Nefertari1998 hat geschrieben:Past 2009,
Allerdings sind die meisten Migranten bemüht, die Sprache zu lernen, sie stellen die Mehrheit!!!
Lieder reichen 600 Stunden bei den wenigsten, die auf 900 aufgestockt werden können.
Wenn man nicht selbst sehr motiviert ist, verlernt man vieles wieder.
Besonders schwer haben es meist die Leute aus der Türkei und aus dem Orient, speziell Frauen, wenn sie im Familienumfeld bleiben (müssen).
Nefertari
Hallo Nefertari1998!
Ich glaube, aufgrund Deiner Posts annehmen zu dürfen, dass wir "entfernte Kolleginnen" sind, oder?
Leider passen meine Erfahrungen nicht ganz mit Deinem Post zusammen.
Im Moment "kenne" ich viele höherqualifizierte Migranten, die sehr wohl in der angegebenen Zeit mit besten Ergebnissen die B1-Prüfung schaffen und dann sofort "weiterstarten" Richtung B2 bzw. höher. Oftmals tragen die dann auch die Kurskosten selbst (für die B2-Kurse etc. müssen sie es sowieso, wenn sie nicht mit den Ämtern "verhandeln" und dabei Zeit "verplempern" wollen).
Jahrelang habe ich aber auch "die andere Seite der Migration" kennengelernt - da sträubten sich mir die Haare zu Berge. Nicht nur, dass es eine Ausnahmeregelung gibt (die auch z.T. angewandt wird), die besagt, dass Personen "mit geistigen Benachteiligungen" (wie nennt man die heute offiziell?) OHNE A1-Test einreisen dürfen bzw. auch keines erfolgreichen B1-Tests bedürfen. Das gleiche Prozedere gilt (angeblich) auch für Analphabeten - da gibt es immer auf diversen Seiten ein enormes "Hin und Her", ob die jetzt die Tests machen können, dürfen, sollen etc. oder nicht.
Heutzutage scheint man ja kurioserweise die Ansicht zu vertreten, dass viele Analphabeten sowieso auch nach 900 Stunden weder A2 noch B1 bestehen können. - Eine Behauptung, die vollkommen mit meinen eigenen Erfahrungen konträr geht, denn ich hatte sehr wohl den 20jährigen Analphabeten aus Afrika, der (obwohl noch nie in der Schule gewesen) nach 900 Stunden B1 schaffte als auch die alleinerziehende Mutter, die zumindest A2 schaffen konnte.
Warum?
Weil beide es WOLLTEN!!!!!
Ich kenne - leider - aber auch die Fälle, wo für viele schon von Beginn an feststeht, dass sie den Kurs nur "absitzen" (nee, eigentlich nicht, denn sie kamen ja noch nicht mal regelmäßig) wollen und sowieso hier nie eine Arbeit suchen werden! - Die treffe ich dann heutzutage "frohen Mutes" in der Stadt, wenn ich alleinerziehende Mutter mal "so auf die Schnelle" zwischen Arbeit und Abholung meines Kindes noch was aus der Stadt brauche. Eine Frau ruft mir zur Begrüßung nicht etwa "Guten Tag!" zu, sondern "freudestrahlend" die Worte "Keine Arbeit! Hahaha!". Da könnte mir echt der Kragen platzen. Ebenso bei strenggläubigen muslimischen Frauen, die meinen, dass es sowieso nicht nötig sei, die Schrift der "dummen Ungläubigen" zu erlernen. - Na ja, wenigstens letztere hat sich (Mit tatkräftiger Unterstützung des Ehemannes - überraschenderweise!!!) dazu "herabgelassen", sich auf das "Abenteuer Buchstabieren mal einzulassen".
Ich persönlich würde mir tatsächlich auch mehr wünschen, dass es tatkräftigere Restriktionen gibt für diejenigen, die tatsächlich "können aber nicht wollen"! Meinetwegen auch die Kürzung des HartzIV-Satzes!!!! Warum eigentlich nicht???
Irgendwer hat hier zu diesem Thema auch geschrieben, dass Ärzte nur noch die B2-Prüfung benötigen. Das ist allerdings auch etwas, was mich sehr verwundert, da ich denke, dass ein Arzt, der nur über B2-Sprachkenntnisse verfügt, schon bei der Patientenbefragung scheitern muss. Darüber, wie viele ältere Patienten bei der Befragung erst gar nicht verstanden werden, weil sie einen hiesigen Dialekt sprechen, den der "Arzt mit Migrationshintergrund" nicht versteht, denke ich besser erst gar nicht nach!
Sprachtests sind wichtig, wenn man sich hier integrieren will!
Klar bräuchte ich keine Sprachkenntnisse, wenn ich in Ägypten oder sonstwo leben wollte, aber da habe ich ja auch keine soziale Absicherung, oder? Oder kennt hier einer der Schreiber etwa ein (außereuropäisches) Land, in das ich ohne Sprachkenntnisse einwandern und sofort soziale Hilfen beantragen darf?
Die "Diskussion" zwischen Effendi und Strauss habe ich voller Interesse kurz überflogen.
Ich finde das auch unmöglich, wenn gezielt eingewandert wird, um dann noch hier seine Ideen und sein (rückständiges) Kulturgut offen zu verteidigen! - Mit rückständigem Kulturgut meine ich die vollverschleierten Frauen, die es auch in unserer Kleinstadt seit gut einem Jahr gibt und die gehorsam hinter ihrem Ehemann hertippeln. Da wird bei der Einwanderung angegeben, sie fühlten sich (angeblich) im Herkunftsland verfolgt und als Frauen "unterdrückt" und hier gehen sie vollverschleiert auf die Straßen und machen Stress mit Lands"frauen", die nicht verschleiert gehen wollen, sondern sich an die deutsche Kultur gezielt anpassen wollen. Warum kann man dagegen nichts tun?????
PS:
Mein Ex hatte übrigens im Heimatland Germanistik studiert und kam demzufolge mit ausgezeichneten Deutschkenntnissen hierher. - Man kann also sehr wohl im Herkunftsland auch erfolgreich Deutsch lernen - auch wenn man Moslem ist.

Und: Ich weiß, dass es Probleme mit thailändischen Frauen gibt, da liegt es aber wohl weniger am "Nicht-wollen" als am "Nicht-können" aufgrund der grammatikalischen enormen Unterschiede zwischen beiden Sprachgruppen. (Auch Ausspracheprobleme behindern hier das Deutschlernen erheblich!) Aber für diese Frauen gibt es auch keine Ausnahmeregelungen, obwohl es mal eine Initiative von deutschen Ehemännern der Thai-Frauen gegeben haben soll, die auf dieses Problem aufmerksam machen wollte. Irgendwie haben die es nicht in die Medien geschafft. Warum nur? "Falsche Völkergruppe"???