Flammende Morgenröte, ich glaube, ich verstehe schon, was du meinst, nur denke ich, dass das auf mich nicht wirklich zutrifft.
Ich habe diese Einstellung, die ich jetzt vertrete, genauso vorher vertreten (auch in diesem Forum), als ich noch dachte, glücklich mit meinem Mann zu sein und auch schon, bevor ich meinen Mann überhaupt kannte.
Ich sehe diese Einstellung also nicht in direktem Bezug zu ihm, genauso wenig wie ich die schlechte Erfahrung, die ich vorher mit einem anderen Mann aus Deutschland gemacht habe, auf meine allgemeine Einstellung zu deutschen Männern beziehe.
Wir reden hier ja häufig davon, dass sich die Geschichten ähneln, das tun sie auf den ersten Blick ja auch. Und trotzdem bin ich davon überzeugt, dass die weniger oberflächlichen Beweggründe oder auch Gefühle der BEteiligten sich eben unterscheiden von Fall zu Fall. Das ist vielleicht Kleinkrämerei in euren Augen, ist ja auch okay, ich kann auch verstehen, warum es leichter fällt, alle zu verurteilen. wenn man das tut, kann man sich auch ganz gut um die Selbstanalyse drücken, die ja, wie ich gerade merke, alles andere als einfach ist und die Sache nochmal doppelt schwierig macht.
richtig, ich bin nicht dumm, ich bin nicht hässlich, komme aus einem ganz netten elternhaus, bin selbstbewusst, komme gut bei männern an (zumindest bei manchen

), hatte nie das gefühl, "keinen mehr abzukriegen" und habe auch kein helfersyndrom. Warum habe ich also gedacht, dass dieser Mann der richtige für mich ist, obwohl ich wusste, dass die Vermutung nahe liegt, dass es um eine AE geht. Beziehungsweise , es war nicht nur eine Vermutung, sondern es wurde offen darüber gesprochen. Gleichzeitig wurde aber auch "offen" über Gefühle gesprochen, so dachte ich zumindest. Und die habe ich für echt gehalten, das hat mich überzeugt. Ganz bestimmt habe ich dabei viele Fehler gemacht, die ich jetzt erstmal langsam für mich erarbetien und ergründen muss, Stück für Stück.
Aber die Grundeinstellung zur Situation in Afrika habe ich doch wegen diesem Mann nicht geändert. Ich kann doch trotzdem noch sehen, dass es dort Leute gibt, die ein furchtbar schwieriges Leben haben, die vor sich hin vegetieren und nie eine Chance auf ein würdevolles Leben haben. Mich stören Aussagen wie die oben zitierten "das mit dem Hunger ist halb so wild" oder "moslems denken so und so..." damit kann ich nichts anfangen, weil ich das für verblendet halte und schlicht und ergreifend die Tatsachen dagegen sprechen.
Wenn man sich deutsche Nachmittagsfernsehprogramm auf den Privatsendern ansieht, könnte man auch glauben, in Deutschland gebe es nur Grenzdebile, die mit ihren Kindern umgehen wie die letzten Asozialen, die keinerlei Bildung haben, die sich ihr Leben lang auf dem Sozialstaat ausruhen werden, die nicht von zwölf bis mittag denken können. Wenn ich solche Sendungen sehe, frage ich mich, was eigentlich hier bei uns los ist, und von solchen Programmen, die das echte Leben in unserem Land darstellen sollen, wimmelt es ja im Moment nur so im Fernsehen. Ja klar, diese Leute gibt es, aber so sind wir doch nicht alle!
Und genauso ist es mit dem Beznesser. Klar gibt es viele von der Sorte, vor allem in bestimmten Bereichen, wie Touristengebieten, wo sich daraus ein echtes Geschäft entwickelt hat und die Menschen offensichtlich immer weniger Skrupel zeigen. Aber daraus den Schluss zu ziehen, dass ich keinem Moslem oder Asylbewerber oder Afrikaner an sich gegenüber offen sein kann, ist für mich die Falsche.
Coralia