Schöner fremder Mann
Im Kinofilm „Paradies Liebe“ von Ulrich Seidl fliegen ältere Damen aus Europa nach Kenia, um sich ein paar Wochen lang von jungen Afrikanern verwöhnen zu lassen. Wie sieht der weibliche Sextourismus abseits der Leinwand aus? Tiba Marchetti hat sich für ihre "Schauplatz"-Reportage auf Kenias Traumstränden umgeschaut und viele gemischte Paare getroffen. Bei manchen ging es nur um Sex – aber viele der Frauen waren eigentlich auf der Suche nach der großen Liebe.
under anderen diese themen .......„Mit den Europäerinnen kann man gut verdienen“, sagt der professionelle „Beachboy“ Gilbert. Er findet seine Kundinnen am Strand und in den Bars. „Die Frauen haben zu Hause Stress, mit uns jungen Männern wollen sie sich entspannen.“ Um die 50 Euro bekommt er am Tag. Für diese Summe müsste er als Koch oder Gärtner ein ganzes Monat arbeiten. Gilbert: „Spaß macht mir der Sex aber keinen.“

„Für die Beach Boys sind die Frauen nur ein Geschäft“, sagt Kerstin (30). „Das kann man mit richtigen Beziehungen nicht vergleichen. “Sie selbst ist seit zwei Jahren mit dem feschen Davis (33) liiert. Gemeinsam wollen sie ein Safariunternehmen aufbauen. Kerstin glaubt an die große Liebe und reist eigens mit Davis nach Niederösterreich, um ihn ihrer Familie vorzustellen. Ihre Mutter findet ihn „magisch und sympathisch“. Doch schon die Oma reagiert deutlich skeptischer. Kerstins Vater, ein Polizist, weigert sich gar, den zukünftigen Schwiegersohn zu treffen. Kaum sind die beiden zurück in Afrika, tauchen die ersten Beziehungsprobleme auf. Und Kerstins deutsche Freundin, die Ärztin Heike, muss entdecken, dass ihr kenianischer Freund sie bestohlen hat.´

Eine Reportage von Tiba Marchetti