timeplanet hat geschrieben:Hallo Headoverheels,
es ist mir ein Bedürfnis nochmal zu antworten, denn so schlimm all die Erfahrungen die wir gemacht haben auch waren, aber die Träume dürfen wir uns deswegen nicht kaputt machen lassen.
Ganz im Gegenteil, erst durch diese Geschichte ist man für die Zukunft in so einem Land gewappnet. Natürlich reicht so wie schon beschrieben kein Reiseführer aus.Da bedarf es auch etwas mehr. Aber du bist in meinen Augen nicht nur eine Touristen für 2 mal im Jahr. Ich glaube schon dass du genau weißt was du tun müsstest.Dass du inzwischen die Kultur und die Menschen einschätzen kannst .Sensibilisiert dazu bist du ja nun.
Ob du dein Vorhaben zum schluss nun tatsächlich in die Tat umsetzt, das bleibt dir überlassen. Nur fände ich es schade, auf grund der schlechten Erfahrung und allen Zweifeln vor der Zukunft dein Vorhaben, oder deine Träume abzubrechen.
Auch hier in Deutschlad kann viel schief gehen.
Klar Timeplanet,
auch hier in Deutschland kann viel schiefgehen. Aber um wieviel besser als in Gambia oder Kenia ist hier das Auffangnetz, welches einem einen Neuanfang ermöglicht? Glaubst Du, die Kenianer, denen Du vertraust, solange Du Geld hast, werden genauso vertrauenswürdig sein, wenn Du Probleme hättest? Wie willst Du das herausfinden BEVOR eine Pleite geschieht? Meist bleibt in so einem Fall nur die reumütige Rückkehr nach Deutschland, wie das so viele Frauen tun mußten, nachdem ihr Multi-Kulti-Traum gescheitert war.
Timeplanet hat geschrieben:Was auch mir so imponiert hat und warum ich so in Afrika verliebt bin ist die Spontanität der Menschen.
Sie leben im hier und im jetzt, denn schließlich wissen sie nicht was morgen kommt.
auch habe ich festgestellt, die legen keinen Wert auf die Vergangenheit und erst recht nicht auf die Zukunft. sie leben JETZT.Intensiv und mit allen Sinnen.
Und, was bringt ihnen das? Afrika birgt arme Länder en masse. Man braucht nicht so viel, um glücklich zu sein, da gebe ich Dir recht. Aber diese vielgerühmte Spontaneität ist doch vielmehr der ständigen Not geschuldet, dem Mangel an Sicherheit und dem Mangel an Geld. Die Kubaner sind auch Meister darin, Oldtimer wieder flott zu kriegen. Warum sie das sind? Weil sie so wenig moderne Autos haben, bzw. diese nicht importieren können, weil sie zu wenig Geld haben. Sie tun das nicht aus Liebe zu nostalgischen alten Autos.
Timeplanet hat geschrieben:Das ist etwas, das in unserer westlichen Kultur kaum mehr zu finden ist.
Lebensversicherung, Rente,Arbeitlsosenversicherung und und und.....so toll diese Dinge auch sind und uns eine Sicherheit geben.......es kann so viel dazwischen passieren, wie krankheit oder Tod.
Ja, ich muß mir von meinem Mann auch dann und wann anhören, daß ich nur den Augenblick genießen würde und darüber das Nachher vergessen oder vernachlässigen würde. Nun ja, ich nehme es als Kompliment, wenngleich ein unfreiwilliges. Aber sind die unfreiwilligen Komplimente nicht die schönsten und ehrlichsten?

Und wenn es an der Zeit ist, organisiere ich schon das Morgen, aber eben nicht immer dann, wenn es andere von mir erwarten.
Desweiteren glaube ich, daß viele Deutsche oder Westler im Allgemeinen die Errungenschaften, die wir hier haben, geringschätzen und auch zum Teil verachten. Sie wollen immer das, was sie nicht haben, nämlich Spontaneität, Romantik, Wärme. Ich hatte es schon an anderer Stelle geschrieben: Barack Obama hat sich letztlich doch entschieden, Schwarzer zu sein. Seine weiße Großmutter tat viel für ihn, ermöglichte ihm Bildung und Aufstieg, was aber letztlich zählte, war doch die Identität des Vaters, der weit weniger präsent in Obamas Leben, dafür umso geheimnisumwitterter und verheißungsvoller schien, was Erlangung der Glückseeligkeit anging. Und genauso halten es viele weiße Frauen in Deutschland. Warum das so ist? Wir müssen um die Segnungen der sozialen Marktwirtschaft nicht kämpfen, wir bekommen sie auf einem goldenen Tablett serviert. Und was wir ohne Mühe bekommen, erachten wir als weniger wert. Vielleicht ist so ein Auswandern nach Afrika der Wunsch, um etwas zu kämpfen, sich etwas hart zu erarbeiten, um es dann in umso volleren Zügen genießen zu können. Jeder kennt das, daß die Wünsche, deren Erfüllung lange versagt war, nach ihrer Erfüllung umso süßer waren. Und daß dieses Glücksgefühl lange anhielt, während leicht erfüllte Wünsche eine Leere zurücklassen können, wenn wir nicht anderweitig bereits gefüllt sind. Man kann das auch Sehnsucht nach dem Ursinn des Lebens nennen, nach Intensität.
Du schreibst ja selbst:
Timeplanet hat geschrieben:Wir planen und planen und sichern und vergessen dabei das hier und jetzt.
Immer wieder stell ich fest und ich höre es auch oft.....den Mut zum leben zu haben.
Darüber sollten wir uns wirklich mal Gedanken machen. Die Afrikaner kennen dieses Prinzip ganz genau, sie werden schließlich täglich damit Konfrontiert. Den Mut zum Leben.....................sich auf das leben einlassen und vor dem morgen keine Angst haben,
Und wenn die Afrikaner so glücklich sind mit ihrem goldenen Prinzip, warum wollen dann wohl so viele von ihnen nach Europa? Warum nehmen sie dann weiße Frauen aus, um an deren Geld und an eine Aufenthaltserlaubnis zu kommen?
Timeplanet hat geschrieben:Aber sie wusste es auch schon im Vorfeld, und sie war von ihm seelisch abhängig, war ihm absolut hörig.
Ich rede hier von freier Entscheidungswahl ohne äusseren Einfluss....ohne abhängigkeit und der Toleranz jedem seine Wahl zu lassen.
Glaubst Du wirklich, die meisten Afrikaner, die Du als reiche Existenzgründerin in Kenia treffen würdest, lassen Dir in Gutmütigkeit und Toleranz eine Wahl, wenn sie durch Dich die Option zu Reichtum und Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland bekommen? Und wo hört freie Entscheidung auf, wo fängt Abhängigkeit bzw. Manipulation zu dieser an? Sind die Grenzen nicht fließend? Kann Frau da immer rechtzeitig den Schlußstrich ziehen? Für mich steht fest, daß Du, solange Du oder Headoverheels007 diese Träume von einem romantischen intensiven Leben in Afrika mit sich herumtragen, ihr zwei immer ein geeignetes Opfer für Verführung und Manipulation durch Betrüger werden könnt. Weil sie durch die Perfektionierung der raffinierten Kunst der Spiegelung der menschlichen Befindlichkeiten ihres jeweiligen Gegenübers durch jahrelange Übung einfach einen riesigen Vorteil haben. Sie werden Dir immer erzählen: "Ja, ich denke genauso, ich will auch das und das, du denkst genauso wie ich." Sie passen sich einfach an und wenn Du vorsichtiger wirst, dann werden sie eben auch vorsichtiger und geben sich zugeknöpfter.
Ich glaube, man hat als weiße Frau nur dann eine reelle Chance bei einem Schwarzafrikaner, wenn man ziemlich jung ist bzw. sehr gut eingebettet in seinem Umfeld und außerdem psychisch stabil ist, aber gleichzeitig überhaupt nicht unbedingt auf einen Schwarzen aus ist. Dann müssen sich die Herren nämlich mehr Mühe geben und dann lassen sich die Betrüger, die leichte Opfer suchen, auch gar nicht erst auf eine Beziehung mit einer derart unabhängigen Frau ein, die Hilfe holen kann, wenn sie welche braucht, die andere Optionen in ihrem Leben sieht, als unbedingt einen Schwarzen zu ehelichen, um sich irgendwo zugehörig zu fühlen. Erst dann kann eine Beziehung auf Augenhöhe funktionieren.
Timeplanet hat geschrieben:Ein schwarzer bat mich im letzten Urlaub um eine Zigarette..........ich wollte sie ihm geben, aber meine freunde (schwarze) haben ihn weggejagt, da er schon ziemlich angetrunken war.
Plötzlich fing er an zu schimpfen und zwar auf mich und nicht auf seine lANDSMÄNNER............er nannte mich eine verdammte weiße, die nur kommt mit ihrem Geld um die Gier und den Neid in seiner Kultur zu schüren. Warf mir vor ich würde glauben seinem volk helfen zu können mit meinem dreckigen Geld. Teilte mir auch mit seine Leute wären ganz glücklich ohne diesen scheiß europa einfluss und dem glauben wir können sie zu Kultivierten und modernen Menschen umerziehen. Er fragte mich, ob ich denn sicher sei ob sie das denn überhaupt wollen!!!!!!!!!
Ich war erschüttert und fing das erste mal an, an meiner bereitschaft zur Hilfe zu zweifeln, da wir als westliche fortgeschrittenen Kultur immer in Versuchung kommen unser leben auch anderen aufzudrücken....nur weil es uns gut geht und denen halt nicht.
Und solange Du diese Denke in Dir hast, an Dir anstatt an ihm zu zweifeln, wirst Du auch manipulierbar sein. Das sehe ich an Deinen Skrupeln ganz deutlich. Eigentlich war die Situation doch ganz einfach: Er war der beleidigte Fuchs, der die Trauben als sauer beschimpfte, weil er nicht an sie herankam. Und Du warst für ihn ein leichtes Opfer zum Beschimpfen, da er Dich als kurzzeitige Touristin ansah, quasi als Laufkundschaft. Wohingegen er den Afrikanern, die ihn wegjagten, auch weiterhin tagtäglich auf der Straße begegnen würde, also war es ja wohl unratsam für ihn gewesen, sich mit ihnen anzulegen. Und was haben Deine afrikanischen Freunde denn überhaupt getan, als er Dich derart beleidigte? Haben sie verlegen runtergeguckt oder Dich aktiv verbal verteidigt? Sind das heute immer noch Deine Freunde?
Timeplanet hat geschrieben:aber glaubst du dass auch nur ein Afrikaner der hier aus Geld, Gier oder Eigennutz glücklich wird? Er hat die kONSEQUENZ zu trgen und zahlt den Preis dafür.........selbst wenn er hier den luxus lebt, aber seine Heimat seine Familie seine Kultur wird er shmerzlich vermissen................
Anaba hat Dir darauf ja schon kurz und prägnant geantwortet. Und ich frage mich außerdem, ob die meisten Afrikaner es wirklich bereuen, nach Deutschland durch Betrug gekommen zu sein, oder ob sie die von Dir genannten Nachteile nicht billigend in Kauf nehmen, weil sie sich eine schönere Zukunft gestalten - meist von unserem Geld - wohlgemerkt. Und da viele der hier eingewanderten Afrikaner oder im Heimatland beznessenden Landsleute sich nicht unbedingt um unser weißes Wohl scheren, während viele wohlmeinende weiße Damen sich vergeblich aufopferungsvoll um das Wohl ihrer schwarzen Lieblinge kümmern, wird sich der Schmerz der von Dir genannten Betrüger über das Elend, was sie bei anderen angerichtet haben, wohl in Grenzen halten. Du setzt da meines Erachtens eine Empathie voraus, die so nicht vorhanden ist. Und deshalb geht diese Deine moralische Gleichung einfach nicht auf. So sehr das zu wünschen wäre.
LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988