Unsicher, ob auch mein Fall ...

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

Moderator: Moderatoren

Antworten
susi1001
Beiträge: 48
Registriert: 10.01.2011, 21:03

Unsicher, ob auch mein Fall ...

Beitrag von susi1001 » 13.01.2011, 22:17

Hallo an alle unendlich wertvollen Mitglieder dieses Forums!
Zwar hat mir die Erkenntnis einige schlaflose Nächte bereitet, dass auch meine Geschichte hier vielleicht in den Rahmen passt. Aber andererseits macht die Erkenntnis auch einiges einfacher. Man kann klarer abschließen.

Meine Geschichte habe ich noch nicht als wahre Geschichte abgegeben. Irgendwie ist sie auch viel harmloser als die meisten anderen. Bevor ich das mal tue, bitte ich um eure Meinung. In meinen Augen passt Schatzis Arbeitseifer einerseits nicht zum ziemlichen Desinteresse andererseits an der Familie. Bzw. handelt es sich dann wohl doch nicht um Bezness?!?

Ich war deutlich mehr als zehn Jahre mit einem Westafrikaner verheiratet. Er lebte in meiner Nähe, war bereits rund fünf Jahre in Deutschland, Asylant, aber eigentlich Wirtschaftsflüchtling. Vor mir kannte er eine etwas ältere deutsche Frau, wie intensiv vermag ich allerdings nicht zu sagen. Wir haben uns gut verstanden, er machte einen sehr ordentlichen, sehr genauen und gewissenhaften sowie erwachsenen Eindruck auf mich damals.

Er imponierte mir. Die Hochzeit erfolgte schnell, und zwar in Afrika. Dänemark klappte nicht und am Heimatort hätte es zu lange gedauert. Er hatte damals eine Ausbildung absolviert die gebührenpflichtig war, hat nebenbei gejobbt in einem Malochejob und machte einen super Eindruck. Allerdings hatte er von Anfang an Geldprobleme. Für die laufenden Ausgaben reichte es, doch für die Reparatur seines Autos gab ich dann schnell Geld.

Fortan war stets irgendwas. Er fand keine Arbeit in seinem erlernten Beruf, Schuld waren natürlich die bösen Rassisten. Eine ganze Weile hielt ich mit ihm mit, bis ich irgendwann entdeckte, dass er sich nicht besonders geschickt anstellte in Vorstellungsgesprächen. Wir waren zeitgleich bei der derselben Firma zum Gespräch eingeladen.

Tipps in diesem Bereich wollte er nicht annehmen, und auch in vielen anderen Bereichen lehnte er alle wohlgemeinten Ratschläge immer wieder ab. Immerhin arbeitete er dann weit unter seinem Niveau als Hilfsarbeiter. Ob vom Amt gewzungen oder freiwillig, kann ich nicht nicht sagen. Er war bis auf die Anfangszeit extrem maulfaul mir gegenüber. Ich weiß also sehr wenig über alles mögliche, obwohl wir sehr lange zusammen waren und auch mehrere Kinder haben. (Aus Diskretion möchte ich so ungenau bleiben, was genaue Daten angeht.)

Gerafft ist festzuhalten: Alles, was nicht von mir kam, hatte er nicht. Einen richtigen Job in seinem Beruf habe ich ihm vermittelt, da war er dann auch sehr gut. Allerdings nicht erfolgreich. In den Jahren, die er als Angestellter verbracht hat, hätte er irgendwann durchaus aufsteigen können. Aus Angst vor Kündigung hat er aber nie mit seinem Chef drüber gesprochen. Angeblich. Ein Auto gab es später von meiner Familie.

Die Miete für die gemeinsame Wohnung habe immer ich bezahlt, seine horrenden Telefonkosten auch, Nebenkosten sowieso etc. pp. Allerdings befand ich mich jahrelang in Ausbildung, verlängert durch die Geburt der ?ungeplanten?? Kinder. Es war zwar klar, dass mal welche erwünscht sind. Aber ich kann heute noch nicht sagen, ob er mich ausgetrickst hat oder es tatsächlich ein Versehen war.

Er war einfach nie da, wenn es galt, Verträge zu unterschreiben. Sehr günstig gelaufen für ihn. Er hat auch stets vergessen, mir die Kosten zurück zu erstatten. Manchmal fand ich das angemessen, da er dann bsp. das Auto nutzte und zahlte. Und ich ja auch manchmal damit fahren konnte. ... Zu den ungünstigsten Zeitpunkten musste er einige Male nach Afrika zur Familie. Kurz vor oder nach den Entbindungen, zu irgendwelchen anderen schwierigen Zeiten, und natürlich waren die Rückreisezeitpunkte immer sehr flexibel.

Er kam durchaus mal vier Wochen später als geplant zurück. Flug ausgefallen, Streik, etc. pp. Das war alles noch vor dem Internetzeitalter, und ich kenne Afrika, habe selbst dort gelebt. Also schien mir so einiges plausibel. Ist mir ja selbst so ergangen. Dann kamen allerdings Anrufe, das Geld sei alle, er müsse sich von mir was leihen etc. Die Überweisungsdurchschläge von Western Union habe ich noch, alle niemals je durch ihn bei mir wieder ausgeglichen.

Er hat in seinem Job späterhin immer gearbeitet, war allerdings deshalb als Pendler viel unterwegs. Für die Familie hat er gar nichts gemacht. Irgendwann nahm er eine Wohnung an seinem Arbeitsort und kam nur an den Wochenenden. Klar, sein gesamtes Gehalt ging für seine Unterkunft draus, plus Nebenkosten. Für unsere immer größer werdende Familie war ich von der Tatkraft her und auch finanziell voll alleine zuständig.

Gelegentlich erschien der Gerichtsvollzieher, mit dem ich im Traum nicht gerechnet hätte! Ich hatte keine Ahnung, wir hatten immer getrennte Konten. In Schatzis Post habe ich nicht reingeschaut, und er wohl auch nicht. Auch alte, sehr obskure Schulden habe ich für ihn abbezahlt, wenn es denn gar nicht mehr anders ging. Sozialamtsrückforderungen, die angeblich wegen mir entstanden sind, usw. (Ich habe nie einen Cent von Arbeitsamt oder Sozialamt erhalten! Während einer längeren Abwesenheit meinerseits, Auslandsaufenthalt zu Ausbildungszwecken, hatte er wohl frohen Mutes für zwei Personen Sozialhilfe eingestrichen. Die wurde natürlich irgendwann zurück gefordert.)

Stets war irgendwas zu bezahlen, für das er natürlich als Alleinverdiener keine Mittel mehr hatte, und auch im Alltag hat er sich praktisch an nichts beteiligt. Er hat aber lange fleissig in ein Grundstück mit Haus am Strand in Filetlage investiert. Damit wir dort später im Alter wohnen können, und zwischendurch Urlaub machen. Wir wohnen doch nicht im Hotel, das sei doch nichts für uns ... Durch den recht ungeschickten Umgang mit Geld, behaupte ich, hat er mehr bezahlt als nötig, das Haus ist jetzt noch nicht fertig. In der Zwischenzeit sollten Verwandte von ihm dort wohnen, kostenlos, die uns Haus und Grundstück in Ordnung halten und alles vor Vandalen beschützen. ...

Er ist wohl nie auf die Piste gegangen, seine mir bekannten Freunde waren überwiegend Akademiker, er hat ganz sicher kein Geld in Drogen und Alkohol investiert, und ob er andere Frauen hatte, vermag ich nicht zu sagen. Wir haben nicht so viel Zeit miteinander verbracht durch die Pendelei. Und er schlief viel. Er hat einen Haufen alte Bekannte, die mir eher suspekt sind, und einem Typen hatte ich Hausverbot erteilt. Zwar auch Akademiker, toller Beruf und viel Geld, aber der nahm es mit der Wahrheit nicht genau und hatte keine besondere Achtung vor anderen Menschen. Vor Frauen schon gar nicht. Es war mir also gelegentlich möglich, am Leben des Schatzis Änderungen zu erwirken. Aber insgesamt selten.

Diskussionen oder wenigstens Unterhaltungen gab es nicht, er drehte sich lieber wortlos um. Er hatte selten zu etwas Lust, keine gemeinsamen Unternehmungen, etc. Allerdings war er älter als ich, nicht jünger, und ich war auch jung damals. Ich bin hübsch, aber (leider) total unmodisch, mein Schatzi ist ein sehr gepflegter. Trotzdem kann man mit mir rausgehen, das ist also kein Grund.

Ganz gelegentlich ist er mit den Kindern mal raus gegangen, oder mitgekommen zu einer obligatorischen Veranstaltung. Dann mimte er immer den Superdaddy. Doch tatsächlich interessiert er sich nicht wirklich für sie. Zweisprachige Erziehung war mein Plan, fand er auch toll. Doch so etwas, wie auch viele andere Dinge, lassen sich nicht bei einer Stunde Kontakt pro Woche zwischen Vater und Kindern umsetzen.

Er ist sehr sportaffin, wenn seine Lieblingssportart im TV übertragen wird, und das ist teilweise fast täglich der Fall, je nach Saison oder wenn Weltmeisterschaft ist, dann wird jede Übertragung geschaut. Er hat so bspw. die Vorbereitungen zu einem Familienumzug verpasst, hat mich alles alleine vorbereiten lassen, und insgesamt nicht einmal ernsthaft versucht, darüber zu reden. Ergebnis: Ich bin mit den Kindern einige hundert Kilometer weiter gezogen. Er blieb alleine zurück.

Für keine Wohnung hat Schatzi Geld investiert, bei den Möbelanschaffungen war er halt nie da. Ich habe ausgesucht und bezahlt. Am Ende wollte er gerne die schäbige Küche und das zusammengewürfelte Wohnzimmer aus einem Guss einrichten. Die tollsten Pläne wurden entwickelt seinerseits. Nachdem ich vollkommene Zustimmung signalisierte und er einmal sah, wieviel ein neues Wohnzimmer kostet, hörte ich nie mehr davon. Gleiches gilt für´s Auto.

Ich könnte fortfahren, doch vielleicht reicht es schon. Für sich hat überwiegend irgendwie selbst gesorgt, für uns überhaupt nicht. Und natürlich war er ein Meister darin (und ist es noch), zu begründen, warum er nun gerade kein Geld hat. (Ein Klassiker: Die jährlichen Forderungen wie Versicherung und Steuern, die kamen immer sooooo überaschend ...)

Wir sind getrennt, ich bekomme noch Unterhalt vom Amt vorgeschossen für die Kinder, weil er natürlich jetzt keine Arbeit mehr hat. Die Schuldige bin, ihr denkt es euch, natürlich ich am Ganzen. Dabei wollte er nur das beste für uns. In fünf oder sieben Jahren, oder so oder auch nicht, hat er sicher wieder einen tollen Job und kauft uns alles, was wir brauchen und wollen. Oder später, oder so, oder auch nicht. Und bis dahin wäre es nur recht, wenn ich ihn unterstütze.

Bin gespannt auf eure Meinungen. :-)

Freue mich sehr über das Forum und 1001Geschichte an sich, habe viel gelesen und hoffe, dass viele Frauen hier erst lesen und dann erst weiter in ihren Schatzi investieren. Oder besser nicht.

Susi1001 :-)

Anaba
Beiträge: 18967
Registriert: 12.03.2008, 16:36

Re: Unsicher, ob auch mein Fall ...

Beitrag von Anaba » 13.01.2011, 23:12

Liebe Susi,

herzlich willkommen auch von mir.

Beim Lesen deiner Geschichte packt mich gleich die Wut.
Immer wieder schaffen es diese Männer sich aus der Verantwortung zu stehlen.
Sie überlassen alles den Frauen. In vielen binationalen Ehen tragen die Frauen die Hauptlast.

Für dich kann das Leben jetzt nur besser werden.
Denn er war dir nie eine Stütze.
Seine Versprechungen, was er in Zukunft alles tun wird, sind leere Worte.
Ein Mann der Verantwortung für Frau und Kinder übernehmen will handelt nicht wie er.

Du solltset dich nur auf die Kinder und dich konzentrieren und ihn aus deinem Leben streichen.
Es wird leichter werden ohne ihn und die Gedanken die du dir bisher über ihn gemacht hast, ohne seine Geldforderungen
und ohne all die Probleme die du wegen ihm hattest.

Du hast genug zu tun mit mehreren Kindern und kannst nicht noch für einen erwachsenen Mann Verantwortung übernehmen.
Deshalb ist dein Entschluss dich zu trennen genau richtig.
Ich wünsche dir und deinen Kindern alles Gute.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

micaela
Beiträge: 50
Registriert: 13.08.2010, 09:21

Re: Unsicher, ob auch mein Fall ...

Beitrag von micaela » 13.01.2011, 23:29

Hallo,

Kann mich nur an die Worte von Anaba anschließen und Ihr Recht geben.

Wünsche Dir alles Gute!


Lg Micaela



Neue Männer braucht das Land-INA DETER

brighterstar007

Re: Unsicher, ob auch mein Fall ...

Beitrag von brighterstar007 » 14.01.2011, 14:26

Ihr Lieben,

bei allem Charme und großen Worten, kenne ich diese Entwicklung (totale Abgabe von Verantwortung auf den Esel - sorry, die
Frau/ Ex / Kindesmutter) auch.
Falls ein afrikanischer Mann mehrere Familien - insbesondere eine Ursprungsfamilie in Afrika hat, für die er traditionell verantwortlich ist,
ist es doch kein Wunder, wenn er irgendwann das Interesse an seiner deutschen Familie verliert, insbesondere wenn er AE und/oder deutsche
Staatsangehörigkeit erlangt hat. Er ist wahrscheinlich aufgrund des Interessenkonfliktes müde und ausgelaugt und froh, endlich nichts
mehr vorspielen zu müssen.

Ich schließe mich meinen Vorschreiberinnen an : du /ihr braucht Ruhe, Erholung und Abstand, um endlich aufatmen zu können.
Es herrscht für dich als Frau- und eure kids - zuviel Unsicherheit (seine Wohnung in einer anderen Stadt, häufige Abwesenheit, Zerissenheit,
finanzielle Unklarheiten in Bezug auf Zuständigkeit etc.). Es muss nicht sein, dass er euch nicht wirklich mag.
Er hat sich verzettelt und müsste vollkommen ehrlich sein, sollte er bereits eine Familie in Afrika haben, falls ihr überhaupt - auch als ELTERN -
eine Zukunft habt.
Es scheint so, als gäbe er sich wirklich Mühe, um hier Fuß fassen zu können - aber ihr müsstet eine Lösung finden, die auch für dich/eure Nachkommen annehmbar ist.

Liebe Grüße

Brighterstar

susi1001
Beiträge: 48
Registriert: 10.01.2011, 21:03

Re: Unsicher, ob auch mein Fall ...

Beitrag von susi1001 » 14.01.2011, 15:37

Liebe brighterstar, Anaba und alle,

vielen Dank für eure wohltuenden Worte!
Ein hinterhältiger Beznesser ist der Schatzi also wohl nicht gewesen.

Die endgültige Trennung habe ich eingeleitet, als er eine jahrelange gebührenpflichtige Fortbildung aufgenommen hatte und mich erst danach darüber informierte. Rücklagen hatte er natürlich keine gebildet dafür. Seines Wissens sollte da aus mehreren Quellen recht reichhaltig Geld fließen, immerhin war er ja Familienvater. Tipps wurden nicht akzeptiert. Er kündigte seine unbefristete Stelle, wollte bei mir einziehen und kostenfrei hier wohnen ("ihr wohnt doch sowieso schon da!") und natürlich auch leben ("der Kühlschrank ist ja auch immer voll!") Er hatte sich einfach völlig unzureichend informiert und nur verstanden und interpretiert, was ihm gefiel. Aber seine Lebensplanung ohne uns zu informieren und ohne jeden Gedanken an unsere Zukunft hat mich geärgert, ebenso wie sein Desinteresse nach dem Umzug. Es hat ihn nach eigener Aussage nicht interessiert, wie wir unser Leben bestreiten. Ich fragte dezidiert nach einem Jahr. Dazu beigetragen hat so gut wie nichts, weder finanziell, noch ideell noch sonstwie.

Möglicherweise fiel alles mit der AE zusammen, dt. Staatsbürger ist er auch schon lange. Kann zusammen hängen, aber muss nicht.
Brighterstar, du hast recht, er ist sicher ausgelaugt. Vermutlich hat er keine Zweitfamilie in Afrika. Wissen kann man es nicht, aber ich gehe nicht davon aus. Aber er benahm sich schlimmer als ein zusätzliches Kind, denn Kinder lernen ja und reifen. Bei ihm hatte ich den Eindruck nicht.
Jetzt besteht nur Kontakt von seiner Seite (Umgang sollte ja regelmäßig stattfinden, theoretisch), wenn er Geld braucht, oder meint Geld bekommen zu können mit irgendeiner Hilfe von mir. Bsp. eine Unterschrift und dergleichen. Alles, was nicht funktioniert im Rahmen seiner Fortbildung ist natürlich meine Schuld. Weil ich absurde Tatsachen nicht bescheinige, weil er als Getrennter angeblich keine Ansprüche mehr auf Förderung hat etc.
Selbstredend ist von totalem Desinteresse, was der Nachwuchs macht und wie es uns generell geht. Bin gespannt, was sich an diesem Verhalten evtl. noch nach der bereits laufenden Scheidung ändert.

Ja, mir persönlich geht es schon viel besser. Der jahrelange Schwebezustand wurde immer schlimmer. Ich hoffe, dass ich zu meinem gesunden Maß an Menschenkenntnis zurückfinde. Immerhin war ich bereit, durch all seine komischen Geschichten am Ende auch den größten Mist zu glauben. Weil es doch für alles plausible Erklärungen gab. Und es nichts gab, was unmöglich war.

Freue mich auf die Zeit, wenn ich nicht mehr von Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit meiner Gegenübers geschockt bin, weil ich es einfach so nicht erwarte. ;-) Dann bin ich/ sind wir dem "normal" ganz nahe.

Liebe Grüße! susi1001

brighterstar007

Re: Unsicher, ob auch mein Fall ...

Beitrag von brighterstar007 » 14.01.2011, 21:25

Liebe Susi,

bei Afrikanern ist es generell so, dass sie in der Gegenwart leben - dies drückt sich auch dadurch aus, dass sie normalerweise
nicht sparen, sondern das ausgeben, was sie gerde haben, ohne groß über die Zukunft nachzudenken.

Inwieweit sie dabei die Interessen ihrer Familie in D. bedenken, vermag ich nicht zu sagen -ich will auch nicht verallgemeinern...
Die Riesenfeste (Hochzeiten,Geburten usw.) kosten eine Menge Kohle, da in der Heimat das gesamte Dorf eingeladen wird.
Ich weiß nicht, wer die Kosten trägt - der Vater des Bräutigams oder der Braut ???

Meiner Ansicht leben sie mehr im Hier und Jetzt - daher haben sie nicht das westliche Denken von Sparen/Sicherheit/ Vorausplanung -
also Zukunftsdenken.
Wenn Geld da ist, ist es gut - dann wird es auch ausgegeben. Wenn ihr das Thema nicht ausgehandelt habt, wird er es vielleicht nur für
sich selbst (Klamotten) und seine Freunde benutzen, da er bequemerweise annimmt, dass du dich darum kümmerst ( Leugnen von Verantwortung).

Liebe Grüße

Brighterstar

cleo544
Beiträge: 123
Registriert: 28.11.2010, 18:51

Re: Unsicher, ob auch mein Fall ...

Beitrag von cleo544 » 15.01.2011, 01:58

Also so kann ich das nicht sagen, dass sie nur an heute und jetzt denken, ich kenne es anders, aus meinem Bekanntenkreis, aber die sind auch in keinem Dorf aufgewachsen.

Der eine ist Sohn eines ehemaligen Botschafters des Kongos, der in Belgien aufgewachsen ist, Vater war jahrelang Botschafter in Belgien, er ist belgischer Staatsbürger und wegen einer Frau nach Österreich übersiedelt , Frau gibt es nicht mehr, er hat ihr zuviel gearbeitet, lebt alleine war noch nie verheiratet, der hat in Österreich eine Eigentumswohnung und im Kongo ein Haus und hat seit über 10 Jahren einen sehr guten Job hier in Wien.

Meine Freundin und Ihr Mann besitzen sowohl in England und in Nigeria Häuser die vermietet sind, Sie sind derzeit noch für 2 Jahre beruflich in Südafrika. Die kannten sich 3 Jahre bevor sie geheiratet haben.

Ein anderer sehr guter Bekannter dessen Vater Dozent und Mutter Lehrerin war in Nigeria, diese Familie besitzt einige Häuser, weil das ist ihre Altersversorgung, und der Vater hat seit er in Pension ist, er bekommt eine Rente vom Staat auch das gibt es dort, eine kleine Fischzucht, hat Hühner und Gänse weil er nicht ohne Arbeit sein kann.

Wenn man in Nigeria ein Haus oder Wohnung mieten will, dann muß man die Miete für 1 bis 2 Jahre im voraus bezahlen.

Es gibt schon auch Leute in Afrika die an die Zukunft denken, und nicht nur von heute auf morgen Leben. Ich glaube es kommt sehr viel darauf an wie man erzogen wurde und was einem von der Familie vorgelebt wurde. Ich sehe das auch bei meinem Freund der sehr darauf schaut, dass er Geld auf einem Bankkonto hat für schlechtere Tage, und der auch schon eine Immobilien hat, weil er hat es so vorgelebt bekommen, und er kommt auch aus einer Akademikerfamilie. Er schämt sich sehr oft für seiner Landleute wenn er sieht wie die hier Leben. Er sagt die die aus einem afrikanischen Land fortgehen, und dann in einem europäischen Land um Asyl ansuchen oder auf anderen Wegen versuchen nach Europa zu kommen, da glauben viele, dass das Geld in Europa auf der Straße liegt, die würden es aber auch ihrem Land zu nichts bringen, und die afrikanische Familie braucht Geld weil sie nichts haben, aber er weiß es selbst, dass es so nicht ist und als Schwarzer mußt du in einer Firma in Europa und auch in Amerika immer besser sein und mehr geben und wenn 100% verlangt wird mußt er 120% geben.

Viele sind nur aufs schnelle Geld aus ohne Rücksicht auf Verluste, die würden sogar ihre Großmutter verkaufen wenn Sie Geld für sie bekommen und Heiraten ist für viele die einzige Chance, für einige Zeit in Europa zu leben. Solche Ehen werden oft sehr schnell geschlossen weil man glaubt sich zu lieben, weil man nicht will, dass er abgeschoben wird und viele Frauen wissen sehr wenig über das Land ihres Partners, und was man sich vom weiteren Leben vorstellt, was er arbeiten will, was er für eine Ausbildung hat, weil man lebt ja von Luft und Liebe und wenn man die rosa Brille dann verliert, dann kommt die Ernüchterung weil die Liebe nicht auf Genseitigkeit beruht. Es wird zu schnell geheiratet man kennt sich viel zu kurz, ich kann niemanden kennen den ich nur ein paar Wochen kenne.

Mein Freund kennt es auch anders in Afrika, dass viele Leute nur von heute auf morgen leben weil sie es nicht anders kennengelernt haben, weil sie jeden Tag ums überleben kämpfen müssen, was man auch bedenken muß ist, dass es ja dort keine Hilfe vom Staat gibt, kein Job oder kein Business dann hat man kein Geld, keine Krankenkassen, außer man hat das Geld und kann sich eine private Krankenkasse leisten auch das gibt es dort. Das Sozialsystem ist nicht so wie hier in Europa, die Kindersterblichkeit ist auch viel höher, auch die Lebenserwartung ist viel geringer als bei uns. Es gibt keine Arbeitslosenzahlen, keine Geld damit man einen neuen Job lernen kann.

Was ich weiß, als die Großmutter meines Freundes starb, für sein Land ein biblisches Alter von 86 Jahren haben seine Geschwister die schon einen Job hatten seine Onkeln und Tanten und seine Eltern zusammengelegt um ein würdiges der Tratition entsprechendes Begräbnis zu organisieren. War die Mutter seiner Mutter die nach dem Tod ihres Mannes zur Tochter gezogen ist. Hochzeiten werden von der Familie ausgerichtet aber es gibt auch schon junge Leute die sich die Hochzeit selber bezahlen. Es kommt immer darauf an aus welcher Schichte die Leute kommen.

"Es gibt doch das Sprichwort was Hänschen nicht lernt lernt Hans nicht mehr." Woher soll jemand den Umgang mit Geld kennen wenn er es nie gelernt hat.

Kinder waren in früheren Jahren die Altersversorgung, nur die Jungenleute haben auch nicht mehr so viele Kinder wie es früher üblich war, vorallem die die eine gute Ausbildung haben, auch da wollen die Frauen ihren Job weiter ausüben, auch wenn sie Kinder haben daher gibt es viele junge Familien die nur mehr 2 bis 3 Kinder haben, und man gibt die Wäsche außer Haus, und man hat eine Haushaltshilfe, Personal ist billig. Es gibt auch immer mehr Frauen mit Kind die ihr Kind ohne Mann großziehen, (wenn eine Frau das Kind erhalten kann, dann bleibt das Kind bei der Mutter und geht nicht an den Vater) und genauso arbeiten gehen wie bei uns. Kenne eine sehr gebildete junge Frau, kommt aus einer Islamischen Familie, zieht sich aber so an wie wir, sie lebt aber mit dem Kind im großen Haus ihres Vaters in Lagos, das Kind wird von ihrer Stiefmutter untertags beaufsichtigt. Ihr Vater ist jetzt das vierte mal verheiratet er ist jetzt über 70 un d er arbeitet immer noch in seiner Firma, hat 11 Kinder von drei Ehefrauen aber "nacheinander" und hatte 2 Freundinnen zwischendurch, hat aber zu jeder seiner geschiedenen Frauen immer noch einen guten Kontakt und er hilft ihnen wo er kann, seine vierte Ehefrau ist 30 jahre jünger als er, die haben aber keine Kinder miteinander, die schaut aber auf das Enkelkind. Alle 11 Kinder haben studiert und haben gute Jobs dort, von denen will keiner nach Europa, einer hat aber eine Frau aus Europa die dort lebt und arbeitet.

Ich kenne aber auch Europäer die von heute auf morgen leben und nicht and die Zukunft denken, weil es gibt ja den Staat der hilft.

Mein Freund und ich sprechen sehr viel über solche Dinge wie es da ist und wie es in seinem Land ist und wie er sich die Zukunft vorstellt, weil ich glaube das ist sehr wichtig, wenn man vorher darüber spricht. Mein Freund hat eine sehr strenge Erziehung genossen, und seinem Vater war es wichtig das seine Kinder (5 Söhne 1 Tochter) alle einen Uniabschluß haben, seine Mutter hat ihren Mann auf der Uni kennengelernt er war ihr Lehrer und hat trotz zweier Kinder ihren Master gemacht mein Freund mußte schon als Baby jeden Tag auf die Uni mit. Wir beide wissen was wir vom Leben wollen, wie unsere Zukunft ausschauen soll, gut wir sind auch nicht mehr so jung.

Cleo

rose-angely
Beiträge: 64
Registriert: 24.05.2008, 23:58

Re: Unsicher, ob auch mein Fall ...

Beitrag von rose-angely » 17.01.2011, 19:46

@cleo

bin regelrecht "speakless" momentan....
there is a place beetween right and wrong, good and bad - i am there, waiting 4 u!!!!!

susi1001
Beiträge: 48
Registriert: 10.01.2011, 21:03

Re: Unsicher, ob auch mein Fall ...

Beitrag von susi1001 » 25.01.2011, 21:30

@ roseangely:

Wieso speakless?
Kannst du das nicht glauben, oder bist du so begeistert?

Pamela
Beiträge: 1464
Registriert: 27.07.2008, 22:23

Re: Unsicher, ob auch mein Fall ...

Beitrag von Pamela » 28.01.2011, 09:16

Hallo Cleo,

was brighterstar schrieb ist tatsächlich die Realität:
brighterstar007 hat geschrieben:bei Afrikanern ist es generell so, dass sie in der Gegenwart leben - dies drückt sich auch dadurch aus, dass sie normalerweise
nicht sparen, sondern das ausgeben, was sie gerde haben, ohne groß über die Zukunft nachzudenken.
Die Beispiele, die Du beschreibst (Akademiker, Botschafter- Kinder), sind mit Sicherheit nicht repräsentativ für die durschschnittlichen Schwarzafrikaner.
Natürlich verhalten sich gebildete Menschen anders, aber wie hoch ist die Akademikerrate in diesen Ländern? Ich kann Dir leider keine Zahlen nennen, aber sie ist oft sehr niedrig.
Und die Afrikaner, die in D als Hilfsarbeiter (oder mit "business" :roll: ) ihr Geld verdienen, handeln genau so wie von brighterstar beschrieben.
Dass Mieten in Westafrika meist für Jahre im Voraus bezahlt werden müssen passt ja auch genau in dieses Schema: Wenn jemand im Moment Geld hat, dann kann er sich für die die nächsten Jährchen sein Haus finanzieren. Regelmäßige monatliche Zahlungen würden hier nie funktionieren, da dies bedeutend mehr Planung und Konsistenz verlangen würde.

Liebe Susi,

es wundert mich, wie Du es sooo lange geschafft hast mit diesem Mann, der eher ein weiteres Kind, als ein Ehemann war, zusammenzubleiben!
Aber wenn Kinder da sind, fällt wahrscheinlich auch eine Trennung schwer, bzw. Frau versucht alles, um die "Familie" zu retten, da diese Männer einem ja auch immer das Gefühl geben, schuld an allem Unglück zu sein. Dieses Muster findet man hier andauernd bei diesen Männern.

Möchtest Du sagen aus welchem Land Dein Exmann kommt?

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!
Aus Deinen Zeilen lese ich eine starke Frau!
Deine Familie versorgst Du schon immer selbst - d.h. jetzt kann es nur BESSER werden!

Ich glaube übrigens auch, dass er eine Familie in Afrika hat.
Warst Du seit der Hochzeit mal in seiner Heimat?
Gruß
Pamela
_____________________________________________________________
Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes.
(P. Scholl-Latour)

Ines

Re: Unsicher, ob auch mein Fall ...

Beitrag von Ines » 28.01.2011, 09:49

Liebe Susi!
Das, was Du beschreibst, hat meine Freundin, die seit ca. 10 Jahren mit einem Nigerianer zusammengelebt hat, auch beschrieben und in dem Umkreis von den Beiden und aus vielen Gesprächen mit den Frauen, die mit einem (in dem Falle) Nigerianer zusammen waren, gehört.
Ich finde, dass die meisten Ausländer, nicht nur die Afrikaner, im Hier und Jetzt leben, sie kennen es nicht anders, gehen auch viel lockerer mit den Problemen uns, während unsereins schlaflose Nächte hat.
Natürlich und das betone ich auch immer wieder, sind nicht alle so.
Bezness würde ich in dem Sinne nicht bei Dir sehen, ich denke, Ihr habt die Probleme einer binationalen Beziehung gehabt und da wir Frauen doch schon in unseren Breitengraden nicht mehr auf die Männer in dem Sinne angewiesen sind, nutzen diese Typen das ganz einfach aus. Denn mit ihren Landsfrauen können/dürfen sie gar nicht so umgehen.
Ich denke, dass die meisten schon eine Frau in ihrer Heimat haben oder sich für den Lebensabend in ihrem Heimatland etwas aufbauen, die wenigsten können/wollen sich hier in D integrieren. Von den Häusern, die sich die Afrikaner in ihrem Heimatland bauen, hab ich schon des öfteren gehört. Allerdings glaub ich kaum, dass die deutsche Frau großartig davon etwas haben wird, höchstens als Geldgeberin.

LG Ines

Chika

Re: Unsicher, ob auch mein Fall ...

Beitrag von Chika » 28.01.2011, 09:53

cleo544 hat geschrieben:Also so kann ich das nicht sagen, dass sie nur an heute und jetzt denken, ich kenne es anders, aus meinem Bekanntenkreis, aber die sind auch in keinem Dorf aufgewachsen.

Der eine ist Sohn eines ehemaligen Botschafters des Kongos, der in Belgien aufgewachsen ist, Vater war jahrelang Botschafter in Belgien, er ist belgischer Staatsbürger und wegen einer Frau nach Österreich übersiedelt , Frau gibt es nicht mehr, er hat ihr zuviel gearbeitet, lebt alleine war noch nie verheiratet, der hat in Österreich eine Eigentumswohnung und im Kongo ein Haus und hat seit über 10 Jahren einen sehr guten Job hier in Wien.

Meine Freundin und Ihr Mann besitzen sowohl in England und in Nigeria Häuser die vermietet sind, Sie sind derzeit noch für 2 Jahre beruflich in Südafrika. Die kannten sich 3 Jahre bevor sie geheiratet haben.

Ein anderer sehr guter Bekannter dessen Vater Dozent und Mutter Lehrerin war in Nigeria, diese Familie besitzt einige Häuser, weil das ist ihre Altersversorgung, und der Vater hat seit er in Pension ist, er bekommt eine Rente vom Staat auch das gibt es dort, eine kleine Fischzucht, hat Hühner und Gänse weil er nicht ohne Arbeit sein kann.

Wenn man in Nigeria ein Haus oder Wohnung mieten will, dann muß man die Miete für 1 bis 2 Jahre im voraus bezahlen.

Es gibt schon auch Leute in Afrika die an die Zukunft denken, und nicht nur von heute auf morgen Leben. Ich glaube es kommt sehr viel darauf an wie man erzogen wurde und was einem von der Familie vorgelebt wurde. Ich sehe das auch bei meinem Freund der sehr darauf schaut, dass er Geld auf einem Bankkonto hat für schlechtere Tage, und der auch schon eine Immobilien hat, weil er hat es so vorgelebt bekommen, und er kommt auch aus einer Akademikerfamilie. Er schämt sich sehr oft für seiner Landleute wenn er sieht wie die hier Leben. Er sagt die die aus einem afrikanischen Land fortgehen, und dann in einem europäischen Land um Asyl ansuchen oder auf anderen Wegen versuchen nach Europa zu kommen, da glauben viele, dass das Geld in Europa auf der Straße liegt, die würden es aber auch ihrem Land zu nichts bringen, und die afrikanische Familie braucht Geld weil sie nichts haben, aber er weiß es selbst, dass es so nicht ist und als Schwarzer mußt du in einer Firma in Europa und auch in Amerika immer besser sein und mehr geben und wenn 100% verlangt wird mußt er 120% geben.

Viele sind nur aufs schnelle Geld aus ohne Rücksicht auf Verluste, die würden sogar ihre Großmutter verkaufen wenn Sie Geld für sie bekommen und Heiraten ist für viele die einzige Chance, für einige Zeit in Europa zu leben. Solche Ehen werden oft sehr schnell geschlossen weil man glaubt sich zu lieben, weil man nicht will, dass er abgeschoben wird und viele Frauen wissen sehr wenig über das Land ihres Partners, und was man sich vom weiteren Leben vorstellt, was er arbeiten will, was er für eine Ausbildung hat, weil man lebt ja von Luft und Liebe und wenn man die rosa Brille dann verliert, dann kommt die Ernüchterung weil die Liebe nicht auf Genseitigkeit beruht. Es wird zu schnell geheiratet man kennt sich viel zu kurz, ich kann niemanden kennen den ich nur ein paar Wochen kenne.

Mein Freund kennt es auch anders in Afrika, dass viele Leute nur von heute auf morgen leben weil sie es nicht anders kennengelernt haben, weil sie jeden Tag ums überleben kämpfen müssen, was man auch bedenken muß ist, dass es ja dort keine Hilfe vom Staat gibt, kein Job oder kein Business dann hat man kein Geld, keine Krankenkassen, außer man hat das Geld und kann sich eine private Krankenkasse leisten auch das gibt es dort. Das Sozialsystem ist nicht so wie hier in Europa, die Kindersterblichkeit ist auch viel höher, auch die Lebenserwartung ist viel geringer als bei uns. Es gibt keine Arbeitslosenzahlen, keine Geld damit man einen neuen Job lernen kann.

Was ich weiß, als die Großmutter meines Freundes starb, für sein Land ein biblisches Alter von 86 Jahren haben seine Geschwister die schon einen Job hatten seine Onkeln und Tanten und seine Eltern zusammengelegt um ein würdiges der Tratition entsprechendes Begräbnis zu organisieren. War die Mutter seiner Mutter die nach dem Tod ihres Mannes zur Tochter gezogen ist. Hochzeiten werden von der Familie ausgerichtet aber es gibt auch schon junge Leute die sich die Hochzeit selber bezahlen. Es kommt immer darauf an aus welcher Schichte die Leute kommen.

"Es gibt doch das Sprichwort was Hänschen nicht lernt lernt Hans nicht mehr." Woher soll jemand den Umgang mit Geld kennen wenn er es nie gelernt hat.

Kinder waren in früheren Jahren die Altersversorgung, nur die Jungenleute haben auch nicht mehr so viele Kinder wie es früher üblich war, vorallem die die eine gute Ausbildung haben, auch da wollen die Frauen ihren Job weiter ausüben, auch wenn sie Kinder haben daher gibt es viele junge Familien die nur mehr 2 bis 3 Kinder haben, und man gibt die Wäsche außer Haus, und man hat eine Haushaltshilfe, Personal ist billig. Es gibt auch immer mehr Frauen mit Kind die ihr Kind ohne Mann großziehen, (wenn eine Frau das Kind erhalten kann, dann bleibt das Kind bei der Mutter und geht nicht an den Vater) und genauso arbeiten gehen wie bei uns. Kenne eine sehr gebildete junge Frau, kommt aus einer Islamischen Familie, zieht sich aber so an wie wir, sie lebt aber mit dem Kind im großen Haus ihres Vaters in Lagos, das Kind wird von ihrer Stiefmutter untertags beaufsichtigt. Ihr Vater ist jetzt das vierte mal verheiratet er ist jetzt über 70 un d er arbeitet immer noch in seiner Firma, hat 11 Kinder von drei Ehefrauen aber "nacheinander" und hatte 2 Freundinnen zwischendurch, hat aber zu jeder seiner geschiedenen Frauen immer noch einen guten Kontakt und er hilft ihnen wo er kann, seine vierte Ehefrau ist 30 jahre jünger als er, die haben aber keine Kinder miteinander, die schaut aber auf das Enkelkind. Alle 11 Kinder haben studiert und haben gute Jobs dort, von denen will keiner nach Europa, einer hat aber eine Frau aus Europa die dort lebt und arbeitet.

Ich kenne aber auch Europäer die von heute auf morgen leben und nicht and die Zukunft denken, weil es gibt ja den Staat der hilft.

Mein Freund und ich sprechen sehr viel über solche Dinge wie es da ist und wie es in seinem Land ist und wie er sich die Zukunft vorstellt, weil ich glaube das ist sehr wichtig, wenn man vorher darüber spricht. Mein Freund hat eine sehr strenge Erziehung genossen, und seinem Vater war es wichtig das seine Kinder (5 Söhne 1 Tochter) alle einen Uniabschluß haben, seine Mutter hat ihren Mann auf der Uni kennengelernt er war ihr Lehrer und hat trotz zweier Kinder ihren Master gemacht mein Freund mußte schon als Baby jeden Tag auf die Uni mit. Wir beide wissen was wir vom Leben wollen, wie unsere Zukunft ausschauen soll, gut wir sind auch nicht mehr so jung.

Cleo
Ein ganz toller, informativer Beitrag! :wink:

Pamela
Beiträge: 1464
Registriert: 27.07.2008, 22:23

Re: Unsicher, ob auch mein Fall ...

Beitrag von Pamela » 28.01.2011, 15:11

Ines hat geschrieben:Bezness würde ich in dem Sinne nicht bei Dir sehen, ich denke, Ihr habt die Probleme einer binationalen Beziehung gehabt und da wir Frauen doch schon in unseren Breitengraden nicht mehr auf die Männer in dem Sinne angewiesen sind, nutzen diese Typen das ganz einfach aus. Denn mit ihren Landsfrauen können/dürfen sie gar nicht so umgehen.
Hi Ines,

mal ehrlich - wenn das kein Bezness ist - was dann?
Ein Mann, der über mehr als 10 Jahre hinweg nichts zur Familienkasse beisteuert, sich durchfüttern lässt und nebenbei nichts über sich erzählt und immer mal wieder für ein paar Wochen in der Heimat ist?
Ich kenne ja Deine Freundin nicht, aber wenn ihre Beziehung ebenso aussieht, dann sollte sie diese mal schleunigst hinterfragen und überlegen, wie lange sie sich das noch bieten lassen will. :?
Ich kann nur immer wieder betonen, dass es in diesem Kulturkreis ein absolutes NOGO ist sich von einer Frau aushalten zu lassen, und wer dies bewusst - und über Jahre hinweg - tut, der hat keine ehrlichen Motive! :!:
Gruß
Pamela
_____________________________________________________________
Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes.
(P. Scholl-Latour)

susi1001
Beiträge: 48
Registriert: 10.01.2011, 21:03

Re: Unsicher, ob auch mein Fall ...

Beitrag von susi1001 » 29.01.2011, 11:34

Ich kann nur immer wieder betonen, dass es in diesem Kulturkreis ein absolutes NOGO ist sich von einer Frau aushalten zu lassen, und wer dies bewusst - und über Jahre hinweg - tut, der hat keine ehrlichen Motive!

Tja, ich frage mich auch. Schwanke immer zwischen Berechnung und Kalkulation. Auf jeden Fall hat er wenigstens überwiegend für sich selbst gesorgt. Zumindest, was das tägl. Essen und seine Miete für die andere Wohnung betraf. :D
Ich kenne durchaus die Ansicht, dass die Frau für die Kinder sorgt, die ihr der Typie so gottgnädigerweise geschenkt hat, und er sie einfach nur gelegentlich beglückt. Wann es ihm passt. Und das hüben wie drüben, hier in Europa und auch dort drüben in Afrika. Sorge tragen für Ernährung, Kleidung, Schule etc. des Nachwuchses tun viele nicht.
Aber: Ich möchte es auf keinen Fall verallgemeinern!

Auf jeden Fall bin ich auch bester Dinge, dass ich die finanzielle Verantwortung für ihn bald los bin. Scheidungstermin steht, noch in diesem Frühjahr. :) Vllt. kann er in der Hoffnung, doch noch Trennungsunterhalt etc. von mir zu bekommen, den Termin noch irgendwie herauszögern, aber da tatsächlich meine Geschäfte gerade nicht laufen, bleibt das eine Hoffnung.

Wenn er dann bald eine neue Freundin hat und mit ihr zusammen zieht, dann weiß man mehr. Er hat sicher Glück, und findet eine, von der er nicht nur annimmt, dass sie vermögend ist, sondern die es auch spüren lässt und daran teilhaben lässt. :)
(Gehässig, ja!)

Lieben Wochenendgruß an euch! 8)

susi1001
Beiträge: 48
Registriert: 10.01.2011, 21:03

Re: Unsicher, ob auch mein Fall ...

Beitrag von susi1001 » 25.03.2011, 19:26

Hallo,

ich melde mich mal wieder mit Fortschritten. - Obwohl, naja ...

Zunächst darf ich mich mal selbst zitieren:
susi1001 hat geschrieben: Tja, ich frage mich auch. Schwanke immer zwischen Berechnung und Kalkulation.

Wir hatten schon Scheidungstermin inzwischen. Und der sweetie beharrt darauf, verheiratet bleiben zu wollen. :O Trennungsjahr ist aber rum, Versöhnungsversuche gab´s nicht usw.
Ich sehe keinen rationalen Grund, warum er verheiratet bleiben möchte, es gibt für ihn wenig zu verlieren. Nur, dass er nicht mehr familienversichert sein kann über mich. Ansonsten werden wir ohnehin wie Getrennte behandelt, was Geschiedenen ziemlich gleich kommt. Er hat AE, ist ja eingebürgert. Da fehlt nichts. So, no any idea ... ;)
Er machte einen auf Familie etc., aber mein Anwalt legte genau das Gegenteil dar, was ja auch (mit) Trennungsgrund ist.
Der Richter und sein Anwalt schienen nicht ganz sicher zu sein, ob er unserer Muttersprache ausreichend mächtig ist und vielleicht nicht versteht, um was es geht. Doch mit einigen interessanten Ausführungen seinerseits konnte diese Annahme widerlegt werden.

Weil das nicht so oft vorkommt, ´Nein´ bei der Scheidung, *ggg*, müssen sie jetzt erst in ihren Paragraphen suchen und gucken, was genau zu schreiben ist.

Mich hat es überrascht, wir hatten nie drüber gesprochen. Naja, wir sprechen ja über nichts, warum dann über das? ;)

Beste Grüße, susi1001

Anaba
Beiträge: 18967
Registriert: 12.03.2008, 16:36

Re: Unsicher, ob auch mein Fall ...

Beitrag von Anaba » 25.03.2011, 19:40

Und der sweetie beharrt darauf, verheiratet bleiben zu wollen. :O Trennungsjahr ist aber rum, Versöhnungsversuche gab´s nicht usw.
Hallo Susi,

bedeutet das jetzt es gibt einen neuen Termin ?
Was sollte "sweetie" für einen Grund haben das zu verzögern ?
Das kennt man sonst nur wenn der Aufenthalt wackelt.
Aber den hat er ja.
Was will er also ? :shock:
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

susi1001
Beiträge: 48
Registriert: 10.01.2011, 21:03

Re: Unsicher, ob auch mein Fall ...

Beitrag von susi1001 » 25.03.2011, 20:06

Hallo Anaba,

vielleicht meint er, etwas zu verlieren. Vielleicht ist es seine Ehre? Sein Glaube vllt.? (Christ)

Noch kann ich weiter nichts sagen, weil ich noch keine weitere Post bekommen habe. Mein RA war perplex, die Begründungen des sweety waren haarsträubend, und die Belehrungen meines RA und des Richters, dass das ´Quatsch´ sei und sich für ihn in den angesprochenen Punkten nichts ändere, auch wenn sie merkwürdig seien, nahm er nicht an. Sein RA sagte dann nichts mehr, sie sprachen hinterher weiter.
Vllt. hofft der Ex auf Gelder von mir??? Immerhin bin ich eine reiche weiße Frau, und er ist ein institutionell diskriminierter armer sweety. So, wie alle anderen armen diskriminierten sweeties (=bezzies). Jawollja!!
Ziemlich sicher sind es nur relativ abstruse Ideen, weil er die Sachlage falsch interpretiert. Dann kann ihm anscheinend niemand (also nicht nur ich nicht ...) die Fakten verständlich machen. Er hat dann einfach seine persönlich Wahrnehmung der Dinge. Irgendwie Tunnelblick.

Konkret wird er leider nie, so auch vor Gericht nicht. Verständlich konkret.

Bin sehr, sehr, sehr gespannt, was in der Post drinstehen wird. ;)
Im Grunde wird es eine neuen Termin geben müssen. Schade, denn ich bezahle selbst, er nicht.

LG, susi

Anaba
Beiträge: 18967
Registriert: 12.03.2008, 16:36

Re: Unsicher, ob auch mein Fall ...

Beitrag von Anaba » 25.03.2011, 20:28

Bin sehr, sehr, sehr gespannt, was in der Post drinstehen wird. ;)
Im Grunde wird es eine neuen Termin geben müssen. Schade, denn ich bezahle selbst, er nicht.
Ich hoffe du berichtest uns über den weiteren Verlauf.
Ja, wenn er PKH bekommt kann er natürlich weitermachen. :twisted:

Alles Gute für dich. Lass dich nicht unterkriegen.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

Ines

Re: Unsicher, ob auch mein Fall ...

Beitrag von Ines » 25.03.2011, 20:31

Liebe Susi1001!
Und so geht das Spielchen immer weiter, er verhindert eine Scheidung auf Deine Kosten und niemand weiß eigentlich wirklich, was er will. So nach dem Motto, immer schön geheimnisvoll bleiben. Ich hab langsam den Verdacht, dass diese Typen selbst nicht wissen, was sie wollen. Vielleicht denkt er wirklich, dass er mehr Geld aus Dir herausholen kann. Denn letzten Endes geht es doch immer ums Geld. Was anderes kann ich mir gar nicht denken. Denn, wenn er die AE schon hat und sein Aufenthalt gesichert ist, was will er denn noch? Vielleicht will er die Ehe "retten", damit er wieder zu Dir zurück kann und weiter auf Deine Kosten leben kann, könnte das ein Grund sein für ihn? Denn soooo einfach eine neue Frau zu finden, die er schön ausnutzen kann, ist es auch nicht mehr.

LG Ines

susi1001
Beiträge: 48
Registriert: 10.01.2011, 21:03

Re: Unsicher, ob auch mein Fall ...

Beitrag von susi1001 » 25.03.2011, 21:43

Hallo Ines,

Ines hat geschrieben:Ich hab langsam den Verdacht, dass diese Typen selbst nicht wissen, was sie wollen. Vielleicht denkt er wirklich, dass er mehr Geld aus Dir herausholen kann. Denn letzten Endes geht es doch immer ums Geld. Was anderes kann ich mir gar nicht denken. Denn, wenn er die AE schon hat und sein Aufenthalt gesichert ist, was will er denn noch?
Ja, vielleicht ist es nur das letzten Endes?!? Er hat zwar überwiegend wenigstens für sich selbst gesorgt, hatte aber auch immer gute Ideen, woher man schnell eine Menge Geld kriegen könnte. Total naiv aber. Hat auch nie geklappt, weil er immer die Situationen falsch gedeutet hat. Bsp. hat er mal einen Neuwagen gerochen, den er mit Schmerzensgeld bezahlen könnte, weil er zwei Tage Kopfschmerzen nach einem Verkehrsunfall hatte. Da würde er reich von werden, war er fest überzeugt. Andere Menschen hatten doch auch teilweise schon viel Schmerzensgeld bekommen, und er hatte doch Kopfschmerzen durch einen Unfall ...
Er hätte sicher gerne Trennungsunterhalt von mir. Er hätte auch sehr gerne, dass ich ihn die nächsten drei Jahre finanziere, das Kindergeld überweise etc. pp. Weil er immerhin der Vater der Kinder ist, und nicht sonst irgendwer ... :shock:
Kümmern kann er sich da zwar nicht, wie auch, er ist ja viel beschäftigt ... aber das Geld, das steht ihm als Vater schon zu! So eine wertvolle Aufgabe, die er da übernommen hat. Vaterschaft! (Ohne jemals etwas dafür zu tun, überspitzt, außer der Zeugung.)

Unorganisiert ist er, das würde ich auf jeden Fall bestätigen, für sein Leben planlos. Jedenfalls, was konkrete oder auch nur umsetzbare Pläne betrifft. In Wolkenkuckucksheim ist er allerdings erster Präsident! ;)

Ich werde auf jeden Fall weiter Bericht erstatten.

LG, susi1001

Antworten