Strauss hat geschrieben:Franconia hat geschrieben: 5. Klasse schon als gegeben voraus gesetzt, sprich die Lehrer gehen davon aus, die Kinder können das (z. B. Power-Point
5.Klasse Powerpoint? Da wundert es mich dann natürlich nicht mehr, daß diejenigen nach ihrem Abschluß viele schöne Graphiken mit Maschinenunterstützung erstellen - aber leider nichts handfestes dazu sagen bzw. schreiben - können.
war/ist am Gymi meines Trios so. Die Kinder können es natürlich auch auf "altmodische" Art machen, mit Tafelzeichnung oder Folie, aber das gibt dann bei der Bewertung gleich Punktabzug. Ironie des Ganzen, Informatik (oder PC:Kenntnisse allgemein) gibt es erst, je nach nach Schwerpunktwahl, ab der 9. Klasse
Roseline hat geschrieben:Wobei deine Erfahrung schon extrem ist...eine Mutter die ihrem Kind immerzu sagt, dass es zu dumm ist, muss wohl selber massiv Probleme mit dem eigenem Leben haben..

Aber leider scheint es traurige Realität zu sein. Vielleicht sind viele Eltern einfach überfordert?
Für mich hat diese besagt Mutter schlicht einen an der Waffel und eine gewisse Überforderung ist nicht von der Hand zu weisen. Aber warum dann ein Kind, was Potential hat, künstlich dumm halten, statt Hilfsangebote die es gibt anzunehmen? Ich werde das wohl nie verstehen, denn für mich ist Bildung eines der wichtigsten Dinge die ich meinen Kindern mit auf den Weg geben kann, sozusagen als Rüstzeug. Heißt nicht, dass sie unbedingt Abi machen müssen, aber ich verlange, dass sie nach ihren Möglichkeiten anstrengen und wenn das Hauptschule wäre, wäre es für mich auch OK. Denn besser ein guter Quali als ein schlechter Abschluss einer höheren Schule.
Roseline hat geschrieben:inzwischen ist es wirklich so, dass in immer mehr Kindergärten schon Englisch oder Mathematik angeboten (Verpflichtend?) wird.
Wenn es nicht angeboten wird, dann kann ein Kindergarten, der ja auch ein Unternehmen ist, nicht mithalten. Außerdem, gibt es gewisse Dinge nicht im Kindergarten oder als Wahlfach in der (Grund)Schule, dann organisieren es Eltern auf andere Weise. Sport, Musikschule, Ballett, Angebote für Kinder bei der VHS, Computerkurse für die Kleinen, etc. Das Kind sein oft dabei oft auf der Strecke bleibt oder ein Kind sowas gar nicht will, blenden die Eltern aus, weil sie Angst haben, ihr Kind könnte auf der Strecke bleiben.
Nicht nur G8 war ein Griff ins Klo, sondern die ganze Schulreform. Zu meiner Zeit war es so, mit der 5. aufs Gymnasium, mit der 7. in die Realschule, wenn die Noten gepasst haben. Heute gilt für beides der Wechsel nach der 4. Klasse. "Spätzünder" fallen so gnadenlos durchs Raster, denn nicht jedes Kind hat mit 10 Jahren schon die Reife sich dem Leistungsdruck zu stellen, aber 1 oder 2 Jahre später schon. Dann ist der Zug aber abgefahren und es bleibt nur der 2. Bildungsweg (der aber nicht schlecht ist!). Auch Kinder, die nach "unten" absteigen wollen oder müssen bleiben da außen vor. War es früher noch möglich nach der 8. oder 9. Klasse Gymi auf eine Realschule zu wechseln geht dies heute nicht mehr, da die Fachrichtung schon mit der 7. Klasse gewählt wird und bei einem späteren Wechsel ein oder zwei Jahre in einem prüfungsrelevanten Fach fehlen, die nicht so leicht aufgeholt werden können. Also bleibt heute oft nur der Wechsel vom Gymi zu Hauptschule, was dann aber schnell zu Frust und Unterforderung führen kann.
Roseline hat geschrieben:Täusche ich mich, oder war das früher nicht anders?
Leistungsdruck gab es sicher schon immer, aber heute ist es ein Phänomen der Gesellschaft die nur nach Höher, Schneller, Weiter schreit und alles andere nicht gelten lässt.
Bocanda hat geschrieben:Unser Bildungssystem ist sicherlich nicht das Beste und ist oft abhängig von den Lehrern. Daher ist es wichtig wenn Eltern sich über die richtige Schule vorher Gedanken machen und die passende erst nach den Besichtigungen, die angeboten werden, auswählen.
Manche Eltern wählen leider nicht nach den Fähigkeiten des Kindes sondern schlicht, weil Lieschen Müller von neben an aufs Gymnasium geht obwohl sie ja soooo dumm ist, dann muss unser Kind das auch, denn sonst reden ja die Leute.
Schon erlebt und leider auch kein Einzelfall.
Roseline hat geschrieben:es liegt bestimmt auch an den Eltern, die die Kinder nicht fördern oder einfach unterschätzen.
Nicht nur unterschätzen sondern oftmals auch überschätzen.
Geh mal in eine 3. Klasse Grundschule. Ab da wird deutlich wie groß der Druck ist, den Eltern auf Kind und Lehrer/Schule ausüben nur um ein Ziel zu erreichen, was nach der 4. Klasse Übertritt in Gymi oder mindestens Realschule heißt. Meine Nichte (jetzt 5. Kl.) hat grad auf die Realschule gewechselt und mit ihr noch ein Mädchen. 15 Kinder aus der alten Klasse sind aufs Gymi und nur 3 gehen auf die Hauptschule. Letztere wurde arg bedauert und als dumm hin gestellt (von Kindern und anderen Eltern) und meine Nichte samt Freundin wurde auch mitleidig angeschaut, weil sie "nur" auf die Realschule gehen. Von den Gymnasiasten sind bestimmt die Hälfte nicht dafür geeignet und werden früher oder später wechseln wenn die Eltern nicht Unsummen für Nachhilfe ausgeben.
Ich denke es wird zunehmend schwerer für Eltern einen gesunden Mittelweg zwischen angemessener Förderung und Überforderung des Kindes zu finden. Früher haben die Eltern meist nur gerade aus geschaut, heute schweift der Blick oft nach links oder rechts, auf Dinge die andere machen. Dann muss das eigene Kind da auch dabei sein, denn sonst könnte es ja auf der Strecke bleiben (Bildungsverlierer) oder sonst irgendwas versäumen. Eltern haben oft einfach Angst, ihrem Kind könnten später Nachteile entstehen, wenn es nicht alles an Zusatzangeboten mit nimmt was möglich ist.
Andererseits gibt es natürlich auch die Eltern, die aus Unwissenheit , Angst vor Überforderung (weil selber keinen Abschluss o.ä.) oder auch aus finanziellen Gründen ihr Kind nicht fördern (können/wollen) und ihr Kind dann mit allem alleine lassen, was dann oftmals auch zu einem Versagen aus Überforderung anderer Art führt, weil sich das Kind dann selbst durch kämpfen muss und nicht zu einem Versagen wegen Dummheit.
Roseline hat geschrieben:Zum Thema Hauptschule...ich kenne ein paar Leute, die vor einiger Zeit nach einer Ausbildung gesucht haben und Mittlere Reife hatten. Und alle haben sich beschwert, dass die Anforderungen bei den Firmen ziemlich hoch waren und man schon viel Fachwissen im Vorraus mitbringen musste. Ich glaube es stand sogar mal in der Zeitung, dass die Firmen immer mehr von potenziellen Auszubildenden verlangen. Wenn es wirklich so ist frage ich mich dann doch, wo dann überhaupt noch die Hauptschüler unterkommen?
Ob Fachwissen schon nötig ist um eine Lehrstelle zu bekommen weiß ich nicht oder es ist mir so noch nicht begegnet. Aber wenn Rechtschreibung und Grammatik mangelhaft sind oder die einfachsten Grundrechenarten nicht beherrscht werden heißt es schnell, die Anforderungen sind zu hoch. Das triff, vor allem in Mathe, nicht nur Hauptschüler sondern Schüler aller Schularten. Die einen können es nicht, die anderen können mit Begriffen wie Dreisatz nichts anfangen (z. B. meine Kids

), weil diese Rechenart je nach Jahrgangsstufe in immer andere Begriffe verpackt und umständlich neu erlernt wird. Zudem geht ohne Taschenrechner fast nichts mehr, je höher die Schulart und die Jahrgangsstufe um so schlimmer wird es. So "züchtet" man sich theoretische Fachidioten, die in praktischen Dingen versagen weil sie es nie gelernt haben - und die, die praktische Erfahrung mitbringen scheitern oft an den Noten.
Ich kann aber jeden KMU-Arbeitgeber verstehen wenn er gewisse Anforderungen stellt und dann auch Absagen verteilt, denn gerade in kleineren Betrieben ist es nicht immer leicht einen Lehrling mit durchzuziehen, der den Anforderungen nur scheinbar gewachsen ist, bzw. wo Gefahr besteht, dass Prüfungen nicht bestanden werden, da dies zu Lasten der Firma geht.
Micky1244 hat geschrieben:Um mit dem Wörterbuch umgehen zu können muss man das Alphabet beherrschen, das kann man leider bei so manchem Schüler nicht mehr voraussetzen.
Tja, Smilies und SMS-Abkürzungen stehen halt nicht im Wörterbuch und das ist die Sprache die die Jugend am besten beherrscht, manchmal auch die einzige
