckt und viele Parallelen gefunden,
wie du dort nachlesen kannst :wink:
Danke, liebe Amely
Und ja, Du hast mich erwischt... ich habe nicht gelesen, dass Sonnenblume aufgrund meiner Geschichte Parallelen gefunden hat. Ich habe - aus Zeitmangel - quergelesen.

Grüsse
AbIHayat

sonnenblume2008
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 03.09.2009, 20:42

Übrigens: Doch, ich hab natürlich Beweise. Fotos von Weihnachtsfeiern mit ihm mit meiner Familie. Viele SMS, Liebesbriefe, Postkarte aus Wien, wo er öfter war, Familienfeste, Abschiedsparty, als wir letzten Sommer ins Ausland gehen wollten, da kamen ja extra Leute aus Afrika. Sie übernachteten auch bei mir. Ich habe Fotos von uns in London und Nigeria. Am anderen Ende der Schweiz mit seinem Freund.... All meine Freunde haben ihn kennen gelernt. Er hat erzählt, wir würden heiraten. Vor vielen Zeugen, immer wieder. Wir waren zusammen an der Hochzeit einer Freundin in Südfrankreich, mit Baby, als Familie... Das war erst etwa 3 Monate her... Wir haben einen gemeinsam unterzeichneten Mietvertrag (klar, er hat nie seine Papiere hierher versetzt). Usw. Für Betrug würde es allemal reichen, zumal er auch meine Eltern medizinisch untersucht hat und seine ganzen Lügen natürlich allen erzählt hat. Also Zeugen hab ich genug.
"You can't regain your innocence, but you can retain your sweetness."
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AbIHayat
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von AbIHayat » 03.09.2009, 20:50

sonnenblume2008 hat geschrieben:Übrigens: Doch, ich hab natürlich Beweise. Fotos von Weihnachtsfeiern mit ihm mit meiner Familie. Viele SMS, Liebesbriefe, Postkarte aus Wien, wo er öfter war, Familienfeste, Abschiedsparty, als wir letzten Sommer ins Ausland gehen wollten, da kamen ja extra Leute aus Afrika. Sie übernachteten auch bei mir. Ich habe Fotos von uns in London und Nigeria. Am anderen Ende der Schweiz mit seinem Freund.... All meine Freunde haben ihn kennen gelernt. Er hat erzählt, wir würden heiraten. Vor vielen Zeugen, immer wieder. Wir waren zusammen an der Hochzeit einer Freundin in Südfrankreich, mit Baby, als Familie... Das war erst etwa 3 Monate her... Wir haben einen gemeinsam unterzeichneten Mietvertrag (klar, er hat nie seine Papiere hierher versetzt). Usw. Für Betrug würde es allemal reichen, zumal er auch meine Eltern medizinisch untersucht hat und seine ganzen Lügen natürlich allen erzählt hat. Also Zeugen hab ich genug.
Dann also versprochene Ehe, ohne diese eingegangen zu sein. Kein Delikt, für dass hier wohl Urteile gesprochen werden. Es ist doch klar, dass er so mitspielen musste, dabei sein, Präsenz zeigen. Mietvertrag, schön und gut.
Betrug? Medizinische Untersuchungen.. ok, hat er Rezepte ausgestellt, schriftliche Diagnosen gestellt? Hat er ein gefälschtes Diplom, dass Du in Kopie hast? Hat er Rechnungen für medizinsche Leistungen - wenn auch nicht Deine Eltern - ausgestellt, die Du verwenden könntest?
Zeugen? Ja schon.

Überlege es Dir einfach gut, bevor Du eine Lawine lostrittst, die Du nicht mehr stoppen kannst.

Und nochmal: lohnt sich der Aufwand und die Energie?

Schlussendlich entscheidest natürlich Du und nur Du.

Liebe Grüsse
AbIHayat

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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 03.09.2009, 21:24

Hallo liebe AblHayat

Vielen Dank für deine wertvollen Inputs. Die bringen mir wirklich was. - Bin froh, ist es nicht der gleiche Mann! Obwohl es vielleicht ein Bruder sein könnte. Aber eben. Nicht der gleiche Mann. Uff!

Ja, das Eheversprechen wäre wirklich nichts, das ich einklagen könnte. Aber er hat mich systematisch ausgewählt, manipuliert und ausgenommen. Die Systematik sei sehr klar ersichtlich und das ist arglistige Täuschung pur. Der Anwalt meinte das zumindest. Aber ich glaube dir und Arabella, dass man für einen Prozess ganz stark sein muss und es lange dauert und man sich das gut überlegen muss. Mir ist mein Seelenfrieden im Moment auch lieber als noch mehr Aufregung.

Betrug verjährt glaub ich nicht so schnell und wenn es mehrere Klägerinnen gäbe irgendwann, wäre sicher ein Richter zu überzeugen, dass da mehr dahinter steckt als "bloss" ein Heiratsschwindler.

LG und gute Nacht für heute
Sonnenblume
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Maria
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Maria » 04.09.2009, 16:05

Das Wissen über die Machenschaften von immer zahlreich lebenden Menschen im alten Europa ist mehr als erschreckend. Mich macht es krank. Man kann sich nicht mehr davor schützen. Es ist als ob die ganze Welt von mafiösen riesigen Organisationen infiltriert wäre. Die Mafia aus Sizilien scheint daneben ehrlich zu sein und viele Werte zu besitzen!
Mein Ex (aus dem Senegal) hat eine Tarnung (Händler in Festivals) aber sein eigentliches Einkommen, ist Mafia-Geld von A nach B zu bringen. Dafür kriegt er ein Anteil und das macht ein sehr üppiges Einkommen aus, wenn ich sehe wie schnell er sein Haus in Dakar baut und wieveile neue Autos er dort verschifft und wieviel er hier ausgibt.

Ich finde das so ungerecht für unsere hiesige Leute die hier schwer arbeiten, dass ich sogar überlegt habe, den Tip der Polizei zu geben. Aber ich habe Angst, dass er dann weiss, wer ihn angezeigt hat und dass er mich dann umbringt.
Ausserdem habe ich keine Beweise und keine Details. Die Polizei geht auch bei weitem nicht jedem Hinweis nach. Sie ist auch selbst überfordert und wie ich oben sagte, habe ich immer mehr das Gefühl, dass sie selbst infiiltriert ist und nur, als Ablenkung, hartnäckig die kleinen Drogenkonsumenten verfolgt, die eigentlich Hilfe gegen solchen "sauberen" Verbrecher brauchen würden.
Eine andere deutsche Frau, die eine fast erwachsene Tochter haben soll, scheint auch diesem Mann verfallen sein und sie ist nicht die einzige. Er braucht eine Frau in jede Stadt, um seine Geschäfte abzuwickeln, sonst müsste er immer Hotel und Prostituierte für seinen Bedarf bezahlen (da hat er auch genug Kontakte und er macht das auch wenn es nicht anders geht).
Ich habe ihre e-mail und Telefonnummer. Ich habe mir schon überlegt, sie zu warnen. Nur da habe ich auch meine Ängste.
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brighterstar007

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von brighterstar007 » 05.09.2009, 22:38

Hallo Maria,

was hälst Du davon online einen anonymen Hinweis über die Polizeiwache - mit Namen, Daten
und Details, die Dir bekannt sind, zu geben ?

Unsere Behörden brauchen Deine Mithilfe, wenn Du wirklich derartige Erkenntnisse hast - andernfalls
können sie die Leute NIE enttarnen, denn die Banden/Clans werden ihre Machenschaften kaum
den Ermittlern mitteilen.

Du bist quasi eine Halbinsiderin - stelle nur sicher, dass Deine Infos keine Rückschlüsse auf Dich zulassen-
sofern irgend möglich.

Liebe Grüße

Brighterstar

Maria
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Maria » 06.09.2009, 10:54

Sind online Hinweise bei der Polizei-Homepage vorgesehen? Werden sie überhaupt ernst genommen?
Alle Frauen hier die mit den Bezzi-Afrikanern in Verbindung waren, wurden Zeugen von illegalen Geschäften, die mehr oder weniger kriminell sind. Es wäre interessant zu wissen, welchen von ihnen sich getraut haben, Anzeige bei der Polizei zu erstatten? Und wenn sie das getan haben, ob es etwas genutzt hat? Einmal habe ich mit meiner Zeugenaussage eine solche Anzeige unterstützt. Das Gericht hat Freispruch gegeben. Alle betrügerische Geschäfte hatte der betroffene Afrikaner von den Opfern selbst "absichern" lassen.
In diesem o.g. Fall handelt es sich nicht um Betrug, sondern um Mafia-Geld, was natürlich schwer "abzusichern" ist. Wie gesagt, er hat eine Tarnung: Händler bei Festivals. Wenn man ihn mit grösseren Geldsummen erwischt, kann er immer sagen: das ist das Kassenrezept.
Ich hatte mir mit seinem Ex in Verbindung gesetzt. Sie wollte auch bei der Polizei nichts unternehmen, aus Angst um ihr Leben.
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no_chance
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von no_chance » 06.09.2009, 13:17

Hallo Sonnenblume,

ich überlege auch meinen jetzt EX anzuzeigen bei der AUsländerbehörde. Aber ich frage mich auch gleichzeitig ob ich die Kraft dazu habe und selbst wenn man es anonym machen würde, denke ich viele Männer würden genau wissen wo die Anzeige herkommt. Das ist auch der Grund warum ich denke, dass ich es lassen werde.
Ich will nicht wissen was dann noch alles passiert. Jemand der so lügt, der ist meiner Meinung zu allem fähig :(

Ich denke es ist besser wenn man seine Zeit dazu nimmt, wieder zu sich selbst zu finden und zu versuchen sich das Leben aufzubauen ohne zuviel Gedanken an diese Lügner zu verschwenden.

Ganz liebe Grüße und viel Kraf wünscht die no_chance die so ziemlich in der selben Situation steckt

sonnenblume2008
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 06.09.2009, 18:36

Hallo zusammen

Ja, es ist verrückt! Und so gemein! Wie sie machen können und wieder machen können und kommen einfach so davon. Ich für meinen Teil werde jetzt mal abwarten, wie er auf die Unterhaltsklage reagiert. Ich schreibe eine Zusammenfassung meiner Geschichte für den Anwalt und geben alle Belege und andere Sachen als Beweismaterial ab. Weiss noch nicht genau, wozu er das braucht, aber wir werden dann den Rest besprechen. Schliesslich hat mein Ex einen Lebenslauf als Arzt, zwar einen erfundenen, aber da sollte er nicht damit durchkommen, dass er - vielleicht - überhaupt kein Einkommen hatte die letzten Jahre und nun für unser Kind gar nichts zahlen kann. Wie auch immer, es wird auf jeden Fall spannend werden.

Spannend genug für mich für den Moment. Ich werde sonst gar nichts machen. Später vielleicht.

Was mir aber im Moment gerade sehr am Herzen liegt ist mit möglichst vielen Freunden und Familienmitgliedern über das Vorgefallene zu sprechen, um sie zu warnen, falls sie was sehen oder hören und jemanden kennen in einer ähnlichen Situation. Gestern hat mir meine Cousine z. B. erzählt, eine Freundin von ihr habe sich im Urlaub Hals über Kopf in einen Tunesier verliebt, Animateur. Ihre Familie war dagegeben, sie heirateten nach kürzester Zeit in Tunesien, er ist jetzt hier, spricht die Sprache nicht, hat noch keine Stelle, ist den ganzen Tag zu Hause. Sie mussten bereits zweimal Wohnung wechseln, weil die Nachbarn sich beschwerten, er feiere Partys, wenn sie nicht da sei. Ihre Schwester hat sich bei der Hochzeit in Tunesien in einen Freund von ihm verliebt. Sie wird ihn nun auch heiraten und hierher holen. Die grosse Liebe? Wohl kaum. Beide Frauen haben eine gute Stelle und etwas Geld beiseite. Klingt nach Bezness schon zum Vornherein, bloss glauben sie das nicht. Zu früh. Nun, vielleicht kann meine Cousine sie wenigstens auf 1001 hinweisen. Dass sie sich, vielleicht nicht gerade jetzt, aber doch sobald die ersten Zweifel kommen, mal hier einlesen.
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Von einer Freundin

Maria
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Maria » 08.09.2009, 13:43

Könnte uns der Verein unterstützen, um kriminelle Bezzis anonym anzuzeigen, also diejenigen die mit Mafia und Drogen- bzw. illegale Geschäfte zu tun haben, ohne daß man für sein Leben fürchten muss?
Es gibt immer ein Licht am Ende des Tunnels

NURIEH

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von NURIEH » 20.09.2009, 17:39

Liebe Sonnenblume,
wie alt bist Du denn? Was machst Du beruflich? Wäre Dein ehemaliger Geliebter ausgebildeter Arzt, wäre sein Name mit hoher Wahrscheinlichkeit im Internet zu finden. An welcher Uni hat er Medizin studiert? Was für ein Arzt ist er eigentlich? Wo hat er seine praktische Ausbildung absolviert? Das wären Sachen, die ich genau hinterfragt hätte. Wären mir die Antworten sonderbar erschienen, hätte ich doch mal bei der Ärztekammer angerufen, um mich zu erkundigen, ob er als praktizierender Arzt auch zugelassen ist. Afrikaner neigen dazu Diplome etc. zu Rahmen und an die Wand zu hängen. Besitzen sie eines, dann zeigen sie es Dir sehr gern.
Was bewegte Dich, eine so an den Haaren herbeigezogene Geschichte von einer lesbischen Ehefrau zu glauben? Welche vernünftige, deutsche Frau bietet einem Afrikaner kostenfrei eine Scheinehe an? Was hätte sie persönlich davon? Homosexuelle müssen sich in aller Regel bei uns nicht mehr vor der Welt verstecken, und das ist gut so. Dass Du sowas glaubst, machte Dich zu einer sehr leichten Beute für einen berechnenden Mann, zeigt aber auch irgendwie Deine eigenen Vorurteile auf. Kommt eine Scheinehe ans Tageslicht, ist das ein harter Straftatbestand, der sehr teuer für die Samariterin werden kann. Es passiert also äußerst selten und fast nie ohne jede Geldleistung, dass eine Europäerin einen afrikanischen Freund heiratet, damit er seinen Aufenthalt behalten kann. Es gäbe dann keinen Grund für ihn, die Scheinehefrau Dir vorzuenthalten. Auf jeden Fall ist der Typ nicht auf den Kopf gefallen. Drogendealer = Arzt, die Variante kannte ich noch nicht. Danke!
Was hat Dich dazu bewegt ohne nachzuprüfen, ob seine Ehe in der Tat eine Scheinehe ist, schwanger zu werden? Auch untreue Deutsche erzählen das blaue vom Himmel, wenn sie ein bisschen Spaß und Abwechslung von der Ehe wollen. Du hast gewusst, dass er irgendwie noch verheiratet ist. Unter den Umständen gezielt ein Kind in die Welt zu setzen, halte ich auch von Dir für recht verantwortungslos. Sei mir deshalb bitte nicht böse.
Du bist mit Sicherheit nicht seine erste und auch nicht seine letzte Affäre. Vielleicht ist Dein Kind nicht einmal das einzige außereheliche Kind Deines Ex-Geliebten, sondern nur eines, welches er aus irgendwelchen Gründen sofort anerkannte. Manche Affäre möchte auch einfach nur noch Abstand und Ruhe danach haben, und bemüht sich nicht mehr um die Vaterschaftsanerkennung. Eventuell war sie selbst zum Zeitpunkt der Affäre verheiratet. Ich kann verstehen, dass seine Ehefrau Schreiben von Geliebten irgendwie kalt lassen. Zumal er sich ganz offensichtlich erfolgreich um die Unterhaltszahlungen bisher drücken konnte. Ihren gemeinsamen Kindern kein Geld verloren geht. Wer bei so einem Typ bleibt, der ist sehr hörig geworden und fragt nur noch sehr selten genau nach. Kontakt mit der Ehefrau aufzunehmen, weil Du mit ihrem Mann nach 1,5 Jahren eine Bruchlandung erlebt hast, halte ich für ziemlich kindisch. Ich würde das ebenfalls ignorieren. Vorher hat Dich seine Frau auch nicht wirklich interessiert, sonst wärst Du seinen Halbwahrheiten bzgl. seiner Ehe vor der Zeugung eines gemeinsamen Kindes nachgegangen. Wie kann ein Mann die Ehe versprechen, der offiziell verheiratet ist? Sowas macht mich persönlich wütend. Ich wäre aufgestanden und gegangen. Seine Frau hat bestimmt genug Probleme mit ihrem untreuen Mann.Vielleicht lebt sie aus Steuergründen etc. mit ihm zusammen oder geht selbst längst fremd. Wir wissen es nicht und sie muss es Dir auch nicht erklären.
Mein Ex musste bei mir Miete zahlen und die Kosten mussten geteilt werden, ansonsten hätte ich ihn von heute auf morgen auf die Straße gesetzt. Das wusste er. Ich bemerkte durch Kontoauszüge, dass er sich relativ viel Geld von Frauen lieh, die er in Discotheken kennenlernte und nur einen Bruchteil später an sie zurückzahlt. Keine einzige Frau erstattete je Anzeige oder rief mich an, dass sie "meine" Miete zahlte. Sie taten es wie Du aus blinder Liebe oder sowas, und glaubten an seine Scheinehe, ohne mich je gesehen zu haben oder irgendwas genauer zu hinterfragen. Soll ich da als Betrogene noch Mitleid haben? Leider habe ich bei der Erkenntnis vor allem wütend auf den Betrug reagiert und weniger auf den erfüllten Straftatbestand. Bei einer Anzeige meinerseits wäre er u. U. heute vorbestraft. Was habe ich davon? Mit mir versuchte er das natürlich auch, aber ich blieb hart. Als er dann endlich so einen Fisch wie Dich fest an der Angel hatte, war ich bei ihm abgemeldet. Meine Scheidung hat mich 250 Euro gekostet, ihn eine Null mehr. Vermutlich finanziert von seiner damals schwangeren Freundin, der er sicher ganz viel versprochen hat dafür, und definitiv nichts davon gehalten hat, außer sich von mir scheiden zu lassen.
Richte Dich auf ein Leben als alleinerziehende Mutter ein und freue Dich, dass er Dir ein gesundes Kind geschenkt hat. Ändern kannst Du das alles sowieso nicht mehr.
Es grüßt herzlich NURIEH

Hülya

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von Hülya » 20.09.2009, 17:50

Hallo NURIEH,

herzlich Willkommen im Namen des gesamten Teams von 1001 Geschichte.


Wir wünschen Dir einen guten und informativen Austausch.

sonnenblume2008
Beiträge: 338
Registriert: 28.08.2009, 20:22

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 20.09.2009, 19:10

Liebe NURIEH

Vielen Dank für deine Antwort. Im Nachhinein ist man immer schlauer. Wir waren fast 3 Jahre zusammen. Die Frau gab es anfangs gar nicht. Die ersten 7 Monate hatte ich überhaupt kein Wissen von ihr. Er schwor ja, er sei ledig, noch nie verheiratet gewesen und frei. Ich glaubte ihm. Wieso sollte ich nicht? Ich habe ihn ja mehrfach gefragt und gesagt, wie wichtig mir die Wahrheit ist, und er klang überzeugend.
Das mit dem Beruf klang auch alles plausibel. Warum sollte er irgendwo registriert sein? Er war ja "nur" temporär angestellt von der Uni in Südafrika aus. Seine Chefs, die er mir angab, waren übrigens allesamt im Internet zu finden. Die gibt es wirklich. Auch seinen Boss bei Novartis gibt's. Bloss war ER nie angestellt da, zumindest nicht als Assistenzarzt. Hab ich jetzt nachgeprüft.
Würdest du, wenn du jemanden liebst und jemandem vertraust, zum Hörer greifen, und seinen Chef anrufen um dir rückbestätigen zu lassen, dass er tatsächlich da arbeitet und in der Position, in der er sagt? Wie lächerlich und peinlich und für mich, wenn das mein Partner mit mir machen würde, schon ein ziemlicher Misstrauensbeweis und natürlich gleichzeitig Anlass zu Gelächter! - Er wechselte ja ständig Abteilung. Gehörte zu seiner Ausbildung dazu. War also schwer zu wissen, wo er sich gerade befand und sowieso, ich spioniere niemandem nach, dem ich traue. Sonst traue ich ihm nicht. Dann bin ich aber auch nicht mit der Person zusammen. Das ist ja das Gemeine an der Sache. Dass er's schamlos ausgenutzt hat und mir ins Gesicht gelogen ohne die Mine zu verziehen.
Ich finde Ehrlichkeit und Vertrauen eben sehr wichtig in einer Beziehung. Wenn die nicht da sind, dann kann ich keine Beziehung führen. Basta. Wenn das dann jemand ausnutzt, dann ist es sehr schade. Trotzdem halte ich an diesen Werten fest und finde sie grundsätzlich erstrebenswert.
Ich brauch mich hier nicht zu rechtfetigen, warum ich nicht früher gemerkt hab und das so lange mitgemacht hab. Die "Frau" hat mich nicht gestört, so lange sie nicht seine "Frau" war: Wir sprachen von Treue, dass sie uns beiden sehr wichtig ist und es nur einen Partner gibt in der Beziehung. Die "Frau" war nie seine Frau, sie haben sich nie geküsst. Bis ich rausfand, er log mich an und sie war es eben doch. :evil: :evil: Das war ja dann auch das Ende unserer Beziehung. Ich fand es eben nur raus, WEIL ich ihm nachspionierte und somit schon nicht mehr vetraute und somit nicht mehr mit ihm zusammen sein konnte.
Seine Geschichte ist nicht so unglaublich, wie du meinst: Ich kenne persönlich Leute, die für WTO, Shell, Novartis, Nestlé und andere grosse internationale Firmen und Organisationen arbeiten und alles, was er erzählt hat, kenne ich von ihnen auch. Er hat einfach sehr gut recherchiert, sonst hätte er mich nicht so lange an der Nase rumführen können.
Ich selbst arbeite in einer internationalen Firma mit Standorten weltweit und ich hab auch schon im Ausland (Asien) für sie gearbeitet. Ich weiss, was du kriegst als Expat. Und ich verkehre nun mal mit Leuten, für die das alles ziemlich alltäglich ist.
"You can't regain your innocence, but you can retain your sweetness."
Von einer Freundin

NURIEH

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von NURIEH » 20.09.2009, 19:33

Sonnenblume, es hat nichts mit Misstrauen zu tun, wenn man genauer nachhakt. Warum soll man nicht mal einen Blick auf das Diplom werfen wollen? Warum verlangt Frau von einem Arzt kein Wirtschaftsgeld, obwohl er laufend bei ihr ist? Warum darf in drei Jahren kein Kontakt zur Scheinehefrau bestehen? Ob Ehe oder Scheinehe, wer von solchen Männern blauäugig Kinder in die Welt setzt, der ist mehr als blind vor Liebe. Du musst Dich dafür nicht rechtfertigen. Nur darfst Du nicht erwarten, dass jeder Dich als reines Opfer eines Beznessers sehen kann. Solche Geschichten sehen nochmal ganz anders für mich aus.

sonnenblume2008
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Registriert: 28.08.2009, 20:22

Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 20.09.2009, 22:03

Immerhin kann ich dir versichern, dass unser Kind das Beste ist, was mir je in meinem Leben passiert ist. :D
Was meinst du mit blauäugig? Es war wohl durchdacht. Hatten schon von Anfang an über Kinder gesprochen. Er wollte ja auch schon geschieden und wir verheiratet sein, bis das Kind da ist. So war der Plan. Die Wirklichkeit war anders.
"You can't regain your innocence, but you can retain your sweetness."
Von einer Freundin

sonnenblume2008
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Re: Geduld ist nicht immer der Schlüssel

Beitrag von sonnenblume2008 » 20.09.2009, 22:22

NURIEH hat geschrieben:Sonnenblume, es hat nichts mit Misstrauen zu tun, wenn man genauer nachhakt. Warum soll man nicht mal einen Blick auf das Diplom werfen wollen? Warum verlangt Frau von einem Arzt kein Wirtschaftsgeld, obwohl er laufend bei ihr ist? Warum darf in drei Jahren kein Kontakt zur Scheinehefrau bestehen? .
Übrigens: Wie kommst du darauf, dass ich nicht nachgehakt hab? Hab sogar mehrfach nachgehakt. Immer wieder. Aber immer kam eine super tolle Antwort, warum es gerade jetzt nicht geht. Machte total Sinn.
"You can't regain your innocence, but you can retain your sweetness."
Von einer Freundin

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