Die erste Erfahrung war aber offline, ist auch schon über 20 Jahre her. Damals war ich in der Disko und zwei sehr gut gekleidete Afrikaner unterhielten sich mit mir. Sie waren Asylbewerber und der eine fing schon schnell davon an, dass er mich heiraten wollte. Nach ca. 30 Minuten Smalltalk

Alles andere spielte sich aber im Internet ab. Ich war früher bei Myspace und genoss es, dass man dort mit Menschen aus aller Herren Länder Kontakt haben konnte. Dort hatte ich auch die intensivste Bezness-Erfahurung.
Eine junge Frau aus Ghana setzte mich auf ihre Freundesliste und schickte mir eine sehr freundliche Nachricht (ich weiß nicht, ob die Nachrichten aus Datenschutzgründen -natürlich ohne Namen - hier reinkopiert werden dürfen, sonst sehe ich mal nach, ob sie noch da sind). Ich antwortete und freute mich über die sich entwickelnde Brieffreundschaft. Die junge Frau war Mitte zwanzig, glaube ich (angeblich; wahrscheinlich saß da irgendein Kerl vor dem PC und nicht die sympatisch wirkende Frau auf dem Profilbild) und schrieb, wie aufregend es doch in Deutschland gerade sein müsse, wegen der WM (das Ganze war war 2006). Das erste Mißtrauen regte sich leicht, als sie erwähnte, dass sie jedes Mal, wenn sie mir schreiben wollte, in ein Internetcafe gehen und Geld bezahlen müsste...
Nach und nach kamen dann die ersten Versuche ... sie und ihr Bruder würden ja so gerne zur WM kommen, ob ich ihr Tickets schicken könne? Ich verneinte mit dem Hinweis, dass man selbst in Deutschland kaum an welche herankäme und die verlost würden. Sie verstand das und blieb weiterhin freundlich und interessiert.
Da es schon lange her ist, bekomme ich nicht mehr alle Einzelheiten zusammen. Jedenfalls war irgendwann die Mutter angeblich krank. Das Krankenhaus wollte 300 $, ob ich die nicht schicken könnte? Nö, konnte ich nicht. Ich sagte sofort, dass ich kein Geld hätte. Sie blieb freundlich, ich solle mir keine Sorgen machen, sie liebe mich ja als Freundin und nicht wegen Geld. Hm.
Die Krankheit verschlimmerte sich, eine OP stand an. An die verlangte Summe erinnere ich mich nicht mehr ... jedenfalls gab's wieder nix von meiner Seite. War auch wieder kein Problem für sie.
Dann war die arme Mutter plötzlich tot und ich sollte für die Beerdigung doch bitte was schicken ... auch die Summe habe ich nicht mehr im Kopf ...
Auch da gab es kein Geld. Sie blieb hartnäckig. Ich selbst schrieb nur noch, weil ich sehen wollte, wie weit sie noch gehen würde. Von Bezness hatte ich damals noch nie was gehört, aber mir war klar, dass wahrscheinlich die Mutter quietschfiedel war und das Ganze ein mieser Abzockversuch.
Dann kam die letzte Forderung. Die letzte deshalb, weil ich sie danach blockierte: Da sie und ihr Bruder nun Waisen wären, sollte ich die beiden doch nach Deutschland holen, auf eine Privatschule schicken und diese und den Flug bezahlen. "Please, madam, accept me as your daughter."
Da fiel ich dann aus allen Wolken und löschte sie kommentarlos von meiner Freundesliste.
Bei Facebook und damals Myspace (bin dort inzwischen nicht mehr) wurde man häufig angeschrieben. Meist waren es geklaute Bilder mit einem Profil, das in manchmal etwas merkwürdigem Englisch darauf hinwies, dass der Mann gut situiert, gläubiger Christ und gerade beruflich in Nigeria/Ghana war. Die Texte glichen sich oft. Immer wird nach einer guten, ehrlichen Frau gesucht. Einen Annäherungsversuch fand ich besonders lustig: Meine unglaubliche Schönheit habe ihn sofort veranlasst, mir zu schreiben. Ich hatte damals aber als Profilbild eine Sanddüne
