Stand der Bezznesser in Tunesien

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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adli
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Re: Stand der Bezznesser in Tunesien

Beitrag von adli » 31.12.2009, 14:23

hallo Anaba,

die € 100 000,- sind bei mir geflossen, nicht bei windstoß.

trotzdem, irgendwie kommt mir die demonstration der selbstlosigkeit unnatürlich und aufgesetzt vor. und dauernd gehts ums geld.....

Anaba
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Re: Stand der Bezznesser in Tunesien

Beitrag von Anaba » 31.12.2009, 15:01

adli hat geschrieben:hallo Anaba,

die € 100 000,- sind bei mir geflossen, nicht bei windstoß.

trotzdem, irgendwie kommt mir die demonstration der selbstlosigkeit unnatürlich und aufgesetzt vor. und dauernd gehts ums geld.....
Hi adli,

die 100 000,- haben mich kurzzeitig verwirrt...... :mrgreen:
Liebe Grüße
Anaba

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adli
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Re: Stand der Bezznesser in Tunesien

Beitrag von adli » 31.12.2009, 15:10

mir wird ebenfalls regelmäßig schwindelig, wenn ich darüber nachdenke...... :mrgreen:

gringa
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Re: Stand der Bezznesser in Tunesien

Beitrag von gringa » 31.12.2009, 16:25

Anaba hat geschrieben:Liebe Windstoß,

es ist schön das deine Familie so uneigennützig ist.
Leider ist das aber die Ausnahme und fast alle der Frauen hier haben ganz andere Erfahrungen gemacht.

Hallo Anaba,

ich kann die Geschichte von Windstoss sehr gut nachvollziehen.
,
Mir geht es mit "meiner" südamerikanischen Familie ganz genau so, habe
heute noch guten Kontakt.

Aber.....

Zu dieser Zeit waren die Gesetze (VISA usw) noch ganz anders, in meinem Fall wurde zwar
kein Geld nach Südamerika geschickt, es gab aber Devisenbeschränkungen,
mal kam der Scheck ( fürs Studium) einfach nicht an usw, usf.

Ja und man hat geknappst, sich manches Kleid oder paar Schuhe nicht kaufen
können, da geb ich "BARBARA" 100% Recht.
War ja nicht so tragisch......

War es damals schon BEZNESS ???? Ich weiss es nicht !! Hab ich für mich immer
noch nicht klar.......

Wie ich vor längerer Zeit schon mal schrieb, die Jungs, auch in unserem ganzen
Bekanntenkreis haben sich durch ihre Frauen das Leben ganz schön einfach gemacht.

War es damals schon BEZNESS ???? Keine Ahnung aber,dass eine Familie sich dankbar
erweist kann ich schon nachvollziehen.

Ich habe auch das Gefühl Windstoss spricht von den 70/80er Jahren das kann man mit
dem was heute abläuft sicher nicht vergleichen.



LIebe Grüsse und allen einen guten Rutsch ins NEUE JAHR

Gringa
Zuletzt geändert von gringa am 31.12.2009, 16:57, insgesamt 2-mal geändert.

Kadijia
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Re: Stand der Bezznesser in Tunesien

Beitrag von Kadijia » 31.12.2009, 16:47

Die Familie meines Mannes hat sein Studium hier finanziert( sicher auch unter dem Aspekt, daß er nach Studienende im Irak praktiziert und so die Familie unterstützt ), da war es dann irgendwie selbstverständlich, daß später Geld und Geschenke in den Irak geflossen sind.wobei ich die Summen erschwinglich fand. Manchmal hat es auch bei uns grad nicht so gepaßt finanziell, aber da ich die Eltern meines Mannes sehr geliebt habe, war das für mich kein Problem. Seit dem Tod der Eltern schicken wir aber gar kein Geld mehr, nur zu Besuchen nehmen wir natürlich Geschenke für die restliche Familie mit.
Aber mir ist schon klar, daß bei Bezness nur die Versorgung der daheimgebliebenen Familie wichtig ist, oft auch gegen den Willen der deutschen Ehefrau und deren Bedürfnisse niemanden interessieren :(
Wenn Du ruhig leben willst, darfst Du nicht alles sagen, was Du weißt , und nicht alles glauben, was Du hörst.

Windstoss

Re: Stand der Bezznesser in Tunesien

Beitrag von Windstoss » 31.12.2009, 17:42

Ich werde versuchen, die Fragen nach und nach abzuarbeiten.

Die tunesischen Familien haben einen unheimlichen Zusammenhalt und unterstützen einander. Ich habe tiefe und ehrliche Einblicke in das Leben der Familie nehmen können.

Fianzielle Schwierigkeiten werden gemeinsam gelöst. Jeder steht für jeden ein. Auch und vor allem auch bei Krankheiten und bei Krankenhausaufenthalten. Für europäische Augen ungewöhnlich übrigens, dass die komplette Famile um das Krankenbett herumsitzt und mitgebachtes isst. SO werden die Kranken gesund und nicht durch separate Ruhe.

Die nachfolgenden Regeln und Berichte der Mentalität habe ich nicht gemacht, sie sind nur unumstössliche Tatsache und ich berichte und versuche, aufzuklären, sie sind auch kein Angriff gegen irgend eine Frau, die Ungück erlebt hat, das möchte ich absolut betonen:

Man sollte beachten, dass es in den tunesischen Familien viele Kinder gibt/gab. Es war und ist Aufgabe der Kinder, die Eltern im Alter zu unterstützen und zu ernähren und keine Diskussionsgrundlage wie in unseren Breiten. Geld abgeben ist kein Opfer, sondern selbstverständlich.

Das gilt allerdings nicht für Touristinnen oder Frauen, die einen Gigolo geheiratet haben. Da sind die Absichten ganz woanders angesiedelt und werden die Frau ins Unglück stürzen. Sie wird abgezockt und ihr wird incl. der Würde alles genommen, was sie je besessen hat.

Die vorgegebene Liebe des Prostituierten - das sind sie nämlich - verwandelt sich durch die Hilfsbereitschaft der Frau nicht in Liebe, sondern je mehr sie ihm gibt, desto mehr wird er sie verachten. Er kann sich ja nicht selber auf Maul hauen, also macht er es mit ihr. Und er tut es, Frau hat ihn entehrt und gehört bestraft. Sonst könnte er sein eigenes asoziales und allgemein von Tunesiern geächtetes Verhalten nicht aushalten.

Auch die Gigolos sind Machos. Durch Zuwendungen zeigt Frau ihm, dass er ein Blödmann ist, der es nicht selber schafft, sich zu helfen und Geld zu verdienen. Das hetzt ihn gegen die Ausgenommene noch mehr auf. Es ist ein Teufelskreis, aus dem es kein Entrinnen gibt.

Vielleicht einige Anmerkungen, die zum Verständnis der tunesischen Mentalität wirklich unheimlich wichtig sind: Dies gilt für den gewöhnlichen tunesischen Mann, alle Ausnahmen sind äußerst selten und gehören in die Presse:

Frauen in Tunesien erwarten von ihren Männern, dass sie von ihnen ernährt werden. Der Mann hat das Geld zu bringen und für den Lebensstandard zu sorgen. So ist das und nicht anders.

Liebe, so wie wir sie kennen, kommt erst langsam zur Entfaltung. Gewöhnlich werden die Ehepartner nach wie vor von den Familien ausgesucht und man heiratet auch noch untereinander. Selten habe ich größere Streitigkeiten in der Familie gesehen, und wenn, dann war es meist eine Frau, die gestritten hat, weil der Mann nicht funktionierte, wie sie wollte. Die Frauen in "meiner" Familie würden sich auch niemals schlagen lassen.

Die Männer sind sehr romantisch, wissen aber oft nicht sofort, worüber sie sprechen. Die tunesische Sprache ist in der Übersetzung sehr blumig und oft sehr überzogen.

Eine Frau wird nicht um Geld gebeten. Wenn der Mann das tut, zeigt er Dir, wer er ist und was er von dir hält. Zahle NIEMALS für einen Mann, du hast ihn in der Ehre zutiefst verletzt - es sei denn, er hat keine(mehr) - und dann renn - so weit Du kannst.

Ein Mann heiratet, wenn er genug Geld hat, um die Familie ernähren zu können. Frauen achten da sehr darauf und bekommen auch Gold - quasi als Absicherung bei einer Scheidung.

Ein Mann, der Touristinnen anspricht und abschleppt, ist in aller Regel ein Prostituierter, wo von vornherein die Regeln klar sind. Frau sollte das eigentlich wissen.

Der gewöhnliche tunesische Mann schaut solche Typen gewöhnlich nicht mit dem A... an und verachtet ihn zutiefst. Und er zeigt es.

Der tunesische Mann heiratet gewöhnlich keine Frau, die älter ist als er, die sogar seine Mutter sein könnte. Es sei denn, er ist ein Prostituierter.
Der tunesische Mann heiratet gewöhnlich keine Frau, die bereits Kinder hat.
Der tunesische Mann heiratet auch keine Frau, die behindert ist. (ich habe eine Frau hier in Bremen vergeblich gewarnt .. die Folgen waren für sie entsetzlich..).

Wenn Dir ein Mann Komplimente macht und Dich schön redet - schau in den Spiegel und schau nach, ob es stimmt. Wenn Du selbstkritisch bist und siehst, es stimmt nicht, höre auf Deine innere Stimme. Er wird Dich anlügen - Du musst es einfach wissen.

Eine Frau, die mit einem Mann Geschlechtsverkehr hat, ist erledigt. Er wird Dich verachten, obwohl er Dich (ge-)braucht. Hier spielt allerdings in geringem Maß das Alter der Frau eine Rolle - je älter, desto mehr wird angenommen, dass es ein Leben vorher gab.

Die tunesische Frau reagiert ausgesprochen empfindlich, wenn ihr Mann sie betrügen sollte. Laut und aggressiv - und sie holt sich Unterstützung. Ich habe in meinem tunesischen Familienkreis nie erlebt, dass ein Mann seine Hand gegen eine Frau erhoben hätte - das gehört ausschließlich in die Asozialenecke und zeigt in meinem Augen die absolute Schwäche des Mannes.

Die tunesische Frau geht gewöhnlich als Jungfrau in die Ehe - wenn sie vorher schon Kontakt zu ihrem Mann hatte, muss ein Doktor her, das das Problem wieder "repariert". Wichtig für die Familie und Nachbarn - das befleckte Tuch wird nach der Hochzeit herumgezeigt.

Tunesische Frauen sind häufig ausgesprochen schön. Mann kann sie auch noch ehelichen, wenn er etwas älter ist und gut betucht ist. Im Grunde braucht er nur vor ein Gymnasium mit einem schönen Auto zu fahren und irgendwer wird anbeißen.

Frauen sind in tunesischen Beziehungen erstaunlich gleichberechtigt. Ich habe viele Dinge von meinen "Schwestern" gehört, die mich in Erstaunen versetzt haben... allerdings gibt es absurde Dinge, die Vater, Mutter, jüngere und vor allem ältere Brüder verbieten können. Dalila sollte nicht rauchen und es gab Streit, wenn sie sich mit einer Zigarette von jemandem erwischen ließ. Da war sie aber bereits Sekretärin eines Ministers. Yasmina war Lehrerin geworden und wurde im Laufe der Jahre "komisch". Sie wollte Zuhause eine Kaschabia (so eine Art Schador) tragen - das konnte sie aber nur in Abwesenheit ihres Mannes tun, weil er das nicht zuließ. War er weg, tat sie es und zog sich so mehrere Male am Tag um.

Als sie das in der Schule versuchte - nämlich verschleiert zu unterrichten - hat man sie ein paarmal verwarnt und dann aus dem Schuldienst entfernt.


Der gewöhnliche tunesische Mann hat sehr viel Nationalstolz und keinen Grund, sein Land zu verlassen, es sei den, seine Familie bringt ihn dazu.
Der gewöhnliche tunesische Mann will keine andere Staatsangehörigkeit als seine eigene. Er würde sich in Grund und Boden schämen und als Verräter fühlen, wenn er seine Staatsbrügerschaft verlöre.

Der gewöhnliche tunesische Mann ist Moslem. Je älter er wird, umso mehr wird er Moslem.

Der tunesische Mann, der aus Deutschland kommt - wie z. B. Zine - wird in Tunesien eine Metamorphose durchmachen und in seinem Habitus verändern. Er geht dann zu seinen Kumpels und die Familie kümmert sich um Dich. Wenn er das gut macht, bist Du absolut dauerbeschäftigt. Ab und zu taucht er ja auch auf - so ca. die halbe Zeit, aber die andere Hälfte musst Du auf ihn verzichten.

Mit Zine habe ich eine ausgesprochen gleichberechtigte Partnerschaft gelebt. Lustig fand ich, dass er Bier niemals als Alkohol ansehen wollte, ums Verrecken nicht. Er hat auf dem Bau gearbeitet und Bier war dort Usus. Manchmal war er auch ein ganz klein wenig oder auch mehr betrunken. Sein Rausreden aus seiner Misere war immer sehr bemerkenswert - denn betrunken? Er? Niemals!! Nie nich!!


Warum ich nicht mehr mit ihm zusammenlebe? Ganz einfach: Trotz gegenteiliger Grundhaltung hat er mich eines Tages gebeten, ihn zu heiraten, die Familie war auch dafür. Ich wollte ihn aber nicht heiraten und habe ihn damit in eine tiefe Krise gestürzt. Ich hätte nicht in Tunesien leben können (ich vertrage keine Hitze) und er wollte nicht für immer in Deutschland bleiben. So gab es keinen Weg - und unsere Liebe kühlte sich nach und nach ab - ich kam im Beruf weiter und er blieb auf der Stelle. Man entwickelt sich auseinander. Das passiert. Unser Kind wollte ich unbedingt, wir waren 7 Jahre zusammen, als ich - von uns beiden gewollt - schwanger wurde. Als meine Tochter 3 Jahre alt war, haben wir uns getrennt, d. h., ich habe mich getrennt. Die Luft war einfach raus - Zine hat sie in eine tiefe Krise gestürzt.

Als die schwierigste Zeit vorbei war, habe ich noch zweimal die Familie gesehen - meine Tochter war einmal 7 Jahre alt und ich war allein mit ihr in Tunis und das andere Mal sind wir alle zusammen nach Nizza gefahren, weil Dalilas Ehemann dann dort lebte - Man hatte uns eingeladen und ein Ticket geschickt. Da war sie 10 und Zine kam in Freundschaft mit uns. Nizza ist eine sehr schöne Stadt und meine Mutti machte, wie in alten Zeiten, morgens auf offener Flamme für mich Frühstück.

So nach und nach fallen mir so viele Einzelheiten aus der damaligen Zeit ein - es ist eigentlich sehr schön, diese Erinnerungen zurückzuholen. (Obwohl mein wichtigster Grund für diese Veröffentlichung natürlich ist, Frauen vor den wie die Tunesier sagen - "schlechten Männern" zu warnen. Die Zeichen sind immer gleich und sollten UNBEDINGT gehört und beachtet werden).

Die Tunesier haben mich so tief in ihr Leben blicken lassen und ich kenne die Mentalität so gut - es gab so viele Gespräche mit Dalila, Yasmina und den jüngeren Schwestern und Brüdern. Ich habe von ihren Nöten und von ihrem Kummer gehört - ehrlich und unverfälscht.

Es ist im Grunde so einfach: Wenn Du auf einen Bessi triffst, nimm diese Zeit als Urlaubszeit und tue, was Du zu glaubst tun zu müssen. Aber lasse dann alles zurück und brich unbedingt jeglichen Kontakt ab - keine Kontaktmöglichkeit schaffen. Du ersparst Dir so viel Leid. Und Geld. Es gibt keine Ausnahmen davon. Und sie sind nicht anders, sie sind alle gleich. Abschaum in den Augen der Tunesier.

Windstoss

Re: Stand der Bezznesser in Tunesien

Beitrag von Windstoss » 31.12.2009, 17:51

Nochmal für Anaba

Geld hat Zine immer in bar mitgenommen und seinem Vater gegeben.

Geld auszuführen aus Tunesien war so gut wie unmöglich, Dalila hat uns einmal besucht - sie war im Staatsdienst - und auch sie konnte damals nur ca. 400,-- DM mitbringen.

Die Frage nach den 100.000 wurde bereits beantwortet - es war nicht sein Geld - ich weiss nur nicht, wie ich Bemerkungen herausheben und beantworten kann, deshalb habe ich sie in Anführungszeichen gesetzt.

Tunesische Dinar konnte man nicht nach Deutschland mitnehmen und musste kleine Restmengen in Tunis spätetens am Flughafen zurücktauschen. Ich habe dem Umtauscher bei seinen Rückgaben beobachtet und gesehen, dass er die Tauscher grundsätzlich zu seinem Vorteil zu täuschen versuchte.

Windstoss

Re: Stand der Bezznesser in Tunesien

Beitrag von Windstoss » 02.01.2010, 16:29

An Steckchen

"Windstoß hat geschrieben:Ich habe auch beobachten können, dass Geld geflossen ist, heisst also, dass manche Bestellungen von den Geschwistern entgolten wurden."


Wenn ein Tunesier aus dem Ausland nach Tunesien kommt, um seine Familie zu besuchen, ist es selbstverständlich, dass er Geschenke mitbringt. Diese Geschenke sind auch nicht als freundliche Gaben zu betrachten, sondern die Familie erwartet ganz selbstverständlich, dass der Sohn Dinge mitbringt, die bestellt worden sind. Es wird nach Bedarf bestellt und der Sohn versucht unter allen Umständen, diese Forderungen zu erfüllen. Täte er es nicht, zeigte er damit, dass er im Ausland nicht so erfolgreich ist, wie man es von ihm erwartet.

Das war auch der Grund, warum Zxxx nicht jedesmal mit nach Tunesien gekommen ist, er hatte einfach nicht das Geld übrig, diese Sonderwünsche zu erfüllen. Er hat mitgegeben, was ihm möglich erschien - ich habe damit nicht zu tun gehabt, sondern die Sachen nur mitgebracht, die Familie hat von mir nie erwartet, dass ich Geschenke mache - obwohl ich natürlich Kleinigkeitenund Aufmerksamkeiten mitgebracht habe, sie haben aber nie mein Budget gesprengt, es waren und blieben Kleinigkeiten.

Die tunesischen Frau sind/waren sehr modebewusst und nach tunesischen Verhältnissen sind/waren viele Dinge sehr teuer. Garderobe, Kosmetik, was auch immer. Dann haben die Schwestern auch bei ihm bestellt: Kleider, Shirts, Kosmetika, alles mögliche. Diese Dinge wurden dann entgolten, d. h., Zxxxx hat die Bestellung in diesem Fall bezahlt bekommen.

Anaba
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Re: Stand der Bezznesser in Tunesien

Beitrag von Anaba » 02.01.2010, 16:37

Dann haben die Schwestern auch bei ihm bestellt: Kleider, Shirts, Kosmetika, alles mögliche. Diese Dinge wurden dann entgolten, d. h., Zxxx hat die Bestellung in diesem Fall bezahlt bekommen.
Nun ist das sicher in jeder Familie anders.
Es ist durchaus normal auch mal Nein zu sagen ohne das Gesicht zu verlieren.
Das Bezahlen der Bestellungen wird allerdings meist vergessen. :mrgreen:
Liebe Grüße
Anaba

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Hülya

Re: Stand der Bezznesser in Tunesien

Beitrag von Hülya » 02.01.2010, 16:43

Na solange die Familie bestellt und bezahlt. :wink:

Da wird der Heimaturlaub aber sehr teuer. Und wenn dann noch die Freunde und Nachbarn was erwarten.

Nilopa
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Re: Stand der Bezznesser in Tunesien

Beitrag von Nilopa » 02.01.2010, 18:18

Hallo Windstoss,

Du hast geschrieben:
Die tunesische Frau reagiert ausgesprochen empfindlich, wenn ihr Mann sie betrügen sollte.
und:
Ab und zu taucht er ja auch auf - so ca. die halbe Zeit, aber die andere Hälfte musst Du auf ihn verzichten.
woher will die tunesische Frau dann überhaupt wissen, ob er sie betrügt?

und was hilft es ihr, wenn sie laut und aggressiv reagiert? ...ist doch auch bei uns häufig so!
Viel wichtiger ist doch, welche Rechte und Möglichkeiten hat sie nach einer Scheidung?

Darf ich Dich fragen, ob der Vater Deiner Tochter nach Eurer Trennung eine muslimische Jungfrau geheiratet hat?

Da Deine Geschichte doch schon etwas länger her ist und auch die äußeren Bedingungen anders waren, sind solche Geschichten meiner Meinung nach zwar kein Bezness, aber dennoch so etwas wie die "Vorläufer", wodurch später immer mehr Männer auf die Idee gekommen sind, die Eigenständigkeit der Europäerinnen auszunutzen, um sich persönliche Vorteile durch das Vortäuschen von "Liebe" zu beschaffen.
...und wenn ich die Geschichten hier so lese, ist der "Mittelstand" der tunesischen Familien auch dabei vertreten.
Es ist durchaus nachvollziehbar, daß der Mann sich dabei wie ein "Leibeigener" vorkommt, bei all den Erwatungshaltungen der Daheimgebliebenen.

LG Nilopa
Zuletzt geändert von Nilopa am 02.01.2010, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
»Your rights matter because you never know when you're going to need them.« – Edward Snowden-

Windstoss

Re: Stand der Bezznesser in Tunesien

Beitrag von Windstoss » 02.01.2010, 18:20

Irgendwie hat es mit den "Geschenken" immer Regeln gegeben. Ich sagte ja schon, dass Zxxx manchmal in späteren Jahren eben nicht nach Tunesien konnte, weil er sich die "Geschenke", die verlangt wurden, nicht leisten konnte. Dann bin ich allein geflogen, obwohl wir auch andere Urlaube hatten, die nicht nach Tunesien führten, sondern nach Spanien oder nach Paris.

Ich habe nie erlebt, dass Freunde Geschenke gefordert haben oder Bestellungen aufgaben. Es scheint da eine Tabugrenze gegeben zu haben. Die Schwestern von Zxxx haben immer bezahlt und das nie "vergessen" - ich will ja darauf hinweisen, wie eine normale tunesische Familie sich verhält - ich rede nicht von den Bezznessern.

Thema Bezznesser:

Ich erinnere mich: als ich das erstemal nach Tunesien reiste, habe ich mit in einem Hotel einmieten müssen, weil Zxx seine Familie vorsichtig auf mich vorbereiten wollte. Da ich mich mit der Mentalität auseinandergesetzt hatte, konnte ich das in diesem Fall akzeptieren. Bei 11 Kindern gibt es durchaus beengte Verhältnisse und es gab in dem Haus damals (bevor das neue bezogen wurde, weil der ganze Stadtteil abgerissen wurde und einer breiten Straße Platz machen musste) keine Dusche. --was mich einmal in eine schlimme Bedrouille gebracht hat.

Ich war also für 4 Tage (von 3 Wochen Urlaub) in diesem Mittelklasse-Hotel in Hammamet und wurde von den Männern von allen Seiten angesprochen. Ich konnte nirgends hingehen, ohne dass mich irgend jemand ansprach oder versuchte, mich anzuflirten, meist waren es gleich mehrere. Um dem ein Ende zu setzen, habe ich mich von einem, der sich besonders hervortat und ätzend wurde und mich dauernd zum Essen einladen wollte, dann auch einladen lassen. Ich hatte bereits gesagt, man möge mich in Ruhe lassen, ich sei höchstens an freundlichen Gesprächen interessiert - es hat nichts geholfen.

Ich bin also mit diesem Typen (damals wusste ich noch nichts von diesen Gigolos) mit dem Taxi in ein Restaurant nach Hammamet reingefahren. Er hat selbstverständlich die Taxifahrt bezahl, es war nicht teuer. Im Restaurant schaute er auf die Karte und bestellte sich bewusst das Teuerste. Der Gastraum befand sich im 1. Stock. Während des Essens habe ich ihn gebeten, er möge den anderen Jungs unmissverständlich klarmachen, ich würde mich zwar mit ihnen unterhalten (sie arbeiteten nicht im Hotel, das Anmachen der Angestellten dort gegenüber den Touristinnen war streng verboten und zog eine fristlose Entlassung nach sich), aber sie sollten mich bitte in Ruhe lassen - auch ihm habe ich gesagt, dass ich nicht allein nach Tunesien gekommen sei und ich machte ihm klar, wie lästig mir dieses Anbaggern sei. Ich hätte auch mit einem Stuhl reden können, er flirtete einfach weiter - als er fast fertig mit seinem Essen war, teilte er mir freundlich mit, dass er kein Geld habe und das Essen nicht bezahlen könne.

Innerlich bin ich augenblicklich in die Luft geflogen, schaffte es aber, mir nichts anmerken zu lassen. Mir gingen in diesen Sekunden so viele Gedanken durch den Kopf und ich empfand heftig die ungeheuerliche Beleidigung meiner Person. Als wir das Restaurant betraten, war mir aufgefallen, dass sich die sanitären Räume im Erdgeschoss befanden. So habe ich denn meine Handtasche genommen und ihm gesagt, ich müsse mal für kleine Mädchen. Unten im Gastraum habe ich für MEIN Essen bezahlt und sofort das Restaurant verlassen - und bin mit dem nächsten Taxi ins Hotel zurück. Ich hätte niemals, unter keinen Umständen für meinen Begleiter bezahlt - wenn ich mich nicht aus dieser Situation hätte befreien können, hätte ich auch die Polizei gerufen. Niemand geht so mit mir um!!

Am nächsten Tag bin ich wieder an den Strand - dieser Typ war auch wieder da - er kam auf mich zu und machte mir Vorwürfe, in welche Schwierigkeiten er durch MICH geraten sei. Seine Freunde waren in der Nähe und kamen dazu, als ich wütend losbrüllte. Ich glaube, niemand hat es je so gebracht, einen anderen Menschen so außer sich vor Wut anzubrüllen, vor versammelter Mannschaft ! Ich habe ihm lautstark erklärt, wer ich bin und dass ich NIEMALS für einen Mann bezahle. Es folgten lautstark diverse Ausführungen, die ich nicht mehr alle im Kopf habe und die ihn alle unmittelbar trafen. Er ENTSCHULDIGTE sich und meinte, er hätte gedacht, ich sei eine "normale Touristin" - die Ungeheuerlichkeit dieser Diskriminierung ging mir erst viel später auf!! Jetzt erst würde er verstehen, dass ich meine, was ich sage. Ich merkte in diesem ganzen Gebrüll, dass die anderen Gigolos sich zurücknahmen und die letzten 2 Tage haben mich alle diese Strandläufer mit einem zurückhaltenden, angemessenen Respekt behandelt und mich nicht mehr angebaggert. Geht doch. Tunesische Frauen brüllen auch, wenn sie sich im Recht wissen.

So hatte also jemand mit mir eine Erfahrung gemacht - nur ich, ich hatte das noch nicht so richtig umgesetzt, was das überhaupt für Menschen sind - aber das hat mir dann die Familie später ausführlich erklärt und auch an Beispielen vorgeführt.

Free
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Re: Stand der Bezznesser in Tunesien

Beitrag von Free » 02.01.2010, 21:23

Ich habe das Gefühl, dass Windstoss hier von manchen ein wenig missverstanden wird. Ihre Intention war ganz offensichtlich, Frauen über die Mentalität aufzuklären und ihnen mitzuteilen, was ein anständiger Tunesier, bzw. Moslem nie machen würde – woran man Bezness also unmittelbar erkennen kann.

Ihr ehemalige Partnerschaft klingt für mich jedenfalls nach einer ganz „normalen“ binationalen Bindung.

Das alles hat auch zu einer völlig anderen Zeit und unter völlig anderen Umständen stattgefunden. Nämlich zu einer Zeit, wo Deutschland Gastarbeiter gesucht und ins Land geholt hat, weil es uns an Arbeitern fehlte. Vor allem an Arbeitern, die schwere, körperliche Arbeiten auf dem Bau, Straßenbau, als Straßenkehrer oder in Fabriken ausüben sollten. Das wollte damals bei uns niemand mehr machen, da bessere Jobs zur Verfügung standen.
Deutschland hat zu der Zeit also nicht nur Italiener und Türken ins Land gerufen, sondern auch Nordafrikaner und weitere arbeitswillige Nationalitäten, die in ihrem Land zumeist der ärmeren Unterschicht oder Mittelschicht angehörten. ...

Dass diese gerufenen Menschen ihre Chance ergriffen haben und ins damals reiche Deutschland ausgewandert sind – meistens mit dem Gedanken nach 5 Jahren mit einem guten Bündel Geld in die Heimat zurückzukehren – ist doch wohl klar. Einige sind zurückgegangen, andere sind geblieben und haben ihre Familien hier gegründet.

Anders als in Deutschland gilt in moslemischen Ländern, aber auch in vielen anderen ärmeren Ländern der Welt, noch der so genannte „Generationenvertrag“.
Das heißt: Die Familien haben in der Regel viele Kinder. Eltern und Großeltern ziehen diese auf, ernähren und kleiden sie, bis sie selber arbeiten können. Und dann sind die Kinder dran, ihre Eltern und Großeltern mit zu ernähren. Eine Familie mit wenigen Kindern wurde und wird noch heute oft bedauert, weil das „Alter“ der Eltern damit nur schwerlich gesichert ist.

Schon aus diesem Grund gilt eine Frau, die keine Kinder bekommen kann, als wertlos! Das ist für eine Familie eine große Katastrophe!
Und eine Frau, die bereits verheiratet war und z.B. aus dieser Ehe 2 Kinder hat, ist zum Einen nicht mehr rein, aber zum Anderen sind ihre Kinder auch nicht von wirklichem Wert, da sie sich der Familie nie voll verbunden fühlen werden und damit keine Altersabsicherung bieten.

Das alles hat aber nichts mit Bezness zu tun!

Bevor Bezness einen Namen hatte, entstand dieser zunächst in armen Ländern wie Thailand, den Philippinen, Südamerika, etc. ..., wo man billig Urlaub machen konnte.
Nur da war es hauptsächlich anders herum. Frauen wurden losgeschickt oder versuchten auf eigene Faust ihr Glück bei den männlichen Europäern zu suchen. Sie waren in Massen in allen Diskotheken zu finden, prostituierte sich und strebten den Sprung nach Europa an.
Die europäischen Männer waren begeistert von der anhimmelnden, unterwürfigen Art dieser Frauen, die sie von hinten bis vorne bedienten. Zum einen entwickelte sich damit der Sextourismus, zum anderen aber auch die Partnerschaftsvermittlung zu solchen Frauen. Die Diskotheken sind nach wie vor voll von ihnen.

Als sich schließlich der Tourismus in der Türkei, auf Jamaika, der Dominikanischen Republik, den Nordafrikanischen Staaten, etc. ... entwickelte, entstand auch hier Sextourismus, wie auch Bezness gleichermaßen – nur spielten die Männer dieser Länder jetzt ihr „Spielchen“!
Leider hatten und haben wir europäischen Frauen einfach weniger Erfahrung damit!!! Für die meisten Frauen war und ist das noch völlig neu! Wir werden plötzlich überrumpelt.

Und es gibt meines Erachtens noch einen großen Unterschied zwischen Bezness der bei Männern und Bezness, der bei Frauen betrieben wird:

Die europäischen Männer werden auch nach der Ehe von ihren z.B. thailändischen Frauen noch umsorgt und gehätschelt. Diese Thailänderinnen haben es gelernt, auf diese Weise ihre Wünsche nach und nach durchzusetzen. Die europäischen Männer werden zwar auch oft ausgenommen, dabei nicht geliebt, aber können meistens mit dieser „zuwendenden-durchtriebenen Art“ der Frauen noch gut leben. Die Frau bleibt in der Regel auch bei diesem Mann.

Die europäischen Frauen geraten aber an eine Macho-Welt! Sie erfahren meistens nach anfänglichen, werbenden und überschwänglichen Liebesbekundungen oft körperliche Gewalt, Erpressung und Unterdrückung bis hin zum Kindesentzug und Morddrohungen. Kluge Beznesser (zum Glück sind sie nicht alle so klug, lernen aber schnell dazu) zeigen dieses wahre Gesicht aber erst, wenn sie schon alle Tücher im Trockenen haben.
Europäische Frauen erleiden also in aller Regel, neben dem Verlust aller Ersparnisse, ein psychisches Trauma, welches man keinem Menschen auf dieser Erde wünsche möchte!!!
Der Bezness-Mann bleibt fast nie bei seiner „Wohltäterin“, sondern betrügt sie, wirft sie irgendwann weg und heiratet mit dem erworbenen Geld die ersehnte Jungfrau, wenn er clever war.

Um auf Windstoss zurück zu kommen:
Zum einen handelt es sich bei Ihr meines Erachtens nicht um Bezness. Ihr Ex-Partner war ein von Deutschland erwünschter Gastarbeiter, der zu diesem Job von seiner Familie (aus der ärmeren Mittelschicht) verdonnert wurde.

Ihre Beziehung verlief in den Jahren so, wie meine erste langjährige, deutsche Beziehung auch. Mein erster Freund und ich waren beide in der Ausbildung / Studium und haben uns die Kosten einer Wohnung, sowie Lebensunterhalt geteilt.
Mein Ex-Freund hatte durchaus zwischenzeitlich höhere Schulden bei mir. Wir schrieben Miete und Einkäufe genau auf. Diese beglich er immer mit seinen Sommerjobs. Einmal jedoch nicht, als in der Firma, wo er arbeitete, viele Leute entlassen wurden. Er kündigte seinen Aushilfsjob selber, weil er der Meinung war, dass das nicht o.k. sei, dass er als Sohn der Chefsekretärin dort als Aushilfskraft arbeitete, während andere ihren Job verloren. Das war vielleicht eine ehrenhafte Tat, aber ich bekam mein erwartetes Geld nicht zurück und war sauer über seine Kündigung. Wie wollte er nun meine Auslagen bezahlen? ... Das hat er irgendwann erledigt, aber es dauerte lange.

Weiterhin hat Windstoss Recht, dass es in Tunesien nicht nur Beznesser gibt.
Es gibt auch sehr ehrenwerte Familien,

die der Tourist aber garantiert nie kennen lernen wird!!!

Die anständigen Familien lernt man vielleicht beruflich kennen, aber SICHER NICHT IN EINEM TOURISTENGEBIET!!!
Und wenn ich Beruf sage, ist jeder touristische Beruf hier ausgeschlossen.
Kein Tunesier, der aus einer angesehenen oder höheren Schicht kommt, würde sich, wie Windstoss schon sagte, mit Strandjungs oder den arbeitenden Leuten der Touristenhotels abgeben. Sie würdigen diese nicht einmal eines Blickes! Diese sind für sie Penner, Abschaum, der letzte Dreck! ...

Was will ich nun mit all dem Sagen? Meine Meinung:

1.) Windstoss hatte eine binationale Beziehung, die nichts mit Bezness zu tun hatte.

2.) Windstoss hat die Mentalität dort näher kennen gelernt, und sie liegt mit ihrer Beurteilung nicht falsch.

3.) Windstoss wollte aufgrund ihres Wissens – und ihres Einblicks in diese Kultur, und wie eine echte und ehrliche Beziehung dort abzulaufen hat – darauf hinweisen, dass es sich in den meisten aller Fälle im Touristen-Bereich um Bezness handelt. Ein anständiger Tunesier würde in jedem Fall nicht so verfahren!!!

4.) Winstoss hat bereits in ihrem ersten Post gesagt, wann die Alarmglocken bei einer Frau angehen sollten! ... Diese Warnung ist wichtig!

5.) Einige User haben berechtigte Fragen zum Verständnis ihrer Beziehung gestellt. Gut so! Alles wurde spontan für mein Empfinden mehr als plausibel beantwortet.

6.) Andere haben ihr und ihrer ehemaligen Beziehung gegenüber etwas unterstellt, was bei näherem Lesen bzw. etwas mehr Hintergrundgedanken recht anmaßend war. ... So habe ich es empfunden. ...


Liebe Windstoss,

wir kennen uns nicht, doch den obigen Beitrag habe ich heute Nachmittag geschrieben, aber nicht ganz zu Ende führen können, weil ich Gäste bekam.

Nun lese ich Deinen letzten Beitrag und wundere mich darüber, dass Dein ehemaliger tunesischer Partner es überhaupt zugelassen hat, dass Du ein Date mit einem Kerl aus dem Hotel hattest und mit diesem in ein Restaurant gegangen bist!!!! .... Das ist doch ein Unding!!!! ... Wie konnte er sich damit arrangieren???
Wie konnte die Familie das akzeptieren und Dir im Anschluss so etwas erklären wollen?

Warum hat Dein damaliger Partner Dich nicht am Hotel abgeholt und diesen Abend bereits verplant? Der lässt Dich da doch nicht alleine sitzen, wenn er es ernst meint!!!
Was hat er dazu gesagt, dass Du an diesem Abend nicht verfügbar warst?
Wie kommt es, dass er dem Hotel nicht eindringlich klar gemacht hat, dass Du gefälligst nicht anzusprechen seist?

Das überrascht mich jetzt schon ziemlich, insbesondere wenn man die Zeit damals dazurechnet!

Ich bin gespannt auf Deine Antwort!

LG
Free
Der am Anfang vermeintlich leichtere Weg stellt sich am Ende meistens als der deutlich schwerere heraus.

Windstoss

Re: Stand der Bezznesser in Tunesien

Beitrag von Windstoss » 02.01.2010, 23:10

Hallo liebe Free,

ich danke Dir für Deine Unterstützung und ich gebe Dir vollkommen recht- ich möchte hier über die wahre tunesische Mentalität berichten - und wenn ich nur eine einzige Frau erreichen kann, die mit Herz und Seele versteht, dann hat sich schon meine Mühe gelohnt. Ich würde so gern meine Mitschwestern vor dem Schmutz schützen, der auf sie gekübelt wird - und ich denke, das kann ich nur tun, wenn ich so ehrlich wie möglich über die GUTEN Menschen dort berichte.

Was Du ergänzt hast, trifft vollkommen den Kern der Sache. Danke dafür.


Deine Vorwüfe am Ende sind allerdings sind berechtigt - ich denke, ich sollte auch hier erklären, was ich mir bei dem Treffen mit dem Gigolo gedacht hatte.

Ich bin eine ausgesprochen eigenständige Person mit einer anständigen Portion Eigenliebe und sicherlich einem sehr gesunden Selbstbewusstsein. Die Beziehung mit Zine ist genau so gelaufen, wie Du es anfänglich bestätigst. Es wurde alles geteilt. Das Geld für seine Familie war seine Sache.

Als ich das erstemal nach Tunis geflogen war, war mein Partner schon bei seiner Famile - es war seiner erster Besuch dort mit einer Partnerin. wir hatten uns sehr auseinandergesetzt, was die tunesische Mentalität betrifft. So war es ausgeschlossen, dass ich als Ausländerin, die zudem mit Zine nicht verheiratet war, dort in der Familie würde wohnen können.

Wir hatten geplant, dass ich für die 3 Wochen in einem Hotel in Hammamet wohne und er wollte mich dort mit besuchen resp. hatte geplant, dass ich nach und nach seine Familienmitglieder kennenlerne, die natürlich alle von mir wussten. Nicht geplant war, dass ich nach weniger als einer Woche nach Tunis kommen würde und dort in der Familie bleiben sollte (übrigens als Mitschläferin im Zimmer der Mädchen, die mich herzlichst aufnahmen).

So war ich die ersten Tage ganz allein und fühlte mich durch die Gigolos sehr angegangen. Ich war sehr jung - 20 Jahre alt - und wusste noch nichts von den Bezznessern. Ich fühlte mich nur belästigt und wollte dem eine andere Richtung geben. So habe die die Einladung eines dieser Typen angenommen, den ich als - quasi Anführer - herausgeguckt hatte und wollte mich zwar mit denen unterhalten, wenn es denn sein musste, aber eben nicht belästigt werden. Dann ist die Sache passiert, wie ich sie beschrieben habe und die Jungs liessen mich in Ruhe.

Ich räume ein, dass ich nicht das dringende Bedürfnis hatte, das in der FAMILIE kundzutun. Zxxx konnte ich das allerdings erzählen, er vertraute mir völlig - wie ich ihm - und er hat das auch für sich behalten. Eifersucht war nie ein Thema zwischen uns - Treue war selbstverständlich. Liebe ist ein Geschenk der Freiheit, vor allem, wenn sie auf Gegenseitigkeit beruht. So haben wir es gehalten damals.

Als Zxxx ins Hotel kam, um mich abzuholen, hatten wir geplant, dass er sich in meinem Zimmer umzieht, weil ich den Nachmittag mit ihm und zwei Brüdern aus seiner Familie am Strand verbringen wollte. Der Hotelmanager kam dazu und hat ihn furchtbar böse und diskriminierend angegangen, das sei kein Puff, er könne mein Zimmer nicht betreten. Auch die Erklärung, ich würde draussen bleiben und er wolle sich nur umziehen, wir seien gemeinsam aus Deutschland gekommen, hat nichts gebracht. Der Hotelmanager war furchtbar aggressiv.

Merkwürdigerweise haben die Brüder und Zxxx das verstanden und haben versucht, mich zu beruhigen, weil das gegen meine Ehre ging. Da ging eigentlich mein Bewusstsein los, um was für Menschen es sich bei den Gigolos handelt. In den Augen der Tunesier Dreck, keines Blickes würdig. Die Brüder waren nur zufällig in diese Geschichte hineingeraten.

Der ältere Bruder von Zxxx war bei der Polizei. Er hat seinen Ausweis vorgezeigt und mit dem Manager geredet, und der hat dann zugelassen, dass Zxxx in mein Zimmer durfte, um sich umzuziehen. Der Manager hat die ganze Zeit vor der Zimmertür gestanden und aufgepasst, ich durfte nicht hinein und der Manager hat Zxxx kontrolliert, ob dieser auch nichts mitgenommen hätte...im Nachhinein eigentlich ein guter und wichtiger Schutz.

So hat die Familie also nichts von meiner Eskapade erfahren und Zxxx hat sowieso nur die Sachen übersetzt, nachdem er sie vorher gefiltert hatte. Das hat mich oft genug wütend gemacht, ich hatte damals ein explosives Temperament, aber da kam ich erst gegen an, als ich mich mit meinen beiden "Ochtis- Schwestern", Dxxx und Yxxxxx, die englisch lernten, eigenständig unterhalten konnte.

Die ganze Sache mit dem Hotel hat sich am nächsten Tag sowieso erledigt gehabt. Man hatte mich nach Tunis geholt und ich habe (nach den beiden Brüdern am Tag zuvor) zuerst seine Mutter kennengelernt. Was soll ich sagen: Es war Liebe auf den allerersten Blick. Mutti war die tollste Frau, die ich je kennengelernt habe - sie hatte eine goldene Seele - und da hat sie mich dort hinein geholt und nie wieder herausgelassen.

Sie ließ mich nicht mehr gehen und ich habe die ganze Zeit dort gewohnt. Mein Gepäck haben die Brüder aus dem Hotel geholt und wir - die Familie und ich - haben uns eingehend und mit großem Respekt füreinander studiert. Und für gut befunden.

In den restliche 2 Wochen und paar Tagen meines Urlaubs in Tunis habe ich unglaublich viel erlebt und unheimlich viel gelernt - vor allem auch über Land, Leute, und die Bezznesser. Wenn es interessiert, werde ich gern darüber berichten und sicherlich viel zum Schmunzeln beitragen - denn, wie geht man damit um, wenn es keine Dusche gibt, es furchtbar heiss ist und der Staatspräsident Geburtstag hat?

luna2000
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Re: Stand der Bezznesser in Tunesien

Beitrag von luna2000 » 03.01.2010, 02:42

Hallo windstoss,

Du hast geschrieben:

"Der ältere Bruder von Zxxx war bei der Polizei. Er hat seinen Ausweis vorgezeigt und mit dem Manager geredet, und der hat dann zugelassen, dass Zxxxx in mein Zimmer durfte, um sich umzuziehen. Der Manager hat die ganze Zeit vor der Zimmertür gestanden und aufgepasst, ich durfte nicht hinein und der Manager hat Zxxx kontrolliert, ob dieser auch nichts mitgenommen hätte...im Nachhinein eigentlich ein guter und wichtiger Schutz."

Der ältere Bruder Deines Freundes war bei der Polizei, damit Dein Freund sich in Deinem Hotelzimmer umziehen kann?
Ist das Dein Ernst?

Liebe Grüße
Luna2000

maurimoni
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Re: Stand der Bezznesser in Tunesien

Beitrag von maurimoni » 03.01.2010, 06:47

Hi Luna 2000,
ich denke mal, der Bruder ist Polizist von Beruf. Man kann auch sagen: ist bei der Polizei (beschäftigt).

Gruss,
Monika

PS. finde den Bericht von Windstoss, interessant und lehrreich, könnte auch für das Land gelten in dem
ich lebe (Mauritius) obwohl hier die Mehrheit der Bevölkerung Hindus und Christen sind.

Free
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Re: Stand der Bezznesser in Tunesien

Beitrag von Free » 03.01.2010, 09:53

Windstoss hat geschrieben: Ich würde so gern meine Mitschwestern vor dem Schmutz schützen, der auf sie gekübelt wird - und ich denke, das kann ich nur tun, wenn ich so ehrlich wie möglich über die GUTEN Menschen dort berichte.
Liebe Windstoss, welcher Schmutz sollte denn über Deinen „Mitschwestern“ ausgekübelt werden. Wenn sie zu einer anständigen Familie gehören, wie Du sagst, die kein Bezness in den Touristen-Gebieten betreiben, betrifft sie das doch alles gar nicht!

Hier geht es darum, vor all den bösen Buben in den Touristengebieten zu warnen.

Ganz nebenbei existiert dieses Forum zur Aufklärung gegen Bezness und nicht zum Schutze von NICHT-Beznessern.

Wenn ich nach allen Dieben eines Landes suche, hebe ich auch nicht erst einmal alle NICHT-Diebe hervor, um diese zu schützen, oder? ;-)
Sollte aber jemand zu Unrecht des Diebstahls bezichtigt werden, würde ich dieses Unrecht aufklären wollen.

Grundsätzlich sind wir uns aber wohl einig, dass ein Land, wie Tunesien durchweg korrupter ist und mit mehr Schmiergeldern arbeitet, als Deutschland – auch wenn Deutschland in den letzten Jahren / Jahrzehnten deutlich an Korruption zugelegt hat.

LG
Free
Der am Anfang vermeintlich leichtere Weg stellt sich am Ende meistens als der deutlich schwerere heraus.

Micky1244
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Re: Stand der Bezznesser in Tunesien

Beitrag von Micky1244 » 03.01.2010, 11:02

Liebe Windstoß,
ich habe mit großem Interesse deine Schilderung über deine tunesische Familie gelesen. Und ich hoffe auf mehr!
1972 war ich für 5 Wochen bei der Familie meines damaligen tunesischen Freundes, den ich während des Studiums in HH kennen gelernt habe. Die ersten zwei Wochen war ich allein, ohne meinen Freund da.
Auch ich habe mich in der Familie wohl gefühlt, mit einer entscheidenden Ausnahme: Von der Mutter meines Freundes wurde ich nicht akzeptiert und sie ließ mich das spüren. Und ich erfuhr, dass ich nicht die erste Ausländerin war, die zu Besuch bei der Familie war, mein Freund hatte schon einmal eine Französin mitgebracht.
Der Vater meines Freundes war Abgeordneter, sprach hervorragend Französisch, hatte eine bemerkenswerte Bibliothek französischer Klassiker, er attestierte mir freundlicherweise, ich hätte "une certaine culture", die Mutter war Analphabetin ( nichts besonderes , wie ich weiß) und hatte ihre Familie und den Haushalt fest im Griff.
Mein Freund hatte acht jüngere Geschwister, die jüngste war zum damaligen Zeitpunkt 12 Jahre alt, alle Kinder haben studiert. Nach meinem damaligen Aufenthalt in Tunesien war mir allerdings klar, dass ich meinen Freund nicht heiraten würde, ich konnte mir ein Leben in Tunesien nicht vorstellen, und vor allem: seine Mutter war gegen diese Verbindung.
Sie sagte meinem Freund, dass im Falle einer Scheidung eventuelle Kinder in Europa bleiben würden. Die Schwestern meines Freundes , die in meinem Alter waren, mochte ich sehr und habe viel Zeit mit ihnen verbracht. Die strikte Trennung in eine Welt der Frauen und eine Welt der Männer wurde mir bei diesem Aufenthalt sehr deutlich.
Noch ein sehr entscheidender Unterschied zu deiner Geschichte: Mein damaliger Freund war nicht meine erste Beziehung,
wie ich inzwischen weiß, ein entscheidender Minuspunkt für mich.
Und: Geld hat er auch von mir genommen und natürlich nie zurückgezahlt, nach meiner heutigen Kenntnis über Bezness weiß ich, dass er ein Beznesser war, seine Schwestern meinten, Europa hätte ihn verändert, im negativen Sinn.
Vor 10 Jahren tauchte er plötzlich wieder in meinem Leben auf, meinte, er hätte den größten Fehler seines Lebens gemacht, weil er mich nicht geheiratet hätte. Inzwischen hatte er die dritte tunesische Ehefrau, natürlich der Reihe nach. Ich hing auch kurz wieder an der Angel, allerdings habe ich mich schnell wieder auf den Boden der Realität bringen können.
Wie auch immer, an vieles, was ich damals in Tunesien erlebte und lernte ( was man alles nicht tut, wie man sich verhält) denke ich gern zurück. Und vieles verstehe ich jetzt nach so vielen Jahren besser.
Und ab und zu koche ich auch noch Mlokhia...
LG Micky
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
Isaiah Berlin: Die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer.

Nilopa
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Re: Stand der Bezznesser in Tunesien

Beitrag von Nilopa » 03.01.2010, 11:39

Hallo Windstoss,

Du hast geschrieben:
Es gibt keine Ausnahmen davon. Und sie sind nicht anders, sie sind alle gleich. Abschaum in den Augen der Tunesier.
...aber dennoch sind auch die bezzies Tunesier! :idea:
...oder woher kommen sie? ...kommt die Armut nicht daher, daß es viel zuviele Kinder dort gibt? ...und daher, daß Männer neben der Ehefrau auch noch mit anderen Frauen schlafen, auch mehrere Ehefrauen...

und wenn die tunesische Frau erwartet, daß er für sie und die Kinder sorgt, wieso gibt es dann soviel Armut, Frauen und Kinder, die offensichtlich am Hungertuch nagen? :?

Was tun die GUTEN Tunesier, um in ihrem Land diese Missstände zu ändern, ....außer viele Kinder machen und die Frauen isolieren... was?

Tut mir leid, aber diese Haarspalterei mit der Aufteilung eines Volkes in gute und böse Menschen geht mir gerade in diesem thread tierisch auf die Senkel. :o :evil:
Wer einen guten erwischt, hat gewonnen und alle anderen haben die A..karte gezogen, blablabla....

:( Nilopa
»Your rights matter because you never know when you're going to need them.« – Edward Snowden-

Windstoss

Re: Stand der Bezznesser in Tunesien

Beitrag von Windstoss » 03.01.2010, 14:09

An Nilopa:


Ich will mal versuchen, Deine Provokationen und Angriffe zu ignorieren, zeigen Sie mir doch, welche Erfahrungen DU gemacht hast und wie Du dich fühlen musst:

Merke: Ich schreibe mit den Augen eines Tunesiers:

Es gibt keine Ausnahmen davon. Und sie sind nicht anders, sie sind alle gleich. Abschaum in den Augen der Tunesier.


...aber dennoch sind auch die bezzies Tunesier!

Tunesier Anfang: aber natürlich - und schuld hast Du, die Touristin. Wer stellt sich denn hin und lässt sich anmachen, lässt sich auf mich ein, macht sogar Sex mit mir? Das bist du, die Touristin!!! Angebot und Nachfrage bedingen einander. Du entehrst mich, wenn Du dich von mir anmanchen lässt, ich verliere meine Würde, also lasse ich dich dafür bezahlen, wenn es mir gelingt... Tunesier Ende.

In der Familie, mit der ich zu tun hatte, gab es viele Kinder, aber ich habe festgestellt, je höher die Bildung, umso weniger Kinder werden geboren. Meine Mutti hatte derer 11, die überlebt hatten (2 waren gestorben) und beide Eltern waren Analphabeten. Das lag aber nicht an deren Bildung bzw. Herzensbildung, sondern daran, dass Franzosen Tunesien lange Jahre besetzt hielten (..hoffentlich ist das geschichtlich so richtig) und es den Menschen damals - also in der Jugend der Eltern - verboten war, zur Schule zu gehen, man wollte die Menschen dumm halten. Dennoch hat mein Schwiegervater einen Führerschein gehabt und ist mit seinem kleinen LKW durch die Gegend gejuckelt. Mutti konnte rechnen wie ein Weltmeister. Die meisten Kinder haben dann ja auch studiert - Dxxxx und Yxxxxx haben dann auch noch für mich Englisch gelernt und schon als normale Schülerinnen damit angefangen, weil sie sich mit mir unterhalten wollten.

Dxxx hat 2 Kinder, Yxxxxx 3, die älteren Brüder höchstens 5 und die anderen Geschwister haben jeder auch nicht mehr als ca. 2-3 Kinder jeweils in die Welt gesetzt.


...oder woher kommen sie? ...kommt die Armut nicht daher, daß es viel zuviele Kinder dort gibt? ...und daher, daß Männer neben der Ehefrau auch noch mit anderen Frauen schlafen, auch mehrere Ehefrauen...


Und in Tunesien herrscht die Einehe. Mann kann nicht mehrere Ehefrauen haben. Eine gültige Ehe wird wie bei uns auf dem Standesamt geschlossen, die Feier anschließend ist wie bei uns die kirchliche Trauung. (Ich war auf mehreren Hochzeiten dabei).

und wenn die tunesische Frau erwartet, daß er für sie und die Kinder sorgt, wieso gibt es dann soviel Armut, Frauen und Kinder, die offensichtlich am Hungertuch nagen? :?

-- weil der Mann nicht genug Geld verdient. Das ist wie bei uns. In Tunis gibt es wegen der Gleichberechtigung viele arbeitende Frauen.

Was tun die GUTEN Tunesier, um in ihrem Land diese Missstände zu ändern, ....außer viele Kinder machen und die Frauen isolieren... was?


1. Sie bekommen weniger Kinder

2. Kümmerst Du, Nilopa, Dich um die Huren und Stricher unseres Landes (Deutschland) oder gehst du denen aus dem Weg?

Die Tunesier haben ein anderes Selbstverständnis als wir. Dagegen gibt es z. B. in Tunis einen Ort, an den die Bettler gehen können und sie bekommen dort zu essen. An bestimmten Tagen im Jahr gehen die Tunesier auch hin und geben den armen Nachbarn zu essen. Das soziale Gefüge ist ganz anders als bei uns.

Ich habe mal an einem Fest teilnehmen können, da werden die Gräber der Toten besucht, die für unsere Augen merkwürdig aussehen. In den Boden eingelassene flachere hellblaue oder rosa Steine. Die Verwandschaft tanzt und singt auf den Gräbern und es wird gegessen und gefeiert. So kann der Tote an dem Fest teilnehmen.

außer viele Kinder machen und die Frauen isolieren...

Die Frauen können in jeder Apotheke in Tunis die Antibabypille rezeptfrei zu einem subventionierten Preis erhalten und die Frauen meiner Familie haben regen Gebrauch mit Billigung und hoher Akzeptanz ihrer Männer davon gemacht. (Deswegen ja auch wenige Kinder in gebildeten Familien, wie oben beschrieben)

Tut mir leid, aber diese Haarspalterei mit der Aufteilung eines Volkes in gute und böse Menschen geht mir gerade in diesem thread tierisch auf die Senkel. :o :evil:

Das muss Dir nicht leid tun, ich persönlich verurteile nicht, sondern ich berichte. Schaue mit den Augen eines Tunesiers.


Wer einen guten erwischt, hat gewonnen und alle anderen haben die A..karte gezogen, blablabla....

Scheinbar kommt das bei Dir nicht richtig an: Du erwischt als Touristin in einem Touristenzentrum keinen Guten. Woher willst du den nehmen, der würde sich mit dir überhaupt nicht abgeben. Also bekommst du nur einen Gigolo - den Abschaum, so, wie ihn die Tunesier sehen.

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