Bezness vs. Urlaub

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Roseline
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Re: Bezness vs. Urlaub

Beitrag von Roseline » 15.10.2013, 14:18

Franconia hat geschrieben:
Never hat geschrieben:Köstlich. Denke aber, dass sind wirklich Einzelfälle, wenn nicht zum Teil sogar tatsächlich gestellt. Ein paar Trottel finden sich für Kohle garantiert.
In Bezug auf das Video von Roseline, gebe ich dir durchaus Recht (wobei ich da real durchaus schon einige Stilblüten erlebt habe :lol: )
Aber wenn es um Sprachkenntnisse in Deutsch geht, da sind meine Erfahrungen durchaus anders.
Zeigt sich auch immer wieder in den Qualiprüfungen der Hauptschulen im Fach Deutsch.
Prüfung besteht aus Diktat und Aufsatz und es darf ein Duden benutzt werden (gibt sogar extra "Dudenzeit")
Trotzdem fallen immer wieder einige in Deutsch durch den Quali, unabhängig ihrer Herkunft, da manche nicht einmal mit einem Duden umgehen können. Und ich spreche hier jetzt nicht von Kindern mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche, denn die schaffen die Prüfung normalerweise weil sie sich zu helfen wissen.
Franconia,
andererseits werden Kinder inzwischen sehr früh gefördert, das fängt doch inzwischen schon in den Kindergärten an. Und geht weiter mit verkürzter Schulzeit und dann Ausbildung oder Studium, wobei der Inhalt des Studiums inzwischen auch gekürzt und nur auf Prüfungsrelevantes beschränkt ist.
Du sagst selber, sie können nicht mit dem Duden umgehen...kann es dann nicht sein, dass inzwischen nur noch das gelehrt wird, was man wissen soll...aber das "Wie" und vor allem "Warum" wird nicht beigebracht? Hauptsache in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Wissen in die Kinder/Schüler hineindreschen. Dass dann das eine oder andere auf der Strecke bleibt, ist nicht verwunderlich.

Du sagst du arbeitest in dem Bereich, deine Meinung dazu würde mich echt interessieren.
lg Roseline

Franconia
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Re: Bezness vs. Urlaub

Beitrag von Franconia » 15.10.2013, 18:11

Roseline hat geschrieben:Franconia,
andererseits werden Kinder inzwischen sehr früh gefördert, das fängt doch inzwischen schon in den Kindergärten an. Und geht weiter mit verkürzter Schulzeit und dann Ausbildung oder Studium, wobei der Inhalt des Studiums inzwischen auch gekürzt und nur auf Prüfungsrelevantes beschränkt ist.
Du sagst selber, sie können nicht mit dem Duden umgehen...kann es dann nicht sein, dass inzwischen nur noch das gelehrt wird, was man wissen soll...aber das "Wie" und vor allem "Warum" wird nicht beigebracht? Hauptsache in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Wissen in die Kinder/Schüler hineindreschen. Dass dann das eine oder andere auf der Strecke bleibt, ist nicht verwunderlich.

Du sagst du arbeitest in dem Bereich, deine Meinung dazu würde mich echt interessiere
Hallo Roseline,
natürlich werden Kinder auch schon von klein auf gefördert und gefordert (manchmal auch überfordert), auf der anderen Seite gibt es aber auch diejenigen, die das nicht kennen. Kinder können dafür selten was, es kommt immer darauf an, wie sich die Familie im Hintergrund verhält. Und nein, das Argument ich bin alleinerziehend und kann mir eine Förderung nicht leisten zieht nicht, denn dafür gibts genug staatl. Unterstützung.
Mein Kids gehen auf´s Gymnasium. Da ist es mit praktischen Dingen oder dem "Wie" und "warum" nicht so weit. Viele Dinge werden da ab der 5. Klasse schon als gegeben voraus gesetzt, sprich die Lehrer gehen davon aus, die Kinder können das (z. B. Power-Point für´s Reverat :roll:) Da geht es wirklich nur darum den Stoff durch zu bekommen, egal ob ein Kind mit kommt oder nicht.

Auf den Hauptschulen dagegen wird viel Wert auf die Praxis gelegt (zumindest bei den Schulen die ich kenne), die Kinder bekommen alles von Null an gezeigt und es wird x-Mal wiederholt bis der Lehrer annimmt, jetzt hat es auch der Letzte kapiert, was aber leider nicht immer der Fall ist. Da gehören auch so Dinge dazu, wie nutze ich einen Duden oder ein Fremdwörterbuch, PC-Kennisse in den gängigsten Programmen, Bewerbungstraining, ect,. Der Schwerpunkt oder das gewünschte Ergebnis liegt hier halt wo ganz anders als auf einer höheren Schule.
Kenne einen Lehrer an einer Hauptschule, der fragt in der Abschlussklasse in welchen Fächern die Schüler ihren Quali machen, und wenn dann z. B. in einer Klasse PCB nicht für den Quali gewählt wird, dann verkürzt er z. B. in Physik die Stunden zugunsten von Mathe, was ja Pflicht bei den Prüfungen ist.
Natürlich spielt ab einem gewissen Alter auch das Interesse und vor allem die Eigeninitiative der Kinder eine Rolle. Manche wollen unbedingt über den 2. Bildungsweg weiter kommen bis zur FOS, andere haben da gar keine Ambitionen und sitzen nur ihre Zeit ab.
Jetzt kommen wir (meine Kollegen und ich) daher, bieten den Eltern und Kindern z. B. extra Förderung in Deutsch an oder in den Osternferien intensive Prüfungsvorbereitungen in den Schwerpunktfächern für Hauptschüler/Realschüler, aber es wird nicht angenommen. Entweder weil die Eltern nicht wollen das ihre Kinder mit "denen da" (Ausländerkindern) zusammen sind, da die ja eh an der Miesere schuld sind, oder die Kinder haben schlicht keine Lust weil sie die Notwendigkeit nicht sehen.
Ist tragisch, weil die Kinder, für die es wichtig wäre dann irgendwie auf der Strecke bleiben.
Noten sind zwar nicht alles, aber nur gute praktischen Kenntnisse und praktisches Können reichen halt nicht aus für eine Ausbildung.

Das Projekt für das ich arbeite war ursprünglich gedacht um Migrantenkinder und Kinder mit besonderem Förderungsbedarf besser in die Schule und die Arbeitswelt zu integrieren, ist aber, aufgrund der offensichtlichen Notwendigkeit, seit 5 Jahren offen für alle, unabhängig von der Herkunft. Wenn die Schule den Bedarf bestätigt, dann ist es für die Eltern kostenlos (öffentliche Förderung) und es fällt nur ein Essensgeld an (falls Mittagessen gewünscht). Wir betreuen im Hort zur Zeit ca. 150 Kinder unterschiedlicher Nationalität aus vier Schulen von der 1. bis zur 9. Klasse, teilweise täglich oder auch nur tageweise. Kinder mit besonderem Förderungsbedarf werden aber vorrangig aufgenommen. Die Hausaufgabenzeit findet in Kleingruppen (max. 15 Kinder) statt damit so genug Zeit für individuelle Fragen besteht. Zudem gibt es noch eine Art "Sonderförderung" in den Hauptfächern Deutsch, Mathe und Englisch, was dann dem jeweiligen Unterrichtsstoff angepasst ist, da wir eng mit den Schulen zusammen arbeiten. Für die Prüfungsvorbereitung sind es dann ca 20 bis 30 Kinder aus dem ganzen Landkreis, die eine Woche lang üben. Wir ersetzen bei großen Defiziten zwar nicht die Nachhilfe, aber manchmal reicht es ja schon, etwas nochmal langsam zu wiederholen und mehrmals zu üben damit der "Knoten" platzt. Oder, wie bei meinen Kindern erlebt, es gibt Lehrer die können einfach nicht gut erklären und es wird bei jemand anderem verständlicher was der Lehrer eigentlich will, einfach weil es mit anderen Worten erklärt wird.
Bei "Sonderförderung" und den Prüfungsvorbereitungen arbeiten wir mit Lehramtsstudenten zusammen, die normale Hortbetreuung leisten Erzieher, Sozialpädagogen und Heilerziehungspfleger.

Aber egal wie offensichtlich die Defizite sind, man kann keinen zu seinem Glück zwingen oder Hilfe aufdrängen wenn sie nicht angenommen wird. Da sind auch Lehrer machtlos und ich kann die Resignation, die dann auf kommt, gut verstehen, denn es geht mir nicht anders wenn ich sehe, dass ein Kind/Jugendlicher, was eigentlich nicht dumm ist, durch die Prüfung rauscht oder keine Lehrstelle findet, weil die Förderangebote die da sind von den Betroffenen selbst oder deren Eltern nicht angenommen werden. Dies gilt unabhängig von der Herkunft oder dem sozialen Status der Eltern, wobei man sagen muss, je höher der Bildungsgrad der Eltern, desto offener sind diese für eine Förderung ihrer Kinder, egal auf welchem Gebiet. Und auch Migrantenfamilien legen inzwischen Wert auf eine gute Bildung ihrer Kinder, denn bei denen ist es angekommen, dass die Chancen auf eine gute Lehrstelle und spätere Arbeitsstelle steigen, je besser der Schulabschluss ist.


Und aus meinem privaten Bereich vielleicht noch eine Begebenheit.
Eine Freundin meiner Tochter (Legasthenikerin) wollte nach der Hauptschule ihre Mittlere Reife machen. Die Noten dazu hatte sie (Quali mit 2,1). Sie wurde von ihrer Mutter so lange bearbeitet mit Worten "du bist zu dumm dafür", "das kannst du eh nicht" und als Krönung "glaub nicht, dass ich dich weiter durchfüttere wenn du zu faul zum arbeiten bist und statt dessen weiter faul in der Schule rum sitzt", dass sie ihr Vorhaben aufgegeben hat und sich jetzt todunglücklich durch ihre Lehre (von der Mutter besorgt und bestimmt!) hangelt. Damals war sie 16, jetzt ist sie 19, hatte und hat aber Angst sich ihren Traum zu erfüllen weil die Mutter ganze Arbeit geleistet hat. Schade :(
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Bocanda
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Re: Bezness vs. Urlaub

Beitrag von Bocanda » 16.10.2013, 23:12

das "wie" man an Lehrstoff rankommt wurde uns sehr wohl beigebracht. Natürlich haben meine Eltern auch darauf geachtet, dass ich weiß wo ich Informationen herbekam.
Auch erinnere ich mich immer noch ganz genau, dass wir abends der Reihe nach mit unseren Hausaufgaben bei meinem Vater antreten mussten.
Liebe Grüße
Bocanda



Der klügste Trick des Teufels ist, uns davon zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt (Baudelaire)

Bocanda
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Re: Bezness vs. Urlaub

Beitrag von Bocanda » 16.10.2013, 23:16

Strauss hat geschrieben:
Franconia hat geschrieben: 5. Klasse schon als gegeben voraus gesetzt, sprich die Lehrer gehen davon aus, die Kinder können das (z. B. Power-Point
5.Klasse Powerpoint? Da wundert es mich dann natürlich nicht mehr, daß diejenigen nach ihrem Abschluß viele schöne Graphiken mit Maschinenunterstützung erstellen - aber leider nichts handfestes dazu sagen bzw. schreiben - können.
Das ist von Dir etwas überspitzt dargestellt. Ob Power Point in der 5. Klasse vorausgesetzt wird mag an einigen Schulen so sein. Mein Sohn hat seine Referate immer ausgearbeitet musste sie erklären können und natürlich angeben welche Quellen er genutzt hat.

Unser Bildungssystem ist sicherlich nicht das Beste und ist oft abhängig von den Lehrern. Daher ist es wichtig wenn Eltern sich über die richtige Schule vorher Gedanken machen und die passende erst nach den Besichtigungen, die angeboten werden, auswählen.
Liebe Grüße
Bocanda



Der klügste Trick des Teufels ist, uns davon zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt (Baudelaire)

Roseline
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Re: Bezness vs. Urlaub

Beitrag von Roseline » 17.10.2013, 00:38

Franconia,
es liegt bestimmt auch an den Eltern, die die Kinder nicht fördern oder einfach unterschätzen.
Wobei deine Erfahrung schon extrem ist...eine Mutter die ihrem Kind immerzu sagt, dass es zu dumm ist, muss wohl selber massiv Probleme mit dem eigenem Leben haben.. :shock: :shock: Aber leider scheint es traurige Realität zu sein. Vielleicht sind viele Eltern einfach überfordert?
Zum Thema Hauptschule...ich kenne ein paar Leute, die vor einiger Zeit nach einer Ausbildung gesucht haben und Mittlere Reife hatten. Und alle haben sich beschwert, dass die Anforderungen bei den Firmen ziemlich hoch waren und man schon viel Fachwissen im Vorraus mitbringen musste. Ich glaube es stand sogar mal in der Zeitung, dass die Firmen immer mehr von potenziellen Auszubildenden verlangen. Wenn es wirklich so ist frage ich mich dann doch, wo dann überhaupt noch die Hauptschüler unterkommen? :?

Bocanda,
inzwischen ist es wirklich so, dass in immer mehr Kindergärten schon Englisch oder Mathematik angeboten (Verpflichtend?) wird. (natürlich vereinfacht). Dann die Sache mit dem G8, mit dem einige Schüler überfordert sind. Dann die verkürzte Studienzeit durch den Bachelor, Studium kann man das auch nicht mehr nennen (das ist nicht nur meine Meinung). Ich denke früher gab es nicht diesen extremen Drang, internationale Leistungen zu vergleichen..oder? Man hat das Gefühl, das gesamte Bildungssystem ist nicht mehr dazu da um auszubilden, sondern um bei sämtlichen Pisatests international gut abzuschneiden. Es wird immer mehr Wissen in immer kürzerer Zeit gelehrt, mit dem Ziel dass die Schüler alles auf einmal bei den Prüfungen absondern..und dann anschließend alles wieder vergessen. Die Dozenten stehen unter Zeitdruck, deshalb lassen sie nur Fragen zu die prüfungsrelevant sind..weil sie sonst mit dem Stoff nicht durchkommen würden.
Täusche ich mich, oder war das früher nicht anders?

Lg Roseline

Micky1244
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Re: Bezness vs. Urlaub

Beitrag von Micky1244 » 17.10.2013, 10:57

Strauss hat geschrieben:
Roseline hat geschrieben:Du sagst selber, sie können nicht mit dem Duden umgehen...kann es dann nicht sein, dass inzwischen nur noch das gelehrt wird, was man wissen soll...aber das "Wie" und vor allem "Warum" wird nicht beigebracht?
Wurde das denn früher glehrt? Die Verwendung von Wörterbüchern war bei uns im Unterricht jedenfalls nicht erlaubt (und wurde entsprechend auch nicht gelehrt ... andererseits, was genau muß man denn lernen, um ein Wörterbuch zu benutzen, außer, das Vorwort zu lesen?), einsprachige Wörterbücher nur in der Oberstufe.
Um mit dem Wörterbuch umgehen zu können muss man das Alphabet beherrschen, das kann man leider bei so manchem Schüler nicht mehr voraussetzen.
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
Isaiah Berlin: Die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer.

Franconia
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Re: Bezness vs. Urlaub

Beitrag von Franconia » 17.10.2013, 14:19

Strauss hat geschrieben:
Franconia hat geschrieben: 5. Klasse schon als gegeben voraus gesetzt, sprich die Lehrer gehen davon aus, die Kinder können das (z. B. Power-Point
5.Klasse Powerpoint? Da wundert es mich dann natürlich nicht mehr, daß diejenigen nach ihrem Abschluß viele schöne Graphiken mit Maschinenunterstützung erstellen - aber leider nichts handfestes dazu sagen bzw. schreiben - können.
war/ist am Gymi meines Trios so. Die Kinder können es natürlich auch auf "altmodische" Art machen, mit Tafelzeichnung oder Folie, aber das gibt dann bei der Bewertung gleich Punktabzug. Ironie des Ganzen, Informatik (oder PC:Kenntnisse allgemein) gibt es erst, je nach nach Schwerpunktwahl, ab der 9. Klasse :roll:
Roseline hat geschrieben:Wobei deine Erfahrung schon extrem ist...eine Mutter die ihrem Kind immerzu sagt, dass es zu dumm ist, muss wohl selber massiv Probleme mit dem eigenem Leben haben.. :shock: :shock: Aber leider scheint es traurige Realität zu sein. Vielleicht sind viele Eltern einfach überfordert?
Für mich hat diese besagt Mutter schlicht einen an der Waffel und eine gewisse Überforderung ist nicht von der Hand zu weisen. Aber warum dann ein Kind, was Potential hat, künstlich dumm halten, statt Hilfsangebote die es gibt anzunehmen? Ich werde das wohl nie verstehen, denn für mich ist Bildung eines der wichtigsten Dinge die ich meinen Kindern mit auf den Weg geben kann, sozusagen als Rüstzeug. Heißt nicht, dass sie unbedingt Abi machen müssen, aber ich verlange, dass sie nach ihren Möglichkeiten anstrengen und wenn das Hauptschule wäre, wäre es für mich auch OK. Denn besser ein guter Quali als ein schlechter Abschluss einer höheren Schule.
Roseline hat geschrieben:inzwischen ist es wirklich so, dass in immer mehr Kindergärten schon Englisch oder Mathematik angeboten (Verpflichtend?) wird.
Wenn es nicht angeboten wird, dann kann ein Kindergarten, der ja auch ein Unternehmen ist, nicht mithalten. Außerdem, gibt es gewisse Dinge nicht im Kindergarten oder als Wahlfach in der (Grund)Schule, dann organisieren es Eltern auf andere Weise. Sport, Musikschule, Ballett, Angebote für Kinder bei der VHS, Computerkurse für die Kleinen, etc. Das Kind sein oft dabei oft auf der Strecke bleibt oder ein Kind sowas gar nicht will, blenden die Eltern aus, weil sie Angst haben, ihr Kind könnte auf der Strecke bleiben.
Nicht nur G8 war ein Griff ins Klo, sondern die ganze Schulreform. Zu meiner Zeit war es so, mit der 5. aufs Gymnasium, mit der 7. in die Realschule, wenn die Noten gepasst haben. Heute gilt für beides der Wechsel nach der 4. Klasse. "Spätzünder" fallen so gnadenlos durchs Raster, denn nicht jedes Kind hat mit 10 Jahren schon die Reife sich dem Leistungsdruck zu stellen, aber 1 oder 2 Jahre später schon. Dann ist der Zug aber abgefahren und es bleibt nur der 2. Bildungsweg (der aber nicht schlecht ist!). Auch Kinder, die nach "unten" absteigen wollen oder müssen bleiben da außen vor. War es früher noch möglich nach der 8. oder 9. Klasse Gymi auf eine Realschule zu wechseln geht dies heute nicht mehr, da die Fachrichtung schon mit der 7. Klasse gewählt wird und bei einem späteren Wechsel ein oder zwei Jahre in einem prüfungsrelevanten Fach fehlen, die nicht so leicht aufgeholt werden können. Also bleibt heute oft nur der Wechsel vom Gymi zu Hauptschule, was dann aber schnell zu Frust und Unterforderung führen kann.
Roseline hat geschrieben:Täusche ich mich, oder war das früher nicht anders?
Leistungsdruck gab es sicher schon immer, aber heute ist es ein Phänomen der Gesellschaft die nur nach Höher, Schneller, Weiter schreit und alles andere nicht gelten lässt.
Bocanda hat geschrieben:Unser Bildungssystem ist sicherlich nicht das Beste und ist oft abhängig von den Lehrern. Daher ist es wichtig wenn Eltern sich über die richtige Schule vorher Gedanken machen und die passende erst nach den Besichtigungen, die angeboten werden, auswählen.
Manche Eltern wählen leider nicht nach den Fähigkeiten des Kindes sondern schlicht, weil Lieschen Müller von neben an aufs Gymnasium geht obwohl sie ja soooo dumm ist, dann muss unser Kind das auch, denn sonst reden ja die Leute.
Schon erlebt und leider auch kein Einzelfall.
Roseline hat geschrieben:es liegt bestimmt auch an den Eltern, die die Kinder nicht fördern oder einfach unterschätzen.
Nicht nur unterschätzen sondern oftmals auch überschätzen.
Geh mal in eine 3. Klasse Grundschule. Ab da wird deutlich wie groß der Druck ist, den Eltern auf Kind und Lehrer/Schule ausüben nur um ein Ziel zu erreichen, was nach der 4. Klasse Übertritt in Gymi oder mindestens Realschule heißt. Meine Nichte (jetzt 5. Kl.) hat grad auf die Realschule gewechselt und mit ihr noch ein Mädchen. 15 Kinder aus der alten Klasse sind aufs Gymi und nur 3 gehen auf die Hauptschule. Letztere wurde arg bedauert und als dumm hin gestellt (von Kindern und anderen Eltern) und meine Nichte samt Freundin wurde auch mitleidig angeschaut, weil sie "nur" auf die Realschule gehen. Von den Gymnasiasten sind bestimmt die Hälfte nicht dafür geeignet und werden früher oder später wechseln wenn die Eltern nicht Unsummen für Nachhilfe ausgeben.

Ich denke es wird zunehmend schwerer für Eltern einen gesunden Mittelweg zwischen angemessener Förderung und Überforderung des Kindes zu finden. Früher haben die Eltern meist nur gerade aus geschaut, heute schweift der Blick oft nach links oder rechts, auf Dinge die andere machen. Dann muss das eigene Kind da auch dabei sein, denn sonst könnte es ja auf der Strecke bleiben (Bildungsverlierer) oder sonst irgendwas versäumen. Eltern haben oft einfach Angst, ihrem Kind könnten später Nachteile entstehen, wenn es nicht alles an Zusatzangeboten mit nimmt was möglich ist.

Andererseits gibt es natürlich auch die Eltern, die aus Unwissenheit , Angst vor Überforderung (weil selber keinen Abschluss o.ä.) oder auch aus finanziellen Gründen ihr Kind nicht fördern (können/wollen) und ihr Kind dann mit allem alleine lassen, was dann oftmals auch zu einem Versagen aus Überforderung anderer Art führt, weil sich das Kind dann selbst durch kämpfen muss und nicht zu einem Versagen wegen Dummheit.
Roseline hat geschrieben:Zum Thema Hauptschule...ich kenne ein paar Leute, die vor einiger Zeit nach einer Ausbildung gesucht haben und Mittlere Reife hatten. Und alle haben sich beschwert, dass die Anforderungen bei den Firmen ziemlich hoch waren und man schon viel Fachwissen im Vorraus mitbringen musste. Ich glaube es stand sogar mal in der Zeitung, dass die Firmen immer mehr von potenziellen Auszubildenden verlangen. Wenn es wirklich so ist frage ich mich dann doch, wo dann überhaupt noch die Hauptschüler unterkommen? :?
Ob Fachwissen schon nötig ist um eine Lehrstelle zu bekommen weiß ich nicht oder es ist mir so noch nicht begegnet. Aber wenn Rechtschreibung und Grammatik mangelhaft sind oder die einfachsten Grundrechenarten nicht beherrscht werden heißt es schnell, die Anforderungen sind zu hoch. Das triff, vor allem in Mathe, nicht nur Hauptschüler sondern Schüler aller Schularten. Die einen können es nicht, die anderen können mit Begriffen wie Dreisatz nichts anfangen (z. B. meine Kids :roll: ), weil diese Rechenart je nach Jahrgangsstufe in immer andere Begriffe verpackt und umständlich neu erlernt wird. Zudem geht ohne Taschenrechner fast nichts mehr, je höher die Schulart und die Jahrgangsstufe um so schlimmer wird es. So "züchtet" man sich theoretische Fachidioten, die in praktischen Dingen versagen weil sie es nie gelernt haben - und die, die praktische Erfahrung mitbringen scheitern oft an den Noten.
Ich kann aber jeden KMU-Arbeitgeber verstehen wenn er gewisse Anforderungen stellt und dann auch Absagen verteilt, denn gerade in kleineren Betrieben ist es nicht immer leicht einen Lehrling mit durchzuziehen, der den Anforderungen nur scheinbar gewachsen ist, bzw. wo Gefahr besteht, dass Prüfungen nicht bestanden werden, da dies zu Lasten der Firma geht.
Micky1244 hat geschrieben:Um mit dem Wörterbuch umgehen zu können muss man das Alphabet beherrschen, das kann man leider bei so manchem Schüler nicht mehr voraussetzen.
Tja, Smilies und SMS-Abkürzungen stehen halt nicht im Wörterbuch und das ist die Sprache die die Jugend am besten beherrscht, manchmal auch die einzige :D
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Roseline
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Re: Bezness vs. Urlaub

Beitrag von Roseline » 17.10.2013, 16:49

Zwischendurch mal kurz zurück zum Thema des Threads:

http://www.youtube.com/watch?v=MV2aFuNlkmI

Trailer mit englischen Untertiteln, der Film heißt "Die Welt" und thematisiert Bezness in Tunesien aus der Sicht eines Tunesiers. Die Motive, die Arbeitslosigkeit in Tunesien und Sehnsucht nach Europa, die Idee durch ein paar blonde Europäerinnen dieses Ziel zu erreichen...scheint alles dabei zu sein.

Der Regisseur ist ein Halb Tunesier und das "Ergebnis" einer Bezness Beziehung. Seine Mutter hat ihren tunesischen Mann im Tourismus kennengelernt, der dann nach Holland gezogen und nach drei Jahren wieder abgehauen ist.
Zu den Hintergründen des Films hier noch ein Link, leider auf Englisch:

http://www.youtube.com/watch?v=PfTpLEOZD5E

Hab ich zufällig auf FB in einer anderen Bezness Gruppe entdeckt :wink:

lg Roseline

Nilka
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Re: Bezness vs. Urlaub

Beitrag von Nilka » 26.11.2013, 18:41

Beobachter hat geschrieben:Hallo Forengemeinde!


In diesem Thread wurde der Username Heidi erwähnt. Jetzt halte ich mich nicht mehr zurück.
Heidi, Prinzenrolle ist in einem xxxxforum Lorelei.
Dort wurde der Verdacht sogar geäußert. Lorelei Heidi versteht es sich ganz geschickt zu tarnen.
Er/sie zieht im Hintergrund Fäden und agitiert gegen 1001.
Auch in öffentlichen Kommentar-bereichen war sie/er aktiv.
Mein großer Fehler war mich ihr anzuvertrauen. Was dabei heraus kommen kann sieht man an Sternenhimmel.
Erinnert ihr euch an das schwarze Schaf?
1001 macht weiter so und lasst euch nicht von einer einzigen Person nieder machen.

MfG
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Ich habe den Namen des Forums gext. Anaba
Ja,ich kann mich sehr gut an das schwarze Schaf erinnern. Sie wurde sehr leidenschaflich, sehr umfangreich, sehr gut beraten. War sie eine der Reinkarnationen von Heidi?
Ich denke manchmal an Sie, ob Sie mittleweile "ansichtig" wurde und wie es Ihr geht. Es wäre blöd sich weiter Gedanken zu machen ....
LG ♥ Nilka

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Re: Bezness vs. Urlaub

Beitrag von Anaba » 26.11.2013, 21:37

http://forum.1001geschichte.de/viewtopi ... &start=920

Hier kann man noch einmal nachlesen, was BlackSheep zum Scheitern ihrer Beziehung geschrieben hat.
Liebe Grüße
Anaba

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anaba@1001Geschichte.de

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Rainer
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Re: Bezness vs. Urlaub

Beitrag von Rainer » 28.11.2013, 16:35

Also ich habe nach wie vor eine hohe Meinung von Blacksheep. Eine sehr intelligente und streitbare junge Frau.
Okay, manchmal konnte sie auch ziemlich zickig werden, aber man muß sie halt so nehmen, wie sie ist...
Ich jedenfalls wünsche ihr für die Zukunft alles Gute.

Gruß
Rainer

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Re: Bezness vs. Urlaub

Beitrag von Beobachter » 04.03.2014, 19:43

Beobachter hat geschrieben:Hallo Forengemeinde!


In diesem Thread wurde der Username Heidi erwähnt. Jetzt halte ich mich nicht mehr zurück.
Heidi, Prinzenrolle ist in einem xxxxforum Lorelei.
Dort wurde der Verdacht sogar geäußert. Lorelei Heidi versteht es sich ganz geschickt zu tarnen.
Er/sie zieht im Hintergrund Fäden und agitiert gegen 1001.
Auch in öffentlichen Kommentar-bereichen war sie/er aktiv.
Mein großer Fehler war mich ihr anzuvertrauen. Was dabei heraus kommen kann sieht man an Sternenhimmel.
Erinnert ihr euch an das schwarze Schaf?
1001 macht weiter so und lasst euch nicht von einer einzigen Person nieder machen.

MfG
Beobachter

Ich habe den Namen des Forums gext. Anaba
Wirklich schade, dass der Forenname nicht veröffentlicht werden darf. Dort biegen sich einem die Zehennägel nach ganz oben.
Wer in deren Fänge gerät, wird zwangsläufig in die Irre geleitet und wieder Opfer.

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Re: Bezness vs. Urlaub

Beitrag von Anaba » 04.03.2014, 20:19

Wir werden andere Foren hier nicht zum Thema machen.
Egal wie die das halten.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Bezness vs. Urlaub

Beitrag von kati3366 » 04.03.2014, 20:39

:D und wer will kann ja per Mail um genauere Informationen bitten.
Träume nicht Dein Leben sondern lebe Deine Träume !!

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Re: Bezness vs. Urlaub

Beitrag von Beobachter » 24.03.2014, 20:33

Beobachter hat geschrieben:
Beobachter hat geschrieben:Hallo Forengemeinde!


In diesem Thread wurde der Username Heidi erwähnt. Jetzt halte ich mich nicht mehr zurück.
Heidi, Prinzenrolle ist in einem xxxxforum Lorelei.
Dort wurde der Verdacht sogar geäußert. Lorelei Heidi versteht es sich ganz geschickt zu tarnen.
Er/sie zieht im Hintergrund Fäden und agitiert gegen 1001.
Auch in öffentlichen Kommentar-bereichen war sie/er aktiv.
Mein großer Fehler war mich ihr anzuvertrauen. Was dabei heraus kommen kann sieht man an Sternenhimmel.
Erinnert ihr euch an das schwarze Schaf?
1001 macht weiter so und lasst euch nicht von einer einzigen Person nieder machen.

MfG
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Wirklich schade, dass der Forenname nicht veröffentlicht werden darf. Dort biegen sich einem die Zehennägel nach ganz oben.
Wer in deren Fänge gerät, wird zwangsläufig in die Irre geleitet und wieder Opfer.
:lol: :lol: :lol: :lol: Ihr müsst dort lesen. Der neue Avatar von Lorelei ist super. 70iger Jahre Charme pur. Er/sie wurde schon nach der Herkunft des Fotos gefragt und selbstverständlich bleibt er/sie die Antwort schuldig.
Das Fotos macht sie ganz bestimmt glaubwürdig. Jaaaaaa :lol: :lol: :lol:

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Re: Bezness vs. Urlaub

Beitrag von Anaba » 24.03.2014, 20:54

Beobachter, wenn wir dich nicht hätten würden wir hier unwissend bleiben. :shock:
Du weißt ja über alles bestens Bescheid.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Bezness vs. Urlaub

Beitrag von Beobachter » 08.04.2014, 22:51

Lorelei outet sich endlich. :) salafistisch angehaucht?

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Re: Bezness vs. Urlaub

Beitrag von Anaba » 09.04.2014, 00:43

Wo denn? Hier ist sie doch gesperrt.
Was du so alles beobachtest. :lol:
Deinen Namen hast du jedenfalls gut gewählt.

Dann wünsche ich dir weiterhin viel Erfolg bei deinen Beobachtungen. :mrgreen:
Liebe Grüße
Anaba

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