Guten Abend Ihr Lieben,
kann leider nicht öfter schreiben.
Zur Verwirrung:
Seit ich Mutter bin hab ich mich in meine Elternhäuser zurückgezogen, eins in Österreich, eins in Norwegen.
Mein Mann ist beruflich sehr viel unterwegs, wir sind jeweils eine Woche zusammen, dann wieder eine getrennt....
Bis zum Ende der Schwangerschaft war ich oft mit ihm unterwegs, u.a viel in Cairo, Deutschland, Emiraten..
Und jetzt bin ich wieder im Umzugsstress... beginne im Herbst ein Weiterstudium, die Kleinen in die Krippe... das Übliche
Wir könnten sofort wieder in Cairo leben, habens auch sehr schön dort und der Firma meines Mannes wär das mehr als Recht.
Aber das wollen wir momentan beide nicht, u.a auch wegen der politischen Situation.
Mein Masterplan war immer, dass die Kleinen mal in die British school in cairo gehen, sowie ich auch...
aber das ist noch lange hin und ich weis indem Bezug nicht mehr was ich will
Liebe Steckchen,
ja, ich glaub auch uns allen geht es hier besser.
Die Mentalität ist mir oft so fremd und wenn ich mir vorstelle, dass meine eigenen Kinder so "anders" denken könnten als ich, das tut schon weh. Aber soweit wird es nicht kommen
Den Einfluss einer arabischen Familie darf man nie unterschätzen, kl. Beispiel am Rande:
Besuch in Cairo, die Kleinen 6 Monate, erster Abend als Paar geplant, Essen usw.. Babysitter organisiert, viel Geld beim Frisör gelassen,neue Bluse,1000 neue Vorsätze und LEIDER in der Familie bekanntgegeben wie sehr man sich auf den Abend freut.
5 Minuten bevor es soweit war, klingelt das Telefon, eine Verwandte lädt/zwingt uns zum Essen ein.... alles hat sie uns zu Ehren gekocht.. seit Stunden rackert sie in der Küche.. wir müssen einfach kommen..Heute gehen wir aus erwiedert mein Mann.. typisches Theater beginnt: die Verwandte beginnt zu weinen, zu flehen, zu betteln ihre Stimme wird immer hysterischer und ich denke mir das kann es nicht sein, dass eine 40jährige derat ausrastet am Telefon weil man nicht zum essen kommt. Wenn ich jetzt auch zu weinen beginne wie sie dann hab ich eine Chance (wäre ich eine Ägypterin würde ich so denken und ein noch größeres Theater veranstalten), aber ich hab "keinen Bock" auf so ein Theater also geb ich auf. Mein Angetrauter sichtlich erleichtert so eine "pflegeleichte Frau" zu haben. Wenigstens würdige ich ihn keines Blickes mehr und er kaut sich alle Fingernägel ab. Noch zu erwähnen: zu Essen gabs nur Dinge die zwar landestypisch sind, ich aber nicht essen kann, nicht mal aus Höflichkeit. Das war bekannt .
Diese und viele andere Vorfälle lassen mich zweifeln, ob ich dem Leben dort wirklich gewachsen bin.
Alles Liebe!
Schuscha
Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern.
(Konfuzius)